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TESLA-WERK in Grünheide

Brandenburgs grünes Ministerium spricht Tesla von allen Umweltsünden frei

15.02.2023

| Lesedauer: 5 Minuten
Umweltschäden durch die Tesla-Fabrik „Giga-Berlin“ erhitzen in Brandenburg die Gemüter. Die dort im Umweltministerium regierenden Grünen nehmen daran keinen Anstoß – ganz im Gegenteil.

Das Tesla-Werk Grünheide in Brandenburg unweit von nBerlin, im Firmenjargon „Giga-Berlin“ benannt, kommt nicht aus den Schlagzeilen. Die Expansion des Werkes verursacht ökologische Schäden. Doch in der Politik genießt das Unternehmen besondere Protektion. Gerade auch im grün geführten Umweltministerium Brandenburgs.

Der Reihe nach: Der kalifornische Autobauer produziert dort seit März 2022 Elektroautos. Bei Tesla in Grünheide arbeiten derzeit mindestens 8500 Mitarbeiter, genaue Zahlen darüber wie auch über andere Unternehmensbesonderheiten gibt das Unternehmen nicht bekannt, die Mitarbeiter wurden schriftlich zur Geheimhaltung verpflichtet. In der ersten Ausbauphase sollen es 12.000 Beschäftigte sein. Gewerkschaften, wie die IG Metall, sind im Unternehmen nicht zugelassen, der – qua Gesetz vorgeschriebene – Betriebsrat unterliegt der Schweigepflicht. Die IG Metall hat sich besorgt über die Arbeitsbedingungen bei Tesla in Grünheide gezeigt, ohne dass allerdings bisher ein nennenswerter Exodus von Tesla-Beschäftigten bekannt geworden wäre.

Das bisherige Tesla-Gelände umfasst rund 300 Hektar. Das Unternehmen von Tesla-Chef Elon Musk baut dort auch eine Batteriefabrik und hat weitere Expansionpläne, die beginnen, örtliche wie Landes-Behörden vor zunehmende Probleme zu stellen. Denn das Werk soll erheblich erweitert werden, Tesla will einen eigenen Werkbahnhof für den Güterverkehr, Logistikflächen und eine Betriebs-Kita auf einer angrenzenden Fläche errichten, da das bestehende Gelände dafür nicht reicht. Desweiteren hat Tesla die Genehmigung für eine Recycling-Anlage eingereicht.

Für die Erweiterung des Werkes muss ein Bebauungsplan vorliegen. Die Gemeindevertretung Grünheide stimmte im Dezember 2022 mit Mehrheit für die Aufstellung eines neuen Bebauungsplans. Der Autobauer kann nun eine Fläche von über 100 Hektar kaufen. Dafür muss weiterer Wald gerodet werden.

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Beim Bebauungsplan will die Gemeinde Tempo machen. Der parteilose Bürgermeister hält eine Aufstellung des Bebauungsplans bis zum ersten Quartal 2024 für möglich. Allerdings: „Dafür müsste alles sehr gut klappen.“ Derzeit warte die Gemeinde auf Informationen der zuständigen Planungsbüros. Dann würden die Träger öffentlicher Belange einbezogen, ihre Stellungnahmen müssten dann noch ausgewertet werden. 

Umweltschützer und betroffene Anrainer sind besorgt und alarmiert. Sie sahen von Anfang an hohe Risiken für das Grundwasser. Zum einen wegen der hohen Entnahmemenge, zum anderen weil ein Teil des Werksgeländes in einem Wasserschutzgebiet liegt. Jede bauliche Erweiterung des Werkes macht weiter Abholzungen und Eingriffe in den Naturschutz notwendig. Ein Problem von Beginn an ist der hohe Grundwasserverbrauch der Giga-Fabrik in einer Region, die traditionell für extreme Wasserknappheit bekannt ist.

