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Kosten des Sozialstaats

Kassenbeiträge gehen durch die Decke: Versagen von Scholz und Lauterbach

19.12.2024

| Lesedauer: 3 Minuten
Die Wahlkämpfer überbieten sich derzeit mit Geldversprechen. Allen voran Kanzler Olaf Scholz, der 2 Cent auf die Salatgurke erlassen will. Derweil schlägt die Realität hinter den Versprechen durch – mit voller Wucht.

Wie viel Erhöhung darf es denn sein? Über den Sommer berichtete TE von einer anstehenden Erhöhung der Kassenbeiträge zum Jahreswechsel um voraussichtlich 0,5 Prozentpunkte. Da taten das manche Journalisten noch als Panikmache ab. Im Herbst räumte selbst Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ein, es würden im Schnitt sogar 0,8 Prozentpunkte. Die Woche vor Weihnachten ist bei Krankenversicherungen grundsätzlich die Woche der Wahrheit. Dann tagen die Verwaltungsräte und legen die Beitragssätze fürs kommende Jahr fest. Die Ergebnisse dieser Woche zeigen: Es kommt noch viel schlimmer als erwartet. Die Erhöhungen liegen über einem vollen Prozentpunkt.

Die jüngste und größte gesetzliche Versicherung, die erhöht hat, ist die Techniker Krankenkasse mit rund elf Millionen Versicherten. Sie verdoppelt den „Zusatzbeitrag“ von 1,2 auf 2,45 Prozent. Die Knappschaft erhöht laut Krankenkasse.de sogar um 1,7 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent. Für die IKK Classic müssen Versicherte künftig 1,21 Prozentpunkte mehr bezahlen, für die energie-BKK 1,39 Prozentpunkte und für die BKK ProVita 1,4 Prozentpunkte.

Was bedeutet das in der Praxis? Wer 4000 Euro brutto im Monat verdient und bei der Knappschaft versichert ist, dessen Beitrag erhöht sich um 68 Euro im Monat. Ist er sozialversicherungspflichtig beschäftigt, zahlen er und sein Arbeitgeber jeweils 34 Euro pro Monat mehr. Olaf Scholz (SPD) lässt sich im Wahlkampf feiern, weil er 2 Cent Steuer auf die Salatgurke erlassen will. Ein durchschnittlicher Arbeitnehmer muss 1700 Gurken im Monat kaufen, um allein die Erhöhung der Kassenbeiträge wieder rauszuholen.

Der starke Anstieg der Beiträge ist kein unausweichliches Schicksal à la: Nun ja, alles wird halt teurer. Regel- und Zusatzbeitrag liegen mittlerweile bei über 17 Prozent, vor 20 Jahren galt ein Satz oberhalb von 15 Prozent für eine Kasse noch als echter Wettbewerbsnachteil. Der nun derart starke Anstieg ist Folge des politischen Versagens des Kanzlers. Über drei Jahre hat er seinen Gesundheitsminister und Parteifreund Karl Lauterbach einfach laufen lassen und nicht geführt, über drei Jahre haben ihn Experten vor den Folgen gewarnt. Nun sind sie da.

Ein wichtiger Grund für den Anstieg der Kassenbeiträge liegt im Bürgergeld und anderen staatlichen Transferleistungen. Der Staat zahlt den Kassen im Jahr rund zehn Milliarden Euro weniger, als die Gesundheitsversorgung der Stütze-Empfänger kostet. Auch darauf weist – unter anderem – der Dachverband GKV seit Jahren hin, ohne dass etwas passiert. Stattdessen hat Lauterbach das Gesundheitswesen mit großzügigen Abschlüssen gegenüber der Pharmaindustrie verteuert – ebenso mit Prestigeprojekten wie den Gesundheitskiosken. Von seinen Bestellorgien bei Impfstoffen gar nicht zu sprechen.

