In Köln findet vom 20. bis 25. August die Gamescom, die weltweit größte Videospielmesse, statt. Mehr als 1400 Aussteller aus 64 Ländern geben sich am Rhein ein Stelldichein und präsentieren die neuesten Ankündigungen eines Sektors, der in Sachen Umsatz schon längst die Musik- und Filmindustrie überflügelt hat. Seit dem Niedergang der kalifornischen E3, gilt die Gamescom als größte Messe der Branche, doch angesichts der ausbleibenden Unterstützung durch die Ampel verliert der Standort Deutschland und seine verbliebenen Entwickler immer weiter an Boden.
Niemand geringerer als Wirtschaftsminimierer…pardon…minister Robert Habeck erschien zur Eröffnung der Gamescom und gab patentiert salbungsvolle Worte zum Besten: „Auf der Gamescom habe ich gelernt, wie wichtig Spieleentwicklung und Games für gesellschaftliche Teilhabe und für ein digitales Biotop in diesem Land sind“, so Habeck, der bei seinem Amtsantritt 2021 die Spieleindustrie zur Chefsache erklärte und vom Verkehrs- ins Wirtschaftsministerium holte. So richtig wusste der ehemalige Kinderbuchautor damit allerdings auch nichts anzufangen, sodass im Juli dieses Jahres das Games-Referat mit jenem für Kultur- und Kreativwirtschaft zusammengelegt wurde.
Die Industrie reagierte verstört. Nun lagen Wohl und Wehe dieses potenten Wirtschaftssektors auf einmal in den Händen von Claudia Roth. Ein zweiter schwerer Schlag, nachdem bereits im Mai 2023 die Games-Förderung des Wirtschaftsministeriums ausgesetzt wurde. Selbst die knapp 100 Millionen aus Roths Budget für die Jahre 2024 bis 2026 sind alles andere als garantiert und entsprechende Abstimmungen ziehen sich bereits seit Monaten. Entsprechend zog Roth es vor, bei der Gamescom nicht zu erscheinen und wich somit unangenehmen Fragen aus.
Denn obwohl die Branche gewaltige Umsätze aufweisen kann, operieren Firmen am Standort Deutschland, wie man es mittlerweile aus fast allen Wirtschaftszweigen kennt, am Limit. Ob Energiekosten oder Steuerlast – der Wettbewerbsnachteil deutscher Spieleentwickler ist kaum von der Hand zu weisen und führt zu einem langsamen Aussterben einer Branche, die noch in den 90er Jahren die Heimat zahlreicher Entwicklerstudios war, die in ihren Genres zur Marktspitze gehörten.
Entsprechend regiert der Pessimismus in der deutschen Spielebranche. Nachdem Corona den Markt für Spiele nochmals drastisch wachsen ließ, konsolidierte sich die Entwicklung in den letzten Jahren. Gepaart mit wegfallender Förderung und anderen wirtschaftlichen Faktoren führte das zu einer grundlegenden Skepsis im Hinblick auf die Zukunft. Der Verband der deutschen Games-Branche veröffentlichte bereits Anfang des Jahres Zahlen, nach denen mittlerweile 54 Prozent aller Games-Unternehmer die Entwicklung ihrer Branche eher/sehr negativ sehen. 2023 lag dieser Wert noch bei 17 Prozent, 2022 bei 0 Prozent.
Die Angst vor einem neuen Crash
Aber es wäre falsch, darin einzig und allein die Schuld der Ampel zu sehen, denn die Krise der Gaming-Industrie ist ein globales Phänomen. Schon seit Jahren geht das Gespenst eines neuen Gaming-Crashes, der einst schon in den 1980ern die damals junge Industrie heimsuchte, um. Die teilweise massenhaften Entlassungen in der Branche sind nur einer von vielen Vorboten. Verloren 2023 noch 10.500 Menschen ihren Job in der Branche, ist dieser Wert 2024 bereits im August mit 11.500 Entlassungen überschritten. Dabei geht es nicht nur kleinen Entwicklern an den Kragen, auch die Branchenriesen kürzen massiv. Publisher Take Two entließ heuer bereits 600 Mitarbeiter, Electronic Arts 670, Sonys Playstation Studios ganze 900 und das zu Microsoft gehörende Activision Blizzard entledigte sich auf einen Schlag der Mitarbeit von 1900 Angestellten.
