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Früchte der postkolonialen Ideologie

Kanada: Antisemitischer Mob greift Nato-Konferenz an – und Trudeau tanzt

24.11.2024

| Lesedauer: 4 Minuten
Anti-Israel- und Anti-Nato-Proteste toben im kanadischen Montreal, ausgelöst von einer eher zweitrangigen Nato-Konferenz. Doch es kam noch besser: Justin Trudeau tanzte auf einem Konzert während der Unruhen, die er selbst begünstigt hat. Einen Tag zuvor hatte er die Festnahme von Benjamin Netanjahu zugesagt.

Die „aufgehobenen Rechte“ auf den Straßen der kanadischen Millionen-Metropole Montreal. Bilder wie dieses erreichen derzeit auch ein internationales Publikum, wenn auch meist nur auf der Plattform X, nicht im öffentlichen Rundfunk oder etablierten, vielfach verflochtenen Medien. In einem anderen Video lässt sich eine junge Frau (es ist wohl eine andere Person) über die „final solution“ aus, zu Deutsch: über die „Endlösung“. Sie fragt, ob ihre Zuhörer wissen, was damit gemeint sei. „Die Endlösung kommt. Wir werden euch kriegen.“

Ein junger Mann nahöstlichen Typs tritt auf eine israelische Flagge und hält die russische Fahne hoch. Dann wieder der eher ungrammatikalische Schlachtruf „You are all to kill extremes“. Also „ihr alle müsst Extremisten töten“? Egal wer damit gemeint ist, es bleibt bei der Tötungsaufforderung. Die antikoloniale Woke-Bewegung will (metaphorisches?) Blut sehen. Auch kommunistische Flaggen mit Hammer und Sichel werden geschwenkt. Es ist eine trübe Mischung, die sich da auf Montreals Straßen eingefunden hat. Aber die Charakterisierung der Unruhen als Anti-Israel- und Anti-Nato-Protest scheint die Sache zu treffen.

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Es waren nicht allein Muslime und Einwanderer aus Nahost, die sich so versammelten, sondern auch vermummte Aktivisten, deren gewöhnlichen Platz man auf dem Campus einer Universität vermuten würde. Es war eine klassische Veranstaltung des Islamogauchisme, jener extravaganten Allianz von Linken und globalem Islam. Die (studierende?) Jugend sprach sich gegen „militaristische Politiken“ aus. Die Nato kämpfe nur gegen „imaginäre Bedrohungen“, hieß es in schon tollkühner Umgehung der Realitäten. „Nieder mit dem kanadischen Staat“, war der Folgesatz, denn auch dieser Staat sei – so die inzwischen wohletablierte Agitprop-Formel – „solidarisch mit dem Genozid in Palästina“.

Später gingen die Scheiben des Montrealer Kongresszentrums, des Palais des congrès, im Namen der Gerechtigkeit für den „globalen Süden“ und angeblich „kolonisierter Völker“ zu Bruch. In dem Kongresspalast findet derzeit die 70. Parlamentarische Versammlung der Nato statt. Die Polizei setzte Tränengas und Rauchbomben gegen die Protestler ein.

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Trudeau hat diese Unruhen erst möglich gemacht

Derweil war Premierminister Justin Trudeau weder bei der Nato-Konferenz im Kongresszentrum noch überhaupt in Montreal oder der Hauptstadt Ottawa. Der Premier besuchte ein Taylor-Swift-Konzert in Toronto, hunderte Kilometer entfernt von den gewaltvollen Zusammenstößen, die auch seine Politik der endlosen Selbstbefragung im Hinblick auf „koloniale“ Erbschaften und „Gerechtigkeit“ für die „Unterdrückten“ dieser Welt ermöglicht hatte.

