Wer im Internet nach „Journalismus studieren“ sucht, findet für den Abschluss „Bachelor“ keine staatlichen Studiengänge. Es bleiben nur private „Macromedia Hochschulen“ und private Journalistenschulen, getragen von den großen Anbietern wie Zeit, Spiegel, Gruner+Jahr oder Axel Springer.
An einer privaten Hochschule Macromedia zu studieren, bedeutet je nach Standort monatliche Kosten von 750 bis 895 Euro – wohlgemerkt ohne Lebenshaltungskosten. Bafög können Studenten zwar beantragen, aber diese staatlichen Hilfen werden nur an Studierende vergeben, die selbst nicht und deren Eltern nicht in der Lage sind, das Studium finanziell zu stemmen. Obwohl es keine festgelegte Einkommensgrenze für Bafög gibt, ist davon auszugehen, dass Studierende, deren Eltern zusammen mehr als 40.000 Euro netto im Jahr verdienen, nicht mehr den Bafög-Höchstsatz bekommen. Für Familien im Mittelstand bedeutet das also: Obwohl das Journalismus-Studium an einer Hochschule kostenintensiv wäre, gibt es keine oder kaum staatliche Unterstützung.
Ist die Liste der bezahlten Journalisten unvollständig?
Die Konrad Adenauer Stiftung (KAS) hat in einer Studie festgestellt, dass der Journalismus sich überwiegend aus bildungsbürgerlichen, urbanen und akademisch gebildeten Menschen rekrutiert. Auch der britische Journalist David Goodhart sagt, dass die Journalisten heutzutage „Mitglieder eines kosmopolitisch orientierten linksliberalen Milieus“ sind. Da kommen dann die richtigen Schüler an die richtigen Schulen. Das zeigt sich an Essays, die Bewerber an der Henri-Nannen-Schule einreichen sollen. Als Themen gibt diese vor:
- „Hat der Staat in der Corona-Krise versagt?“
- „Facebook, Google und Amazon zerschlagen?“
- „Sollten alle Medien gendern (also den Genderstern oder ein vergleichbares Symbol, etwa den Doppelpunkt verwenden)?“
- „Sie sind Greta Thunberg. Schreiben Sie an Christian Lindner“
- „Sind Veganer die besseren Menschen?“
Dieser Auswahlprozess, der die politische Orientierung zu überprüfen scheint, führt zu einer immer stärkeren politischen Homogenität im Journalismus in die links-grüne Richtung. „Je politisch homogener aber das Berufsfeld ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass diese Koorientierung, dieser Wunsch nach Beachtung und Zugehörigkeit, zum Einzug von politischen Einseitigkeiten in der Verbreitung von Informationen führt“, bemerkt die KAS-Studie.
Linda Zervakis – die Staatsjournalistin
Diejenigen, die sich die Hochschule Macromedia nicht leisten können und die an den privaten Schulen nicht angenommen werden, können auf Studiengänge wie Kommunikationswissenschaften ausweichen. Solche Studiengänge sind jedoch nicht nur auf den Journalismus ausgelegt, sondern auch auf andere, beispielsweise Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Die Studiengänge sind unterschiedlich zugeschnitten, meist aber sind sie praxisfern: Die angehenden Journalisten lernen mitunter einiges, das sie nicht interessiert. Zudem sind diese Studiengänge häufig sehr beliebt, da sie ein entsprechend breites Berufsfeld abdecken. Darum findet für diese Studiengänge häufig ein Aufnahmeverfahren statt. In Deutschland läuft dieses über den Numerus clausus. Der sorgt wiederum für eine verzerrte Auswahl: Statt einem breiten Allgemeinwissen oder kritischem und logischem Denkvermögen, werden die Jugendlichen für den Journalismus ausgewählt, die sich ins Lernsystem der Schule eingefügt haben.
Während Journalisten eigentlich das Meinungsspektrum der gesamten Bevölkerung widerspiegeln sollten, ist die politische Haltung der Journalisten im Vergleich zu der Gesamtbevölkerung heutzutage etwas nach links verschoben, wie eine Studie des Journal of Psychological Research ergab. Das wirkt sich problematisch auf die Leistung des Journalismus aus, so die KAS-Studie. Denn, so die KAS-Studie weiter, „in diesem Fall kann sich ein group-think einstellen, das zu blinden Flecken und mangelnder Innovationskraft beiträgt“. Es handele sich entsprechend um keinen ausgewogenen Journalismus mehr.