Aber offensichtlich genießen Elon Musk und Tesla Grünheide bei der Landesregierung Brandenburg besondere Privilegien, vulgo: Narrenfreiheit. Nicht anders ist es zu erklären, dass die Landesregierung die Auflagen zum Schutz des Grundwassers für Tesla hoheitlich sogar gekippt hat. Tesla wurde von der Einbindung des Wasserverbands befreit. 

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Das hat zur Folge, dass der Autobauer bei seinen Investplänen den Wasserverband nicht mehr in allen grundwasserrelevanten Fragen einbeziehen muss. Dazu gehören auch Bauvorhaben. Bisher musste Tesla laut grünem Umweltministerium über 400 Auflagen und Nebenbestimmungen im Rahmen der umweltrechtlichen Genehmigung erfüllen, mehr als 100 davon betreffen das Thema Wasser. Tesla legte Widerspruch beim Landesumweltamt gegen die Auflage ein, dass der Wasserverband (WSE) Strausberg-Erkner bei allen grundwasserrelevanten Fragen einbezogen werden muss. Diese Auflagen hat die Brandenburger Landesregierung daraufhin gekippt. Seither kann Tesla schalten und walten ohne Aufsicht der Betroffenen.

Und mit einer sehr fadenscheinigen Begründung verteidigt die Landesregierung diese Entscheidung. Die Behörden in Brandenburg seien davon überzeugt, dass die Überwachung der Auflagen zum Schutz des Wasserschutzgebiets durch staatliche Stellen und Tesla selbst auch ohne die Auflage gewährleistet sei, so der Umwelt-Abteilungsleiter im Umweltministerium, Axel Steffen, im zuständigen Landtagsausschuss. Die Auflage zur Einbeziehung des Wasserverbands in Grundwasserfragen sei nicht erforderlich für die Einhaltung der Pflichten. „Alle grundwasserrelevanten Belange sind in anderen Auflagen präzisiert und konkretisiert.“ In der Auflage seien Begriffe wie grundwasserrelevant „nicht genug bestimmt gewesen“. Das Land habe verhindern wollen, dass dies später vor Gericht kommt. 

Offensichtlich sieht es die Landesregierung Brandenburg für wichtiger an, die Schlampigkeit ihrer Gesetzgebung als den Schutz der Lebensgrundlage ihrer Bevölkerung, nämlich die Versorgung mit Wasser zu verteidigen. Anders ist eine solche Haltung nicht zu erklären.

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Unterstützung der Landesregierung kommt auch aus der Abteilung Wasser im Umweltministerium. Danach bedient sich Tesla bei der Selbstüberwachung akkreditierter Büros und Labore und stellt die Daten den Behörden zur Verfügung. Für den Umgang mit wassergefährdenden Stoffen gebe es strenge Auflagen und Prüfungen. Die, so ist es allgemeine Regel, vom Behördenschreibtisch aus vorgenommen werden. Bezahlt werden diese Gutachten und Prüfungen im Übrigen von Tesla selber. Wie diese Selbstkontrollen in der Wirtschaft funktionieren, ist durch viele Skandale bekannt. Die Diesel-Affäre könnte als Beispiel dienen.

Damit ist der Autobauer also selber für die Überwachung des Grundwassers zuständig, was nach Angaben der Landesregierung üblich sei, wie die Automobilwoche berichtet. Das Landesumweltamt und der Landkreis Oder-Spree kontrollieren laut Ministerium regelmäßig, ob Auflagen eingehalten werden. Ein Teil des Werksgeländes liegt in einem Wasserschutzgebiet. Tesla hatte Bedenken zurückgewiesen.

