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Farben- und Gedanken-Salat

Bei Illner: John Lennon für Waffenlieferungen an die Ukraine?

03.03.2023

| Lesedauer: 3 Minuten
Illners Sendung strahlt nun den geschmackvollen kosmopolitischen Flair aus, den man sonst nur von 70er-Jahre-Tapeten aus der DDR kennt: Währenddessen klingt die neue Überarbeitung ihrer Titelmusik nach einer groovy UdSSR-Version von James Bond.

Wer gestern Abend bei Illner eingeschaltet hat, der hat schon gleich in zweierlei Hinsicht einen Schreck bekommen. Dafür brauchte man gar nicht so weit gehen, die Gästeliste zu studieren, denn da fällt vorher etwas ganz anderes ins Auge: Illner hat sich beziehungsweise ihrer Show eine optische Totalerneuerung gegönnt. Lila – die Farbe der letzen Hoffnung – und orange, eine Farbkombi wie man sie in Paris ganz sicher nicht kennt, zieren nun das Studio, dazu neues Logo, neuer Jingle. Ihre Sendung strahlt nun den geschmackvollen kosmopolitischen Flair aus, den man sonst nur von 70er-Jahre-Tapeten aus der DDR kennt: Währenddessen klingt die neue Überarbeitung ihrer Titelmusik nach einer groovy UdSSR-Version von James Bond.

Aber in dieser Sendung geraten nicht nur die Farben aneinander. Passend zum femininen Touch, den ihre Sendung nun erfahren hat – wenn auch mit dem Presslufthammer –, wurde auch die Gästeauswahl entsprechend angepasst. In der Runde sind, einschließlich Illner, fünf Frauen und ein Mann, und der ist nur zugeschaltet. Frauen-Flower-Power im 70er-Jahre-Studio und im Vorspann der Sendung wird John Lennon gespielt, denn das Thema ist: „Friedensverhandlungen jetzt – naiv oder notwendig?“ Gleich zu Beginn steigt man auch gleich mit einer doch sehr gewagten Frage ein: Wer darf sich Lennons Friedenshymne aneignen? Das Diplomatie-Lager um Sahra Wagenknecht, oder das Ukraine-Lager um die Ampel-Regierung?

SCHREIBEN AN DEUTSCHE DIPLOMATEN
Baerbock will ihre „feministische“ Botschaft in die ganze Welt hinaustragen
John Lennon dürfte sehr klar in die „Frieden schaffen ohne Waffen“-Ecke zu schieben sein, warum also überhaupt die Frage? Die Illner-Redaktion bemüßigt dafür einen doch sehr beachtlichen Schlenker: Schließlich seien Lennon und seine Yoko ja auch für den Abzug von US-amerikanischen Streitkräften aus Vietnam gewesen. Diese Logik will sie wohl direkt auf die militärische Vertreibung von Russland aus der Ukraine übertragen lassen. Keine Ahnung, weshalb die Illner-Redaktion sich jetzt freiwillig auf so verlorene Posten stellt. Wenn wir die richtige Lösung jetzt aus der Perspekive eines längst verstorbenen Hippi-Sängers beurteilen wollen – dessen Aussagen man entweder verdrehen und interpretieren kann oder ihn so wörtlich nimmt, wie er es eben gesagt hat –, ist von vornherein klar, wer diese Debatte „gewonnen“ hat.

Im Studio diskutieren: Amira Mohamed Ali, Linke-Fraktionsvorsitzende und Unterzeichnerin des „Friedens-Manifests“, Saskia Esken, SPD-Parteivorsitzende und Anhängerin der Waffenlieferungen, Nicole Deitelhoff, Friedens- und Konfliktforscherin, Marina Weisband, Mitglied der Grünen. Na, und dann noch der ehemalige Diplomat Wolfgang Ischinger, der Hahn außerhalb des Korbs und für diese Sendung uninteressant.

„Aus meiner Sicht wäre die richtige Strategie, die Ukraine früh und so stark wie möglich zu unterstützen, damit Russland sich zurückziehen muss.“, erklärt Marina Weisband. Dabei fällt wieder mal auf, wie viel Vertrauen in den letzten Jahren gerade mit Corona verspielt wurde. Denn dieses Argumentationsmuster kommt doch bekannt vor. So früh und stark wie möglich wollte man vor zwei Jahren auch noch die Lockdowns durchsetzen, damit das Virus sich zurückzieht und Schulschließungen verhindert werden. Und angesichts der Tatsache, dass diese Frau in den letzten Jahren Expertin für so ziemlich alles war und ihre ganze Kompetenz in dieser Debatte ein ukrainischer Pass ist, sitzt ihr Heiligenschein jetzt nicht mehr ganz so fest.

