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75 Jahre Grundgesetz

Nachruf auf die Bonner Republik

18.05.2024

| Lesedauer: 4 Minuten
Die Bonner und die Berliner Republik haben nur die Hülle, also die staatlichen Institutionen und das unwesentlich veränderte Grundgesetz gemeinsam. Nicht mehr viel übrig ist vom Spirit, der Deutschland einst so erfolgreich machte. Funktionäre eines deformierten Parteienstaats ruinieren das Land.

Am 8. Mai 1949 beschließt der Parlamentarische Rat zwischen Saurierknochen und ausgestopften Tieren im Bonner Zoologischen Museum König das Grundgesetz. Noch ist kein Mensch davon überzeugt, dass das besetzte „Trizonesien“ sich verblüffend schnell zum erfreulichsten, freundlichsten Staat der deutschen Geschichte mausern wird. Am 12. Mai genehmigen die drei westlichen Militärgouverneure das Grundgesetz. Es wird nie vom Staatsvolk angenommen, auch nach dem Beitritt der DDR nicht, zweifellos ein Makel. Am 23. Mai tritt es in Kraft, am 14. August dürfen die Westdeutschen den ersten Bundestag wählen.

Wiederaufbau und „Wirtschaftswunder“ werden beschleunigt vom Kalten Krieg. Der Westen braucht Deutschland als Bündnispartner – auch in Konkurrenz zum damals noch schlicht Ostzone genannten zweiten deutschen Staat, gegründet am 7. Oktober 1949 als direkte Antwort auf die „BRD“. Die Bonner Republik blüht und gedeiht, alles in allem eine Wohlfühl- und Schönwetterdemokratie – das Wetter bleibt auch während des Kalten Krieges überwiegend sonnig.

In dem Augenblick, in dem der Wiedervereinigungstraum wahr wird und die DDR – mittlerweile ohne Anführungszeichen – in ihr aufgeht, verwandelt sich diese Republik. Dagegen hilft auch nicht die Weigerung, eine neue, gemeinsame Verfassung aller Deutschen zu diskutieren und zu beschließen. Es ist ein tragisch-magischer Moment. Kein Wunder, dass die Enttäuschung, das Ersehnte nicht zu bekommen, im Osten noch heute schwer nachklingt. Kein Wunder, dass im Osten alte Hoffnungen umschlagen in Skepsis gegenüber der real existierenden Demokratie, gegenüber Marktwirtschaft und Rechtsstaat. Kein Wunder, dass im Osten den Institutionen weit mehr Ablehnung entgegenschlägt als im Westen. Die Vorstellung, nach dem Beitritt der DDR 1990 werde die gute alte Bundesrepublik einfach nur größer, ist eine Illusion. Auch die Westdeutschen erliegen ihr. Die proklamierte „innere Einheit“ wird zur Fata Morgana.

Im Gegenteil: Von „Spaltung“ ist heute die Rede. Unversöhnliche Weltanschauungen klaffen auseinander. Nach dem sozialistischen Schutzwall werden Brandmauern errichtet. Das Grundvertrauen in den Staat ist ramponiert. Die Bundesrepublik erscheint vernachlässigt, heruntergewirtschaftet, gefesselt zwischen Demenz und Dekadenz. Was ist da geschehen?

Was die Bonner Republik die ersten 40 Jahre lang auszeichnete, hat mit dem, was aus der Berliner Republik geworden ist, nur die Hülle, also das unwesentlich veränderte Grundgesetz und die Institutionen des Staates, gemeinsam. Nicht mehr viel übrig ist vom Spirit, der die Bundesrepublik einst so erfolgreich machte.

Die Bonner Republik war eine Leistungs- und Aufstiegsgesellschaft. Die meisten Bürger besaßen nichts als ihre Bereitschaft, anzupacken. Leistung lohnte sich. „Meinen Kindern soll es einmal besser gehen“, war kein Geschwätz, sondern feste, erfüllbare Erwartung. Das hat sich grundsätzlich geändert. Den Jüngeren wird es schlechter gehen als den Älteren. Die Sozialsysteme halten dem demografischen Wandel und der selbst verschuldeten Schwächung der Wirtschaft nicht stand. Weil sich Leistung wenig lohnt, sinkt auch die Leistungsbereitschaft. Der Wohlstand schwindet. Eine Klimareligion hat das Land im Griff; der spürbare Mangel an ökonomischer und naturwissenschaftlicher Kompetenz der maßgeblichen Eliten drückt nicht bloß aufs Gemüt, sondern vor allem auf den Verstand. Perspektivlosigkeit macht sich breit.

Grundlegende Entscheidungen waren vor 75 Jahren zu treffen: Marktwirtschaft oder Sozialismus, Westbindung oder deutsche Einheit mit Stalins Segen. Die Gründer der Bonner Republik waren von Krieg und Diktatur weitgehend geläutert, ihre führenden Politiker gründlich ernüchtert. Von Ideologien befreit, rangen sie um den besten Weg aus dem materiellen und moralischen Desaster; Männer wie Konrad Adenauer und Ludwig Erhard, Willy Brandt und Helmut Schmidt entschieden sich auch für eine Wertegemeinschaft. Ihre Werte zählen nicht mehr viel. Ihre Nachfolger sind Funktionärsfiguren auf dem Schachbrett eines deformierten Parteienstaats.

Regieren durch Ignorieren

Die Republik geriet in die Hände von Leuten, die weder Erfahrung noch sonst eine Kompetenz aufweisen. Ein größeres Missverständnis war die Annahme, eine machtversessene Pastorentochter aus dem Osten im Kanzleramt sei ein Segen für das Land.

Sie ignorierte Verfallserscheinungen wie die Bildungsmisere, die zunehmend marode Infrastruktur, den Niedergang der Bundeswehr. Sie traf eklatante Fehlentscheidungen, förderte die Zuwanderung, stieg aus der Kernenergie aus. Das verheerendste Resultat ihrer Regentschaft ist jedoch, dass sie das Land entpolitisierte und den für eine lebendige Demokratie notwendigen Diskurs unterband. Eine an Friedhofsruhe interessierte Kanzlerin gab im Kulturkampf gegen die neuen links-grünen Fundamentalisten nach, noch ehe der überhaupt richtig begonnen hatte.

Angela Merkel spielte dabei virtuos mit den Neurosen einer Gesellschaft, die immer wieder von Wellen der Angst erfasst wurde. Ein Virus genügte, um Bürgerrechte mir nichts, dir nichts außer Kraft zu setzen; die Klimahysterie reichte, um das Fundament des Wohlstands einzureißen. Das Land leidet unter einer bipolaren Störung, mal hingestreckt von Katastrophenlust, mal hingerissen vom himmelhoch jauchzenden „Wir schaffen das“.

Die Regierenden glauben, alles besser zu wissen und besser zu sein. Die traurige Gestalt des gegenwärtigen Kanzlers taugt vielleicht als Galionsfigur, ganz sicher nicht als Kapitän. Die Schwäche der Republik ist auch die Schwäche seiner politischen Klasse und der Medien.

Auch der Kulturbetrieb dienert vor dem woken Zeitgeist. Intellektuell verarmte Autoren und Verleger demonstrieren für die Regierenden, halten wie jüngst auf der Leipziger Buchmesse auf Kommando Parolen in die Höhe: „Demokratie wählen. Jetzt!“ Ernsthaft bedroht ist die Demokratie jedoch durch verblendete Eliten und deren Gefolgschaft, die nicht mehr wissen will, was eine offene, liberale Gesellschaft ist.

In Ermangelung des Nationalstaats hielt der Verfassungspatriotismus die Bonner Republik zusammen. Heute schwallen selbst Grüne von Patriotismus, meinen damit aber nur die unkritische Unterwerfung unter das, was sie „Transformation“ nennen. Die Deutschen verwechseln Vaterlandsliebe mit Konformismus. Und die notwendige Kritik am regulierenden Staat wird als staatswohlgefährdend, delegitimierend denunziert. So sind es die Demokraten selbst, die die Demokratie vergiften.

Sonderwege schrecken ab

Die Bonner Republik, noch nicht ganz souverän, doch in ihren Entscheidungen weit souveräner als heute, lehnte die sattsam bekannten Sonderwege ab und wurde dennoch zum Modell für andere. Die neuen Sonderwege, mit denen sich heute die Berliner Republik brüstet, sind abschreckende Beispiele für die befreundeten Länder – Deutschland ist entschieden zu klein, um auf eigene Faust die Welt zu retten.

Die Protagonisten des Wandels predigen die Tugend des Verzichts. Darauf wäre in der Bonner Republik niemand gekommen. Fleiß, Ehrgeiz, Wachstum, Vorsprung durch Technik hießen die Ideale. Und Freiheit wird heute meist mit Freizeit verwechselt.

Die Bundesrepublik wird viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte benötigen, um sich aus ihrer Selbstlähmung zu befreien, die eingespielte Transformation zu transformieren. Überwunden werden muss die postdemokratische Moral der herrschenden grünen Ideologie. Bevormundung und Belehrung sind nicht das, was Demokraten von den Regierenden erwarten sollten.

Dankbar bis wehmütig blicken nun vor allem ältere Deutsche zurück, zunehmend desillusioniert bis zornig schauen sie nach vorn, im Osten wie im Westen. Wer interessiert sich noch für die Geschichte der Bonner Republik? Kaum jemand von denen, die statt dessen geschichtsvergessen von einer „Wannseekonferenz 2.0“ schwafeln. Was droht, ist eher etwas anderes, eine „klimagerechte“ DDR 2.0.

Ein Zurück zur Bonner Republik kann es nicht geben. Mit ihrem Erbe sorgsam umzugehen ist jedoch Gebot der Stunde. Wer wollte mit einigem Optimismus auf die nächsten 75 Jahre wetten? Dennoch: Die Deutschen dürfen nicht resignieren!

