Nichts ist so überzeugend wie Wahlwerbung für den politischen Gegner. Dieses Konzept beherzigt Katrin Göring-Eckardt so gut wie kaum eine andere. Die Grüne versucht mit einer üblichen Anti-AfD-Werbung zu punkten, die auch das BSW einschließt. Nicht nur den Sympathisanten dieser Parteien macht es „KGE“ leicht. Sondern auch dem Glossenschreiber.

Es gibt mit Sicherheit zahlreiche Möglichkeiten, die AfD zu dämonisieren. Noch vor wenigen Wochen bedeutete ein starkes Wahlergebnis der AfD mindestens die Wiederauferstehung des Dritten Reiches inklusive Madagaskar-Plan. Was aber, so dachten sich einige pfiffige Grüne in ihren Wahlkampfbüros, ist vermutlich noch schlimmer als die Rückkehr des Faschismus?

Und Katrin Göring-Eckardt fand die passende Antwort: Der Verlust der deutschen Schlagermusik!

Ja, richtig gelesen. Die Grüne hat einen Wahlwerbespot gemacht, in dem sie warnt: Die AfD (und BSW) wollen eurer Oma das Riverboat wegnehmen! Satire? Nein, das ist der volle Ernst der Grünen.

Und sie mahnt: Wer die AfD wählt, der bringt den MDR und seine ganzen tollen Angebote in Gefahr. Dabei nennt sie nicht etwa Konzerte, Bildungsangebote oder Dokumentationen. Sondern Sportsendungen – und Florian Silbereisen. Und der BSW schaut auch noch zu! Da hilft nur eins: Wähl die Grünen, damit deine Oma und die Schlagerwelt „safe“ sind.

Das hätte selbst der zynischste AfD-Wahlkämpfer nicht besser gekonnt. Grüne wählen, damit Oma weiter Schlager gucken kann. Das ist der Wert des ÖRR. Das ist der Wert der Grünen. Der Wert für AfD und BSW, den diese ungewollte Selbstentlarvung bringt, dürfte noch einmal deutlich höher sein. Die Grünen machen sich dagegen für Deutschland so (un)verzichtbar wie Schlager.

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