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ausgerechnet MASZ mahnt zur "Contenance"

Bei Maischberger: Hitziges Wortgefecht zwischen Strack-Zimmermann und Lafontaine

von Gastautor

03.10.2024

| Lesedauer: 3 Minuten
Maischberger trägt Grün. Hämmert 60 Minuten lang die Ampel-Agenda in die Hirne ihrer Zuschauer. Lässt zwischendurch Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Oskar Lafontaine von der Leine. Und dankt am Ende ihren „Gästinnen“. Mehr muss man nicht wissen. Von Michael Plog

Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP-EU-Abgeordnete) gilt als nicht gerade zurückhaltend, wenn es um Polemik und Wählerbeschimpfung geht. Auch bei Maischberger am Mittwoch deutet nichts darauf hin, dass sie am Vorabend des Tages der Deutschen Einheit irgendeine Gefühlsduselei entwickeln könnte. Ihr gegenüber sitzt Oskar Lafontaine, der heimliche Parteivorsitzende des BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht), und es dauert nur Sekunden, bis Strack-Zimmermann das Wortgefecht eröffnet.

Und sie geht dabei gleich in die Vollen: Lafontaine sei ja wohl mittlerweile „in der fünften Partei oder so“, und sie sei sehr gespannt, wie er jetzt Deutschland auseinandernehmen werde, so wie er es früher mit dem „ganzen Laden“ getan habe. Sie meint die SPD.

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Dann ein emotionaler Vorwurf, und es fällt dem Betrachter immer schwerer, einer unterkühlten, empathiebefreiten Frau irgendwelche Emotionen abzunehmen. Es wirkt gespielt und aufgesetzt, wenn sich die FDP-Frau für den CDU-Politiker Roderich Kiesewetter ins Zeug legt. Lafontaine habe bei einem Auftritt gefordert, der Mann müsse ins Gefängnis, und nur einen Tag später sei Kiesewetter angegriffen worden. „Herr Lafontaine, erst die Worte, dann die Taten. Ich hoffe, dass Sie das auch reflektieren.“

Nun gibt es berechtigte Zweifel an der Geschichte. Wurde Kiesewetter tatsächlich angegriffen, oder ist er etwa nur gestolpert? Zudem lässt Strack-Zimmermann Lafontaine kaum erklären, warum er den CDU-Mann eigentlich im Gefängnis sehen will. Lafontaine versucht es trotzdem: Kiesewetter habe gefordert, man müsse den Krieg nach Russland tragen, sogar russische Ministerien bombardieren. „Solche Worte sind völlig verantwortungslos“, sagt Lafontaine. Was macht Strack-Zimmermann? Sie streitet allen Ernstes ab, dass Kiesewetter dies überhaupt gesagt habe: „Das ist doch nicht wahr!“

Lafontaine fordert daraufhin von Maischberger einen Einspieler, allerdings ohne Erfolg. Verständlich, denn das Zitat ist nicht einmal mehr bei der Deutschen Welle zu finden, der gegenüber Kiesewetter die entsprechende Aussage getan hatte. Lafontaine: „Das ist heller Wahnsinn. Solche Leute sind völlig verantwortungslos und verstoßen gegen das Friedensgebot des Grundgesetzes.“ Deutschland könne wegen solch irrer Aussagen möglicherweise zum Schauplatz eines Atomkriegs werden.

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Strack-Zimmermann ficht das nicht an. Sie mahnt zur „Contenance“, und skurriler wird der Abend wohl nicht mehr. Ausgerechnet die Frau, die politische Gegner wie die AfD mit Fäkal-Vokabular bedeckt („Je größer der Haufen Scheiße, umso mehr Fliegen sitzen drauf“)? Die Frau, die Gäste ihrer Wahlkampfveranstaltungen beleidigt und sogar bedroht? Die monatlich viele hunderte Anzeigen gegen Bundesbürger wegen vermeintlicher Beleidigungen erstattet (und dabei erfuhr, dass man sie ungestraft „lobbygetriebenes Brechmittel“ nennen darf)? Ausgerechnet diese Frau mahnt jemanden zur Gelassenheit?

An Lafontaine prallen die persönlichen Anwürfe ab, doch in der Sache regt er sich auf. „Leider ist das alles völlig daneben, was Sie sagen“, entgegnet er und muss sie mehrfach ermahnen, ihn doch bitte einmal ausreden zu lassen. Das sei ein Gebot der Höflichkeit. Doch die Waffenlobbyistin lässt sich nicht beirren: „Sie wollen mich nicht erleben, wenn ich nicht höflich bin.“ Sie weiß: Schon ihre berühmte Gesichtskirmes, das Augenverdrehen und die Sekundenbruchteil-Grimassen flößen dem Zuschauer Angst ein.

Lafontaine redet auf sie ein wie auf einen Frontsoldaten, dessen Flak gerade einen Rohrkrepierer hat: „Wir haben jetzt zweieinhalb Jahre Waffenlieferungen. Ihr Weg ist gescheitert, nehmen Sie das doch endlich mal zur Kenntnis. Sie leben in dem Wahn, Sie könnten eine Atommacht besiegen.“ Strack-Zimmermann wirft trotzig ein: „Ach, deswegen machen wir jetzt gar nichts mehr?“ Lafontaine: „Wer glaubt, er könne eine Atommacht besiegen, setzt die Welt in Brand.“

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Was Deutschland leisten könne, sei ohnehin nicht der Rede wert, sagt Strack-Zimmermann. Als es um den Krieg in Nah-Ost geht, versetzt sie en passant den deutschen Streitkräften einen Schlag: „Glauben Sie im Ernst, dass mit unserer Ausstattung der Bundeswehr wir die Israelis wirklich unterstützen könnten? Das wäre tragisch, das kann ich Ihnen sagen.“

Was sonst noch geschah:

Dagmar Rosenfeld („The Pioneer“) findet, man müsse für die Palästinenser, die auf Deutschlands Straßen den jüngsten Raketenangriff des Iran auf Israel feierten, durchaus Verständnis haben. Denn die Versammlungsfreiheit sei in Deutschland schließlich schon immer „ein hohes Gut“. Der Zuschauer denkt: Sieh an, jetzt plötzlich wieder? Zu Corona-Zeiten war das anders. Da kam dann schonmal mitten im November ein Wasserwerfer um die Ecke.

