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Friendly Fire aus der letzten Reihe

Bei Lanz: Steinbrück redet Scholz um Kopf und Kragen

von Gastautor

04.12.2024

| Lesedauer: 4 Minuten
Bei Maischberger vergangene Woche wirkte Peer Steinbrück noch etwas müde, doch diesmal bei Lanz ist er deutlich munterer. Sehr zum Ärger seines Parteikollegen Olaf Scholz. Denn den Bundeskanzler redet der SPD-Grande buchstäblich in Grund und Boden. Von Michael Plog

Lanz stellt Steinbrück als einen Mann vor, „der auf fast schon unheimliche Weise bis heute Einfluss hat auf die deutsche Politik“. Wie recht er doch hat. Denn Steinbrück zieht in der folgenden Stunde so richtig vom Leder.

Dabei beginnt alles so harmlos. Der plötzliche Anruf des Kanzlers bei Putin habe ihn zwar sehr überrascht, bekennt Steinbrück, doch dies als simples Wahlkampf-Manöver abtun, das will er nicht. Auch der überraschende Besuch des Kanzlers in Kiew sei nicht zu kritisieren: „Dann müsste der Bundeskanzler morgens im Bett bleiben und dürfte gar nichts mehr tun, um sich diese Kritik nicht an den Hals zu ziehen.“ Doch schon Steinbrücks nächster Satz verwässert das Gesagte: „Wahlkampf ist kein Ponyhof. Da wird auch ausgeteilt.“ Aha, also doch. Und Lanz setzt noch einen drauf: „Metaphorisch gesprochen, ist er vorher zwei Jahre lang im Bett geblieben.“

PSEUDO-KULINARISCHES ZUM DIENSTAGABEND
Bei Maischberger: Steinbrück, Scholz – und Senf in Tuben
Spätestens jetzt dürfte Scholz, wenn er denn am Bildschirm sitzen sollte, ahnen, dass dieser Abend ihm noch ein paar harte Treffer bescheren wird.

Schon beim Thema Taurus bringt Steinbrück das Gerüst, das sich Scholz gerade mühsam bastelt, gehörig ins Wanken. Hintergrund: Indem er das Langstreckenwaffensystem nicht für die Ukraine freigibt, stellt sich Scholz stets als besonnener Weltenlenker dar, der die Deutschen davor bewahrt, von Russland als aktiver Kriegsteilnehmer wahrgenommen zu werden. Es ist sein vielleicht wichtigstes Pfund im aktuellen Bundestagswahlkampf. Denn CDU-Kontrahent Friedrich Merz will Taurus-Raketen samt deutschem Bedienungspersonal liefern und sagte sogar: „Ich habe keine Angst vor einem Atomkrieg.“

Auch Steinbrück hat offenbar keine Angst vor einem russischen Nuklaer-Konter. Er kritisiert Scholz und Merz gleichermaßen: „Ich halte das Spiel mit Angst für völlig falsch. Weil man sonst der Bedrohung unterliegt. Das tut auch das Bündnis Sahra Wagenknecht, das tut auch die AfD. Dem ergebe ich mich nicht dadurch, dass ich auf der Klaviatur von Angst spiele, sondern indem ich versuche zu motivieren. Wir müssen dem widerstehen.“ Klingt eher nach einer Verteidigungsrede für Friedrich Merz. Scholz dürfte sich gerade bildlich die Haare raufen.

Die Haltung des Kanzlers findet Steinbrück „schwammig. Es wäre nicht meine Haltung.“ Auch die beiden anderen Gäste lassen an Scholz kein gutes Haar. Journalistin Sonja Álvarez (Wirtschaftswoche) findet es tragisch, „wie er vom Friedens- zum Angstmacherkanzler wird“. Deutschland sei dadurch „sehr berechenbar für einen Putin, und das ist ein großer Fehler“. Manager Martin Richenhagen (langjähriger CEO des US-Landmaschinenherstellers AGCO) tritt nach: „Ich habe nicht den Eindruck, dass Scholz Angst verbreiten will, aber er ist nicht jemand, der Zuversicht verbreitet.“ Dass er überhaupt nochmal als Kanzlerkandidat antritt, findet Richenhagen völlig absurd. „Fehlt dem eigentlich jegliche Selbsterkenntnis? Warum klammert er sich so an diesen Job? Er müsste doch gemerkt haben, dass er’s nicht kann.“ Und Steinbrück legt noch eine vergiftete Kirsche auf die Torte: „Das setzt eine Art von Selbstreflexion voraus, die Sie gar nicht unterstellen können.“ Lacher in der Runde. Spätestens jetzt steht Scholz allein da.

