Nachdem ein ähnliches Ansinnen 2015 abgelehnt worden war, stimmt am Freitag das britische Unterhaus erneut über ein Gesetzesvorhaben ab, das assistierten Suizid in England und Wales ermöglichen soll. In Schottland soll ein eigener Gesetzentwurf eingebracht werden. Initiiert wurde das Vorhaben von der Labour-Abgeordneten Kim Leadbeater, allerdings herrscht kein Fraktionszwang; der Ausgang ist daher ungewiss.
Begleitet wird die Abstimmung um assistierten Suizid, der, wenn von Dritten ausgeführt, überall in der Welt, außer in Deutschland, unumwunden als „Euthanasie“ bezeichnet wird, von einer lautstarken Diskussion: Befürworter behaupten, lediglich ein Sterben in Würde ermöglichen zu wollen. Kritiker halten dem entgegen: „Kill the bill, not the ill“ („Töte das Gesetz, nicht den Kranken“):
Unzureichender Wissensstand aufgrund von Angst
Viele Menschen haben große Angst vor Schmerzen und dem Verlust der Handlungsfähigkeit, setzen sich zugleich aber aufgrund dieser Angst mit dem eigenen Lebensende nur unzureichend auseinander. Die schemenhafte Furcht, selbst einmal in einer ausweglosen Situation unter unerträglichen Schmerzen dahinsiechen zu müssen, ist hartnäckig. Obwohl Palliativmediziner durchweg darauf hinweisen, dass etwa die Gabe lebensverkürzender Schmerzmittel erlaubt ist, werden Möglichkeiten der Palliativmedizin in der öffentlichen Diskussion kaum gewürdigt.
Die Ermöglichung des assistierten Suizids erscheint als „humane“ Lösung, und soll ja lediglich dem seltenen, tragischen Einzelfall gerecht werden: Auch in England sind die vorgesehenen Regelungen streng. So soll Euthanasie im engen Sinne verboten bleiben, der Patient muss das Mittel selbst einnehmen. Das Verfahren darf nur Anwendung finden, wenn ansonsten der Tod des Patienten innerhalb von sechs Monaten erwartet wird, er muss den Sterbewunsch mehrfach äußern und eine Bedenkfrist einhalten.
Zahlen assistierter Suizide steigen rasant
Mit diesen Bestimmungen sollen negative Auswirkungen verhindert werden. Doch die Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass überall dort, wo Tötung auf Verlangen legalisiert wird, gleich, in welch engen Grenzen, eine Normalisierung des Prozesses eintritt, und der Einzelfall auf immer mehr Menschen ausgedehnt wird.
Mit verheerenden Folgen: Laut Telegraph verdoppelte sich die Zahl der durch assistierten Suizid Getöteten weltweit innerhalb von fünf Jahren auf über 30.000 im letzten Jahr.
Besonders notorisch sticht Kanada hervor. In Québec und British Columbia war assistierter Suizid 2022 für 5,5% bzw. 6,6% der Todesfälle verantwortlich. Von Ausnahmefällen kann also nicht die Rede sein.
Hier heißt das staatlich erlaubte Tötungsprogramm des Gesundheitswesens übrigens zynischerweise „MAiD“, „Dienerin“. Der Name suggeriert, dass hier im Dienst des Kranken gehandelt werde. Aber Medical Assistance in Dying hat die inhärente Grausamkeit eines Gesundheitssystems, das zuweilen lieber die Tötung des Patienten finanziert statt seine Behandlung, schonungslos offengelegt.
Die ursprünglich auf schwere, als unheilbar geltende Krankheiten beschränkten Maßnahmen sollen mittlerweile auch auf Diagnosen wie psychische Krankheiten ausgeweitet werden – die entsprechende Anpassung des Gesetzes wurde allerdings wiederholt verschoben, die zuletzt für März 2024 angesetzte Änderung soll nun erst 2027 greifen.
