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Die US-Wahlen aus europäischer Sicht

Trump, Harris und Musk – und das Ende der römischen Republik

04.11.2024

| Lesedauer: 6 Minuten
Was werden die US-Wahlen für uns Europäer verändern? Und für welche zivilisatorischen Kräfte stehen der Volkstribun Trump, die autoritäre Demokratin Harris und der eigentliche „Joker“ in diesem Spiel, Elon Musk?

Seit Wochen steht die gesamte europäische Öffentlichkeit im Banne der US-Wahlen – kein Wunder, sind die Vereinigten Staaten doch zumindest in unserem Teil der Welt der unbestrittene Hegemon und üben in politischer, militärischer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht einen Einfluß aus, den kaum jemand bestreiten würde, egal, ob man ihn nun positiv oder negativ bewertet: Ob man nun eine Vertiefung der atlantischen Allianz wünscht, einen Anschluß an das eurasische Bündnis oder eine Schaukelpolitik zur schrittweisen Emanzipation Europas als eigenständigem Machtblock – an einer wie auch immer gearteten intensiven Auseinandersetzung mit den USA geht kein Weg vorbei. Was bedeuten nun die Wahlen für unsere Zukunft? Und was hat der Untergang der römischen Republik damit zu tun?

Machtpolitik: More of the same

An der Oberfläche hätten wir natürlich die unmittelbare Machtpolitik. Hier ist es alles andere als ein Geheimnis, daß die USA sich darauf vorbereiten, in der multipolaren Welt der Zukunft auch weiterhin mindestens einen Ehrenvorrang zu beanspruchen, und daher ihren größten Rivalen, China, in den nächsten Jahren daran hindern müssen, zu einer echten Gefahr zu werden: Darauf, und nicht auf den überalterten, überfremdeten und überholten europäischen Hinterhof, wird sich ihre Aufmerksamkeit konzentrieren. Ob Trump diesen Sachverhalt den Europäern mit brutaler Offenheit oder Harris ihn mit moralinschwerer Obama’scher Motivationsrhetorik klarmacht, wird dabei de facto auf dasselbe hinauslaufen.

Ebenso dürfte der Krieg in der Ukraine von beiden wohl nur deshalb weitergeführt werden, um Rußland demographisch und wirtschaftlich so lange wie möglich ausbluten zu lassen, ohne einen Zerfall des Landes zu riskieren, dann aber rasch beendet werden: Daß sich in der Ukraine langfristig eine koreanische Lösung anbahnt, dürfte beschlossene Sache sein, wie auch die Europäer nur zu gut wissen und daher wohl kaum weitere größere Ausgaben auf den Krieg verbuchen werden.

So oder so ist also klar, daß Europa in Zukunft kaum wie bislang als bloßer Trittbrettfahrer des US-Weltpolizisten weitermachen kann und vom neuen Präsidenten stärker denn je zur Kasse gebeten werden wird, um seine „Verteidigung“ (im Einklang mit den US-Interessen) selber zu finanzieren. Der große Unterschied besteht nur darin, daß die gegenwärtigen europäischen Machteliten ganz auf die komplementäre Zusammenarbeit mit den US-Demokraten ausgerichtet sind und eine Präsidentschaft Trumps hier eine gewisse kognitive Dissonanz schaffen würde: Man würde zwar in diesem Fall in etwa dasselbe Aufrüstungprogramm verabschieden und an die US-Bedürfnisse anpassen, es rhetorisch aber nicht als Freundschaftsdienst, sondern als Doppelwumms des konstruktiven Mißtrauens und der demokratischen Selbstbestätigung tarnen.

Freilich: Trump ist zuzutrauen, durch direkte persönliche Diplomatie und einen gewissen Isolationismus eine verlangsamende Wirkung auf die sich anbahnenden Machtprobe mit China auszuüben; an der allgemeinen machtpolitischen Dynamik wird er allerdings nichts ändern können, und ist die Wahrung seiner Selbstachtung in Gefahr, könnte sich auch Trump schnell von der (polternden) Taube zum Falken verwandeln.

Kulturpolitik: Frei oder woke

Dann wäre da der kulturelle Einfluß der USA: Viele Europäer und Amerikaner hoffen zwar, daß eine Wahl Donald Trumps die gegenwärtige Allmacht der woken Ideologie mitsamt ihrer intersektionellen Speerspitze brechen und auch die hochproblematischen und ebenso korrupten wie ideologisierten Netzwerke zwischen Polit-Elite, Filmindustrie und Kunstwelt aufbrechen könnte, doch haben sich ähnliche Erwartungen schon beim letzten Mandat als weitgehend überzogen herausgestellt. Ein Narrativ ablehnen ist das eine; ihm erfolgreich ein anderes entgegensetzen, gerade im Kulturbereich, ist etwas völlig anderes – auch in Europa. Denn man mag das gegenwärtige Netflix-Universum zwar mit guten Gründen ablehnen, es kommt aber letztlich darauf an, selber gute Filme zu schaffen, Bücher zu schreiben, Musik zu komponieren, Bilder zu malen oder ganz allgemein die Einbildungskraft anzuregen.

Sicherlich ist die Polarisierung der Vereinigten Staaten erheblich weiter fortgeschritten als vor acht Jahren, und auch der Beraterstab um Trump scheint gefestigter und radikaler zu sein als damals, als die republikanische Partei noch nicht in diesem Maße unter den Einfluß des neuen Volkstribunen geraten war. Trotzdem darf man nicht unterschätzen, daß jene Eliten, die die Schnittstellen von Politik, Wirtschaft, Medien und Entertainment kontrollieren, letztlich über alle Parteigrenzen hinweg eng miteinander verwachsen sind: Wie im alten Rom ist auch der „populistische“ Widerstand Fleisch vom Fleisch des nobiliaren Establishments und weiß nur zu genau, daß im Kampf gegen die Optimaten gewisse Grenzen der eigenen Machtsteigerung nicht überschritten werden dürfen, ohne einen brutalen Bruderkrieg hervorzurufen, den letztlich niemand wollen kann – auch wenn die Tendenz, ihn gewissermaßen „schlafwandlerisch“, Schritt für Schritt herbeizurufen, heute ebenso wie im 1. Jh. v.Chr. immer größer wird.

Für Europa bedeutet dies, daß der kulturelle Würgegriff des Wokismus im Falle eines Wahlsiegs von Harris stärker denn je werden würde, zumal die zu erwartende relative Knappheit des amerikanischen Wahlsiegs alle Alarmglocken zum Klingen bringen. Gelangt allerdings Donald Trump an die Macht, und gelingt ihm zumindest teilweise eine „konservative“ Kulturpolitik, dürften sich die europäischen Eliten umso bedrohter fühlen und bis auf ein paar kosmetische Zugeständnisse ihre Politik ebenfalls systemisch verhärten; es würde sich dann nur die Frage stellen, inwieweit die meist antiamerikanisch gesonnenen rechten europäischen Eliten bereit wären, transatlantische Unterstützung für den eigenen Kulturkampf zu übernehmen, oder sie sich vielmehr ganz in ihren Eurasianismus verrennen wollen.