Das wirkt zunächst widersprüchlich, angesichts eines finanziell derart potenten Marktes. Doch wer sich die finanzielle Entwicklung des deutschen Games-Marktes (der international analog verlief) in den letzten 30 Jahren ansieht, wird feststellen, dass das exponentielle Wachstum des Marktvolumens in den letzten 10 Jahren vor allem den sogenannten „In-Game Käufen“, also den verhassten und viel gescholtenen Mikrotransaktionen, geschuldet ist. Dabei handelt es sich um zusätzliche Käufe neuer kosmetischer oder auch spielvereinfachender Inhalte, die oftmals durch Glücksspielmechaniken verstärkt Abhängigkeiten schaffen, um den Kunden auch nach der Anschaffung des Spiels nochmal ein Vielfaches des Anschaffungspreises aus den Taschen zu locken.
Für Investoren ist dieses Modell unwiderstehlich. Anstatt teuer und risikobehaftet neue Spiele zu entwickeln, die nach jahrelanger Arbeit Gefahr laufen könnten, ein Flop zu werden, melkt man nun bestehendes Interesse, indem man mit geringem Aufwand kleine Erweiterungen anbietet, die die Nutzer dazu verleiten, das Modell finanziell am Leben zu erhalten.
Kreativ gesprochen, ist das Modell der Mikrotransaktionen aber pures Gift. Das schlägt sich – wider Erwarten – auch in den tatsächlichen Verkaufszahlen von Spielen nieder, die in den letzten 15 Jahren sogar einen leichten Rückgang verzeichneten. Denn der Spielemarkt stagniert auf kreativer Ebene bereits seit geraumer Zeit. Einerseits warten Spieler seit bis zu einem Jahrzehnt oder mehr auf Fortsetzungen beliebter Spielereihen, die aber nie erscheinen, da Mikrotransaktionen oder sonstige Erweiterungen bestehende Spiele monetär am Leben erhalten, andererseits leiden Spieleentwickler schon längst an den gleichen kreativen Fußfesseln wie auch die Filmindustrie Hollywoods.
Kreativer Leerlauf auf der Nostalgiewelle
Wenn Filmproduktionen bereits ein finanzielles Risiko darstellen, dann tut es die oftmals noch aufwändigere Produktion von Spielen erst recht. Das Resultat? Neue Ideen finden sich, wenn überhaupt, meist nur im Bereich der Indie-Produzenten. Die großen Konglomerate setzen wie die Filmindustrie vor allem auf Fortsetzungen, da diese das marktwirtschaftliche Risiko am ehesten kalkulierbar machen.
Genau das war dann auch bei der Eröffnungsveranstaltung der Gamescom zu beobachten. Die größte Begeisterung lösten dabei fast durchgehend Fortsetzungen oder Ableger bestehender Spielereihen aus. Borderlands Teil 4, Civilization Teil 7, ein neues Mafia-Spiel, das allerdings – Kreativitätsalarm! – keine Fortsetzung, sondern die Vorgeschichte der Spielereihe abbilden soll. Fast alle der in dieser Veranstaltung vorgestellten Spiele präsentierten sich dabei mit möglichst cineastisch anmutenden Trailern, die den Konventionen des Kinos mittlerweile kaum noch nachstehen. Das Spiel und seine Mechaniken treten zunehmend in den Hintergrund, an deren Stelle tritt Markenerkennung und die vage Hoffnung auf filmreife Narrative.
So befassten sich auch die Kommentare der Fachpresse vor allem mit der Frage, welche Präsentation den größten Hype erzeugen konnte, was zunehmend zur entscheidenden Metrik auf einem Markt wird, der immer weniger durch die Qualität der endgültigen Produkte besticht, sondern nur noch von bewusst hervorgerufener Nostalgie und der Hoffnung, es könne noch einmal so werden, wie es damals war, lebt. Ein wenig wie Konservative vor den Wahlen.