Während anti-israelische Protestler, teils mit exterminatorischen Ansichten, in Montreal zu einem Gewaltexzess gegen ein Kongresszentrum aufriefen, das ein Nato-Treffen beherbergte, tanzte Trudeau in Toronto und verteilte Freundschaftsbänder an andere „Swifties“. Einige verglichen das mit Kaiser Nero, der beim Brand Roms zur Leier griff. Immerhin besang Nero aber die Zerstörung Roms. Trudeau zog es vor, die Gewalt in Montreal vorerst zu ignorieren. Erst am Folgetag fand der Premier zur bekannten Betroffenheitsrhetorik: „Was wir gestern Abend auf den Straßen von Montreal gesehen haben, war entsetzlich. Wir müssen antisemitische Handlungen, Einschüchterung und Gewalt verurteilen, wo immer wir sie sehen.“ Unruhestifter müssten für ihre Taten „verantwortlich“ gemacht werden.

Doch gibt es auch eine Verantwortung Trudeaus? Legendär ist seine Traueradresse für Fidel Castro, den er als „bemerkenswerten Staatsführer“ und „legendären Revolutionär“ pries. Trudeau hat eine Luftbrücke für syrische Bürgerkriegs-„Flüchtlinge“ eingerichtet und auf der Privatinsel von Karim Aga Khan, des religiösen Führers einer schiitischen Glaubensgemeinschaft, geurlaubt. Später wurde bekannt, dass er einst selbst mit schwarz angemaltem Gesicht Kostümfeste gefeiert hatte – während er dasselbe mittlerweile als rassistischen Exzess brandmarken würde. Im Leben dieses Justin ergibt also nicht alles einen Sinn. Aber sicher ist, dass ihn mit den Unruhestiftern in Montreal mehr verbindet, als Trudeau vor der Hand zugeben will.

Poilievre: Sie haben Grenzen für Gesetzesbrecher geöffnet

Am Donnerstag hatte der Premier ohne Nachdenkpause auf den Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofes reagiert und angekündigt, dass Kanada den israelischen Premier Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Gallant natürlich festnehmen würde, sobald diese kanadischen Boden betreten. Diese Ankündigung milderte die Unruhen offensichtlich nicht ab – im Gegenteil, sie könnte sie mit ausgelöst haben. Trudeau gab seine Antwort bemerkenswerter Weise aus einem Küchendesign heraus, ganz der lasche Habeck von Ottawa – neben ihm sein Alter Ego, Finanzministerin und Vize-Premierministerin Chrystia Freeland. Der Premier schien zu schwimmen, während sich die Gesichtszüge seiner Stellvertreterin verkrampften.

Bei den kommenden Wahlen wird ihre Liberale Partei (LPC) vermutlich klar gegen die Konservativen von Pierre Poilievre verlieren. Poilievre sandte nun eine Botschaft an Trudeau: „Sie haben die Grenzen für Terroristen und Gesetzesbrecher geöffnet und nannten jeden, der das in Frage stellte, einen Rassisten.“ Nun mag Trudeau die Früchte seiner eigenen Politik ernten. Das gilt eben nicht nur in Bezug auf die für beliebige Zuwanderung „offenen“ Grenzen, sondern auch für das Zurückweichen vor der woken Bewegung, die die politische Vernunft auffrisst und letztlich das eigene Staatsgebilde in Zweifel zieht.

Poilievre beißt derweil selbst dann noch genüsslich in einen Apfel, wenn ihm ein Journalist vorwirft, eine Kampagne à la Trump zu fahren. Er fragt den entgeisterten Journalisten dann schlicht: „Wovon sprechen Sie?“ Und der Fragesteller reagiert erwartungsgemäß verdutzt, weil die beliebten Vergleiche zwischen Politikern des Gegen-Spektrums oft wenig Substanz haben, zumindest aber keine, die die „Anti-Politiker“ inkriminieren würde. Sie vertreten oft schlicht den „normalen Menschenverstand“, common sense.

Und dann waren da noch die Proteste von Truckern und anderen gegen die rigide kanadische Corona-Politik. Einer der Organisatoren, der 47-jährige Pat King, wurde nun durch ein Gericht in Ottawa des „Unfugs“ und des Widerstands gegen die Polizei für schuldig befunden. Die Frage ist, ob überhaupt eine Gefahr für die öffentliche Ordnung von ihm ausging. Doch nun werden bis zu zehn Jahre Haft als mögliche Strafe genannt. Das Hupen der Trucks wurde vom Richter als „schädliches Verhalten“ angesehen.