Strack-Zimmermann hat den dramatischen Absturz ihrer Partei noch nicht realisiert: „Die FDP gibt es schon ganz lange. Das Bündnis Sahra Wagenknecht wird bald Geschichte sein.“

Entertainer Hape Kerkeling: „Es gibt keinen biologischen Deutschen. Das ist eine üble Fantasie.“ Die AfD wolle „die Demokratie abschaffen“. Er setzt noch einen ungeheuerlichen Vergleich drauf, und da folgt er Marie-Agnes „Haufen Scheiße“ Strack-Zimmermann: „Wenn ich ein Glas Wasser habe und ein bisschen Kloakenwasser reintue, dann ist das ganze Glas ungenießbar. Das kann ich wegschütten. Und ich frage mich, welcher Idiot ist Mitglied in einer Partei, die teilweise rechtsradikal ist. Das kann kein wirklicher Demokrat sein.“ Wer hätte gedacht, dass ein früher so geistreicher Comedian mental so dramatisch abbauen kann?

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72 Kommentare

  1. Wir im Osten haben gelernt in den Jahren. So sind sie eben die BRD Bürger und inzwischen steht man auf wenn sich einer von denen an deinen Tisch setzt.

  2. Und nochmal, weil’s so schön war:
    Mal ganz abgesehen davon, dass ich nie ein ausgemachter Fan von Lafontaine war – und auch wohl niemals sein werde: Wenn er aber in bestem, allerdings unabgesprochenem Einvernehmen mit bekennend konservativen, dafür aber ‚gedienten‘ Militärs aller Ränge und Gattungen übereingeht, indem er sinngemäß feststellt, dass jeder Tote des Ukraine-Konflikts einer zuviel sei, bin ich ganz und gar bei ihm! MASZ möchte ich hier nicht kommentieren: Wer so etwas auch nur geistig ‚anrührt‘, nimmt ‚Schaden an seiner Seele‘ (so, ist das jetzt harmlos genug???) und dieser Kerkeling, den ich von jeher der zweituntersten Schublade zugeordnet habe: Nicht einmal mehr unterstes Fach, sondern dort, wo selbst der Staubsauger höchst selten hinkommt…
    Vielleicht handelt es sich bei der vormittäglich ‚frisch gefrühstückten Cancelitis‘ ja auch um ein temporäres, zum Abend hin abklingendes Phänomen…

  3. Frau Maischberger und auch Frau A. Strack-Zimmermann waren mit dem Thema überfordert. Die historische Entwicklung bleibt unberücksichtigt (fuck the EU) und ca. 5 Milliarden Investition durch die USA vor Ausbruch und der Unterdrückung der Bevölkerung im Donbass. Frau Strack-Zimmermann fordert nur immer mehr Waffen ohne von den Wirkungen ihres Tuns je betroffen zu sein. Solche Leute gibt es immer bei militärischen Auseinandersetzungen. Sie nennt man, so vermute ich mal „Etappenhengste oder auch stuten“

  4. Woher kommt denn das Glas Wasser von Herrn Kerkeling? Von den „echten“ linken Demokraten? Die Plörre ist schon dermaßen verseucht, dass ein Schuss Kloakenwasser durchaus etwas reinigende Wirkung haben könnte. Absolut reines frisches Quellwasser ist in Deutschland schon lange nicht mehr zu bekommen. Übrigens, würden Ampel und Co nicht ständig soviel Schei… produzieren, gäbe es auch deutlich weniger Kloakenwasser. Das Prinzip von Ursache und Wirkung haben Kerkeling und Co leider auch nicht verstanden.

  5. Hape Kerkeling beklagt die Zunahme von Antisemitismus und Homophobie. Wie zu lesen war, sind er und sein Mann von Berlin weggezogen, „weil sie sich in Berlin nicht mehr sicher fühlen“. Das schiebt er Rechtsradikalen zu. Ist das ehrlich? Ist es nicht eher so, dass Homophobie und Antisemitismus ein Kennzeichen vieler Migranten, vornehmlich aus islamischen Ländern ist? Gerade wieder- und das kam sogar in der selben Maischberger-Sendung vor – erlebten wir die Freudentänze palästinensischer, arabischer Migranten über den Raketenbeschuss Israels durch den Iran.
    Schön wäre, wenn Hape etwas ehrlicher wäre.
    Hape Kerkeling ist zwar kein Parteimitglied bei den Grünen (sagt er selbst) aber doch politisch so fixiert, dass die Grünen ihn zum Oberbürgermeister seiner Heimatstadt Recklinghausen machen wollten.

    • Kerkeling lebt jetzt in Köln – wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass er sich da sicherer fühlen wird.
      Ja. Wie verdreht im Kopf muss einer sein, der die Gefahr für sich und andere in einer Partei erkennt, deren Vorsitzende mit einer Frau zusammenlebt – und der nicht wagt, der Realität ins Gesicht zu blicken?

  6. „Oma Courage“

    Nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. (Lk 12:2)

  7. Über das Benehmen dieser Frau muss man nicht mehr viel sagen. Es reicht, wenn man sie gestern gesehen und gehört hat. Gut dass Frau Strack-Zimmermann nichts zu sagen hat, sonst wären wir längst in einem dritten Weltkrieg. Hape Kerkeling sollte sich überlegen, ob er seinen Cocktail über Menschen schüttet. Er tut damit genau das, was er anderen vorwirft.

    • Er tut damit genau das, was er anderen vorwirft.“ Damit ist er genau dort, wo er sein will und damit einer unter tausenden Gleichgesinnten der links-grünen Pseudomoralisten.

  8. Kerkeling war, laut seinem eigenen Buchtitiel, und wäre auch noch besser da wo MASZ nach dem Scheitern der FDP auf Bundesebene noch hinkommen wird: weg

  9. „Sie mahnt zur „Contenance“,…“ Es immer wieder erstaunlich. Egal, ob Grüne, Frau Flack-Zimmermann oder mein Nachbar: diejenigen, die vehement „Contenance“, Besinnung, Toleranz oder Anstand von der Gegenseite einfordern, gewähren sie am geringsten dem Gegenüber. Ein Muster, dass sich gleicht!
    PS: Hape Kerkeling ist auch nur ein charakterloser Systemling, der sich seine Meinung vom ÖRR hat kaufen lassen. Schade!