Olaf Scholz’ Handeln zeigt sich dieser Tage bestenfalls als sonderbegabt. Worin auch immer diese Begabung indes liegen mag, Rechnen ist es nicht. Der Kanzler will riesige zusätzliche Staatsschulden aufnehmen und als Investitionspakete übers Land verteilen, in der Hoffnung, dass davon die Wirtschaft wächst. Genau das also, was er in den letzten sieben Jahren zuerst als Finanzminister und dann als Kanzler getan hat. Mit der Folge, dass die Wirtschaft aktuell schrumpft.

Und mit der Folge, dass die Kassenbeiträge steigen: Scholz’ Wumms-Politik hat den Spielraum der öffentlichen Haushalte verengt. Damit der Bundeshaushalt den Anschein der Verfassungstreue wahrt, muss Lauterbach Aufgaben des Staates auf die Kassen abwälzen. Neben den Kosten für die Empfänger von Bürgergeld sind das zum Beispiel die Kosten, die seine Krankenhausreform verursacht.

Bisher hießen Scholz’ Geldgeschenke „Wumms“, „Bazooka“ oder „Doppel-Wumms“. Nun versucht der Kanzler es seriöser und spricht von „Made in Germany“-Bonus oder „Deutschlandfonds“. Doch allenfalls die Tonalität ist seriöser geworden. Die Rechenweise ist nach wie vor bestenfalls sonderbegabt, die wirtschaftliche Logik dahinter ebenfalls.

Scholz will Milliarden-Geschenke an die Wirtschaft verteilen, in der Hoffnung, dass diese wächst und die Unternehmen einstellen. Deren Vertreter werden das tun, was man mit Geschenken halt so macht: dankbar annehmen. Aber dann? Arbeitsplätze bleiben immer noch teuer, während dank sozialdemokratischer Kultusminister das Bildungsniveau abnimmt und dank Bürgergeld die Motivation zu harter Arbeit.

Schon jetzt kämpfen deutsche Arbeitgeber mit den höchsten Energiepreisen, Steuern und Sozialabgaben, die es weltweit so gibt. Nun werden Arbeitsplätze im Monat nochmal um die 30 Euro teurer. Und das ist nur die Krankenversicherung. Die Pflegeversicherung wird über den Jahreswechsel auch teurer, die Rentenbeiträge vermutlich nach der Wahl. Die CO2-Steuer erhöht Rot-Grün zum Jahreswechsel um 22 Prozent, die LKW-Maut wird ebenfalls wieder teurer. Wer sich da von 2 geschenkten Cent auf die Salatgurke blenden lässt, ist maximal sonderbegabt.

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42 Kommentare

  1. Würden die Kassen nach gleichen Prinzipien verfahren wie Erzeuger, Hersteller und Handel, dann wäre es eine einzig Katastrophe, aber bei einem Prozent im Mittel dürfte es noch erträglich sein und die Kostensteigerung beim Erzeuger, Verarbeiter und Handel sind weit höher und man wagt es ja nicht darüber nachzudenken, wenn die Medizin und Pflege gleiche Maßstäbe anlegen würde, was dann das physische Ende vieler Zeitgenossen bedeuten würde, mangels finanzierbarer Masse.

    1% im Mittel erscheint ja fast paradisisch, was man aber auch nicht hätte, würden sie die kostenlose Versorgung für alle Zugereisten unterbinden, die mit eine der Hauptursachen darstellen und die teure Gerätemedizin und OP´s kommt noch hinzu, einschließlich der überbordenden Pflegegrade, wo man sich auch noch Gedanken machen könnte, wie man dort sinnvoll einsparen könnte und die Angehörigen finanziell mit ins Boot holt, denn schließlich sind es ihre Anverwandten und das wäre zumutbar auch einen kleinen Obolus zu leisten, bevor man es dem Sozialamt überläßt.

  2. Ob das ein „Versagen“ ist oder schlicht gewollt, das ist hier die Frage.

  3. > Neben den Kosten für die Empfänger von Bürgergeld sind das zum Beispiel die Kosten, die seine Krankenhausreform verursacht.