Aus Steinbrücks distinguierten Giftdosen sprechen viele Jahrzehnte politischer Grundimmunisierung. So verteidigt er sogar die erneute Kanzlerkandidatur. Denn die Aufstellung eines Boris Pistorius, des beliebtesten aller unbeliebten Politiker derzeit, sei keine Alternative gewesen: „Weil Sie es dann mit einem amtierenden Bundeskanzler zu tun haben, den Sie überreden müssen, dass er den Biden macht. Und dann haben Sie es mit einem SPD-Kanzlerkandidaten zu tun, dem sie beibringen müssen, dass er Mr. Harris ist. Und die sollen dann Wahlkampf betreiben.“

VERWEIGERTER WAHLKAMPF
Merz gegen Scholz: Will-nicht gegen Kann-nicht
Steinbrück fühlt sich sichtlich wohl in der Rolle des Scholz-Erklärers: „Er sieht sich nicht als denjenigen, der es nicht kann. Sondern er sieht sich als denjenigen, der es besser kann.“ Und kann er? Steinbrück weigert sich, diesen von Lanz breit ausgerollten Teppich für einen versöhnlichen Abgang zu nutzen. Im Gegenteil: „Ich verteil‘ doch jetzt keine Zensuren für den Spitzenkandidaten einer Partei, der ich angehöre – das können Sie ja nicht erwarten – wenn ich kein Parteiausschlussverfahren an den Hals kriegen will.“ Scholz geht gerade das Messer in der Aktentasche auf. Was erlauben Steinbrück?

Weiter geht’s. Jetzt holen alle ihre Giftspritzen raus. Richenhagen spricht den Kanzlerberatern jegliche Kompetenz ab, ihm „kritisch den Spiegel vorzuhalten“. Er stichelt: „Frau Esken, ich will die nicht beschimpfen, aber die nimmt ja keiner ernst. Und wahrscheinlich Herr Scholz auch nicht.“ Steinbrück erhöht auch hier die Dosis: „Es ist immer die Frage, welche Sparringspartner man zulässt.“

Auch Álvarez hat noch einen: „Der Parteiführung ist es komplett entglitten. Man hätte ja gleich am 6. November, am Tag nach dem Ampel-Aus, sich hinstellen und ihn nominieren müssen.“ Wieder Steinbrück: „Sie hätten einen Beratervertrag haben müssen, Frau Álvarez, weil das zutreffend ist. Man hätte das am 6. November abends machen müssen.“ Doch Álvarez hat offenbar Besseres zu tun, als einer sterbenden Partei die Schläuche zu halten, wenn schon einer der Totengräber direkt neben ihr sitzt: „Ich weiß nicht, ob das so eine angenehme Position ist, denn der Kanzler ist ja dafür bekannt, dass er eher beraterresistent ist.“ Steinbrück macht den Deckel zu: „Die Partei hat ihre Chance nicht genutzt nach dieser Wirtshausschlägerei. Emotional kann ich es verstehen. Politisch geht es nicht.“ Obacht, denkt der ängstliche Zuschauer. Hat Scholz in seiner Aktentasche neben dem Taschenmesser nicht auch einen Atomknopf? Ach nein, er ist ja nur der deutsche Kanzler.