Der Trend zur Nostalgie wird auch bei der Gamescom deutlich, denn die Messe bietet auch ein eigenes Retro-Areal, auf dem Besucher hemmungslos ihren verflossenen Jugenderinnerungen an eine Zeit, in der eine verzockte Nacht vor einem 14-Zoll-Röhrenmonitor noch ein Abenteuer darstellte, frönen können. Es dürfte sich dabei aber um ein unvermeidliches Phänomen handeln, da man Computerspiele zwar traditionell mit Kindern und Jugendlichen assoziiert, der durchschnittliche Spieler in Deutschland aber mittlerweile 37 Jahre alt ist. Und es ist genau diese Zielgruppe, die für die Branche interessant ist, da sie die Finanzkraft besitzt, die Minderjährigen noch fehlt. Dafür leidet diese Zielgruppe an chronischem Zeitmangel, um sich in zeitintensive Spiele zu vertiefen, sowie an einer Desillusioniertheit mit dem Akt des Spielens an sich, das immer seltener den aus Jugendjahren ersehnten Eskapismus aufleben lassen kann. Diese Diskrepanz zwischen Kaufkraft und tatsächlichem Interesse am Spielen ist eine der vielen tickenden Zeitbomben, die die Spieleindustrie bedrohen.
Ob Wirtschaft oder Kultur: Deutschland verliert den Anschluss
Dennoch bleibt Deutschland der Blinde unter den Einäugigen in der Games-Industrie. Denn während Länder aus Fernost wie Südkorea, China, aber auch europäische Hersteller aus Polen sich auf dem Markt etablieren und dabei zwar nicht das Rad neu erfinden, aber mit einer gesunden Portion Selbstbewusstsein ihren Platz an der Sonne einfordern, befindet sich die deutsche Gaming-Branche hauptsächlich im Clinch mit grünen Ministerien – wofür man sie wahrlich nicht beneiden kann!
„Der Games-Standort Deutschland ist international kaum noch wettbewerbsfähig“, so Felix Falk, Geschäftsführer vom Verband der Games-Branche. In anderen Ländern sei die Entwicklung von Spielen ca. 25 bis 30 Prozent günstiger, sodass es in Deutschland – immerhin der größte Markt Europas – kaum große Entwicklerstudios gibt. „Die Unternehmen machen einen großen Bogen um Deutschland.“ Auf dem größten Markt Europas entfallen nur 5 Prozent der Einnahmen auf „einheimische Produkte“.
Falk betont dabei aber nicht nur den wirtschaftlichen Faktor. Denn wie man an den vielen cineastischen Trailern der Gamescom-Eröffnung erkennen konnte, erheben Spiele den Anspruch, ein vollwertiges narratives Medium zu sein, das in gewisser Weise dem Film als Unterhaltungsmedium der Wahl schon längst den Rang abgelaufen hat. Laut Falk geht es eben auch um Kultur: „In Computerspielen werden Geschichten erzählt. Und die haben dann eben keine deutsche Perspektive, sondern spielen in den USA und in China oder handeln von polnischen Mythen.“
Aber wo andere Länder ihre Mythen in neue Formen gießen, steht in Deutschland derzeit eher das raue Erwachen aus dem Mythos des grünen Wirtschaftswunders an. Nun also auch in der Games-Branche.
Die Gamesbranche hat drei Probleme:
Zum ersten Punkt: Während 1980 noch ein Softwareentwickler allein(!) etwa ein halbes Jahr brauchte um ein Spiel zu entwickeln und dieses Spiel dann inflationsbereinigt in etwa zum selben Preis verkauft wurde wie ein Toptitel heute, braucht es heute bei Toptiteln mehrere hundert Entwickler/Designer, die über Jahre an so etwas arbeiten.