Da kann man direkt wieder ein Zitat des Konfliktforschers Lennon heranziehen: „Wenn Affen Klavierspielen können, warum sollten Menschen nicht dazu singen?“ Klavierspielende Affen sind jedenfalls genau das Bild, das mir in den Sinn kommt, wenn ich mir diese Runde aus „Expertinnen“ anschaue, von denen Illner erwartet, dass wir sie ernst nehmen.

VOR EINEM DAUERKRIEGSZUSTAND?
Eine Ukraine, die nicht verlieren, aber auch nicht siegen darf
Auf der anderen Seite sitzt derweil ein Mitglied der Mauerschützenpartei und spricht sich gegen Waffen aus, als würde sie nicht von dem Vermögen derer profitieren, die vor kurzer Zeit noch selbst geschossen haben. Obwohl die Linke durch den Ukraine-Konflikt gerade so sehr gespalten wird wie lange nicht, von Rücktrittsforderungen bis Nazi-Vorwürfen, behauptet sie aber, man sei sich innerhalb der Partei inhaltlich einig. Dieser Inhalt besteht dabei zum größten Teil aus Gaspreisdeckel und Übergewinnsteuer, Millionäre sollen zur Kasse gebeten werden. Auch in der Sendung kritisiert Amira Mohamed Ali: „Wer im Moment eindeutig an diesem Krieg Gewinne macht und davon profitiert, ist die Rüstungsindustrie.“

Es ist eben auch kein Wunder, dass der Friedensbewegung Naivität vorgeworfen wird, wenn man sich anschaut, aus welchem Gedankengut die Idee von mehr Diplomatie entspringt. Wenn die Gaspreise zu hoch sind, deckeln wir die einfach, Schuld am Krieg ist der Kapitalismus, und wenn wir Frieden wollen, sagen wir Putin einfach, er soll aufhören zu schießen. Ganz nach John Lennon: „Der Krieg ist vorbei, wenn du es willst.“ Oder auch: „Wenn jeder anstelle eines neuen Fernsehgeräts Frieden verlangen würde, dann würde es Frieden geben.“ Wobei das ja schon wieder daran scheitern würde, dass zu „allen“ ja auch die AfD gehört.

Insofern sollte man sich mit den Lennon-Bezügen vielleicht doch eher an George Harrison von den Beatles halten: „Was mich angeht, so wird es keine Beatles Reunion geben, so lange John Lennon weiter tot bleibt.“ Vielleicht kommen wir in dieser Debatte ja mal an einem Punkt an, der über pseudointellektuelle Sprüche von beiden Seiten hinausgeht. Einem Sänger im Jesus-Hippi-Look kann man sowas noch verzeihen, weil alles andere auch schwer in Verse zu verpacken ist. Und die Hälfte der Zeit war er wahrscheinlich eh high. Von denen, die den Diskurs unseres Landes bestimmen, erwarte ich mir ein bisschen mehr.

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38 Kommentare

  1. Nun, ob Lennon die Waffenlieferungen unterstützt hätte, weiß ich nicht.

    Ich weiß aber, wer sie auf jeden Fall unterstützt hätte. Und es ist jemand, auf den sich all jene, die nun Waffen fordern, zuallerletzt berufen würden.
    Sein Name ist… ach, lassen wir das.

    Nur so viel: Er war auch mal „Künstler“. Berühmter wurde er aber mit seiner zweiten Karriere.

  2. Nur mal so nebenbei: John Lennon war auch Gründungsmitglieder der Beatles und kein Hippie- Sänger !!

    • Oh doch, er war ein Hippie-Sänger!!! Wenigstens am Schluss.

      • Die amerikanischen Hippies waren – im Gegensatz zu unseren 68ern mit ihrem destruktiven Hass auf Volk und Nation – durchaus patriotisch gesinnt. Im „Woodstock“-Film ist jener umgebaute Schulbus einer Hippie-Clique zu sehen, auf dem geschrieben steht: „Even God loves America“. Sie wollten zwar ein liberales, pazifistisches Amerika – aber sie wollten Amerika und fühlten sich als Amerikaner.