ENDE LEGENDE
Adé, SPD: Eine Partei nimmt Abschied von sich selbst
Nachdem die SPD erfolgreich zu Grabe diskutiert ist, geht es um die großen Probleme des Landes: Wirtschaft, Energiepreise, Rezession … Álvarez bezeichnet die gescheiterte Bundesbauministerin Geywitz im Vorbeigehen als „Ministerin für Stadtflucht“, sehr gelungen. Baerbock kommt überhaupt nicht vor, das wird ihr nicht gefallen. Und Lindner hat sich erledigt.

Lanz rechnet unterdessen vor, dass seit Mai bereits 80.000 Jobs verloren gegangen seien. „Das heißt, Deutschland verliert gerade real Wohlstand?“, will er von Steinbrück wissen. Doch Steinbrück schweigt. Und schweigt. Und schweigt. Nanu, was ist da los? „Er kann’s nicht beantworten“, frohlockt Richenhagen. „Doch, kann er“, sagt Lanz. Richenhagen: „Er will nicht!“ Da fängt Steinbrück sich plötzlich wieder, doch der Textbaukasten klemmt: „Es geht um Wohlstandssicherung. Wir verlieren Wohlstand, wenn wir jetzt nicht bereit sind, das Notwendige zu tun.“ Dem Zuschauer sei es selbst überlassen, was von dieser Antwort zu halten ist.

Am Ende hat Richenhagen die Antwort auf alle Fragen. Sie lautet nicht 42, sondern: „Da ist niemand mit Wirtschaftskompetenz, am wenigsten der Wirtschaftsminister.“ Habeck, check!

So war an diesem Abend genügend Gift für alle da.

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33 Kommentare

  1. Zitat:
    >>„Da ist niemand mit Wirtschaftskompetenz, am wenigsten der Wirtschaftsminister.“ Habeck<<

    Habeck benötigt ja auch keine Wirtschaftskompetenz, denn es ist doch überhaupt nicht sein Ziel, etwas für die dt. Wirtschaft zu tun.
    Habecks erklärtes Ziel ist die Reduzierung des dt. Ausstoßes an CO2. Und die erfolgt eben extremst erfolgreich mittels Zerstörung der dt. Wirtschaft.
    Es sei denn, man rechnet das CO2 hinzu, das durch das wieder Anschalten der Kohlekraftwerke zusätzlich entsteht.
    Genau das zeigt, worum es Ich-konnte-mit-dem-Wort-Volk-noch-nie-etwas-anfangen-Es-gibt-kein-Volk-Habeck wirklich geht. Es geht ihm schlicht um die Zerstörung Deutschlands als Staat und der Deutschen als Volk.

    Die Herren und die Dame in dieser lustigen und offensichtlich doch leicht verblödeten Talkrunde verkennen vollständig, um was es einem Kommunisten wie Habeck wirklich geht.

  2. Ausgerechnet Peer Steinbrück, der Vater von Finanzkrise 1.0, der durch Deregulierung der Finanzmärkte und Verbriefung von Schulden der schlimmsten Finanzkrise der Bundesrepublik den Boden angeheizt hat.
    Mir ist darüberhinaus nicht klar, warum ausgerechnet ein früherer SPD-Hardliner bei Harz-4 dieser Rot-Grünen Fiaskotruppe zur Seite springt, die heute grenzenlos unseren Sozialstaat der Welt zur Verfügung stellt.

  3. ich fand die Sendung recht unterhaltsam, im Gegensatz zu den anderen im ÖRR. Für Steinbrück gilt die bekannte Steigerung: Nachbar – Erzfeind – Parteifreund.

  4. Viel sagen und dabei reichlich gehaltlos, so wie bei seinen politischen Kollegen, Pistorius und Kubicki, wobei man dem Erstgenannten schon die Flügel gestutzt hat und der andere vom rechtsliberalen Freundeskreis zum Linken aus Opportunitätsgründen mutiert ist und der Talkgast als Rentner Narrenfreiheit genießt, was ihm nicht mehr gefährlich werden kann und dennoch stützen diese Koryphäen das bestehende politische Etablishment und das trotz aller erkennbaren Schäden, die das Land und seine Bürger aushalten müssen.