Der Entwicklungsaufwand steigt mit der Komplexität der Spiele auf moderner und leistungsstarker Hardware exponentiell an. Was kann man dagegen machen? KI/Automatisierung nutzen. Was mit solchen Dingen wie lizenzierbaren Engines (man muss das Rad ja nicht immer neu erfinden) und solchen Tools wie z.B. Speedtree seinen Anfang nahm, kann man jetzt deutlich weiter treiben, indem man KI darauf optimiert, das Textureartwork selbstständig anhand von Designervorgaben zu entwickeln und wohl in Teilen auch schon den Programmcode zu schreiben. Dann braucht es für das nächste Spiel vielleicht nicht mehr hunderte von Mitarbeitern, sondern nur noch kleine Teams von etwa 10-20 Leuten wie früher noch in den 90ern.
Das harte Gefummel an der Hardware um die maximale Leistung rauszukitzeln, können gute Programmierer immer noch besser. Aber von denen braucht es gar nicht so viele. Was am meisten Manpower frisst, ist ja in der Tat die Designabteilung. Und die kann man mit KI gut entlasten.
Dadurch sinken dann wieder die Kosten und man kann den Ertrag erhöhen, was mehr Risikokapital freiwerden lässt, mit dem man dann wieder interessantere Konzepte und Storys erzählen kann, die vom Mainstream abweichen.
Die Sache mit dem Wokismus und dem „ein Spiel muss weltweit alle Käufer ansprechen“, um die Investitionskosten wieder reinzubekommen, würde damit dann auch entschärft. Wenn man mit geringeren Verkaufszahlen mehr Ertrag einfahren kann als heute bei den superteuren Blockbustern, ist doch alles gut.
Dann kommt man auch endlich wieder aus dem kreativen Loch raus.
Bleibt noch das Problem mit der Marktsättigung. Im Prinzip läuft in der Gamesbranche das selbe ab, wie damals mit dem Hongkongkino in den 70ern:
Da werden so viele Titel rausgehauen, dass viele Anbieter in der schieren Masse an Games nicht nur untergehen, sondern die Zocker nicht mal mehr in der Lage sind, das alles zu spielen, weil die Zeit gar nicht da ist.
Der Tag hat ja nur 24 Stunden und von irgendwas leben muss man auch.
Ich habe selbst mittlerweile eine derart große Spielebibliothek und bin dazu auch noch beruflich derart eingespannt, dass zum wirklich Durchspielen der größeren Titel kaum noch Zeit bleibt. Weshalb ich mittlerweile etliche Titel habe, die ich noch nicht durch habe. Womit dann der Reiz entfällt, neue Titel zu kaufen. Und im Vergleich zu Filmen altern Spiele doch relativ schnell und verlieren nicht selten ihren Charme, wenn sie optisch rückständig aussehen. Für Retrospiele gilt das natürlich nicht, aber doch ganz besonders für die Blockbuster, die ja immer den aktuellen Stand der Technik darstellen wollen.
Was die Fördergelder betrifft: Wenn die Kosten runtergehen, weil man sich automatisierende Tools in den Entwicklungsprozess holt und damit teures Personal ersetzen kann, dann braucht es auch keine so hohen finanziellen Aufwendungen mehr und damit hat man dann auch weniger Einfluss durch die Politik auf die Entwicklung bzw. das Setting des Spiels.
Das Problem mit „wess Brot ich ess, dess Lied ich sing“ fällt dann weg und die Themen werden vielleicht wieder etwas kontroverser, was wiederum zu einer Wende im Tenor der Spiele führen kann, die den Markt wieder interessanter machen. Hollywood hat das früher z.B sehr anschaulich hinbekommen.
Die Filmbranche hat in jedem Jahrzehnt ihr Gesicht gewechselt. Bis auch da der Computer Einzug gehalten hat und die Technik letztlich mehr Geld gefressen hat als die Schauspieler, Drehbuchautoren und der Regisseur zusammen.
Dass dabei die Kreativität und der Wagemut auf der Strecke bleiben, ist klar.
