<
>
Wird geladen...
Quoten statt Chancengleichheit

Frauen wie Männer vertreten das ganze Volk

21.01.2023

| Lesedauer: 3 Minuten
Die Debatte darüber, ob der neue Verteidigungsminister ein Mann sein darf, obwohl es der Geschlechterparität im Kabinett widerspricht, ist in mehrfacher Hinsicht absurd. Sie widerspricht nicht nur dem Grundgesetz, sondern auch der Vernunft.

Der neue Verteidigungsminister ist, horribile dictu, ein Mann. Das geht gar nicht, außer es ist Krieg und das Land im Ausnahmezustand, auch „neue Normalität“ genannt. Darf das sein?

I.

Stellen wir uns hilfsweise vor, im Bundestag säßen ausschließlich Frauen. Wäre das dann noch das Parlament des ganzen Volks? Ja. So steht es im Grundgesetz, Artikel 38: „Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages … sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen.“ Wenn alle Abgeordneten (das Grundgesetz ist noch nicht gegendert) Vertreter des ganzen Volkes sind, dann vertreten auch Frauen alle Männer, so wie Männer alle Frauen vertreten oder auch ein norddeutscher, schwuler Protestant alle bayerischen, katholischen Heteros. Ein Parlament repräsentiert das Volk, ist aber niemals sein Abbild. Es gibt auch zu viele Beamte, zu wenige freie Berufe, zu wenige Junge, und so weiter. Würde man das ernst nehmen, müsste man einigen Dutzend Minderheiten Quoten zusprechen.

II.

Das Grundgesetz ist auch (noch) nicht von Identitätspolitik infiziert. Danach dürfen sich etwa Rollstuhlfahrer nur noch mit Rollstuhlfahrern identifizieren, Schwarze nur noch mit Schwarzen oder Rastafari nur mit Rastafari. Mit Demokratie hat das nichts zu tun. Ein Parlament ist keine Versammlung streng voneinander unterschiedener diverser Opfergruppen, die sich auf ihre Identität berufen. Die Identität eines Menschen besteht im Übrigen aus einem dicken Bündel ganz unterschiedlicher „Identitäten“: Alter, Heimat, Beruf, Glauben, Bildung, politische Einstellungen, körperliche Eigenheiten, soziale Herkunft, Familienstatus usw. spielen keine geringere Rolle als Geschlecht und Nationalität. Das Individuum ist mit niemandem identisch außer mit sich selbst. Dass totalitäre Ideologen die Identitätspolitik erfunden haben, die den Menschen auf ein Merkmal reduziert, sagt alles: Es sind Kollektivisten, teilen die Menschheit in Gruppen, und sind in diesem Sinne Feinde der Freiheit, die es nur für Individuen geben kann, niemals für Kollektive.

III.

Lange Rede, kurzer Sinn: Die Debatte darüber, ob der neue Verteidigungsminister ein Mann sein darf, obwohl es der Geschlechterparität im Kabinett widerspricht, ist in mehrfacher Hinsicht absurd. Sie widerspricht nicht nur dem Grundgesetz, sondern auch der Vernunft. Kompetenz ist keine Sache des Geschlechts, noch nicht einmal Sache der Parteizugehörigkeit. Aber bitte! Warum tauscht die SPD nicht den Kanzler gegen eine junge, schwarze Frau aus als Kompensation für den alten, weißen Cis-Mann Pistorius? Egal, wen man findet, weniger inspirierend als Scholz kann sie kaum sein. Der Amtsinhaber imitiert zwar noch immer die geistige Raute seiner weiblichen Vorgängerin. Aber das zählt nicht. Das ist kulturelle Aneignung.

IV.

