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Wer wird zur Verantwortung gezogen?

Wielers verspätetes Eingeständnis: Schulschließungen waren unnötig

25.01.2023

| Lesedauer: 2 Minuten
Kaum hat Lothar Wieler sein Ende als Präsident des Robert-Koch-Instituts eingeleitet, trifft er eine Aussage, für die man seinerzeit diskreditiert wurde: Die monatelange Schließung der Schulen war nicht notwendig. Millionen Schüler waren also umsonst Opfer der Politik.

Lothar Wieler war einer der wichtigsten Ratgeber der deutschen Corona-Politik. Nun hat der Präsident des staatlichen Robert-Koch-Instituts (RKI) seinen vorzeitigen Rücktritt zum 1. April bekannt gegeben – und gleich darauf der Zeit ein Interview, das es in sich hat: Die monatelangen Schulschließungen, ein zentrales Element des „Lockdowns“, seien vermeidbar gewesen, sagt Wieler.

Während der Monate des Lockdowns, die vor allem für Schülerinnen und Schüler schwerste Lern-Versäumnisse und außerdem für sie und ihre Familien fundamentale Einschränkungen ihrer Lebensumstände bedeutete, wurde jeder, der behauptete, die Maßnahmen seien unnötig, als verantwortungsloser Spinner oder gar als Gefährder des Allgemeinwohls stigmatisiert. Die Begriffe „Querdenker“ und „Corona-Leugner“ wurden als Stigmata auch gegen besonnene Kritiker der Corona-Politik genutzt, um sich nicht mehr in einem sachlichen Diskurs mit ihnen auseinandersetzen zu müssen. Und nun kommt ausgerechnet Lothar Wieler, dessen Gesicht wohl jeder Nachrichtenkonsument aus den unzähligen Pressekonferenzen zuerst mit Jens Spahn und schließlich mit Karl Lauterbach kennt, mit der Erkenntnis um die Ecke, dass jene Kritiker des harten Lockdowns wohl gar nicht so unrecht hatten.

Ausgerechnet in der Zeit, in der Pandemie eine verlässliche mediale Stütze der harten Lockdown-Politik, sagt Wieler: „Es gab nie nur die Alternative: Entweder wenige Tote oder Schulen offen halten.“ Und weiter: „Der vorhandene Spielraum ist während der ganzen Pandemie nicht ausreichend mit der nötigen Sorgfalt, Ruhe und Sachlichkeit betrachtet worden.“ Das RKI habe „immer Empfehlungen abgegeben, mit denen man den Betrieb in Schulen und Kitas hätte laufen lassen können, wenn auch unter Anstrengung“.

Nur kann man sich eben nicht an Kritik aus dem RKI an den Schulschließungen erinnern. Wieler hat, so kann man vermuten, wohl so etwas wie ein schlechtes Gewissen. Das sollte man ihm persönlich auf jeden Fall zugutehalten. Im Gegensatz zu seinem Chef, Gesundheitsminister Karl Lauterbach.

Wieler hat als de facto politischer Beamter aber wohl auch genug Politikereigenschaft angenommen, um zu wissen, wie man durchkommt, ohne ganz offen Fehler einräumen zu müssen: Man muss nur einräumen, „nicht optimal kommuniziert“ zu haben. So wird man nicht zum Schuldigen, sondern zum tragischen Missverstandenen. In Wielers Worten: „Ich hätte mehr Gespräche führen sollen, um diese komplexen Geschehnisse besser einzuordnen. Das habe ich zu wenig getan.“

Warum aber, so fragt man sich, hat Wieler nicht sehr viel früher schon laut vernehmbar seine Skepsis an Schulschließungen geäußert? So bleibt der Eindruck eines Mannes, der im Amt tat, was von ihm erwartet wurde und erst als Privatier den gewissenhaften, ergebnisoffen nach der Wahrheit und der besten Lösung suchenden Wissenschaftler wieder in sich entdeckt: „Als Wissenschaftler will ich wissen: Welche Maßnahmen waren adäquat, welche Kosten-Nutzen-Effekte gab es?“ Dies müsse fundiert geschehen, „als saubere Analyse“.