  10. Frau Strack-Zimmermann hält uns alle für dumm, wenn sie mit Pokerface behauptet, Deutschland würde keine Waffen an Israel liefern. Wer ein nicht so gutes Gedächtnis hat (und sich zB an U-Boote nicht erinnern kann), muss halt googeln, auch wenn Strack-Zimmermann das ablehnt. Und dann findet man in Sekundeschnelle Quellen, deren Seriosität wohl auch sie nicht bestreiten wird, die belegen, dass sie die Unwahrheit erzählt:

    „Rüstungsexporte nach Israel
    Welche Waffen liefert Deutschland?
    Stand: 19.09.2024 16:23 Uhr
    Deutschland zählt zu den wichtigsten Waffenlieferanten für Israel. Trotz Protesten gibt es keinen Exportstopp.

    Gerichtshof
    Die deutschen Rüstungsexporte nach Israel waren in diesem Jahr Thema vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Nicaragua hatte die Bundesrepublik verklagt. Der Vorwurf lautete Beihilfe zum Völkermord. Der Eilantrag wurde abgewiesen. Vor Gericht hatte die Bundesregierung argumentiert, Waffenexporte würden streng geprüft. …“
    (tagesschau)

    Glaubwürdiger wird Strack-Zimmermann mit unwahren Behauptungen (die Sendung war übrigens voll davon) sicher nicht. Warum macht sie so etwas?

    • Die Strack-Zimmermann ist für mich eine verrückte alte Kriegstreiberin.
      Wer die russische Föderation mit Raketen angreifen möchte, ist geistig nicht normal. Angriff auf die russische Atommacht ? Die FDP ist nicht grundlos unter die 5 % in die Bedeutungslosigkeit gefallen. Figuren wie Lindner – S. Zimmermann oder auch Buschmann – sie alle haben die FDP vernichtet.
      FDP Parteimitglieder müssten eigentlich ganz ruhig sein.

  11. Es ist schon auffällig, daß die ausgesprochen unsympatische Rüstungslobbyistin und Kriegstreiberin MASZ auf allen Kanälen von ARD über WELT und ntv bis ZDF dauerpräsent ist. Nachdem ich vorübergehend Nachrichten statt bei den ÖRR Anstalten ( schon lange nicht mehr ) bei WELT und ntv gesehen hatte, habe ich mich inzwischen auch von diesen verabschiedet und informiere mich nur noch über das Internet.

    • Diese unsympathische FDP Lobbyistin wird in gekauften Staatsmedien gezeigt.
      Daher – Jeder sollte ich nur noch auf freien Internetseiten informieren.

  12. Strack-Zimmermann wurde nicht ohne Grund nach Brüssel weggelobt, auch die FDP hat erkannt das ihr strikter Kriegskurs nicht gut bei der Bevölkerung ankommt. AFD/BSW sind auch deswegen so erfolgreich weil sie sich nicht diesen transatlantischen Narrativen unterwerfen.

  13. Häufig trägt zunehmendes Alter eben nicht zur Steigerung der Weisheit bei. Die explizite Aufzählung von Beispielen schenke ich mir im Hinblick auf die Zensur.

  14. Als die Diskussion auf das Thema Landtagswahlen fiel, konnte sich Lafontaine eine Spitze gegen Strack-Zimmermann nicht verkneifen. Die FDP habe auch wegen Strack-Zimmermann nur ein Prozent bekommen. Einfach herrlich und auch noch wahr!

  15. Kerkeling hat vor wenigen Tagen in einem Interview in der SchwäZ beklagt, dass er als Homosexueller in D heute viel öfter Angriffen ausgesetzt sei als früher. Schuld sind seiner Ansicht nach aber allein „Hass und Hetze“ und so ne Sachen halt….😆

  16. Da ist sie ja doch wieder, die Marie Agnes. Sie war so lange irgendwie unter dem Fog of War verschwunden, dass man schon dachte, sie stehe kurz vor Moskau.

  17. Gerade Kerkeling sollte froh sein, dass er in Deutschland und nicht in Afghanistan oder dem Iran geboren worden ist.

  18. Lafontaine hat etwas nicht begriffen: Wenn man ein Land mit Waffenlieferungen unterstützt, kann man nicht dabei gehen und die Nutzung der Waffen einschränken. Die russische Artillerie schießt ja nicht nur vom Boden der Ukraine aus, sondern steht auf russischen Staatsgebiet. Es ist doch idiotisch den Ukrainern zu verbieten diese Angreifer auf der russischen Seite nicht bekämpfen zu dürfen.
    Noch viel bescheuerter ist es, wenn man den Ukrainern verbietet, den Russen durch einzelne Nadelstiche zu verpassen, mit denen sie hier und dort wichtige strategische Ziele wie eben auch Ministerien anzugreifen, um den weiten Ablauf zu stören oder anderes zu verhindern.
    Hätte man den Ukrainer von Anfang an zugestanden, sich tatsächlich gegen den Aggressor Russland (besser Putin) wehren zu dürfen und selbst mit Angriffen die russische Armee zu schwächen und an manchen Stellen vollkommen zu stoppen, hätte der Krieg längst beendet sein können. Mittlerweile haben verschiedene Natoländer das eingesehen und den Ukrainern erlaubt, die Waffen so einzusetzen, wie sie es für notwendig halten.
    Wenn jemand wie Lafontaine auf diese dumme Idee kommt, dass man damit einen Atomkrieg auslösen könnte, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Sobald das rund um die Erde installierte Warnsystem typische Erschütterungen wahrnimmt, die auf einen Raketenstart hinweisen und Satelliten solche Start bestätigen (wobei Atomwaffenstandorte bekannt sind) sind die Raketen der Nato – in der Hauptsache erst einmal die der USA, Frankreich und England – Richtung Russland unterwegs. Wenige Minuten später schon erreichen die Raketen von der britischen Insel die ersten russischen Großstädte. Dann sind gerade einmal 4 Minuten vergangen und durch 14–16 Minuten später schlagen die Sprengköpfe »Made in USA« ein und hinterlassen Schutt und Asche und ganz besonders verbrannte Erde, also ein Gebiet, das in den nächsten 10.000 Jahren nicht bewohnbar wäre.
    Lafontaine scheint immer noch in den 80er Jahren zu leben, wo der Kalte Krieg im Falle eines Kriegsfalls tatsächlich Mitteleuropa das Hauptschlachtfeld gewesen wäre und keine Abschreckung gegenüber anderen Staaten in der Form existierte. Die USA hatten damals schon ein kleines Arsenal an Atombomben, die im Gegensatz zu heutigen eher wie ein Knallfrosch wirken, aber eine Gewaltige psychologische Wirkung hatten. Die USA haben ja nicht Nagasaki und Hiroshima mit A-Bomben angegriffen, weil die Japaner nicht aufgeben wollten, sondern um ein weltweites Zeichen zu setzen.
    Auf allen Seiten wird man heute verhindern, dass Atomwaffen zum Einsatz kommen, weil alle Seiten wissen, wie das ganze enden würde – nämlich für alle Seiten ganz übel.
    Lafontaine sollte vielleicht mal »Die Kunst des Krieges« lesen, vielleicht versteht er dann, dass man Waffen nur braucht, um einen potenziellen Gegner im Ungewissen zu lassen, welches Risiko er selbst eingeht.
    PS: Bevor man sich ständig über solche schwachsinnigen Sendungen aufregt und damit Lebenszeit verschwendet, sollte man lieber etwas mit der Familie unternehmen oder ein Buch lesen.