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81 Kommentare

  1. Gerade auch aus Respekt vor den ‚Vätern des Grundgesetzes‘ kann ich mir auch bei besten Willen nicht vorstellen, dass die Folgen immer weiter erstarkender Parteien nicht vorausgesehen werden konnten, ebensowenig wie ich mir vorstellen kann, dass die einfache Aushebelung des Grundgesetzes, selbst der sogenannten Ewigkeitsparagraphen 1-20, über das Einfallstor Infektionsschutzgesetz einfach so mit „durchrutschte“. Die Parteien haben dann das Übrige getan, um ihre Macht zu zementieren. Sie haben z.B. ein Wahlsystem geschaffen, das die ewige „Wiederwahl“ von Politikern, die sich die Parteien zur Beute gemacht haben, garantiert, ohne das der Wähler auch nur die geringste Möglichkeit hätte dieses zu verhindern.
    Das sie verhinderten, dass sich nach der „Wiedervereinigung“ das wiedervereinigte deutsche Volk eine neue Verfassung gibt, ist geradezu zwangsläufig. War doch die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie dadurch alle in den Jahren zusammengetragenen und liebgewordenen Pfründe unwiederbringlich verlieren würden.

  2. Den „Ostdeutschen“ die Schwächung der Demokratie zuzuweisen ist grundfalsch. Richtig ist, dass die Korruption der Macht bereits in den 80er Jahren deutlich erkennbar war und die Altparteien haben dabei ihre Rolle gespielt. Mit der Wiedervereinigung wurden dann endgültig die Tugenden der alten Republik aufgegeben. Damit wurde das Regieren sehr bequem. Niemand hat das besser erkannt als Angela Merkel. Wer auf Linie blieb, durfte weiter an den Fleischtöpfen bleiben, zugleich aber verlor das Land jede Diskursfähigkeit. Auch jetzt zeigt die Union daran kein Interesse (viel zu anstrengend), sondern möchte lediglich durch koalitionstaktische Spiele wieder zurück an die Macht.

  3. Na ja, der „Spirit“ Deutschlands (alte BRD) war ja ein von den Alliierten genehmigter. Er entsprang also dem Willen der Siegermächte, mit allem was dazu gehörte. Die Folgen dieser Fremdbestimmung sahen wir 1989/90 und 1999. Da wurde sichbarf, die Deutschen haben kein Erbe mehr. Über die Frage der Resignation sind wir also seit einem viertel Jahrhundert hinaus. Ist nur noch nicht bei allen Karnevalisten angekommen.

  4. Verfassungspatriotismus schön und gut, aber daran stört zum einen, dass die deutsche Bevölkerung nie über das GG abstimmen durfte und die an sich vorgesehene breite Diskussion in der Bevölkerung über seinen Inhalt und eine eventuelle Anpassung anlässlich der Wiedervereinigung klammheimlich von der Politik gestrichen wurde.

    Zum anderen zeigen sich inzwischen 2 große Konstruktionsfehler des GG: Auf der einen Seite die zu starke Position der Parteien. Deutschland ist zu einem Parteienstaat geworden, in dem die entscheidenden Posten bei den höchsten Gerichten, dem Verfassungsschutz, den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten (Verwaltungsräte), den Behörden etc. nach Parteizugehörigkeit besetzt werden. Über die Fraktionsdisziplin bestimmen die obersten Parteifunktionäre, wie die Abgeordneten abzustimmen haben. Echte Gewissensentscheidungen, bei denen die Abgeordneten frei abstimmen dürfen, gibt es so gut wie nicht. Eigentlich braucht man dann auch keine 700 Abgeordnete, wenn außer ein paar Hinterbänklern, deren Pensionen schon sicher sind, bei den Abstimmungen keiner von der Parteilinie abweicht. Das liegt natürlich auch am im GG sowie in Bundesgesetzen vorgegebenen Wahlsystem, nach dem die Parteiführungen darüber bestimmen, wer bei der nächsten Bundestagswahl welchen Listenplatz erhält.

    Auf der anderen Seite zeigt sich inzwischen immer mehr der Konstruktionsfehler, dass jeweils 8 Parteipolitiker im Senat des BVerfG (es gibt 2 Senate) durch das GG zu viel Macht zugeteilt bekommen haben. Denn sie können extrem weitreichende Urteile fällen, die von einer demokratischen Mehrheit der Bevölkerung nicht geändert oder rückgängig gemacht werden können (bzw. von der Vertretung der Bürger im Bundestag).
    Extremes Beispiel ist der vom BVerfG erfundene Anspruch auf ein materielles und kulturelles recht großzügiges Existenzminimum abgeleitet als einziger Anspruch aus Art. 1 GG (Menschenwürde) und in einem weiteren Urteil ausgedehnt auf Asylbewerber. Dieser Anspruch kann aufgrund eines juristischen Tricks, der jede Änderung von Art. 1 verbietet, selbst mit einer 2/3-Mehrheit nicht gekürzt oder abgeschafft werden.
    Anderes Beispiel das Klimaschutzurteil des BVerfG, geschrieben von einer grünen Berichterstatterin, das im Grunde jede Bundesregierung, auch eine der AfD, streng an die Vorgaben des BVerfG und des Pariser Klimaabkommens fesselt.
    In der Schweiz, in der die Bürger über Volksentscheide das letzte Wort haben, gibt es so eine undemokratische Fesselung der Bürger durch eine kleine Gruppe von parteipolitischen Richtern, die sich anmaßen es als bloße Juristen besser zu wissen als die Bevölkerung nicht.

  5. „Funktionäre eines deformierten Parteienstaats ruinieren das Land“. Das ist wohl die gravierendste Fehlentwicklung der letzten Jahrzehnte. Laut GG sollen die Parteien bei der Willensbildung der Bevölkerung mitwirken. Doch sie haben ihre Macht immer weiter ausgedehnt und beeinflußen längst alle Institutionen der Gesellschaft (einschließlich BVerfG). Ihre vom GG angedachte dienende und vermittelnde Funktion wurde durch Herrschaft abgelöst.
    Die Willensbildung der Bürger findet mittels willfähriger Propaganda-Medien statt. Es werden in- und ausländische wirtschaftliche sowie politische Interessen befördert, die legitimen Volksinteressen immer stärker zuwiderlaufen.
    Die Parteifunktionäre sind dabei allemal auf ihren eigenen Vorteil und den ihrer politischen Klasse bedacht. Die MS-Medien, insbesondere der ÖRR, werden mit Steuergeldern bei Laune und auf Kurs gehalten, sie sind existeziell wichtig zum Herrschaftserhalt.
    Das polit-mediale Kartell geht heutzutage so weit, daß eine große, demokratisch legitimierte Oppositionspartei wie die AfD systematisch diskreditiert und via „Brandmauer“ von der Regierungsmacht ausgeschlossen wird.
    Die herrschende politische Klasse ist zu einem guten Teil erschreckend inkompetent, aber dennoch – oder gerade deswegen – von ihrer Überlegenheit und ihrem Führungsanspruch überzeugt. Weil die Befähigung zu qualifizierten Urteilen oft fehlt, sind diese Politiker selbst auf Leitung angewiesen und die übernehmen Staatssekretäre, NGOs und andere Einflüsterer.
    Die Fremdsteuerung insbesondere von Außen- und Klima- bzw. Transformationspolitik ist eklatant. Was Wahington außenpolitisch oder das WEF transformationspolitisch vorgibt, wird auch bei Schädigung von Wirtschaft und Gesellschaft umgesetzt. Die Fremdbestimmung in wichtigen Politikbereichen ist eine entscheidende Klammer für die Kartellparteien und mit ein Grund, daß sie relativ problemlos miteinander koalieren können. In der Tat war die Bonner Republik politisch souveräner als die heutige Berliner Republik.

    Diese und andere Fehlentwicklungen gilt es im Interesse von Bevölkerung und Demokratie zu beenden.

  6. Merkel als Tochter eines Pastors zu stilisieren, geht an der Realität, an der Essenz vorbei.

    Merkel ist eine überzeugte Kommunistin, demnach eine Atheistin, die selber entscheidet, was gut und böse ist (den Kern der pol. Aufklärung, im Sinne eines Herrn Herles also auslebt).

    Man kann keinen zwei Herren gleichzeitig dienen. Merkel hat sich also für das Falsche entschieden. Eine große Mehrheit wollte ihr ebenfalls folgen und jetzt haben wir den bösen Salat. Ohne diese Mehrheit, das eigentliche Problem, wären viele nicht hier.

    Es gibt ein sehr kluges, sehr altes Buch, das erklärt allen Anhängern der pol. Aufklärung, wohin Dekadenz immer zwangsläufig führen wird. Die Brandmauer gegenüber der AfD ist nichts Neues.

    • > Merkel als Tochter eines Pastors zu stilisieren, geht an der Realität, an der Essenz vorbei. Merkel ist eine überzeugte Kommunistin, demnach eine Atheistin

      Auch wenn Manche es gerne verdrängen möchten, die real existierenden Papst-NGO und Luther-NGO folgen 1:1 der gleichen Woken ergrünten Linie wie Merkel. Mit den einstigen christlichen Religionen hat dies wohl nichts zu tun.