Geht auch anders. aber dafür muss die Entwicklung wieder günstiger werden und die Spiele wieder kürzer. Wenn ich 100-1000 Stunden brauche um ein Rollenspiel durchzuspielen, dann habe ich folglich auch keine Zeit mehr für neue Titel. Es gibt bei Spielen einen Sweetspot, der immer seltener getroffen wird.
Replay Value habe ich schon immer höher geschätzt, als ausufernden Content den man nie zuende Spielt, weil man irgendwann einfach vom Setting des Spiels gelangweilt ist.
Ein Resident Evil kann man in nur wenigen Stunden durchspielen. Aber das tut man dann so oft und so gerne wie es die Atmosphäre hergibt und das Konzept hat Capcom sehr viel Erfolg und eine riesige Fanbase bereitet.
Mit Spielen, die man in nur wenigen Stunden durchspielen kann.
Das selbe gilt für ID Software und Doom.
In beiden Fällen bestanden die ursprünglichen Entwicklerteams aus etwa 10-20 Leuten. Jetzt müsste man die Technik heute einfach nur so weiterentwickeln, dass die selbe Anzahl an Leuten auch moderne Hardware an die visuelle Grenze bringen kann. Dann hat man moderne und begeisternde Grafik und dennoch die gleichen Kosten wie vor 20-30 Jahren, was wiederum den Druck rausnimmt Unmengen an Geld verdienen zu müssen, damit das Spiel ein Erfolg wird. Da ist das Hauptproblem. Die Entwicklungskosten sind zu hoch, nicht die Fördergelder zu niedrig.
P.S.: Einen ganz herzlichen Gruß an einen alten Kumpel von mir aus der Spielbranche. Du weißt wer Du bist. 😉 Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder auf einen Kaffee, wenn bei mir der Druck etwas nachlässt. Ich hatte damals ja angeboten, bei uns ein wenig für euch die Türen offen zu halten.
Vielleicht überlegt ihr euch das ja jetzt doch noch mal anders. 😉
P.P.S.: Und noch einen ganz herzlichen Gruß an die Quasi-Kollegen die auf der Gamescom gerade Nachwuchs suchen. Erzählt den Leuten einfach, bei euch könnte man auch Sam Fisher sein. Nur eben in echt und das auch noch bezahlt. Dann rennen die euch die Bude ein. 🙂
Wie hier schon andere schrieben, ist der „Niedergang“ der Games-Branche genau wie der der Filmbranche vor allem eines: Selbstverschuldet!
Wer mehr Wert darauf legt, dass 50% der Elfen schwarz sind, und sogar mit „power Afro“ durch den keltischen Wald hüpfen, anstatt die Romanvorlage zu beachten (die Serien zu „Witcher“ und „Herr der Ringe“ sind nur zwei, aber sehr gute Beispiele), der muss sich nicht wundern, dass nur noch wenige Leute zuschauen. Dem komplett testosteronbefreiten Soja-Sören und der Fiona aus Prenzelberg mag das dann zwar gefallen, aber die sind nicht das Publikum, was solche Unterhaltungsprodukte zum finanziellen Erfolg werden lässt.
Gleiches geschieht auch in der Games-Branche. Da wird ernsthaft Geld ausgegeben, um Spiele durch
Zensur-Anstaltenwoke Beraterfirmen durchzugendern und jeden Witz, durch den irgendwer irgendwo beleidigt werden könnte, zu entfernen. Sowas will nur kaum einer mehr spielen.Und zu guter Letzt: SOWAS muss auch nicht gefördert werden. Besser die Arbeitsbedingungen für alle im Land verbessen, dann entwickeln sich auch Spiele besser.
Ich muss grade an Dustborn denken. Neues Spiel, frisch erschienen, ultra-woke… und unter 100 aktive Spieler auf Steam.
lief vollkommen unter meinem radar. gerade kurz geschaut. absolutes nischenprodukt für eine kleine randgruppe, von denen eh kaum jemand am pc spiele spielt. soll kaufen, wer mag. freier markt und so. schätze mal, ohne massive förderung wäre sowas nie erstellt worden, schließlich verbrennt niemand gern eigenes geld..