Nur ist es in der Praxis so, dass der Grossteil der Journalisten weder einen der genannten Studiengänge absolviert hat noch an einer Journalistenschule war. Viele haben noch nicht einmal ein Volontariat. Die „Ausbildung“ besteht häufig in den üblichen geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern. Über Praktika und freie Mitarbeit kommen die Absolventen dann üblicherweise an ihre Stellen – nicht selten ohne grossen Enthusiasmus, sondern wegen mangelnder Alternativen. Die ehrgeizigeren Leute wechseln im Laufe der Zeit oft in die wesentlich besser bezahlte Unternehmenskommunikation, der Rest krallt sich an seine unsicheren Posten und macht Dienst nach Vorschrift. Und das heisst eben, nicht aufallen und sich dem Zeitgeist beugen.
Dies sind zumindest meine Erfahrungen….
Die Studie der Konrad Adenauer Stiftung „Einseitigkeit oder Perspektivenvielfalt im Journalismus?“, die aus unterschiedlichen, auch ausländischen (US-amerikanischen), Untersuchungen zitiert, formuliert doch eher vorsichtig. Bei der Aussage, der Journalismus bestehe überwiegend aus „bildungsbürgerlichen, urbanen, akademisch gebildeten“ Menschen, fragt man sich aber schon, Entschuldigung!!!, ob der ein andere jüngere Bachelor-Titel plus vorangegangenem Abi wirklich auf tieferer akademischer Bildung beruht.
Immerhin deuten viele Studien darauf hin, dass Journalisten eher „links der politischen Mitte“ stehen. (Die Frage ist natürlich, wie weit links.) Weil es ihnen schwerfällt, „professionelle Entscheidungen nicht durch persönliche Haltungen beeinflussen zu lassen“? Und: „Je politisch homogener … das Berufsfeld ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass diese Koorientierung, dieser Wunsch nach Beachtung und Zugehörigkeit, zum Einzug von politischen Einseitigkeiten in der Verbreitung von Informationen führt“. Man ahnt wohl, wenn man sich an der Henri-Nannen-Schule ausbilden lässt oder einen Job bei der ZEIT bzw. dem SPIEGEL ergattert hat, welche progressive Haltung im Kollegenkreis bevorzugt wird. „Die rund 120 Kolleginnen und Kollegen (die an der Henri-Nannen-Schule ausbilden) arbeiten für Zeitungen, Magazine, Rundfunk und Online-Medien.“ Sie bringen womöglich auch bestimmte Sichtweisen mit.
Letztlich ist die klassische Einteilung der Weltsicht in links-Mitte-rechts aber gar nicht so relevant. Es sollte vor allem darum gehen, den den objektiven Bericht und den subjektiven Kommentar unterscheidenden idealtypischen Journalismus nicht durch Haltungsjournalismus zu ersetzen oder zu überlagern, zu dem sich zahlreiche Journalisten inzwischen ja offensiv bekennen.
„Linksliberal“ ist irreführend. Es handelt sich eher um Linksautoritäre. Oder einfach nur Linke, denn links und autoritär / totalitär / dogmatisch gehen immer Hand in Hand. Das Eine geht nie ohne das Andere.
Das Ergebnis dieses Artikels ist keine Überraschung. Dass das Problem der deutschen Medienlandschaft schon an der Wurzel beginnt, war offensichtlich. Es ist aber gut, das mal mit offiziellen Studien bestätigt zu sehen.
„aus dem gleichen, linksliberalen Milieu“ Mir gehen immer die Nackenhaare hoch, wenn ich das Wort linksliberal lese. Links hat mit Liberal nix, aber rein gar nix zu tun. Auch wenn in USA die Linken liberals heißen, auch wenn die bei uns so genannten Liberalen der FDP mit liberal nix mehr zu tun haben. Liberal heißt „dem Einzelnen wenige Einschränkungen auferlegend, die Selbstverantwortung des Individuums unterstützend; freiheitlich“. Links und Grün sind das krasse Gegenteil davon!!!
Liberal heißt „dem Einzelnen wenige Einschränkungen auferlegend, die Selbstverantwortung des Individuums unterstützend; freiheitlich“… ja, das ist die klassische Definition von „Liberal“.
„Linksliberal“ ist die Mogelpackung mit der linke Politik der politischen Mitte untergejubelt wird.
„Linksliberal“ sind z.B. Fridays for Future die fordern das Bundestag & Landtage durch nichtgewählte, zufällig ausgewählte „Bürgerräte“ entmachtet werden sollen. Die richtige Bezeichnung für so eine Forderung wäre „linksradikal“ oder „linksextremistisch“ oder einfach nur „links“ aber die wird von den linksliberalen Medien ja nicht verwendet.
IMHO ist es sinnlos zu versuchen gegen den Begriff „Linksliberal“ ankämpfen zu wollen, dafür haben ihn die linken Medien zu sehr im Griff.