  7. „Kein Wunder, dass im Osten alte Hoffnungen umschlagen in Skepsis gegenüber der real existierenden Demokratie, gegenüber Marktwirtschaft und Rechtsstaat.“ Lieber Herr Herles, als gelernter Ossi kann ich ihnen versichern, dass der größte Teil der Ostdeutschen keine Skepsis gegenüber Demokratie, Marktwirtschaft und Rechtsstaat hat, ganz im Gegenteil. Aber wo, bitte schön, haben wir in der Bundesrepublik aktuell eine real existierende Demokratie? Wir haben bestenfalls eine Pseudodemokratie. Wo haben wir noch Marktwirtschaft? Diese wurde ersetzt durch eine Plan- und Subventionswirtschaft. Wo haben wir noch einen Rechtsstaat? Wo doch Gesetze und das Grundgesetz nach gutdünken ausgelegt, gebeugt und gebrochen werden können und Ideologien über dem Gesetz zu stehen scheinen? Das und genau das ist es, wo sich bei den meisten Ostdeutschen Skepsis einstellt, weil es das nicht mehr gibt, was einmal diese BRD geprägt hat, selbstbestimmtes Leben und Wertschätzung der Arbeit, keine Alimentierung und keine Meinungsdiktatur, nichts weniger, aber auch nichts mehr will ein Ossi und mit hoher Wahrscheinlichkeit ein großer Teil der Westdeutschen, zumindest die, die noch bei klarem Verstand sind.
    Ansonsten haben sie vollkommen recht mit ihrer Analyse. Nun steht die große Frage, wie kommen wir aus dieser Misere heraus? Schaut man sich den Politikbetrieb an, beißt sich die Katze in den Schwanz und ein Ende dieses Dilemmas ist noch lange nicht in Sicht, weil alles, was vielleicht Veränderung verspricht, unterdrückt wird.

  8. In dem Augenblick, in dem der Wiedervereinigungstraum wahr wird und die DDR – mittlerweile ohne Anführungszeichen – in ihr aufgeht, verwandelt sich diese Republik.

    Es gab keine „Wiedervereinigung“. Vielleicht ist da ja der Fehler zu suchen.

  9. Für die Menschen im Ostblock hatte die Bonner Republik zwei Hauptattribute: Bananen und Mercedes. In diesem Traumland war die Sonne gelber und der Gras grüner.

  10. „…Grundlegende Entscheidungen waren vor 75 Jahren zu treffen:…Westbindung oder deutsche Einheit mit Stalins Segen….“
    Das ist gelinde gesagt fragwürdig. Ein anderes, passendes Wort, verkneife ich mir wegen der Zensur. Die alte BRD und DDR hatten gar nichts zu entscheiden. Schon gar nicht welche Besatzer die Oberhoheit über welches Gebiet ausüben.
    „…Die Schwäche der Republik ist auch die Schwäche seiner politischen Klasse und der Medien…“
    Es ist vor allem die Schwäche des Verstandes seiner wahlberechtigten Bevölkerung. Immer wieder wird hier auf TE die Schuld auf die etablierten (Staats)Medien und Politiker X oder Politikerin Y abgewälzt. So als ob man sich in den selbst ernannten „liberal-konservativen“ Kreisen nicht auf das eigene Urteilsvermögen verlassen kann und will. Was hier propagiert wird ist der Nannystaat. Was hier bedauert wird, ist dass sich Nanny (die „Eliten“) nicht fürsorglich genug kümmert. Was hier nie ernsthaft diskutiert wird, sind Alternativen zum heutigen Parteien- und Nannystaat.

  11. „…Die Bonner und die Berliner Republik haben nur die Hülle, also die staatlichen Institutionen und das unwesentlich veränderte Grundgesetz gemeinsam…“
    Ausserdem haben beide das gleiche westdeutsche (hauptsächlich rheinländisch-südwestdeutsche) Personal. Der Unterschied zwischen der Bonner und der Berliner Zeit liegt in dem entfesselten westdeutschen Kolonialherrengehabe, welches man so schön im Osten ausleben kann und das seine Ursachen in den Minderwertigkeitskomplexen der rheinländischen Volkssehle hat.

  12. Die Diagnose ist wie meistens von Herrn Herles ausgezeichnet und auch sprachlch gelungen. Wäre noch etwas zu retten? Noch gibt es einigermaßen freie Wahlen und – je nach Betrachtung – 1-3 Parteien, die wählbar erscheinen. Und, nein, keine war bislang an einer Bundesregierung beteiligt. Der “Bundesblock”, wie ich dieses heruntergerockte Parteienkartell einmal nennen würde, muss dringend in Rente geschickt werden. Schlimm genug, dass diese Leute für die Zerstörung der Bundesrepublik auch noch mit einem fürstlichen Ruhegehalt belohnt werden…

  13. „Was die Bonner Republik die ersten 40 Jahre lang auszeichnete, hat mit dem, was aus der Berliner Republik geworden ist, nur die Hülle, also das unwesentlich veränderte Grundgesetz und die Institutionen des Staates, gemeinsam.“

    Mittlerweile tendiere ich zu der Ansicht, daß die Berliner Republik nur das offenlegte, was die Bonner Republik in ihrem Kern schon immer war.

    Verdeckt wurde dieser Kern nur durch den Dualismus des Kalten Krieges.

    • So zügig und bereitwillig wie sich der damalige Politbetrieb Merkel untergeordnet hat und den offen sichtbaren Abbau des Rechtsstaates hingenommen hat, obwohl sie es Besser wissen mussten, haben sie wahrscheinlich recht.
      Oder Heute wo irgendwelche Primitiven ein „Kalifat“ herbei brüllen möchten und „der Staat“ sich hinter Relativierungen versteckt und sich selber wehrlos macht.

  14. Sehr guter Artikel! Wieso aber sind es besonders die Westdeutschen die den aktuellen Weg der Zerstörung dieses Landes so eifernd mittragen? Diese Frage in einem Artikel zu beantworten wäre spannend!

  15. „Früher war mehr Lametta!“ Verklärtes Zurückblicken der Alten gab’s schon immer – und bringt nichts. Jede Generation hat ihre eigenen Prioritäten und Ältere sollten nicht erwarten, dass die folgende Generation diese übernehmen anstatt ihre eigenen zu formulieren. Wohin diese führen, wird man erst in der Zukunft beurteilen können und die dann als nächstes nachrückende Generation kann und wird – wieder mit eigenen Prioritäten – bei Bedarf umsteuern.
    Bei all dem darf man eines nicht übersehen: Die Alten haben die Berliner Republik fest im Griff. Über 22 Millionen Deutsche sind über 60; mehr als jeder Vierte. 2050 werden es knapp 40% sein. Das ist einmalig in der deutschen Geschichte und lähmt dieses Land. Mit über 100Mrd ist der Zuschuss zur Deutschen Rentenversicherung der mit Abstand größte Einzelposten im Bundesetat. Hinzu kommen rd. 60Mrd Pensionen und Hinterbliebenenversorgung. Nicht eingeschlossen die Kosten der Kranken- und Pflegeversicherung. Der heutigen Rentnergeneration – mit höchster Lebenserwartung gesegnet – geht es so gut wie keiner je zuvor und wie es auch keiner mehr nach ihr ergehen wird und keine Partei kann es sich leisten, eine so große Wählerklientel nicht prioritär zu bedienen.
    Die jüngere Generation hat es nach anfänglicher Resignation akzeptiert und erwartet nichts von diesem Land für ihr Alter. Warum sich anstrengen, wenn kaum was übrig bleibt, jetzt und in Zukunft? Die vielleicht bitterste Konsequenz des demographischen Wandels.

  16. Auf den Punkt gebracht, wie (fast) immer, Herr Herles. Vielen Dank für Ihre klare Darstellung der Lage. Es ist ein Drama, dass wir bisher nicht dem Grundgesetz zustimmen konnten – von einer gesamtdeutschen Verfassung ganz zu schweigen!
    Die Macht der Parteien ist zu groß, der Abgeordnete ist weniger seinem Gewissen, als der Vorgabe der Partei/ Fraktion unterworfen.Von Gewaltenteilung kann man schon gar nicht reden: Jede „Gewalt“ mischt bei den anderen mit und die Medien haben sich weitgehend zum Handlanger der Regierenden gemacht.
    Die kommenden Europawahlen werden – wenn überhaupt – nur wenig zum Guten wenden. Die Abgabe von so viel Macht an die EU mit ihren Einrichtungen war und ist falsch.

    • Heute eine Neue Verfassung zu erarbeiten ind zustande zu bbringen, scheint mir bei den augenblicklichen und zu erwartenden Mehrheiren ein Vabanquespiel zu werden. Ich sehe keine Köpfe, die eine solche Aufgabe meistern können. Man schaue nur, welche Vorschläge für Inhalte mit Verfassungsrang heute auf dem Markt sind.

  17. Das Bild, das hier sowohl von den Anfaengen der Bonner Republik wie auch ihren politischen Vertretern, ihrer „Politik“ und vor allem vom “ Demos“ gezeichnet wird, hat mit einem realistischen Befund sehr wenig zu tun. Richtig ist, dass es dieser Gesellschaft bzw ihren Teilen um eine wirtschaftliche Verbesserung ihrer Lage und zunehmend um Zerstreuung und Ablenkung, um Entertainment, ging. Einen Demos oder Souveraen, ohnehin unerwünscht, kann ich da allenfalls rudimentaer erkennen. Die Tatsache, dass wir heute ( politisch und gesellschaftlich) da angelangt sind, wo wir aktuell stehen, ist, ich wiederhole, nicht vom Himmel gefallen. Es handelt sich wir fast immer um einen Prozess auf einer offensichtlich passenden bzw passend gemachten, psychosoziologischen Grundlage. Waere die Bonner Demokratie eine funktionierende Demokratie gewesen, waere der weitere Verlauf zumindest in dieser Form aufgrund des Widerstandes des Demos nicht moeglich gewesen. Merkel fand vor allem im Westen das vor, was man eine gemaehte Wiese nennt. Angefangen beim System, den Parteien, dem Personal bis hin zur Verfasstheit des Demos und der Institutionen sowie des in Teilen ( bewusst) untauglichen GG, das keine Verfassung ist, war die Bedingung fuer eine Person wie Merkel mit ihren bald offensichtlichen Plaenen und Zielen ideal. Sie griff skrupellos zu. Wiederstand Fehlanzeige. Woher auch. Heute widersteht nur ein Partei, aber die “ mag“ der Deutsche nicht. Warum wissen wir. Solange sich das nicht aendert und „rechts“ demokratisch notwendig voll “ salonfähig“ wird, duerfen wir jammern, bis wir gruen werden. Mal schauen, was die Niederländer, wie so viele ohne “ Bonner Republik“, machen. Ich halte genau diese „Republik“ fuer ein entscheidendes Problem und die wesentliche Ursache der aktuellen Malaise und ihrer Entwicklung.