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19 Kommentare

  1. Ja, der J. Trudeau, noch so ein „Phänomen“!
    Mal sehn, wie Trump sich als quasi Nachbar zu ihm stellt.
    Auf jeden Fall lässt Letzterer so offensichtlich wie ganz erheblich den Blutdruck woker westlicher Gemeinden steigen.
    Ob das zu einer „Revision“ deren Weltbild führt?
    Eher nicht.
    Leider ist zu befürchten, dass sie sich noch mehr verrennen/radikalisieren.
    Was für Jeden der klar denken kann n o c h deutlicher „decouvriert“ was diese Herrschaften im Kern sind hinter ihrer Maske. Und der „Bewegung“ – am Ende – hoffentlich genau das Ende beschert, das sie nehmen sollte.
    L E I D E R wird DAS noch ne ganze Weile dauern.
    Erst werden wir noch den absoluten Tiefpunkt klassisch-liberaler westlicher Gesellschaften – sowohl ökonomiisch als auch kulturell – durchschreiten müssen.
    Derweil grinst uns täglich beim Blick in so manches Medium die Herrschaft des Pöbels (Ochlokratie) in ihrer ganzen Schönheit an. (Siehe Plato, Politeia, Staatencyclus)

  2. Mir ist persönlich ist ein Franzose arabischer Abstammung bekannt, welcher in Frankreich ein Studium als Bauingenieur abgeschlossen hat. Dessen Schwester ( Französin arabischer Abstammung ) hat bereits Asyl in Canada und dieser junge Mann ( der Bauingenieur ) ist ebenfalls als Flüchtling von Deutschland ( mit Asylstatus hier ) nach Canada weiter „geflüchtet“. Einreisen und Papiere wegwerfen. Dann klappt es auch für Sie in Canada als Asylant. Allerdings müssen Sie schon ein bisschen die Arabische oder die Ukranische Sprache beherrschen können.

  3. Eines verstehe ich nicht: Die ganzen Antisemitismusförderer und Islamismusförderer wie Baerbock, Trudeau, Macron etc. sind „young global leader“, Zöglinge von Schwab, und Schwab wiederum wird unterstützt und beraten von Juden wie Harari, Soros, Bill Gates usw. Ist es bei den Juden etwas genauso wie bei den Deutschen, dass die sogenannte Elite die Feinde des eigenen Volkes sind?

  4. Trudeau wird abgewählt, Habeck und Merz bleiben.

  5. Diese Ankündigung milderte die Unruhen offensichtlich nicht ab – im Gegenteil, sie könnte sie mit ausgelöst haben.

    Das ist für mich keine Frage dass das so ist. Mit dieser Ankündigung hat er dem Mob signalisiert: Wir sind auf eurer Seite, euer Anliegen ist legitim.

  6. Ja der kanadische Justin, das ist doch der, der die Armee gegen Trucker geschickt hat, wenn das hier im Land so weiter geht, dann wird die von Pistorius geforderte Verteidigungsfähigkeit sich wohl bald nach innen richten, wenn ich mir diese merkwürdigen Hausdurchsuchungen so ansehe, die wegen Nichtigkeiten aufgefahren werden, oder die bereitgestellten Wasserwerfer bei Anticoronamaßnahmendemos dann braut sich da ein Sturm zusammen

  7. „Es war eine klassische Veranstaltung des Islamogauchisme, jener extravaganten Allianz von Linken und globalem Islam.“
    Diese Leute nennt man bei uns Antifa und Migrantifa. Eine brandgefährliche Mischung aus linken Staatsfeinden, Islamisten, Terroristen und Antisemiten. Man kann sich kaum vorstellen, dass die kanadische Regierung solche kriminellen Leute, wie in Deutschland, unterstützt und beschützt.