Nicht ohne Grund ist der Wasserverband misstrauisch. Seit Beginn an gibt es Streit um die Grundwasser-Überwachung im Werk, zumal ein Teil des Werksgeländes in einem Wasserschutzgebiet liegt 

Wohl zu Recht sieht der – ausgehebelte – Wasserverband keine ausreichende Kontrolle des Grundwassers bei Tesla und bezweifelt eine ernsthafte Selbstkontrolle. Der Verband nannte als Beispiel, dass in 2022 ein Abfalllager bei Tesla gebrannt habe, dessen Bau aber keine Genehmigung gehabt habe. Wie man im Nachhinein feststellen musste. Und auch nur feststellen konnte, weil die großen Rauchfahnen weithin sichtbar waren. Über Löschwasser-Eintragungen in den Boden wurde seitens der Landesregierung nichts bekannt. 

Doch es kommt noch schlimmer. Inzwischen sind weitere nicht genehmigte Bauarbeiten bei Tesla bekannt geworden, neue Streitigkeiten drohen. So wollte Tesla ein Solardach über einem Parkplatz errichten und hat dafür ohne Genehmigung Pfähle in den Boden gerammt.

Brandenburgs grüner Umweltminister Axel Vogel plant ein Krisentreffen mit Tesla für Anfang März. Der Landkreis sei „schwer enttäuscht“ von Tesla, berichtet die Automobilwoche.

Im Streit über nicht genehmigte Bauarbeiten auf dem Tesla-Gelände in Grünheide will Brandenburgs Umweltminister den US-Autobauer mit Verbänden und Behörden an einen Tisch bringen. „Einen Terminvorschlag haben wir für Anfang März unterbreitet“, sagte ein Sprecher des Ministeriums. „Mit dem Gespräch wollen wir mit den Beteiligten vertiefend über die Grundsätze der Zusammenarbeit sprechen.“ Im Industriejargon würde man sagen: Arbeitskreis statt Kontrolle.

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Konkret geht es um folgenden Vorfall: Tesla hatte nach Angaben des Landkreises Oder-Spree auf einem Parkplatz der Fabrik in Grünheide mehr als 100 Pfähle in die Erde eingebracht, und will damit eine Überdachung des Parkplatzes mit Solarmodulen bauen. Die Bauarbeiten wurden aber gestoppt, da keine Genehmigung vorlag, wie der Sprecher des Kreises mitteilte. „Der Landkreis ist vom Vorgehen von Tesla schwer enttäuscht. Wir erwarten, dass das Unternehmen seine internen Abläufe so aufstellt, dass sich solch ein Anfängerfehler nicht wiederholen kann“, so die Kreisverwaltung, die auch Genehmigungsbehörde ist. Die Pfahlgründungen würden derzeit untersucht.

Obwohl die Ergebnisse der Untersuchung noch nicht vorliegen, sehen die Behörden vorab schon mal keine akute Gefährdung des Grundwassers. „Wir gehen im Moment davon aus, dass es sich um ein genehmigungspflichtiges Vorhaben handelt“, teilte der Sprecher des Kreises Oder-Spree laut Automobilwoche weiter mit. „Nach einer ersten Einschätzung gehen wir aufgrund der geringen Einbringungstiefe der Pfähle aber nicht von einer akuten Gefährdung des Grundwassers aus.“

Auch wenn sich diese Auffassung als richtig herausstellen dürfte, bleiben Zweifel am eigenmächtigen Vorgehen des US-Autobauers. Kommt dann noch der Entfall von kontrollierenden behördlichen Hemmschwellen bei dessen Vorhaben hinzu, werden schwerwiegendere Umweltverfehlungen wahrscheinlicher. 

Der Volksmund würde sagen: Das ist eine Aufforderung zum Tanz! Oder anders gewendet: Frösche aller Länder kommt nach Brandenburg. Hier dürft ihr die Arbeiten zur Trockenlegung des Sumpfes selber kontrollieren und beaufsichtigen. Angesichts dieser kontroversen und von Misstrauen geprägten Lage dürfte es der Landesregierung Brandenburg in Zukunft etwas schwerer fallen, die Expansionspläne der Giga-factory Grünheide in Zukunft bedenkenlos zu unterstützen.