    So ist es ganz besonders idiotisch, diese Empfänger auch noch weltweit zu importieren. Wie viele belasten dann die Krankenkassen wie die TK etwa? Wieviel an Beiträgen könnte man sparen, würde man die zurück nach Afghanistan, Syrien oder Banderastan schicken?

  4. Es ist doch relativ einfach es auf den Punkt zu bringen. Die Klima und Weltenrettung kostet Geld. Geld das woanders abgezogen werden muss. Oder noch schlimmer, wie man jetzt sehen kann, es vernichtet wertschöpfende Arbeit, weil aufgrund der Klimarettung Strom und andere Energien nicht mehr preiswert herzustellen bzw. erworben werden können. Dadurch schrumpft die Wirtschaft und somit der Geldzufluss zu allen Sozialtöpfen. Leute die vorher eingezahlt haben müssen jetzt aus dem leerer werdenden Topf versorgt werden. Um den Topf wieder zu füllen, muss man bei den verbliebenen Einzahlern Geld abschöpfen. Folglich erhöhen sich die Abgaben eines jeden Arbeitnehmers und dessen Firma. Solange aber Politiker im Stille Heiko Maas gewählt werden sollte man sich nicht wundern. Denn dieser meinte: Die Milliarden für die Integration wurden in diesem Land erwirtschaftet und wurden niemanden weggenommen.
    Also weiter wie bisher, denn niemandem wird was weggenommen. Er bezahlt halt nur höhere Steuern und Abgaben. Robert würde meinen:“Ist doch nur Geld“

  5. Ich habe bereits meine persönlichen Konsequenzen aus den höheren Beiträgen gezogen. Da ich bisher keine grossen Leistungen in Anspruch genommen habe, habe ich lange aufgeschobene Operationen machen lassen, die zur Zeit noch die Kasse zahlt. Gesamtkostenpunkt: 20.000. Auch sonst wird alles an Rezepten mitgenommen. Ich gehe jede Wette ein, dass zukünftig der Leistungskatalog noch mehr gekürzt wird bei gleichzeitig explodierenden Beiträgen.

  6. Arbeitsplätze bleiben immer noch teuer, während dank sozialdemokratischer Kultusminister das Bildungsniveau abnimmt und dank Bürgergeld die Motivation zu harter Arbeit.

    Das „Bildungsniveau“, oder aber auch das Leistungsvermögen nimmt aber wohl kaum wegen des Kultusministeriums ab, sondern eher wegen der Schüler. Das beschrieb etwa Sarrazin bereits 2010 ausführlich.

    Bürgergeld hat nicht nur den Effekt, dass die Motivation schwindet, sondern Arbeit lohnt sich tatsächlich auch weniger. Zumindest finanziell. Privilegien, die an Arbeit geknüpft werden, gibt es kaum.

  7. Es scheint aber in diesem Lande nicht nur viele sonderbegabte Politiker zu geben, sondern auch viele sonderbegabte Wähler. Der 23.02. wird es – leider – wieder zeigen.

  8. Ich wiederhole mich gern: Es ist immer wieder bekundeter Wille der wählenden Mehrheit, dass das hiesige Sozialsystem mit Bedürftigen geflutet wird, die NIE etwas vorher eingezahlt haben. Somit ist diese Erhöhung auch halt nur Umsetzung des Wählerwillens.
    PS: Inzwischen fungiert dieses Land auch als Luxus Knast, wie zB für den Assad Schergen, der in HH für Taten in Syrien hier alimentiert wird.

  9. Versagen von Scholz und Lauterbach“
    ich gehe davon aus, dass dies Absicht ist. So kann sich die Ampel „rühmen“ , daß sie keine Steuererhöhungen durchführte. CO2 Preis, Maut, Abgaben, Gebühren und Beiträge sind alles KEINE Steuern.
    Es zahlen nicht nur Arbeitnehmer in die gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen, auch die Rentner werden belastet. Dank der SPD unter Kanzler Schröder zahlen Rentner den Beitrag zur Pflegekassen ganz alleine, also ohne AG Anteil durch die Rentenkasse. 2004 gabs für Rentner eine Nullrunde und gleichzeitig müssen Rentner seit 2004 den vollen Beitrag zur Pflegeversicherung zahlen. Es war faktisch eine Rentenkürzung, die aber so nicht genannt wurde.

