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Possen-Stadl Freie Uni Berlin

Die Leiden der jungen Campierenden: Generation Woke rebelliert und stellt sich ein Bein dabei

18.07.2024

| Lesedauer: 9 Minuten
Universitäten gelten als Labore, in denen sich die Zukunft abzeichnet. Wäre das so, stünden Deutschland schlimme Zeiten bevor. Von einem Klima der Intoleranz, Verlogenheit und Wehleidigkeit erzählen Stimmen aus der Universität. Die jüngsten „Protest-Camps“ und ihre Geschicke sind nur die oberflächlichsten Wegmarken.

Die Welt steht in Flammen, in Deutschland bleibt alles, wie es ist. Das könnte man in diesen Tagen als Botschaft unter dem Strich empfangen. Eine verlorene EU-Wahl führt zu Chaos-Wahlen in Frankreich, bei denen es am Ende nur Verlierer zu geben scheint. Ein politikmüder britischer Premier hatte da schon beschlossen, einen Schritt voranzugehen und die letzten Reste seiner Macht bereits etwas früher als nötig auszuhändigen. In den USA könnte ein politisches Attentat – von welchen dunklen Kreisen unterstützt? – den Wahlkampf schon entschieden haben, wie die Presse raunt.

Nur Deutschland darf seine aktuell regierende Gurkentruppe behalten und die Früchte selbst ernten. Eine davon ist die Lage an Deutschlands Universitäten. Nun wird man sagen: Das ist doch etwas weit hergeholt. Was haben denn ungebärdige Studenten der neuesten Generation mit den Nöten und Sorgen des politischen Berlin zu tun? Stimmt, erst einmal gar nichts. Aber beides scheint langsam symbolisch ineinander überzugehen, fein komplementär geschieden in Positiv und Negativ, wie die geometrischen Förmchen in den Graphiken M. C. Eschers. Das, was in der großen Berliner Politik nicht durchdringt, weil sich dieselbe weithin auf Schaukämpfe zwischen „den Guten“ und den anderen verlagert hat, wird eben auf dem Campus ausgetragen.

Zugleich lässt man auch dort natürlich genau jene Tendenzen ins Kraut schießen, die auch im Berliner Polit-Sumpf vorherrschend sind. Und so erscheint es am Ende so, als wäre die Freie Universität Berlin das Mini-Frankreich in Deutschland: ein Ort, an dem man es rauslassen kann, wo die Spannung in Stimmung und Eskalation übergeht. Endlich!

So geht es etwa seit einem geschlagenen halben Jahr an dem Berliner Exzellenz-Cluster (Motto „International Network University“, zeitweise auch „Languages of Emotion“ – Sprachen des Gefühls): Ein studentischer (oder auch nicht) Mob von Palästina- und letztlich Hamas-Freunden kapert wiederholt den öffentlichen Raum der Universität, stört den Betrieb und ruft Polizeieinsätze hervor. Dabei werden die typischen Parolen gerufen, die in Deutschland inzwischen von der Polizei verfolgt werden. Laut der stellvertretenden RCDS-Landesvorsitzenden „Nordost“ Finja Schürmann – bis vor kurzem Vorsitzende der FU-Hochschulgruppe – sind die Teilnehmer dabei „sehr ausdauernd“ und halten lange an ihren „Protestcamps“ fest. Was eben so ein rechter (oder linker) Büffler ist …

In den USA waren derartige Veranstaltungen ja mit einem breiten „Bildungsangebot“ gepaart gewesen. Kritische Rassentheorie konnte man dort sicher lernen oder wokes Aufstehen. Davon gab es hierzulande weniger. Das letzte „Camp“ bestand aus ein paar versprengten Autonomen unter Polizeischutz, wobei das Zahlenverhältnis deutlich zugunsten der Beamten ausfiel. Auch dieses jüngste Revival einer protestierenden Studentenschaft hatte man „vor dem Hintergrund des anhaltenden Genozids im Gazastreifen“ und der „massiven Repression gegen Studierende“ begründet. Anfang Juli wurde es nach fast drei Wochen von der Polizei aufgelöst, laut Tageszeitung „friedlich beendet“. Der Sprecher eines „Palestine Committee“ sagte der taz, das Camp werde „beendet, weil diese Form des Protests nun ausgeschöpft ist“. Zum Wahrheitsgehalt der taz-Aussagen gleich noch mehr.

In der Tat kann man sich vorstellen, dass die Auflösung den Langzeitstudenten recht gewesen wäre. Die Semesterferien nahten, und sicher wollten einige der Protestler an südliche Strände pilgern, wenn auch nicht in die von Terror dominierten Zonen, in denen das bunte, queere Studentenleben auf wenig Gegenliebe stoßen würde, um nicht zu sagen: auf Steine stieße. Denn Lynchmorde entsprechen eher der Reaktion entschiedener Muslime auf „queer identities“ und verwandte Geistesströmungen, wie sie im universitären Raum gern gepflegt werden.

Kritisch ist auch die Anbiederung vermeintlich honoriger Campus-Gruppen an die Protestler zu sehen. In dieses Kapitel gehört vor allem die Grünen-Hochschulgruppe CampusGrün, die ihre Position in der allgemeinen Gemengelage – vor allem in Sachen Exmatrikulation nach schweren Straftaten, der Fall Lahav Shapira – schon allzu sehr verwischt hat, so dass auch der jüdische Studentenverein JSUD eine gemeinsame Pressemitteilung mit CampusGrün verweigerte. Der jüdische FU-Student Lahav Shapira wurde in Berlin-Mitte von einem „propalästinensischen Kommilitonen“ angegriffen und kam mit Knochenbrüchen im Gesicht ins Krankenhaus.