Mit der Geschlechtergerechtigkeit ist es wie mit der Klimagerechtigkeit. Man weiß zwar nicht, was das sein soll, aber es hört sich gut an. Gemeint ist Chancengleichheit – eine Selbstverständlichkeit. Aber wer Frauen oder Zuwanderer oder irgendeine andere Untergruppe aus Gerechtigkeitsgründen bevorzugt, wie es zurzeit systematisch geschieht, schafft nicht mehr Gerechtigkeit, sondern benachteiligt erfahrenere, begabtere, geeignetere Individuen, also zum Beispiel Männer oder Ältere und schadet sich dabei auch noch selbst. Gerechtigkeit kann es nur geben, wenn „Identität“ überhaupt keine Rolle mehr spielt, sondern nur noch Leistung. Dass das in Zeiten der Männerherrschaft überhaupt nicht der Fall war, steht außer Zweifel. Aber nun schlägt das Pendel in die andere, ebenfalls falsche Richtung aus.

V.

Über den schönen Artikel 38, GG ließe sich noch in anderer Hinsicht trefflich theoretisieren. Abgeordnetinnen sind „an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen“. Es darf gelacht werden. In Wahrheit sind sie existentiell von ihren Parteien abhängig und quasi Angestellte der Fraktionen. Womit wir wieder bei der Identität wären. In der Politik wird so getan, als sei die Parteizugehörigkeit ein Identitätsmerkmal wie das Geschlecht. Gut, notfalls kann man beide wechseln, doch erst einmal bestimmt die Partei, was Politiker zu denken und zu entscheiden haben. Aber auch an ihre Identität sind Parlamentarier nicht gebunden. Man sollte Artikel 38 entsprechend ergänzen.


Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

33 Kommentare

  1. Quote statt Leistung ist in jeder Hinsicht selbstbedienende, Diktatur! Zuerst das Peter Prinzip, dann das gekaufte, erpresste Prinzip und nun unverholen die Quote für Nichtleister, die sich halt nun halbe-halbe die Jobs teilen. Die Weiblein haben gelernt und überlassen nicht mehr den Männleins die lukrativen Jobs, sie wollen auch mal absahnen ohne ihre Weiblichkeit einsetzen/verkaufen zu müssen.

  2. Art. 3(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
    (2) 1 Männer und Frauen sind gleichberechtigt. 2 Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
    (3)1 Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. 2 Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

    Der kleine Nebensatz ist heutzutage leider eher… ein Nebensatz?
    Übervorteilung widerspricht auch dem Grundgesetz!
    EIne Arbeitsstelle, und nichts anders ist ein Ministerposten, sollte nach Kompetenz und nicht nach Patei-firlefanz besetzt werden. Schließlich ist eine Regierung kein Kindergarten sondern eine Vertretung FÜR das Volk.
    Oder irre ich mich da?
    Icxh betrachte zudem das Aufsplittern der Bevölkerung als ziemlich kontraproduktiv, was eine GLEICHstellung aller betrifft. Nicht hunderte einzelner Grüppchen, sondern ein Ganzes welches viele verschiedene Menschen beinhaltet die sich zusammen eben als Einheit betrachten, sollte das Ziel sein.

  3. Alleine der 1. Absatz sagt mir, dieses Land und diese Gesellschaft ist hoffnungslos verloren. Alle die an dieser Debatte beteiligt sind, sind meiner Meinung komplett wohlstandsverwahrlost und irre. So etwas ist nur in einer Gesellschaft möglich, die längst jeden Sinn für die Realität und jegliche Bodenhaftung verloren hat. Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe, mit Baerbock, Habeck, Faeser, (Lamprecht) v. d. L, Lauterbach und Konsorten ist der Weg des Landes in den Untergang mehr als deutlich vorgezeichnet. Aber eine Aufgabe wüsste ich noch für den Neuen wenn er denn darf? 1. zu untersuchen, wer jetzt die Erdgasleitungen in der Ostsee in die Luft gesprengt hat und zeitnah ein Ergebnis präsentieren und 2. die Amerikaner nachdrücklich aufzufordern, das Land zu verlassen. Denn was den Russen billig war, soll den Amis doch nur Recht sein. Mit diesen Kriegstreibern jenseits des Atlantiks soll sich dieses Land nicht länger gemein machen. Aber das wird sicherlich nie passieren, wenn ich die Bilder von Rammstein so vor mir sehe.