Trump und Harris – und die späte römische Republik

WAS KüMMERN UNS DIE AMIS?
Harris vs. Trump: Die bedeutendste Wahl für Deutsche in den nächsten Jahren
Schließlich – und das dürfte wohl das langfristig Wichtigste sein – wäre da die Auswirkung der US-amerikanischen Zivilisationsdynamik auf Europa. Nicht nur ist die Präsidentschaftskampagne ein Wahlkampf völlig neuen Typus, bei dem alle bisherigen Regeln, Konventionen und Dimensionen über den Haufen geworfen worden sind und sich Umrisse eines echten Zivilisationskriegs herausschälen; auch der Ausgang wird – bei allen überparteilichen Kontinuitäten geopolitischer Tendenzen – das Funktionieren der Demokratie in den USA und, durch den sattsam bekannten „overspill-Effekt“, auch in Europa völlig verändern.

Für viele mag es paradox klingen, aber ein Sieg Trumps würde wohl die grundlegenden sozialen und politischen Paradigmen der USA langfristig am wenigsten infrage stellen. Sicherlich dürfte ein Sieg des oft bärbeißigen, erratischen und pöbelnden Volkstribunen die Polarisierung des Landes weiter zuspitzen, und es steht außer Frage, daß er aus reiner Überlebensnotwendigkeit die präsidialen Befugnisse erheblich weiter ausdehnen dürfte als vor 8 Jahren.

De facto aber dürfte sein Sieg weiterhin allen Akteuren ein ziemlich freies Spiel der Mächte sichern: Trump steht in vielerlei Hinsicht noch für die „alten“ USA der hemdsärmeligen, liberalen, bodenständigen und unbeirrbar optimistischen Mittelständler und Arbeiter. Harris allerdings steht für eine Demokratie des neuen Typus, wie sie sich schon unter dem Schattenmann Obama ankündigte, der auch heute der echte Strippenzieher im demokratischen Lager ist:

Totale Kontrolle über Medien, Kultur und Bildungssystem; massive Instrumentalisierung der sozialen Medien; enge Zusammenarbeit zwischen Deep State, Geheimdiensten, Big Tech und Finanzwelt; millionenfacher Stimmenkauf durch Import fremder Wähler; das Ganze legitimiert durch eine unversöhnliche, gerade apokalyptische Diffamierung des „alten weißen Mannes“ und seiner großartigen Zivilisation durch die „intersektionale“ Anstachelung aller Gegenkräfte von feministischen über sozialistische bis hin zu (anti-weißen) rassistischen Ressentiments: Ein Wahlsieg von Kamala Harris würde die Freiheit der USA langfristiger und wirksamer kassieren als ein erneuter Einzug Trumps ins Weiße Haus.

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Dementsprechend steht wohl auch zu erwarten, daß ein Sieg Trumps das, was in Europa noch von demokratischer Freiheit übrig ist, eher garantieren dürfte als ein Triumph von Harris, mit deren Hilfe wohl die woke Selbstgleichschaltung des Alten Kontinents durch eine weitere Schicht Stahlbeton befestigt werden dürfte.

Wenn Donald Trump mit seinem Charisma und seiner autoritären Rhetorik nicht ohne Grund stark an die popularen Volkstribunen der späten Republik erinnert, würde sein Sieg doch bedeuten, daß den „alten“ USA noch eine kurze Schonfrist eingeräumt wird; Harris hingegen steht für eine autoritäre Verengung der USA unter den Auspizien der woken Ideologie und der Festigung der gegenwärtigen Herrschaftsclique – auch dies nicht ohne Anklänge an die späte römische Republik und hier vor allem die Figur des Pompeius, in dem sich bereits wesentliche Züge des späteren Principats des Augustus abzeichneten – eine Parallele, die ich schon vor 8 Jahren in einem Beitrag für die Belgische Akademie der Wissenschaften gezogen hatte, und die sich auch auf die Situation vieler europäischer Staaten ausdehnen ließe.

Elon Musk: Der „Joker“

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Britische Zensur-NGO: „Tötet Musks Twitter”
Der echte Gamechanger könnte Elon Musk werden, die wohl interessanteste Figur dieser Wahlen. Schon vor mehreren Jahren, als ich zuerst den einmal beiläufig von Spengler geprägten Begriff des „Milliardärssozialismus“ zur systematischen Beschreibung unserer gegenwärtigen Gesellschaftsordnung einführte, kündigte ich an, daß Elon Musk hier einmal eine wesentliche Rolle spielen würde, da er als erster aus dem linksliberalen ideologischen Konsens ausgeschert ist und das „rechte“ Elektorat als Resonanzkiste für seinen Ehrgeiz entdeckt hat.

Während bisher die großen Oligarchen der spätabendländischen Zivilisation sich diskret auf den weiteren Ausbau ihrer Monopole beschränkt und ihren Einfluß stillschweigend den Demokraten zur Verfügung gestellt haben, hat Musk aus seinem eigenen Ehrgeiz echt cäsaristisch eine „Marke“ gemacht und ihn massiv politisiert; ein Schritt, dessen Bedeutung wohl erst in Zukunft ganz ermessen werden kann.

Denn der totale Kampf zwischen den gewaltigen technologischen und finanziellen Machtmitteln der neuen Cäsaren steht erst ganz an seinem Anfang und dürfte mit den neuartigen Mitteln von künstlicher Intelligenz, sozialen Medien, Algorithmen und Kryptogeld ausgefochten werden, deren Einfluss alles andere als auf den virtuellen Raum begrenzt ist, sondern unmittelbare Auswirkungen auf die Realität hat – und zwar nicht nur „mostly peacefully“. Musk dürfte in Trump wohl den idealen Kandidaten sehen, um seine eigene Machtbasis systematisch auszubauen und seinen privaten Ehrgeiz ganz mit institutionellen Machtmitteln der Vereinigen Staaten zu verknüpfen, bis die Zeit reif ist, selbst einmal, direkt oder indirekt, die Zügel in die Hand zu nehmen.

Über Musk, einen der letzten „faustischen“ Menschen, den man in seinem Ehrgeiz, den Mars zu kolonisieren, wohl nur mit Cecil Rhodes gleichsetzen kann, der Afrika vom Kap bis Kairo erobern wollte, ließen sich ganze Bände schreiben; nur so viel sei hier angedeutet, daß die wahre transformative Kraft in der US-Politik wohl in Zukunft von ihm ausgehen dürfte: Trump alleine dürfte über die letzten Endes rückwärtsgewandte Agitation eines Catilina oder Clodius nicht hinwegkommen, während Obama und Harris für eine Verhärtung der gegenwärtigen optimatischen Tendenzen zum autoritären woken Demokratismus stehen. Um eines Tages den Rubicon zu überschreiten, bedarf es allerdings eines Elon Musk.