    • Doch und warum? Weil es die nützlichen Idioten sind. Die Agenda welche den „young global leaders“ von einem Herrn Schwab diktiert wurde und wird sieht genau das vor. Denn nur aus Chaos und Not könne Neues entstehen. Corona und die nützlichen Idioten sind die Revolutionsbeschleuniger. Alles so gewollt. Darum passt der Vergleich mit Nero, selbst wenn dieser nicht auf historischen Tatsachen beruhen sollte oder beruht, doch sehr gut!

  8. Für mich ist nicht das Schlimme, dass ein Gerichtsurteil eines internationalen Gerichts umgesetzt werden soll.
    Sondern Das Schlimme ist, dass zugelassen wurde, dass dieser Gerichtshof mit solchen Personen besetzt ist, die ein solches Urteil fällen.

    • Der Ruf nach Gefälligkeitsrichtern?
      Das Schlimme ist, dass es solch einen Gerichtshof gibt.

    • Man schaue sich an, wer in der UNO die Politik bestimmt! Wirkliche Demokraten sind da eine winzige Minderheit, und bei der WHO ist es dasselbe. Warum sollte es in Den Haag anders sein?

    • Was eindeutig das Langfrist-Ergebnis des 68 begonnenen Marsches durch die Institutionen ist. Damals begann es (hier) – fast noch unmerklich – mit gewissen „Schulreformen“, Summerhill & Co. Was man – ganz (im alten Sinne) liberal-tolerant noch durchgehen lies.

      • Und nun haben wir den Salat!
  9. Das ist sicher nicht Kanada, mal sehen, wann das Pendel zurück schlägt. Islam/Daesh diskreditiert sich immer mehr. Nur zu.

  10. Diese Welt ist in einem schlimmen Zustand. Nicht mal am anderen Ende der Welt, ob in Skandinavien, Neuseeland oder Kanada ist man vor den Muslimen sicher. Obwohl sie in über 50 Ländern die Staatsreligion stellen und sich in ganz Europa ausgebreitet haben, stiften sie überall Unruhe. Es ist eine Schande, wie leichtfertig das Abendland und die Neue Welt aufgegeben wird.

    • Tja,
      da sieht man wohin übertriebene Toleranz samt tolerierter im Schlepptau grinsende „Dekadenz“ führt.
      Selbst sehenden Auges eingebrockt !!!

  11. Das Ganze nennt sich dann „Solidarität“ mit Israel, der einzigen Demokratie in Nahen Osten.

    • Zum „Nahen Osten“ zählen die Länder des ehemaligen Osmanischen Reiches: Syrien, Libanon, Israel, Palästina, Jordanien, Saudi-Arabien, Bahrain, Kuweit, Oman, Katar, Vereinigte Arabische Emirate, Jemen und Irak. Auch Ägypten wird zum Nahen Osten gezählt, obwohl es auf dem afrikanischen Kontinent liegt.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Libanon#Parlament
      Den Libanon wird man trotz aller Verwerfungen noch mit zu den demokratischen Staaten zählen dürfen. Letzte Wahlen 2022.

  12. Langsam duerfte auch dem letzten klar sein, woher der Wind weht. Sass nicht Trudeaux auch im Klassenzimmer von Herrn Schwab? Deshalb aehneln sich auch die Politik der Linken im In und Ausland.Unsere letzte Hoffnung auch Freiheit des Denkens und des Tuns ist tatsaechlich die USA!!!!!!!!! Die Westdeutschen lieben den Sozialismus – egal welcher Farbe – und unser Land wird nochmal ne Runde CDU + Gruen + SPD ueberstehen muessen bevor diese Leute entgueltig aufwachen! Allerdings befuerchte ich dass auch eine AfD Regierung danch nicht mehr viel ausrichten kann. Es muss immer schlimmer werden bevor es besser wird!

  13. Nero taugt nicht als Vergleich, denn das Nero zur Leier beim Brand gegriffen haben soll ist auf Erzählungen von Neros Gegner zurückzuführen (Nero hat sogar eine Feuerwehr im vom täglichen Bränden gebeutelten Rom gesorgt!). Hier hingegen kann bewiesen werden, dass Trudeau die Ausschreitungen zumindest nicht verurteilt, eher sogar goutiert. Trudeau ist nicht einen Deut besser als die Wokeria hierzulande!

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