    • Nicht vergessen, die Bürger des Landes sorgen durch ihr Wahlverhalten für eben genau diese Schäden.
      Leider reißt es auch diejenigen mit in den Abgrund, die dagegen stimmen und sich ggf. sogar prsl. einsetzen.
      Aber das war ab 1933 sowie ab 1949 in der DDR auch nicht anders. Es soll also niemand anderes erwarten, als die Ergebnisse der beiden sozialistischen Regime auf dt. Boden. Eben die totale Zerstörung. Allerdings wird die aktuelle Zerstörung die gründlichste sein, denn Deutschland wird es danach schlicht nicht mehr geben, da es viel zuviele Leute im Land gibt, die entweder lediglich dem Pass nach Deutsche sind, oder eben noch nicht einmal das.

  5. 80.000 verlorene Jobs und der damit verloren gegangene Wohlstand, war ein guter Witz von Lanz. 50 Mal höher und das sind 4.000.000, ist die Zahl der Bürgergeldempfänger, die quasi in einer Freizeitgesellschaft leben und jedem Steuerzahler das Geld und den Wohlstand aus der Tasche ziehen.

  6. Wenn man diese roten, grünen und schwarzen Schwätzer für bare Münze nimmt, ist ein Atomkrieg nur ein Kindergeburtstag mit anderen Mitteln, den man nicht fürchten muss Was man nicht ernst nehmen sollte, sind diese linksgrünen gemeingefährlichen Schwätzer, die so rasch wie möglich abgewählt gehören.

  7. Herr Steinbrück ist der Typus SPD-Politiker, der nie einen Wahlkampf gewonnen hat, vielmehr wichtige Wahlen verlor und dennoch nach stetig nach oben kletterte. Wie der jetzige BP Steinmeier ist Steinbrück eigentlich – man könnte sagen: mit Herz und Seele – Ministerial-Beamter.
    Daß Karrierebeamten als Politiker Wahlen verlieren, ist ja nicht ehrenrührig; Steinbrück verlor als NRW-MP 2005 (- das Amt hatte er 2002 ohne Wahl von Clement übernommen) gegen Rüttgers (CDU). Nach der NRW-Wahlblamage wurde er zum Bundesfinanz-Finanzminister unter Merkel befördert. Dann wurde er SPD-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl 2013 und verlor – natürlich.
    Daß abgehalferte Politiker nun vom Sofa her Urteile fällen und vergiftete Ratschläge geben, ist wohl unvermeidlich – das Ego drängt und das Honorar lockt. Ich bin wirklich kein Scholz-Fan, aber der hat jedenfalls Wahlen gewonnen.

    • Scholz hatte die BT-Wahl 2021 überhaupt nicht (für sich) gewonnen. Bis zuletzt blieb Vieles nur vage und im Unklaren. Und auch die zaghafte, ja eher schleichende Verkündigung der zu vergebenden Ministerposten war für viele Wähler um den Jahreswechsel 2021/2022 ein Tauziehen mit überraschendem Ende. Der Kabinettswechsel dauerte nach der Wahl viel zu lange, so dass man zurecht am Zustandekommen einer halbswegs funktionsfähigen Regierung zweifeln musste. Wie z.B. kam ein K. Lauterbach auf die Position eines Gesundheitsministers?
      Der Posten als Bundeskanzler wurde Scholz, wenn man so will, mehr oder weniger zugeschanzt. Und zwar maßgeblich in Ermangelung geeigneter anderer Kandidaten. Die Umsetzung von Volkswillen war diese Wahl sowieso nicht. Siehe auch massive Unregelmäßigkeiten bei der Berlin-Wahl!

  8. Steinbrück war von jeher im Politikbetrieb im Bereich Unterhaltung angesiedelt, womit er versucht seine völlige Substanzlosigkeit zu kaschieren.