    • Ich sehe das ähnlich wie Sie. Wenn man der Überzeugung ist, der Ukraine Waffen zu liefern im Kampf gegen den russischen Einmarsch – auch aus generellen Überlegungen heraus, übermächtigen Staaten zukünftig Einhalt zu gebieten, sich nicht einfach fremdes Territorium unter den Nagel zu reißen – darf man daran keine Bedingungen knüpfen, wie und wo diese eingesetzt und vor allem nicht eingesetzt werden dürfen.
      Eigentlich geschah das Versäumnis schon 2014 mit der Annexion der Krim. Damals hätten die westlichen Schutzmächte im Budapester Memorandum – USA, Großbritannien und Frankreich – der Ukraine eigentlich gleich beistehen müssen, notfalls auch militärisch. Das geschah nicht, auch auf Drängen Merkels, die Putin nicht reizen wollte. Spätestens mit dem russischen Einmarsch im Februar 2022 hätte das aber geschehen müssen.
      Und Putins Drohungen nach atomarer Eskalation sollte man Ernst nehmen als das, was sie sind: Drohungen zur Abschreckung, der Ukraine nicht zu helfen. Er tat dies schon wiederholt, auch 2014. Passiert ist nix. Und Putin ist klug genug, auch nichts passieren zu lassen, denn wie heißt so treffend: Wer als Erster den roten Knopf drückt, stirbt als Zweiter. Das ist das Prinzip der atomaren Abschreckung. Und so viel dürfte Putin die Ukraine dann doch nicht Wert sein.

  19. Man muss Strack-Zimmermann nicht mögen. Tue ich auch nicht. Wie man überhaupt Politiker nicht mögen muss. Man hat persönlich ja nichts mit ihnen zu tun. Aber man sollte wissen, wofür sie stehen. Und das schätze ich an Strack-Zimmermann: klare Worte, klare Positionen, kein nichtssagendes Politikerschwätz entlang einstudierter message tracks. Das personifizierte Gegenteil eines Olaf Scholz.
    Strack-Zimmermanns Positionen zum Ukrainekrieg sind klar. Nichts neues von ihr gestern. So gesehen wäre es viel wichtiger gewesen, Oskar Lafontaine mal genauer auf den Zahn zu fühlen, wie er sich die Lösung des Problems vorstellt. Verhandeln – gäääähn! Wieder so ein nichtssagendes Politikerschwätz aus dem linken wie auch rechten Lager. Als ob das nicht schon seit Anbeginn des Krieges auf verschiedenen Ebenen passiert, fortlaufend. Hier hätte man auch einhaken können, wenn Lafontaine behauptet, die Waffenlieferungen seien gescheitert: Wo stünde die Ukraine denn heute ohne Waffenlieferungen? Gäbe es sie als souveränen Staat überhaupt noch? Oder wenn Lafontaine behauptet, man könne eine Atommacht nicht besiegen, ihn an Afghanistan erinnern und dass es gar nicht um Besiegen sondern Rückzug aus fremden Staatsgebiet geht. Last but not least Lafontaine, der sich ja gerne als Russlandkenner darstellt, mal fragen, wie man einer wie auch immer gearteten Friedenslösung, zu der Russland bereit ist, trauen kann, wenn Putin schon die russischen Zusagen im Budapester Memorandum als Gegenleistung für die freiwillige Abgabe des damals weltweit drittgrößtes ukrainischen Atomwaffenarsenals – an Russland wohlbemerkt! – bereits 2014 mit der Annexion der Krim in die Tonne getreten hat.
    Ich räume ein auch nicht zu wissen, ob immer weitere Waffenlieferungen der richtige Weg sind. Ich weiß aber auch keine Alternative, wie man sonst der Ukraine helfen kann, echte Kompromissen mit Russland für einen Frieden jenseits der Maximalforderungen Putins auszuhandeln, von denen der Kremlchef seit zweieinhalb Jahren keinen Millimeter abweicht und die letztlich der Aufgabe der staatlichen Souveränität der Ukraine gleichkämen.
    Diese Chance wurde gestern leider versäumt. Schade!

  20. Vielleicht sollte sich die FDP -Führung einmal ernsthafte Gedanken machen, über ihr gänzliches verschwinden aus der Parteienlandschaft – bis hin ins Haus der Geschichte –
    Könnte nicht, die vom fast täglichen Selbstinszenierung Talkrunden Virus berauschte: „MARIE-AGNES-STRACK-ZIMMERMAN“, eine Mitverantwortung angehaftet werden?

  21. Lafontaine habe bei einem Auftritt gefordert, der Mann müsse ins Gefängnis, und nur einen Tag später sei Kiesewetter angegriffen worden. „Herr Lafontaine, erst die Worte, dann die Taten“.
    Richtig! Dann hätte Kiesewetter besser den Mund gehalten.
    Strack-Zimmermann hat außerdem behauptet Herr Lafontaine würde bezüglich der Aussagen des Herrn Kiesewetter CDU die Unwahrheit sagen, Falsch!
    Herr Kiesewetter hat am 09.02.2024 gesagt: „Der Krieg muss nach Russland getragen werden. Russische Militäreinrichtungen und Hauptquartiere müssen zerstört werden. Wir müssen alles tun, dass die Ukraine in die Lage versetzt wird, nicht nur Ölraffinerien in Russland zu zerstören, sondern Ministerien, Kommandoposten, Gefechtsstände.“
    Fazit: Herr Lafontaine hat die Wahrheit gesagt und die Waffenlobbyistin Strack-Zimmermann, wie schon so oft, gelogen.
    Frau Maischberger müsste die Aussagen des Herrn Kiesewetter in Kiew auch kennen, sie hat aber nicht klärend eingegriffen, sonst hätte sie die Strack-Zimmermann im deutschen Propagandafernsehen der Lüge entlarvt.
    Info: https://www.dw.com/de/kiesewetter-den-krieg-nach-russland-tragen/a-68215200