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Die FU wollte die Campierer eigentlich dulden

Es gab aber dann doch Widerstand gegen die Räumung des Camps, die sich wohl der Verletzung der zuvor gestellten Bedingungen verdankte: Die FU hatte das Camp eigentlich dulden wollen, wenn „Antisemitismus, Gewaltaufrufe und Sachbeschädigungen“ unterblieben. Aber sie unterblieben eben nicht, und so kam die Auflösung, die wiederum die Aufgelösten – der Berliner Sommer ist ja auch schön und entspannt – nicht akzeptieren wollten. Erneut wurde ein Hörsaal besetzt und „in zwei Fällen“ sollen „verfassungswidrige Kennzeichen verwendet worden sein“, wie der RBB weiß. Dabei geht es offenbar um „Hamas-sympathisierende Symbole“ wie das rote Dreieck, mit dem nicht Palästina-Sympathie allgemein, sondern Hamas-Zuneigung im besonderen ausgedrückt wird. Außerdem gab es 27 Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs. Eine Uni greift durch, im Frankreich-Stil, fehlt nur noch das Tränengas.

Begründet wurde die sich anschließende Hörsaal-Besetzung mit der These, „die Universitätsleitung habe nicht auf die Forderungen“ der Studenten reagiert. Die Protestler forderten unter anderem ein „Ende des Genozids, der Apartheid und Besatzung in Palästina“ – Dinge, die – falls sie existieren – kaum von Berliner Professoren beeinflusst werden können. Daneben sollte die Uni ihre Strafanzeigen gegen die Campierer zurückziehen und außerdem die Zusammenarbeit mit Universitäten in Israel beenden. Doch auch dazu konnte sich die Uni-Leitung nicht bequemen – weder zur Einklammerung des Rechtsstaats in Deutschland noch zur Aufgabe der internationalen Kooperation. Man könnte von zwei Seiten einer Medaille sprechen.

An einem Dienstagabend im Juli folgte auch die Räumung des Hörsaals durch die Polizei. Schon wieder ging es nicht nach dem Willen der Besetzer-Berserker, die sich bei solchen Gelegenheiten immer gerne beklagen. Schon am 7. Mai hatte die Polizei ein FU-Protestcamp aufgelöst und dabei unter anderem „Studierende, die völlig unbeteiligt im Gebäude standen, … geschlagen, weggedrängt, zu Boden gedrückt und im Gesicht angefasst“, wie der AStA bitter vermerkt. Das geschah anscheinend bei der Jagd auf „beteiligte Studierende“. Auch Pfefferspray sei zum Einsatz gekommen. Deutsche Universitäten könnten so das gebräuchliche Bild unserer Städte von morgen abgeben.

Posse um ein Glas Wasser – Besetzung von Land als Modus operandi

Die Frustration des Pro-Palästina-Lagers äußerte sich dann auch deutlich in einem nicht-öffentlichen Gespräch mit dem Universitätspräsidenten Günter M. Ziegler. Was es für Ziegler überhaupt mit AStA und dem Protestbesetzer zu besprechen gab, wird aus den Meldungen nicht klar. Aber Dialog ist ja gut, nur muss man sich gut überlegen, wenn man sich dazu einlädt und ob man Wassergläser auf den Tisch stellt. Bei einem Termin mit einem AStA-Vertreter war auch eine „weitere Person“ anwesend, die zunächst „durch eine aggressive Gesprächsführung“ auffiel und dann zum bereitstehenden Wasserglas griff, das die namenlose Protest-Person dem Präsidenten prompt ins Gesicht schleuderte, sicher auch über Hemd und Anzug. Dazu fielen Aussagen wie „Wake up from your Genocide“ (Wachen Sie aus Ihrem Völkermord auf) oder „Das ist kein Pfefferspray, weinen Sie nicht“.

Erkennbar wurde so – offenbar – eine Traumatisierung durch vorausgegangenen engagierten Protest und die darauf folgende Polizeiarbeit, die der Protestler offenbar unverdient fand. Konflikte wie dieser gehören zur bürgerlichen Gesellschaft. Die Universitätsleitung fand den Austragungsmodus aber offenbar nicht fair und kündigt rechtliche Schritte gegen den menschlichen Wasserwerfer an. Verletzt worden sei immerhin niemand. Die Uni-Leitung ging zudem – wohlwollend – davon aus, dass auch der anwesende AStA-Vertreter von dem „Angriff“ überrascht wurde. Man würde es höheren Schabernack nennen, wenn es nicht einen so ernsten Hintergrund hätte: Eine Universitätsleitung soll auch hier – wie in den USA und anderswo – zu „diplomatischen“ Zugeständnissen an undiplomatische Forderer gezwungen werden. Paradoxerweise soll dieser Erpressung eben durch das Mittel vollbracht werden, das man den Israelis gleichzeitig vorwirft: die Besetzung von Land.

Weitaus dramatischer kann man finden, dass auch Professoren die Aktionen in einem schriftlichen Statement unterstützen. Es waren, genauer gesagt, über eintausend Dozenten der FU, die nach der Räumung eines Camps für das „Recht auf Protest“ unterschrieben. Und diese Sympathisanten der Sympathisanten rieten dann in Interviews folgerichtig zur „Differenzierung“, etwa wo es um „verbotene Parolen, Hetze und erhebliche Sachbeschädigung“ geht. Da wird unschuldig gefragt, „zu welchem Zeitpunkt und von wem das ausging, und warum das den Protestierenden als Kollektiv angelastet wird“. Und das entspreche ja gar nicht dem „rechtlichen Procedere“.

