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Lkw-Maut-Fahrleistungsindex vorgestellt

Die Zeichen stehen auf weiteres Schrumpfen der Wirtschaft

09.09.2024

| Lesedauer: 2 Minuten
Stehen alle Räder still, kommt kein Wachstum, auch wenn es die Ampel noch so will. Oder sich wünscht. Wie unrealistisch deren Hoffen auf eine stärkere Wirtschaft ist, zeigt ein Index des Statistischen Bundesamtes auf.

Die Suche nach etwas Sinnstiftendem und Rettendem ist eines der ältesten Motive der Menschheitsgeschichte: das Goldene Vlies, der Heilige Gral oder die original verpackte Luke-Skywalker-Figur von 1977. Mensch sein heißt, sich nach etwas zu sehnen, das Glück und Seligkeit verspricht. Die Ampel sucht zum Beispiel nach dem Wachstum. Sie glaubt so fest an diesen Sinnstifter, dass sie ihn samt seiner Mehreinnahmen in ihrem Haushalt niedergeschrieben hat, den Finanzminister Christian Lindner (FDP) in dieser Woche in den Bundestag einbringt.

Doch all diesen Sinnstiftern ist gemeinsam, dass sie nur unter Schmerzen zu gewinnen sind. Oder auch gar nicht. Denn vom Wachstum der Wirtschaft ist die Ampel im Prinzip genauso weit entfernt wie vom Heiligen Gral. Das Statistische Bundesamt hat nun den neuen „Lkw-Maut-Fahrleistungsindex“ vorgestellt. Der ist ein wichtiges Zeichen dafür, wie es mit der Wirtschaft in den nächsten Monaten weitergeht – und die Zeichen stehen auf weiteres Schrumpfen.

Demnach ist die Fahrleistung mautpflichtiger Lkw im August um 0,3 Prozent im Vergleich zum Juli gesunken. Im Vergleich zum August 2023 waren es sogar 0,7 Prozent. Beide Zahlen stammen vom Statistischen Bundesamt und sind jeweils kalenderbereinigt. Sie sind ein wichtiges Zeichen für die weitere Entwicklung der Wirtschaft, denn die „Lkw-Fahrleistung gibt frühe Hinweise auf (die) Konjunkturentwicklung in der Industrie“, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.

Logisch: Brummt die Wirtschaft, sind Lkw unterwegs, um Ware zu liefern oder um Fabriken mit Ersatzteilen oder Rohstoffen zu versorgen. „Daher besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Lkw-Maut-Fahrleistungsindex und Indizes zur wirtschaftlichen Aktivität, insbesondere der Industrieproduktion.“ Eine Grafik des Amtes zeigt deutlich: Sinkt die Lkw-Fahrleistung, geht auch der Produktionsindex des Verarbeitenden Gewerbes zurück.

Die Statistik zeigt auch: Seit dem Frühjahr 2023 gehen beide Indizes permanent zurück. Mit leichten Ausschlägen zurück nach oben – aber nicht mehr das Niveau des Frühjahrs 2023 erreichend – geschweige denn das Niveau der Zeit vor der Corona-Pandemie. Auf ein Sinken dieser Indizes folgte immer auch ein tatsächliches Stagnieren der Wirtschaft, teilweise sogar ein Schrumpfen.

Olaf Scholz (SPD), Robert Habeck (Grüne) und Lindner haben beschlossen, dass nächstes Jahr die Wirtschaft wächst. Steht so in ihrem Haushalts-Entwurf. Das Spitzentrio der Ampel wirkt damit so zuversichtlich und so aussichtsreich wie die Ritter der Tafelrunde auf ihrer Suche nach dem Heiligen Gral. Im Vergleich zu der Idee, den Haushalt mit dem Wachstum der Wirtschaft sanieren zu wollen, wirkt der Plan nahezu realistisch, im Kanzleramt oder im Finanzministerium auf eine unentdeckte und unausgepackte Luke-Skywalker-Figur von 1977 zu stoßen und mit deren Verkauf den Bundeshaushalt 2025 sanieren zu wollen.

