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Katastrophal schlechter Internetempfang

Deutschland ist das Funkloch Europas

11.05.2024

| Lesedauer: 2 Minuten
Der schlechte Internetempfang in Deutschland hat was Gutes: Wer im Vergleich nach Ländern sucht, die besser abschneiden, lernt einige Exoten kennen. Es ist brutal, wie Deutschland in dieser Zukunftstechnologie abfällt.

Sollte die FDP nächstes Jahr aus dem Bundestag fliegen, kann Volker Wissing immer noch als Komiker arbeiten. Der zuständige Minister meinte im Interview mit dem Handelsblatt: „Wir sind bei der digitalen Infrastruktur auf der Überholspur.“ Wenn Wissing auf der Überholspur ist, dann muss er der Holländer mit dem Campingwagen im Schlepptau sein, der in Deutschland regelmäßig die Überholspur der Autobahn verstopft, sich dabei wie der „King of the Road“ fühlt und von dem sich alle anderen nur wünschen, dass er endlich abhaut.

Wie die Realität hinter Wissings Selbstwahrnehmung aussieht, zeigt der „Ookla Globel Index“ auf. Den veröffentlicht das Fachportal Speedtest regelmäßig. In dem hat Deutschland im März einen Platz verloren beim mobilen Internetempfang und gleich vier Plätze beim Festnetz. Oder um in Wissings Metapher zu bleiben: Deutschland ist auf der Überholspur, aber alle anderen ziehen rechts vorbei.

Und wer da alles so an Deutschland vorbeizieht: Die Domikanische Republik hat seit März offiziell ein besseres Festnetz-Internet als Deutschland. Auch Slowenien, Österreich und Saint Lucia sind ebenfalls rechts vorbeigezogen. Falls jemand Saint Lucia nicht kennt: Das ist ein Inselstaat in der Karibik, die Hauptexportgüter sind Bananen, Mehl und Reis – und das Internet ist besser als in Wissings Überholspur-Deutschland.

Deutschland belegt laut Speedtest beim Festnetz den 58. Platz. Mit einer durchschnittlichen Download-Rate von 91,73 Megabit pro Sekunde (MbpS). Costa Rica schafft 92,92 MbpS, die Philippinen 93,91 MbpS, Saint Lucia 101,01 MbpS, Vietnam 109,12 MbpS, Rumänien 214,13 MbpS und Frankreich 242,45 MbpS. Überholt von Entwicklungsländern, von Nachbarn um das Zweieinhalbfache geschlagen. Neben Wissings Breitbandausbau sieht ein holländischer Campingwagen wie ein Rennwagen aus.

Im Festnetz schlagen uns laut Speedtest Länder wie Chile (265,12 MbpS), Thailand (231,25), Brasilien (158,57) oder Peru (137,58). Es fällt also anderen Ländern einfacher, Internet über den Amazonas zu verbreiten, durch den Dschungel, über die Anden oder durch die Atacama-Wüste – als es Deutschland in der Rheinebene, dem Märkischen Sand oder in der Norddeutschen Tiefebene gelingt. Auch eine Leistung.

Beim mobilen Internet sieht es kaum besser aus. Dort belegt Deutschland den 48. Platz. Hier beträgt die durchschnittliche Download-Rate hierzulande 59,29 MbpS. Montenegro kommt auf 59,88 MbpS, Griechenland auf 79,28 MbpS, Nordmazedonien auf 89,96 MbpS, Kroatien auf 101,15 MbpS und Island auf 158,32 MbpS. Zu den europäischen Nachbarn, die einen besseren Empfang als Deutschland haben, gehören zudem Dänemark, die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich, die Schweiz, Österreich, Tschechien und Polen. Mit anderen Worten: Jedes an Deutschland grenzende Land hat einen besseren digitalen Empfang als wir – Deutschland ist das Funkloch Europas.