Es wird dabei durchaus zugegeben, dass „manche jüdischen Studierenden bestimmte Slogans wie „from the river to the sea“ oder „Intifada“ als Bedrohung wahrnehmen“. Aber die Bedeutung dieser Slogans soll irgendwie variabel sein, damit ein Protest unter ihrem Zeichen eben nicht als gewalt- und terrorverherrlichend angesehen wird. So einer der Unterstützer, der Professor für Philosophie Robin Celikates, gegenüber dem RBB. So ein delikates Verständnis von Logik lernt man derzeit nur am MIT, wo Celikates überdies Gastprofessor ist.

Zweite Posse: Die Universität hat Platz – und eh kein Geld zum Bauen

Zugleich mit diesen diversen und langanhaltenden Camp-Possen hat die FU ihren „Widerstand“ gegen eine Migrantenunterkunft auf dem Campus aufgegeben und räumt das offiziell ein. Die Orts-CDU protestiert gegen die Migra-Unterkunft im Nobelviertel, während die Senats-CDU die Unterkunft plant. So nah liegen gelegentlich Macht und Protest beieinander. Sollen die nicht ganz einflusslosen Zehlendorfer ihren vergrünten Bürgermeister doch bei nächster Gelegenheit stürzen. Das wäre zumindest konsequent. Zuvor hatte die Universitätsleitung noch ein vermutliches Scheinargument vorgebracht, wonach der betroffene Parkplatz direkt vor einem Uni-Gebäude eigentlich schon fest für einen Neubau eingeplant sei. Dieses Argument entwertete der Flüchtlingskoordinator des Senats, Albrecht Broemme, leicht, indem er unverschämter Weise feststellte: „Sobald die FU bauen will, sind die Container weg.“ Aber hier kommt einem nun der Gedanke, dass der Berliner Senat es durchaus in der Hand haben könnte, ob die FU auch Gelder für einen solchen Neubau bekommt. Wenn die Uni keine Drittmittel „in Millionenhöhe“ eintreiben könne, so Broemme, dann sei auch nicht mit einem Neubau zu rechnen. Wie gemein.

Man darf allerdings gespannt sein, wie sich die Menschenfreundlichkeit der bisherigen FU-Campierer – im Einsatz für die unterdrückten Brüder und Schwestern im Gazastreifen – auf die unterdrückten „Flüchtlinge“ des neuen Migranten-Camps auswirken wird. Denn eine Konkurrenz wäre zumal im Sinne der öffentlichen Aufmerksamkeit durchaus denkbar.

Sicher werden die FU-Campisten über solchen Erwägungen zweitrangiger Art stehen. Sie werden sich also intensiv einbringen bei dem, was auch die Uni-Kanzlerin so beschreibt: Man werde „im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Aufenthalt der geflüchteten Menschen unterstützen“, man habe ja auch schon Erfahrungen mit der „temporären Unterbringung“ von Asylbewerbern gesammelt, nämlich im Winter 2014/15. Daneben hatte man auch den jetzt zum Zielobjekt gewordenen Parkplatz im März 2022 eigenhändig zur Verfügung gestellt – aber der Senat hatte abgelehnt. Damals ging es meist um Ukrainer, die wollte man vermutlich gern nehmen.

Dritte Posse: Die Vollversammlung, die keine war

Die allgemeine FU-Posse wird aber erst vollständig, wenn man das Agieren dieses AStA – das ist quasi die Exekutive der organisierten Studentenschaft – genauer unter die Lupe nimmt. Auch er besteht, das ergaben Nachfragen im Studentenparlament, aus Langzeitstudenten, die etwa im 30. Semester Pädagogik oder im 15. Semester etwas auf Lehramt studieren und ihren Lebensunterhalt offenbar irgendwie bestreiten können, denn sie sorgen teils für vielköpfige Familien, was ja positiv zu sehen ist. Finja Schürmann ist es „ein Rätsel, wie solche Leute sich halten können“, die als AStA-Mitglieder ja sogar auf Kosten anderer Studenten „studieren“. Nach geltender Studienordnung können Langzeitstudenten, die ihr Studium vernachlässigen, von der Universität ausgeschlossen werden. Aufgrund des Angriffs auf einen jüdischen Studenten wurde jüngst übrigens auch im Land Berlin ein lange inexistentes Exmatrikulationsgesetz eingeführt, das die Exmatrikulation aufgrund „schwerer Straftaten“ wieder ermöglicht hat.

Ein AStA verfügt dabei über erhebliche Finanzmittel, mit denen „auch (hochschul-)politische Projekte“ unterstützt werden können, wie einzelne Hochschulgruppen festhalten. Der AStA der FU residiert seit Jahrzehnten mietfrei in der sogenannten „AStA-Villa“, die dank guter Lage einen Wert von etwa 3,6 Millionen Euro hat. Die Instandhaltung kostet im Moment laut Junger Freiheit 2.000 Euro. Darüber hinaus konnte der AStA den Verbleib von knapp einer Million Euro an Senatszuschüssen nicht innerhalb einer gesetzten Frist erklären. Der Berliner Senat zieht sich seine Autonomen eben noch selbst heran.