Zu dieser Aufarbeitung gehörte allerdings auch, dass die politischen Entscheidungsträger zur Verantwortung gezogen, also ihre Fehler wenn nicht vor Gericht, so doch zumindest in der Öffentlichkeit als solche benannt würden. Die damals verantwortlichen Politiker, aber auch ihre Ratgeber und diejenigen, die in den Medien und im „politischen Berlin“ diese Politik propagierten, sind es den Millionen Kindern und ihren Angehörigen schuldig.

Die politische Erfahrung zeigt aber, dass man sich nicht bei allen auf ein schlechtes Gewissen verlassen kann. Die Aufarbeitung muss von einer kritischen Öffentlichkeit und vom Wissenschaftsbetrieb erzwungen werden. Von einem Gesundheitsminister Lauterbach, der mittlerweile von Studien spricht, die es gar nicht gibt, um seinen obsessiven Alarmismus weiter zu betreiben, ist hier keine Unterstützung zu erwarten. Wieler dagegen könnte auch noch nach seinem Ausscheiden sicher das eine oder andere zu der von ihm selbst geforderten sauberen Analyse beitragen.

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43 Kommentare

  1. Versuch der nachträglichen Selbstreinwaschung, leider unglaubwürdig.

  2. Gestern hat im DLF Nadine Lindner massiv gegen Herrn Maaßen gehetzt und ihm das „Leugnen von Corona“ (die neue Straftaterfindung der Linksbunten) vorgeworfen, sowie andere Dinge – alles ohne Zitate oder Beweise natürlich, was ja der korrekte und aufrichtige Journalismus im ÖFFI heutzutage nicht mehr braucht, Ankläger, Richter, Henker zugleich … das ist der LINKE Journalist im Jahre 2023.

    Wenn Herr Wiehler nun auch Corona leugnet, d.h. die überzogenen Maßnahmen und das wirre agieren der Regierungen inkl. Plünderung der Steuerkassen, dann frage ich mich echt, was das alles soll …

  3. Sein Hass und Hetze sind gut und mehrfach dokumentiert, insbesondere die Unterdrückung anderer Meinungen. In einer in der Zukunft wieder gerechteren Welt muss er dafür zur Verantwortung gezogen werden. Ich hoffe, er erlebt es und Justitia darf dann frei walten. Vergeben/ Vergessen? Niemals!

  4. Nicht so ganz. Diese Vorgaben kamen von der WHO. Weltweit haben Regierungen diese umgesetzt. Wir hatten hier einen totalen Lockdown über vier Monate. Bis die Leute anmerkten, sie müssten ihren Lebensunterhalt bestreiten. Dann gabs etwas Geld vom Staat. Ausreichend war das nicht. Und so lockerte man diese Maßnahmen schließlich bis zu deren Abschaffung still und leise. Drüben in Haiti gabs glaube ich gar nichts dergleichen. Jedenfalls war es auch nicht umsetzbar. Gestorben sind die nur bei Schiessereien.

    • In Afrika gabs das auch nicht. Kaum Impfungen und kein Massensterben. Komisch was? 🙂

  5. Nun, er hat ja seinen Auftrag als RKI-Präsident während »Corona« bestens erledigt, und muss jetzt nicht mehr die Bürger belügen und täuschen.

  6. Vor dem Hintergrund, dass in Sachen Aufarbeitung in anderen Ländern immer mehr Bewegung kommt, sodass das in Deutschland letztlich auch nicht mehr aufzuhalten sein wird, kann das Eingeständnis Wiehlers nur als peinlicher Versuch angesehen werden, schnell noch einen schlanken Fuß zu machen. Aber dafür steckt er zu tief drin!

  7. Wieler ist kein Unschuldslamm, und das mit dem Gewissen würde ich stark in Zweifel ziehen. Man schaue sich nur die Doku von Kla TV „Die Akte Wieler“ an oder ziehe sich noch mal den Teil aus dem Corona-Ausschuss Sitzung 41 rein, in dem die ehemalige WHO-Mitarbeiterin Dr. Silvia Behrendt über die Rolle der WHO, Völkerrecht, Wieler sowie PCR sprach. Da traten erstaunliche Verflechtungen Wielers zutage, die belegen, dass er bereits in Vorbereitungen eingebunden war, die die Eingriffe und Maßnahmen der WHO im Falle von Pandemien möglich machten. Der wusste zu jeder Zeit genau, was er sagte.
    Unvergessen seine Aussage im Zusammenhang mit der Impfung – man weiß nicht, wann sie komme, ob sie wirke, wie sie wirke, aber sie würde kommen, garantiert! Wer da nicht hellhörig wurde…

  8. Wahrscheinlich wollen sie für ihr „vielleicht nicht immer alles richtig..“ auch noch gelobt werden. Nix da.

  9. Der Positive Effekt an den Schulschließungen ist doch, dass endlich in den Schulen das Neuland Internet / Digitalisierung forciert wurde. Die Deutschen wären doch noch heute tief und fest am Schlafen gewesen. Nur in anderen Bereichen wird der Turbo gezündet…..