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21 Kommentare

  1. Wenn man die Grafik ansieht und den Einbruch 2020 ignoriert gehts seit 2018 abwärts.

  2. Was mich wundert, ich habe bis jetzt nicht das wunderbare Wort: Negativwachstum gelesen. Sind die alle zu jung dieses Wort zu kennen? War sehr beliebt in den 70igern und 80igern. Es wird also über den ABs weniger Waren bewegt, die just in Time Lieferungen werden weniger. Der Wahnsinn, ein Auto in einer von hunderten Konfigurationen liefern zu wollen und Wartezeiten von acht bis zehn Monaten in Kauf zu nehmen und von den Zulieferern der verschiedenen Komponenten, die just in Time Lieferung eben dieser per LKW Stundengenau zu liefern, wird der Vergangenheit angehören. Das finde ich gut.
    Die ganze Logistik wird entschlackt und der teils mörderische Druck auf die Trucker wird abnehmen.
    Die Wirtschaft schrumpft und die Folgeerscheinungen werden Monate später zu sehen sein.

  3. Das wir schrumpfen würden steht schon seit Jahrzehnten fest. Dafür musste man nur einen Blick auf die „Bevölkerungspyramide“ werfen, die ist eben keine Pyramide mehr. Der „dicke Bauch“ der Boomer ist inzwischen zur Hälfte in Rente der Rest der Boomer folgt in den nächsten Jahren. Oft fehlen die Nachfolger für Bäckereien, Metzgereien, Apotheken etc. Selbst wenn ein Kind in passendem Alter da ist, so wollte dieses „Kind“ vielleicht etwas ganz anderes machen. Sehr gut gehende Firmen werden aufgekauft und in Konzernen integriert. Durch das Fehlen von ca 30% gut ausgebildeten Fachkräften fehlen zudem Arbeitnehmer.
    All das war so oder so zu erwarten.
    Dazu kam dann auch noch die Erhöhung der Zinsen. Das es etliche sogenannte Zombieunternehmen bei uns gab, das dürfte allgemein bekannt sein, dass diese nun bei höheren Zinsen endgültig die Segel streichen war ebenfalls zu erwarten.
    Der schwarze Schwan kam dann allerdings noch mit der Politik, die nicht nur die Energiepreise in die Höhe trieb, nein, die förmlich dafür sorgte, dass gerade die, über Jahre gut ausgebildeten Fachkräfte Deutschland verlassen haben, dass es für einfachere Tätigkeiten durch hohe Sozialleistungen uninteressant wurde.
    Das genialste ist für mich die ständige exorbitante Erhöhung des Mindestlohns. Denn genau dadurch erhöhen sich die Lebenskosten dermaßen, dass alles außer dem Notwendigen inzwischen hintenan gestellt wird.
    Eine Erhöhung des Mindestlohns bedeutet nun einmal, dass die Löhne/Gehälter für einfache Ausbildungsberufe ebenfalls erhöht werden müssen, da sie sonst teilweise unter dem Mindestlohn liegen würden, auch für die meisten Minijobber müssen die Löhne angehoben werden, denn wenn man fürs Fegen des Hofs demnächst schon mind. 15 Euro kassiert, dann wird man für 15 Euro keine Küchenhilfe bekommen und erst recht kein Servicepersonal oder Verkäufer im Einzelhandel. Dementsprechen steigen die Preise gerade in den Bereichen, die man notwendig braucht (Lebensmittel, Friseur, haushaltsnahe Dienstleistungen, Autoreparatur etc.).
    So wird ein Land auf ganz simple Art heruntergewirtschaftet und gleichzeitig das BIP künstlich erhöht, so dass es unterm Strich aussieht wie ein Nullsummenspiel.

    • Bitte nicht vergessen, daß dann auch die Steuern und Abgaben fleißiger sprudeln. Bei jeder Mindestlohnerhöhung freut sich der Finanzminister einen zweiten Anus in den *rsch! Lauterbach jubelt, mehr Beiträge ins marode System und all die die vom Sozialsystem leben freuen sich auch.

      • Klar, das ist die alte Methode zur Entschuldung des Staats. Funktioniert aber nur, wenn nicht gleichzeitig neue Schulden gemacht werden. Der Ampel bringt es allerdings, dass die tatsächlichen Schulder höher sein dürfen – nur bekommen sie dafür dann nicht mehr als vorher.
        Ich glaub allerdings, dass in der aktuellen Regierung und deren Parteispitzen keiner ist, der das versteht.