    • Das Problem der Bonner Republik steckt schon im Namen. Es ist eine rheinländisch dominierte Republik. Die Berliner Republik ist nur dem Namen nach etwas anderes. Das Personal ist das gleiche wie früher und hat meine Heimatstadt mit ihrer rheinländischen Hinterfotzigkeit und provinzialen Klüngelei zugrunde gerichtet.
      Dem Rheinland ist nach dem WK2 eine Führungsrolle zugefallen. Dieser ist es nicht annähernd gewachsen.

  18. Es fehlt die Gründung der EU mit Vertrag von Maastricht. Die Wiedervereinigung Deutschlands beruhte auf der Stutzung deutscher Interessen in Europa durch Initiative Frankreichs und Großbritanniens. Damalige deutsche Bundesregierung schluckte gezwungenermaßen die Kröte. Seitdem ist Deutschland Zahlemann für europäische Misswirtschaft oder im Sozialismussprech „solidarisch“. Mittlerweile ist dieses EU-Virus so fortgeschritten, dass Deutschland sich selbst wirtschaftlich abwickelt (siehe u.a. Atomausstieg, Windjammerei, Sonnenanbetung und Wirtschaftsstillstand sei kein Problem). Es will kaum wer merken: die EU nivelliert „solidarisch“ den Wohlstand schrittweise auf das Niveau des schwächsten EU-Mitgliedsland. Offiziell verkündet die EU hingegen, Globalplayer zu sein, um auf dem Weltmarkt zu bestehen. Das ist Sozialismustrompeterei. Gut, dass noch paar Ostdeutsche die Propaganda aus DDR-Zeiten kennen, bevor die neueren Generationen bildungslos von „alle sind gleich“ beschreiten.

    • Es wird immer wieder gern unter den berühmten Teppich gekehrt, wer gegen und wer für die Wiedervereinigung war. Und das unterstützt ihren Kommentar, lieber Maunzz!
      Für die Wiedervereinigung:
      – Russland (Gorbatschow)
      – USA (George Bush der Ältere und Klügere)
      Gegen eine Wiedervereinigung:
      Ø England
      Ø Frankreich
      Ø Polen
      Ø Die GRÜNEN (Die GRÜNEN machten damals Stimmung gegen die Wiedervereinigung mit Plakaten wie: ALLE REDEN VON DEUTSCHLAND, WIR REDEN VOM WETTER)
      Ø Teile der SPD

  19. Die BRD war der Staat der Besiegten im Westen, die ihr einst militärisches Genie in Wirtschaftsleistung umwidmeten. Die BRD war Bündnispartner, Frontstaat und im schlimmsten Fall Schlachtfeld, ohne dass dabei auch nur der Hauch einer militanten Gesellschaft entstand. Die kam 1968 von innen! Wir sehen heute nichts Anderes, als die letzten Konsequenzen von 1968. Und das gilt dann auch für den „kollektiven Westen“. Es begann 1968.

  20. Fast jeden Satz in diesem hervorragenden Nachruf kann ich unterschreiben, aber: von „gegenüber der real existierenden Demokratie, gegenüber Marktwirtschaft und Rechtsstaat“ entspricht nur der zweite Begriff (Marktwirtschaft) den Tatsachen. Auch die Bonner Republik war keine wirkliche Demokratie und ein Rechtstaat (unabhänige Gerichte) gleich überhaupt nicht. Sie sah nur so aus.
    Besonders gelungen fand ich den Abschnitt unterhalb der „Pastorentochter aus dem Osten“. Jedes Wort trifft zu, aber warum ziehen hier die Bürger aus dem Westen nicht die Lehren? Sie wählen die gleiche „Einheitspartei“ immer wieder und erwarten eine andere Politik. Über die Ostdeutschen fühlten sich viele erhaben, die „Ossis“ haben Probleme mit dem Demokratieverständnis war oft zu vernehmen. Dabei glauben sie noch immer (im Gegensatz zu vielen Ostdeutschen), was Tagesschau, FAZ und Spiegel berichten. Nur so konnten sich mehr als 100.000 mißbrauchen lassen und wegen eines Märchens von Correktiv zur rechten Zeit (Bauerernproteste) „gegen Rechts“ auf die Straße gehen. Ich habe noch immer (West)deutsche Bekannte, die sind fest davon überzeugt, die „Hetzjagden“ von Chemmnitz hätten wirklich stattgefunden. Für solche Leute ist die AfD keine Alternative, sie wählen dann lieber CDU und merken nicht, dass sie damit grün wählen. Niemand wundert sich daüber, dass die Scheinopposition CDU/CSU im Bunbdestag bei wesentlichen Fragen Ampelkonform abstimmt. Sie lassen sich von der einen oder anderen kämpferischen Rede eines Kubicki oder Merz hinter die Fichte führen. Es ist traurig, aber ich bin desillusioniert, was die Zukunft Deutschlands betrifft. Vermutlich muß hier noch viel mehr den Bach runtergehen, bevor die Schlafschafe (Wähler) aufwachen.

  21. Chapeau Herr Herles, für diese herausragende Beschreibung des Werdegangs unserer Nation, den ich seit den 50er Jahren bewusst erlebt habe.
    Gewiss, in der Bonner Republik war auch nicht alles Gold, was glänzte. Was aber politisch spätestens seit der Regierung Merkel zelebriert wurde, ist durch ihren Satz „Ernsthaft bedroht ist die Demokratie jedoch durch verblendete Eliten und deren Gefolgschaft, die nicht mehr wissen will, was eine offene, liberale Gesellschaft ist.“ exakt beschrieben.
    Wer sich erlaubt, Einspruch gegen deren absonderlichen Vorstellungen einzuwenden, wird durch vereinte Kräfte aus Politik, Medien, Gesellschaft, selbst aus der Wirtschaft und der Wissenschaft gebasht und in die äußerste rechte politische Ecke abgeschoben.
    Der Glaube daran, dass der Abstieg des Landes noch aufzuhalten ist, wird arg erschüttert, folgt man einer Erkenntnis von Immanuel Kant:
    „Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen gerne zeitlebens unmündig bleibt; und warum es andern so leichtfällt, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein.“

  22. Willy Brandt, Helmut Schmidt.
    Lautstarke (‚untergürtellinie‘) Debatten zwischen Wehner und Strauss.

    Die Namen dieser Politiker kenne ich fast nur noch als Rauschen aus meiner Kindheit. So wie Quizsendungen, Showmaster, das Bad am frühen Samstagabend und den Frottee-Schlafanzug, gekrönt von Mutters Kuchen für den Sonntag.

    Will sagen: Ich bin jetzt Mitte 50. Und ich finde auch jetzt schon, dass ‚früher mehr Lametta war‘ (sch*** wie schnell und früh das ging ? ).

    Vielleicht bin ich verknarzt, verbrettert, eine ‚Ewiggestrige‘ geworden (die ich nie war) – aber im Gegensatz zu 2024 sehne ich mich nach der Bonner Republik zurück.
    Ich weiß nicht, ob es damit zusammenhängt, dass ein Kind diese alten Onkels, die es damals waren, vertrauenswürdiger fand als eine Mittfünfzigerin heute die Politik sieht.
    Vielleicht hängt es ja wirklich mit ‚mehr Lametta‘ zusammen. Und weil Kindheit immer schöner ist als Erwachsenensein könnte ich natürlich einen verzerrten Blick auf die Aktualität bekommen haben.

    Dennoch: Nie war eine Regierung in meinen Augen dilletantischer, selbstzerstörerischer (in Bezug auf das eigene Land), fremdzerstörerischer (außenpolitisch), kurzsichtiger, ideologisch dümmer und auch tatsächlich ungebildeter, zwischen Ungelernten und Studienabbrechern, die einer Mehrheit inzwischen erzählen wollen, was gut für sie ist.
    Hochdotiert, abgehoben, abseits jeder Lebensrealität.
    Das mieseste, was seit 1949 jemals im Bundestag saß.

  23. Besten Dank für Ihren Kommentar! Meine Hoffnungen als ÜSE (Übersied-
    lungsersuchender) und OV „Kläger“ sind schon kurz nach dem Zusammen-
    bruch der DDR wie eine Feder im Wind davongeflogen. Es würde zu weit
    führen, darauf einzugehen. Aber seit Merkel und dem, was sich wohlstands-
    verwöhnte Mitbürger so alles immer wieder mit sich machen lassen (Wahl-
    ergebnisse!), ist mein Glaube an Rechtsstaat, Demokratie und soziale
    Marktwirtschaft zerplatzt wie die Seifenblase. Wir Ossis hatten andere Vor-
    stellungen von einem Leben in Freiheit, des Denkens und des Handelns.
    Diese masochistische Sucht nach hedonistischen Völlereien lag den meisten
    von uns fern. Nach über acht Dezennien Lebenserfahrung weiß ich, daß
    ein bescheidenes Leben das bessere ist.

  24. Nein , nicht resignieren !
    Aber revoltieren !
    Es ist an der Zeit !

    • Wie denn? Die Rollkommandos oder entsprechendes stehen für den morgendlichen Einsatz bereit.