  10. Ganz schlimm fand ich auch, als die Schulen wieder geöffnet waren, wurden einzelne Kinder, die keine Maske tragen dürften oder sollten, wie Aussätzige von den anderen separiert! Sie mussten über sich ergehen lassen, den Schultag auf dem Flur, in irgendwelchen Nebenräumen oder gar auf dem Schulhof alleine zu verbringen! Das war sicher nicht förderlich für die kindliche Psyche. Das ist emotionaler Missbrauch und sonst nichts! Oder Kinder, die das „Verbrechen“ begangen haben ihre Maske nicht aufzusetzen, wurden mit „Denkzetteln“ beglückt, die von den Eltern unterschrieben werden mussten. Da sind Dinge passiert, die jeder Beschreibung spotten!

  11. Kann es sein, dass die Ratten das sinkende Schiff verlassen?

  12. Aufarbeitung ist doch noch verharmlosend ausgedrückt. Die gehören alle angeklagt und vor Gericht gestellt, denn es sind laut pathololgischen Gutachten viele Tote durch die Impfstoffe zu beklagen, von schweren Schäden am Körper ganz zu schweigen und das alles trotz Mahnung gegensätzlicher Fachkräfte, weil die Mittel völlig ungeprüft auf den Markt kamen, mit schwerwiegenden Folgen.

    Hinzu kam noch der gewaltige Druck der staatlicherseits ausgeübt wurde, was ein zusätzlicher juristischer Aspekt sein könnte und die Haftungsübernahme des Staates für ein Produkt, was durch die Privatwirtschaft angeboten wurde und völlig unüblich ist, wenn der Staat danach für Schäden aufkommt, wo man Amtsmißbrauch und grobe Fahrlässigkeit darin erkennen könnte.

    Die müssen allesamt vor Gericht erscheinen, denn das dürfen wir nicht durchlassen, diese Methoden sind übelster Art und wenn es heute nicht möglich ist, dann spätesten bei anderen Verhältnissen, wobei man derzeit noch hoffen kann, daß einige Kläger einen Durchbruch erzielen und damit eine Lawine auslöst, die sie nicht mehr aufhalten können.

    Daß sie derzeit alles versuchen, ihre schweren Verfehlungen unter den Teppich zu kehren ist verständlich, das sieht man ja auch in anderen Fällen, wie z.Bsp. der Steuerbetrugsaffäre in Hamburg, wo alles unternommen wird um eine Klage nicht zur Anklage werden zu lassen und wer da noch vom Recht spricht, scheint nicht informiert zu sein, das sind bereits Methoden von Bananenrepubliken und das mitten im gebildeten Europa, wo man sich nur noch wundern kann.

  13. Verantwortung und Haftung bei solchen „Menschen“ wie dem (bitte nicht vergessen!) hochqualifizierten Hühnervirologe wird es nicht geben.
    Coronadiktatur gegen die eigene Bevölkerung aber die Grenzen z. B. Zum Import neuer Corona Varianten aus Südafrika blieben bewusst so lange offen, um diese auch garantiert hier zu haben.
    Da kommt nix mehr, diese „Menschen“ werden mit hoher Pension gut versorgt.

  14. Ach Gottchen, wer schon (wie letzte Woche) bei 2 Zentimeter Schnee die Schule ausfallen lässt, dem kommt so ein halbes Sabbatjahr doch wie gerufen. Wie hat Schröder damals so treffend formuliert: Lehrer sind faule Säcke.
    Wo er recht hat, hat er recht.

    • Der Eindruck drängt sich manchmal auf.
      Ich erinnere mich noch gut an die Lehrer, zu Anfang der Schulschließungen: Montags zwei Dutzend Arbeitsblätter per Mail an die Familien schicken, und: »nun macht mal!« Und den Rest der Woche das gemütliche Homeoffice bei voller Bezahlung genießen.
      Uns berufstätigen Eltern ist damals von jetzt auf gleich der komplette Schul- und Lehrer-Job »in den Schoß gefallen«. Diese Rechnung ist noch offen und wird nicht vergessen!