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50 Kommentare

  1. Es ist einfach ein Genuss Ihre Artikel zu lesen. Einfach brillant in der Schreibweise und inhaltlich weitblickend und realistisch. Genau so könnte es kommen. Machen Sie weiter so auf dem Level !!!!

  2. „Volkstribun“? Wäre Trump authentisch und konsequent, wäre er ein Populist im besten Sinne. Ist er aber nicht.
    Der tiefe Staat wird dennoch dafür sorgen, dass Frau Harris gewinnt. Sie ist kognitiv bidenesk, aber weiblich, ansehnlich, jünger und genauso gut führbar. Nach oben kommen nur noch Marionetten.
    Demokratismus ist ein interessanter Neologismus, aber das „demo“ sehe ich hierbei nur als beliebig zuzurichtendes Menschenmaterial. Und die Zurichtung funktioniert besser als die von Schäferhunden.

  3. Die meisten Leserbeitäge hier kennen bloß das Thema Rußland, obwohl der Artikel mit Rußland nichts zu tun hat, aber er scheint antiwestliche Reflexe zu bedienen. Die Hoffnungen, Trump würde die Russen in der Ukraine gewinnen lassen, wird aber bitter enttäuscht werden. Trump folgt amerikanischen Interessen, keinen russischen. In der Ukraine gibt es aber keine Interessenparität zwischen Russen und Amerikanern. Putin müßte Trump schon etwas bieten, damit er die Ukrainer in einen Waffenstillstand zwingt. Da ist nichts erkennbar, was Putin anzubieten hätte. Eher wird Putin dirsen Krieg abräumen wollen, denn er beginnt sein Standing in der BRICS zu beschädigen. Sollte Trump aber gewinnen, erwarte ich größere Rückkopplungseffekte in Westeuropa. Der antiwestlich eingestellte Teil der europäischen Rechten wird sie aber nicht nutzen können, er wird in verbitterter Rechthaberei verharren. Am Ende werden sie und nicht die Linken die Verlierer einer zweiten Präsidentschaft Trumps sein.

  4. „…; nur so viel sei hier angedeutet, daß die wahre transformative Kraft in der US-Politik wohl in Zukunft von ihm (Elon Musk) ausgehen dürfte…“
    „Um eines Tages den Rubicon zu überschreiten, bedarf es allerdings eines Elon Musk.“

    Die Redewendung „den Rubikon überschreiten“ beschreibt eine Handlung, nach der es kein Zurück mehr gibt.
    Den Rubikon überschreiten wohin, geschätzter Autor?
    Worin besteht die wahre transformative Kraft des Elon Musk?

    Ein wahrhaft „faustischer“ Ausblick Herr Engels.

    Die USA, eine Oligarchie in der Gegenwart.
    In der Zukunft dann ganz offiziell geführt von einem Oberoligarchen.

    Man kann den Eindruck gewinnen, sie sehnen den Tag herbei.
    Der Tag mit dem die Seeligmachung „der freien westlichen Welt“ mittels Muskkraft Wirklichkeit wird.

    Grosser Gott, schauen sie hin.
    Das amerikanische Imperium ist bereits tot, was sie wahrnehmen sind die letzten Muskelzuckungen.

    Wir sollten diesen Zuckungen nicht folgen, denn das führt (Achtung: Rubikon) auf einen Weg ohne Möglichkeit zur Umkehr.

  5. bärbeißigen, erratischen und pöbelnden Volkstribunen

    Weil viele Medienrezipienten hierzulande ähnliches sagen, achtete der Verfasser dieser Zeilen in den letzen Wochen auf Stil und Diktion Trumps.
    Ergebnis: Mehrheitlich überwog eine ruhige Stimmlage, die Beschreibung der politischen Situation ward nüchtern, während der Wahlkampf wesentlich schärferes entschuldigt hätte, die Angriffe der politischen Opponenten hatte Substanz und blieb in puncto Unsachlichkeit und Ehrverletzung WEIT hinter letztgenannten zurück.
    Summa summarum: Eingangs stehendes Diktum ist eine Schimäre.

  6. Eine „koreanische Lösung“ dürfte für die Ukraine aus machtpolitischer Logik ausgeschlossen sein. Die Gründe:
    Kämpften in Korea 2 Stellvertreter, ist nun eine Supermacht direkt in den Konflikt seines großen Nachbarn involviert
    • Ein „Einfrieren“ des Militärischen würde der Westen zur Wiederaufrüstung bis hin zur atomaren Bewaffnung nutzen, was letztlich Rußland im Februar 2022 in den „Krieg als Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln“ zwang
    • Mit ihrer Politik seit der Jahrtausendwende haben die europäischen „Mächte“ wie auch die USA JEGLICHES Vertrauen gegenüber Rußland verspielt
    • Ergo stellt für Rußland die Eliminierung des Kiewer Regimes eine Art raison d’état dar

  7. Heute habe ich in Köln einen Tesla gesehen, der hinten einen Aufkleber auf dem Kofferraum hatte:
    „I bought this before Elon went crazy“
    Im bunten Wokeistan wird es immer bekloppter.

    • Sehr geehrter Herr Frisch, danke dafür, das Forum an Ihren Beobachtungen teilhaben zu lassen.
      Die Aufkleberaufschrift läßt sich auch dahingehend übersetzen:
      »Ich bin ein Doppelt-Ver….! – E-Auto kaufen, Musks Kampf für die Meinungsfreiheit für falsch halten und diametral hierzu permanent das Hohelied von Demokratie und Pluralismus singen.«
      Schöne neue Welt.
      Hochachtungsvoll

  8. An mangelndem Selbstbewusstsein mangelt es Ihnen jedenfalls nicht, sehr geehrter Herr Engels.

  9. Prognosen sind schwierig, bekanntlich besonders, wenn sie die Zukunft betreffen, und ich füge hinzu, wenn sie von Historikern gemacht werden. An den großen Wenden der Geschichte gab es kaum halbwegs valide Prognosen von Zeitgenossen, vor allem weil die Wirkung wirklich neuer Faktoren eigentlich kaum eingeschätzt werden können. Auch Orwells 1949 erschienene Dystopie 1984, was einfach der Zahlendreher aus 1948 war, hat letzlich nichts prognosiziert, sondern nur zugespitzt, was im Stalinismus schon Realität war. Die historische Wende war 1917 und wurde so von niemandem prognostiziert, selbst die Bolschewisten hatten keine blasse Vorstellung, was ihr Putsch zur folge haben würde. In den ersten Monaten waren sie in einem Dilirium und glaubten tatsächlich, die Weltrevolution sei eine Frage von Tagen, dann von Monaten etc. „Amtssprache“ der 1919 gegründeten Kommunistischen Internationale war deutsch! Alle glaubten, Deutschland würde das Zentrum der Weltrevolution werden, die Bolschewiki im rückstänigen Russland hätten nur den Startschuss gegeben. Wie es tatsächlich kam, wissen wir. Wie das kommende Jahrzehnt aussieht, weiss niemand, nur, so, wie es war, wird es definitiv nicht bleiben und friedlich auch nicht.

