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„Brechmittel“ Böhmermann

Til Schweiger setzt zum Rundumschlag an – diesmal aber nur verbal

25.04.2024

| Lesedauer: 2 Minuten
Der Spiegel, Jan Böhmermann, Claudia Roth – Im neuesten Interview von Til Schweiger bekommen alle in bester Schweiger-Manier ihr Fett weg. Die ZDF-Krawallschachtel sei ein „Brechmittel“ für ihn und Roth habe er „nicht immer ernst genommen“.

Ein Hauch von Hollywood-Klatsch alter Schule weht durch die deutschen Medien. Til Schweiger gab der Zeit ein Interview, in dem er gegen mehrere heilige Kühe des linken Feuilletons austeilte. Der Spiegel, Jan Böhmermann und natürlich auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth bekamen alle ihr Fett weg. Und das in typisch unzensierter Til-Schweiger-Manier.

Dabei monierte Schweiger, dass die deutschen Medien die Tatsache, dass er auch über seine eigene Blödheit lachen könne, nie gebührend gewürdigt haben. „Ich habe nämlich wirklich einen guten Humor“, so Schweiger, „im Gegensatz zu Leuten wie Jan Böhmermann oder Oliver Pocher.“ Die beiden Kollegen verachte Schweiger, „weil sie immer nur auf Kosten von anderen lachen“.

Wenn der Spieß dann einmal umgedreht würde, „ziehen sie eine Flunsch und kommen sofort mit einem Anwalt um die Ecke. Bäh! Böhmermann ist für mich das größte Brechmittel in der deutschen Medienlandschaft“, gab Schweiger unumwunden zu und offenbarte somit die Reizbarkeit seiner Antiperistaltik.

Zwar zeigte sich Schweiger im Gespräch mit der Zeit geläutert nach dem Vorfall im Vorjahr, bei dem er am Set einem Mitarbeiter der Produktion ins Gesicht schlug, doch eine Ausnahme würde er auch in Zukunft bei Jan Böhmermann machen. „Wenn ich den treffe“, so hat sich Schweiger geschworen, „kriegt der eine fette Schelle.“

Nachdem die Drohgebärden in Richtung des frischgebackenen Karl-Eduard-von-Schnitzler-Preisträgers Böhmermann endlich dessen Schublade erreicht hatten, fühlte auch dieser sich berufen, stilecht zu reagieren und damit zu drohen, dem Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo bei einem persönlichen Treffen „in die Fresse zu hauen“. Den Witz darüber, dass er sich das womöglich beim etwas massigeren Schweiger nicht trauen würde, müssen sich die Leser einfach dazudenken.

Übel nahm Schweiger vor allem dem Spiegel die Berichterstattung über die Tätlichkeit am Set. „Schließlich glaube ich, der Artikel, ein sogenanntes hit piece, ist mit der vollen Absicht geschrieben worden, meine Karriere für immer zu beenden“, vermutete der Schauspieler weitsichtig. Denn: Filmförderung werde er wohl in Zukunft nicht mehr erhalten, zumal sich auch Claudia Roth öffentlich von ihm distanzierte.

Darüber zeigte sich Schweiger verärgert und gestand: „Ich habe sie vielleicht nicht immer ernst genommen, aber ich fand die Roth nett.“ Der Schauspieler erinnerte sich an zahlreiche Gelegenheiten, ob bei Empfängen mit Ex-Kanzlerin Angela Merkel, bei Filmpreisverleihungen, oder beim Bambi, bei denen Roth „immer wenn sie sah, dass ich fotografiert werde, sofort neben mir stand, mich umarmte und sagte: Til, Til, Til.“ Schweiger äußerte sein Bedauern, dass „dieselbe Person sich derart äußert, ohne mal anzurufen und zu fragen: Til, was ist denn an den Vorwürfen dran?“

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24 Kommentare

  1. Schweiger soll mal, um in seinem Jargon zu bleiben, seine Fresse halten… er hat immer gut von Steuergeldern (= Förderungen) gelebt, und jetzt regt er sich auf. So ist das halt, was viele andere tagtäglich erleben (müssen)!

  2. Til Schweiger wurde ausgelöscht, als er sich gegen die Impfung aussprach.
    Dabei hat er- soweit ich das mitbekommen habe – eine Tochter mit Impfschaden von der Schweinegrippe („Narkolepsie“).
    Wer sich gegen das System wendet, ist kein A…r mehr.
    Ich glaube,: zu dem Zeitpunkt ist er erwachsen geworden. Spät, aber immerhin.
    (Zitat von ihm: „Sind wir nicht alle intellektuell?!“- da war er noch ein arrogantes A…h- aber bei den Medien beliebt.)
    Das gleiche: Precht. Eigentlich ein Dummkopf und Mitläufer, dann eine krische Bemerkung und er ist in keiner Talkshow (Wo er als männliches Sexsymbol immer für Quten sorgte) mehr zu sehen- früher war er da festgewurzelt.