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27 Kommentare

  1. Eine Auftragsarbeit für das Umweltministerium. Umweltverträglichkeitsprüfungen sollten veröffentlicht werden!
    Wo sind eigentlich die Aktivisten ? Es ist nur ein weiterer Beleg für die Fernsteuerung der Gruppe der Aktivisten, denn es gibt keine Randalierer vor Ort die den Wald „retten“ wollen.
    Diese Leute haben sich in diesem Staat zu einer FÜNFTEN GEWALT gemausert.
    Der Plan unser Land zu zerstören war da, jetzt nimmt er Gestalt an.

  2. Der Umweltminister Vogel betonte ja schon, dass die Wasserpreise für die Anwohner im Versorgungsgebiet viel zu niedrig seien. Sie sollten um das Dreifache erhöht werden. So sollen die Verbraucher angeblich zum Sparen angeregt werden. Allerdings soll ab 2025 ohnehin nur noch ein begrenzter Verbrauch möglich sein. Man scheint also die Verbraucher für zusätzliche Investitionen, die für die Gigafactory getätigt werden müssen, zur Kasse bitten zu wollen. Da der Wasserverband eine kommunale Einrichtung die nicht gewinnorientiert arbeitet ist, wird interessant wie man eine Preiserhöhung begründen will. Die Minister Vogel und Steinbach scheinen sich die Ansiedlung der Gigafactory ans Revers heften zu wollen und setzen alle sonst üblichen Genehmigungsverfahren und Umweltaspekte außer Kraft. Grüne Umweltpolitik ist heutzutage nur noch umweltschädlich, demokratie -und verbraucherfeindlich und von Lobbyismus geprägt.

  3. Der geneigte Grünling möge Wir sind die Wahnsinnigen. Joschka Fischer und seine Frankfurter Gang“ von Christian Y. Schmidt lesen.
    Besser ist dieser verlogenen grüne Haufen nicht zu beschreiben.

  4. Eine „Kartoffel“ meint mit einem Kartoffel-Sprichwort:
    „Dummheit und Stolz wachsen am selben Holz.“
    Zu beobachten von „Berlin“ bis Mainz (siehe Umzüge).
    Und ist sich sicher:
    (Regierungsamtlicher) Hochmuth kommt – zumindest irgendwann, dafür aber ganz sicher – vor dem Fall“.
    „Kartoffeln“ mögen ne lange Leitung haben, mögen den Geist von „Untertanen“ haben, kaufen sich vielleicht erst ne Bahnsteigkarte wenn sie einen Bahnhof besetzen wollen (Lenin), mögen sich die Butter vom Brot nehmen lassen. Aber unendlich unendlich lang ist die Leitung nicht. Wenn die sich zunehmend abzeichnende Dysfunktionalität (und abwandernder Wirtschaft) von immer mehr „öffentlichen Bereichen“ von immer größeren „gnädigen Zuwendungen“ (finanziert nach dem sozialistischen Prinzip „linke Hosentasche – rechte Hosentasche“) die Schmerzgrenze erreicht werden die sozialismus-gläubigen „Michel-Kartoffeln“ ganz schön und ganz plötzlich „ekelhaft“ werden.
    Meinungsbildende 20% grüne Prozente und intellektuell hochstehende 20% Ricarda Lang Prozente sind nicht in Stein gemeißelt.
    Besonders im Osten des Landes.
    Wo man die jetzigen „Herrschafts-Prinzipien“ ja schon mal lange 40 Jahre lang genießen durfte. –
    Wird der „Osten“ womöglich am Ende das ganze Land „retten“???
    Man darf gespannt sein!
    Churchill:
    „Sozialismus ist eine Philosophie des Scheiterns,
    das Credo der Unwissenheit und das Evangelium der Eifersucht (siehe Neid).
    Seine eigentliche Tugend ist die gleichmässige Verteilung des Elends.“
    Und Sloterdijk stellt auf Marx und Engels anspielend fest:
    „Deutschland ist die größte Exportnation für Irrtümer.“