  10. Man sollte Trumps designierten Vize Vance noch erwähnen. Hinter ihm steht der libertäre Milliardär Peter Thiel (PayPal, Palantir etc.). Macht Trump das Rennen, dann hat Vance gute Chancen auf die folgende US-Präsidentschaft.
    Auch das dürfte Elon Musk im Auge haben, aber vielleicht hat er ja selbst Ambitionen auf diesen Job.

    • Geht nicht. Elon Musk ist in Pretoria, Südafrika geboren.

      • Hast Du Demolition Man gesehen? Eine recht gute Beschreibung aus Anfang der 90er dessen, was wir jetzt bereits zu 80% haben.
        Darin kam auch vor, daß es einen Präsidenten Schwarzenegger gab, für den man die Regelung, in den USA geboren sein zu müssen, extra ausgesetzt hatte.
        Ich halte es nicht für abwegig, daß so etwas auch in der Realität geschehen könnte.

  11. „…des US-Weltpolizisten..“

    Die USA bzw. der Deep State ist Weltherrscher (der mit grotesken Lügen ungestraft und unsanktioniert ein ganzes Land plattbomben kann) und er will es auch bleiben (Thukydides-Falle) und diesen Herrhschaftsanspruch hat Obama auch ganz offen so benannt, West Point, 2014:

    „Here’s my bottom line: America must always lead on the world stage. If we don’t, no one else will. The military that you have joined is and always will be the backbone of that leadership.“

    Das Problem des Deep State: er braucht für seine Kriege die Zustimmung der US-Bevölkerung und da unterschieden sich Republikaner und Demokraten ganz erheblich. Konservative lassen sich für einen völkerrechtwidrigen Angriffskrieg Feldzug nur begeistern, wenn sie bzw. ihre Mit-Amerikaner vorher selber Opfer waren (LIHOP Pearl Habour oder 9/11), Progressive dagegen kann man das Märchen von der Demokratieförderung, der Frauenförderung oder dem Brunnenbau verkaufen. Die glauben den Unfug vom „Nation building“, während der Konservative weiß, dass man Gesellschaftssysteme nicht von außen aufzwingen kann, sondern sich diese selber aus der Kultur entwickeln (müssen).
    Mit der Wahl kann sich also durchaus mehr als das Schicksal der USA oder Europas entscheiden, nämlich ob unter der Marionette Kamala weiterhin Krieg in aller Welt gestiftet wird, um eine Annäherung Europas, Russlands und Chinas zu verhindern und das nichtamerikanische Riesenwirtschaftsprogramm Neue Seidenstraße zu sabotieren, dass die USA dauerhaft an den Katzentisch verweisen würde oder ob der Geschäftsmann Trump sich (wieder) auf internationalen wirtschaftlichen Wettbewerb konzentriert, aka MAGA.

    „Über Musk, einen der letzten „faustischen“ Menschen, den man in seinem Ehrgeiz, den Mars zu kolonisieren, wohl nur mit Cecil Rhodes gleichsetzen kann, der Afrika vom Kap bis Kairo erobern wollte…“

    Cecil Rhodes war ein astreiner Herrenmensch, der die Afrikaner in Namen seiner Majestät und zum persönlichen Profit unterjochen und ausbeuten wollte. Und es auch tat. So wie alle damaligen Kolonisatoren (die Deutschen vielleicht ausgenommen). Oder ähnlich das Römische Imperium. Musk dagegen will den unbewohnten Planeten für die Menschheit erschließen. Ein Vergleich dieser Personen ist entweder niederträchtig oder ganz einfach nicht genügend durchdacht…

  12. In Amerika ist Krieg, als Wahl verkauft. Und Europa hat darauf nicht den geringsten Einfluss. Unsere sog. Eliten werden sich anpassen – so oder so. Eines aber ist sicher: Unter Trump kommt die koreanische Lösung deutlich früher. Und allein schon das macht seinen Sieg wünschenswert!

  13. Herr Engels, glauben Sie, dass „unsere“ Landsleute in der Mehrheit wissen, was der Rubikon ist? „Um eines Tages den Rubicon zu überschreiten, bedarf es allerdings eines Elon Musk.“ Abgesehen davon, dass Caesar drei gut ausgerüstete und kampferprobte Legionen hatte, stellt sich die Frage, was hat Trump? Natürlich hat er das gepamperte US-Militär, welche seit 1945 (!) jeden Krieg verloren hat, oder besser gesagt, der es nicht gelungen ist, den Frieden zu gewinnen.

    Das Einzige, was mich am Wahlgewinn erfreuen würde, ist die Tatsache, das die europäische Negativelite mit Schaum vor dem Mund laut aufheulen könnte. Darüber freue ich mich, aber das ist auch alles, weil Trump für Europa nicht dr Messias ist.

  14. Wenn Deutschland eine wirklicher europäische Staatsmacht im Zentrum der EU hätte sein wollen, dann hätte sie eine politische Brücke zwischen Russland, der EU und den USA sein können. Wobei, ich betone das ausdrücklich, nicht nur Deutschland gestern wie heute hätte wirtschaftlich profitieren können, sondern vor allem auch die USA und die EU(!)
    Eine Win-Win Situation. Auch für Russland, ja natürlich.

    Und möglicherweise hätte es den Überfall auf die Ukraine erst gar nicht gegeben.

    Das Problem für Deutschland war und ist
    das Personal der Regierungen, die sich seit Gorbatschow Avancen an die EU und dann 2001 seit der Rede von Putin im Bundestag die politischen Bedingungen zwischen beiden Ländern schleichend verschlechtert hat, beginnend mit der Obama Administration, weil die USA an einer engeren Beziehung auf Augenhöhe mit Russland kein Interesse hatten.
    Und die USA in Wirklichkeit die guten Beziehungen zwischen Deutschland und Russland stets ein Dorn im Auge waren.

    Der Asia-Pazifik Raum steht im Fokus für die USA.
    Was die USA sicherlich selbst verschuldet haben und die EU gleich mit, dass Putin nun genau das gemacht hat, was Sie eigentlich hätten vermeiden müssen, nämlich, dass nun die Verbindung zwischen China und Russland eng geworden sind, weil Putin gar nichts anderes übrig geblieben ist.

    Das wird auch Auswirkungen auf Taiwan und der asiatisch-pazifischen Politik der USA haben, insbesondere auf Chinas „Heimhohlung Taiwans“ in das chinesische Reich.