Also ich sehe jetzt nicht wieso man in der Spielebranche die im gleichen Sinkflug begriffen sein wird, wie die Filmindustrie… tonangebend sein sollte…
Lass das doch die anderen machen, und wenn man sieht was für einen Quatsch Claudia Roth fördern lässt… da kann man verstehen warum sie einen Bogen um GC macht…
Das Problem der Spieleindustrie ist, dass neue Konzepte nun einmal nicht wie Sand am Meer zu finden sind, dass an der Spitze der Spieleentwickler nun die Dilberte hocken die von tuten und blasen überhaupt KEINE Ahnung haben… ich sage nur AAAA -Spiele von Ubisoft… wer solche Koryphäen hat der muss sich nicht wundern wenn dieser Laden in 2-3 Jahren Geschichte sein wird…
Nein, nicht die lächerliche Spieleindustrie ist wichtig für Deutschland, sondern Unternehmen die echte Werte schaffen!
Spiele gehören, so wie Brot, zum Herrschaftsinstrument Brot und Spiele.
Die digitale Spieleindustrie kriselt aus den gleichen Gründen wie die Filmbranche: Eine kreative Krise trifft auf eisenhart durchgehaltene Wokeness-Agenden.
Sowohl beim Film und Serien als auch bei Spielen mangelt es eklatant an echten neuen Ideen und Geschichten. Also werden bestehende Spiele bis zum Abwinken durch neue Sequels und Spin-Offs ausgewrungen, bis der letzte Zocker vor der Tastatur einschläft. dazu kommt eine penetrante Umerziehung über die Inhalte.
Natürlich verbreiten deutsche Branchenvertreter, wie immer, das Märchen von den hohen deutschen Lohnkosten und dann dem „Fachkräftemangel“. Das ist selbstverständlich Bullshit. Ich arbeite selbst in der IT-Branche und glaube, das beurteilen zu können.
Es ist schlichtwerg Quark, daß Programmierer (vor allem gute) in Warschau oder Budapest weniger verdienten oder geringere Stundensätze aufriefen als in Berlin oder München. Sie kennen ihren Preis, und: Wer da WIRKLICH gut ist, arbeitet längst im Silicon Valley. Gute Leute wachsen auch in Osteuropa nicht auf den Bäumen. Wer meint, das ganze nach Indien oder Kenia aussourcen zu können, hat noch nicht mit Indern oder Afrikanern zusammengearbeitet. Nicht, daß die nicht mit C++ umgehen könnten, oder nicht wisen, daß Ruby on Rails nichts mit der Eisenbahn zu tun hat. Aber die kulturellen Unterschiede sind einfach zu groß, kaum ein Projekt mit indischen Firmen läuft wirklich glatt.
Über Jahre war es jetzt in unserer IT-Industrie vorrangiges Ziel, den Frrauenanteil zu erhöhen. Das hat aber weder die Teams besser gemacht noch mehr Talent hereingebracht, sondern nur Frauen gegenüber Männern bevorzugt, mit Folgen für die allgemeine Qualität. (Es gibt auch gute ITlerinnen, keine Frage) Echte Nerds, die nun mal bevorzugt in den Job drängen, werden so eher abgeschreckt. Am Ende haben wir auch ein demographisches Probklem: Wo sich 1998 noch 100 Boomer auf eine Stelle bewarben, machen es heute 15 der Generation Z. Das kann nicht gut ausgehen.
Und zu guter Letzt: Auch die deutsche Spielebranche ist längst vergrünt und habeckisiert: Am lautesten krähen sie nach Staatsknete. Die ganzen hippen Startups entlang dem Berliner Spreeufer können ohne Subventionen nicht überleben.
Sozialismus kostet eben.
Wenn der Strom noch teurer wird oder gar nicht mehr da ist, werden die Brettspiele hervorgeholt oder ein Joint geraucht. Waren es nicht die Grünen, die sich gegen Digitalisierung gestemmt haben?
Wir brauchen einen Standort- und Infrastrukturminister, keinen Wirtschaftsminister. Die Wirtschaft läuft von allein, wenn die Voraussetzungen stimmen.