Am 19. Juni verschickte der Allgemeine Studentenausschuss, der an der Freien Uni seit langem von linken bis linksradikalen Kräften dominiert wird, eine Rund-Mail, in der er über die Absage einer geplanten studentischen Vollversammlung berichtete, die aufgrund von „Differenzen und Schwierigkeiten bei der Vorbereitung“ nicht stattfinden könne. Aus politischen Uni-Kreisen erfährt man, dass diese Vollversammlung gegen die Satzung des Studentenparlaments (StuPa) verstieß. Tatsächlich wurde eine Woche später dann doch ein ganzes Aggregat von Vollversammlungen einberufen, in denen in der Tat obskure Ämter besetzt werden sollten. In einer erneuten Rundmail hieß es:

„Das **Anti-Sexismus-Referat** wird um 16 Uhr gewählt, wahlberechtigt sind alle von Sexismus betroffenen Studierenden.
– Das **Queer-Referat** wird um 16:30 gewählt, wahlberechtigt sind alle queeren Studierenden.
– Das **ANTI-Referat** wird um 17 Uhr gewählt, wahlberechtigt sind alle agender, trans, nicht-binären und inter* Studierenden.
– Das **BIPoC-Referat** wird um 17:30 gewählt, wahlberechtigt sind alle Black, Indigenous und People of Color Studierenden.“

Das entspricht freilich dem neuen woken Standard der kollektiven Freiheit und des gleichartigen Denkens. Die Referate könnte man allgemein als AStA-Ministerien beschreiben. Der AStA erklärt das Phänomen so: „Der allgemeine Studierendenausschuss besteht aus 13 Referaten, welche jeweils aus bis zu drei Referent*innen bestehen. All diese Referate haben bestimmte Arbeits- und Aufgabenbereiche. Sie werden einmal im Jahr vom Studierendenparlament gewählt. Vier dieser Referate sind autonome Referate, die jeweils eine Statusgruppe vertreten und von Vollversammlungen dieser Statusgruppe gewählt werden.“

Die vier im ersten Zitat genannten Beispiele – die „autonomen Referate“ – erscheinen zunächst wie eine Ausfaltung des Bundesfamilienministeriums, und ähnlich wird wohl auch ihre Aktivität sein: Der hier zitierte Wortlaut legt nahe: Es geht um den immerwährenden Kampf für die Rechte von Minderheiten und anderen Unterdrückten. Diese Minderheiten konstituieren sich aber gerade in den genannten Referaten als die neuen Machthaber. Das ist nun wirklich dialektisch.

Zur studentischen Dialektik gehört wohl auch, dass der AStA sich im Februar 2023 überaus schwertat, einen auf dem Campus sexuell übergriffig gewordenen Mann der Polizei zu überantworten (trotz Anti-Sexismus-Referat), weil man ihn als Mitglied einer marginalisierten Gruppe las. Da der Begriff „Racial Profiling“ fiel, schien es sich um eine BIPoC-Existenz zu handeln. Zudem ließ der AStA verlauten: „Wir möchten … unbedingt darauf hinweisen, dass Polizeieinsätze für von Rassismus betroffene Menschen grundsätzlich mit einem erhöhten Risiko einhergehen, Polizeigewalt zu erfahren.“

Der neue woke Standard und seine Feinde

Wirklich skandalös war aber aus der Sicht von politischen Beobachtern der Wahlmodus: Detailverliebt wurden die Gruppen benannt, die jeweils wahlberechtigt waren. Alle anderen blieben von der Auswahl der – vermutlich doch wichtigen – Referate ausgeschlossen. Auch Finja Schürmann sieht die Wahlen kritisch, weil das allgemeine Wahlrecht eingeschränkt wird und nur Minderheitsgruppierungen die einzelnen Referenten auswählen dürfen, welche dann nur als Paket im Studentenparlament abgesegnet werden. Eigentlich ist nur das StuPa für die Wahl der Referenten zuständig, nicht irgendwelche Minderheiten. Aus der Vollversammlung wurden so viele fragmentierte Teilversammlungen intersektional verfolgter Gruppen und Grüppchen.

Der AStA gibt sich trotz des exklusiven Wahlrechts offen: „Wir laden euch herzlich ein, euch an der Vollversammlung zu beteiligen, um die neuen Reffis mitzuwählen und kennenzulernen. Da diese Referate Arbeit mit und für die jeweiligen Studierendengruppen machen, freuen sie sich auch über Input und Ideen von euch!“ Gewöhnlichen Bürgern wird auch der konkrete Inhalt der großzügig vom Steuerzahler bezuschussten Referate aufstoßen. Was macht eine ANTI-Referat für Personen ohne Gender-Identität, mit Trans- oder Intergender-Identität den lieben langen Tag?

Die Ex-RCDS-Vorsitzende Franca Bauernfeind hat jüngst ein Buch veröffentlicht, das den doktrinären Wahnsinn an deutschen Universitäten aus der Innensicht darstellt („Black Box Uni. Biotop linker Ideologien“, erschienen bei Langen Müller). Laut Bauernfeind wurde Studenten, die an einem Protest an der Berliner Humboldt-Universität nicht mitmachen wollten, auch selbst Gewalt angedroht, da „viele Studenten“ sich „im linksradikalen Milieu“ bewegen. Umso schlimmer ist das, als Studenten die Führungskräfte von morgen sind. Die deutschen Universitäten von heute schildert Bauernfeind wie eine Kampfzone, in der diese linksradikale Ideologie auch den Stummen eingebimst wird.

Was aus der FU Berlin nach außen dringt, scheint wie eine tägliche Bestätigung dieses Erfahrungsberichts. Wo sich Studenten systematisch gegen sinnvolle Tätigkeiten auf dem Unigelände wehren, sollte man an härtere Zugangsmöglichkeiten denken. Zugangsgebühren wie in den USA sind zwar auch in Ordnung, scheinen aber das eigentliche Problem nicht zu lösen: Es ist auch eine links-großbürgerliche Avantgarde, die die Revolution an westlichen Universitäten inszenieren hilft. Erst wenn sich eine Bildungsinstitution gegen solche Umtriebe wirksam zur Wehr setzte, erst dann wäre etwas gewonnen für die Gesamtgesellschaft.