    Es zeigt sich auch jetzt wieder, dass Harris diesen fundamentalen Fehler vom State Department überhaupt nicht auf dem Schirm hat.
    Daher bin ich auf Trumps Russlandpolitik gespannt, wobei ich mir nicht sicher bin, ob er tatsächlich den Krieg beenden kann/wird, und/oder eine unumgängliche „koreanische Lösung“ im besten Falle herbeiführen kann. Ein Abzug der russischen Truppen aus der Ostukraine wird wohl kaum zu erreichen sein.

    Möglicherweise steht das Ende der römischen Republik näher, als eine weltweite Negativentwicklung, aus dessen Griff sich zu befreien einer Sysiphos Aufgabe gleich käme.

    • „Wenn Deutschland eine wirklicher europäische Staatsmacht im Zentrum der EU hätte sein wollen, dann hätte sie eine politische Brücke zwischen Russland, der EU und den USA sein können. Wobei, ich betone das ausdrücklich, nicht nur Deutschland gestern wie heute hätte wirtschaftlich profitieren können, sondern vor allem auch die USA und die EU(!) Eine Win-Win Situation. Auch für Russland, ja natürlich.“

      Das war tatsächlich eine Option, die Zbigniew Brzeziński in seinem Buch „The Grand Chessboard“ („Die einzige Weltmacht“) erläutert hatte, inklusive der Mitgliedschaft Russlands in der NATO. Eine andere von ihm dargestellte Option war, Russland gemäß der NATO-Doktrin („the Americans in Europa, the Russians out, and the Germans down“) zu isolieren und er hat auch ganz klar benannt, welches Land man dafür herausbrechen müsste. Fängt mit U an und hört mit kraine auf. Aber Sie haben ja schon prägnant geschrieben, warum man sich für letztere Option entschied:

      „…beginnend mit der Obama Administration, weil die USA an einer engeren Beziehung auf Augenhöhe mit Russland kein Interesse hatten“

      Wobei diese Verachtung Russlands schon mit dem Praktikantinnenbeglücker Clinton begann, der sich öffentlich über die alkoholsüchtige US-Marionette Jelzin lustig machte.

    • Deutschland kann nicht die Brücke zwischen EU, Rußland und den USA sein, weil der Zweck der EU das Kleinhalten Deutschlands war und ist. Es wird immer behauptet, Deutschland hätte oder sollte in der EU eine Führungsrolle übernehmen, das kann und wird nicht geschehen, genau das soll die EU verhindern. Und tut es auch recht erfolgreich.

  15. Ich rechne damit, daß Trump die strategischen Bedürfnisse der Russen akzeptiert und ihnen die Krim und einen Korridor zum Schwarzen Meer zugesteht. Wenn die EU aufhört, immer weiter an die Russen heranzurücken und dabei mit den Zähnen zu fletschen, was wohl zu einem abrupten Ende kommen dürfte, wenn der Deal zwischen Trump und Putin gelaufen ist, dann könnte es eine friedliche Phase geben. Wäre ohnehin gut, wenn die Russen für die verbrannte Erde, die sie verursacht haben, dann auch selbst aufkommen müssten, weil es dann ihre eigene verbrannte Erde ist.

    • Herr Pflüger, das ist aber edel von den US-Amerikanern, einem Land Territorium zuzusprechen, welches historisch, zumindest bis 1954 (durch Chruschtschow an die Ukraine völkerrechtswidrig übergeben) zu Russland gehörte. Und: Es wird keinen Deal zwischen Trump und Putin geben, jedenfalls keinen, so wie es sich einige Träumer in Europa vorstellen.

      • Sehr geehrter Herr Gänger, danke für Ihren emotionalen Beitrag.
        Allerdings drängt sich Frage auf, warum viele zeitgenössische Beobachter nach historisch-völkerrechtlicher Analyse besagter Sachlage zu diametralem Ergebnis kommen.
        Sind das alles dumme Menschen resp. „Putin-Lakaie“?
        Hochachtungsvoll

  16. Einer der leider nicht allzu häufigen Treffer, chapeau. Insbesondere die Bemerkungen zu und ueber Musk und dessen Ambitionen und Fähigkeiten duerften zunehmend an Aktualität gewinnen. Offen ist, ob sich neben Musk noch weitere Protagonisten jenseits der Politik, d. h. dort, wo die Musik spielt, bemerkbar machen.

  17. Dass man sich so von den US-Wahlen beeindrucken lässt und um seinen Liebling Harris bangt, ist nur ein Ausdruck von Schwäche. Das ändert auch nichts daran, dass man Mitglied im EU-Club ist, die eben auch nicht aus starken Ländern besteht und nicht mal ein paar Streitigkeiten vor der eigenen Haustür schlichten kann. Auch wenn man im sozialistischsten Deutschland aller Zeiten noch im Tiefschlaf ist und glaubt, es geht so weiter, ist man doch nur der Hinterhof der USA und im Niedergang begriffen.

  18. Folgendes halte ich für Fakten:

    1. Wokismus, jede einzelne Spielart davon, ist nirgendwo mehr mehrheitsfähig. Weder in Deutschland, noch den USA.
    2. Dass die Wahlen knapp sein werden, kaum vorhersehbar, sehe ich auch so, innerhalb der Fehlertoleranz.
    3. Sollten die Demokraten die Wahlen knapp verlieren, werden sie so sicher wie das Amen in der Kirche alle Register ziehen und Geschütze auffahren, um an der Macht zu bleiben. Das habe sie vorher schon mehrfach getan und versucht, das werden sie wieder tun. Sie werden Prozesse führen und werden vor Gericht Gehör bekommen (im Gegenteil zu Trump), sie werden Schmutzkampagnen machen, sie werden zu den übelsten und schlimmsten Methoden greifen, sie werden Trump einen Bürgerkrieg vorwerfen und ihn selbst betreiben.
    4. Sollte Trump verlieren, glaube ich nicht, dass er sich noch einmal den Stress antut, gegen Wahlbetrug und Co. vorzugehen. Dafür ist er zu alt, die Zeit zu schade und die Bürger in den USA hätten die Gelegenheit gehabt mit ihrer Stimme, die Abschaffung der Demokratie durch sogenannte Demokraten abzuwählen. Wenn auch knapp haben die Amerikaner dann gewählt, was sie bekommen werden. Sie haben es sich verdient.

    Man sieht sich immer zweimal. Zwei Amtszeiten und in dem Fall für die zweite Amtszeit zweimal das Angebot die Demokratie zu erhalten. Wer beim zweiten Mal wieder den Demokratieabbau wählt, muss sehen, was für ihn beim nächsten Mal von der Demokratie noch übrig ist. Ich fürchte nämlich, dann hat sich das Wählen erledigt.

    Wenn die Demokratiefeinde die Demokratie abschaffen wollen, dann werden die nicht sagen, ich bin ein Demokratiefeind, sondern ich bin ein Demokrat. Auch das gilt wörtlich wie beim Original mit dem Antifaschismus.