 

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42 Kommentare

  1. Deutschland ist auf dem Weg zum dysfunktionalen Dreckloch Europas.
    Jahr und Tag redet man über durchaus bekannte Defizite (Infrastruktur, Bildung sw.) von allen möglichen Rucks und Wenden. Und das Ergebnis?
    Weltsozialamt auf zerbröselnder Grundlage, wobei die Politik aktiv an der Verschräfung der bekannten und weiterer Probleme mitwirkt.

  2. Man muss aber auch ehrlich sagen: Mobilfunk wollen alle, aber wehe eine Antenne soll in der Nähe gebaut werden. Dann gibt es Bürgerprotest.

  3. Wer sich dauernd selbst in die Tasche lügt, ist nicht fähig, an den Mißständen zu arbeiten und sie zu beheben.
    Aber beim Lügen und Betrügen über Tatsachen und Mißstände klettern wir auf der Skala mittlerweile ganz schön weit nach oben. Da sind wir tatsächlich auf der Überholspur.

  4. 5G ist auch ein voller Erfolg ???, wenn überhaupt verfügbar, liegen die Download-Raten nur minimal über 4G – aber im beste Netz oder bei den Konkurrenten da geht weder Mobil noch im Festnetz richtig was ab. Wenn die neue geplante Energiewendeinfrastruktur genauso funktioniert, dann bleibt in Absurdistan öfter die Küche kalt.

  5. Da wollte schon mal jemand „überholen, ohne einzuholen“. Das hat ja dann auch geklappt, dank Systemwechsel. Ist nun der nächste fällig? Aber Spaß beiseite. Selbst im besten Berlin aller Zeiten ist das Festnetzinternet nicht überall auf dem Stand der Technik. Wen wundert es da, dass die davon abhängige Digitalisierung der Kommune auf digitalem Steinzeitniveau verbleibt. Alles wird zentralisiert und damit die Wege, zumindest für den überwiegenden Teil der Bürger, ohne die entsprechende Digitalisierung klimafreundlich vervielfacht. Z.B. nur einmal versuchen über das Internet einen Termin für einen ablaufenden Personalausweis zu bekommen. Wenn es dann doch endlich mal gelingt, wird in den oft ungünstig und entfernt liegenden Bürgerämtern auch noch Bargeldbezahlung verlangt und selbstverständlich muss man auch ein zweites Mal zum Abholen hin. Aber die Folgen der Digitalisierungsängste haben allein im schon maroden Schulwesen zu enormen Rückständen geführt. Wie soll mit solchen Rückständen eine florierende Wirtschaft zustande kommen?

  6. Irgendeine Staatssekretärin hat vor Jahren sinngemäß mal gesagt, 5G an jeder Milchkanne braucht kein Mensch“! Statt solchen anmaßenden Leuten sofort über den Mund zu fahren, dass sie das nicht zu entscheiden haben, was andere brauchen oder nicht, lässt man solche Leute einfach plappern.

  7. Jetzt haben wir die Ampel, vorher hatten wir Dorothea Bär. Die deutschen Politiker haben es einfach nicht drauf, weil es nicht auf Qualifikation ankommt, sondern bei Merkel auf Gehorsam ankam und bei der Ampel nur auf Haltung und Proporz.

  8. Die Gelben können sich nur noch vor der Vernichtung retten wenn sie aus der Ampel-Achterbahn unten in der Schleife abspringen, ansonsten können sie den Absturz von oben nicht mehr überleben und das wird ihr Ende auf Jahre sein und sie können allenfalls noch unter neuem Namen beginnen, wenn eine neue Generation herangewachsen ist und von ihren Eskapaden keine Ahnung hat.

    Bei ihnen ging es immer nur um Postenhascherei, Selbsterhalt und Dienertum gegenüber dem Kapital und der Wähler war für sie nur Beiwerk und aktiv wurden sie immer dann, wenn gewisse Wünsche herangetragen wurden und das ist immer so geblieben und der Rest ist das Aushängeschild für die Dummen, völlig unverbindlich für jene die einfach nicht erkennen wollen, wen sie vor sich haben und nicht dem entspricht was sie anfangs verkündet und auch umgesetzt haben, was aus ihrem Parteigedächtnis völlig verschwunden ist und nur noch hohle Phrasen bedeuten.