  15. Es ist doch keine Frage, dass Herr Wieler sich dafür verantworten muss. Man braucht jetzt nachträglich nicht so zu tun, als reden wir hier von einer Petitesse, die mal so nebenbei abgehandelt wird. Wie war das noch gleich: Diese Regeln dürfen Sie niemals hinterfragen…Er hat bei vielen Menschen schwere Schäden angerichtet und darf auf Grund seines Verhaltens keine Pension erhalten und muss sich zu gegebener Zeit verantworten. Es ist doch ganz einfach! Jeder Mensch muss für das was er tut einstehen. Eigentlich müsste er das Amt sofort aufgeben und nicht erst am 01.04.2023.

  16. Durch Schulschließungen ist den Kindern ein großer in Teilen nicht wieder gutzumachender Schaden entstanden. Bildungsdefizite, Übergriffe auf Kinder, psychische Schäden bis hin zu Suiziden um nur einiges zu nennen. Anstatt auf Kinderärzte zu hören, umgab sich Frau Merkel mit fragwürdiger Expertise, beispielsweise mit den Damen Priesemann und Buyx.Herrn Wiehler wird möglicherweise sein Gewissen plagen und er will sich vielleicht auch von dem bestenfalls als exzentrisch zu bezeichnenden Gesundheitsminister absetzen.

  17. Kurze Nebenfrage abseits des Themas:
    Entdeckt auch TE das Gendern jetzt für sich? Zitat aus dem 2. Absatz des Beitrages: „Während der Monate des Lockdowns, die vor allem für Schülerinnen und Schüler schwerste Lern-Versäumnisse…“. Stirbt nun das generische Maskulinum auch hier? Solche sinnfreien Denk- und Sprachvorschriften rücken vor, weil immer mehr meinen, solchen Quark mitmachen zu müssen, vielleicht nur, um ja hip zu bleiben. So ignoriere ich für meinen Teil (alter weißer Mann) die neue deutsche Rechtschreibung konsequent und selbstbewußt. Nicht nur privat, sondern vor allem auch bei beruflicher Korrespondenz. Funktioniert prima, jeder versteht mich, und ich habe dazu noch nie von irgendjemandem etwas Abwertendes gehört.

  18. Was dieser Herr zusammen mit den beiden Gesundheitsministern unter Federführung von ExKanzler Merkel vollbracht hat ist n. m. Ansicht justiziabel.

  19. „Warum aber, so fragt man sich, hat Wieler nicht sehr viel früher schon laut vernehmbar seine Skepsis an Schulschließungen geäußert?“

    Naja, ist das RKI als oberste Bundesbehörde im nachgelagerten Bereich des BMG dem BMG gegenüber nicht weisungsgebunden? Vielleicht wollte Wieler als politischer Beamter seiner Loylitätspflicht nachkommen und seinen Job nicht verlieren, bevor er eine Alternative hatte. Vielleicht wollte er nicht der H.-G. Maaßen des RKI werden wollte. Wieler hatte nach meiner Einschätzung jedenfalls den allergeringsten Handlungsspielraum von allen. Welche Rolle genau er in den internen Gesprächen gespielt hat, wäre sehr interessant, einmal zu erfahren. Ebenso interessant wäre es, mehr zu den Hintergründen seines vorzeitigen Rücktritts zu erfahren. Ich meine, man muß sich einmal in seine Situation versetzen: Jemanden wie Lauterbach als Chef? Und der wird entgegen aller Erwartungen einfach nicht abgelöst, obwohl alle ihn für einen Freak halten??? Wer würde da nicht über Alternativen mindestens sehr ernsthaft nachdenken…
    Der Spielraum „der Wissenschaft“ hinsichtlich der Empfehlungen, die sie „der Politik“ gab, war sehr viel größer. Und die tatsächliche, wie die politische Verantwortung liegt eindeutig und vollständig beim BMG: Jens Spahn und Karl Lauterbach.

    • Es gibt eine persönliche Verantwortung, ein persönliches Gewissen. Meiner Meinung nach hätte der habilitierte Tierarzt anders handeln müssen, wenn diese bei ihm in dem Maße existieren, wie man es bei einem Funktionsträger in dieser Position erwarten sollte.