Bedrückende Realität: Assistierter Suizid als Gesundheitsleistung
Regelmäßig machen in Kanada Fälle Schlagzeilen, die zeigen, dass der tragische Einzelfall allzuoft eigentlich ein Fall von unterlassener Hilfeleistung ist: Da sind Obdachlose und Drogenabhängige, die sich selbst aufgegeben haben, und deshalb MAiD in Anspruch nehmen; eine Frau mit schweren Allergien, die keine erschwingliche Wohnung fand, in der keine für sie schädlichen Chemikalien verwendet wurden, hielt dem Leidensdruck nicht mehr stand. Besonders verstörend: Aus Angst, dass man ihr nach Jahren der verzweifelten Suche nach Hilfe auch den assistierten Selbstmord vorenthalten könnte, ließ sie verfügen, dass ihr Fall erst nach ihrem Ableben öffentlich gemacht werden solle.
Veteranen, die wegen posttraumatischer Belastungsstörungen um Hilfe anfragten, wurde nahegelegt, sich doch suizidieren zu lassen. Besondere Aufmerksamkeit erregte die Veteranin und Paralympionikin Christine Gauthier. Als sie einen Lift für ihren Rollstuhl beantragte, riet man ihr zu assistiertem Suizid. Die Logik des finanziellen Drucks auf Gesundheits- und Sozialysteme führt dazu, dass unter Umständen die Tötung des Patienten einer teuren Behandlung vorgezogen wird: Statt Hilfe Tod.
Während immer wieder Berichte das Leiden derer bleuchten, die an ihrem Sterbewunsch festhalten, und dafür unter Umständen sogar ins Ausland gehen, bleiben die zahlreichen Geschichten jener, die von einer rücksichtslosen Gesellschaft „freiwillig“ aus dem Leben gedrängt werden, häufig im Dunkeln und erregen weniger mediales Echo. Dementsprechend sind sie in der Öffentlichkeit weniger präsent.
So können sich Befürworter solcher gesetzlicher Regelungen weiterhin auf Mitleid, Würde und Selbstbestimmung berufen; obwohl zahlreiche Fälle belegen, dass assistierter Suizid eben gerade aus gegenteiligen Gründen „gewählt“ wird; obwohl die Tötung des Leidenden ja gerade bedeutet, sich des – kräftezehrenden – Mitleiden-Müssens zu entziehen, obwohl die Würde eines Menschen danach verlangt, dass er an der Hand, nicht durch die Hand eines Menschen sterben darf. Und obwohl das Maß der Autonomie eines Menschen unter Schmerzen, Leidensdruck, Angst oder auch sozialem Druck fraglich ist.
Niederlande: 5,4% der Todesfälle aufgrund von Assistiertem Suizid
In den Niederlanden, die mittlerweile über 20 Jahre Erfahrung mit entsprechender Gesetzgebung haben, können de facto – bei anderslautender Gesetzeslage – Menschen jeden Alters bei Vorliegen „unerträglichen Leidens“ durch Ärzte getötet werden. Abgesehen davon, dass dieser Parameter nicht objektiv messbar ist, wird hier über das sogenannte Groningen-Protokoll selbst die Tötung von Kleinkindern und Säuglingen geregelt, um Ärzte faktisch vor Strafverfolgung zu schützen, obwohl die gesetzlich zwingend notwendige Zustimmung des Patienten in solchen Fällen nicht eingeholt werden kann.
Mit 5,4% der Todesfälle ist assistierter Suizid bzw. Euthanasie auch in den Niederlanden alles andere als die Seltenheit, als die er stets propagiert und eingeführt wird. Zudem stiegen hier 2023 Fälle aufgrund von psychischen Krankheiten um 20%. Angesichts der Folgen etwa der Covid-Krise für die Psyche stellt sich durchaus die beunruhigende Frage, ob die angemessene Antwort auf mangelnde Resilienz und großen Leidensdruck wirklich die staatlich erlaubte Tötung sein kann.