    • Dass die FDP die Koalition platzen lassen sollte, hoffen viele doch seit Beginn der Koalition. Sie wird es nicht tun und genau dafür sollte sie dann auch die Quittung bekommen. Aber sicher gibt es im nächsten Jahr wieder irgendwelche Versprechungen und der Michel hofft auf schwarz-gelb, um anschließend wieder irgendwas mit rot oder grün zu bekommen. Es ist mit diesem Volk wirklich zum verzweifeln!

  9. Im Frühjahr 2021 hat IM Erika, unsere Sekretärin für Propaganda und Agitation, das „Recht auf schnelles Internet“ verkünden lassen (so, wie inzwischen auch Loretta das Recht darauf hat, schwanger zu werden).

    Nach abertausenden Anträgen des treudoofen Michels hat die Bundesnetzagentur jetzt nach drei Jahren „das Recht auf eine angemessene Versorgung“ in EINEM Haushalt in Niedersachsen in einem „Pilotverfahren“ 1x durchgesetzt. Läuft doch lol.

  10. Ich habe Glück und wohne inzwischen in einem recht reichen Kaff mit relativ guten Leitungen. Wir sind allerdings umzingelt von überschuldeten Städten. Tagsüber habe ich eine Geschwindigkeit, die für alles schnell genug ist (Kabelanschluss bei Vodafone, 100 Mbit/s). Abends, so zwischen 19:30 Uhr und 22:30 Uhr, wenn alle gleichzeitig anfangen zu streamen, läuft häufig nichts mehr, selbst der Aufbau der TE-Homepage dauert dann ein paar Minuten. Oder geht für 1-2h gar nicht mehr.

    Zudem scheint Vodafone inzwischen eigene Knoten zu verwenden. Wenn ich vor ein paar Jahren einen Server in den USA besuchte, war die letzte IP der Traceroute immer eine aus Paris. Inzwischen geht es immer über London und der Ping ist deutlich länger.

  11. 91 MBit/s? Das hätten wir gerne. An guten Tagen sind’s 50. Trotz Glasfaser bis zum Verteilerkasten. Aber die letzten 100m bis zum Haus hat sich die Telekom geweigert als wir den Hausanschluss beim Hausbau gelegt haben. Kein Ausbaugebiet war die Antwort. Auf Knien hab ich gefleht, dass sie wenigsten ein Leerrohr für ein zukünftiges Glasfaser verlegen, wenn ohnehin schon mal alles aufgebuddelt wird. Aber da kannte ich den deutschen Bürokraten schlecht. Kein Ausbaugebiet, kein Glasfaser, kein Leerrohr. Vielleicht 2040…

  12. Hier bei uns gab es im NOVEMBER 2023 einen Hackerangriff in u.a. der KFZ Zulassungsbehörde. Es hat bis anfang MAI dieses Jahres gedauert das Problem zu lösen. In dieser Zeit wurden die KFZ im Nachbarlandkreis zugelassen, natürlich mit dem Kennzeichen des Nachbarlandkreises.

    • … in den Nachbarkreisen nach Zufallsprinzip (aber immerhin hat das alles manuell geklappt) und unsere Stadtverwaltung war monatelang nur per Telefon erreichbar. Kohle für Illegale gab es ohne Probleme – komisch das klappt immer. Das kommt von den offenen Grenzen. Jeder Kriminellen kann unerkannt anrufen oder hacken, um hier Kasse zu machen, wir zahlen dafür Radwege in Peru ohne Gegenleistung – wie blöd ist Absurdistan eigentlich.