  25. Art. 16 Abs. 1 und 2 sind zur Zeit aus ideologischen Gründen suspendiert. Ebenfalls § 258a StGB, was dazu zwingend ist.
    Und was nicht passt, wird passend gemacht.

  26. Die Bonner Republik war ein Kunstprodukt. Die Sterne standen gut. Es war trotzdem eine Fassade. Dahinter stand das NICHTS. Kaum der Rede wert.

  27. In den Erinnerungen seiner unmittelbaren Nachkriegskindheit meines Vaters gibt es einen Lehrer, der den ausgebombten Halbstarken, denen Vorbilder genau so wie Lehrmittel und Schuhe fehlten, versuchte beizubringen, dass einzig der Mensch der Träger der Gesellschaft ist. Heute frage ich mich, wo der bloss geblieben ist.

    Der Niedergang der Bundesrepublik begann am 01.10.1982 mit dem Machtwechsel ohne Wählervotum in Form eines Misstrauensvotum gegen Helmut Schmidt, mitinitiiert durch Personen, die sich zwar in heutigen Machtpositionen befinden, sich aber regelmässig durch Unkenntnis, Falschaussagen und Erinnerungslücken auszeichnen.
    Fast schon prophetisch klingen da die Warnungen der damaligen Grand Dame der FDP, Hildegard Hamm-Brücher, in ihrer Rede gegen die Putschisten, auch in ihrer eigenen Partei: man kann sie durchaus als eine der letzten Reden im Deutschen Bundestag ansehen.

    Dagegen war die Parteisekretärin aus dem Mauerschützenstaat nur der schweinsäugige Sargnagel einer berliner republik, die es zwar zum Titel Hauptstadt, nicht aber zur Ernsthaftigkeit geschafft hatte. Erneut steht Berlin für die Untugenden: grosskotzig, inkompetent, entfremdet, verlogen und dabei unbedeutend, sowohl als Haupt- wie als Weltstadt.
    Die so genannten Eliten werden heute regelmässig als Vollpfosten, Vollidioten, Bahnhofsalkoholiker, Lügner, Plagiatoren (auch in gegenderter Form) geehrt – was zu Ermittlungen, Anzeigen und letztlich einer Überlastung der Justiz führt.

    Aber par ordre de Mufti leben wir im besten Deutschland, dass wir je hatten. Im Gegensatz zum Mufti glaube ich mich an bessere erinnern zu können. (Natürlich nur dann, wenn dies nicht zu einer Delegitimierung des Staates führte. Offiziell erinnere ich mich also, im Stile unserer grossen Lenker und Leiter, an nichts. Denn der Mufti ist gross, weiss was jeder denkt und hat immer Recht.)

  28. Guillaume und Kanzler Willy Brandt, das Gesellenstück von Markus Wolf. Kanzlerin Merkel das Meisterstück von Markus Wolf?
    Die CDU hat mit ihrer gottgleichen Kanzlerin die wahre Zerstörung des politischen und letztendlich auch des wirtschaftlichen Erfolges Deutschlands eingeleitet.
    Merkels Verfehlungen wie die Grenzöffnung, der Atomausstieg, die Hofierung grüner Politik, Einsetzung und Duldung von Grünen in höchste Staatsämter, die Schuldenübernahme für andere EU-Länder. Die Einleitung der Energiewende, die Coronalüge, die Klimalüge, Rechtsbrüche ungezählter Art usw., das waren die CDU/ CSU mit Merkel, teilweise irreparabel.
    Nur zur Erinnerung, Bonn, die alte CDU bis Helmut Kohl, eine Volkspartei. Die hatte Rita Süssmuth und Heiner Geißler als Ökosozialisten und die streng national gesinnten, die sog. Stahlhelmfraktion wie Alfred Dregger und Martin Hohmann in ihren Reihen, beide bei Wahlen durchaus erfolgreich.
    Die Mitglieder der CDU haben minutenlang zu dieser gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zerstörung applaudiert und sich dann schulterzuckend der Machtübernahme der Grünen ergeben.
    Welch ein erbärmlicher Weg nach Adenauer. Und dann die AfD, wo doch die CDU/ CSU alle bürgerlichen Tugenden verraten hat.
    Aber die AfD ist gesichert rechtsradikal.

  29. Die 68er Studentenbewegung hat es mit ihrem „Marsch durch die Institutionen“ geschaft, den Wertekanon einer einstmals liberal-konservativen „Bonner Republik“ in einem Maße zu verändern, dass man das alte Deutschland aus dieser Zeit kaum mehr wiedererkennen mag.

    Jene, die noch dem alten Wertekanon als Fundament einer funktionierenden Demokratie mit Respekt begegnen, werden durch die massive Anfeindung einer in Teilen extrem-linkssozialistischen Medien- und NGO-Kampagnen als gewissermaßen Bürger-Non-Grata, aka in die nationalsozialistische Ecke gedrängt.

    Die Folge: Spaltung der Gesellschaft. Der Wokismus, ideologisch dem extrem linken Spektrum zuzuordnen, mit der Attitude „Kulturkampf“, der die Abschaffung aller aus der Vernunft geborenen tradierten Werte zum Ziel hat, also alles das, was im Konsens unter der Bonner Republik noch als Werteordnung von der Nation Deutschland galt und Orientierung gab, soll durch Massenmigration, vornehmlich aus fundamental-islamischen Ländern, durch die grundsätzlich infrage zu stellende Geschlechtszugehörigkeit des Menschen, die Art, wie wir zu leben, zu denken, zu äußern, auf wie viel Quadratmetern wir zu leben, wie wir uns und mit welchen Fahrzeugen zu bewegen haben und zu heizen haben.

    All das ist eine Verkehrung der Lebensumstände nach dem Geschmack der Linksgrünen, und sie stellen diese Verkehrung keinesfalls zur Disposition, sondern verankern sie in eine Art des Lex-Dogmatismus, dessen Nichteinhaltung durchaus auch mit überraschenden Hausdurchsuchungen enden kann. Die Einengung des Meinungskorridors durch diverse Gesetzerlasse (Digital Service Act), meistens sehr schnell durchgesetzt, macht‘s möglich.

    Und diese Entwicklungen kommen nicht von ungefähr. Eine Phalanx von schier unübersehbaren Interessen- Lobby- und linken Gruppierungen in der Medienlandschaft haben seit Jahrzehnten eine gesellschaftliche Metamorphose vorbereitet, die meiner Meinung nach, fast unbemerkt die Liberal-Konservativen überrollt, ja in wichtigen Schaltstellen der Macht ersetzt hat.

    Man darf durchaus bezweifeln, ob es jemals ein Roll-Back zur liberal-konservativen Politik geben wird.

  30. Ich würde Hern Herles empfehlen, Mitglied der Oswald Spengler Gesellschaft zu werden und sich mit dessen geschichtsmorphologischen Studien zu beschäftigen, dann kann er auch seine zutreffenden Beobachtungen einordnen in etwas größere Zusammenhänge. Das Bild der „Berliner Republik“ ist ein Bild des Niederganges. Dass begründete Aussichten beständen, noch einmal einen Wechsel zum Positven zu erleben sind illusionär.https://www.oswaldspenglersociety.com/the-society

  31. In jedem Aufstieg ist der Samen des Abstiegs schon latent vorhanden. Die Leute, die Anfang der 80-er Jahre zu den Grünen wechselten, waren schon der gleichen Ideologie verfallen, die heute zu einer fast unumschränkten Herrschaft gelangt ist. Allerdings hat Merkel die Gesellschaft nicht „entpolitisiert“ – im Gegenteil, unter ihrer Amtszeit wurde diese Gesellschaft durch und durch ideologisiert… es gibt heute keinen Bereich mehr, der nicht von dieser Ideologie betroffen ist, nie war die Gesellschaft mehr politisiert als heute. Was unter und mit Merkel abgeschafft wurde ist echter politischer Pluralismus; das begann spätestens 2015 und wird seither immer weiter ausgebaut.

  32. Deutschland ist das beste Deutschland aller Zeiten, für alle die nicht gerne arbeiten.
    Nie ging es der Politik finanziell so gut, im Bürger der dafür zecht steigt halt die Wut.
    Sie wollten gerne aber können nicht, das weis bald jeder schlichte Wicht.
    Für das Klima sollen wir alles wenden, leider wird es bitter enden.
    Es sieht alles sehr demokratisch aus, doch Transformation macht der Demokratie den Graus.
    Es gibt Stellen da kann man anonym petzen, schon Kritik zu üben nennt man hetzen.
    Wie soll man den da nicht resignieren, am Schluss bleibt nur das parieren.
    Den Sozialismus in seinem Lauf hält kein Ochs oder Esel mehr auf.

  33. Der Weg den Deutschland gegangen ist, zeigt was auf die Phase des Wohlergehens durch Arbeit folgt. Der Spruch, ‚ meine Kinder sollen es besser haben als wir‘ ,die heute anpacken, wobei noch zu definieren wäre, was besser wäre. Ein Leben, zügellos oder auch bequem auf Kosten anderer kann nicht gemeint sein, denn die “ Anderen“ stellen ja den gleichen Anspruch. Heißt also nichts anderes, als daß die ‚ Cleveren‘ sozusagen die weniger wachen, austricksen. Luftstudium, Vergessen, was ‚Anstand‘
    bedeutet und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen, kann nicht unbedingt gemeint sein. Das tägliche Leben verlangt von jedem Mitglied der Gesellschaft seinen Beitrag, denn wer sollte so dumm sein das Pensum der anderen mitzuerledigen.
    Und so hat sich ein Land negativ entwickelt, was den Begriff “ Sozial“ so gerne im Munde führt jedoch nicht einmal den Begriff richtig definieren kann. Das Wort bedeutet auf deutsch nur “ Miteinander“. Deshalb sollten die lautesten Schreier demaskiert werden und ebenfalls in die Speichen greifen, damit der Wagen aufwärts fährt und nicht immer mehr abstürzt. Damit sind jedoch alle gemeint und nicht jene, die auf irgend eine Art gelernt haben, ,“ Haltet den Dieb “ zu rufen und das Gegenteil davon tun.
    Sonst eine gelungene Beschreibung der Entwicklung in unserem(?) Land, die auch ich in meinem langen Leben kennen gelernt habe.
    Und ich überblicke den Wertegang dieses Landes schon seit Mitte der fünfziger Jahren, inklusive Kuba, 62.
    Meine Prognose für mich, lautet, daß dieser Staat, wie wir, die Älteren sagen, am Ende ist.