    • Von welcher Demokratie schreiben Sie? Das, was in den USA vorherrscht, ist eine reine Zwei-Parteien-Diktatur und das seit 17hundert und puff. Hinzu kommt, dass die Herrschenden diesen Zustand immer als Demokratie verkauft haben. Das sind glückliche Sklaven, welche daran glauben.

    • Das ist dann der Plan B, nachdem vorher bereits alles versucht wurde, um die Wahlen zu „manipulieren“. Ich traue den „Democrats“ JEDE Schweinerei zu!!

  19. Es gibt den globalen Wettkampf mit USA und China, den ehrgeizigen nichtwestlichen Staaten, der möglichen Ausbreitung des Islam, etc.
    Und dann gibt es noch den internen Kampf in den westlichen Staaten. Zwischen Wokismus und Teilen der einheimischen Bevölkerung. Letzteres vergleichen Sie mit dem Kampf der Optimaten und Popularen in der spätrömischen Republik. Es gibt aber einen sehr großen Unterschied: Zwischen 200 v.Chr. und 200 n.Chr. war das Römische Reich weit und breit absolut sicher. Bis auf das kurze Intermezzo mit den Kimbern und Teutonen gab es keine reale Bedrohung für Rom. 100 Jahre lang konnten sich die Römer gegenseitig umbringen, weil um sie herum nur militärisch schwache Mächte waren. Heute ist das komplett anders. Dieser Druck von außen bewirkt einen Realitätsschock. Wie man aktuell an der wirtschaftlichen Entwicklung der BRD und der Auswirkung auf die Grünen sieht. Im Fall von Europa wird die Abhängigkeit von ausländischen Mächten noch mehr zunehmen. Die bestimmen dann den internen Kampf in Europa auch mit. Selbst so kleine Staaten wie Aserbaidschan oder Katar. Europa wird mehr und mehr der Spielball außereuropäischer Mächte werden. Und der Wokismus oder das Gegenteil wird sich nur halten können, wenn sie die Unterstützung dieser Mächte haben.

  20. Großartiger Essay, lieber David. Darin ist alles enthalten, was man jetzt wissen sollte. Meine Hoffnung stirbt zuletzt…

  21. Die Entwicklung des Westens, die ich derzeit sehe:
    1.) Die USA sind ein Kontinent zwischen zwei Ozeanen. Selbst wenn sie sich in einen Bürgerkrieg stürzen, sind sie von außen kaum bedroht.
    2.) Europa wird sich weiter nach unten entwickeln und verarmen. Wie Spanien und Italien jeweils nach ihren Goldenen Zeitaltern. Oder wie die Graeculi im Späthellinismus. Oder wie die Arabischen Staaten seit Jahrzehnten. Es werden sich immer mehr Staaten in Europa einmischen. Und die Staaten Europas werden Klientelstaaten außereuropäischer Mächte werden. Wie sie es heute schon im Bezug auf die USA sind.

    • Nach den Römern hat es keiner mehr geschafft ein europäisches Imperium/Reich zu erschaffen. Napoleon ist gescheitert. Deutschland ist gescheitert. Die EU ist gescheitert.

  22. Letzten Montag habe ich meinen ausgefüllten Wahlzettel nach Washington DC geschickt.
    Die Systempresse suggeriert seit Monaten, dass die Wahl in den USA auch in Deutschland entschieden wird.

  23. Trump ist eher ein Wegbereiter. In den nächsten 4 Jahren kann er den zukünftigen Weg planieren und zementieren.
    Trumps prägende Hochzeit waren die 1980er, als die USA kulturell die Welt geprägt hatten und fast alle so modern wie die Amerikaner sein wollten.
    Die heutigen USA haben viel weniger Ähnlichkeit mit damals noch überwiegend europäisierten USA.
    Mit dem fortschreitenden demographischen Wandel, Latinos, Asiaten werden sich die USA immer weiter von Europa entfernen.
    ME wird die beiderseitige Entfremdung grösser werden egal wer regiert.
    Anstatt sich ganz den USA zu ergeben, wie es unsere politischen Eliten tun würde ich, Stichwort Schaukelpolitik wie die zB die Türkei oder Indien es handhaben, damit arbeiten, daß die USA Europa als wichtigsten Verbündeten brauchen und klarmachen, daß wir auch im Osten Möglichkeiten haben.
    Alle reden nur von Nordstream 2.
    Nordstream 1 gab es seit den 1970er zu Zeiten der Sowjetunion bereits.

    • Das ist ein interessanter Punkt. Die Masseneinwanderung in den Westen, egal ob Europa oder Amerika, wird beide von einander entfernen. In die USA wandern 90% Leute aus der 3. Welt ein. Europäer kommen immer seltener.
      In Europa läuft es ähnlich.

  24. Bei Musk sollte man nicht übersehen was er seit dem Erwerb, wirtschaftlich-finanziell und medial, aus Twitter zu X gemacht hat. Es geht um Fakten nicht um ideologische Meinungen. Ohne seine teilweise verpfändeten Tesla-Aktien hätte Musk mit X längst Konkurs anmelden müssen. Seine Anbiederung an Trump verfolgt sicher auch den Zweck bei einem Trump-Sieg wohlgelitten am Tisch sitzen zu dürfen, und nicht eher abrupt den Stecker bei den BEVs gezogen zu bekommen. Wenn man Musk als Joker bezeichnet, dann meint man wohl den erfolglosen Kommödianten, oder die Ausformung des Bösen, und den Gegenspieler von Batman. Bei einer Trump-Administration wäre ein erhebliches Zurückdrängen aller Wokeness wahrscheinlich das einzige, eindeutig Positive. Auch wenn die Heritage-Foundation/Projekt 2025 – 900-Seiten Agenda für eine konservative Politikwende in den USA nicht 1:1 umsetzbar wird, JD Vance und eine lange Liste von früheren Spitzenleuten der Republikaner werden so viel wie möglich auf die Tagesordnung schieben. Für die “ Verwaltungsreform “ sollen bereits mehr als 10,000 Leute identifiziert sein, die Leitungspositionen übernehmen könnten, und deren wesentlichste Qualifikation die ideologische Verläßlichkeit und absolute Loyalität zum Supreme Leader ist. Ob diese Leute dann die Verwaltung effektiver und effizienter machen könnten wird nur blumig unterstellt aber mit nichts begründet. Da es sich bei den USA um das einzige hochindustrialisierte und reiche Land handelt, in dem Zehntausende jedes Jahr Suizid verüben weil sie Krankheitskosten nicht tragen können, die Kinder- und Müttersterblichkeit auf Dritte Welt Niveau liegt, und 1/4-1/3 der Gesamtbevölkerung gar keine Krankenversorgung auf Weltniveau bekommen kann, werden gesundheitspolitische Maßnahmen einer Trump-Administration Hundertausenden pro Jahr das Leben kosten. Ein nicht unwesentlicher Teil der Republikaner findet dies ganz in Ordnung, weil wer arm ist, der ist selbst daran schuld, kann ruhig früher sterben und fällt damit niemandem mehr zur Last. Man nennt das Sozialdarwinismus. Save America with God, Guns and Guts.