  10. Das Versagen fing mit Merkel an und nicht mit Lauterbach! Jeder Immigrant ist mit dem ersten Tag in Deutschland krankenversichert und bezahlt aber keine Krankenkasse. In den Herkunftsländern sind Krankenkassen (die hatte Bismarck im Deutschen Reich eingeführt) sehr oft unbekannt.

    • Die haben dort zumeist gar keine Sozialversicherungen – und für die Renten der Alten garantieren viele Kinder.
      Leider kommen die mitgebrachten Blagen bei uns viel zu oft nicht in Lohn und Arbeit bzw. machen einen weiten Bogen um solche.

  11. Ob GKV, PflegeV, RV oder ArbeitslosenV die Beiträge werden alle durch die Decke gehen, da es den Demokraten völlig wurscht ist, so zumindest mein Eindruck. Richtige Demokraten würden jetzt einen Stopp zB im Klima- und Bürokratiewahn durchsetzen um die hochbezahlten Industriearbeitsplätze zu behalten, welche das Sozialsystem ja massgeblich finanzieren. Es sind nicht die Minijobbler oder Mindestlöhner die das System tragen. Richtige Demokraten würden auch nicht die Versicherten für ihre sozialistischen Wohltaten an die Welt bezahlen lassen.

    So jetzt hör ich auf mit Kritik an den regierenden Majestäten, sonst kommt die Staatsanwaltschaft und macht ne Hausdurchsuchung…

    •  Es sind nicht die Minijobbler oder Mindestlöhner die das System tragen“
      oh doch, auch sie tragen das System mit, denn auch sie zahlen Beiträge zu den Sozialkassen. Nicht nur die Minijobbler oder Mindestlöhner, sondern auch die Rentner zahlen das System mit. Nur Bürgergeldempfänger nicht.
      Allerdings zahlen sie alle MWSt. Die MWSt ist mit gut 30% am Gesamtsteueraufkommen beteiligt.

      • Die Bürgergeldempfänger zahlen keine Mehrwertsteuer. Denn das Geld das sie ausgeben ist nicht ihres. Die Mehrwertsteuer der Bürgergeldempfänger zahlt somit auch der Arbeitnehmer durch seine Abzüge vom Gehalt.

      • DAS betrifft jeden, der nicht produktiv etwas erwirtschaftet, sondern vom Staat alimentiert wird. Jeder Beamte, jeder Politiker, jeder Angestellte im ÖD. Und deren Zahl ist in den letzten Jahren ebenfalls überproportional gestiegen.

    • Ja. Der grüne Fischer hat es doch hinterlassen – wenn er es auch im Anschluss nicht mehr gesagt haben will:
      „Deutschland ist ein Problem, weil die Deutschen fleißiger, disziplinierter und begabter als der Rest Europas (und der Welt) sind. Das wird immer wieder zu ‚Ungleichgewichten‘ führen. Dem kann aber gegengesteuert werden, indem so viel Geld wie nur möglich aus Deutschland herausgeleitet wird. Es ist vollkommen egal wofür, es kann auch radikal verschwendet werden – Hauptsache, die Deutschen haben es nicht. Schon ist die Welt gerettet.“
      .
      Aber wenn man Richtung USA bzw. GB schaut, sind die Steuerzahler dort bislang keineswegs besser dran als wir hier.
      Die Frage bleibt: wer inszeniert das? Verdachtsfälle gibt es bislang einige – wiewohl der Delinquent noch nicht offen ausgemacht ist.