  4. Seit wann können Soziologen oder Politiker einen Dreisatz rchenen..?

    Übersteigt doch ihre Fähigkeiten um Lichtjahre.. 🙂

    Oder warum sonst haben Sie sich diese Art von Jobs ausgesucht.:-)

    Weil Sie rechnen können..?

    Handwerklich begabt sind..?

    Was können Sie den wirklich..?

    Ausser Geschichten von netten und lieben Kobolden erzählen die den Strom im Netz speichern..?

    Bei Analena finde ich die weit über 100.000 für die Visagistin nicht ganz raus geschmiessen.. aber bei Nancy.. das hat selbst die absolute Elite Hollywoods. einigen Wochenend und Nachtschichten zu leisten..:-)

    Ist das jetzt schon wieder Delegetimierung..?

    Herr Haldewang bitte übernehmen Sie..:-)

    Sollte ja noch zur „Old School“ der Staatsbürger zählen..:-)

    Die mit Ehre und Stolz im Leib..

    Die kein willfähriger Untertan sind..:-)

  5. Aber die Rettung naht: https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/eu-wirtschaft-in-existenznot-draghi-fordert-drastische-reformen,UNsJT4C
    Und er verlangt: Noch mehr Planwirtschaft durch staatliche Ausgabenprogramme? Wen will er sonst verpflichten, außer den Bürger zu Steuern und die Staaten zu ideologischer Verschwendung?
    Komplex und träge: Wow, das hat z. B. Herr Henkel von der IBM, das haben die großen Unternehmen schon vor Jahrzehnten gemerkt. Herr Draghi erst jetzt?
    Herr Erhard würde sich im Grab umdrehen. Jetzt zur Zeit der großen Transformation ist bei uns ja nichts mehr los. Wie auch Herr Draghi – oh Wunder – für die EU feststellt.

  6. woher nimmt die Ampel den Optimismus für den Wirtschaftsanstieg. Insolvenzen und Abgang von Industrie bringen für mich keinen Anstieg. Wenn die Aussichten des Staates so sind, mache ich bei mir etwas falsch.

  7. Nun ja, 0,x-Prozentchen klingt jetzt nicht unbedingt dramatisch. Vielleicht sähe das (jetzt schon) anders aus, wenn man um den Transitanteil sowie den Anteil an Grundversorgung der hiesigen Bevölkerung wüsste/sie herausrechnen könnte. Auch Schwankungen zu anderen Perioden zu kennen (z.B. Personal-/Logistikkrise) könnte bei der Einschätzung helfen. Ansonsten bin ich schon der Meinung, das dicke Ende kommt noch. Angesichts der superlinksgrünen Politik sind ja mit gewissem Verzug nun zahlreiche Einschnitte angekündigt. Der Wirtschaftszerstörungsminister will zwar mal wieder mit ein paar Mrd. Teuronen eingreifen, ich wüsste aber nicht, weshalb ihm nicht wieder zügig das Geld ausgehen sollte. Im Moment bleibts aber ein halbseidener Artikel.

  8. Könnte man auch mal eine Auswertung zu mautbefreiten PKW machen?
    Wenn man zum Urlaub ins benachbarte Ausland fährt, kann man sich die Augen reiben, was da zusammen kommt.

  9. Die Rettung der Welt wurde doch von der überwältigenden Mehrheit der Chefs dieser Republik frei und geheim und immer wieder bestellt. Die Diener (Minister) haben gemacht, was der Souverän wollte: Alles erfunden! „Des Kaisers (Wählers) Neue Kleider.“ 85% waren immer splitterfasernackt. Wir 15% brauner Bodensatz, Supernazis oder Undemokraten, die nach 2011 immer eine Alternative zum kollektiven Wahnsinn wollten und verzweifelt wählten, haben einfach nur unseren eigenen Augen und Ohren geglaubt. Wir haben kurz nach(!)gedacht: „Was ist nochmal das Ergebnis von 1+1?“ und die Lösung selbst (ohne Lehrerin Slomka et al.) herausgefunden! Wir haben uns unseres eigenen Verstandes ohne Anleitung Dritter bedient. Sapere aude! Aber wir blieben eben 15%.
    Und die Mehrheit hat immer wieder gewonnen: „Wir fahren direkt auf den Eisberg zu! Volle Kraft voraus!“ Die Heilige Greta (Angela, Annalena, Ricarda, Katrin etc. etc.) hatten doch versprochen: Statt Kollision und Absaufen kommen wir direkt in den Himmel.
    Das war’s Leute! Sie wird sinken. Was denn sonst? Können wir 15% etwas dafür, dass 1+1=2 ist, ich meine: tatsächlich? Mich erinnert das an die Reaktion auf Tempoblitzer. Nachdem (!) sie geblitzt wurden bei Tempolimit 100 km/h, bremsen die Meisten und fahren mit 90 km/h weiter… Als ließe sich irgendetwas danach wieder „gut“ machen… Aua..