    • „Der Gedanke geht der Tat voraus wie der Blitz dem Donner. Der deutsche Donner ist freilich auch ein Deutscher und ist nicht sehr gelenkig und kommt etwas langsam herangerollt; aber kommen wird er, und wenn ihr es einst krachen hört, wie es noch niemals in der Weltgeschichte gekracht hat, so wißt: der deutsche Donner hat endlich sein Ziel erreicht. Bei diesem Geräusche werden die Adler aus der Luft tot niederfallen, und die Löwen in den fernsten Wüsten Afrikas werden sich in ihre königlichen Höhlen verkriechen. Es wird ein Stück aufgeführt werden in Deutschland, wogegen die französische Revolution nur wie eine harmlose Idylle erscheinen möchte.“
      Heinrich Heine (1797-1856)

  5. Quod licet Iovi, non licet bovi“
    Wenn es ins grüne Weltbild paßt, lassen diese Oberheuchler gerne mal gerne Fünfe gerade sein

  6. Vielleicht ganz zu Beginn. Nach der Gründung waren dort bestimmt einige Umweltschützer, denen es auch wirklich um Umweltschutz ging. Die Partei wurde dann aber schnell von Kommunisten wie Kretschmann, Trittin, Roth & Co. gekapert.

    Heute sind sie die mit Abstand größte Umweltzerstörer-Partei Deutschlands.

  7. Was sich in Deutschland ausbreitet, könnte man mit „verquerer Logik“ bezeichnen- Vorreiter sind die Grünen!

    -Wer die Natur und das Klima schützen möchte, sollte keine Wälder mehr abholzen oder Flächen betonieren!
    -Wer die Wirtschaft als Motor für unseren Wohlstand braucht, sollte ihn nicht abwürgen!
    -Wer Frieden möchte, sollte keine Waffen liefern!
    -Wer regieren möchte, sollte die Mehrheit vom Bürger haben!
    ……dennoch, all dies wird gemacht, angeführt von der „verqueren Logik“!!

  8. Abholzen, Grundwasser absenken und verschmutzen. Alles kein Problem, wenn es dem „guten“ Zweck dient.
    Wo man sich andernorts an Bäume kettet und blockiert, wird hier gejubelt. Letztlich ist der Anlass der Gleiche.
    Ein prächtiges Beispiel für grüne Doppelmoral und Heuchelei.

    • Wo genau wird denn grade Grundwasser abgesenkt oder verschmutzt? Bei Tesla oder im nahegelegenen Tagebau? Bislang sind mir keine Umweltkatastrophen durch die Gigafactory bekannt. Was dort abgeholzt wurde ist eine Mono Plantage zur Holzgewinnung. Parallel dazu wurde Mischwald an anderer Stelle wieder aufgeforstet.

  9. Zur Durchsetzung grüner, sozialistischer Ideologien ist den Politikern alles recht. Während dem „kleinen“ Bürger verboten wird Steingärten anzulegen, kann Tesla ganze Wälder abholzen und den Boden versiegeln. Nur so wird es was mir der grün-sozialistischen Diktatur. Nur so kann man erreichen, dass schadstoffarme Verbrenner Motoren verboten werden und irgendwann nur noch schadstoffreichere E-Autos auf den Markt kommen. Und um die benötigten Terrawattstunden an Strom zu produzieren, natürlich „grün“, werden weitere Flächen für die unsäglichen WKAs versiegelt, nachdem man auch dafür (z. B. in Hessen) große Waldflächen abgeholzt hat. Und gleichzeitig wird sich öffentlich darüber aufgeregt, dass in Brasilien Bäume gefällt werden. Diese Doppelmoral ist nicht mehr auszuhalten. Aber der deutsche Michel wählt diese Politclowns immer wieder, egal was sie machen, siehe Berlin.