  13. Was könnte man Beamten- und Verwaltungsstellen im ÖD streichen wenn es das schnelle und nahezu jederzeit verfügbare Internet für alle gebe. Also kein Interesse von Seiten der Regierungen, da Beamte und ÖD-Mitarbeiter wichtig im Kampf für die richtige Haltung und bei Wahlen sind um nicht als Partei in der Bedeutungslosigkeit zu versinken. Herr Markus Krall hat Recht, da besteht enormes Einsparpotential und der Wohlstand für Deutschland wäre auch gesichert.

  14. Ich habe da so meine These. Schnelles und relativ günstiges Internet ist der beste Verbraucherschutz und der beste Freund wenn es um unabhängige Informationen geht. Beides ist von unseren Regierungen der letzten 20-Jahre nicht gewollt.

  15. die anderen Länder haben dafür keine demokratischste Regierung aller Zeiten.
    die sprechen so oft davon, dass das Wort Demokratie fast in jeden Satz vorkommt.
    Das ist doch gut so …

  16. Die Geschwindigkeit ist die eine Sache, die mir nicht so gravierend erscheint. Das größere Problem sind aus meiner Sicht ca. 450 Gemeinden, in denen gar nichts geht. Das sind echte Funklöcher.

  17. In welcher Branche, Technik, Wissenschaft, Wirtschaft, Bildung, fällt Deutschland nicht ab und krebst am Ende dieser Tabelle herum?

  18. Das kommt dabei heraus, wenn man unreflektiert Zahlen übernimmt. Wie hat man denn die durchschnittliche Geschwindigkeit gemessen, die man dann auch noch auf zwei Stellen hinter dem Komma genau angibt? Gerade in Flächenstaaten wie den USA stelle ich mir das schwierig vor. Irgendwo in Iowa sieht es bestimmt anders aus als in New York. In Rumänien im Festnetz „im Mittel“ über 200 Mbps? Ich empfehle einen Blick nach Transsylvanien, wo Eselskarren immer noch an der Tagesordnung sind.
    Zur Einordnung: einen FullHD-Film kann man schon unter 10 Mbps problemlos streamen. Das gilt für das Festnetz, mobil hat man selbst bei nominell hoher Geschwindigkeit ein Problem mit den Latenzen. Und auch mit 5G kann es bei starkem Regen oder Schneefall schon mal schwierig werden mit dem Internet.
    Letztlich ist es eine Kostenfrage. VDSL bis 100 Mbps geht billig über vorhandene Kupferleitungen. Damit ist jeder Privathaushalt sehr gut bedient, LWL ist ist in diesen Fällen eher Luxus. Da wo DSL wegen der Entfernungen nicht funktioniert, ist LWL in der Regel für den Anbieter nicht wirtschaftlich. Diese Regionen sind häufig auch funktechnisch nicht gut abgedeckt, weil, für manche vielleicht überraschend, für die Basisstation eben auch ein LWL-Anschluss benötigt wird.

    • Eben, weil es eine Kostenfrage ist, wird gutes Internet in Deutschland da ausgeklammert, wo es teuer wird. Unsere Vorfahren aber hatten es geschafft, dass jeder, egal wo in Deutschland, seine Post bekam. Wo würden wir hinkommen, wenn es im Hochhaus ab dem vierten Stock kein Wasser gibt, weil es zu teuer wird?

  19. Und das doch Alles weil die A.Merkel mal bedachte das das Internet bei und doch eine ganz neue Technik sei.
    Wenn da nicht ein absoluter politischer Hintergrund ,also gewollt langsam und träge das Internet , eine Rolle spielt ?

  20. Ist das wirklich unser Problem?

    Wozu brauche ich im Privatbereich Gbit/s? Da reichen einige Dutzend MB dicke aus. Professionelle Nutzer, die dergleichen wirklich benötigen, haben es auch.

    Brauche ich wirklich mobiles Internet im abgelegensten Winkel? Wozu?

    Im übrigen ist der Ausbau und Unterhalt der Telekommunikations-Infrastruktur immer noch Sache privater Betreiber. Und die richten sich vernünftigerweise nach Nachfrage und Wirtschaftlichkeit.