    • Na ja das Gesundheitswesen in den USA ist nicht so schlecht wie immer gesagt wird.
      Wenn ein Amerikaner eine $36.000 für einen Krankenhausaufenthalt bekommt passiert erstmal folgendes: Er bezahlt nicht. Warum? Weil er mit dem Krankenhaus die Kosten verhandelt. Dann gibt er es an seine Versicherung. Am Ende muss er vielleicht $2000-$6000 davon bezahlen je nach Versicherung und Verhandlung.
      Dafür zahlen sie aber sehr niedrige Steuern. Auf 100k Einkommen ca. 10k Steuern. In Deutschland zahlen sie darauf gute 40k Steuern.

      Alle über 65 haben Medi Care. Die Renten in den USA liegen enorm hoch im Vergleich zu Deutschland und sogar ganz Europa.

      Wer in den USA einen guten Job hat, also High Performer ist, der lebt besser als Schland. Wer dort bei Walmart an der Kasse arbeitet lebt wie ein Hund. Der führt ein besseres Leben in der deutschen sozialen Hängematte.
      Die Unterschicht dort wird halt nicht gepempert wie das in Deutschland der Fall ist.

      • Das amerikansiche Gesundheitssystem ist erstklassig für die, die bezahlen können, bzw. gut genug versichert sind. Ich habe seit 1970 mit Unterbrechungen 25 Berufsjahre bei amerikansichen Firmen in den USA und international, 20 Jahre mit Green-Card als amerikansicher Steuerbürger, gearbeitet. Zwei meiner Kinder, mit Familien. leben seit mehr als 30 Jahren dort. Ich kenne die Verhältnisse nicht nur anekdotisch.

      • Dafür ist das deutsche Gesundheitssystem mittlerweile besch… für die, die bezahlen müssen.
        Hier wird es ausgenutzt von denen, die nicht bezahlen wollen oder können.

  25. Nun haben wir von Herrn Engels einen Ausblick darauf, was zeitnah passieren kann, bei dem einen oder dem (der) anderen künftigen Präsidenten. Interessant wäre nun mal ein Blick in die Glaskugel, wie es nach der jetzt anstehenden Legislaturperiode des neuen Präsidenten weiter gehen kann. Andeutungen sind gemacht, was mich zu dieser Überlegung getrieben hat. Harris stärkt den Wokismus. Wie lange lassen es sich die Leute gefallen, auf diese Art und Weise gegängelt zu werden. Beschwört das Bürgerkriege herauf, läutet das nun wirklich das Ende der westlichen „Zivilisation“ ein, betrachtet im globalen Kontext? Trump ist konservativ und sicher in gewisser Weise toleranter, als Harris, bei allen Macken, die ihm zugeschrieben werden. Er könnte aber u.U. den Verfall der westlichen Welt, wie wir sie noch kennen, verzögern oder wie sehen Sie das, Herr Engels? Meine Lebenskerze ist in ein paar Jahren niedergebrannt, aber die Kinder und Enkel, was erwartet die?Vermutlich konnte das nicht mal Nostradamus voraussagen.

  26. Nichts wird sich verändern. Die Wahlen sind nur Show. Sowas wie Circus Maximus für geistig beschränkte „Bürger“, die sich von dem Theater beeindrucken und beeinflussen lassen. Sämtliche „Demokratien“ der westlichen Staaten sind nur Show. Der Westen wird im Kern von einer Gruppe Oligarchen regiert, die im einzelnen ihren Input von einer KI beziehen. Diese KI berechnet, organisiert und veranlasst wie was wo zu tun ist. Die Handlanger, die sich Politiker nennen, folgen den Vorgaben der KI weil sie käuflich und/oder erpressbar sind.
    Den Mars kolonialisieren? Was für ein Schwachsinn! Wer sowas schreibt schwebt weit entfernt jeder Realität. Der glaubt natürlich auch an Demokratie und Wahlen und anderen Quatsch, wie Klima und Pandemie. Nicht mal bis zum Mond ist irgendwer jemals gekommen. Musk beweist mit seinen modernen Raketen drei mal jährlich, daß bei einer Höhe von 250 Kilometern Schluss ist mit Weltraumflug. Bist zum Mund sind es aber noch weitere 380.000 Kilometer! Den Mond zu erreichen, egal ob bemannt oder unbemannt ist völlig utopisch. Den Mars zu erreichen ist utopisch hoch zehn. Die Fahrzeuge von Jim, Knopf und Lukas auf Lummerland sehen authentischer aus als sämtliche Mond- bzw Mars“Fahrzeuge“. Macht doch mal die Augen auf und schaltet den Kopf ein! Die Schwerkraft der Erde lässt sich nicht überwinden, weil es eben die Schwerkraft ist! 5.000 Tonnen Raketen von Musk fliegen ca 220 Kilometer hoch und dann ist Schluss, weil aller Treibstoff verbraucht ist! Und dann fällt das Ding auf die Erde zurück! Weil die Schwerkraft es zurück zieht! Außerhalb der Atmosphäre gibt es nix wogegen eine Turbine, ein Raketenantrieb Kraft ausüben könnte! Da kann das Ding pusten was es will, es fliegt nicht vorwärts, weil da einfach nix mehr ist wogegen es Energie drücken könnte! Also fällt die Rakete sogar dann auf die Erde zurück, wenn sie sogar noch Treibstoff im Tank hat. Usw.
    Musk ist ein Schauspieler. Trump und Harris natürlich auch. Damit die „Bürger“ endlich mündig werden – und damit reif für echte Demokratie werden – müssen sie erstmal lernen Show von Realität zu unterscheiden.

    • Und die GPS-Satelliten fliegen auch in 220 km Höhe um die Erde?
      Sie fliegen in etwa 36.000 km Höhe.
      Bei Raketentriebwerken gilt der Lehrsatz: Aktion gleich Reaktion.
      Kurz zusammengefasst muss ich sagen:
      Siehe haben von Physik keine Ahnung.
      Oder wollen Sie uns einfach nur auf die Schippe nehmen?
      Dann wären Sie ein Schelm.

      Ich habe einmal in einem Forum spaßeshalber verbreitet, dass die Akkus von E-Mobilen durch das Aufladen doppelt so schwer werden, weil Trillionen von Elektronen in den Akku gepresst werden.
      Das war auch lustig.

