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Kolonialismus heißt nun Geoökonomie

Mario Draghi als EU-Sondergesandter in Brüssel im Gespräch

von Redaktion

30.01.2023

| Lesedauer: < 1 Minuten
Mario Draghi, soll nach dem Willen mehrerer EU-Mitgliedstaaten, Deutschland eingeschlossen, als Sondergesandter die Leitung der 300 Milliarden Euro schweren Infrastruktur-Initiative "Global Gateway" übernehmen.

Der frühere italienische Premierminister und ehemalige Chef der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, soll nach dem Willen mehrerer EU-Mitgliedstaaten, Deutschland eingeschlossen, als Sondergesandter die Leitung der 300 Milliarden Euro schweren Infrastruktur-Initiative „Global Gateway“ übernehmen, wie das „Handelsblatt“ in seiner Dienstagausgabe unter Berufung auf „hochrangige EU-Diplomaten“ schreibt.

Global Gateway ist das wichtigste geoökonomische Projekt der EU. Sie will ihr wirtschaftliches Gewicht nutzen, um Chinas wachsenden globalen Einfluss zurückzudrängen. Dafür sollen EU-Institutionen, Mitgliedstaaten und Privatwirtschaft eng abgestimmt große Infrastrukturprojekte in Partnerländern durchführen. Ein Staudamm in Kamerun, eine Partnerschaft zur Förderung von Lithium mit Argentinien oder Chile und ein Unterseekabel zwischen der EU und Nordafrika: Diese Beispiele finden sich auf einer Liste mit 70 möglichen Global-Gateway-Projekten, über die in Brüssel derzeit beraten wird.

Das Dokument liegt dem „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe) vor. Mit Draghi würde Global Gateway ein prominentes Gesicht und die nötige Durchschlagskraft erhalten, so das Kalkül der Diplomaten, die sich für ein Comeback des Italieners aussprechen. Kommissionschefin Ursula von der Leyen zeigt Sympathien für die Idee.

Aus dem Umfeld von Draghi heißt es, die Spekulationen entbehrten „jeder Grundlage“. Sein Name wird dennoch weiter diskutiert. Die kühle Reaktion muss nicht heißen, dass Draghi sich die Rolle nicht vorstellen kann, erläutern Diplomaten.
Vielmehr sei es bisher zu früh, sich öffentlich zu positionieren.

Merke: Kolonialismus heißt nun Geoökonomie.

(dts Nachrichtenagentur)

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10 Kommentare

  1. Wir korrumpieren fremde Regierungen mit frisch gedrucktem Geld, das wir eigentlich nicht haben, um Dinge zu tun, die sich nicht rechnen. Klingt nach EU. Ist EU.

  2. Na da haben sie ja das richtige Schlitzohr ausgesucht, der jahrelang die Südländer vor dem Ruin bewahrt hat, indem er die die Vermögenderen ausgenommen hat wie eine Weihnachtsgans und mit diesen Attributen versehen, soll er es nun bei den Chinesen versuchen, wo er aber an seine Grenzen stoßen wird, denn die muß man kennen um zu wissen wie sie denken und handeln und seiner Mentalität entsprechen und dann wirds schwierig, wenn man die übers Ohr hauen will.

    Der Zug ist doch schon längst abgefahren, denn die Amis haben es mit ihrer Politik geschafft, den Westen und sein Kohorten auf ca. 50 Länder zu beschränken, während der größere Teil der Welt mit ca. 145 Staaten sich bereits anderweitig orientieren und die friedliche Politik der Chinesen nach außen durch praktische Hilfestellung überall auf der Welt ist doch das Gegenteil der Haudrauf-Politik des Westens und das hat sich nun bezahlt gemacht und wie sie die wieder in das agressive Lager des Westens zurückholen wollen, dürfte reichlich schwer sein und die Bemühungen des Sozis in Argentinien haben doch bereits gezeigt, wie es ins Leere geht, da kommt nichts mehr, weil sie es selbst leichtfertig verspielt haben.

