<
>
Wird geladen...
Öko-Lobby

Der grüne Millionen-Spender und seine verwickelten Öko-Geschäfte

von Redaktion

22.01.2023

| Lesedauer: 2 Minuten
Laut "Capital" sitzt ein ehemaliger Geschäftspartner des grünen Investors Jochen Wermuth als Staatssekretär im Wirtschaftsministerium. Er soll noch bis November 2022 Kommanditist eines Fonds gewesen sein. Das Ministerium widerspricht dem Eindruck von Interessenkonflikten.

Das Magazin Capital berichtet von möglichen Interessenkonflikten im Wirtschaftsministerium. Demnach war der beamtete Staatssekretär Udo Philipp früher Geschäftspartner von Cleantech-Investor Jochen Wermuth.

Im April 2017 war Philipp Kommanditist bei einem Cleantech-Fonds von Wermuth eingetragen. Die wichtigste Beteiligung des Fonds war die Fotovoltaikfirma Nexwafe. Philipp war seit Anfang 2019 Staatssekretär im Finanzministerium Schleswig-Holstein, Ende 2021 wurde er Staatssekretär im Wirtschaftsministerium unter Robert Habeck. Als Kommanditist schied Philipp jedoch erst im November 2022 aus.

ZEIT ZUM LESEN
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Der Verdacht liegt deshalb nahe, dass Philipp noch an Wermuths Fond beteiligt war, obwohl er bereits als verbeamteter Staatssekretär im Wirtschaftsministerium diente. Letzteres widersprach auf Nachfrage von Capital diesem Eindruck. Das Ausscheiden als Kommanditist sei bereits Mitte Januar 2021 wirksam geworden, die Eintragung im Handelsregister habe sich aber bis zum November 2022 verzögert. Die Geschäftskontakte zu Wermuth seien durch Habeck bereits im Dezember 2021 beendet worden.

Die Personalie wirft jedoch ein neuerliches Licht auf die Verquickung von grünen Firmen, NGOs und Ministerien. Wermuth, der selbst Mitglied der Grünen ist, überwies der Partei zum Jahreswechsel eine Einzelspende von 100.000 Euro. Laut Capital hat Wermuth der Partei seit 2016 eine Summe von rund 1 Million Euro gespendet. Dazu gehört auch eine Spende an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (300.000 Euro) und an den Berliner Landesverband (270.000 Euro) im Jahr 2016.

Seit 2017 berät Wermuth das Kuratorium des Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung (Kenfo). „Als eines von fünf Mitgliedern des Anlageausschusses erhielt Wermuth nach Angaben des Kenfo seit seiner Berufung 2017 eine Entschädigung von insgesamt 75.000 Euro“, berichtet Capital. Seit Mitte 2022 sitzt sein alter Geschäftskollege Philipp diesem Gremium vor.

Kenfo war in die Kritik geraten, weil der Fonds „größere Positionen in russischen Aktien und Staatsanleihen hielt sowie in Wertpapieren fossiler Energiekonzerne wie Lukoil, Shell und Sinopec investiert war“. Seit Beginn des Ukraine-Krieges habe der Fonds jedoch sein Engagement auf Restbestände runtergefahren.

Wermuth versuchte 2021 als Kandidat der Grünen in den Bundestag einzuziehen, konnte sich aber nicht intern gegen Mitbewerber durchsetzen. Aktuell versucht er von den Grünen als Kandidat für die EU-Wahl im Jahr 2024 aufgestellt zu werden.

Die „Trittin-Connection“: Wie unser Land in die Fänge grüner Lobbys geriet

Sie wollen nur unser Bestes

Die „Trittin-Connection“: Wie unser Land in die Fänge grüner Lobbys geriet

Anzeige
Ad
Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

19 Kommentare

  1. In Italien nennt man solche Organisiertheiten ganz einfach „Mafia“.

    Mit dem Unterschied, daß die in Italien keinen 8mrd€ Werbeetat haben, um ihren Opfern die Legitimität, ja sogar die Notwendigkeit ihres Gemauschels weiszumachen.