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38 Kommentare

  1. Was für verlogene Typen, die die Universitäten und anständige Studenten in Geiselhaft für ihre obskuren Ideologien und den Terrorstaaten zuzurechnenden Extremisten nehmen. Gerade die queeren Gruppierungen, von denen die Protagonisten keine 24h in ihren ach so drangsalierten Staaten am Leben bleiben würden, werden zum Maßstab für fortschrittliches Leben gemacht. Einfach mal den Selbsttest in Neu-Kabul, aka Neukölln machen. Eine kleine Gruppe queerer in entsprechenden Klamotten. Frau Tessa Ganserer gehen Sie doch mal voran!

  2. Ein langer Artikel über den man Nachdenken kann. Um es Kurz zu machen, glaube ich nicht, dass Universitäten zu was anderem taugen als der Vermittlung von Wissen.
    Der anhaltende Missbrauch dieser Institution politische Botschaften mit unerlaubten Mittel zu lancieren löst bei mir ein Unbehagen aus, das nicht diffus sondern sehr konkret ist.
    Über den Zustand unseres Bildungswesen muss nicht diskutiert werden. Er dokumentiert sich täglich. Die Tatsache, daß Proffs z.B.
    für Germanistik Studierwilligen erstmal einen Deutschkurs anbieten, damit die Herrschaften überhaupt verstehen um was es sich da für den Lernenden handelt ist doch sehr bemerkenswert weil man weiß,dass die Kommilitonen durch ihr Abitur für die Aufnahme eines Studiums eigentlich die Hochschulreife besitzen sollten. Beschämend und völlig inakzeptabel, dass das Gegenteil der Fall ist.
    Ja, nicht alle über einen Kamm, nur der Kamm kennt keinen dieser Koryphäen persönlich.
    Dann, wenn Kompetenz gefragt sein wird, werden später Lebensläufe frisiert,Studienzeiten geschönt und Leistung ist ein Wort aus grauer Vorzeit. Siehe die uns Regierenden.
    Es wäre höchste Zeit sich an die Tatsache zu erinnern, daß an Universitäten studiert wird auf der Basis von Grundwissen und bis man begriffen hat, was das mit der Bildung auf sich hat, eben zu lernen und Politik vorerst Politik sein zu lassen.
    Aber was schreibe ich da? Völlig daneben, würde einer dazu sagen aus der Ecke der Wachen. Wohl die Entwicklung verpennt, wa?

  3. Zwangsgebühren wie in Australien: MINT ohne Kosten, Orchideenfächer 30.000 pro Jahr oder ganz abschaffen. Die können das dann auf privaten neu zu gründenden Universitäten studieren. Um Thomas Sowell zu erwähnen: ein Ingenieur muß irgendwann beweisen, daß seine Maschine funktioniert, ein Schwätzperte kann sich immer rausreden, daß sein genialer Gesellschaftsentwurf großartig ist, aber nur (von den anderen, die sollen das machen) falsch umgesetzt wurde. Deshalb sind die Geistes“wissenschaftler“ alle links und durchgeknallt, jeder Statusgewinn ist ohne persönliche Kosten möglich.

  4. Eine Idee zu haben ist wichtig, aber ohne (erfolgreiche) praktische Umsetzung, bleibt es ein Traum und ist ohne jeglichen Wert.

    Wer sich tiefer in diese Materie einarbeitet, oder schon sehr viel darüber weiß, erkennt einen roten Faden.

    Jeder ist seines Glückes Schmied und selber verantwortlich für sein eigenes Leben. Für „seine“ Lügen muß der Mensch immer Verantwortung tragen. Dem kann niemand entrinnen, auch dann nicht, wenn man sich für ein sinnloses Leben hat begeistern lassen. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie einen solchen Menschen kennen lernen dürfen, der wahrhaft glücklich war. Kratzt man nur ein wenig an der Oberfläche, kann jeder es sehen, der will.

    Zu diesem Irrsinn, ASTA & Co., Studentenparlamente, Proteste, sage ich nein und gehe weiter.

    Die Klugheit und Weisheit ist aus den deutschen (EU, USA) Unis schon seit langer Zeit entschwunden und kehrt auch nicht so schnell zurück.

  5. M. E. haben Zwangsgebühren genau den gegenteiligen Effekt: die (zumindest in den USA zum Teil horrend hohen Studiengebühren) können nur gut situierte Eltern bezahlen. Also solche, die nach meinem Empfinden für linkes Gedankengut empfänglicher sind. „Arme“ Studenten aus Arbeiterhaushalten wissen von Zuhause, dass Geld nicht ausgesät wird und sich vermehrt, sondern erarbeitet werden will. So sind Arbeiterstudenten m.E. geerdeter als solvente, aber wohlstandsverwahrloste Akademiker/Beamtenkinderstudenten.

    • Sie sollten die Pauschalisierungen sein lassen! Sagen Sie mal meinem Sohn, er wäre wohlstandsverwahrlost, ich an seiner Stelle würde in der Tat so „verwahrlost“ reagieren und meine gute Erziehung kurz vergessen, denn von uns ist niemand „verwahrlost“! Aber wer provoziert, muss mit Folgen rechnen – ganz normale menschliche Reaktion.

  6. Ich freue mich, da ich doch weiß, dass für meine Kinder von diesen Schnarchnasen im harten Kampf um begehrte Jobs keinerlei Gefahr ausgeht. Manche gewinnen, manche verlieren. Der Artikel handelt von Verlierern, aber sowas von.

  7. Der Zugang zu den Universitäten setzt zu wenig Leistung voraus. Wer die linken Leistungsverweigerer aus den Leitungsebenen wieder tilgen will, muss die Anforderungen an das Abitur drastisch erhöhen. Dann löst sich das Problem von ganz alleine. Linke in die Produktion!