  12. Eines ist auch noch genauso sicher wie alle Kostensteigerungen- die Blödheit von ca. 80% der alt-und neudeutschen Wähler. Mit überwältigender Mehrheit wird ein ,,Weiter so“ Richtung Abgrund im Februar 2025 gewählt. Eine Partei, deren Chef keine Angst vor einem Atomkrieg hat, steht über 30%. Wie voll verblödet muss man sein um solchen Gestalten sein Leben anzuvertrauen.

  13. „anstehenden Erhöhung der Kassenbeiträge zum Jahreswechsel um voraussichtlich 0,5 Prozentpunkte.“ – Da von den Privaten keiner redet, sind ja selbst verschuldete Privilegien, zu denen ua. Beamte, Richter etc. staatlicherseits gezwungen werden, Steigerung in den letzten 10 Jahren grob gesamt ca. 50 % nach oben, wobei es je Kasse Unterschiede geben dürfte.

  14. Es passt ja sehr gut für Merzens Fritze, dass die alte, abgewirtschaftete Regierung Scholz die Beitragssätze jetzt noch mal ordentlich erhöht. Dann braucht es die neue Regierung von schwarz-grün nicht mehr zu machen und ist fein raus.

    • Das scheint ein Trugschluss.
      Die Kostenspirale wird auch mit den nächsten Regierungen weiter auf die Spitze getrieben werden müssen.
      Danisch schreibt heute unter „Milch, Fleisch und Butter werden knapp“, dass es für die Metro immer schwieriger werden würde, Lebensmittel zu annehmbaren Preisen auf dem Markt einzuführen.Die Lohnverhandlungen der Gewerkschaften in Anbetracht von Preiserhöhungen allüberall stehen zudem an – und werden auch vom Steuerzahler kompensiert werden müssen.

  15. Jens Spahn hat die Krankenkassen genötigt, ihre Rücklagen aufzulösen. Sie haben keinen Puffer mehr. Es ging ihm darum, den Beitrag trotz steigender Ausgaben konstant zu halten. Das ganze System ist sozialistische Planwirtschaft und vollkommen kaputt. Unter Merkel wurde z. B. der Gesundheitsfonds eingerichtet, der die Beiträge an die Kassen verteilt. Keine Regierung hat bisher auch nur versucht, das System endlich effizient zu machen.

  16. Und wieder das „Gesundheits“ -system. In meinem Fall frisst das – ab 2025 – dann 25 % des Nettogehalts. Knapp denselben Betrag wie die monatliche Warmmiete. Und zwar ohne hälftige Beteiligung eines Arbeitgebers, alles in toto aus eigener Tasche. Die „Beitragsanpassungen“ kommen immer mit demselben dussligen Argument: das beste Gesundheitssystem dieser Welt will halt bezahlt werden. Ein Wahnsinn angesichts dessen, was die Patienten tatsächlich erleben: überfüllte Praxen, Fließbandabfertigung, ärztliches Desinteresse an der individuellen Krankheitshistorie, immer wieder volles Diagnostikprogramm bei nur marginalem therapeutischen Nutzen, und so weiter und so fort gemäß dem Prinzip „Nur ein kranker Kunde ist ein guter Kunde“. Und dafür werden die Menschen gnadenlos geschröpft – katastrophal!!!

    • Ich traf gestern einen erkälteten Privatpatienten, der gerade vom HNO-Arzt kam. Termin kein Problem – er hätte angerufen und sofort vorbei kommen können und auch nicht warten müssen.
      Worauf ich ihm erzählte, wie dies bei unsereinem vonstatten ging: erst Termin beim Hausarzt, der nach Vorsprache eine Überweisung auszufüllen hätte und danach könnte man um einen Termin beim Facharzt ersuchen, der aber zumeist ganz sicher nicht am gleichen Tag Zeit hätte…
      Ich muss sagen, er wirkte verblüfft.