  2. Die Grünen sind eine Minderheitenpartei und natürlich das Sprachrohr der ganzen Ökoindustrie, daran ist nichts Verwerfliches. Die SPD war ja auch ein besseren Zeiten (für die SPD) der politische Arm der Gewerkschaften und das hat großflächig niemanden gestört — auch dann nicht, wenn Gewerkschaftsfunktionäre Minister wurden. Die FDP war einmal die Interessensvertretung der Selbstständigen, die CDU kungelte über Jahrzehnte mit den Schwarzkitteln.
    Was mich stört, ist daß die anderen Altparteien dieser Melonenpartei hinterherrennen. Würden die mit den Grünen das tun, was sie mit der viel harmloseren AfD machen, wäre der grüne Spuk längst vorbei. Das Problem sind also nicht die 15 bis 18% Grünen-Wähler, sondern die Wähler von CDU/CSU, FDP und FDP, die sich die Grünen-Anbiederung von ihren Parteien gefallen lassen und sie brav trotzdem immer wieder wählen.

  3. Bei der Dotcom-Blase 2000 habe ich so richtig gemerkt, was für Hardcore-Kapitalisten besonders die Alt68er waren, also die Gründerväter der Grünen.
    Sowas hatte ich noch nie gesehen, solch eine unglaubliche Geldgier, mein Cousin, ein durchgegrünter Beamter, lieh sich sogar von seinem Vater Geld, um es kapitalistisch zu vermehren.
    Und man hörte natürlich auch nicht rechtzeitig auf, die Gier siegte.
    Nachdem die Blase platzte, war auch des Vaters Geld weg und der Kapitalismus war dann wieder schuld.
    Nichts neues also auf der Welt, Geld ist nur schlecht, wenn es einem Anderen/dem Falschen gehört.

  4. Jochen Wermuth ist genau wie die ehemalige Greenpeace Chefin Jennifer Morfan gebürtiger US-Amerikaner, der weite Teile seiner Karriere im Ausland verbracht hat und seit wann im Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit ist??? Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber ich finde es dreist, wenn Lobbyisten, die noch nicht so lange hier sind derart offensichtlich über mich und den Kurs der deutschen Politik bestimmen wollen.

  5. Die Grünen sehen Deutschland als Beuteland. Sie teilen sich die Beute auf, machen sich die Taschen voll. Korruption und Vetternwirtschaft so weit das Auge reicht.
    Ganz nach ihrem großen Vorbild, dem ukrainischen Warlord.

    • Warum muss denn bei manchen hier immer die Ukraine herhalten für Korruption,Russland ist genauso korrupt nur um vieles gefährlicher.

  6. Die Grüne Korruption wuchert überall hinein. Überall sitzen die Grünen Lobbyisten an Entscheidungsstellen. Eine Leitung im Freiburger Umweltamt war eine Größe im gröszen Windkraft Lobbyverband und 1x darf man raten über was für Dame nun entscheidet. Der Leiter des Umweltamts ist ganz dick mit dem lokalen Windfürsten. Da wird alles durchgewunken und falls doch Mal ein Milan an einem Windkraftstandort brütet, werden halt Drohnenangriffe geflogen bis dieser weg ist und alles ist gut. Natürlich wurden die Horstdaten von den Behörden an den windigen Investor durchgestochen. Und das schlimme ist das Treiben der Windkraftindustrie wird immer dreister, da sie die Rückendeckung der Behörden und Gerichte haben.

  7. Interessenskonflikte? Bei den Grünen?
    Ach was! Unmöglich!
    Weder bekommen Greenpeace noch Agora noch DUH noch …. einen Cent von zb Wirtschafts- oder Aussenministerium, obgleich des dort nur so von exFührungspersonal dieser Grünen Partner, Töchter, Vorfeldorganisationen etc wimmelt…
    Und warum sollen die Grünen ihre Thinktanks, Pressuregroups und Campaigningstrukturen selbst aus Parteimitteln bezahlen, wenn sich die Sozen auch jeden Stuss zugunsten der Partei und Stimmenkauf aus der Staatskasse bezahlen, vom hauseigenen Pressekonzern bis zu Weiterbildungsfirmen, von AWO bis Schnürrsenkel – lol
    Da haben insb unsere Grüne der Herzen ja noch richtig Aufholbedarf – Lol
    I.ü. dient jeder Cent der guten Sache, nämlich der eigenen, was gleichbedeutend mit sozialer Gerechtigkeit ist und der stets zu befürwortenden Umverteilung dient – lol

  8. Die Gruenen sind die Partei, die ihren Parteigenossen eintraegliche Posten verschaffen, die Verwaltung aufblaehen und nur ihre Ideologie als unantastbar halten.