        „Nie wieder Amerika!“ oder gar „Amerika verrecke!“ gab es bei denen nicht. Und deshalb wird man den Hippies im großen Ganzen auch nicht gerecht, wenn man sie mit unseren von antinationalem Selbsthass zerfressenen Linksextremisten und ihrer kranken Ideologie in Verbindung bringt.

  3. Wer tut sich denn das noch an? Die sind nahezu für viele schon lange nicht mehr existent, denn für Lügen, Verdrehungen und Beleidigungen auch noch bezahlen müssen ist doch reichlich unverschämt und deshalb gibt es ja auch andere Medien um deren Müll zu entgehen und davon gibt es reichlich, man muß nur sortieren können und ein gewisses Mindestmaß an Erkenntnissen besitzen und dann macht es wieder richtig Freude sich in trauter Runde über das Geschehen zu informieren, den letzten Rest der Bewertung muß man schon selbst vornehmen, davon kann man niemand befreien.

    Selbst die Zensur wird den Interessierten an nichts mehr hindern, denn die Welt ist groß, die Anzahl der Berichterstatter ebenso und dafür werden die hiesigen immer kleiner , denn deren Kunden informieren sich vorwiegend in der einschlägigen Klotze und ihren abonierten Tageszeitungen und ziehen daraus ihr Wissen und das ist so falsch wie der Absender und wer dahinter kommt, wird ihre getürkten Nachrichten allenfalls noch zum Vergleich verwenden um auf dem Laufenden zu sein und somit machen sie sich immer überflüssiger, das ist leider ein längerer Prozeß, der aber nicht aufzuhalten ist und das macht Hoffnung, daß noch längst nicht alles verloren ist.

  4. Jetzt muss auch noch der olle Lennon herhalten. Als Musiker, wenn man die Musik mochte, gut. Ansonsten als Freizeitphilosoph und Anti-Vietnamkriegs-Hippie, na ja. Don’t meet your idol! Und die Sendung mit der furchtbar affektierten Illner, Marina „UA Expertin“ Weisband und natürlich Panzer-Generalin zu Land/Wasser/Luft/ Esken: Zum Vergessen. Ach ja, da waren noch ein paar andere. Auch egal.

  5. Beim G20-Gipfel in Indien (über den in hiesigen Medien erstaunlich wenig berichtet wird) wiesen die Vertreter der Schwellenländer darauf hin, dass man die mehr als 200 Milliarden Dollar, die man von westlicher Seite im letzten Jahr für Waffen und sonstige Subventionen nach Kiew geschickt hat, durchaus sinnvoller zum Nutzen der Menschheit hätte verwenden können. Hier kann ich nur zustimmen. Aber dann könnten ja US-amerikanische Rüstungs- und Energiekonzerne deutlich weniger Profite machen, Biden hätte massive Probleme von seinen selbst verursachten innenpolitischen Problemen abzulenken und man hätte keinen Vorwand gehabt, North Stream zu sprengen, um so Deutschland zu deindustrialisieren. Und nach einem Jahr wage ich (auch in Anbetracht der Videos, in denen ukrainische Männer zwangsrekrutiert werden) zu bezweifeln, dass der ukrainische Normalbürger noch begeistert davon ist, für Selenskyj und die NATO zu sterben bzw. seine Angehörigen zu opfern. Auch in Russland dürfte die Kriegsbegeisterung nachlassen, aber man wird sicher nicht akzeptieren, dass die Krim zurückgegeben wird, ethnische Russen diskriminiert und NATO-Waffen in der Ukraine stationiert werden. Wie würden die USA reagieren, wenn man in Mexiko Amerikaner diskriminieren und ein Militärbündnis mit China abschließen würde?

    • Die Probleme in der links-radikal (rücksichtslos) geführten USA unter Biden ähneln den „unsrigen“ deutschen sehr. Migration ohne Einsicht, Energiewende, Dekadenz, Perversion, Klimalüge, brutale Zensur, Lügen ohne Ende. Die Infrastruktur zerfällt dort ebenso wie hier (!!) und man findet kaum jemanden, der noch weiß, wie man Dinge repariert. Hier bekämpfen also Linke (USA) andere Linke (EU).

      • Nee, die zerstörerische Ideologie der Links-Grünen geht in den USA
        und in Deutschland dem gleichen Ziel entgegen: Grenzen öffnen für
        kriminelle Eindringlinge – mit gleichzeitiger Zerstörung der Familie,
        der Sicherheit der Bürger, der Rechtsprechung und der geschaffenen kulturellen Werte – um mit einer Anarchie der Willkür und Perversion
        die Links-Grüne Macht zu errochten?