  4. Was waren das noch für Zeiten, als Leistung noch etwas galt! Ich (Frau) habe nichts gegen Männer an der Spitze. Auch nicht gegen Frauen, WENN sie denn wirklich etwas können! BEIDE Geschlechter!
    Es geht nicht um „skin, bones und big boobs“. Es geht um „brain“!

    • Quotenpolitik ist langfristig nicht gut für Frauen, die wirklich etwas können.
      Hat das Mädchen selbst eine Eins geschrieben, oder hat sie die Note der Quote zu verdanken? Ist sie wirklich gute Spezialistion oder wird sie befördert, weil eine Frau befördert werden muss?
      So ruiniert man das Selbstbewusstsein von Frauen.

    • Ich habe mein ganzes Berufsleben mit Frauen zusammen gearbeitet, auch als Chefin. Dieses ganze Quotengedöhns hätten die entrüstet zurück gewiesen. Die hatten nämlich alle was drauf in ihrem Job und von vielen hab ich viel gelernt. Das Zickengehabe hab ich nie mitgekriegt vielleicht auch, weil es das nicht gab. Es ist richtig, diese ganze Quoten schadet den Frauen die eben was drauf haben. Wenn ich mir vorstelle, damals in der Firma wäre eine Quotenfrau Chefin geworden, die hätte nicht lange durchgehalten. Alle, ob Mann oder Frau, hätten gegen sie gearbeitet. Man muß nicht immer ein offenes Visier haben wenn man jemanden ans Messer liefern will. (Messer natürlich sinnbildlich)

      • Leider habe ich in meinem Berufsleben mit Frauen als Chefs keine so guten Erfahrungen gemacht wie Sie.

  5. Abgeordnete, die sich männlich, weiblich oder divers einordnen, haben Aufträge und Weisungen der Parteiendiktatur zu befolgen. Alle Parteien im Staat haben, was ihre Parteiangehörigen betrifft, zwei Elemente, die man als Parteityrannen und Parteisklaven einordnen kann. Weil es für Abgeordnete im Hinblick auf die eigene Politkarriere nicht ohne Konsequenzen möglich ist ihrem Gewissen zu folgen, werden deren Handlungen noch oft dafür sorgen, dass uns das Lachen, auch ohne geschlechtsspezifischer  Irrungen und Wirrungen,  immer wieder vergehen wird.

  6. Die Quote wird immer nur da gefordert, wo viel Geld verdient wird, z.B. in Aufsichtsräten oder Vorständen bzw. dort, wo es ziemlich viel Geld für wenig Aufwand gibt, z.B. in der Politik oder im Beauftragten(un)wesen.
    Wo harte Arbeit für begrenztes Geld gefragt ist, da darf der Mann auch gerne zu 100% vertreten sein, z.B. bei 40° auf dem Bau.
    Oder wie wär’s mal mit 50% Männerquote im Medizinstudium anstatt den aktuellen 30%. Das ist nämlich der Hauptgrund für den Ärztemangel, da kaum eine Frau den harten Job in Vollzeit macht.
    Die bestehenden Qotenregelungen sind allesamt dem Leistungs- und Effizienz-Prinzip abträglich und richten insbesondere in Krisenzeiten nur Schaden an.