  9. Nun mal ehrlich! Was haben uns Steinbrück, Alvarez und Richenhagen eigentlich Neues berichtet? Und warum lädt Lanz nun Gäste ein, die plötzlich dasselbe verkünden dürfen, was kritische Bürger bereits zu Beginn der Ampel wussten oder zumindest befürchteten?
    Man darf die Vermutung äußern, dass auch der „schlaue“ Lanz sich anschickt das sinkende Schiff zu verlassen! Und dafür bekommt dieser Spieß-Moderator so viel Kohle. Und wir „dummen“ GEZ-Opfer müssen das bezahlen.
    Was für ein Sumpf!

  10. Es ist unglaublich, wie sich Steinbrück etc. zur Atomkriegsgefahr äußern. Die meisten Bürger haben zurecht Angst vor einem Atomkrieg, dazu braucht es keinen Scholz, keine AfD und kein BSW, die ihnen die Angst angeblich einreden.
    Wenn ein Merz sagt, er habe keine Angst vor einem Atomkrieg, dann weiß er entweder nicht, wovon er spricht und wäre in der verantwortungsvollen Position eines Bundeskanzlers völlig fehl am Platz. Oder er geht davon aus, daß Russland niemals Atomwaffen einsetzen würde, nimmt die russische Regierung und Nukleardoktrin also nicht ernst. Diese irrige Meinung ist in der Nato vorherrschend und wird wohl erst als solche erkannt, wenn Russland ein atomares Exempel statuiert hat (so sieht es auch der führende russische Militärexperte Karaganov). Eine dritte Möglichkeit für die Aussage von Merz wäre, daß er davon ausgeht, sich im Ernstfall mit seinem Privatflugzeug noch rechtzeitig in sichere Gefilde retten zu können. Auch das wäre mit der Position eines Bundeskanzlers unvereinbar.
    Wie leider so oft in Talkshows, reden die falschen Leute über Dinge, von denen sie keine Ahnung haben.

    • > Die meisten Bürger haben zurecht Angst vor einem Atomkrieg, dazu braucht es keinen Scholz, keine AfD und kein BSW, die ihnen die Angst angeblich einreden.

      Dazu kommt die Frage, wofür eigentlich – ich habe keine Investments im Korruptostan und wieso sonst muss mich dieser Failed State irgend etwas angehen? Selbst wenn es mit keiner Eskalation drohen und „nur“ Geld kosten würde – sehe ich nicht ein.

  11. Die Zurückhaltung in Sachen Tauraus-Einsatz begründet sich in der simplen Tatsache, dass Taurus atomwaffenfähig ist und damit ein erhöhtes Risiko für eine weitere Eskalation des Krieges bedeutet.

  12. Ich erinnere mich, daß Hr. Steinbrück

    1. in seiner aktiven Zeit keine Gelegenheit ausgelassen hat, sich abfällig über politische Zeitgenossen zu äußern.
    2. am Vorhang mit der Merkel zusammenstehend schnell die 100.000€-Garantie für (‚Sparer’…)Bankkonten erfunden hat.
  13. Im Falle der Ukraine muss ich auf ein entscheidendes Merkmal hinweisen, dass in der Diskussion um die militärischen Unterstützungsmaßnahmen ständig übersehen wird. Es ist die Tatsache dass die Ukraine nicht Mitglied der NATO ist. Darum greifen die obligatorischen Maßnahmen die für den V-Fall vorgesehen sind in diesem Fall nicht.
    Um den Unterschied klarzumachen, wenn im Kalten Krieg es zu einem Angriff des Warschauer Paktes auf deutschen Boden gekommen wäre, wären bestimmte Gegenmaßnahmen eingeleitet worden die nach einem Programmablaufplan erfogten. Vom Nato-Alarm bis zum abfeuern der ersten taktischen Atombombe war da alles minutiös durchgetaktet und wurde jedes Jahr mindestens einmal geübt. Das war berechenbar und wirkte für die Gegenseite abschreckend.
    Dieses Modell lässt sich auf die Ukraine nicht anweneden weil die Gegenmaßnahmen völlig willkürlich und zu keinem erkennbaren Zweck erfolgen, wenn man von der Generierung von Sendezeit in deutschen Talkshows absieht.
    Die Fehler, für die die Ukraine jetzt bezahlt, liegen in der Vergangenheit und wurde von jenen begangen die jetzt am lautesten für Tauruslieferung schreien. Das traurige ist, und es tut mir wirklich weh das zu erkennen, diese Waffen werden der Ukraine in der jetzigen Situation kaum helfen. Es wird Deutschland aber offiziell zur Kriegspartei machen. Das sollte unbedingt vermieden werden.