  6. Marina Weisband passt optisch in die Reihe von Luisa Neubauer, Carla Reemtsma, Carla Hinrichs von der LG und den vielen Sprecherinnen der LG, der apokalytischen Klimasekten, sowie zu Frau Prof. Melanie Brinkmann einst Zero Covid Anhängerin. Das hat schon System, dass überwiegend junge Frauen mit langen Haaren auftreten und nicht mittelalte bis ältere Männer und Frauen.

    • Ich wünsche mir einen Artikel, der Doppelstaatsbürgerschaften in Deutschland unter besonderer Betrachtung von Poliitkern, die solche behalten, untersucht.
      Ist das alles, was uns da vorgesetzt wird, inzwischen nicht mehr als seltsam? Und welchen Herren diene ich, wenn ich zumindest 2 davon nachweisen kann?
      Und wie ist das mit indigenen Deutschen, die „Doppelpässe“ anstreben? Fällt das nicht unter Ungleichbehandlung vor dem Gesetz?

  7. Die einzige Frage in Verbindung mit dem Lennon-Bezug, die in der Sendung hätte geklärt werden müssen ist:
    Hat der Westen je etwas aus dem Vietnamkrieg lernen wollen oder gar gelernt?

  8. Ein Sendung so sinn- und inhaltsleer wie Seifenwerbung und die Köpfe der Damen. Weniger geht nicht. Wer schaut sich sowas eigentlich an bis zum Schluss? Wenn wenigstens Wagenknecht und Schwarzer dabeigewesen wären, hätte es noch Unterhaltungswert gehabt.

    • Sie haben den Nerv getroffen.
      Nachdem ich die Diskutanten sah und deren ersten Antworten, habe ich umgeschaltet.

  9. Wir wissen nicht was Scholz weiß und was Biden weiß und wir wissen nicht wie im Hinterzimmer diskutiert wird. Wir werden auch nicht gefragt werden über Kriegsziele, irgendwann werden wir überrascht werden von einer Wende, die wir nicht auf dem Schirm hatten. Es lohnt also nicht wirklich, sich mit Wagenknecht zu streiten, immer den Ball flach halten ist angebracht. Bin anderer Meinung als Wagenknecht, finde sie aber amüsant, daher von mir kein böses Wort.

  10. „Wer gestern Abend bei Illner eingeschaltet hat“: Diese einleitende Prämisse des Artikels hat bei mir noch nie zugetroffen und wird auch niemals zutreffen. So schlimm kann es gar nicht werden, dass ich zu einer solchen Abendbeschäftigung greifen müsste. Strikte ÖRR-Abstinenz ist für denkende Menschen eine wesentliche Maßnahme der Gesundheitsprävention, wirksamer als Grüntee mit Insektengebäck. Ich bewundere die Mitarbeiter von TE, die sich Illner antun, um noch nicht völlig verblödeten Konsumenten des ÖRR bei der Einordnung des Unfugs zu helfen. Das ist echter Altruismus!

  11. Und immer ist eine Linke Politikerin dabei , dabei wäre diese Partei nicht mehr im Bundestag , wenn in Berlin auch die Buntestagswahl wiederholt worden wäre . In Berlin musste , nachdem Tichy den Wahlbetrug aufdeckte , die Wahl wiederholt werden , leider nur die gleichzeitig stattfindende Landtagswahl ! Im BT sitzt also eine 4,8 % Partei , dank der 2 Direktmandate , die viele anzweifeln . Gerne nimmt Frau Illner eine Genossin aus DDR Zeiten in die Runde , eine AfD Politikerin nicht , da ist Illner lieber unter Gleichgesinnten . Man versichert sich so , zu den Guten zu gehören und redet über die Bösen , die Frieden wollen !