  7. Bei der und jeder anderen Quote geht es doch nicht ( nur) um Repräsentanz. Die Annahme ist zum einen, dass die Vertrer der Quote eine entsprechende (Interessen) politik fuer ihre Gruppe durchsetzt, was durchaus in Sachen Genderismus, Feminismus, „sexuelle Orientierung, und Migration zu erkennen ist. Zum anderen geht man spaetestens seit Merkel davon aus, dass die Transformation mittels bestimmter Gruppen deutlich leichter umzusetzen ist, als mit (alten) weissen Männern. Mit diversen, wichtigen Aspekten dieser Transformation kommt man bestimmten Eigenschaften bzw handlungsleitenden Motiven zumindest des weiblichen Geschlechts deutlich naeher, als denen, die das maennliche Geschlecht noch! beeinflussen. Man weiss nur zu gut, dass die Damenwelt auf andere Trigger bzw Trigger bestimmter Regionen ausgeprägter reagiert, als die Herren. An den Beispielen Migration, Klima und Corona und den dort verwendeten „Begründungen“ und selbst an der „feministischen“ Außenpolitik laesst sich die erfolgreiche Ansprache, nicht zuletzt mittels Geschichten und Bildern unterstützt, gut ablesen, wenn man als Mann etwas genauer und angstfreier hinschauen will. Logik oder auch das Recht ist allenfalls dann gefragt, vwenn das jeweilige, gewuenschte Ergebnis herauskommt. Da dies haeufig naturgemaess nicht der Fall ist, werden diese und alle im Ergebnis hinderlichen Einflüsse eliminiert. Eine Tat wird nicht als Tat beurteilt, sondern nach den bekannten Fragen zum Taeter und seinen unterstellten bzw zugeschriebenen Eigenschaften. Die vermeintlich gute Absicht ist es, im Sinne des Pippi – Wohlfuehlgefuehls natuerlich, nicht das Ergebnis ist es, was zählt. Der in der Regel voellig falsch verwendete Empathie – Begriff hat als Motiv die nuechternen, „kalten“, logischen Abwaegungen abgelöst. In den Bereichen Innere Sicherheit, Verteidigung, Justiz und Aussen besonders, aber natuerlich auch in den anderen Ressorts und selbst in den Beiträgen des Kartell im Unterschied zur AfD im BT wird die Transformation mehr als deutlich. Diese Feminisierung ist ebenso wie die bzw jede andere Quote kein Witz. Es „braucht“ nicht nur in den Talkrunden des ÖR dieses demographischen Machtwandels, um die schoene, neue Welt zunaechst in Sch’land umzusetzen oder anders formuliert waere dieser Verlauf in einer maskulin dominierten Politik, fuer die z. B. Schmidt stand, nicht moeglich. Die Umwertung oder besser Ablösung der “ Werte“ bedarf des entsprechenden, hormonellen Unterbaus. Die Konflikte mit der Außenwelt sind vorprogrammiert, falls man sich nicht ohnehin den „Staerkeren“ oder besser selbst stärker Gemachten unterwirft. Im uebrigen hilft jede Quotierung im Kampf gegen die transformatorisch kontraproduktive Homogenität. Und nicht zuletzt : Repräsentanz bedeutet mitnichten Vertretung. Allen derartigen Konstrukten ist ohne wirksame Kautelen ein Risiko immanent, die vollständige Loslösung der Repräsentanten oder Vertreter von den zu Repraesentierenden oder zu Vertretenen. Ein voellig normaler Prozess, dem in Deutschland, beginnend mit dem GG, massiv Vorschub geleistet wurde und wird.

  8. Ich frage mich, wann endlich Parität auf den Baustellen gefordert wird – Frauen und Männer bauen Autobahnen für das Volk!!!
    Wieso regt sich keiner auf, wenn auf einer Baustelle nur Männer schuften. Gut, die Migrantenquote scheint übererfüllt zu sein, aber Frauen mit Kopftuch habe ich dort bisher keine gesehen.
    Diese Ungerechtigkeit gehört dringend korrigiert.