Die Brisanz des Themas wird allerdings weithin geschickt verborgen. In einer Erörterung der Thematik in der Stanford Encyclopedia of Philosophy schreibt Robert Young in Bezug auf die Evaluation verschiedener niederländischer Studien bereits 2017 bzw. 2018 unbekümmert, dass kein „slippery slope“, also keine „abschüssige Bahn“ existiere: Bei 60% der in den Studien aufgeführten Fälle hätte es sich klar um „freiwillige Euthanasie“ gehandelt. Heißt das, dass man bei 40% nicht sicher davon ausgehen kann? Tatsächlich: In der „großen Mehrheit“ der übrigen Fälle seien die Betroffenen nicht „competent“, d.h. nicht zustimmungsfähig gewesen. Obwohl das niederländische Gesetz diese Zustimmung voraussetzt. Kein Problem laut Young: Wo Patienten nicht mehr zur Einwilligung fähig gewesen seien, hätten zumeist enge Angehörige in Abstimmung mit den Ärzten entschieden, so dass man diese Fälle nicht als unfreiwillig qualifizieren könne. Unfassbar: Da entscheiden also nun Dritte darüber, ob der ohnehin lästig und teuer gewordene Unterhalt der bettlägerigen, dementen Großmutter noch nötig ist: Alte und Kranke werden auf Leben und Tod ausgeliefert, aber eine abschüssige Bahn will man darin nicht erblicken? Selbst bei eindeutigen Bestimmungen ist also ein Missbrauch des assistierten Suizids keine Ausnahme, sondern regelmäßig der Fall.
Hinzu tritt der indirekte Druck – insbesondere auf Frauen – es doch ihren Nachkommen leichter zu machen, ihnen Mühe und finanzielle Last durch den eigenen „Freitod“ zu ersparen. Für Kim Leadbeater, die das geplante Gesetz für England und Wales eingebracht hat, ist dies nicht etwa eine furchtbare Perversion von Verantwortungsgefühl und Liebe, sondern berechtigt: Sich als Last zu fühlen, sei ein legitimer Grund, sich töten (lassen) zu wollen.
Die Dehumanisierung des Gesundheitssystems und der Gesellschaft ist so nicht etwa eine mögliche, sondern eine zwangsläufige, bereits empirisch fassbare Folge, wenn Ärzte ihren Beruf nicht mehr auf Grundlage des hippokratischen Eids ausüben, und zu Erfüllungsgehilfen von Sparmaßnahmen, sozialer Kälte und Mitleidlosigkeit werden.
Wird Großbritannien den warnenden Beispielen folgen?
Es darf mit Spannung erwartet werden, ob Großbritannien den Weg, den die Niederlande, Belgien oder Kanada gewählt haben, beschreiten wird, oder ob den warnenden Stimmen aus Gesellschaft und Gesundheitssystem Gehör geschenkt wird.
Es geht darum, das Leben zu schützen
Wer aber Individuen und Gesellschaft aus der Verantwortung füreinander entlässt, indem man die Tötung Schwacher und Kranker befürwortet, statt ihnen Beistand zu leisten, kündigt letztlich eine zivilisatorische Grundlage auf.
Ich habe mit meinen eigenen Augen in Canada im TV einen Werbespot
gesehen und gehört, der diese Euthanasie Politik , in dem Fall für
Veteranen, beworben hat. Es hat mich vom Stuhl gehauen. Ich kann gar
nicht ausdrücken wie mich diese Person Truedau ankotzt.
Seit 2015 Ministerpräsident und seit 2016 gibt es das Gesetz, welches
2020 nochmal „entschärft“ wurde.
Hochbrisant in Zeiten, in denen die Pflegeversicherung insolvent, Schmerzmedikamente ungern verschrieben werden bzw. nicht vorhanden sind!
Etwas Satire:
Wer das britische Gesundheitswesen kennt, der wird diesen Schritt verstehen… da ist sterben oftmals die „bessere“ Entscheidung…
Satire Ende.
Also wenn man sich die momentane Entwicklung in „Werte“ Westen anschaut, dann kann man nur noch mit vollkommendem Entsetzen reagieren!
Wenn man sieht, wie Rechte genommen werden, Leben „legal“ beseitigt werden können sollen…
Die Parallelen zu 36-45 sind frappierend… und machen mehr als Angst! Wann wird diesem Linksfaschistoiden gebaren endlich ein Ende gesetzt? Soll es hier wirklich in einer Europaweiten Dystopie enden?
„So soll Euthanasie im engen Sinne verboten bleiben, der Patient muss das Mittel selbst einnehmen.“
Deshalb haben sie auch nie eine allgemeine Impfpflicht eingeführt und jeder „Impfling“ musste einen Zettel unterschreiben.