  12. „Aus meiner Sicht wäre die richtige Strategie, die Ukraine früh und so stark wie möglich zu unterstützen, damit Russland sich zurückziehen muss.“, erklärt Marina Weisband.“
    Solange die NATO keine Soldaten schickt, bleibt es ein Kampf David gegen Goliath, wobei dieser Goliath einen Helm mit Gesichtsschutz trägt.
    Die Ukraine wirft alles in den Ring was sie hat, für Russland ist es nach wie vor eine Sonderoperation mit begrenzten Mitteln. Je länger der Krieg dauert, desto schlechter für die Ukraine, da die Ukraine niemals in der Lage sein wird, den Kampf ins Land des Gegners zu tragen. Die gelegentlichen Drohnenangriffe gegen Russland machen die Sache nur schlimmer wegen der Vergeltung.
    Die Ukraine wäre schlau, wenn sie… tja wenn sie das tun würde, was ich für mich behalte, was keine Kapitulation beinhaltet.

  13. Eigentlich ist doch jedes Wort, dass in und über solche/n talks verloren wird, vollkommen für die Katz – wie meine Mutter sagen würde.
    Außer, dass es die Psychose der Massen am Laufen hält.
    Aber was für eine Besatzung!
    Danke Frau David. Gerne würde ich Elementares lesen, was aus ihrer Feder mit Sicherheit auch fließen kann. Zumal #klamrothluegt

  14. Das Einzige, was mir auffällt: Wie krampfhaft der ÖRR das Thema Masseneinwanderung und Überforderung der Kommunen meidet. Jeder erkennt inzwischen, dass wir das nicht schaffen. Der ÖRR liegt natürlich auch hier voll auf Regierungslinie. Schweigen und Nichtstun. Die Kommunen sollen nicht rumjammern, sondern gefälligst zusehen, wie sie klarkommen. Alles andere ist rääächtz.

  15. „Geschichte neu schreiben“ Strack-Zimmermann: Merkel mitverantwortlich für Ukraine-Krieg“ https://www.n-tv.de/politik/Strack-Zimmermann-Merkel-mitverantwortlich-fuer-Ukraine-Krieg-article23958135.htmlFrieden wird es erst dann geben, wenn wir Alten uns nicht mehr gefallen lassen, für alles Unbill verantwortlich zu sein und klar sagen, es ist Euer Krieg zieht selbst an die Front, wir machen nicht mit.
    Vor Jahren hörte ich einen Vortrag eines Friedensforschers, der sagte, die größte Gefahr für den Frieden n Europa ist der lange Frieden in Europa. Nachfolgende Generationen fangen an, diesen als selbstverständlich zu betrachten und sich zu langweilen. Diejenigen, die den Krieg noch erlebten und erzählen können sterben weg und die Nachkriegsgeneration wird zum Schweigen verdammt, als Ergebnis des Jugendkultes. Frau Marina Weisband, Mitglied der Grünen verkörpert genau diese beschriebene Generation die sich langweilt, die Boomer verdammt und sich selbst als klügste und allwissende Person sieht.
    Inzwischen glaube ich, dass eine große Angst herrscht, es könne zu einer neuen Friedensbewegung kommen.
    Am Ende entscheiden weder die Ukraine noch die EU, schon gar nicht Deutschland, über einen Frieden in Europa. Egal, was diese Frauen so reden.

    • Nachfolgende Generationen fangen an, diesen als selbstverständlich zu betrachten und sich zu langweilen. Diejenigen, die den Krieg noch erlebten und erzählen können sterben weg und die Nachkriegsgeneration wird zum Schweigen verdammt, als Ergebnis des Jugendkultes.

      Sehr richtig. Genau so banal scheint es zu sein.

      Ich kann noch erinnern, in den Sechzigern in unserer Volksschule zertrümmerte Mauern von den Bombenangriffen gesehen zu haben, und auf der Straße konnten wir Kinder die einbeinigen oder einarmigen Kriegsversehrten sehen. Dazu noch die Erzählungen meiner Mutter über die Todesangst in den Kellern bei Bombenangriffen… das reicht, um eine klare persönliche Position zum Krieg zu entwickeln, auch ohne persönlich dabei gewesen zu sein.

      Vielleicht beginnt das Problem auch niederschwelliger. Man muss ja froh sein, daß die heutige Jugend keinen Krieg erlebt hat.

      Aber fehlt in unserer heutigen Gesellschaft in vielen Fällen nicht grundsätzlich die Auseinandersetzung mit den normalen Härten des Lebens, mit dem Wettbewerb und Kampf? Mit der Tatsache, das alles seinen Preis hat (There´s no free lunch)?

      Kann eine Gesellschaft langfristig das wie selbstverständlich Vorhandene wie Freiheit, Wohlstand, Sicherheit schätzen, wenn das Unangenehme, die Anstrengung, die Frustrationen, um dies zu erreichen, von frühester Kindheit an so weit wie möglich ausgeblendet werden?