  9. Durch lässliche Narretei in einer Diskussion um Kaisers Bart, von Leuten, die wichtigere Dinge zu tun hätten, als diesem Unsinn nachzulaufen, paralysiert man sich selbst. Mit anderen Worten, die Interessierten haben uns in der Ecke, die für die eigene Agenda als beste Vorraussetzung gilt , um die Ziele zu erreichen, die nötig sind, um uns letztendlich ein für allemal zu erledigen.
    Mir graut vor der Konsequenz.
    Und Pistorius, na warten wir es ab, wie sich das entwickelt.
    Wenn ich an diese Hetzerei der Mainstreammedien denke, glaube ich, daß das Verfallsdatum schon in den Redaktionsstuben bekannt ist.
    Die Nötigungsorgie bzgl. Lieferung von Schwerstwaffen in ein Kriegsgebiet, das ständige von der Presse veranstaltete Aufknien in Sachen “ Ansehen Deutschlands in der Welt“ nicht verspielen ( was man nicht mehr hat, kann man auch nicht mehr verspielen) und die unverhüllte sich daraus ergebende Nötigung der Regierung, sogar durch Mitglieder der eigenen Koalition, ist schlicht unerträglich geworden.
    Das zeigt auf, dass unsere Presse nur ein willfähriges Propagandainstrument der Machthaber hinter diesen Meinungsmacherinstitutionen ist .
    Hier schließt sich der Kreis und zeigt deutlich was unsere Abgeordneten im Bundestag sind: STIMMVIEH, denn Debatten wie im Parlament von Westminster zu allen Zeiten im britischen Unterhaus zu vernehmen, habe ich im Bundestag noch nie gesehen. Das ist der Unterschied zwischen Freien und solchen, die nur erzählen, sie seien frei .
    Im Grunde wird das nix mehr.
    Ich erwarte keine positiven Nachrichten zu diesem elenden Thema, was Herr Herles so treffend fokussiert hat.

  10. „Abgeordnetinnen sind „an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen“. Es darf gelacht werden. In Wahrheit sind sie existentiell von ihren Parteien abhängig und quasi Angestellte der Fraktionen“
    Ein ausgezeichneter Abschnitt, der das ganze Desaster offenlegt. Im Bundestag sollten nur Volksvertreter sitzen, die über ein eigenes Einkommen unabhängig von Partei und Plenarsaal verfügen und somit tatsächlich auch nur ihrem eigenen Gewissen folgen können. Ich weiß: Eine Forderung aus dem Märchenland…

  11. Der Autor liefert wieder eine brillante Analyse, diesmal gegenwärtig vorherrschender Absurditäten.

  12. Gleichberechtigung für Grüne heißt „Alle Macht den Frauen“, und die Mehrheitsbevölkerung hat sich Minderheiten unterzuordnen.

  13. Jaja, die Gerechtigkeit- die Verwendung dieses Wortes fühlt sich gut an, da haben Sie Recht. Man sollte es zum „Unwort der Menschheitsgeschichte“ wählen! Mit keinen Begriff ist mehr Schindluder getrieben worden als mit der Gerechtigkeit, die immer wieder als Platzhalter für größte Unmenschlichkeit hat herhalten müssen.

  14. Es ist m. E. nicht die „Gleichberechtigung“, die uns fertig macht, sondern der Feminismus als der Prototyp jedweder Wokeness. Eine „Bibel“ voller Anweisungen, wann frau empört, beleidigt, „zutiefst“ verletzt oder -best of all!- traumatisiert zu sein hat! Ein dickes Buch, bestehend aus Kopfgeburten, die zur Lebenserfahrung der großen Mehrheit der Frauen keinerlei Bezug haben. Sollten Sie, liebe Leserinnen, es anders empfinden, korrigieren Sie mich bitte.

  15. Meine Befürchtung ist, dass sich uns vorgesetzte „Kompetenz“ in unserer Zeit derart zeigt, einen vorgegebenen Plan (siehe den Artikel von Alexander Wendt) willig umzusetzen. Und da eignen sich nun einmal nicht ganz so intelligente Hohlbirnen besser als welche, die etwas infrage stellen können. Egal ob m/w/d – wobei w/d natürlich besser in die uns propagierte durcheinander gebrachte Welt passt.
    Und die Debatte (welch großes Wort!) auf „Parität“ zu lenken ist ein genialer Schachzug davon abzulenken, woran es wirklich fehlt.

  16. „Das Individuum ist mit niemandem identisch außer mit sich selbst. Dass totalitäre Ideologen die Identitätspolitik erfunden haben, die den Menschen auf ein Merkmal reduziert, sagt alles: Es sind Kollektivisten, teilen die Menschheit in Gruppen, und sind in diesem Sinne Feinde der Freiheit, die es nur für Individuen geben kann, niemals für Kollektive.“
    Ich verneige mich für diese Sätze.
    „ecce Homo“, sagte Jesus.