  10. Die Region war schon immer die märkische Streusandbüchse. Niederschlagsmangel, Grundwassermangel und Waldbrandgefahr jeden Sommer. In jüngerer Zeit auch extremer Wassermangel der großflächigen Landwirtschaft. Selbst die seit Jahrhunderten bestehenden Parks der Preussischen Schlösser und Gärten drohen zu vertrocknen. Wasser ist regional ein großes Thema. Möglicherweise wird man Wasser aus dem Erzgebirge und dem Harz über Viadukte und Pipelines heranpumpen müssen. Dafür könnte man sogar Windräder zur Stromerzeugung brauchen. Die Industrieansiedlung mit großen Wasserverbrauchern ist nicht so preisgünstig wie mancher dachte, weil Infrastruktur zur Wasserversorgung nachgebaut werden müßte.

    • Die Windjammer sind eine der Ursachen für ausbleibenden Regen (Wake Effekt), Bodenversieglung durch deren riesige Fundamente und lokale Temperaturerhöhung, die zu weiterer Austrocknung führt.

      • na da bin ich mal auf irgendwelche Studien gespannt die das auch nur irgendwie beweisen. Ich glaube ein Kilometer Straße in dieser Region versiegelt weitaus mehr Boden als all die WKA in der Region.

  11. Was genau soll denn jetzt das Problem sein?
    Umweltschutz? Tut mir leid, soweit mir bekannt haben wir am Standort eine Forst-Plantage mit Monokultur-Bäumen die dort nur stehen, weil man nicht wusste was man dort sonst machen sollte, bis das Gelände bebaut wurde. Auch BMW war ja damals im Gespräch.
    Die bebaute Fläche hat Tesla zum Ausgleich an anderer Stelle mit hochwertigem Mischwald wieder aufforsten lassen -> Thema erledigt
    Das Thema Wasser ist so alt wie die Fabrik. Bewiesen, dass dort mehr als beantragt gefördert wurde, wurde nie etwas. Im Gegenteil. Es mutet recht albern an, solange nebenan noch ältere Industrien stehen die noch mehr Wasser ziehen und erst recht, wenn man in der Region ansässigen Tagebau betrachtet der bestimmt nicht auf jeden m³ genau die Grundwasser-Abpumpung dokumentiert.
    Jetzt ist man angeblich in Sorge um die Poller die in den Boden gerammt wurden. Warum eigentlich genau? Weil sie im Grundwasser stehen? Ich dachte die Böden wären so trocken.
    Diese Anti-Haltung ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Für mich ein Rätsel warum man die Fabrik nicht einfach in NRW aufgebaut hat.

    • Ach Peterson82:
      soweit mir bekannt haben wir am Standort eine Forst-Plantage mit Monokultur-Bäumen die dort nur stehen, weil man nicht wusste was man dort sonst machen sollte, bis das Gelände bebaut wurde.“
      Ihnen ist Vieles NICHT bekannt.
      Beispielsweise, dass diese „Monokulturen“ dort bereits existierten, als der Namensgeber Tesla noch nicht geboren war.
      Dass die Kieferwälder auf sandigem Grund verhinderten, dass die „Streusandbüchse“ gänzlich zur Wanderdüne wurde.
      NEIN, grüne Ideologie ersetzt Fakten

  12. Meine Verwandtschaft wohnt in einer Eigenheimsiedlung im Speckgürtel von Berlin. Auch dort gibt es Grundwassermangel. Ganz einfach, weil jeder dort einen illegalen Brunnen in seinem Garten hat.
    Damit relativiert sich das Umweltthema schon mal.
    Und wie im Artikel richtig beschrieben, gibt es bei verwaltungsrechtlichen und gewerkschaftlichen Vorschriften gewisse Sonderwege Wie früher bei der DDR-Olympiamannschaft auch. Regt sich niemand dort auf. Warum auch?
    Und die Belegschaft pendelt zum Großteil täglich aus Polen ein, ist mit dem Sold zufrieden und hat andere Interessen als „Piep-piep wir haben uns lieb“ oder Feuchtgebiete für Kleintiere.
    Die Politik aus den „grünen“ Einheitsparteien, die übrigens von der lokalen Bevölkerung mehrheitlich gewählt und geduldet sind, wichtet den Grünheider Forst als politisches Symbol geringer als die Marke Tesla. Denn im Schein dieser exklusiven Marke schwelgt sie in Kauf-Rabatten für das begehrte Statussymbol und erzieht rechte Dorftrottel um.
    Politisch werden derweil die Themen Amazonas-Regenwald und Kampf gegen Rechts bespielt.
    Dies entspricht auch der Kernkompetenz der IG-Metall.