In Kanada hatte ein Mann namens Amir Farsud eine Rückenverletzung und sein Haus sollte verkauft werden. Er wollte schon den „Selbstmord“ wählen, weil er sagte: „Lieber tot als obdachlos“ aber eine Gruppe ermöglichte ihm über „gofundme“ eine neue Unterkunft:
Sie wollen mit ihrer „Sterbehilfe“ arme Menschen preiswert loswerden:
Es ist gottlos!
Mit welchem Recht wollen kerngesunde Gesinnungsethiker schwer kranken Menschen die „freie“ Entscheidung zu einer als „würdevoll“ wahrgenommenen Handlung verbieten?
Ein Euro kann auch nur einmal ausgegeben werden. Steuern zahlen nur die anderen und pflegen sollen sie auch noch.
Vielleicht wäre – und nicht nur an dieser Stelle – eine Volksabstimmung mal eine ehrliche Antwort auf die Diskussion.
Eine verstorbene Freundin von mir, wegen schweren Verlaufs von multipler Sklerose früh auf den Rollstuhl angewiesen, später konnte sie ihre Hände nicht mehr benutzen, musste gefüttert werden, diese Freundin sagte mir einmal, sie höre oft von anderen: wenn es mir so ginge wie dir, würde ich nicht mehr leben wollen. Für sie sei diese Mitteilung die Aufforderung zum Selbstmord. Genau diesen Aufforderungscharakter hat ein Gesetz zum assistierten Selbstmord.
Ich persönlich fände es gut, wenn es diese Möglichkeit gäbe.
Ich habe meine Mutter dabei im Kopf. Ja, sie war dement, aber sie hatte auch noch viele klare Zeiten. Sie war im Heim, weil wir, ihre Töchter, beide nicht die Zeit hatten sie rund um die Uhr zu betreuen, da wir zudem ca. 500 km von einander entfernt wohnen, konnten wir uns auch die Betreuung nicht teilen. Dieses Heim musste die Regelungen einhalten und somit war sie in einer geschlossenen Abteilung. dann brach sie sich den Oberschenkelhals. Nun saß sie im Rollstuhl, festgebunden damit sie nicht versehentlich aufstehen und fallen kann. Wurde zur belustigung vor den Fernseher abgestellt.
Meine Mutter hasste Fernsehen. Sie liebte Spaziergänge in der Natur. in ihren klaren Zeiten erlebte sie sich in einem Gefängnis mit Fernsehfolter. Sie verweigerte ein halbes Jahr lang immer mehr das Essen, bis sie sterben konnte.
Die Möglichkeit eines assestierten Suizids hätte ihr sicherlich geholfen.
Mich würde es glücklich machen, wenn ich wüsste, dass ich eines Tages diese Möglichkeit hätte aus dem Leben zu scheiden, anstelle u.U, solch eine Qual zu durchleben. Jedem Menschen sollte es erlaubt sein solchen Qualen zu entfliehen.
Die Zeitspanne des Lebens immer weiter zu verlängern, dient sehr oft nur denen, die daran verdienen und nicht denen, deren Leben verlängert wird. Wenn alte Menschen ihr Leben nur noch damit verbringen auf den Tod zu warten, um endlich Frieden zu bekommen, dann ist es grausam die Lebenszeit zu verlängern.
Ihre Schlussfolgerung ist falsch. Nicht der Suizid ist die Lösung, sondern es braucht eine bessere Betreuung. Geld wäre genug vorhanden in Deutschland, würde es nicht an die Falschen verschwendet.
Vielen Dank für diesen nachdenklichen Artikel.
Ja sicher, hast du irreparablen Impfschaden, verzage nicht, wir helfen dir, dich einzuschläfern…
Ich finde es lustig, dass ausgerechnet bei diesem Thema die Libertären immer ihre soziale Ader entdecken. Da kann man schön einfach „für das Leben“ sein, ohne sich kümmern zu müssen. Auf einmal entdeckt man seine Empathie für die Armen und Kranken, die man vorher noch sich selbst überlassen wollte. Die bleiben nach wie vor mit ihrem Elend alleine, aber man immerhin Leben gerettet und konnte so tun, als wäre man Christ.