    Es ist der Überdruss, der dafür verantwortlich ist, daß Ungeister wie einer, der über den Hof ritt, eine Mutter Courage ( falsch verstanden),
    und ein Kiesewetter, glauben unser Grundgesetz missachten zu können, wonach kein Krieg mehr von deutschem Boden ausgehen darf oder soll, die Bundeswehr ausschließlich unser Land vor Angriffen von Außen zu schützen hat, und sonst gar nichts.
    Es wird hässlich werden, sehr häßlich.

  34. Die Wiedervereinigung war das Werk Helmut Kohls, der sich mit den damaligen SED-Parteibonzen geeinigt hatte! Das Volk blieb dabei auf der Strecke! Leider haben sie viel zu spät gemerkt, dass sie aufs falsche Pferd gesetzt haben!

  35. Es war aber nicht die Skepsis der Ostdeutschen, die zum Wandel der Republik nach der Wiedervereinigung führte. Vielmehr war es der Rausch der westdeutschen Eliten, die offensichtlich glaubten, Bescheidenheit, Solidität und Pragmatismus der Bonner Republik im neuen grossen Deutschland überwinden zu können. Was mit der Berliner Republik Einzug hielt, war die fatale Mischung aus Besserwisserei, weltfremdem Idealismus, Überschätzung der eigenen Möglichkeiten und gleichzeitiger „german Angst“, die zu den zahlreichen fatalen Fehlentscheidungen der vergangenen Jahre führte. Unvergessen die unsägliche Kampagne „Berlin Hauptstadt“, in der sich der neue alte deutsche Ungeist geschichtsvergessen manifestierte, offensichtlich weder fähig noch willens, die Symbolik eines Regierungsitzes zu erkennen, der für mehrfaches katastrophales Scheitern des Landes steht.

  36. Heute mal ausnahmsweise kein „Herles fällt auf“, sondern eine lesenswerte Kolumne über die letzten 75 Jahre der Bundesrepublik. Deutschland war in den Nuller- und teilweise noch in den frühen Zehner-Jahren mal ein Vorbild für viele andere Staaten in der Welt, heute ist es mit seiner Politik der staatlich forcierten Masseneinwanderung, Islamisierung, Deindustrialisierung und Klimarettung geradezu ein abschreckendes Beispiel. Die Ursache dafür hat einen Namen: die 16 Jahre Kanzlerschaft von Angela Merkel. Die CDU, die jahrzehntelang die richtigen Lösungen auf wichtigen Problemfeldern anbot, ist heute selbst zum Problem geworden. Sie ist keine Alternative mehr zu Rot-Grün, sondern nur noch eine Ergänzung bzw. Variante von Rot-Grün, wie H.G. Maaßen trefflich formuliert hatte. Keine Opposition zum Sozialismus mehr, sondern Opposition im Sozialismus. Wer früher CDU wählte, wählte Wohlstand und Stabilität. Wer heute CDU wählt, wählt Verarmung und Niedergang, wählt knallharte linksgrüne Politik.

  37. Mit dem Umzug der Regierung von der Provinzstadt Bonn in die Hauptstadt Berlin wurde die Politik auch für die Yuppies interessant. Wo sonst konnte man ohne Ausbildung mit gutem Gehalt in der Yuppie-Metropole leben? Da passt es doch, dass es junge Menschen ohne Ausbildung, sowie ohne Arbeits- und Lebenserfahrung in die Politik zieht. Gleiches gilt für Brüssel.
    In der Bonner Republik waren in der Bundespolitik überwiegend Menschen, die an der Politik des Landes interessiert waren. Der Umzug nach Berlin war der große Fehler – neben der Tatsache, dass die einst konservative Partei CDU eine rhetorisch gut geschulte Kommunistin und Sozialistin zur Parteivorsitzenden und Kanzlerin gemacht hat. In der SPD wäre ihr diese nachhaltige Zerstörung nicht möglich gewesen, weshalb sie nach einem kurzen Besuch dort zur CDU wechselte.

    • „eine rhetorisch gut geschulte Kommunistin und Sozialistin zur Parteivorsitzenden und Kanzlerin“ Wen bitte meinen Sie damit?

  38. Manches deutete sich schon vor der Wiedervereinigung an, auch in der CDU. Grüne und SPD waren schon vor 1990 stramm anti-national, man denke nur an die grünlinken „Nie wieder Deutschland“-Demos 1989/90 und die Ablehnung der Einheit durch weite Teile der SPD. Auch die CDU begann seit den späten 80ern ihre Position in der Deutschlandpolitik aufzuweichen. Und mit Rita Süßmuth holte Kohl eine Frau ins Kabinett, die schon im Geiste auf rot-grünem Kurs war.

  39. Der feine Unterschied zwischen West-Deutschen und Ost-Deutschen ist: Die Westdeutschen haben 75 Jahre politisches und geistiges Umerziehungslager hinter sich und die Ostdeutschen erst 34 Jahre. Deshalb sind die Ostdeutschen noch in der Lage selbständig zu denken.  

  40. Nachruf ist die richtige Formulierung, aber leider haben wir „Wessis“ es nicht gemerkt, wie das Erfolgsmodell Deutschland von Politikern wie IM- Erika mit den angeschlossenen Grünen und Linken vernichtet wurde. Berlin hat uns als Staat noch immer in die Katastrophe geführt. Wer Wirtschaft und Klima in einem Ministerium bündelt, der hat nicht verstanden. Das Wetter für den nächsten Tag nicht vorhersagen können, aber angebliche Klimaveränderungen mit Rechenmodellen auf unklarer und Datenbasis – das ist nur noch zum Lachen.
    Glückwunsch an die Holländer, sie haben die Politikwende eingeleitet! Die Bauernpartei erreicht viel für die Landwirte in unserem Nachbarland und das Klima spielt zu recht keinerlei Rolle mehr!

  41. Viel Wahres, natürlich ist nichts ohne Hintergrund. Aber der finale Niedergang geht wieder einmal von gelernten Sozialisten aus. Die Medien sind auch davon durchsetzt. Mit funktionierenden demokratischen Medien wäre nichts von alledem möglich geworden.

    Wer es vorhersah oder zumindest zur Vorsicht mahnte, eben solche gelernte Sozialisten ohne Karenzzeit in die Regierung und in sehr einflussreiche Stellen zu lassen, wurde damals (als Merkel Kanzlerkandidatin wurde) bildlich gesteinigt. Man war Ossi- und Frauenfeind gleichzeitig.

    Schon damals wollte man nicht zulassen, etwas zu hören, was die eigene Komfortzone stören konnte. Schon damals trug man rosarote Brillen und gab (unverdiente) Vertrauensvorschüsse noch und nöcher.

    Inzwischen haben sich die leisen Befürchtungen, diese Leute könnten Demokratie nicht ganz verstanden und/oder nicht aushalten können, weit über das Maß des Vorstellbaren bestätigt. Von Nichtverstehen gehe ich heute nicht mehr aus sondern von Nichtwollen und Kalkül. Inklusive der manipulativen Meinungsbildung (damit es demokratisch aussieht).

    Tomas Schuman (eigentlich Juri Bezmenov) hat die, über Generationen geplante Langzeitstrategie des Weltkommunismus in seinen Vorträgen Anfang der 1980er Jahre recht detailliert beschrieben. Wir finden alles verwirklicht. Der woke Zeitgeist und seine Themen sind Teil davon und kein Zufall.

    Man könnte hundert Romane schreiben über die Zusammenhänge von Freiheit, Perspektive und Weiterentwicklung. Und hundert Romane über Planwirtschaft, Gängelung und ihre demoralisierende Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit einer Gesellschaft. Es würde nichts nützen. Es muss wohl jede Generation ihre eigene Leidensgeschichte durchmachen, um zu lernen.

  42. Es macht sich nicht nur eine Perspektivlosigkeit breit. Eine Lethargie hält Einzug. Eine Lethargie, die nicht nur den Geist befällt und den Verstand vieler Politiker befallen hat sondern auch und vor allem die Bevölkerung, die für mehr Arbeit immer weniger bekommt, die in Teilen ausgegrenzt wird, weil sie nicht dem Kollektiv folgt, die sich immer stärker von der Gesellschaft abwendet, weil die Gesellschaft unter stärker Zuhilfenahme der „Eliten“ verändert wird, und zwar ganz im Gegensatz zum westlich-europäischen Gedankengut. Die Bevölkerung, der eine absurde Weltrettung aufgezwungen wird – whatever it takes, ohne ersichtlichen Erfolg (wenn es den je geben wird!) und den Laden noch am laufen hält, wird täglich ärmer und dafür noch verspottet und beleidigt. Nein, was für Gründe sollte es geben, in die Gesellschaft zu investieren und im Sinne der Bonner Republik Anstrengungen aufnehmen, diesen Staat (wieder) nach oben zu bringen? Für immer mehr Bürgergeldempfänger oder eine Flut von Wirtschaftsasylanten? Scholl-Latours Kalkutta ist längst flächendeckender Alltag im „besten Deutschland aller Zeiten“.