  10. Es geht nicht ohne Schmerzen. Dieses Volk muss erst ärmer werden, um mit dem Denken zu beginnen.

  11. Genau dafür habt ihr sie doch gewählt!!
    Ich verstehe die Verwunderung nicht.
    Sie haben die „Große Transformation“ versprochen und ihr habt sie bekommen.
    Erst wenn die letzte Raffenerie geschlossen und der letzte LKW verschrottet ist,
    merkt auch der dümmste Klimafanatiker, dass das Müsli nicht im Supermarkt wächst.

  12. Das „Scholz-Habeck’sche Wirtschaftswunder“ war und ist eine perfide Lüge. Energiewirtschaftlich hat diese schon mit der Kugel-Eis-Ökonomie eines Trttin von 2000 begonnen. Eine systematische Energieverteuerung hat noch nie und nirgends zu einer wohlstandsmehrenden Transformation einer Industriegesellschaft geführt.

  13. Wir stehen vor einer Weltwirtschaftskrise….China hat Probleme…die USA haben Probleme…die EU ist fast Pleite….und Deutschland wird von den Öko-Sozialisten kaputt gemacht…..so wird das nichts mehr.

  14. Nicht nur der LKW, sondern auch die Bahn gibt unfreiwillig Auskunft über das Wirtschaftsgeschehen. Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich seit gut einem Jahr mehrere Kolonnen an Autotransportwaggons auf den Abstellgleisen, die keinen Millimeter bewegt werden. Was sagt uns das über die Auslastung bzw. den Umsatz vom ortsansässigen Autohersteller?

  15. Das sind doch mal gute Nachrichten. Weniger Lkw auf der Straße also auch weniger CO2 Ausstoß. Dann ist nächsten Sommer vielleicht nicht der heißeste Sommer seit 125 Mio Jahren. Das ist es doch, was zählt.

  16. Von der Zahl der LKW die rollen, können wir die LKW abziehen, die durch Deutschland im Transit passieren und diejenigen die Anlagen der abgebauten Industriestandorte und die Anlagen im Ausland aufbauen auch.

  17. Es kann doch nicht sein, dass eine relativ kleine Zahl von Politikern die gesamte deutsche Wirtschaft ruinieren darf. Die Wirtschaftspolitik der letzten Jahre ist nach meiner Meinung keine Poltik sondern ein Wirtschaftsverbrechen.

  18. Ansich ja „witzig“ denn auch die erhebung der maut (steuern) hat zu dem geführt wie es jetzt ist bezogen aufs thema wirtschaft. Diese steuer-preis spirale fing ja schon unter Merkel CDU an und hat einen punkt erreicht der das ganze system mit zum kippen bringt. Um die wirtschaft wieder ans laufen zu bringen müsste man als allererstes die steuern senken – für alle.

  19. Die Zeichen stehen auf weiteres Schrumpfen der Wirtschaft

    Nein, doch …Oh!
    Wer hätte damit rechnen können? Wenn selbst die Wirtschafts“weisen“ oder auch der Herr Fratschner oder wie er heisst, vom IFO noch von einem Wachstum ausgehen?
    Also wenn selbst diese Koryphäen der Wirtschaftswissenschaftler nicht die einfachsten Zusammenhänge verstehen, dann muss man sich nicht wundern, wenn dieses Land vor die Wand gefahren wird!
    Es ist doch JEMDEM Menschen mit mehr als 3 Gehinzellen klar, dass die Wirtschaft unter diesen Bedingungen Elektroschrott, Erneuerbare Energien ect. pp.. NIEMALS wachsen kann!

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