Bitte nicht noch ein Subventionsgrab. Entweder die Entwicklung von Spielen rechnet sich oder nicht. Punkt.
Muss sich ein Spiel rechnen, wenn es den Spielenden:innen spielerisch Woke Werte vermittelt? 666 Geschlechter in einer bunten Welt, alles „klimaneutral“ und der Globale Osten unsagbar böse… Die Filme werden längst nach diesen Kriterien gefördert, wie TE mal berichtete.
> „Auf der Gamescom habe ich gelernt, wie wichtig Spieleentwicklung und Games für gesellschaftliche Teilhabe und für ein digitales Biotop in diesem Land sind“, so Habeck
Es heißt oft, nach dem Great Reset wird die meiste Bevölkerung mit Computerspielen und Drogen ruhiggestellt, damit keiner aufbegehrt.
Selten so einen guten und profunden Artikel zum Thema gelesen. Ich bin eine leidenschaftliche Gamerin – besser gesagt: ich war es mal, denn seit Jahren spricht mich kaum noch ein Spiel an. Wir hatten gute Spieleentwickler, wie Daedalic oder Piranha Bytes.
Zu Ihrem Artikel fiel mir ein Video von „Gamingsünden“ ein, der die Gamingbranche ähnlich wie Sie wertet.
https://www.youtube.com/watch?v=O5V8TAOdiFY&ab_channel=GameS%C3%BCnden
„Und die haben dann eben keine deutsche Perspektive“
Das ist schon ein nicht ganz unwichtiges Thema. Schlimmer noch wie bei Filmen (Indiana Jones, Inglorious Basterds, etc) wo das Publikum zum jubeln verleitet wird, wenn Deutsche getötet werden, hab ich es immer als unpassend empfunden wenn man als Deutscher in Spielen a la Wolfenstein „Nazis“, ergo Deutsche abschlachten will/soll.
IT war und ist ist in Deutschland politisch unerwünscht.
Der Spiele-Zweig ist hier ein eher nebensächliches Beispiel für ein viel grundlegenderes Problem.
Das Ausbildungssystem ist ein schlechter Witz.
Die wenigen brauchbaren Informatiker haben entweder im Ausland studiert, oder sie sind Autodidakten.
Die Gehälter sind im Internationalen Vergleich bescheiden.
Wer tut sich die anstrengende Materie an wenn z.B. ein Fachinformatiker kaum mehr verdient als ein Müllmann und studierte ITler bezahlt werden wie Lehrer?
Die wirklich guten Leute gehen weg.
Man erinnere sich, wie die Gentechnik von den Grünen (Trittin!) erledigt – und damit das Geschäft den USA übereignet wurde – in der IT lief es ähnlich.
Wie Schäuble sehr richtig sagte:“Deutschland ist seit 1945 nicht mehr richtig souberän gewesen.“
Die alten Industriezweige wurden und werden systematisch abgebaut, und es wurde sehr darauf geachtet, daß keine neuen aufgebaut werden.
Bald haben wir nichts mehr.
IT kann Deutschland nicht. Auch nicht Computerspiele. Beziehungsweise: Wir konnten am Anfang mithalten. Jetzt nicht mehr.
Genau wie die Filmbranche sind „Spiele aus Deutschland“ hauptsächlich Mittel zum Fördermittel abzugreifen und moralinsauren melodramatischen Blödsinn gibt es auf dem Markt schon genug.
„das immer seltener den aus Jugendjahren ersehnten Eskapismus aufleben lassen kann“ – tja, was ich bei Jungen und jungen Männern beobachte, die vom Gaming in eine Art Strudel gezogen werden, ist schon verstörend. In den USA scheint es im Prekariat eine Assoziation zwischen exzessivem Gaming und Fentanyl zu geben.
Fragt man sich, braucht das wirklich staatliche Förderung?