    Nicht schon wieder nach den Staat rufen! Sonst bekommen wir staatliches Internet – und das braucht wirklich niemand. Mir wäre eine gesicherte und kostengünstige Stromversorgung (ganz ohne Staat) wichtiger.

    • Die Telekommunikations-Infrastruktur ist weder in den USA noch in Rumänien staatlich, und trotzdem besser. Sie übersehen, dass der deutsche Staat von Beginn an eingegriffen hat (ohne dass ihn jemand gerufen hat): die Lizenzen wurden meistbietend versteigert, anstatt mit Auflagen (z.B. 100 % Netzabdeckung in 5 Jahren) kostenlos abzugeben. Die Versteigerung brachte dem Bundeshaushalt Milliarden ein, die dann den privaten Betreibern für den Netzausbau fehlte. Und wenn jetzt jemand sagt, das sei 25 Jahre her, das ist richtig, aber die Sendemasten, die man damals in der Eifel oder im Odenwald, an den Eisenbahnstrecken oder den Autobahnen usw. aufgestellt hätte, würde es sicher noch geben und ließen sich modernisieren auf 5G, 6G oder was auchimmer morgen kommt.

  21. Hat zwar nicht direkt etwas mit Mobilfunkversorgung zu tun, aber wenn man in Bulgarien irgendwo einkehrt, auch nur für einen Kaffee, ist kostenloses WLAN absolut selbstverständlich.
    Da müsste in Deutschland noch eine „Service-Wende“ gestartet werden, oder eine „Gastlichkeits-Wende“, aber, naja … wir müssen ja erstmal die Welt retten.

  22. Wenn es nur die Down oder Up Geschwindigkeit wäre.
    Aber das Land hinter dem Mond hat die ganze digitale Innovation und Transformation verpennt.

    • Prozessautomatisierung
    • GenAI
    • Systemintegrationen
    • Cloudbrokering und -technologien
    • Internetsecurity

    Das andere Problem ist, dass das Land der Verbote und Regulierung sich so viel Hindernisse in den Weg gestellt hat, das eine Modernisierung oder Digitalisierung nicht helfen wird ohne diesen Knoten aufzulösen.
    Es ist auch nicht so, dass wir diese Technologien nicht haben, sondern wir setzen sie nicht wertevermehrend ein (Stichwort e-Rezept) und denken auch nicht an diesen Kreislauf.
    Wer sich mal mit Ausschreibungen in diesem Wunderland beschäftigt hat, kann sich vorstellen, das bis zur Nasenspitze denken hier schon ein weiter Weg ist. Da kommen innovative Ideen nur als Fabeln vor.

  23. Ach nun verstehe ich warum Frau VdL ihre Mails und SMS löschen konnte. Die gingen im Deutschen Funkloch verloren!

  24. Wenn ich in die Heimat mobil telefoniere heißt es oft von meinem Gesprächspartnern: „Du, ich fahre gleich in ein Funkloch. Falls ich dann weg bin, ich melde mich wieder, wenn ich wieder Empfang habe.“ Das ist immer zu lustig, weil sie mir immer vorhalten, in den USA schlechtes Netz zu haben. Dabei hat hier jeder 5G, Glasfaser, Breitband… Netzausfall oder Funklöcher haben wir noch nie erlebt hier. Aber die Deutschen wissen auch das besser!

  25. Vor knapp 9 Jahren hatte ich in Uschguli (ein Dorf in Georgien auf fast 2.200m Höhe in einem Tal zwischen fast 3.000m hohen Kaukasusbergen) stets 3-4 von 5 Balken Empfang.
    Bei uns kann ich in der Bahn zwischen Wurzen und Riesa nicht durchgängig telefonieren.
    Wie fließen Funklöcher in die Statistik ein? Mit 0? Oder zählt wie bei der Bahn ein ausgefallener Zug als nicht verspätet?