      • Vermutlich Beamter in irgendeiner Verwaltung. Mit den Alltagsproblemen von wertschöpfend arbeitenden Menschen haben die wenig zu tun. Die Probleme der Beamten wird schließlich mit dem Geld der Steuerzahler wegfinanziert. Folglich sind viele Beamte aber auch normale Angestellte und Arbeiter völlig ahnungslos wie das ganze System finanziert wird.
        Es sind einfach zu viele Beamte die zu viel Bürokratie erzeugen, und somit Geld ohne Gegenleistung vernichten. Sie tun nur ihren Job. Die Bürokratie bestimmt die Politik und diese muss geändert werden wenn es besser werden soll.

      • @Donostia: lange pensionierter Pädagoge mit tatsächlich wenig Einblick ins wirkliche Leben. War insbesonders 2015 auffällig, als solche mich nach rechts schoben und mir anlasteten, aller Welt nicht ein Scheibe Brot gönnen zu wollen.
        Das hat mich damals tief erschreckt – denn was sollen solche unseren Kindern beibringen? Was in dem Bereich nachwächst, scheint nicht geeigneter!
        .
        Gut gemacht allerdings von den Initiatoren des Schlamassels, dass die immer noch fast vollkommen unbeleckt ihrem Alltag nachgehen können.

    • Aber sehen Sie’s doch positiv. Dafür ist jeder Arztbesuch von der Sprachmelodie des Wartezimmers, wie ein Besuch in den geheimnisvollen Orient. Nur selten stört ein gesprochenes Wort in der eigenen Muttersprache dieses Urlaubsgefühl.

    • Das „Gesundheits“ -system ist der moderne Ablasshandel des Mittelalters. Dieser Ablasshandel artete immer weiter aus, bis er zur Basis der Revolution durch Luther wurde. Auch das „Gesundheits“ -system hat längst seinen Kippunkt überschritten. Es müsste schon lange revolutioniert werden, denn wie Sie es schildern, stehen Kosten und Leistung in keinem Verhältnis mehr zueinander.
      Immer weniger Leistungsträger zahlen für immer mehr Leistungsempfänger bei obendrein sinkender oder keiner Leistung. Ich zum Beispiel war nie krank. Habe über 40 Jahre lang die schon immer steigenden Beiträge bezahlt. Wenn ich krank werde, dann finde ich keinen Arzt der mich behandelt, weil die Kontingente aller Ärzte voll sind.
      Warum sollte ich also weiter Versicherungsbeiträge bezahlen, wenn ich keinerlei oder keine dem Wert meiner Zahlungen entsprechende Leistung dafür bekommen kann?
      Darum zahle ich seit Jahren nicht mehr. Das ist nicht einfach. Die Gerichtsvollzieher scharren mit den Hufen. Doch ich kann gar nicht anders. Der Staat nahm mir mit den Coronamaßnahmen mein Einkommen.
      Ich bin nur ein Vorreiter in dieser Entwicklung. Ich kann nicht mehr bezahlen, weil die Beiträge stetig stiegen, während mein Einkommen – von mir unverschuldet – ins bodenlose fiel. Doch genau so geht es im Grunde bald z.B. all den Beschäftigen von VW. Auch die wechseln von einem Tag auf den anderen von Leistungsträgern zu Leistungsempfängern. Das heißt, sobald die Beschäftigten von VW nicht mehr bezahlen können, brauchen die Krankenkassen das Geld dafür von Ihnen! Doppelt!
      a) Die Zahler von VW fallen aus. Deren Beiträge fallen weg. Das müssen Sie auffangen.
      b) Die ExVWler werden zu Leistungsempfängern. Wenn die krank werden muß das irgendwer bezahlen. Da nur noch Sie bezahlen, bezahlen dann Sie das! Solange Sie können!

  17. Ich erinnere mich noch zu Beginn des Asylirrsinns, erblödeten sich diverse Krankenkassenvertreter noch mit der Behauptung, die Aufnahme von Millionen Mitgliedern, die noch nie in das System eingezahlt haben, absehbar nie ins System einzahlen werden, die sich erstmal gesundheitlich kernsanieren lassen, die mit Krankheiten um die Ecke kommen, die hier längst ausgerottet sind, wäre gut für die Beiträge, weil die neuen Mitglieder ja alle so viel jünger, wie der Bundesdurchschnitt sind.
    Damals poppte bei mir Unverständniss aufgrund dieser nur schwachsinnigen Aussage hoch, heute darf dafür auch noch blechen.