Foto, von rechts nach links:
Das Problem auf dem Spielemarkt ist jetzt auch der Wokevirus, der sich überall durchfrisst. Die Spieleentwickler stellen keine enthusiastischen Nerds/Geeks mehr ein die gerne Spiele auf kreative und innovative Weise entwickeln, sondern dort herrscht jetzt ESG, DEI und wie das alles heißt bei sowohl den Inhalten der Spiele als auch beim Personal der Entwickler. Es geht nur noch um Profit, nicht mehr den Spielspaß wie noch vor 20+ Jahren. Die Spiele werden in unfertigem Zustand auf den Markt geworfen und reifen dann ein oder zwei Jahre beim Kunden, bis man es eine Vollversion nennen kann. Die Spiele kosten in der Entwicklung immer mehr, obwohl sie rein inhaltlich immer weniger bieten. Die Spiele sehen jetzt meist nur noch toll aus und klingen gut, aber die Story ist meist der letzte unglaubwürdigste und unlogischste Mist, das Gameplay an sich wird immer schlechter. Bei neueren Spielen von bereits auf dem Markt etablierten Spielserien fehlen dann Funktionen die es schon vor 10+ Jahren in der selben Spielserie gab. Die paar wirklichen Entwickler also Programmierer die das Spiel letzten Endes entwickeln werden zum Beispiel bei Microsoft nur noch auf 18/6 Basis eingestellt. Das heißt die Entwickler arbeiten 18 Monate und werden dann 6 Monate freigestellt in denen sie nicht mehr dort arbeiten dürfen, dann dürfen sie wieder 18 Monate dort arbeiten. Die werden auf diese Art als freie Mitarbeiter eingestellt so gelten sie nicht als Angestellte. So müssen die Spielestudios keine Krankenversicherung etc. zahlen, da sie ja als eigenständige quasi Selbstständige dort arbeiten. Es ist eine Riesensauerei was da im Moment abläuft. Die großen Studios kaufen immer mehr kleinere Studios auf, nur um sie dann einzustampfen. Die Branche ist einfach nicht mehr wie sie mal war. Wenn man sich da mal ein bisschen damit beschäftigt was da abgeht, ja dann versteht man warum alles den Bach runtergeht.
Auf dieser Seite gibt es einen Link zu einem Video wo einer dieser 18/6 Entwickler von seinen Erfahrungen erzählt.
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Mit Verlaub und aller Ehrerbietung: Spiele sollen Deutschland retten? Spiele? Panem et circensens? Es tut mir wirklich leid, aber da gehe ich nicht mit. Bedenklicher scheint in der Tat, dass immer mehr mittelständische und früher (teils) noch weltmarktführende Hersteller Deutschland als Standort verlassen (z.B. Miele oder Stihl). Und der verbleibende Rest sich in die Hand des Staates (Meyer Werft) flüchtet.
Computerspiele gehören neben Militärtechnik und Erotikbranche ganz sicher zu den wesentlichen Treibern der technologischen Entwicklung, man sollte das durchaus ernst nehmen.
Wofür rüstete man seinerzeit seinen IBM-PC bis zum Anschlag auf? Doch nicht für „Word“ oder „Excel“, sondern um sich mit Ballerspielen zu vergnügen, während im Nebenfenster ein Pornofilm lief.
Es ist nur noch eine Frage der Zeit, dass Spiele KI-gestützt, von jedem selbst entwickelt und ins Geld verdienen gebracht werden. Allerdings fehlen Deutschland, als stromarmen Land, die Ressourcen. Wir sind schließlich kaum noch in der Lage, eine Tonne Stahl zu weltmarktfähigen Preisen herzustellen. Dabei war die deutsche Stahlindustrie mit Thyssen und Krupp führend in der Welt. Stahl ist weiterhin ein sehr verbreiteter Werkstoff, der in Massen benötigt und verbaut wird. Also nichts Unmodernes, worauf man im superintelligenten Windmühlenparadies verzichten kann. Also nicht traurig sein, dass wir bei der Spielentwicklung nicht dabei sind. Wir sind nun mal ein Land, welches von Grünen-Ökoschamanen regiert wird. Führend in der Klimaforschung, fortschrittlich in der Gendergerechtigkeit, mit der besten Luft und bald den meisten Industriemuseen.