      Es muss ja nicht gleich wie bei den Spartanern zugehen.

      Aber eine gewisse gesellschaftliche Rückkehr zu Disziplin, Strukturierung und Frustrationstoleranz, mithin den zwischenzeitlich so geringgeschätzten vernünftigen Tugenden, ist m.E. zwingend notwendig, wenn diese Gesellschaft überleben will.

  16. Ein Land, das sich ja (außer Baerbock) nicht im Krieg befindet, obwohl es inzwischen eine Kriegswirtschaft mit Munitionshallen etc. betreiben will, sich „Friedensforscher“ und vornehmlich Frauen tagtäglich über Krieg unterhalten, der verbrannte Erde hinterlässt, während die Männer das Aus für Verbrenner beschließen, macht mir richtig Angst!

  17. Nächstens wird auch noch über Jesus spekuliert….da findet sich sicher eine EKD oder RKK Größe die meint, dass Jesus auch Waffen an die Ukraine liefern würde….kommt noch.

  18. Ein ziemlich schräger Kommentar, Jugend machts möglich. Nur mal an zwei Beispielen (die absurde Analogie zu Corona lasse ich mal weg) : Das DDR-Design der 70er Jahre war vollkommen auf das ausgerichtet, was im Westen war, man hinkte nur immer ein wenig hinterher. Ich vermute mal, die Autorin hat ihr Wissen aus dem DDR-Museum. Vieles dort wirkt heute skuril. Es würde weit weniger skuril wirken, wenn man auch eine vergleichbare Wohnung in Westdeutschland sehen würde. Die Frage bzgl. Lennons Imagine ist natürlich vollkommen irrelevant, aber wenn man sie nun mal stellt, ist es nun wirklich nicht abwegig, die USA damals und Rußland heute in Analogie zu sehen. Zwei Länder begehen Kriegsverbrechen in einem anderen Land und berufen sich darauf, zu Hilfe gerufen worden zu sein. Lennons Song ist und war schlicht religiöser Kitch, auch wenn in ihm davon geträumt wird, dass es Gott im Himmel nicht gibt. Das steife Schunkeln von alten Menschen zu diesem Song auf der Bühne in Berlin war schlicht zum Fremdschämen, Lafontaine im teuren Wollmantel in edlem beige-ocker, Schwarzer im Plüschumhang, anschließedn im Luxushotel Adlon verschindend, nur noch kinky.

  19. John Lennon für den Krieg? Dazu passt, dass „Brothers in Arms“ von Mark Knopfler laut ChatGPT nicht etwa wie einst ein „Antikriegslied“ ist, sondern vielmehr die „schwierigen Abwägungsprozesse in einem Krieg“ beschreibt. Wahrheit ist inzwischen in unserer Welt, was man anderen unwidersprochen aufzwingen kann.

    • Nein, natürlich nicht, aber für den Abzug desjenigen, der mit seinen Truppen in diesem Land nichts zu suchen hat, analog zur USA in Vietnam. Lennon hat nicht dazu aufgerufen, dass sich die Vietnamesen um des lieben Friedens willen den USA ergeben!

    • „Wahrheit ist inzwischen in unserer Welt, was man anderen unwidersprochen aufzwingen kann.“
      Und das ist inzwischen fast alles. Siehe Grundrechtsbeschneidungen, oder dass uns irgendwelche unqualifizierten Politiker das Gas abschalten oder den Strom abdrehen kann. Irre Migration mit riesigen Kollateralschäden. Kaum einer wehrt sich.

  20. Sendungen mit überwiegend Frauen sehe ich nicht mehr. Einfach zu langweilig. Die Frauen sind ja per se immer noch angepasster als die Männer.

    • Beim LinksGrünen Fernseh-Tratsch geht es darum, sich gegenseitig die geistige
      Überlegenheit zu bestätigen, indem sie sich mit ideologischen Phrasen aufplustern – da stören Männer nur! Linkes Gruppengefühl gealterter WG-Feminstinnen!