  17. Das Bundesverfassungsgericht hat, März 2022, die Urteile von 3 Landesverfassungegrichten, Brandenburg, Thüringen, u.a. bestätigt, dass „Frauenquote“ verfassungswidrig ist. Begründung:
    „so eine demographische Spiegelung (nach Geschlecht) entspricht nicht dem Grundgsetz“
    Unverdrodrossen möchte eine „femministische Elite“ weiter machen und sich mit dem Schwindeletikett „Gerechtigkeit“ mit der „Frauenquote“, weiter die Rosinen unter gut bezahlten „Elite-Posten“ in Vorständen und politischen Machtposten, weiterhin herauspicken.
    Spott und Hohn auf das Grundgsetz, das da sagt:
    „niemand darf wegen seinem Geschlecht benachteiligt oder bevorzugt werden“
    Unsere Mütter und Schwestern im Reinigungssektor, in den Pflegeheimen und Krankenhäusern und an der Ladenkasse, dürfen weiterhin für einen Hungerlohn schuften.

  18. Die „Geschlechterparität“ ist eine Idiotie! Wenn dieses Element ein sinnvoller Bestandteil einer Demokratie wäre, dann stände es seit 70 Jahren im Grundgesetz, bzw. Verfassung der Bundesrepublik Deutschland,

    Der nun praktizierte Genderzwang führt vielfach zu suboptimalen „Lösungen“, indem erfahrungsgemäß, in der nur kurzen Zeit dieser eingeführten Absurdität, völlig fachfremde, kompetenzarme abgeordnete Individuen zu angeblich idealen, alternativlosen Volksvertretern in Form von übergeordneten erzwungenen weiblichen Ministern, Staatssekretären und diversen anderen hohen Beamten nur auf Grund ihres Geschlechtes bestimmt werden. Die Geschlechtlichkeit wird jeglicher mehr oder meist weniger vorhandenen Kompetenz übergeordnet.

    Diese Form von künstlich erzwungener Parität ist der Ausdruck einer kranken, schädlichen, trennenden, realitätsfremden Ideologie, die, wie schon in zahlreichen Präzedenzfällen inzwischen erlebt, zur Funktionsunfähigkeit existentiell wichtigster Regierungs-Domänen geführt haben.

  19. Fehlende Fachkräfte in allen wirtschaftlichen Bereichen sollte man quotieren. Wieso wird beim Mannschaftssport nicht quotiert? Wieso hat die Bundesregierung keinen diversen Minister/-in? Fragen, die die gesamte Bevölkerung verzweifeln lassen. Wieso gebären Frauen aus Solidarität und Chancengleichheit nicht je einen Sohn, eine Tochter und ein Diverses? Wenn sich das alles ändert, ist Gesellschaft glücklich, satt und muss nicht frieren. Derweil in der Ukraine die Verteidigung des Landes sowie der Schutz der Bevölkerung alles ist, nur kein Gequatsche über Quoten und Klima. Deutschland und der Westen kämpfen mit sich selbst und werden sich auch selbst erfolgreich niederringen.

  20. Die Postenschacherei, die Quoten, egal ob reine Frauenquote, oder Migrantenquote, ist eine Schande, ist widerwärtig. Diejenigen, die die Fähigkeiten hätten, die Positionen zufriedenstellender auszufüllen, fallen hinter runter bzw. haben sich eine Existenz aufgebaut, die Politik gehört in der Regel nicht dazu.

    • Was für ein politisch-wirtschaftliches „System“ hat sich da aber hinter unserem Rücken gebildet, das jenseits von Könnern mit solchem agieren möchte?
      Und wo führt das hin?

  21. Dazu passt ein Ausspruch Goethes, den ich in solchen Zusammenhängen gern zitiere:

    • Gleich zu sein unter Gleichen, 
    • Das lässt sich schwer erreichen: 
    • Du müsstest ohne Verdrießen 
    • Wie der Schlechteste zu sein dich entschließen.