    • „…bis zum abfeuern der ersten taktischen Atombombe“
      Wenn überhaupt, dann hätte diese nur die Briten oder die Franzosen abgefeuert.
      Die USA hätten sich damals, genau wie sie es auch heute täten, einen schlanken Fuß gemacht. Wer meint, die USA würden im Falle einer Konfrontation zwischen Russland und der NATO sich auf einen atomaren Schlagabtausch einlassen und damit den Krieg auf ihr eigenes Territorium ziehen, würde doch sehr überrascht sein.

  14. Eigentlich gefiel mir der Anfangssatz von Herrn Steinbrück: „Das müssen Sie den Kanzler fragen, nicht mich“ Diese Sendeformate im ÖRR, bei denen über andere (und nicht direkt mit diesen) gesprochen (und be- bzw. geurteilt wird) sind doch müßig. Und Herr Steinbrück gehört nach meiner Kenntnis nicht mehr zum inneren Kreis von Scholz, so dass Kaffeesatzleserei unvermeidlich ist.

    • Werter Eispickel. Herr Scholz hatte wohl mehr als genug Möglichkeiten, seine Meinung im ÖRF zu vertreten. Das ÖRF hat ihm den roten Teppich ausgelegt und ihm die Möglichkeit zur Information der Bürger gegeben. Selbst unter diesen hervorragenden, weil gewollten und gefakten Rahmenbedingungen hat er es nicht geschafft, sich als brauchbarer Bundeskanzler darzustellen. Warum? Weil er dieser eben nicht ist und auch nie sein wird? Er kann es nicht. Punkt. Und wie oft wird über die AfD gesprochen (zu 99 % bewusst so negativ wie möglich), ohne diese auch nur einzuladen. Im übrigen auch gerne von Scholz höchstpersönlich. Also ruhig Blut. Sie können Scholz jeden Tag 1 Stunden Sendezeit zur besten Zeit geben. Es wird sich nichts bessern. Er kann es einfach nicht. Und seine Partei auch nicht. Die SPD hat fertig. Mit diesem Horrorpersonal wird man keinen Blumentopf mehr gewinnen können. Aber alle bleiben an Bord uns zeigen damit nur eines. Es geht nicht um Deutschland und das Volk, nein, es geht ausschließlich um den Erhalt der eigenen Macht und finanziellen Absicherung. Kein Wunder bei den Vitas. In der freie Wirtschaft würde die keiner einstellen. Der Job als Politiker ist für solche Gestalten wie ein sechser im Lotto, nur mit viel höherer Trefferquote. Man muss nur bereits ein, Ideologie und Machdenken über alle Fakten zu stellen.

  15. „Denn CDU-Kontrahent Friedrich Merz will Taurus-Raketen samt deutschem Bedienungspersonal liefern und sagte sogar: „Ich habe keine Angst vor einem Atomkrieg.““
    Und so eine Partei wie die kriegstreibende CDU wollen nach Umfragen ca. 32 % der Deutschen demnächst wählen und diesen Mann zum Kanzler machen. Das ist unglaublich. Lernen es die Deutschen nie? Dieser Krieg geht uns nichts an, und wir sollten, ja müssen uns da raushalten.
    Also ich habe keine Lust auf Krieg und werde zu meinem Schutz und zum Schutz meiner Familie die friedliche AfD wählen.

  16. Woran kann man Politiker der Mitte erkennen? Ganz einfach! Sie reden lieber über sich selbst, anstatt über Probleme, die in diesem unserem Land existieren.

    Bloß nicht konkret werden, denn dann ist man angreifbar und der Kakophonie der Besserwisser und Moraliker ausgeliefert.