  21. Danke Frau David,
    ich hatte Sie und ihre scharfzüngigen Kommentare schon vermisst.

  22. So ist das eben mit den „frühen Prägungen“ bei den Menschen.
    Sie können mit zunehmenden Alter wieder sehr dominant werden und zu guter letzt den Menschen komplett in seine frühe Kindheit versetzen.
    Ex-SED-Mitglied Maybritt Illner ist eben auch nur ein Mensch, aufgewachsen in der DDR – wie z. B.Sarah Wagenknecht .
    Da reicht sich die weitgehend von Ost-Berlin finanzierte, westdeutsche Friedensbewegung und ihre Epigonen die Hände mit den schon zu DDR-Zeiten viel emanzipierteren Ex-DDR -Frauen, die es in relevante gesellschaftliche Positionen geschafft haben.
    Da kann Marina Weisband, die Allround-Fachkraft aus der Ukraine nur wie eine Ein-Augige unter Blinden erscheinen.

  23. Man sollte sich einmal mit den eigentlichen Fragen beschäftigen: ist eine Ukraine in den Grenzen von 2013 dauerhaft wieder herstellbar und ist dafür ein möglicher direkter Waffengang zwischen NATO und Russland verantwortbar? Nach Lage der Dinge und nach Abzug der Propaganda, die Russland schon vor einem Jahr ohne Panzer und Munition dastehen sah, ist ein ukrainischer Siegfrieden ohne westliche Waffensysteme und Mannschaften eine schon über ein Jahr andauernde todbringende Illusion.

  24. John Lennon würde sich im Grabe herumdrehen und diejenigen, die den Diskurs in Deutschland bestimmen, sind ideologische Narren, die nach ihrem Narrativ tanzen bis alles in Scherben fällt. Von denen ist nicht mehr zu erwarten.

    • Illner und John Lennon passen überhaupt nicht zusammen. Lebte die damals nicht in einer anderen Welt?

  25. Die Feminisierung der westlichen Gesellschaften musste zwangsläufig zu einem Verlust an Verantwortungsethik, Logik und Realitätsbezogenheit führen. Wir haben die aktuell desaströsen Entwicklungen – auch ! – dieser Feminisierung zu verdanken.
    Dass das WEF in den letzten 20 Jahren bevorzugt Protagonistinnen protegierte, die man dann in Führungspositionen plazierte, ist konsequent. Charaktere wie Baerbock, Ardern, Marin und Co sind leicht zu führen. Charaktere wie „F…. the EU“ Nuland (keine WEF Gängerin, aber gleicher Hintergrund) übrigens auch.
    Das Inanspruchnehmen phantasierter Haltungen verstorbener Personen für eigene Motive entspricht dem Pipi Langstrumpf Denken. Die Talkrunden erinnern immer mehr an Diskussionen der örtlichen FFF-Treffen: weiblich, jung, frei von Selbstzweifeln und Kenntnis sowie irgendwie völlig losgelöst von der harten Realität um sich selbst kreisend.
    Lila passt, wobei Illners Mann magenta lieber gewesen wäre, ist ja ähnlich.

    • „Die Feminisierung der westlichen Gesellschaften musste zwangsläufig zu einem Verlust an Verantwortungsethik, Logik und Realitätsbezogenheit führen.“
      Gegenthese: Wir haben es eher mit den schlecht ausgebildeten (non-thinking) Zeitgeist „Haltungs- und Hinterherrennfutzis“ zu tun.
      Wo sind denn die Qualitätsmerkmale von Scholz, Merz, Lauterbach und weiteren unkonsequenten, dem Zeitgeist hinterherhechelnden Männern. Da sind Schwarzer und Wagenknecht 10 mal mehr „Mann“ als diese.
      Was ich sagen will. Es gibt „Solche“ und Solche. Und im Moment hat leider die Masse der Unqualifizierten das Sagen.

      • Sie sprechen zwei wichtige Aspekte an.
        Zum einen bezieht sich die „Feminisierung“ auf psychokulturelle Eigenschaften, die wohl gruppentypisch, aber nicht individuell geschlechtsspezifisch sind.
        Sprich: es gibt bei dieser Entwicklung viele Frauen, die alle Tassen im Schrank haben und auch viele Männer, die bei der „Feminisierung“ mitschwingen.
        Zum anderen tragen die politisch gewünschte Panakademisierung (mit damit einhergehendem Selbstverständnis) und der Bolognaprozess (Wissen statt Bildung) einen wichtigen Beitrag zur Misere. Ungebildete Akademiker sind für jede offene Gesellschaft brandgefährlich.
        Nichtsdestotrotz finde ich den Begriff der „Feminisierung“ der Gesellschaft durchaus treffend, sieht man sich die Entwicklungslinien und Resultate an.

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