  22. Zur AfD wäre immer nur genau eine Frage hilfreich, die mir noch niemand dieser ach-so demokratischen Herrschaften beantworten wollte und konnte: was genau ist an der AfD undemokratisch? Wie genau wollen sie die demokratie abschaffen? Was genau ist ander AfD Nazi?
    Ich hätte gerne konkrete Forderungen (z.B. im Wahlprogramm) etc., die das belegen.
    Ich hingegen (und vermutlich jeder etwas aufgeschlossene Bürger) kann mindestens tausendfach belegen, dass die Grünen und die SPD undemokratisch sind, dass viele ihrer Mitglieder diesen Staat ablehnen und dass sie gegen die Verfassung arbeiten und agitieren. (Z.B. hat keine Partei mehr Gesetze eingebracht, die gegen das GG verstossen, als die SPD. Das neue Gesetz zur Migrantenquote für Behörden ist das nächste aus dieer Kategorie.)

  23. Ich werde das jetzt angehen, diesen Leuten mit meinen Rundfunkgebühren die Basis für ihre Unverschämtheiten zu nehmen. Gründe gibt es mehr als genug und ich nutze das Angebot nicht.

    • Wieder eine mehr. Die wissen, dass das System kippt, wenn eine gewisse Anzahl Verweigerer erreicht ist. Nutzen Sie beim Widerspruch die www mit den Formularen des Einzugsservice. Sie sparen die Briefmarke und die Eingangsbestätigung erhalten sie zudem sofort!

  24. Als Ostdeutsche kann ich mich nicht erinnern, dass es seit der Wende jemals dermaßen unsympathische, arrogante, meilenweit vom Bürger entfernte Politikerfiguren gegeben hätte, wie diese unleidliche, politisch gefährliche Strack-Zimmermann, Kiesewetter und Spahn u.v.a. Auch an den diffamierenden Äußerungen von H. Kerkeling wird deutlich, dass wir uns in einer Phase befinden, in der Demokratie und Freiheit erheblich verloren gegangen sind. Begäbe ich mich auf sein Niveau, würde ich ihn als Idioten bezeichnen. Mit welchen Vorstellungen wären wir wohl damals 1989 auf die Straße gegangen, hätten wir gewusst oder geahnt, dass wir 35 Jahre später erneut Demokratieverachtung und Meinungsausgrenzung ausgesetzt sind.

  25. Radikalität ist gemäß Bundeszentrale für politische Bildung noch im Rahmen der Verfassung liegende politische Meinung. Daher sollte Herr Kerkeling sich vorab vergewissern, bevor er üblen Nonsens absondert.

  26. Nicht Kiesewetter gehört ins Gefängnis, denn er will nicht die russische Atommacht besiegen sodern den Verteidigungskampf auf russischem Gebiet führen, hingegen gehört Putin in Untersuchungshaft, denn der internationale Gerichtshof hat in wegen mutmaßlichen Kriegsverbrechen zur Fahndung ausgeschrieben. Vielleicht macht Lafontaine oder besser noch Putinfreund Schröder dem Putin klar, dass die Atommächte Frankreich, England und USA auch nicht zu besiegen aber wirtschaftlich wesentlich stärker sind. Das ist die harte Realität.

    • Ein schönes Beispiel, was mit unseren GEZ-Zwangsgebühren erreicht wird.

    • Die USA, Israel, China und auch Russland erkennen den Internationalen Gerichtshof nicht an und unterliegen deshalb auch nicht dessen Rechtsprechung. Beispiel: Deshalb werden sich US-Soldaten und der frühere US-Präsident George W. Bush nicht für ihre mutmaßlichen Verbrechen im Irakkrieg verantworten müssen. Wirtschaftlich steht Russland mit einem Wirtschaftswachstum von ca. 4% wesentlich besser da als der Westen. Deutschland übrigens nur 0,1%. Die Realität ist manchmal eine andere.

    • Zwischen Atommächten herrscht immer Patt. Die Ukrainer merken nicht, dass sie längst einen Stellvertreterkrieg für die NATO kämpfen. Am Ende, wenn sie sich durch den aussichtslosen Kampf so ruiniert haben, dass sie aufgeben MÜSSEN (jetzt hätten sie noch die Wahl), werden sie dem Westen genau das zum Vorwurf machen. Sie werden Milliarden an Wiedergutmachung fordern, und dreimal dürfen Sie raten, wer als erstes den Geldbeutel zücken wird.

    • Warum gehört Putin nur in Untersuchungshaft? Außerdem hat Putin schon andere Länder bereist, die sich einen feuchten Kehricht darum kümmern und ihn ganz sicher nicht festnehmen lassen. Dazu fehlt denen einfach das Rückgrat. Hätte man Putin wirklich »absetzen« wollen, wäre das längst passiert, denn selbst beim FSB hat Putin keine Freunde mehr. Es gäbe mehr als genug Männer und Frauen, die Putin ohne weiteres aus dem Kreml dauerhaft entfernen würden; man müsste ihnen nur ein Angebot machen und schon würde er in irgendeinem Geheimgefängnis verrotten.
      Das eigentliche Problem dabei ist jedoch, dass ein sehr großes Risiko besteht, dass Putin durch einen noch viel gefährlicheren Mann ersetzt würde; durch jemanden, dem das Denken nicht in die Wiege gelegt wurde. Der nächste Irre wäre Medwedew, der völlig außer Kontrolle wäre und Putin dagegen regelrecht besonnen wird. Medwedew ist nicht im geringsten einschätzbar, weshalb man diesem Verrückten auch zutrauen könnte, A-Waffen einzusetzen. Nur ist dann das Risiko für ihn sehr groß, dass Russland bald nicht mehr bewohnbar sein würde. Der chinesische Staatspräsident jedenfalls würde sich das ganze nicht sehr lange anschauen und Medwedew eher beseitigen als zu riskieren, dass seine Wirtschaft, die immerhin auf der Weltrangliste der erfolgreichsten Volkswirtschaften auf Platz zwei steht, durch einen außer Kontrolle geratenen russischen Präsidenten zerstören ließe. Die Unternehmen aus den westlichen Industrienationen haben China erst so aufsteigen lassen, nicht Russland.
      Dass man Ihnen hier bis jetzt 37-mal den Daumen nach unten gedrückt hat, kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, denn Sie haben geschrieben, was durchaus nachprüfbar und logisch ist.
      Es ist mir ein Rätsel, dass auch nur ein einziges annehmen könnte, dass man den Westen (NATO) militärisch oder wirtschaftlich schlagen könnte. Russland hat jetzt schon keine Mittel mehr und Putin zieht sich immer mehr den Unmut der eigenen Bevölkerung zu. Viele scheinen das irgendwie entweder zu verdrängen oder realisieren das einfach nicht.