    • ,,Woran kann man Politiker der Mitte erkennen?“

      Die Linken wollen Massenmigration,Klimawahnsinn,LGBTQ-Kult und Steuermilliarden von Afghanistan bis Ukraine (Hauptsache:nicht für Deutsche).
      Die Rechten möchten Bevölkerungswohl vor Migrantenversorgung,ideologiefreie Wirtschafts-und Energiepolitik,Familienförderung und Steuergeld für Bürger,statt es in alle Welt zu verschleudern.

      Was ist diese ominöse ,;Mitte“?
      Was will diese und wer repräsentiert sie?

      • Was bitte ist rechts? Wenn man die Interessen des Bürgers wahrnimmt? Nicht bereit ist, für die Welt zu hungern? Leistungskriterien einhalten? Vetternwirtschaft abschaffen? Wenn man fragt, was das ausgegebene Geld bewirkt hat? Wenn man möchte, dass katastrophale Politik auch Konsequenzen für die Politiker hat?

        Das könnte genauso gut links oder die Mitte oder oben und untensein! Das sollte die Grundhaltung eines jeden Politikers sein!
        Politische Präferenzen außen vor.

  17. „einer sterbenden Partei die Schläuche zu halten“ – der ist gelungen. Scheint dann ja ganz unterhaltsam gewesen zu sein. Die Rangfolge dürfte dann sein (von oben nach unten) Lanz, Klaproth, Illner (wegen der Quote). Maischberger nicht auf dem Treppchen, Miosga disqualifiziert (von sich selbst).

  18. Wieder ein gutes Beispiel für die erkennbaren Defizite und Bewegungslosigkeit unser repräsentativen Demokratie.Das Land, die Wirtschaft, das Privatleben der Bürger, der kulturelle Freiraum, die marode Infrastruktur, die Bildung, alle Bereiche stecken im Würgegriff einer reinen auf Selbsterhaltung fokussierten politischen Klasse.Die kaum vorhandenen Unterschiede der herrschenden Parteien wird nach außen dem Bürger als diametral konträr verkauft. Aktuell absolut entlarvt durch die Verweigerung von Merz, auch nur eine Richtungsentscheidung der Ampel mit nun vorhanden Mehrheiten zu ändern! So viel zu dem Eid zum Wohle des Volkes!
    Ansonsten gilt sowieso,keine Entscheidung kann durch den Demokratiesouverän nach dem Wahlkreuz mehr korrigiert werden kann.
    Deshalb sollten Themen, die alle Bürger elementar direkt betreffen, zur Volksabstimmung gebracht werden. Erst dann kann man von einer gesamten repräsentativen Demokratie reden.Davor hat die politische Klasse mehr Angst, als vor dem erkennbaren Zorn der Bürger über die Verdichtung mit Migration und nachlassender innerer Sicherheit im Land, dem Niedergang der Wirtschaft, der dysfunktionalen Bürokratie. Vielmehr verhöhnt man die Bürger noch damit, in dem man Anteilnahme, Aktivität vorgibt, ( 1 Abschiebeflug!) und gleich wieder zur eigenen Tagesordnung übergeht. Ohne ein Aufbrechen dieser Strukturen wird sich nichts ändern. Deshalb wird die AfD als Eisbrecher im Bürgerkalkül von allen so massiv bekämpft. Und nur darum!

  19. Bei den alten Medien (BILD, SüZ, Welt etc.) sind sie mit dem Gegengift unterwegs. Denn da „knallen die Grünen“ in den Schlagzeilen gerade aber sowas von „nach oben“. Von 12 % auf 13 %…….sagt Forsa…….