    Übrigens: Die Situation von Schweiger muss man sich mal vorstellen… Das ist sicher „nicht lustig“… Da tut er mir leid.

  3. Til Schweiger hat zumindest in der Corona-Zeit Charakter gezeigt.

  4. Jesus, wer möchte sich denn von Frau Roth umarmen lassen! Das die sofort hinzuspringt, soweit es bei ihrer Figur möglich ist; wenn sie irgendwo ein Blitzlicht sieht, nimmt doch nicht wunder. Damit führt sie schlicht nur all die Narzissten in ihrer Partei an.
    Und der Herr Schweiger mag es offensichtlich deftig. Aber “ a Hund isser scho;-)!

    • Mit dem Sofortdanebenstehen ist sie schon oscarreif, die Krone auf dem Gebiet gebührt aber Joschka Fischer – 1. Preis in Schmierigkeit und Kamerageilheit! Der Herr Professor – haha . . .

  5. Manche mögen Schweiger, andere wiederum Böhmermann. Mir sind beide höchst unsympathisch und selbstverliebt. Mag jeder für sich entscheiden. Hier oder auch überall sonst.

    • Schweiger hat in der unsäglichen Corona-Zeit viel richtiges gesagt und getan, während Böhmermann einfach nur komplett unterirdisch/daneben ist und das schon immer.

    • Mit Schauspielern und im weiterem Sinne Medien“persönlichkeiten“ muss man es halten wie die alten Römer. Es sind Leute die zum Lügen („Schauspiel“) bezahlt werden.

  6. Ich war 31 Jahre jung, als der Film Manta Manta heraus kam.
    Damals besaß ich noch so viel Humor, dass ich über Herrn Schweiger lachen konnte.
    Zwischenzeitlich hatte Herr Schweiger aber ausserhalb seiner Tätigkeit als Schauspieler so viele intellektuelle Abstürze hingelegt, dass ich ihn nicht wirklich ernst nehmen kann.
    Seiner Kritik an so manche Person kann ich aber nachvollziehen.

    • Til Schweiger ist Schauspieler – und das macht er gut. Alles andere ist seine Privatsache. Als Schauspieler ist man weder Gott noch Vorbild für firlefanzistisches Gutmenschengetue.

      • Till Schweiger ist VOR ALLEM Schauspieler!
        Und das bedingt, dass er z.B. vergleichsweise als Dachdecker nicht für seine Arbeit VERANTWORTLICH zu zeichnen hat.
        Nun, die VON MIR beauftragten Handwerker möchten ganz bestimmt auch kein KLATSCHEN, aber ganz bestimmt das ihnen zustehende Entgelt!
        Hat ein Herr Schweiger also insgesamt dazu beigetragen, dass sein „Sold“ berechtigt ist?
        Muss ich ihn also weiterhin mögen, obwohl ich nach Manta Manta schon längst nicht mehr über ihn lachen kann, wie übrigens über dieses mir übel aufstossende Deutschland?
        Wer also sein „Gutmenschengetue“ STÄNDIG dafür einsetzt, seinen Arxxx zu retten, hat in meiner Wirklichkeit keinen Platz!
        Mitläufer sind übrigens deshalb schlecht zu erkennen, wenn man selber „Läufer“ ist 😉

  7. Schweigers Problem ist, dass er keinerlei Weltsicht hat, in der Schweiger und vielleicht noch dessen Nachwuchs nicht zentral und positiv gesetzt das Bild bestimmen.
    Wenn die Roth ihn wieder busseln würde, Böhmermann ihm ein paar positive Witze widmet und das spice der Filmförderung reichlich fließt, dann wär alles wieder gut.

  8. Es ist doch immer wieder erheiternd, wenn deutsche Unterhaltungskasper und C-Promis in den Medien auf „höchstem intellektuellen Niveau“ die Klingen kreuzen.

  9. Till Schweiger hat das Pech, dass er ein gut aussehender und erfolgreicher Mann, Schauspieler, Regisseur und Produzent ist.
    Das muss natürlich den Neid der linken und woken Fuzzies im Kulturbetrieb – die meist am Tropf staatlicher Subventionen hängen – und der Mainstream-Medien wecken.