    • Corona-Mann Montgomery auch damals schon immer vorneweg:“Flüchtlinge sind überdurchschnittlich gesundFlüchtlinge in Deutschland seien fitter als angenommen, sagt Ärztepräsident Frank-Ulrich Montgomery. Die Behandlungskosten würden unter denen von Deutschen liegen. 31. Dezember 2015″ https://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-12/gesundheit-aerztepraesident-fluechtlinge
      Giovanni Deriu hatte dann bald mit einer Ärztin auf Sizilien gesprochen – und den Ärztepräsidenten vollkommen widerlegt. Eigentlich ein Wunder, dass nicht mehr passiert – denn damals wurde geschildert, dass welche mit durchaus ansteckenden Krankheiten dort aus den Ankunftszentren einfach weg diffundierten.

    • Wir müssen uns nicht erinnern, der gleiche Irrsinn findet sich täglich in unseren Qualitätsmedien. Die „Politik“ findet immer ein Thema, das sich lohnt.
      Beispiel

      Zum 1. Januar steigt das Kindergeld um fünf Euro und die kalte Progression bei der Einkommensteuer wird ausgeglichen.

      Zugleich billigte die Länderkammer die Erhöhung des Beitrags zur Pflegeversicherung. Er steigt zum 1. Januar um 0,2 Prozentpunkte.

      Aber

      Auch die Beiträge zur Krankenversicherung werden steigen. Das Bundesgesundheitsministerium rechnet im Schnitt mit einem Anstieg um 0,8 Prozentpunkte, die Techniker Krankenkasse erhöht den Beitrag sogar um 1,2 Prozentpunkte

      Der rheinland-pfälzische Arbeits- und Sozialminister Alexander Schweitzer (SPD) begrüßte die erreichte Verständigung als „Signal der Handlungsfähigkeit deutscher Politik“.

      Kassenbeiträge gehen durch die Decke: Versagen von Scholz und Lauterbach
      Es wird also teurer. Ein Signal der Handlungsfähigkeit deutscher Politik?
      Die Regierten werden für blöd gehalten.

      • Die Regierten werden für blöd gehalten. Auf eine Mehrzahl trifft dies wohl zu, oder wie lässt sich sonst 80% Zustimmung der Einheitsfront erklären?

    • Ich stelle mir die Kalkulation, auf der diese Aussage gefällt wurde, folgendermaßen vor. Man schaut einen Statistikvergleich der Krankenkassen an und bemerkt, dass die Krankenkassen deren Durchschnittsalter geringer ist weniger Ausgaben haben bzw. das eingenommene Geld ausreicht um alles zu bezahlen. Das mag vor der Flüchtingswelle auch korrekt gewesen sein, da die Jüngeren in Lohn und Brot standen. Wenn aber jüngere Mitglieder hinzukommen die nichts einzahlen, dann wird zwar das Durchschnittsalter jünger und die Ausgaben pro Kopf gerechnet eventuell auch. Aber der Geldzufluss wird nicht mehr, eher der Abfluss, da selbst jüngere Mitglieder krank werden.

  18. Auch für solche Zeitzeugen, denen kein detailierter und profunder Einblick in das System des sog. öffentlichen „Gesundheits“- und Kassensystem vergönnt ist, sollten (exponentiell) steigende Beiträge in einem System, in dem scheinbar derjenige gewinnt, der mit nur geringen persönlichen „Kosten“ maximale Ressourcen aus dem System entnimmt, zwangsläufig sein.
    Mögen auch viele noch lange von diesem System der Ausbeutung sehr vieler profitieren, so dürfte es ähnlich der „Euro-Rettung“ durch die Europäische Zentralbank sein: das Bestreben, ein Feuer mit Benzin zu löschen kann theoretisch-temporär funktionieren, langfristig ist nie genügend Benzin vorhanden, was die letztendlichen Konsequenzen in furchtbare Höhen treibt…