  9. Politische „Werte“ gab es schon immer – denn natürlich bestehen wirtschaftliche Interessen an den Zentren der Macht.
    Nur wurden früher die wirtschaftlichen Verquickungen breiter investigativ recherchiert und führten ab und zu doch ‚mal zu einem Korrektiv.
    Heute ist selbst das Correktiv interessensunterwandert…

  10. Das Listenwahlrecht ermöglicht derartige Dinge. Beim ausschließlichen Direktwahlrecht sind sie auch denkbar – aber offensichtlich und daher kontrollierbar. Parteien sind heute die Diktatoren.

  11. Auch die ökologisch geprägten Sozialisten suchen die Nähe finanzstarker Investoren wie umgekehrt. Andere verwenden hier das Bild von den Fliegen, nun ja. Auf jeden Fall stinken die Grünen erbärmlich nach Verstrickung machtgeiler Interessen mit Kapital. Man denke nur an Windbarone und Solarfürsten. Es schaudert einen und man wendet sich mit Ekel ab.

  12. Mittlerweile kann man die Grüne Partei eine kriminelle Vereinigung nennen. Leider unterstützen die Mainstreammedien in diesem Lande, sowie eine nicht unbeträchtliche Zahl von Wählern, diese Vereinigung.

  13. Und da soll noch einer sagen, dass unsere Politik nicht korrumpiert ist.
    Wie war das mit einer Hand wäscht die andere?
    Da findet ein fröhliches Bäumchen wechsel dich statt. von NGO zu Politik und umgekehrt. Und nein, da gibt es ganz bestimmt keine Interessenkonflikte. Ich finde das ganze Spiel einfach nur zum kotz…..
    Man muss nur den Graichen-Clan anschauen, da reicht es einem.

  14. In Italien nennt man das Mafia oder auch mal Windkönig von Sizilien. Ich bin noch auf der Suche nach einem vergleichbaren Wort für Deutschland.

  15. Die gesamte „Politik“ ist durchsetzt durch die Vertreter der Finanzoligarchie und der korporatistischen Finanziers. Selbstverständlich werden die jeweiligen Interessen verfolgt. Allerdings ist es entweder dumm-dreist oder verzweifelt-hirnrissig, diese Personen direkt in politische Ämter zu hieven. Es gibt anscheinend kein präsentables „Material“ mehr.

    Udo Philipp war noch wesentlich mehr in seiner Karriere, als nur Kommanditist und Manager eines Fonds.

    • Die grünen Lobbyisten sind inzwischen so weit, dass sie direkt in Regierungsämter und in den Besitz von Bundestagsmandaten kommen. Indirekte Einflussnahme über Lobbyarbeit ist unmittelbar geworden, was einerseits effektiver ist, andererseits den Lobbyisten dem Ziel seiner Wünsche und Vorhaben so nahe bringt, dass zwischen Vorstellung und Verwirklichung von Vorstellungen keine unangenehmen Hürden mehr bestehen. Zweifelsfrei ein „Fortschritt“ in „die richtige Richtung“ in der Betrachtung jedes Lobbyisten, der auf Antichambrieren in Vorzimmern und Vorräumen der Macht fürderhin verzichten kann.

    • Schon interessant, was dieser Typ auf seiner eigenen Homepage schreibt:
      Über mich – Udo Philipp. Wirtschaft verpflichtet. (udo-philipp.de)
      Vom Saulus zum Paulus. Ein klassischer Private Equity-Lobbyist der, zum Hyper-Öko mutiert, jetzt in der Verwaltung sitzt und seinen Spezies wahrscheinlich alle möglichen Deals zuschustert. Deutschland ist nicht nur Beuteland der ganzen Migranten, sondern auch der pseudo-grünen Heuschrecken.

  16. Der großzügige Spender spendet 1,0 Mio Euro und verdient Dank grüner Politik, 2,0 Mio Euro, so scheint es bei den Grünen zu laufen. Ganz einfach, wo doch der Kapitalismus endlich überwunden werden muss, nur für die Grünen beim Geld verdienen natürlich nicht!

Einen Kommentar abschicken