  8. Und ich Trottel dachte immer, an einer Uni wird studiert!
    Wenn ich schon „Studierendenparlament“ lese, kommts mir hoch. Die sollen studieren wie früher, vor 1960. Politik gibt es im Bundestag.
    Die sollten diese Kasper alle exmatrikulieren, dann ist Ruhe.
    Noch mehr Ruhe gäbe es, wenn die ganzen Typen der „Studentenunruhen“ exmatrikuliert worden wären. Dann hätte es den Marsch durch die Institutionen nie gegeben.

  9. Dem ganzen könnte leicht abgeholfen werden. Es gibt Regelstudienzeiten und wer in dieser Zeit seinen Abschluß nicht schafft darf noch max. zwei Silvester dranhängen die er aber selbst bezahlen muß und staatliche Hilfen gibts auch nicht. Ausnahmen für irgendwelche Edelstudenten die der AStA angehören gibt es nicht. Problem gelöst!!
    Dann werden einige das kostenlos des Studiums zu schätzen lernen. Beruhigend ist, daß die da rumkrakeelen eine Minderheit sind die sich nur Mediengerecht aufplustern. Was das für Typen und Typinnen sind kann man sehen wenn sie irgend einen besetzten Saal oder Ort verlassen. Dreckig,verschmiert, voller Müll und teilweise Exkremente. Die müssen keine Kinderstube gehabt haben und ihre Eltern scheinen genauso verkommen zu sein. Meißt selber studiert und dem entsprechend geprägt. Aber wenn es nur 5% solche verkorksten Gestalten sind so sind es immerhin 145 000 die als Nichtskönner, Nichtsleister, Nichtsnutze im ÖD oder in einer der vielen NGOs in Lohn und Brot kommen müssen.

    • Wie an der Fachhochschule: Tägliches Erscheinen mit Anwesenheitskontrolle. Zwei Semester dürfen jeweils ein Mal widerholt werden, dann ist Sense.

  10. Die Universitäten sind kein Zukunftslabor, eher eine Miniaturkopie der deutschen Gesellschaft. Es sind wohl kaum die Studenten in ihrer Gesamtheit, sondern eine kleine, extremistische, sehr lautstarke Minderheit, welche allerdings die Protektion von Staat und Uniapparat genießt. Sollten diese Leute in Dauerstreik treten oder exmatrikuliert werden, würde sich das auf den werthaltigen akademischen „Output“ überhaupt nicht auswirken.

    • Uni bedeutet nicht mehr Forschung. Bsp. Onkologie, dort lehren Professoren, die auch direkt von der Pharma kommen könnten. Biopsie oder Chemo alles gilt als Naturgesetzt, denn es soll Geld in die Kassen spielen. An Alternativen Methoden wird nicht geforscht, weil niemand die Forschung bezahlt und so dreht sich alles in der Medizin um die Wünsche großer Pharmafirmen. Linkes Inseldenken ist bei vielen Dauerstudenten und Weltverbesserern implementiert worden, sie leben von Bafög und haben noch nie Geld erwirtschaftet. Viele meinen es gut, aber gut gemeint ist nicht gut gemacht.

  11. Eine regelrechte Kaderschmiede für künftige Schmarotzerexistenzen, die aus Steuern alimentiert werden: Parteifunktionäre, Abgeordnete, xxx+ BeauftragInnen, „N“GO- Mit“arbeiter“. Allerdings würde ich sogar ein Bundesministerium für die Rechte von “ indigenous people“ befürworten, denn das sind die “ schon länger hier lebenden Biodeutschen“, die bald schon zu den “ bedrohten Völkern“ gehören.

  12. Hier muss ich mal widersprechen. Schon zu meiner Zeit tummelten sich in kuriosen Organisationen wie dem AStA Linksextreme. Die studierten halt irgendwas mit Medien im 30sten Semester. Die Studenten, welche ernsthaft studierten, ignorierten den Stuss normalerweise. Wie ich bei meiner Tochter sehe, ist dem heute auch so. Diejenigen, die lautstark links-grüne Ideologien an der Uni rausposaunen, werden später definitiv keine Führungskräfte. In der Privatwirtschaft habe ich solche Studenten als Berufseinsteiger nie wahrgenommen. Und beruflich habe ich mit sehr vielen Unternehmen zu tun. Da lerne ich auch viele junge Berufsanfänger kennen, die gerade von der Uni kommen. Spätestens nach der ersten Gehaltsabrechnung wählen die auch nicht mehr links-grün. Nein, die Linksextremisten gehen doch wohl eher in den öffentlichen Dienst oder irgendwelche NGOs. Also, wir sollten nicht annehmen, dass es sich um eine Mehrheit handelt, nur weil eine kleine Minderheit so lautstark und krawallig unterwegs ist.

    • Die (sehr) gute Noteninflation, bei gleichzeitig herabgesetzten Anforderungen, erfaßt garantiert „eine“ Mehrheit.

      Obwohl Sie nicht ganz falsch liegen, nicht im Unrecht sind.

      Während meiner Studienzeit traf ich sehr viele, (gefühlte) 80 Prozent, denen es nur um „gute“ Noten ging. Der Inhalt der Vorlesung, ein Mitwirken, das echte Verstehen, das Nachdenken, das „intellektuelle“ Hinterfragen, war denen völlig egal. Und viele dieser Leute wollten nicht bei NGOs arbeiten oder dem öffentlichen Dienst, sondern richtig „abkassieren“, zur Möchtegern-Elite dazu gehören, da wo kein Charakter notwendig ist, aber ein raffgieriger Wendehals sein. Die weiblichen Studenten inbegriffen. Eiskalte, unnahbare, nur auf den eigenen Vorteil bedachte Elemente. Egoismus und Hedonismus.