Nicht erwähnt habe ich in meinem ersten Kommentar den Bereich der onkologischen Medizin. Was soll man einem Patientin mit fortgeschrittenem Pankreaskarzinom denn Sinnvolles anbieten? Da wünschte ich mir oft ein Vortasten bis zu dem Punkt, an dem keine Kraft und kein Wille zum „Kämpfen“ mehr da sind und an der Stelle einen würdigen, selbstbestimmten Abschied.
Wie kommt die Autorin eigentlich darauf, dass besonders Frauen zum Suizid gedrängt würden?
Die Autorin weisst darauf hin, dass es eine sehr sehr gefährliche Entwicklung ist, da Gesetze im Nachhinein aufgeweicht werden können und werden!
Es gibt selbstverständlich Fälle, in denen man Menschen diesen Schritt erlauben sollte, aber es gibt auch tausende Fälle in denen sich Todkranke an den letzten Strohhalm klammern und JEDE Sekunde auf dieser Welt begrüssen!
Ich gebe Ihnen und der Autorin des Artikels völlig recht in dem Punkt, dass eine gesetzgeberische Lösung des Problems alles andere als einfach ist. Mir ging es vordergründig darum, den assistierten Suizid nicht von vornherein in Bausch und Bogen abzulehnen. Vielmehr sehe ich durchaus Situationen, in denen assistierter Suizid nachvollziehbar und von den Betroffenen erwünscht sein kann.
Diejenigen, die sich an den letzten Strohhalm klammern, sind für den Behandler häufig das geringere Problem. Man tut einfach, was man kann.
Die dekadente, hedonistische, westliche Gesellschaft strebt eine abwaschbare Existenz in einer ebenso leicht zu reinigenden gesellschaftlichen Gummizelle an, die man nach Gebrauch einfach nur noch mit dem Hochdruckreiniger kurz ausspritzen muss.
Einfach und praktisch soll das Leben sein. Chipkarte statt Bargeld, besser noch Chip unter der Haut, Iris-Scan, autonomes Fahren, vollvernetzes Haus, KI wo man geht und steht, Organspende sowieso, geschlechtslos, Kinderwunsch für jeden, Abtreibung für jeden zu jeder Zeit, Frühsexualisierung als Verfügbarmachung. Der Mensch als Ware in jedem Lebensstadium. Alt und krank? Freiwilliges Ableben als letzter Dienst an der Gesellschaft, eventuell sich vorher noch ausschlachten lassen.
Auch diese Entscheidungen werden einem in einer abwaschbaren Gesellschaft kurzerhand abgenommen. Siechtum und Leiden wird nicht geduldet, denn das wäre „unmenschlich“ in der schönen neuen Welt in der alles abwaschbar sein soll, so dass auch der letzte Rest unpraktischer Menschlichkeit einfach abgespült werden kann.
Wirklich praktisch.
Ich höre als Hausarzt regelmäßig von betagten, eingeschränkten Patienten den Wunsch nach der „Spritze“, die sie einschlafen und nicht mehr aufwachen lässt. Den meisten glaube ich diesen Wunsch auf‘s Wort. Auch von meiner Frau habe habe ich für den Fall der Fälle klare Handlungsanweisung (und werde diese, so möglich, auch befolgen). Und alle, die mir was von den Segnungen der Palliativmedizin erzählen wollen, lade ich zu einem Rundgang durch ein Pflegeheim ein – wahlweise auch zu Hausbesuchen bei Hochbetagten, deren Ehepartner verstorben sind und die vom Leben nur noch Schmerz, Schwindel und Verstopfung zu erwarten haben. Jeden Tag ein bisschen mehr.
Entschuldigung aber diese „betagten“ können doch ihrem Leben selbstständig ein Ende setzen! Es hindert sie doch keiner daran!
Was glauben sie wie oft man hört ach wenn mich der da oben doch nur holen würde… aber selbständig ihrem Leben ein Ende setzen ist dann doch noch mal eine ganz andere Hausnummer!