      • Die GPS Satelliten fliegen auf etwa 20.000km Höhe. Sie wurden mit ballistischen Raketen auf eine Umlaufbahn außerhalb der Atmosphäre geschleudert. Aus der Geschwindigkeit der Raketen heraus und des Gewichts der Satteliten lässt sich vor dem Start die ungefähre Umlaufbahn errechnen. Das ist Ballistik. Ballistik führt in eine Umlaufbahn aber nicht zum Mond, ein Punkt in 380.000 Kilometern Entfernung und 380.000 Kilometern zurück. Satelliten bleiben auf dieser Bahn weil sich die Fliehkraft in Relation zu ihrem Gewicht und der Schwerkraft dort die Waage halten. So funktioniert Satelliten“steuerung“. Wobei eine Steuerung in Wahrheit außerhalb der Atmosphäre nicht mehr möglich ist. Denn es gibt im Vakuum des Alls nichts wogegen man Schub in irgendeiner Form auslösen könnte. Man kann die Satelliten von dort oben nicht zurück holen. Sobald sie ausfallen sind sie unkontrolliert die Erde umkreisender Weltraumschrott. Genau so wäre es auch mit einer Raumfähre auf dem Mond. Sie könnte dort gar nicht landen, weil man ihren Flug, der ja mit einer gewissen Geschwindigkeit stattfindet, ohne Atmosphäre nicht abbremsen könnte. Genau so kann man ohne Atmosphäre vom Mond nicht starten. Ich wies in meinem Kommentar darauf hin bitte einfach einmal darüber nachzudenken. Einfach mal überlegen, wie eine Steuerung, wozu auch eine Landung gehört, in der Schwerelosigkeit und im Vakuum würde geschehen können. Wie sieht ein Ruder oder ein anderer Antrieb aus, der im Vakuum Schub entwickelt?
        Der Lehrsatz „Aktion gleich Reaktion“ für Raketen gilt nur innerhalb der Atmosphäre. Außerhalb einer Atmosphäre führt Aktion genau so weit wie Null Aktion, nämlich nirgendwo hin. Weil es nichts gibt auf das man Aktion ausüben könnte, gibt es außerhalb der Atmosphäre auch keine Reaktion. Das ist schlicht logisch.
        Ein Fisch kann nicht durch die Luft fliegen, weil seine Flossen dort in Aktion genau so wirken als ob sie gar nicht bewegt würden. So ist es mit einem Raketenantrieb ohne Atmosphäre rund herum ebenfalls. Die Frage ob im All eine Rakete funktioniert oder nicht funktioniert ist dieselbe Frage als ob ein Fisch in der Luft funktioniert. Es funktioniert einfach nicht. Um das zu wissen bracht man kein Physiker sein.
        Physiker sind übrigens seit Merkel eher verdächtig als respektiert.

      • Sie können dem Märchenonkel Habeck die Hand reichen. Sie beide bewegen sich auf dem gleichen Niveau.
        Versuchen Sie doch einmal die Lektüre des folgenden Fachbuches:
        Raketen-Einmaleins, Kovacs:

        Das Buch ist bei booklooker.de erhältlich.

        Aber Sie haben mit Sicherheit einen Kurs für Fortgeschrittene in „Schelmerei“ gemacht.

        Wettersatelliten, Kommunikationssatelliten und einige GPS-Satelliten befinden sich auf einer geostatioären Umlaufbahn in ca. 36.000 km Höhe.

  27. Mein Bauchgefühl (gerade nach einigen Reisen in die USA) sagt mir schon seit Monaten, dass die Dems und Harris die Wahlen gewinnen werden. Sehr knapp, aber am Ende doch. Man wird, gerade seitens der enttäuschten und demoralisierten Rechten, wieder von Wahlfälschungen reden, und es wird sie geben, so wie das US-Wahlsystem eben sehr fälschungsanfällig war und ist aber sie werden die Wahlen nicht entscheiden. Endscheidend ist die Güterabwägung der (weißen) amerikanischen Mittelschicht, deren ihr Seelenheil wichtiger ist als Wohlstand oder Freiheit. Seit der Generation der Boomer gilt auch in den USA, dass man nur anständig ist, wenn man links ist – wobei das in Europa auch etwas anderes bedeuten kann, als in den USA. Europäer legen sehr viel mehr Wert auf soziale Gleichheit und damit Umverteilung, während in den USA zunehmend identitäre und ethnische Themen eine Rolle spielen. Europäer sind durchweg wehrunwillig, Amerikaner durchweg nicht, auch die linken nicht.
    Der Autor spricht einen interessanten Aspekt für das fortgesetzte Scheitern der Rechten bei Wahlen an: Ihr Unwillen, die modernen Mittel des Machterwerbs auch konsequent zu nutzen. Offener und zynischer Rechtsbruch, Bereitschaft zur Gewalt und zum Rassismus, Richterherrschaft statt Parlamentsherrschaft. Trump und noch mehr sein intellektuelles Vorfeld haben das durchaus erkannt, doch die Masse der Trump-Wähler bleibt träge. Die Herrschaft der Linksliberalen ist derzeit nur mit einem Bürgerkrieg zu brechen.
    Nicht umsonst gibt es in Washington derzeit mehr Panzer auf den Straßen als in Kiew.

  28. Ich habe selten einen Artikel von Herrn Engels gelesen, dem ich so diametral gegenüber stehe, wie diesem. Sollte Trump gewinnen, von dem ich ausgehe, so wird er zunächst damit beschäftigt sein, seine Wahlversprechen einzuhalten und das betrifft vorrangig die Innenpolitik. Sein Versprechen, den Ukraine-Konflikt zu lösen, wird er schon deshalb einhalten wollen, weil er zur Bekämpfung seines exorbitanten Defizits keinen einzigen Dollar mehr dorthin verfrachten möchte. Auch seine Idee, die Einkommenssteuer auszusetzen, ist nicht für lau zu haben. Wir werden einen schrittweisen Abzug der US-Truppen sehen; die Herrschaften wird er bei der Deportation der Illegalen aus den USA brauchen. Ich sehe die Konzentration auf sein eigenes Land als sehr positiv. Man darf nie vergessen, er ist ein Mann der Deals, er ist im Herzen und im Denken Unternehmer – und das wird sich zeigen. Auf was ich mich allerdings besonders freue, sind die langen Gesichter „unserer“ Politiker, allen voran Steinmeier. Die werden ihr Fett abkriegen, allesamt. Da bin ich sehr sicher.

    • So diametral sehe ich die beiden, fuer sich passenden, Texte gar nicht.

  29. sorry,für mich ist Bill Gates eine viel dunklere Demokratie-feindliche Milliardärs-Figur als Musk….
    Musk nutzt seine Kohle wenigstens,um die schon fast beerdigte US-Demokratie wenigstens zu erhalten (free speech),während der andere mittels multi-nationaler Kreise SEINE sicht durchdrücken will und seinen Gewinn(Ukraine) einheimsen will.
    wenn Trump gewinnt,hoffe ich,das er rechtzeitig einen guten Nachfolger aufbaut

    • Ich gehe davon aus, dass der Autor Ihrer zutreffenden Skizzierung von Gates, andere nicht ausgeschlossen, zustimmen wuerde.

      • Soros und Konsorten wollte ich nicht ausschliessen 🙂
        ich hoffe,das TE diese „Weltbeglücker“ kritisch sieht

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