      Das war vor 20 Jahren so.

      Ich traf mal einen angehenden Studenten, der total begeistert von Tony Blair war und seinem Sirenengesang zum „menschengemachten“ Klimawandel.

      Reflexion? Auf die Idee kommen, Blair könnte ein vollkommener Esel sein, gar ein perfider Lügner?

      Nada, nichts.

      Ich sagte zu mir selbst, im Stillen: du armer Narr, du wählst deinen Strick selbst.

  13. Soweit bekannt, lebt meine Familie „schon immer hier“, wir sind also „Menschen, die schon jeher in einem Gebiet leben“ (gemäß Def. der Bundeszentrale für politische Bildung).
    Könnte ich also als definitorisch echter Indigener sowas wie ein BIPoC-Referat mitwählen? Oder meinen die nur Indigene, die schon immer anderswo lebten, wobei man sich dann fragt, warum die hierzlande gesondert zählen.

  14. Nun, den Jünglingen auf dem Campus gehört m.M.n. mal wieder der Hosenboden stramm gezogen, dann studieren die auch mal wieder!
    Natürlich weiterhin auf MEINE KOSTEN!

    • Ich würde mich auch an den Kosten beteiligen, wenn denen dafür der Hosenboden lang gezogen wird. Wir könnten zusammenlegen und ein paar professionelle Stockschläger aus Saudi Arabien anheuern.

  15. Es ist schon manchmal unangenehm wenn man weiss, dass man dumm ist, oder sich dumm angestellt hat. Aber peinlich ist es, wenn man dumm ist und es nicht merkt.

    • Wer’s nicht merkt, dem isses auch nicht peinlich.

      • Die Umstehenden merken es. Das führt dann zu Konsequenzen.

    • Wer halbwegs schlau ist kann sich problemlos dumm stellen, andersherum wird’s halt dann doch schwierig und genau das ist das Thema 🥳😉.

  16. Die Beschreibung bleibt auch hier völlig an der phänomelogischen Oberfläche hängen. Ich kann nur jedem wärmstens die Analyse von Dr. Jobst Landgrebe auf Kontrafunk empfehlen, der dort ideengeschichtlich darlegt, das wir uns keineswegs in einer akuten Verblödungsphase befinden, sondern gerade den Kulminationspunkt eines bereits seit über 100 Jahren laufenden kulturellen Verfallsprozesses befinden der sich nicht einfach umdrehen lässt.
    Ich zitiere: „Seit 2010 ist der (postmoderne Kollektivismus) massenwirksam. Etwa 20% der westlichen Bevölkerungen und die Mehrheit der Akademiker glauben diesen Schrott wirklich. Argumentativ sind die auch nicht mehr erreichbar.“
    Deswegen können sich „Bildungsinstitutionen auch nicht zur Wehr setzen“, denn sie gehören zum Kernbestand des Problems. Eine „Umkehr“ ist daher nicht zu erwarten, sondern es läuft alles auf einen zivilisatorischen Zusammenbruch hinaus.

    • Es sind weit mehr als 20 Prozent, sehr viel mehr.

      Viele sind einfach nur charakterlose Mitläufer. Weder kalt noch warm.

      Ich habe auch festgestellt, immer wieder, in sehr vielen Einzelgesprächen, Ansätze von Diskussionen, daß Menschen nichts nachprüfen.

      Findet man einen Fehler in deren Argumentationskette, welchen auch immer, dann zeigen sich zwei Strategien:

      a. Habe ich das gesagt? Nö.

      b. Man kann sich daran nicht erinnern oder so ähnlich.

      Diese „Leute“ „glauben“ fast alles. Selbst und vor allem auch Studenten, also, von denen man es am wenigsten erwarten sollte, komplette Wüste. Die wissen nicht mehr wie das geht.

      Ein Begriff wird in unserer Zeit viel zu wenig benutzt: Wissenschaftsgläugibkeit. Eine sehr gefährliche „Religion“.

      Der Mensch von heute, vor allem sehr viele Studenten, glauben an die „heilige“ Wissenschaft. Daß es keine Wissenschaft gibt, zumindest keine, die alles wissen tut, keine die eine klare Antwort gibt, sondern daß die Wahrheit nicht automatisch ans Tageslicht gelangt, sondern akribisch und methodisch gesucht werden muß, auch aus dem fairen Widerstreit, ist für die große Mehrheit sozusagen ein Fremdwort. Es ist nicht auf ihrem geistigen Radar.

      Dann habe ich selbst erlebt, wie Studenten, die alles glauben, was so ein Prof. von der Kanzel predigt, sich hinterher über diesen lustig macht.

      Man läßt sich also vom Professor „foppen“, folgt dem, respektiert diesen jedoch nicht. Das ist krank, „pervers“.

      Kluge Studenten machen genau das Gegenteil dessen. Ohne Respekt keine echte Erkenntnis.

  17. Geldhahn zudrehen und fertig. Nach 8 Stunden auf dem Bau oder hinter der Ladenkasse werden die revolutionären Ideen schon weniger. Diese Art von AStA ist völlig überflüssig.

    • Auf dem Bau wohl bald nicht mehr, denn das Bauen dürfte aus Buntschland verschwinden – oder gar komplett aus der EUdSSR:

      https://tkp.at/2024/07/18/eu-co2-vorgabe-neubau-bald-unleistbar/

      Die Industrie ist ebenfalls bald weg, den Jugendlichen werden also nur bleiben – das ausgedehnte Militär für Woke Kolonialkriege („für Klima und 70 Geschlechter“) oder Gender-Fakultäte. Bauingenieure braucht ohne des Bauens keiner.