  13. Wie nennt man doch gleich wieder die Zusammenarbeit von Wirtschaft und ideologischer Politik? Ah ja, das Wort, das die Mainstreammedien immer mit der AFD in Verbindung bringen…

    Endet mit-ismus, glaube ich.

    Wie sagt George Orwell so schön in Animal Farm? Alle Tiere sind gleich, manche sind gleicher…

  14. Die Grünen müssten doch gegen Tesla sein, jetzt, wo Musk so „gruselige“ (wie man heute sagt) Tweets abgibt… Erst aber hatten sie Tesla offenkundig in unüblicher Weise hofiert. Nun wäre interessant zu wissen, ob Daimler/Mercedes in Stuttgart ebenso das Glück hat, von sozialen und umweltbezogenen Fragen verschont zu werden.
    Auf jeden Fall hat die EU (bestellungsgemäß?) das Wettbewerbsfeld für die US-Firma Tesla verbessert, da eine Kernkompetenz deutscher und französischer Autobauer mit dem Verbrennerverbot verloren geht (nach Klagewellen wegen Verbrennerrichtlinien in den USA…) und somit Skalenvorteile. Und die Grünen machen auch hier brav mit.

  15. Gleichzeitig im gleichen Land: Mein Bauantrag, hinter dem Haus meiner Eltern ein besseres Gartenhaus (mit Wasser- und Stromanschluss) zu bauen (als Zweitwohnung für mich, wenn ich sie besuchen will) wurde abgelehnt, weil der Bebauungsplan keine Häuser in 2. Reihe vorsieht.
    Hätte wohl mehr Erfolg damit, wenn ich erzählen würde, dass ich in dem Gartenhaus Elektroautos zusammenschrauben will…

    • Richtig, unser Antrag zur Erweiterung unserer Betriebsstätte zur Herstellung von energieintensiven Industrieteilen wurde von den Behörden im Land Brandenburg mit maximalen Anforderungen an Umweltverträglichkeit, Brandschutz, Dämmung, Abwassermanagement etc. drangsaliert. Sie versuchen alles, damit sich derartige Vorhaben nicht mehr realisieren lassen. Wer braucht schon nettosteuerzahlende Industrie.

  16. stimmte im Dezember 2022 mit Mehrheit für die Aufstellung eines neuen Bebauungsplans. Der Autobauer kann nun eine Fläche von über 100 Hektar kaufen. Dafür muss weiterer Wald gerodet werden.

    Tesla konnte auch ohne Bebauungsplan kaufen und weder für Bebauungsplan noch Kauf muss Wald gerodet werden. Bitte keine Sachbezüge darstellen, die es so nicht gibt.

  17. Elon Musk einfach nicht zu fassen. Mit seiner Übernahme von Twitter und der Offenlegung seiner Machenschaften ist er für viele Rechtsalternative fast schon zum Heiland geworden.
    Andererseits wäre der aktuelle Beschluss der EU-Parlaments, Verbrennungsmotoren ab 2035 zu verbieten, ohne Tesla gar nicht möglich geworden. Das erklärt die hohe Affinität der Grünen zu Tesla.
     