    Nun muß man sich die Frage stellen, wo der Sonderbeauftragte überhaupt ansetzen will, denn freundlich sind sie alle, wenn man erscheint und wenn es was zu holen gibt, sind sie auch schnell bei der Hand, hinter ihre Stirn wird man aber nur schwer blicken können und außerdem haben sie mit der Behandlung von Rußland der Welt bewiesen, was kommen kann, will man nicht nach ihrer Pfeife tanzen und in meinen Augen ist der Westen erledigt, das ist die Folge einer unsäglichen US-Politik und wohin man blickt formieren sie sich doch schon um der neuen Gefahr des Imperialismus, was sie Globalismus nennen, zu entkommen und wo er da noch Erfolg haben will, das entzieht sich doch jeder Vorstellung, wo die Russen und Chinesen meist willkommen sind und die westlichen Besucher eher als Hindernis betrachtet werden.

    Die Dümmsten von allen sind die Europäer, die sich mit ihrer Abhängikeit von den US-Imperialisten selbst ein Bein gestellt haben und sich nun mit sich selbst beschäftigen können, während die anderen auf der Welt Allianzen schließen und die Märkte öffnen und die Europäer können zusehen, weil sie überall ausgebremst werden, durch ihre verhängnisvolle Partnerschaft zu den USA, die auch nicht mehr das ist was sie einmal war und deshalb ist er unterwegs um noch einiges zu retten, wenn es überhaupt noch möglich ist.

  3. Draghi ist die logische Wahl, eines bürgerfeindlichen Technokratenapparates. Seinerseits ein Technokrat mit viel Erfahrung. Neo-Feudalisten tun „whatever it takes“ um sich derer endgültig zu entledigen, die immer noch glauben irgendwo ein Wörtchen mitreden zu können. Hier baut eine menschenverachtende, zutiefst materialistisch verfasste „Elite“ ihr Reich aus – rücksichtslos, weil widerspruchslos. Sie tun es, weil sie es können. Und sie werden noch viel mehr können…. Draghi bringt unschätzbares „know how“ und Technokratie-Leidenschaft mit. Eine zwingend-logische Wahl eben.

  4. Er wird keinen weiteren Versuch mehr unternehmen, um die Italiener wie im Vorjahr mit seinem Sendungsbewusstsein zu beglücken. Die haben ihm bereits nach der zweiten Station in Turin klar gemacht, dass sie von ihm nichts wissen wollen.

  5. „Merke: Kolonialismus heißt nun Geoökonomie.“
    Es ist halt schlecht wenn man keine eigenen Rohstoffe hat ….. und irgendjemand wird sich die Rohstoffe der Welt schon einverleiben. So dumm finde ich den Gedanken nicht sich beizeiten entsprechende Verbindungen aufzubauen. Oder sind Eigeninteressen nicht mehr im Moral Olymp zulässig? Alles gegenleistungslos verschenken macht die Politik schon seit mehreren Jahrzehnten.Das wird nicht mehr lange tragfähig sein nachdem unsere Substanz fast vollständig verjuxxt ist.
    Aber ob ausgerechnet Draghi, der Ex EZB Präsident – what ever it takes -, der Richtige für so einen Job ist, glaube ich nicht. Die EZB hat ja wohl alles gebrochen für was sie vorgesehen war und beraubt uns beständig weiter durch die unverantwortliche Geldmengenausweitung, der wir die heutige Inflation und die Aushöhlung des Geldsystems verdanken.

    • Wenn man geostrategische Interessen hat, dann muss man diese auch notfalls militärisch verteidigen können, wie die Amis oder die Chinesen dazu in der Lage sind.
      Ein Unterseekabel zwischen EU und Nordafrika. Klingt per se gut, aber war da nicht etwas mit NS1/2?

  6. Mario Draghi hat Griechenland in die EU geschmuggelt, das Schattenbankensystem erfunden, rechtswidrig Anleihen von Pleitestaaten und Schrottfirmen gekauft, Inflation und Spekulationsblasen befeuert und Sparvermögen durch Minuszinsen zerstört. Er ist wahrlich ein würdiger Vertreter der real existierenden EU.

  7. Gibt es in der EU nur noch Armleuchter? Draghi hat schon genug Mist als EZB-Chef gemacht und in Italien war er recht schnell weg vom Fenster. Jetzt soll der den Handelskrieg gegen China leiten. Sind diese EU-Duzzis noch bei Trost?!

  8. Ach Du heilige Sch….., jetzt finanzieren wir auch noch Infrastruktur in der ganzen Welt und kriegen ne kaputte Autobahnbrücke bei Lüdenscheid weder gesprengt noch gebaut.
    Was für ein kaputtes Land!

  9. Schon wieder ein neuer EU-Posten? Bisher war Global Gateway ohne zusätzliche Leitung ausgekommen (seit Dez. 2021).

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