    • Diese Studenten haben sehr reiche Eltern, die es gerne sehen, wenn der Nachwuchs sich die Hörner abstößt.
      Man möchte sie ja auf Führungsaufgaben vorbereiten, um den gemeinen Pöbel in Schach zu halten.
      Stichworte: menstruierende Person und ejakulierende Person

      Nur damit kann man den gemeinen Pöbel an die Wand reden.

    • Ich hatte in den 1975er Jahren das damalige Berlin besucht: Zug oder Autofahrt über ein der SED Transitstrecken durch damalige DDR, inkl stundenlange Nervereien mit DDR VoPo-s.

      Dann in TU und FU alles voll mit Protesten, Demos: pro Nord Vietnam, pro Fidel Castro und Che Guevara, pro SED und Sozialismus, pro Russland und deren damalige Regierung, pro Hamas und Hisbollah, anti USA, und irrsinnig überflutet mit Flugblättern,

      Damals jedoch noch nicht 🌈 Regenbogenfahne, noch nicht LGBTQIA+,

      Das hatte mich abgeschreckt von TU Berlin. Heute ist Berlin noch heftiger:

      Migranten Gewalt, Schlägereien, Messerstechereien, Schießereien, Clan Familien, unbegrenzte Masseneinreisen aus allen Armutsregionen des gesamten Planeten, insbesondere Afrika und Islamismus nach Germoney 💰💰💰 und Germanisthan 😎🙊🙉🙈

  18. Lange Zeit habe ich förmlich dafür gebetet, daß uns ein länger andauernder Blackout erspart bleiben möge, dieweil der Schaden für Land und Gesellschaft immens sein würde. Zwischenzeitlich hoffe ich darauf (nicht ohne Aussicht auf Erfolg – dank Habeck), DASS ein solcher kommen möge. Denn ein solcher würde genau diese Spezies, incl. der sie bisher offenbar kritiklos unterstützenden Eltern aus dem Juste-Milieu mit voller Breitseite treffen. Diese Spezies zeichnet vor allem aus, daß sie ohne ihr Smartphone de facto nicht mehr lebensfähig, ihre Fähigkeiten zum Anpacken eher unterentwickelt, Kausalkettenverknüpfungen „was wäre wenn – dann“ verkümmert, Stauräume für überlebenswichtige Güter nicht vorhanden und Freund-Feind-Abwägungen ausgeblendet sind. Wenn dieser Blackout dann vorbei wäre, wären sämtliche Diskussionen, die vorher eine aufgeblasene Wichtigkeit hatten, plötzlich im Keim erstickt. Und wenn das woke Student*innen-chen nach zwei Stunden Holzmachen mit der Laubsäge die Schwielen verbindet, werden sie sich an den blonden, großen „Nadsi“ vom Dorf erinnern, der so virtuos mit Spaltaxt und Handsäge umgehen konnte oder womöglich noch Sprit für (s)eine Motorsäge im Keller stehen hat.

    • Die brauchen keinen Stauraum, die gehen doch containern.
      Aber so ein Blackout im tiefen Winter … da darf man wirklich nicht in die verständliche Versuchung geraten, sich was zu wünschen.

      • Das Problem wird für die sein, daß es in genau diesem Fall auch keine Container zum Leer-Räubern mehr geben wird. Ich rechne fest damit, daß so ein Blackout wie ein reinigendes Gewitter kommen wird. WANN, das wissen nur die Götter. Aber DASS er kommen wird, ist so gut wie sicher. Ich bin vollumfänglich vorbereitet. Daß ich das ein oder andere mit Sicherheit übersehen oder nicht bedacht habe, steht außer Frage, da man das ja nicht unter realen Bedingungen üben kann, aber ich werde garantiert besser über die Runden kommen, als diese linken Spinner.

    • Sehr richtig !
      Was die fehlenden praktischen Fähigkeiten betrifft – und das meist ebenfalls fehlende Verständnis für Menschen die in praktischen Berufen ihr Geld verdienen :
      Es wäre sicher hilfreich, wenn für Studenten grundsätzlich ( oder zumindest für die Geschwätzwissenschaften ) eine Art Pflichtpraktikum in einem Handwerks- oder Industriebetrieb vorgeschrieben wäre , um wenigstens mal für ein paar Monate mit dem richtigen Leben in Berührung gekommen zu sein. Das erdet ….
      Wenn die mal für eine Weile mit schmerzendem Rücken und völlig kaputt nach der Arbeit nach Hause gegangen sind, wissen sie später ihre Laujobs umso besser zu schätzen .

      • Ja, und die Handwerker lernen, wie all die schönen Sachen, mit denen sie handwerken entwickelt werden. Da schmerzt dann schnell das Hirn.

      • Dem stimme ich vollumfänglich zu. Meine „Karriere“ lief so ab: Abi, Bundeswehr, Lehre im Handwerk, Studium, Beruf. Also bis zum Studium deutlicher Erwerb von Fähigkeiten in Diziplin, Einordnung und praktischer Arbeit. Das sollte eigentlich die Regel sein.

  19. Keine Bange, das große Rollback wird kommen und die linke Schickeria wird rennen wie die aufgeschreckten Hühner. Direkt nach Südamerika, wo auch schon Adolfs Mitstreiter und Honnis Mischpoke sich absetzten.

    • Wenn denen da mal nicht ein dreifach donnerndes Afuera entgegenschallt.

  20. Apropos Proteste – könnte man über die gestrige Demo in Chemnitz gegen das Compact-Verbot berichten? Mittlerweile wird man in Buntschland verhaftet für… das Tragen des Compact-Logos. Immer totalitärer.

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