  19. Habe kein Problem mehr mit den Erhöhungen auf KK oder Energie….für mich ist nun nach 35 Jahren sozialversicherungspflichtiger Arbeit endgültig und vorzeitig Schluss! 35 Jahre, davon etwas mehr als 20 Jahre für Familie und Kinder, 3 Jahre in reduzierter Stundenzahl sind endgültig genug für diesen disfunktionalen Staat – ich hole mir, solange es noch mit ALG 1 (18 Monate!) und den Freibeträgen und Wohngeld im Bürgergeld noch geht, meinen Teil zurück….Schnauze voll!! Zudem wird meine Stimme zur BTW an die gehen, die man nicht nennen darf!

  20. Am 23. Februar können wir diese Verbrecher abwählen, die teils aus Unfähigkeit teils mutwillig unseren Sozialstaat in die Pleite treiben und vor die Wand fahren.
    Leider haben aber knapp 80% der Wähler nicht den Mut und die Einsicht, *die* Partei zu wählen, die dieser Entwicklung endlich ein Ende bereiten würde!

    • Die Wähler werden wiederholt NICHT – wahlweise – den Mut als auch das politische Bewußsein haben, besagte Wahlentscheidung zu treffen.
        »Demokratie ist die Vorstufe des Sozialismus.« – Lenin
      – Nur Böswillige erkennen hier die Rache des deutschen November 1918.

      • Wobei im Iran nicht der „Sozialismus“ siegte – sondern der Islam. Bei denen gibts einen Wächterrat – was bei uns durch welche, die bereits das Kalifat fordern, auch schon angedacht sein wird.
        Zumal der oberste Wächter über sich verbal im www ausdrückende Deutsche bei Respect“, eingesetzt von grün Habeck-Müller, schon ein muslimischer Schriftgelehrter aus Kairo ist.

    • Auch das haben nach aktuellem Stand offenbar 33 + 14 + 14 Prozent entweder noch nicht verstanden, leben in der Vorstellung „uns gehts doch noch gut“ oder sind Systemlinge.

  21. Viele weitere Preise werden steigen – auch die bei der Bahn. Das Deutschlandticket alleine wird 18% teurer.
    Das mit den sogenannten „Flüchtlingen“ oder „Fachkräften“, die im sozialen Netz verharren, ist ein Clou sondergleichen – ganz abgesehen davon, dass deren „Krankheitskosten“ nur auf die gesetzliche Versicherten umgelegt werden – und nicht auf alle Deutschen.
    Von den Abholflügen durch Baerbock – vielleicht auch weitere Kabinettsmitglieder, gar nicht gesprochen, die die Kostenlawine weiter zum Rollen bringen werden.

    • „Das Deutschlandticket alleine wird 18% teurer.“
      Wenn man gegen den Subventions- und Umverteilungsirrsinn argumentiert, ist das Deutschlandticket mit das schlechteste aller Argumente.
      Das wird nämlich deswegen teurer, weil die Subvention gekürzt, nicht aber abgeschafft, wird.

  22. Ein durchschnittlicher Arbeitnehmer muss 1700 Gurken im Monat kaufen, um allein die Erhöhung der Kassenbeiträge wieder rauszuholen.
    Wenn er dann noch Rabatt bekommt, kann er mehr Gurken kaufen.
    Bananenrepublik war gestern, jetzt sind wir eine Gurkenrepublik.
    Der Weihnachtswumms!

    • Auch das wahrscheinlich nur noch ein kurzes Glück. Ein Stromausfall – und die Niederländer haben kalte Treibhäuser. Eh ein Wunder, das mit den Tomaten und Gurken an Weihnachten.
      Nur wissen das die 80% Verblendeten nicht mehr – und werden sich wundern, wenn wieder Kohl und Wurzelgemüse den Speiseplan ziert. Wenn überhaupt.

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