  26. Das liegt aber ausnahmsweise nicht an der Ampel, selbst IM Erika ist hier nicht verantwortlich.

    Schuld sind die deutschen Provider und Kunden:

    Die Provider, weil sie mit ihren Wucherpreisen verhindern, dass irgendwer mehr als eine 100mbit Leitung bucht, geschweige denn auf Glasfaser umschwenkt, wenn dort die gleiche Leistung 15-20€ mehr kostet und dazu nicht mal symmetrisch ist, eigentlich der einzige Grund, überhaupt Glasfaser zu nutzen.

    Und im Mobilfunk wollen die Leute ja keine Flatrates. Die zahlen lieber 30-80€ im Monat, damit sie alle zwei Jahre ein neues Smartphone bekommen, mit dem sie unterwegs nichts anfangen können, sobald sie aus den Städten rauskommen.

    Bei uns ist eben alles hundert Jahre Neuland. Im Ausland ist das Einzelzimmer im Krankenhaus Standard, bei uns werden in Klinikneubauten immer noch Mehrbettzimmer und Gemeinschaftsduschen geplant.

    Der Michel bekommt, was dem Michel gebührt.

  27. Weltrettung und die Verteilung sozialer Wohltaten sind ja auch wichtiger als eine gut funktionierende Infrastruktur, die wiederum Voraussetzung für eine florierende die Wirtschaft ist.
    Die Ursünde beim Mobilfunk war die teure Versteigerung der UMTS-Lizenzen, die lange die Provider belastete und die Endpreise sehr hoch hielt.
    Wer sehen möchte, wie positiv sich eine Infrastruktur-Investition auswirken kann, dem empfehle ich die Lektüre des nachfolgend verlinkten Artikels von Klaus-Dieter Humpich:
    https://www.achgut.com/artikel/soziooekonomie_einer_akw_baustelle

  28. > Es ist brutal, wie Deutschland in dieser Zukunftstechnologie abfällt.

    Das ist doch keine Zukunftstechnologie. Wir reden hier über Standardtechnik in verschiedenen Iterationen, die es letztlich über 20 Jahre gibt.

    So etwas passiert eben, wenn ein Land von woken, grünen Genderidioten (gerne auch ins schwarze, rote oder gelbe Mäntelchen gehüllt) regiert wird.

    Allerdings: Hier auf dem flachen Land kann ich seit zwei Jahren 1 GBit im Downstream bekommen. Möglich wurde es nur Dank staatlicher Förderung des Glasfaserausbaus und erheblichen persönlichen Einsatzes der Bürgermeisterin und unseres Ortsvorstehers, der in Nachbargemeinden aber gerade wieder stockt. Vorher waren nichtmal 1 MBit verfügbar. Es geht also, wenn mal will, aber in D meist zu spät und zu bürokratisch.

  29. Bei uns wird über die Parteigrenzen hinweg 5G verteufelt. Das verhindert zwar die Modernisierung, aber wir fühlen uns gut damit.
    Bei Glasfaser denkt man doch, das sei der Grundstoff von Glaswolle, wobei wir wieder bei der Hausdämmung sind, damit wir weniger Energie verbrauchen.

    • Zwar schon richtig, nur haben wir ja auch noch Funklöcher, wo man nicht mal telefonieren kann. Mit einem Kumpel telefoniere ich öfters auf der Heimfahrt von der Arbeit. Und zu 99%, wahrscheinlich wenn die Sterne und der Wind günstig stehen hält zu 1% die Verbindung, bricht die Verbindung immer im selben Waldstück im D2 Netz ab. Seit rund 15 Jahren ist das so. Man redet groß über 5G und schafft es nicht mal Flächendeckend es zu schaffen, einfach telefonieren zu können.

    • 5G ist nun aber ein sehr schlechtes Beispiel. Weil die Reichweite geringer ist als bei 4G, werden mehr Basisstationen benötigt. Es gibt Landstriche die heute schlechter versorgt sind, weil sie nun 5G haben und 4G (LTE) abgeschaltet wurde.