    Die Linksgrünen der Ampel haben es erreicht: Sie sind – wie Sie richtig schreiben – gleich in Dummheit und Unfähigkeit, zudem auch in Leistungsverweigerung und Bürgerverachtung. Und aktuell gleichen sie sich auch noch in der grenzenlosen Ignoranz und Verantwortungslosigkeit ihrer Kriegstreiberei.

    Armes Deutschland!

  22. Dass totalitäre Ideologen die Identitätspolitik erfunden haben, … sagt alles: Es sind Kollektivisten … und sind in diesem Sinne Feinde der Freiheit, die es nur für Individuen geben kann, niemals für Kollektive.“

    Wie wahr!

    Freiheit kommt derzeit offenbar aus der Mode, denn in einer Umfrage, ob sie eher der Freiheit oder eher der Gleichheit den Vorzug geben, stimmten 47% für die Freiheit und 41% für die Gleichheit. Vor ein paar Jahren stimmten noch 51% für die Freiheit. Allerdings waren es 2011 nur 44%. Es gibt also noch Hoffnung.

    Wie Sie richtig schreiben, kann Freiheit nur die Freiheit des Individuums sein, eine Freiheit der Mehrheit oder der Gesellschaft, wie man sie uns zu Corona-Zeiten verkaufen wollte, gibt es nicht. Wer in einem Kollektiv aufgeht, ist nicht frei.

    Ein Widerspruch der Grünlinken ist allerdings der Gleichheitswahn (alle sind gleich gut, alle können gleich viel, usw.), den sie gleichzeitig durch ihre Identitätspolitik konterkarieren. Was denn nun? Sind wir alle gleich, oder gehören wir alle zu jeweils ganz unterschiedlichen Gruppen, die sich untereinander nicht einmal vergleichen dürfen? Einfach nur noch irre!

    Liebe Linken und liebe Grüne: Es gibt KEINE Gleichheit unter den Menschen!

    Es gibt politische und gesellschaftliche Gleichberechtigung, wie sie im Grundgesetz garantiert wird.
    Eine berufliche Chancengleichheit gibt es m.E. nicht, egal, wie sehr man sich in den vergangenen Jahrzehnten versucht hat, sie herzustellen. Aber diese Chancengleichheit ist nur theoretischer bzw. äußerlicher Natur. Wer dumm, faul, ohne Ausdauer etc. ist, wird unter keinen Umständen die gleiche Chance auf beruflichen Erfolg haben wie jemand, der intelligent, fleißig und ausdauernd ist.

    Was die von den Linksgrünen ständig versuchte Gleichmacherei betrifft, so wusste es schon Goethe besser.

    • „Gleich zu sein unter Gleichen, 
    • Das lässt sich schwer erreichen: 
    • Du müsstest ohne Verdrießen 
    • Wie der Schlechteste zu sein dich entschließen.“

    Hat man aus diesem Grund aus den Parteien all die Intelligenten, Fleißigen, Ausdauernden und Sachkompetenten eliminiert, damit endlich alle gleich (schlecht) sein können?

    Der Gedanke könnte einem kommen.

  23. Ergänzend sei erwähnt, dass die Landesverfassungsgerichte von Thüringen und Brandenburg ein von den jeweiligen Landesregierungen beschlossenes Paritätsgesetz für die dortigen Landtage abgelehnt haben. Sonst kann man Ihnen, sehr geehrter Herr Herles in jedem Punkt zustimmen!

  24. Art. 3 Abs. 3 GG: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes … benachteiligt
    o d e r b e v o r z u g t w e r d e n“!!
    Gut deshalb, daß die Inkompetenz-Elite und intellektuellen Tetraplegiker im Parlament diesen Artikel mitsamt dem Grundgesetz am 18. November 2020 abgeschafft haben. Es hat sowieso nur gestört.
    Am Benachteiligungsverbot speziell für BEHINDERTE hingegen halten die Fachleute für Deformation, Desinteresse und guinnessbuchrekordverdächtiger Dämlichkeit im Bundestag noch fest, daran wollen sie erst rütteln, wenn die Behindertenquote im Bundestag die 100-Prozent-Marke überstiegen hat.
    Nichtbehinderte sollen sich mal nicht mausig machen: Die haben schließlich schon das Privileg, nicht behindert zu sein und sollten endlich aufhören, andere mit ihrer Intelligenz zu beleidigen.