      • Das persönliche Gewissen Wiehlers gilt seinem Posten und seinem Konto, doch nicht den Kindern dieses Landes.
        Was ist übrigens mit all denen, die Kinder durch ihre Äußerungen „Pestratten“, „verantwortlich für den Tod der Großeltern“ usw in schwerste psychische Konflikte gestürzt haben und dazu noch die übergroße Mehrheit der Lehrerschaft, die per Gruppendruck Schüler zur Maskerade, Zwangstests und „Impfung“ getrieben hat. Justiziabel? Wer wagt sich mit Anzeigen heran?

      • Mag sein. Aber Wieler war am stärksten abhängig, ein Beamter von Spahns und Lauterbachs Gnaden.
        Ich sehe mindestens ebenso viel, wenn nicht mehr Verantwortung bei Leuten wie z.B. Drosten, Priesemann, Meyer-Hermann. Denn die sind als Wissenschaftler an der Charité, in der MPG und der Helmholtz-Gemeinschaft personalrechtlich nicht unmittelbar vom BMG abhängig und damit wirklich sehr viel unabhängiger in dem, was sie sagen können.
        Und noch mehr bei der Politik. Das fängt schon bei der Auswahl der Berater an: Grundlagenforscher, Physiker/Mathematiker/Modellierer (Trotz der bekannten Problematik, ein laufend rückkoppelndes Infektionsgeschehen überhaupt mathematisch zu modellieren. Ich habe mit Epidemiologen gesprochen, die es deshalb sogar ablehnten, Infektionsepidemiologie zu machen.). Keine Infektiologen, Praktiker, klinische Forscher, Hygieniker u.s.w. Ein Bsp.: Den Grundlagenforscher interessiert, ob man in einem Aerosol in 20 m Entfernung noch Keime findet. Den Infektiologen interessiert, welche Keimdichte über welchen Zeitraum nötig ist, um eine Infektion auszulösen und ob das in 20 m Entfernungnoch überhaupt noch gegeben ist. Der Theoretiker sagt, wenn man im Freien das Parfum von jemandem riechen kann, der vorüber geht, könne man sich auch mit etwas infizieren. Der Praktiker lacht sich darüber tot. Gerade wenn es um die Schließung von Schulen, Geschäften, oder Maskenpflicht im Freien (sic!) u.s.w. geht, macht das einen erheblichen Unterschied.

      • Wieler war nicht abhängig. Außer man versteht Abhängigkeit wie in dem Spruch aus einem alten Woody Allen Film „Sie haben mich gezwungen, mit Geld.“
        Es gibt schwierige Entscheidungen im Leben. Moralisch richten über andere sollte nur der, der ähnliche Situationen schon durchlebt hat. Für meine unabhängigen Entscheidungen musste ich zum Teil einen hohen Preis zahlen. Aber sie waren richtig.
        Zu den anderen von Ihnen genannten, Wieler soll nicht als Sündenbock gebraucht werden. Andere dürften eine höhere Verantwortung tragen als er. Hoffentlich müssen sie sich dieser stellen.

      • Ihr Wort in Gottes Ohr. Aber ich fürchte, eher wird ein Kamel durch ein Nadelöhr passen, als daß irgend ein Politiker sich je seiner Verantwortung wird stellen müssen.

  20. Ich denke nicht daran, Wieler ein eventuelles schlechtes Gewissen zugute zu halten. Der Mann hatte eine Aufgabe für eine ganze Gesellschaft zu erfüllen. Dazu war er entweder zu dumm, für Dummheit kann man nichts, da ist man entschuldigt, oder er war zu feige, um zu seiner Meinung zu stehen. Falls ihm sein Gewissen Probleme machte, hätte er zurücktreten müssen. Das hat er nicht getan, folglich muss er sich für seine Taten verantworten, in diesem Leben oder einem anderen. Auf keinen Fall kommt er einfach so davon.