    • Sie übersehen die Tatsache, dass Deutschland zuerst im Fadenkreuz eines russischen Wrstschlag mit

    • Eddie, ich empfehle ihnen, lesen sie bitte das Buch von Verheugen & Erler „Der lange Weg zum Krieg“. Dann werden sie erkennen, wer eigentlich in Haft gehört. Putin ist es nicht.
      Mit Halbwissen brillieren kann jeder.

    • Eddie: Kennen Sie das Buch „The Grand Chessboard“ (Das große Schachbrett) des ehemaligen Chefberaters von US Präsident Carter, Brzezinski, das dieser 1997 verfasste? Der Untertitel lautet „Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft“.

      Brzezinski skizzierte schon 1997, wie mit einer Nato-Osterweiterung und einer Westanbindung der Ukraine Russland zu einer nicht mehr europäischen Macht, sondern primär asiatischen Regionalmacht gemacht, besser: degradiert, werden soll und wie auf diese Weise die Weltherrschaft der USA zu stabilisieren sei. Die seither geführten US-Kriege (in Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Syrien) und die seither praktizierte Politik der US-Regierungen und nicht zuletzt diejenige der Nato unterstreichen, dass Brzezinskis Analyse in vielen Teilen Blaupause für die US-Politik ist. Die USA wollen einzige Weltmacht sein und bleiben.

      Das Buch gibt’s auch auf Deutsch!

  27. Ich habe das wieder nicht gesehen. Wenn Maischberger angekündigt wird, ist das ein Grund, nicht einzuschalten. Da muss man sich bei ARD und ZDF nicht wundern, wenn nur noch die Alten vor dem TV-Gerät sitzen, die eingenickt sind.

    • Ich schaue keine Polittalks mehr des ÖRR. Einzig gönne ich mir regelmäßig die 15min nachgefragt des Presseclub auf Youtube. Leider ist dies seit deren neuen Telefonanlage auch nicht mehr so realistisch aber ab und zu vertun die sich doch bei der Auswahl der Anrufer. Wenn es um linke Themen geht dann kommen die Anrufer von Hamburg, München und anderen LinksGrünen-Hochburgen vermehrt in die Sendung und so sind auch die Fragen und Anmerkungen. Nur so eine Erfahrung meinerseits.

      • …. aber ab und zu vertun die sich doch bei der Auswahl der Anrufer.

        Die versuchen im Hintergrund eine „runde“ Sendung zu komponieren, indem sie entsprechende Anrufer im Vorgespräch auswählen, oft zustimmende bis zur Peinlichkeit, aber auch kritische.

        Wer seine Chancen erhöhen will in die Sendung zu kommen, kann sich eine Coverstory für das Vorgespräch zurechtlegen, die dem Bedarf der Redaktion entspricht.

    • ARD und ZDF haben Zuschauer, de im Schnitt älter als 60 Jahre sind; die ältesten Zuschauer hat übrigens das ZDF mit über 65 Jahren.
      Überhaupt ist es völlige Zeitverschwendung sich den Unfug anzuschauen, denn wer glaubt, dass es dort nicht auch Absprachen gibt, die für hohe Einschaltquoten garantieren können, könnte man stattdessen wieder eine Kochsendung sehen.

  28. Unabhängig von allem Geplänkel sollte man festhalten, dass Lafontaine, wie seine Frau, im Kern der Sache, Ukraine/Russland, auf dem Holzweg waren und sind, und MASZ auf dem Boden der Realität. Russland wird nur ohne absurde Vorbedingungen an einen Verhandlungstisch kommen, wenn sie an der ukrainischen Front nichts mehr dazugewinnen können, und befürchten müssen, dass sie wieder verlieren was sie schon haben. Es ist dummes Geschwätz, dass es darum ginge die Atommacht Russland zu besiegen. Ein nach Innen und Außen imperialistisch-aggressives Russland, das überhaupt nicht Mitglied unserer europäischen Zivilisation sein will, weil die dortigen Eliten in ihrer gewalttätigen und ausbeuterischen Besoffenheit sich für etwas Besseres halten, kann nur mit militärischer Stärke in Schach gehalten werden.

    • „imperialistisch-aggressives Russland“ Nur ein kleiner Hinweis: Russland wurde in der Geschichte u.a. von folgenden Ländern angegriffen, Schweden, England, Türkei, Frankreich, Deutschland und Japan. Nun und jetzt, sehr geehrter Teilnehmer „bkkopp“ von den USA. und GB Jeder Taxifahrer in Asien oder Südamerika kann Ihnen locker erklären, dass die EU als Untertanen einen Stellvertreterkrieg führen und finanzieren. Sollten Sie von Bildern mehr überzeugt sein, dann schauen Sie sich doch die beiden englischen 1. Weltkriegspanzer an, die vor einer Fabrik in der Ostukraine ausgestellt sind. Diese wunderbaren Geräte dokumentieren die friedfertige Politik, die die Briten schon immer pflegen.

    • Die Russen wollen an der Front nichts dazugewinnen. Sie halten das Gebiet, auf dem sie Einfluss geltend machen wollen und lassen absonsten die Ukrainer, salopp gesagt, am ausgetreckten Arm zappeln, bis sie aufgeben müssen und verhandeln werden. Das ist für jeden ganz offensichtlich die Strategie. Sie setzt bewusst auf Zeit und sie funktioniert.

      Die Ukraine hat dieser Strategie nichts entgegenzusetzen und ich bezweifle, dass Hofreiter, ASZ & Co sie überhaupt kapiert haben. Die denken in der unbedarften Logik derer, die Krieg für ein Schulhofgerangel halten und kommen deshalb über die einfältige Erkenntnis, dass es wohl das beste wäre, bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen, nicht hinaus.