    • Eigentlich mochte ich den Schweiger nicht, finde auch bis heute nicht, dass er ein guter Schauspieler ist.
      Aber in den letzten Jahren gibt er immer mal wieder Interviews, die mit dem Mainstream brechen. Es fing mit seiner Kritik während der Corona-Zeit los und jetzt das mit Pocher und Böhmermann. Er ist sich auf jeden Fall nicht zu schade, anzuecken.

  10. Warum stoppt das ZDF diesen Böhmermann nicht? Absetzen subito!

    • Böhmermann und auch Pocher sind System-Clowns.
      Sollte der ÖRR abgewickelt werden, werden diese beiden die ersten sein, die von der Mattscheibe verschwinden. Ich finde beide auch nicht besonders witzig. Aber sie schwimmen eben erfolgreich mit dem Zeitgeist. Sie sagen das, was ihr Arbeitgeber hören will.
      Warum sind sie noch da? Es gibt eben verdammt wenig Leute von Format, wie ein Harald Schmidt…Solche Entertainer sind Mangelware.

  11. Ich bin nicht unbedingt ein Fan von Nuschel-Til, aber im Vergleich zu Pocher und Böhmi, und gar der Claudia, hat er einiges vorzuweisen. Wie man dazu steht, ist eine völlig andere Geschichte. Aber die erstgenannten haben nichts geleistet, fallen nur negativ auf und sind ein Muster an Destruktivität. Über die intellektuellen Fähigkeiten kann man sich ebenfalls streiten.

  12. Dazu fällt einem nur der Spruch: „Pack verträgt sich, Pack verschlägt sich“ ein. Di Lorenzo und die von ihm verantwortete ZEIT sind gewissermaßen „Böhmermann in Nadelstreifen“, denn politisch-ideologisch liegen sie auf einer Linie mit diesem, wenn sie auch dessen Gossenjargon vermeiden. Und was soll man von jemanden wie Schweiger halten, der Roth „eigentlich immer sympathisch“ fand? Jedenfalls, nichts dagegen einzuwenden, wenn diese Herrschaften sich nun auch gegenseitig an die Gurgel gehen.

  13. Ein Weltstar braucht doch keine Filmförderung und muss sich nicht von B-Promis aus Politik beklatschen lassen. Ich weiß nicht, wie das geschehen konnte, aber die Leute haben alle keinen Stolz mehr.

  14. In den dunkelsten Zeiten Deutschlands waren gerade viele Künstler dem System verfallen und anbiedernd, um einen Platz am Trog zu bekommen. Aber es gab genauso Künstler, die Haltung gezeigt haben und ihre ehrliche Meinung kundtaten, auch im Wissen um den Verlust des eigenen Lebens in diesen Systemen. Das gibt Hoffnung für die Zukunft, dass es wieder besser werden kann. Und wenn die juristische Abrechnung kommt, kann sich keiner wieder hinstellen und sagen: Davon habe ich doch gar nichts gewusst.

  15. Böhmermann:
    Sein Studium an der Universität zu Köln in Geschichte, Soziologie sowie Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften brach er ab.

    Muss ich mehr sagen?

    Rot-grün-versiffte „Politiker“ haben sehr oft ähnliche Lebensläufe.

    Siehe: Kühnert, Lang, KGE, Nouripour, Fester, Fischer und andere Spezialisten.

  16. Seine Entgleisungen an irgendwelchen Filmsets interessieren mich weniger. Was aber die Aussagen über „beliebte“ Hauptfiguren der deutschen Polit- und Medienlandschaft angeht, finde ich den Herrn Schweiger nun ein Stück weit sympathischer.

    Kürzlich äußerte in geselliger Runde jemand „Das habe ich beim Böhmermann gesehen“, als sei das ein Prädikat, und man könne stolz davon berichten. So unterschiedlich sind die Leute, abgesehen von seinem politischen „Wirken“, finde ich den B. einfach als Person sehr unsympathisch.

  17. Ein Hauch von März 45 weht durch die „Künstler“garderoben…Wenn sich jetzt schon dieser aalglatte Systemling von dannen macht, muss es ja richtig schlimm sein. Aber vielleicht ist er auch nur angefressen, dass der Steuerzahler mittlerweile andere Dinge als seine Filmchen finanzieren muss. In dem Moment, wo sich Böhmermann, Campino und Gröhlemeier kritisch zu Politik und Zeitgeschen äussern, weht dann mit grosser Wahrscheinlichkeit schon die Fahne der neuen Besatzer auf dem Reichstagsdach. Dann haben wieder alle nie von etwas nichts gewusst, oder waren schon immer dagegen…

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