  30. „Überholspur“, damit meint Wissing sicher die DDR-Methode des „Überholen ohne einzuholen“. Womit wohl die Wirklichkeit beschrieben wird: die DDR war bereits 1990 Geschichte, das vereinigte Deutschland braucht etwas länger, ist aber auf einem „guten Weg“.

  31. Will ich mit meiner Kreditkarte eine Dienstleistung oder Ware, zb. die Autobahngebühren für Ungarn oder Tschechien und die Slowakei bezahlen, schickt mir meine Bank einen Sicherheitscode per SMS , der aber nur bei mir ankommt, wenn ich die Transaktion nicht zu Hause , sondern auf einem Berg in zwei Kilomter Enfernung abwickele.
    Auf dem Weg dann nach Ungarn geht es von einem Funkloch zum anderen. Sobald man Buntland verlässt , gibt es diese dann bis hin nach Siebenbürgen nicht.
    Die Ungarn kennen nicht einmal ein Wort in ihrer Sprache dafür.

    • Wie wahr Herr Schroeter, ich halte mich gerade in Ungarn auf. Hier und auch auf der Fahrt durch Tschechien und Österreich alles prima, wenn meine z.B.Frau Sprachnachrichten während der Fahrt abhören möchte. Anmerkung: Nein sie arbeitet weder bei, noch für Haldenwang.
      Im alleinig seeligmachenden Schland kommt beim abhören der Sprachnachichten lediglich ein unverständliches krccchhh krchhhh heraus. Ich vermute mal, daß ist unser hochgelobten Datenschutz, der uns davor schützen soll, Informationen außerhalb der öffentlich rechtlichen Wahrheitssender zu erfahren.

  32. Das wird sich noch ändern: Wenn dank der GrünRoten oder GrünSchwarzen der Strom ausfällt! Dann ist für Deutschland kein Platz mehr auf der Tabelle!

  33. Wieso fällt Deutschland bei Zukunftstechnologien ab??? Wie in allen Wendetechniken (Energie-, Ernährungs-, Landwirtschafts-, Mobolitäts-, Bevölkerungswende) Weltmarktführer. Ich denke, dass schon allein wiegt Dingen wie 5G und Glasfasertechnik mehr als auf. Wir sind der Schrittmacher weltweit!!

  34. Das liegt am kapitalistisch-sozialistischem (kapsoz) sytem in deutschland. Unternehmen in deutschland tun nichts/kaum etwas wenn nicht gleichzeitig subventionen fließen und so fette gewinne garantieren. Gleichzeitig wird dann so wenig wie möglich von dem geld investiert und abgegriffen. Gehts dem unternehmen dann schlecht verläßt man sich wieder auf den staat und dessen hilfe. So ist das unternehmerische risiko in deutschland gleich 0 und wenns mal in die hose geht wird das unternehmen abgewickelt und ins ausland verlegt. Dann kommt noch der extrem starke lobbyismus dazu der es den unternehmen ermöglicht richtig hohe preise zu nehmen. Der wettbewerb wird so via lobbyismus praktisch außer kraft gesetzt. Wir haben also nicht nur das schlechteste sondern auch noch das teurerste internet dazu. Hier zeigt sich auch (wie ich meine) das die konservativ/liberalen kräfte in deutschland total versagt haben. Diese haben ja die letzen 20-40 jahre unser land regiert!

    • Es geht beim Internet nicht um 20 oder 40 Jahre, sondern um erheblich kürzere Zeitspannen, da die Innovationsgeschwindigkeit hoch ist. Im Subventionsparadies Deutschland konnte man mit Solarzellen und Windmühlen müheloser Geld verdienen als mit digitaler Infrastruktur. Was die Informatikerausbildung anbelangt sind wir ohnehin abgehängt, von Sicherheit ganz zu schweigen.

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