    • Putins Russland ist wirtschaftlich wie auch militärisch schlicht am Ende. Die eigene Bevölkerung spürt Tag für Tag die Auswirkungen, wenn sie Lebensmittel einkaufen wollen und die Regale noch leerer sind als schon vor dem Ukrainekrieg.
      Verfolgt man das ganze bereits einige Monate vor dem Einmarsch Putins Truppen in den Osten der Ukraine, stößt man irgendwann auf eine ganze besondere Sache, dem eigentlichen Kriegsgrund: Im Osten der Ukraine befinden sich Rohstoffe im geschätzten Wert von mindestens 12 Billionen Euro! Bevor Putin einmarschiert ist, wurden schon Schürfrechte online versteigert und einige westliche Industrienationen haben diese Schürfrechte für einen Teil der Gesamtanzahl erworben.
      Diese Rohstoffe sind relativ leicht abbaubar und würden Russland eine Menge Geld bringen. Zwar lagert in Sibirien auch ein gewaltiger Rohstoffvorrat, doch er ist weitaus schwieriger und somit deutlich teurer im Abbau. Hat sich denn noch niemand darüber gewundert, warum die russischen Truppen mit aller Gewalt die östlichen Landesteile besetzt und verteidigt? Das Ziel einer solchen Aktion sollte doch die Einnahme und Besetzung der Hauptstadt sein, wo man den jeweiligen Staatschef festnimmt und zur Kapitulation zwingt. Das hat Putin aber nicht gemacht, was seine wahren Absichten um so deutlicher erkennen ließ.
      Amerikaner, Franzosen, Briten und Deutsche haben in der Ukraine Eigeninteressen zu schützen. Jetzt sind einige Nato-Länder so weit und lassen die Ukrainer gewähren, die jetzt auch Ziele weit auf russischen Staatsgebiet erfolgreich angreifen. Erst vor ein paar Tagen haben die Ukrainer ein Munitionsdepot in die Luft gejagt, wo mindestens 30 Tonnen Munition in die Luft geflogen ist. Darunter soll auch eine Lieferung von Nordkorea gewesen sein.
      Putin hat die Fantasie das alte sowjetische Reich aufzubauen um als Weltmacht wieder ernst genommen zu werden. Nur spielen die ehemaligen Sowjetstaaten nicht mehr mit und wollen mit Moskau nichts mehr zu tun haben. Dafür wurden sie viel zu lange von Moskau unterdrückt und heute geht es ihnen sogar deutlich besser, wenn sie mit dem Westen Geschäfte machen.
      Putin ist nicht nur militärisch am Ende, sondern auch politisch am Rande des Abgrundes. Viele Fehler kann er sich nicht mehr erlauben, schon gar nicht den Einsatz von Atomwaffen, die am Ende auch zur Auslöschung Russlands führen würde.
      Lafontaine lebt immer noch in der Zeit des kalten Krieges, wo die schiere Masse an Menschen und Material für eine Abschreckung sorgte. Zu der Zeit war man sich so ziemlich im Klaren darüber, dass die Russen zu dem Zeitpunkt ihr Ziel, binnen 7 Tagen am Rhein zu stehen, durchaus realistisch gewesen wäre.
      Das aber ist längst vorbei, denn Putins Truppen haben es nach so lange Zeit nicht einmal fertiggebracht, eine eigentlich militärisch unterlegene Armee zu überrumpeln und kein Panzer es geschafft hat durch die Straßen von Kiew zu patrouillieren. Putin hat kein Geld mehr, seine vermeintlichen Superpanzer wurden schon seit Jahren nicht mehr gebaut, weil sie viel zu teuer sind.
      Und was Lafontaine im Speziellen angeht: Man muss schon verrückt sein, um sich von einem Wehrdienstverweigerer erklären zu lassen, wie das militärische Spiel funktioniert!

  29. Der letzte Absatz hat es in sich. Gut. Bei MASZ verstehe ich, dass sie ihre Rolle als Kalaschnikow hoch bezahlt spielt bis zum bitteren Ende – aber dass einer wie Kerkeling auch auf der Welle reitet berührt mich schon.
    Wie kann es sein, dass solche auf die gesetzte Propaganda herein fallen, ohne sich alternativ zu informieren? Was die Frage aufwirft, weshalb Kerkeling überhaupt zu diesem Zeitpunkt wieder in der Öffentlichkeit auftaucht, nachdem er ja lange in der selbst gewählten Versenkung verschwunden war?
    Oder werden die, die da auftreten, alle bezahlt, damit sie das aufsagen, was man ihnen aufträgt? Wie in Reichen vor unserer Zeit?

    • Herr Kerkeling hatte schon immer eigene Ansichten und Thesen. Und mal ehrlich, jeder hat hier für sich seine Wahrheit, jeder hat seine Wohlfühlblase. Setzt man sich mit anderen Thesen und Meinungen auseinander, könnte das eigene Konstrukt Risse erhalten, das will keiner. Und wenn das Umfeld von Harpe so ist wie er sich gibt, dann brauchen wir uns über solche Ergüsse nicht wundern. Selbiges gilt für MASZ. Die Verleugnung der Worte von Kiesewetter belegt deutlich diese Theorie der selbstgeschaffenen Wohlfühlblase.

    • Vielleicht möchte er medial wieder mitmischen, und das geht am besten mit derartig unterirdischen Äußerungen in einer entsprechenden Sendung bei den ÖRR.

    • Er muss mal wieder Geld verdienen und hat den sich drehenden Wind noch nicht bemerkt. Oder er denkt für einen ÖR-Törn reichts noch.

    • „Wir leben ja in Zeiten, die sehr schwierig sind, und Dinge spitzen sich zu, machen wir uns nix vor“, erklärte er. „Und ich hatte den Eindruck, dass Berlin nicht mehr so tolerant ist, wie es einmal war.“

      Hape Kerkeling über seinen Umzug mit seinem Ehemann von Berlin zurück nach Köln im Jahre 2017. Hat aber alles nix mit nix zu tun.

      https://www.ksta.de/panorama/promis/als-es-um-seine-sicherheit-geht-wird-hape-kerkeling-bei-inas-nacht-ploetzlich-ernst-873188

  30. Es gibt (meist unsympathische) Menschen, die werden unsachlich, ausfallend, persönlich und unfair. Meinen aber, zu diskutieren.

    Bin beim Zappen gerade an einer Ausfälligkeit hängen geblieben. Kaum auszuhalten, sowas.