  25. Stellen wir uns einmal vor, die Vernunft – definiert als Gesamtrationalität – würde sich in ihrer Gesamtheit aus verschiedenen in einer Gesellschaft befindlichen Teil-Rationalitäten, die sich durchaus widersprechen können, zusammensetzen, dann folgt daraus, dass das, was im Einzelfall rational erscheinen mag, der Vernunft insgesamt widersprechen kann.
    Mit zunehmender Diversifizierung der Gesellschaft steigen aber auch die Teil-Mengen der Gesamt-Rationalität, was wiederum zu einer Delegitimierung der Vernunft – die in der Haldenwangschen Staat-Räson-Philosophie eine zentrale Rolle zu spielen scheint – führen kann.

  26. Aber, aber Herr Herles, in unserer Freiluftirrenanstalt namens Deutschland, können Sie doch nicht mit dem Begriff „Vernunft“ argumentieren. In einem Land in dem die Unvernunft zur Basis politischen Handelns geworden ist, lässt sich mit Appellen an die Vernunft nichts mehr erreichen. Ansonsten ist ihrem Artikel in jeder Hinsicht zuzustimmen.

  27. Das Paritätsgedöns ist sowieso komplett am Thema vorbei. Sinnvoll paritätisch wäre es, wenn im Parlament Vertreter aus verschiedenen Gesellschaftsschichten vertreten wären, aber ganz bestimmt nicht geschlechtlich definierte. Das impliziert ja, Frauen und Männer in Deutschland hätten von einander verschiedene Rechte, Entwicklungsmöglichkeiten und Bedürfnisse in den Lebensgrundlagen.

    Das ist nicht der Fall, und somit hängen die Freunde der Geschlechterparität einem völlig veralteten Gesellschaftsbild an, das so heute schon lange nicht mehr existiert. Zumindest nicht in unserer angestammten Kultur.

    Oder wollen sie in Wahrheit einfach nicht anerkennen, dass in Deutschland Frauen und Männer die gleichen Chancen haben, sich aber auch mit den gleichen Herausforderungen und Hürden herumschlagen müssen, die schon immer auch den Männern zu schaffen machten, und es auch heute noch tun.

    Zur Geschlechtergerechtigkeit gehört auch, sich als Frau diesen Herausforderungen zu stellen und keine Sonderbehandlung einzufordern. Dann sind wir nämlich wieder beim Sexismus: Frau muss geschont/beschützt/speziell gefördert werden, weil Frauen sind ja schwächer/empfindlicher/dümmer als Männer.

    Und dann kommen da noch die speziell weiblichen Blickwinkel, die die Damen ja beibehalten wollen wenn sie in der Männerwelt befehlen. Nichts konterkariert das Paritätsprinzip Frau/Mann doch mehr als Weiber in der Bundeswehr, die die Armee verkommen lassen und sich stattdessen um Mode für schwangere Panzer(!)fahrerinnen kümmern. Die sie dann gar nicht brauchen, weil ja kein Panzer fahrbereit ist.

  28. Würde wieder Politik im Interesse der Deutschen und zuoberst für unser Land gemacht, würde gesunder Menschenverstand, Verantwortungswille und Können in der Regierung vorhanden sein, dann wäre es mir vollkommen gleich, ob die Regierung nur aus Frauen oder nur aus Männern besteht. Dass Geschlecht wichtiger als Kompetenz ist, beweist nur die Inkompetenz der Gendernarren und die Dummheit derer, die sie wählen.

    • Hätten viele Wählerinnen in 2005 nicht so verklärt auf die Kandidatur einer Frau geblickt, und vor allem ihren früheren Reden mit Verstand zugehört, wäre uns die erste Kanzlerin erspart geblieben.

Einen Kommentar abschicken