    Musk bzw. Tesla hat das Elektroauto nicht erfunden, das geschah schon vor über 100 Jahren. Aber das erste Tesla-Modell war für die Branche das, was Bertha Benz erste „echte“ Autofahrt war – danach war die Welt eine andere, obwohl man es zuerst nicht recht begriff. Ein ähnlicher Moment wie der Tag, an dem Steve Jobs das erste iPhone präsentierte. Technisch gesehen nichts neues, aber vorhandene Technologien genial zusammengefasst und in eine vermarktbare Hülle gesteckt.
     
    In dieser Hinsicht hat Tesla in der Tat einen Vorsprung, den bisher weder VW noch die Asiaten aufgeholt haben. Mercedes schafft es nur, wenn das Auto doppelt so viel wie ein Tesla kostet.
     
    Musk und Jobs waren/sind unterschiedliche Charaktere, hier der Ordolibertäre, dort der stille typische Kalifornien-Linke, aber beide mit angeborenem Sinn fürs Geschäft. Solche Menschen haben das Zeug zum Game Changer, wie man auf Englisch sagt.
     
    Tesla hat in Berlin einen guten Ruf und wenig Feinde. Darf ich aus dem offensichtlichen Ärger Dr. Beckers über Tesla auch den herauslesen, dass sein frühere Arbeitsgeber BMW bisher elektrisch nicht richtig in die Gänge kommt? Trotz des i3?
     
    Lassen Sie es sich auf der Zunge zergehen: Ford halbiert in Deutschland seine Belegschaft, Opel wird garantiert demnächst ein Werk schließen. Was aus VW-Standorten wie Baunatal oder Emden wird im Batterieautozeitalter, weiß niemand so genau. Auch BMW wird abbauen, Verbrenner kommen schon heute teilweise und in Zukunft ausschließlich aus Spartanburg, North Carolina oder China. Ich gebe die Wette vor: Spätestens in 10 Jahren ist das Werk Dingolfing dicht. Und in München die Hälfte raus.
     
    Tesla stellt ein. Kommt nach Berlin, liebe Autowerker aus Saarlouis, Köln, Kaiserslautern, Dingolfing. Wir können ein paar normale Leute in Berlin gebrauchen, wie Ihr wisst, und Tesla braucht Facharbeiter. Das gilt auch für Leute von Conti und anderen Zulieferern. Denn in der Giga-Factory baut Tesla alles selbst.

    • Bin Fan von Elon Musk, aber in einer echten marktwirtschaftlichen Umgebung ohne die ausschließlich ideologisch-politisch motivierte Bevorzugung bestimmter Technologien würde auf diesem Globus kein einziger Tesla fahren.

      • Hier in der Schweiz wurde das Tesla Model Y im Jahr 2022 am meisten verkauft. Ohne Subventionen!

    • Solche Menschen haben das Zeug zum Game Changer, wie man auf Englisch sagt.
      Im E-Auto kommt aber der GAME CHANGER nur zustande indem die Politik die Marktregeln außer Kraft setzt. Und das passiert so:

      • Subventionierung von E-Autos
      • Besteuerung von Treibstoff bei gleichzeitiger Nichtbesteuerung des equivalenten Stromverbrauchs / km.
      • Fahrverbote für Verbrenner in bestimmten Gebieten
      • Subventionierung der PV-Anlage von E-Autofahrern.
      • keine oder geringere Versteuerung des geldwerten Vorteils bei Firmenwagen.

      Ja wenn die Politik mir den Weg ebnet, dann kann ich auch den Game Changer spielen. Wir befinden uns in einer Planwirtschaft. Hatte nicht Merkel den Plan für 2020 vorgegeben 1 Million E-Autos in Deutschland fahren zu sehen?

  18. Trocken gelegt wird Brandenburg nicht nur durch Tesla. Die Mauer aus Windjammern lässt den Wake Effekt so richtig wirken. Kein Regen mehr im Land der Elekro Jünger. Der Strausberger See kann bald durchwandert werden und GrünHeide mit Wasserwagen versorgt.

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