  43. „…Die Deutschen dürfen nicht resignieren…!“

    Darf man das noch sagen, Herr Herles?
    Immerhin sind resignierende Deutsche doch diejenigen, die mit der Politik so gar nicht einverstanden sein können, was sie adhoc verdächtig macht, oder?
    Aber wir gehen ja gerade mit Pauken und Trompeten unter, da ist meine Resignation schon längst verflogen und wurde durch einen dicken Mehltau ersetzt, der sich tatsächlich wie eine schwere Depression anfühlt.
    Allerdings wurde dieses Gefühl ganz sicher nicht von der Wiedervereinigung ausgelöst. Ganz im Gegenteil setze ich all meine Hoffnungen auf den hier und da noch vernunftbegabten Osten der Republik.

  44. Wie soll denn dieses Land innerhalb von ein paar Jahrzehnten wieder in die richtige Bahn gelangen wenn die Demografie etwas ganz anderes verspricht.Ein islamischer Staat ist zwar ziemlich frei von ökogrüner Ideologie dafür gibt es jede Menge nicht minder verheerende religiösgrüne Gesinnung.Ein Blick in islamische Gesellschaft lässt da kaum Hoffnung übrig und schon garnicht für „Ungläubige“.Wie konnten Sie Herr Herles dieses kleine Detail übersehen?

  45. Die Dynamik der ca. 25 Jahre nach 1949 sind in guter, aber auch verblassender Erinnerung. Nach dem Ölpreisschock und dann bis zur Kanzlerschaft Kohl ab 1982 wurde es schon deutlich anders. Es wurden auch Konstruktionsmängel in Staat und Recht, die schon seit 1949 vorhanden waren, erst sichtbar. „Recht“ meint dabei nicht nur Staatsrecht ( Wahlrecht, Parteienrecht, Bemantenrecht uvam.) Auch im Zivilrecht gab und gibt es erhebliche Konstruktionsmängel, die schon in den 60er-70er Jahren die Nachkriegsplutokraten zur “ Pflege der politischen Landschaft “ veranlaßten. Eine FDP verstand sich als Interessenvetretung von AAAA ( Ärzte, Apotheker, Anwälte, Architekten), ergänzt durch eine Gruppe von Beamten, Verbands- und ÖRR-Angestellten. Die demografische Entwicklung für das Rentensystem war seit ca. 1975 bekannt. Es wurde nur wenig bis nichts getan, um die nächste Generation in eine neue Struktur der Altersversorgung zu führen. Investivlohn von 1970, Philip Rosenthal, SPD, waren vergessen. Rudolf Augstein versuchte ein Stück Systemänderung mit der Mitarbeiter-KG seines Unternehmens. Ein insulares Experiment. Seit den 1980ern ging dann für alle Sachwertbesitzer nochmals die Post ab. Die erste Phase der steuerfreien Explosion von Sachvermögen, 1949-1969 war schon Geschichte einer Elterngeneration. In den 1980ern gab es dann die glorreiche Idee, dass “ Arbeit “ in der Wirtschaft eine feste Größe sei, und dass man mit Frühverrentungen, auf Kosten der Sozialsysteme, Platz für die Jüngeren schaffen könnte, und dass dies Marktwirtschaft sei. Von den gleichen “ Marktwirtschaftlern “ der 80er wurde auch die Telekom-Technologieentwicklung blockiert, unter der wir mit dem unzureichenden Glasfaserausbau noch heute leiden. Wer alt genug ist, und in den 50ern angefangen hat die Welt zu verstehen, der kann die 40 Jahre von ’49-’89 und die 35 Jahre seitdem überblicken. Auch wenn man Herrn Herles in allem zustimmt – es vielleicht doch nicht das ganze Bild.

  46. Das unsägliche Listenwahlrecht für Parteien ist das Einfallstor für den jetzt längst abgeschlossenen Umbau der Altparteien zu einer Politisch Organisierten Altparteien-Kriminalität.
    Der Staat als Beute, von den Polit-Kriminellen liebevoll „Unsere Demokratie“ genannt, zum ungenierten Plündern und Zerstören freigegeben. Steuergeldererpressung das tägliche Geschäft.
    Alle staatlichen Organe und Einrichtungen dabei aktiv beteiligt. Die Justiz wieder mal ein Totalausfall – wie die Wählermehrheit, die Unwillens ist, Verantwortung zu übernehmen und Nein zu sagen und zu wählen.

    • Und das zweite Bein notwendig für den Weg in Ochlokratie ist die fehlende Amtszeitbegrenzung; gegen diesen toxischen Cocktail kann keine Demokratie bestehen. Die Frage ist, warum hat das keiner gesehen?

  47. Eine traurige, gleichwohl zutreffende Beschreibung. Vielleicht hätte man das Justizversagen, eigentlich: die Deformierung des Rechtsstaats mehr betonen sollen. Wokerisierte Richterinnen sprechen „Klima“-Terroristen wegen im Gesetz gar nicht vorgesehener angeblich billigenswerter Motive von schweren Vorwürfen wie Nötigung etc. frei, die Kollegen mißachten Grundlegendes aus dem 1., 2. Semester und winken mehr oder weniger ungeprüft die absurdesten Corona-Zwangsmaßnahmen durch; „Bonner“ Grundrechte sind damit quasi abgeschafft. Ich denke auch nicht, dass sich das Land jemals erholen wird.

  48. „Es wird Jahrzehnte gehen“, die Zeit haben wir nicht. Die armen jetzt noch Jungen, die in diesen Jahrzehnten ihr Dasein fristen müssen, wenn man die zum Teil jetzt schon herrschenden Zustände betrachtet.

  49. Die Geschichte der BRD erinnert mich an die von Boeing. Dessen Abstieg begann, als die aggressiven Kaufleute der übernommenen Firma McDonnel Douglas die Macht an sich rissen und die Techniker zurückdrängten. Nur, dass es bei uns eine Pastorentochter im Alleingang schaffte. Allerdings war diese in Dialektischem Materialismus und Agitprop firm. Dem hatten die Beta-Männchen der CDU nichts entgegen zu setzen …

  50. „Die Deutschen“? Wie lange es noch solche geben wird/darf? D e n Deutschen wird das Deutschsein gerichtlich ausgetrieben.
    Ob es ein Erwachen gibt, geben kann, bei d e r demographischen Entwicklung?

  51. Nach meinem Kenntnisstand ist das Grundgesetz 235 Mal seit seinem Inkrafttreten 1949 geändert worden, es gab hierfür insgesamt 63 Änderungsgesetze, die sich auf so gut wie jeden Artikel des GG auswirkten. Unwesentliche Änderungen können das ja häufig nicht gewesen sein, sonst hätte man sie vermutlich unterlassen. Hinzugetreten ist die Rechtsprechung des BVerfG, das in den letzten Jahren vor allem durch teilweise absurde Entscheidungen (z.B. „Klimaschutz-Urteil“) seinen eigenen Ruf ramponiert hat. Es ist auch nicht nur die politische Klasse, die für die Zustände im Land verantwortlich ist, sondern es sind vor allem die mehrheitlich naiven, denkfaulen und obrigkeitshörigen Untertanen, die durch ihre Gleichgültigkeit und ihr Wahlverhalten diese Zustände erst ermöglicht haben. Gleichzeitig mault die Mehrheit unverdrossen über das Fiasko, dass sie selbst immer wieder herbeiwählt. Die Dysfunktionalität unserer parlamentarischen Demokratie beginnt an der bürgerlichen Basis, die es auch künftig ablehnen wird, ihre Wahlentscheidung an eigenen Interessen zu orientieren. Es wird weiterhin aus Gewohnheit das Altparteienkartell gewählt, das zielsicher das Land ruiniert.

  52. Nach Kaiserrreich und Nationalsozialistischer Diktatur, wurde Deutschland (West) erstmals eine Demokratie „verordnet“. (Das Intermezzo der Weimarer Republik ausgespart). In der DDR blühte die Diktatur nahtlos weiter, nur der Zusatz „National“ wurde vor „Sozialismus“ gestrichen. Es war aber die selbe Soße. Auf die Bonner Republik kann man verklärt nostalgisch schauen. Es war nicht alles Gold was glänzte, aber es war das Beste, was es auf deutschem Boden bis dahin gab und die DDR war ein abschreckendes Beispiel dafür, wad dem Westdeutschen hätte blühen können. Zwei Faktoren gaben den Ausschlag für das heutige Deutschland. 1. Die RAF und die kommunistischen K-Gruppen, die sich später in den GRÜNEN manifestiert und 2. die Person Merkel, FDJ Sekretärin für Propaganda und Agitation, nicht Kohls sondern Honeckers Mädchen. Merkel wurde in die damals noch konservative CDU eingeschleust (eine CDU, deren Programm der AfD glich). Merkel schwächte die CDU entscheidend, setzte ihre sozialisierte kommunistische Politik im Schafspelz um (nicht umsonst ging die Familie Kasner, der rote Pastor, freiwillig in die DDR). Die CDU wurde durch Merkel in ihrem Sinne von Politikern gesäubert die ihr nicht genehm und willig waren. (Diese wurden kalt gestellt oder gingen im die AfD)gestellt. Gleichzeitig trieb raubte sie der CDU ihren konservativen Kern und trieb die Partei nach links Richtung Grüne, die schon immer eine faschistoide Partei war. Fukushima 2011 war dann das entscheidende Ereignis, das Schicksalsjahr Deutachlands und das endgültige Ende der Bonner Republik. Merkel und die Grünen ( die immer Taktgeber der Merkelpolitik waren) legten das Fundament zur Abschaffung des deutschen Industriestaates. Merkel und den Grünen liegt der Hass auf das erfolgreiche Deutschland, der Bonner Republik, in der DNA. Bei Tritins Verabschiedung zeigte sich, was geistig und politisch schon immer zusammengehörte. Wie Deutschland in den nächsten 75 Jahren aussehen wird? Die Bonner Republik wir durch eine muslimische Gesellschaft ersetzt. Wir leben wieder in einer politisch-diktatorischen Zwischenzeit, in der der Boden dafür geschaffen wird. Massenmigration, Familienzusammenführung und die hohe Geburtenrate der Kulturfremden werden Fakten schaffen. Die Appeasement-Politik legt den weiteren Grundstein und der Deutsche scheint sich resgnierend damit abgefunden zu haben.