    • Das schöne ist ja, dass niemand sich diesen Unsinn anschauen muss. Da würde ich doch lieber Farbe beim Trocknen zusehen, weil das wesentlich spannender ist.
      In solchen politischen Sendungen – mehr ist das ja wohl gar nicht – gibt es auch keine Zufälle; erst wenn es ordentlich zu Sache geht, schalten mehr Leute ein. Sie fallen also darauf rein, dass Regieanweisungen ihnen etwas vorgaukeln, was an sich nicht so ganz echt ist.
      Nach den Sendungen sitzen Strack-Zimmermann und Lafontaine wahrscheinlich in der Senderkantine und lachen sich kaputt, weil die Zuschauer so selten dämlich sind. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass man den Zuschauern/Zuhörern etwas bietet und die beiden »politischen Gegner« nach den Debatten erst einmal ein Bier zusammen getrunken haben.
      Wer langsam verstanden hat, dass alle Parteien im Grunde gleich ticken, sollte doch darauf schon ganz alleine gekommen sein. Dieses Gemauschel fängt schon in den Stadt-/ Gemeinderäten an, geht über die Kreisverbände bis in den Landtag und erblüht in Berlin zur ganzen Pracht.

  31. Strack-Zimmermann und dieser völlig aus der Spur geratene Kerkeling sind unerträgliche Personen denen immer wieder eine Bühne geboten wird, dagegen ist der von mir wegen seiner politischen Agenda ganz und gar nicht gemochte Lafontaine fast schon ein Symphat!

    • Ja. MASZ kann man sich in noch ganz anderen Rollen Uniform tragend überdeutlich vorstellen. Dabei propagieren sie beständig dieses „nie wieder“ – obwohl sie uns lange schon wieder mitten hinein in solchen Schlamassel führten.
      Und das dann auch noch auf ganz andere schieben, die bislang niemals nicht Regierungsverantwortung nirgends haben durften. Thüringen spricht hinsichtlich dessen Bände! Die Plenarprotokolle der konstituierenden Sitzungen sind dort immer noch nicht online einzusehen: https://parldok.thueringer-landtag.de/ParlDok/neuedokumente/1

  32. „Es gibt keinen biologischen Deutschen. Das ist eine üble Fantasie.“

    Schön zu erfahren, dass ich offenbar Herrn Kerkelings übelster Alptraum bin:
    Vier deutsche Urgroßmütter und vier deutsche Urgroßväter – da weißte, woher der „braune Wind weht“ (Margot Käßmann)

    • Da kann ich Ihnen die Hand reichen. Acht Urgroßeltern deutscher Nation und Sprache. Kommt aber noch dicker: Vier davon als Untertanen des Königs von Dänemark und zwei als Untertanen des Zaren von Russland geboren, die verbleibenden zwei in Westpreußen. Das angeblich nicht existente deutsche Volk reichte in der Mitte des 19. Jahrhunderts weit über die Grenzen des damaligen Deutschen Bundes hinaus. Und selbst dessen Grenzen würden, auf eine moderne Karte projeziert, Schnappatmung bei besagten Herrschaften auslösen.

      • Ich schließe mich Ihnen ‚händereichend‘ an und ‚pokere‘ ab der ‚acht‘ mal lustig weiter: Sechzehn, zweiunddreißig, vierundsechzig, hundertachtundzwanzig usw. – die ‚Spitzenfiguren‘ sind schon seit den Kreuzzügen zwar aktenkundig, aber in Teilen auch ‚gefährlich‘: Eine Dame kam sogar aus Ungarn und heiratete später einen Thüringer – begraben wurde sie in Marburg…

  33. Maischberger, Kerkeling- bei beiden wusste ich gar nicht dass sie noch da sind. Zwei Gründe mehr für die Abschaffung des Zwangsbeitrages.

    • Kerkeling hat glaub ein neues Buch rausgebracht und darum muß man ihm jetzt grad ne Werbeplattform bieten. Vor ein paar Tagen war auch ein ganzseitiges Interview mit ihm in der SchwäZ.

  34. Da hoffte man schon, die Strack-Zimmermann sei nach Brüssel ausgelagert und Lafontaine auf dem Altenteil mit dem BSW ausgelastet … und da kommt irgendeineiner auf die Idee, die wieder ins Scheinwerferlicht zu setzen. Dazu mal wieder die Ex vom Lindner und so ein Komiker für Arme.
    Das ist mehr Talg als Talk.

  35. vielen Dank an TE Journalisten und Gastautoren, die sich das Gekeife und Gezetere der ASZ und weiteren Gästinnen antun.
     „Glauben Sie im Ernst, dass mit unserer Ausstattung der Bundeswehr wir die Israelis wirklich unterstützen könnten? Das wäre tragisch, das kann ich Ihnen sagen.“
    damit hat die Frau ausnahmsweise Recht. Die Israelis brauchen keinerlei militärische Unterstützung und schon gar keine Belehrungen aus Deutschland. Unsere Außenministernde träumt davon die BW nach Gaza zu schicken. Vielleicht sollte Frau ASZ mal ihre Energie auf unsere Außenministernde verwenden, so von Frau zu Frau.
    „… dass ein früher so geistreicher Comedian “
    echt jetzt? Naja,die Bewertung liegt wohl immer in den Augen & Ohren der jeweiligen Betrachter.

  36. Warum lädt Maischberger überhaupt den Vertreter eine Partei ein, welche aktuell die 5% Hürde reißt?

  37. SZ hat auch mal behauptet, in der Ukraine würden jeden Tag Tausende Ukrainer Todesopfer des Krieges. Sie mag emotionslos sein, ist aber auch völlig irrational.

  38. Vielleicht wird es wieder Zeit, dass sich der Harpe wieder auf den Jakobsweg begibt. Letztes mal dürfte es ihm ja auch geholfen haben.
    Die Agnes empfinde ich immer mehr als Komödiant der deutschen Innenpolitik. Vor allem im Hinblick auf die Zukunft der FDP 🙂

    • Sein Buch „Ich bin dann mal weg“ konnte ich nicht zu Ende lesen. Aus zwei Gründen. Erstens sprachlich holprig und langweilig geschrieben. Zweitens von „Pilgern“ zu schreiben, in Wahrheit aber große Strecken mit Verkehrsmitteln bewältigen statt zu Fuss und in Luxushotels zu nächtigen statt mit den anderen zusammen in einer Pilgerherberge, das ist schon mehr als dreist.

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