  20. Deutschland, das in jeder Hinsicht „den Bach ´runtergeht“, hat im Wahlkampf nichts Wichtigeres zu diskutieren als die Frage, ob man nach ein anderes Land mit immer mehr und vernichtenderen Waffen unterstützt. Dieser Haß gegen das eigene Land, die völlige Vernachlässigung der eigenen Interessen zugunsten der von irgendwelchen anderen Ländern, ist so typisch für die herrschende Politkaste. Denjenigen, die zur Mäßigung raten, wirft man Angstmache vor, während doch die Bellizisten ständig suggerieren, daß ansonsten Putin bald am Rhein stehen könnte. Putins Armee, die es seit zweieinhalb Jahren nicht schafft, mit der Ukraine „fertigzuwerden“ und sogar schon ausländische Soldaten einsetzen muß. Ansonsten ist die mediale Stoßrichtung klar: die Attacken auf Scholz zielen darauf ab, daß zumindest linke Wähler die Grünen anstatt SPD wählen, um so eine schwarz-grüne Koalition zu ermöglichen.

    • > und sogar schon ausländische Soldaten einsetzen muß.

      Das Nordkoreaner-Framing wurde aber nicht bestätigt. Wieso wohl konnten die Banderas bisher keinen einzigen fassen – den man sicherlich in etlichen westlichen Medien zeigen würde?

      So „wahrheitsgetreu“ wird über etliche Aspekte dieses Kriegs berichtet.

  21. Einen, der sich verbal als ein bisschen weniger als Kriegslieferant zeigt als ein anderer gleich als einem Mann des Friedens einzustufen entbehrt doch jeder Grundlage.
    Erstellte man eine Statistik mit allem, was Scholz bisher Richtung Selenskyj lieferte, müsste man staunen – denn auch, wenn er sich öffentlichkeitswirksam oftmals lange bitten ließ – am Ende fand jedes Kriegsgerät und jede geforderte neue Milliarde in seiner Amtszeit aus deutschen Steuergeldern den Weg nach Kiew.
    Die Bilder mit invaliden ukrainischen Soldaten, die er in Reihe stupide frage, wie lange sie denn schon im Hospital weilten und deren amputierte Arm- wie Beinstümpfe gut erkennbar waren, verwehren der Vernunft jede weitere Unterstützung solchen Massakers – zumal Baerbock offen darüber schwadroniert, Bundeswehrsoldaten dort im Donbass einsetzen zu wollen.

  22. > Denn CDU-Kontrahent Friedrich Merz will Taurus-Raketen samt deutschem Bedienungspersonal liefern und sagte sogar: „Ich habe keine Angst vor einem Atomkrieg.“

    Einem Krieg für BlackRock-Vermögenswerte im Banderastan – kürzlich habe ich gelesen, westliche Investoren haben dort 1/3 des Ackerlandes und zahlreiche Rohstoffe aufgekauft. Das nennt man Betriebstreue! Warum soll aber ich mich einem Nuklearkrieg für BlackRock-Bilanzen aussetzen?

    • Sobald der EU-Beitritt der Ukraine in trockenen Tüchern ist, fließen landwirtschaftliche Prämien an die Eigentümer der Flächen. Die sogenannte (produktionsunabhängige) „Einkommensgrundstützung“ allein beläuft sich 2024 für deutsche Landwirte schon auf 155 Euro je Hektar. Je nachdem, welche finanzielle Obergrenze für die Ukraine festgelegt wird, kann für Blackrock und Kollegen ein hübsches Sümmchen an Steuergeldern zusammenkommen, das die EU dann nahtlos aus den Hosentaschen der Europäer an die Investmentfonds überweist.

  23. ,,Auch Steinbrück hat offenbar keine Angst vor einem russischen Nuklaer-Konter.“

    Das ist interessant. Also ist Russland keine Bedrohung und wir können die Steuermilliarden für das eigene Land verwenden,statt fremde Kriege zu finanzieren.😉

    ,,Wir verlieren Wohlstand, wenn wir jetzt nicht bereit sind, das Notwendige zu tun.“
    Was das,,Notwendige“ist,erklärte Steunbrück auch:
    WEITER SO!

  24. Talkshowrunden ohne Teilhabe der Opposition,machen für mich keinen Sinn mehr.

    Die Karteiparteien dürfen mitsamt Moderator und Klatschvieh,ihren Blödsinn natürlich weiterhin verbreiten…
    Nur mich interessiert deren Demokratiesimulation längst nicht mehr..

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