  53. Ältere Menschen neigen zur Verklärung ihrer Jugendzeit. Mein Opa war -obwohl ein aufrechter Demokrat – z.b. noch ein Fan der Kaiserzeit. So what, so normal, so egal.
    Ein Zurück gibt es ja nie, nur der Wandel ist eine Konstante.
    Wer diesen aber in die Hände einer Kartellpartei legen möchte, hat m.E nicht nur einen verklärten Blick in die Vergangenheit, sondern ist ein hoffnungsloser Illusionist der Zukunft.

  54. Lieber Herr Herles, ich habe hier schon so oft geschrieben, dass die Bonner Republik nur ein kurzes Strohfeuer einer echten parlamentarischen Demokratie war. Der Hauptgrund dafür ist, dass den schon länger hier Lebenden Werte wie Freiheit und Rechtsstaatlichkeit schon immer am Allerwertesten vorbeigegangen sind. Biergarten und Fussball und die Untertanen sind zufrieden. Finis Germania, finden wir uns damit ab und seien wir alten weissen Männer froh, in besseren Zeiten gelebt zu haben und die noch bevorstehenden Zeiten nicht mehr in ihrer vollen Brutalität miterleben zu müssen. Und was bin ich froh, keine Kinder zu haben.

  55. Wer AfD wählt, wählt Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Wer die große veruntreuende und mandatsüberschreitende Kartellpartei wählt, tut das leider nicht.
    Die Mitteldeutschen kennen diese üble „Demokratie“ nuschelnde Täuschung bereits aus ihrer DDR Geschichte und ziehen die richtige Konsequenz daraus.

    • Ganz genau. Herr Herles fühlte sich ja bemühßigt, vor der letzten Bundestagswahl für die FDP zu werben. In der Tat macht die FDP eine blendende Figur in der Regierung…..

  56. Bei Ärzten folgt auf die Diagnose auch immer ein Therapievorschlag.

    Hier lese ich seitenweise vorbildliche Diagnosen – aber wozu sollten solche dienen, wenn sie nicht in die erforderliche Therapie münden?

    Bitte ergänzen – und da bin ich doch schon sehr gespannt …

    (Oder aber ich irre mich – und wir sind hier bereits längst bei der Autopsie!)

    • Eine Therapie schlägt nicht an, wenn der Patient nicht mitarbeitet und alles besser weiß als der Arzt. Also was wollen wir von den beratungsresistenten sog. Eliten in Berlin und den Landesparlamenten erwarten?

    • Richtig, aber wenn die Therapie tabuisiert oder sogar als negativer bewertet wird als die Krankheit, lassen „wir“ es lieber so weiterlaufen. Mit den eigentlich logisch /rationalen Abwaegungsentscheidungen, Konsequenzen aus der Erkenntnis genannt, hat der gemeine Deutsche ein grundsaetzliches, aber auch ein erfolgreich einkonditioniertes Psychoproblem, das er natuerlich rationalisiert. Nicht nur, aber vor allem in dem, was man Politik nennt, ohnehin etwas, mit dem er als ewiger Romantizist und Träumer nichts anfangen kann und will. Er folgt lieber den Narrativen, frueher Märchen genannt. Eines handelt von den guten „Linken“ und von den boesen“ Rechten“. Funktioniert sehr zuverlässig. Leider. Damit ist die Therapie beendet, bevor sie ueberhaupt angefangen wurde, um zu pruefen, ob sie wirkt.

    • Teilweise sind die in dem Artikel beschriebenen Vorgänge auch Teil einer natürlichen Entwicklung: für die Generation die die Zerstörung und den Hunger des Krieges kannte, hat materieller Wohlstand eine höhere Priorität als für Generationen, die in Wohlstand aufwachsen. Das kann man beklagen ändern jedoch nicht. Wenn heute Freizeit einen höheren Stellenwert hat als früher, dann liegt das einerseits am Steuer- und Abgabensystem, dass Mehrleistung finanziell bestraft, in anderen Fällen aber auch an der Einsicht, dass materieller Wohlstand nur eine Hälfte humaner Existenz ist, und die geistige und kulturelle Hälfte tatsächlich das ist, was wirklich reizvoll ist und auch nie langweilig wird und tatsächlich Raum für individuelles Wachstum bietet. Im Unterschied zum Besitz, der rasch seinen Glanz verliert, im Falle eines Automobils wortwörtlich.

  57. Ich sehe es genau wie Herr Herles. Den Beitritt der neuen Länder und den Regierungsumzug nach Berlin habe ich damals als Untergang eines wunderbaren Landes empfunden. Alle haben mich damals ausgelacht, heute ist es Realität.

    • Schon klar, dass aber schon damals die Politik versagte – und es bis heute tut?
      Aber, wenn man bedenkt, dass es auch zur Zeit „Strippenzieher“ geben könnte, werden die damals nicht gefehlt haben.

    • Wir Rheinländer von der linken Rheinseite waren sicher keine Vereinigungsfans, aber wer wollte den Menschen in der DDR ihren Wunsch verwehren?
      Außerdem: Die Menschen im Osten sind doch aktuell noch die einzigen Bollwerke gegen den grünen Faschismus und die Kriegsbesoffenheit von Grüne 1.0 und Grüne 2.0 (CDU).

  58. > auch in Konkurrenz zum damals noch schlicht Ostzone genannten zweiten deutschen Staat, gegründet am 7. Oktober 1949 als direkte Antwort auf die „BRD“. Die Bonner Republik blüht und gedeiht

    Mittlerweile sehen die regierenden US-Oligarchen keine Konkurrenz vor, sondern unipolare Woke Weltherrschaft, welcher sich jedes Land des Planeten zu beugen hat. Daher muss nichts mehr blühen und gedeihen – die Verarmung wird schon mit dem Kampf „für Klima“ erklärt.

  59. Sehr geehrter Herr Herles,

    Sie gehen optimistisch davon aus, dass es in den nächsten 75 Jahren noch irgendeine Art von Republik gibt; es kann auch ein Kalifat werden…

    • > Was droht, ist eher etwas anderes, eine „klimagerechte“ DDR 2.0.

      Vielleicht gibt es im Kalifat Berlin Marktwirtschaft, auch kleinere Unternehmer neben Konzernen sowie Mittelstand mit Besitz (statt „own nothing“) und für das Huldigen den Klima-Götzen wird man öffentlich ausgepeitscht (ähnlich die 70 Geschlechtende:Innende). Ob das die übelste vorstellbare Dysotopie wäre?

  60. Bei aller Begeisterung für die Bonner Republik: über Bonn thronte der Petersberg über Bonn. Abgesehen vom Ort, die Kontrolle besteht noch immer, nur verfeinert und effektiver. Bsp? Wer glaubt, dass im sogenannten deutschen Aussenministerium deutsche Interessen vertreten werden?

  61. #Corona #Klima #Krieg

    Das Problem war und ist es noch immer, die Masse an Befehlsempfänger, Spießbürger, die selten eine eigene Meinung haben, denen man nur Parolen vorgeben muss, sie quaken sie dann nach und marschieren mit!
    „Blinder Gehorsam, ermöglicht es anderen zu herrschen“

    • Der Spießbürger kann ja nicht mal die Gefahr durch die demografische Entwicklung erkennen.Ein Blick in die Geschichte und Gegenwart islamischer Länder würde ihm zeigen wie gefährlich es ist eine Minderheit in einem von Muslimen dominierten Staat zu sein.
      Nordafrikanische Länder waren einst christlich dominiert,aber sowas weiß der bräsige Gutbürger nicht oder willst nicht wissen.

  62. Herr Herles, der Abschied von der Bonner Republik fällt vielen Tichys-Autoren immer noch schwer. Dabei war die Bonner Republik gar nicht so toll. Sie vererbte uns den immer noch gegenwärtigen Ständestaat des II. Reichs mit Beamten, Freiberuflern & sonstigen Privilegierten. Man hatte die Chance das zu ändern, aber der Parlamentarische Rat versagte auf ganzer Linie. Der ökonomische Erfolg basierte nur auf der us amerikanischen Erkenntnis, daß man ein Wohlstandgefälle von West nach Ost braucht, was aber mit dem Zusammenbruch des Warschauer Pakts hinfällig wurde. Seitdem kassieren philanthropische Oligarchen wieder ab. Wir müssen durch dieses Tal der Tränen, welches Sie veranlaßte, den Artikel zu schreiben. Damit wir uns endlich als bisher nicht souveräner Staat vom Westen emanzipieren.

    • Kein Staat kann alleine existieren. Und die Nähe zum Westen hat uns Freiheit, Wohlstand und Frieden gebracht. Nachdem die rote Armee halb Europa überrannt hat. Und der Eiserne Vorhang hat uns vor dem Kommunismus bewahrt. Ich wünschte heute, er wäre nie gefallen. Ihr Kommentar ist nichts anderes als das Resultat roter Propaganda, die ich seit den 60er Jahren kenne

      • > Und die Nähe zum Westen hat uns Freiheit, Wohlstand und Frieden gebracht.

        Früher mal – und jetzt wird das alles genommen. „You will own nothing“ und in imperialen Kriegen verheizen, totalitäre Wokeness und Cancel Culture – mit Pech kommt noch massive Entvölkerung „für Klima“.

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