Das gleiche gilt übrigens auch für den Begriff „neoliberal“. Ja, der Neoliberalismus geht davon aus das der Staat als unparteiischer Wächter die Funktion des Marktes durch Gesetze und Kontrolle schützt.
Aber die Linken haben „Neoliberal“ inzwischen als Inbegriff eines gewissenlosen und unbegrenzten Gewinnstrebens, Gier und fehlender staatlicher Kontrollen umgemünzt.
Wenn es keinen Sinn macht gegen falsch ausgelegte Begriff zu kämpfen muss man sie selber nutzen und so gegen ihre Umdeuter wenden:
„Die Energiewende sorgt für überteuerten Strom für die Allgemeinheit während die Betreiber von Windkraft- und Photovoltaikanlagen ihre Gewinne privatisieren – das ist Neoliberalismus pur!“
„Die Clankriminalität in Deutschland hat nichts mit einer falschen Einwanderungspolitik zu tun, sondern mit einer linksliberalen Justiz die Verbrecher jahrelang mit Bewährung belohnt statt sie zu bestrafen!“
Und wenn man mal als Rechter „liberal“ im klassischen Sinn meint kann man immer noch das schöne deutsche Wort „freiheitlich-demokratisch“ verwenden.
Das übrigens immer noch positive besetzt ist, z.B. in der freiheitlich-demokratischen Grundordnung.
Ergänzend: Ich hab das rasch mal in die „KI“ geklatscht, also die im Artikel erwähnten Beispielaufgaben, da kamen immer so ölige Texte bei heraus, allesamt gut lesbar, in journalistisch eher minderwertigem Blatt sicher gut unterzubringen – da mache ich mir doch gemütlichen Lenz und lasse das vom Computerhirn zusammenstoppeln, fertig ist die Hausarbeit.
Währenddessen gehe ich lieber in Studentenkneipe, bagger Kommilitoninnen an, nach vollbrachter Jagd wird der Text dann je nach Laune im Suff noch etwas nachgewürzt, fertig.
Nebenher hatte ich Gebührenradio gehört, die Kommentare: Kaum ein Unterschied feststellbar.
Auf welcher Journalismusschule, so nebenher gefragt, waren übrigens Nannen, Tucholski, Augstein?
Da werde ich mich bewerben, „Hat der Staat in der Corona-Krise versagt?“
Dauerte keine zwei Minuten:
„Die Corona-Krise hat eine beispiellose globale Herausforderung dargestellt, die unzählige Aspekte des täglichen Lebens beeinflusst hat. Die Rolle des Staates und seine Reaktion auf die Krise wurden dabei intensiv diskutiert. Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, ob der Staat in der Corona-Krise versagt hat oder nicht.
Einerseits könnte argumentiert werden, dass der Staat in einigen Bereichen versagt hat. Zum Beispiel gab es in einigen Ländern anfänglich Schwierigkeiten, ausreichende Vorbereitungen zu treffen, um die Pandemie einzudämmen und das Gesundheitssystem zu stärken. Einige Regierungen waren nicht schnell genug, um Maßnahmen zu ergreifen, wie das Schließen von Schulen und Geschäften oder das Einführen von Ausgangssperren, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.
Darüber hinaus gab es auch Fälle von mangelnder Koordination zwischen den verschiedenen Ebenen der Regierung und zwischen verschiedenen Ländern, was zu Inkonsistenzen in der Umsetzung von Maßnahmen und einer Verzögerung bei der Bereitstellung von Hilfsgeldern und Unterstützung für Unternehmen und Bürger führte.
Auf der anderen Seite haben viele Regierungen auch erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Krise zu bewältigen. Sie haben schnelle und umfassende Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, Test- und Kontaktverfolgungsprogramme eingeführt und finanzielle Unterstützung für Unternehmen und Bürger bereitgestellt, um die Auswirkungen der Pandemie abzumildern.
Außerdem haben Regierungen auch bedeutende Ressourcen in die Forschung und Entwicklung von Impfstoffen und Behandlungsmöglichkeiten investiert, um die Pandemie langfristig zu bekämpfen.
Insgesamt ist es schwierig, eine allgemeine Aussage darüber zu treffen, ob der Staat in der Corona-Krise versagt hat oder nicht. Die Reaktionen und Maßnahmen der Regierungen waren stark abhängig von der politischen Führung, den verfügbaren Ressourcen und den Bedingungen vor Ort.
Es ist jedoch klar, dass es in der Corona-Krise Herausforderungen und Schwächen gab, die verbessert werden müssen. Dazu gehören die Stärkung der Kapazitäten des Gesundheitssystems, eine verbesserte Zusammenarbeit und Koordination zwischen den verschiedenen Ebenen der Regierung und die Einbeziehung der Öffentlichkeit in die Entscheidungsfindung.“
Danke, ChatGPT! 😉