Das ist nicht sooo einfach. Klar, die könnten auf ein Hochhaus und sich runter fallen lassen. Nur, mit etwas Pech sind sie doch nicht tot. Es gibt nicht soviele wirklich sichere Methoden, die ohne Waffe oder Gift, oder Schmerzen, machbar sind.
Eben, es geht um ein Sterben in Würde. Und wenn es so sein soll, auch um ein selbstbestimmtes Sterben würde.
Es sind meist die Bedingungen die unerträglich sind.
Ich kenne genug Beispiele von sehr guten Hospizkliniken, wo die Menschen gut in den Tod begleitet werden. Oder auch Menschen die gut versorgt bei ihrer Familie sterben können.
Diese Möglichkeiten müssen ausgebaut und unterstützt werden.
Die Segnungen der Palliativmedizin sollten zwar nicht so vernachlässigt werden, wie Sie das tun; es stimmt aber, daß das nicht der eigentliche Punkt ist. Der meiner Meinung nach eigentliche Punkt wird aus, bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbaren taktischen Erwägungen, meistenteils gegenüber dem objektiv weniger wichtigen – aber *richtigen* – Punkt, daß mit guten Schmerzmitteln, guter Pflege und liebevollen und besuchswilligen Verwandten die letzten Tage durchaus ziemlich schön werden können, zurückgestellt.
Schließlich: Es ist ja schon beobachtet worden: die meisten, die sich für den Schutz des Lebens einsetzen, sind Christen, und diese lesen in ihrer Bibel ja durchaus: „Besser sterben als ein trauriges Leben, und besser die ewige Ruhe als ein ewiges Leid.“ (Sir 30,17)
Nur: Es ist auch im allgemeinen besser, eine Million zu haben als nur zehntausend; woraus aber nun einmal noch lange *nicht* folgt, daß man gleich die nächstbeste Bank überfallen und sich die Million einfach nehmen kann.
Die Selbsttötung einschließlich der mittelbaren ist verwerflich, nicht weil das (verbleibende) Leid vernächlässigbar ist, sondern weil sie unsittlich ist.
Es ist nicht so, daß der Todeswunsch nicht verständlich wäre oder nur einem Hirn, dem psychische Krankheit gänzlich die Möglichkeit zu vernünftigem Entschließen genommen hat, entspringen könnte. Auch ein Soldat im (gerechten) Krieg, dem der Gedanke an Fahnenflucht kommt, ist deswegen kein Verrückter. Er ist ein gesunder Mensch. Aber er *darf nicht* desertieren, weil er seinen Kampf zu kämpfen hat. Ebenso darf ein Mensch sich nicht vor dem ihm zugemessenen Leid drücken, indem er sich umbringt oder umbringen läßt.
Und wem das als Begründung für die Unsittlichkeit nicht reicht (was es aber sollte), der sei darauf hingewiesen, daß (abgesehen von einer gewissen Verzögerung, in der die logischen Implikationen auf Grund von einer in diesem Fall lobenswerten Trägheit, sentimentaler Abscheu und dergleichen noch nicht durchvollzogen werden, aber dieser Zustand kann unmöglich anhzalten) nur das ausnahmslose Verbot uns davor hindert, daß sich andauernd junge gesunde Leute wegen Liebeskummer oder beruflichen Mißerfolgen umbringen (wer könnte denn die autoritative Entscheidung treffen, daß solches Leid weniger schwer wiegt als körperliche Schmerzen?) und alte Menschen, die *schon* noch leben wollen würden, in die direkte und mittelbare Selbsttötung zwecks Nachkommenschonung getrieben würden (das übrigens nicht nur, wenn die ihn absichtlich mobben, um dieses Ergebnis zu erzielen, sondern auch wenn sie das keineswegs täten allein durch die gesellschaftliche Atmosphäre).
Als jemand der in Kanada wohnt kann ich nur noch Verachtung für dieses Land empfinden. Maid ist bestialisch, pervers und abgrundtief böse. Es gab einen prominenten Fall wo ein 18 Jähriger für die Tötung freigegeben wurde, weil er keine Freundin fand und etwas speckig war. Die Mutter konnte zum Glück schlimmeres verhindern.