  21. Die Schulschließungen wurden nicht vom RKI verfügt. Mit Ausnahme von Tübingen, und einigen sonstigen Einzelfällen, hatten die deutschen Gesundheitsbehörden, von unten nach oben, im Spätsommer 2020 nicht den Sinn das Verbreitungsrisiko durch mögliche, gezielte Testregime eindämmen zu können. Übrigens nicht nur in Schulen. Dies hatte auch damit zu tun, dass kein Personal, kein Geld, und keine Anwendungssystemaitk für Testregime da war. Deshalb wurden schon bei ein paar Erkrankungen die Schulen geschlossen. Es waren die Gesundheits- und Bildungsministerien der Länder, die die Schulen im Regen stehen ließen. Und es waren die gleichen Gesundheitsminister der Länder, die Landesbehörden und Bürgermeister zu allem möglichen, autoritären Unsinn verpflichtend angestiftet haben – wie Maskenpflicht im Freien in weitgehend menschenleeren Fußgängerzonen, und das auch noch in der Zeit von November-Mai, und bei jedem Wetter.

    • Wieler hat allen Maßnahmen den Segen der Wissenschaft erteilt. Das war seine Aufgabe, die er als Legitimierer der Politik erledigt hat.
      Er hat immer gewußt, dass was er und die Minister von sich gaben wissenschaftlicher Humbug , gesellschaftlich verheerend, die Wirtschaft zerstörend und die Psyche der der Kinder vernichtend war.
      Er bekam sicher in der einen oder anderen Form Erschwerniszulage für den zybnischen Verräterjob, den er erledigt hat.

    • Sorry, so kann man das nicht stehenlassen. Das ist eine Folge an 100. Stelle. – Die entscheidende falsche Abzweigung war durch den Bundesinnenminister Seehofer getätigt worden: Dieser hat seinen leitenden Beamten für Katastrophen-/Bevölkerungsschutz usw. (der Bericht wurde seinerzeit von TE in Teilen gebracht) und damit seine (!) Verantwortung weggedrückt (andere PGs gehen bei Abstimmungen auf’s WC oder gehen nicht an’s Telefon usw. …) nicht nur zum Schweigen verdonnert hat, sondern zum „Wegducken“, sodaß das ganze Wuhan-Virus-Thema ohne ein Gramm Hirnschmalz z.B. an Folgenabschätzung (u.a. Wirtschaft, Sicherheit, Zerstörung Lieferketten, Isolationsfolgen der Eingesperrten und noch 1.000 anderer Folgen) und neutraler Lagebeurteilung (hier ausgewählte Mediziner zu früh heranzuziehen war falsch, da sie ja selbst nichts wußten …) investiert wurde. – Dadurch hat man u.a. Dilettanten im Bereich der Gesundheitsbehörden (was ist das überhaupt?) samt ihrer Minister und regime-hörige Wissenschaftler (die anderen hat man totgeschwiegen bzw. als Halb-Nazi o.ä. verteufelt!) „in Marsch gesetzt“. Für Letzteres müßte man andere würdigendere Worte verwenden … Insoweit ist der Hinweis „Die Schulschließungen wurden nicht vom RKI verfügt“ – das ist ja eine Binse, wenn die Bundesländer seit 1949 die Kulturhoheit haben, überflüssig. – Nicht destotrotz bleibt die Frage: Wer zieht diese Leute jetzt zur Rechenschaft? Z.B. wie geschrieben: „autoritären Unsinn verpflichtend angestiftet haben – wie Maskenpflicht im Freien in weitgehend menschenleeren Fußgängerzonen, und das auch noch in der Zeit von November-Mai, und bei jedem Wetter.“ – Und BMI Seehofer & Co. ließen Jogger mit Polizei-PKWs jagen … Unvergeßliche BRD-Bilder des Merkel & Co.-Irrsinns. Allerdings: Ein Signum der Zeit.

  22. Und was bringt das „Eingeständnis“ jetzt Kindern, Jugendlichen und Eltern, die ziemlich gelitten haben in dieser Zeit und nicht Wenige von ihnen jetzt dauerhaft psychische Probleme haben! Sagen Sie ja nicht: „Das darf sich nicht wiederholen!“ Das Rumgesülze kennen wir schon, aus der Flüchtlingskrise (und was ist jetzt?) und aus vergangenen Kriegszeiten (und was ist jetzt?) Außerdem machen Sie doch sowieso die Fliege!

  23. Hat man doch alles nach dem II. Weltkrieg schon einmal erlebt. Erstaunlich ist nur, wie sich die Vorgänge strukturell gleichen. Demnächst werden dann wohl Begriffe wie“Befehlsnotstand“ eine Neuauflage erleben – wahrscheinlich verpackt in einen verschleiernden Anglizismus.

  24. Wieler war nicht einer der wichtigsten Ratgeber der Regierung während der Fakepandemie , sondern eine verbeamtete Marionette derselben ..
    Ein falsches Wort und er wäre Job und Pension los gewesen . Er wusste haargenau , dass er das Volk belügen muß um seinen Status nicht zu verlieren. Er darf sich sicher sein , dass er nicht vergessen wird wenn es an die Aufarbeitung geht , die gewaltigen Schäden an Leib , Leben und der Wirtschaft aufzudecken und
    die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen , auch wenn er jetzt versucht sich aus dem Staub zu machen .

    • Ob er die Pensionsansprühe verloren hätte, darf bezweifelt werden. Der vorzeitige Ruhestand wäre wohl die Quittung für unbotmässiges Verhalten gewesen. Die vergleichsweise geringfügigen Konsequenzen machen das Verhalten aber nur noch skandallöser.

  25. Wieler war kein wichtiger Ratgeber der Regierung während der Pandemie , sondern eine verbeamtete Marionette derselben . Ein falsches Wort und er wäre Job und Pension los gewesen . Das RKI ist eine Abteilung des Gesundheitsministeriums . Wieler wusste zu jeder Zeit , dass er
    das Volk anlügen muss ,wenn er seinen Job nicht verlieren will . Und genau das macht ihn zum Mitverantwortlichen für die Schäden die wegen sinnloser Maßnahmen dem Land und dem Volk entstanden sind.
    Und genau deshalb wird er auch bestimmt nicht vergessen , wenn es an die Aufarbeitung der Fakepandemie geht , auch wenn er versucht sich jetzt in Sicherheit zu bringen .

  26. Einzelne Politiker, jetzt auch Wieler, entschuldigen sich indirekt oder auch direkt.
    Wo sind die Wissenschaftler, vor allen Dingen Wissenschaftlerinnen, die der Regierung zu den unbarmherzigen Maßnahmen geraten hatten? Von der KiTa und Schulschließung bis hin zur Isolationshaft mit Besuchsverbot für Pflegeheimbewohner und -bewohnerinnen und Besuchsverboten in Kliniken? Wann werden diese Wissenschaftler zur Verantwortung gezogen? Sie waren doch die Ursache für die politischen Entscheidungen.

    • Wenn die Regierung aus Menschen besteht, haben sie die Fähigkeit zu denken. Berater beraten. Regierende entscheiden. Für ihre Entscheidung sind sie genauso zur Rechenschaft zu ziehen wie parteiische Berater.

  27. Niemand wird dafür verantworten, die Bevölkerung wird das alles einfach schlucken, und bald genug kann es sich wiederholen

    • Die nächste „Pandemie“ steht schon vor der Tür und wird von Lauterbach im Vorlauf impftechnisch vorbereitet, z.B. Dreifachimpfung gegen verschieden Erreger in einem Durchlauf, endlich Einführung verpflichtender digitaler Impfpässe u.s.w. Lauterbach und Blair haben sich diesbezüglich in Davos freundschaftlich ausgetauscht und glänzend verstanden…

  28. Setzt den nervigen Tierarzt „fest“: Wg. solchen Typen sind zwischen 2022 – 2022 Millionen Schüler mindestens einmal sitzengeblieben – natürlich ohne, daß ihnen das bewußt wurde bzw. bis ist. Die nächste „Truppe“ rund um den Ex-Regierungssprecher Steffen Seibert hat schlichtweg zur gleichen Zeit Corana-Zensur betrieben: Siehe: https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/enthuellt-geheim-gipfel-mit-facebook-und-google-liess-die-regierung-unliebsame-c-82666226.bild.html – Also wirklich: DDR 2.0!

  29. Wieler ist Pferdedoktor und hat Roßkuren verabreicht, die vielleicht für Gäule angemessen sind aber nicht für Menschen.

    • Diese häufig schon gelesene Beurteilung als „Tierarzt“ vermag ich, jedenfalls sofern das kritisch bis diffamierend gemeint ist, nicht teilen.
      Was so Seuchenausbreitung auf engem Raum betrifft, dürfte jeder Veterinär mehr Ahnung von haben, als ein „Normalarzt“.

      Aber ist ja auch wurscht, jeglicher sachlichen Debatte ist Pflock eingerammt, einerlei, ob Corona nach Lauterbach oder Viren-gibts-nicht-Fraktion.

      Kaum denkbar, daß da je wieder brauchbarer Disput zustande kommen wird.

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