Die Giftspritze die hier verwendetet wird, wird in China angewandt um die Todesstrafe zu vollstrecken. Bestialische Qualen und stundenlanges Leiden sind hier die Regel geworden in Kanada.
Wer sich gegen Maid ausspricht landet im Gefängnis. Journalisten die das Thema angesprochen haben sind entweder im Knast oder wurden mundtot gemacht. Ärzte die sich weigern die Giftspritze zu verabreichen verlieren ihre Lizenz.
Die hiesige Bevölkerung soll mittels Maid ermordet werden und durch Migranten ersetzt werden. Verschwörungstheorie? Ich glaube kaum. Trudeau hat ja selbst Andeutungen gemacht. Weiße Menschen böse, Migranten gut. 1.5 Millionen Menschen sind letztes Jahr nach Kanada gekommen, dieses Jahr werden es 2 Millionen sein. Davon alleine 1 Millionen Inder. Der Rest aus Afrika und dem Nahen Osten.
Eines der weltweit größten Unrechtsregime. Mittlerweile wünschen sich einige Kanadier eine Befreiung durch Einmarsch von Donald Trump. Trudeau’s Regime ist einfach nur bösartig.
Das entsprechende Urteil des BVerfG. wurde in unserem Land von der Regierung noch nicht umgesetzt, das sitzt man aus und lässt Todkranke mit ihren Schmerzen weiter leiden. Dafür kümmert sich Rot/Grün um den Konsens zum Schwangerschaftsabbruch aufzukündigen.
Sicher ist das ein zweischneidiges Schwert. Aber ein selbstbestimmter Tod bei unheilbaren Leiden, die ein Weiterleben zu untragbarer Qual werden lassen, sollte, genauso, wie die Abtreibung bis zur 12 Schwangerschaftswoche, möglich sein. Da hat man ja mehr Mitleid mit Haustieren, die durch Einschläfern von ihren Leiden erlöst werden. Ein Mensch, der nicht mehr leben will, darf das nicht, er muss alle Qualen bis zum bitteren Ende durchleiden. Ich finde, das ist Bigotterie, Ambivalenz.
Es muss doch Möglichkeiten geben, Missbrauch zu vermeiden. In anderen Ländern gehts ja auch.
In welchen Ländern funktioniert es denn?
Aus dem Artikel oben kann man doch entnehmen, das es gerade nirgends funktioniert und die Menschen quasi umgebracht werden wenn sie zu „teuer“ werden und das nicht selbst bezahlen.
Ich könnte mir vorstellen, dass es am Ende die “ Sandmann- Lösung“ gibt. Full Power bis zu einem definierten Datum und dann Schalter auf ‚off‘. Und nur die Erfinder dieser Lösung sind ausgeschlossen. Bis zum bitteren Ende.
Man kommt bei diesem Thema schon auf seltsame Gedanken.
Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis dieses Thema nach Deutschland schwappt. Alte stehen in der woken Wertehierarchie ohnehin weit unten; sie blockieren Wohnraum (auf ZON erscheinen regelmäßig Artikel über Senioren, die immer noch in ihrem viel zu großen Häuschen leben, anstatt „freiwillig“ ins Altersheim oder eine 1-Zimmer-Bude umzuziehen, um Platz für „junge Familien… zu schaffen). Alte widersetzen sich auch gerne der progressiven Transformation, hängen an bestimmten Werten und Idealen, wählen konservativ… und überhaupt. So, wie der betreuungsbedürftige Mensch zu Beginn seines Lebens häufig stört und daher Abtreibung das Mittel der Wahl ist, steht im letzten Lebensdrittel dann der assistierte, total freiwillige Suizid als Mittel bereit. Befördert von den eifrigsten Vertretern der „Menschenrechte“.
Eine Gesellschaft, so fantastisch wie die unsere, so bedeutend und so solidarisch – ja klar befördert die jeden ins Jenseits, der ggf. ein Cent kostet, aber nicht auf der diversen Agenda steht.
Wohin der Weg führt sieht man in Kanada: „Treppenlift? Zu teuer. Bringen Sie sich doch lieber um!“
Beim derzeitigen Premierminister Kanadas ist das sogar eine nachvollziehbare Option…