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Entlassungswelle Süddeutsche Zeitung

Künstliche Intelligenz macht viele Journalisten überflüssig

15.04.2024

| Lesedauer: 4 Minuten
Bei der Süddeutschen Zeitung steht eine Entlassungswelle an. Doch auch Journalisten anderer Häuser droht das Aus. Die Künstliche Intelligenz geht über sie hinweg - da sind sie aber selbst dran schuld.

Es gibt Journalismus, der unendlich langweilig ist. Etwa nach einem Wintereinbruch. Dann beliefern die Agenturen die Zeitungen mit dem immer gleichen Text; drucken die Zeitungen diesen immer gleichen Text fleißig ab: „In der Region X kam es am X zu einem Winterbruch. Von X bis X fielen X Zentimeter Schnee …“ Das spannende sind die X-Stellen. Die Zahlen dahinter liefert heute aber jede Wetter-App viel übersichtlicher. Wer auf die Journalisten-Prosa rund um die Zahlen trotzdem nicht verzichten will, dem kann die Künstliche Intelligenz (KI) diesen Text längst locker formulieren.

Viele stellen sich die Frage, ob es dann künftig noch Journalisten braucht? Die aktuelle Entlassungswelle in der Süddeutschen Zeitung scheint diese Frage mit Nein zu beantworten. An diesem Nein ist auch was dran. Bestimmte Formen des Journalismus und die dahinter stehenden Arbeitnehmer braucht es künftig tatsächlich nicht mehr.

Das ist allerdings nichts Neues. In der Geschichte des Journalismus haben sich immer wieder Tätigkeiten überlebt, sind die entsprechenden Stellen weggefallen. Der Autor dieser Zeilen hat sich noch vor 25 Jahren 15 Mark die Stunde bei der Rhein-Zeitung dazu verdient, indem er Texte abtippte, die Kollegen mit der Schreibmaschine oder sogar von Hand verfasst haben. Heute liefert kein Autor mehr solche Texte ab, falls doch gäbe es Scan-Programme, die diese Texte ins jeweilige Redaktions-System übertragen könnten.

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Doch nicht nur auf dieser unteren Ebene des Journalismus haben sich Stellen überlebt. Vor fast 40 Jahren hat die ARD dem Klatschreporter Michael Graeter ein filmisches Denkmal gesetzt. Die sechsteilige Serie „Kir Royal“ zeigt, wie sich „Baby Schimmerlos“ Urin-Proben von schwangeren Schauspielerinnen erschleicht, wie er in Krankenhäuser einbricht, um sterbende Komponisten ablichten zu lassen oder wie er im Gebüsch lauert, um Milliardäre bei deren sonderbaren Sexspielchen zu beobachten. In der Serie spielt Corinna Drews in einer Nebenrolle eine namenlose Blondine, die versucht, sich in die Schickeria einzuschleichen, über die Graeter alias Schimmerlos berichtet.

Heute hätte Corinna Drews die Hauptrolle. Sie würde sich auf die Partys der Schickeria schleichen, dort Bilder oder Filmchen von sich aufnehmen und damit zur Influencerin auf Tiktok, YouTube oder Instagram werden. Anfangs würden die Türsteher ihr vielleicht noch den Zutritt verweigern. Hat sie aber erst mal mehr als 10.000 Follower, öffnen sich ihr die Türen – ab 100.000 Followern würden die Restaurants sich um sie prügeln, damit sie von deren Partys live berichtet. Würde indes der Klatschreporter der Lokalzeitung über die Restaurants berichten wollen, müsste er tagsüber kommen und das Lokal durch den Dienstboteneingang betreten.

Journalismus stirbt nicht. Er verändert sich. Mitunter so stark, dass man ihn erst mal gar nicht als Journalismus erkennt: Der Klatschreporter in der Lokalzeitung hat sich überlebt. Gibt es ihn überhaupt noch, dann wird die Stelle nicht von Stars wie Graeter besetzt, sondern von niederklassigem Personal. Doch die Nachfrage nach Klatschjournalismus ist immer noch da. Sie hat sich nur geändert. Bilder von Influencern und die Eins-zu-Eins-Kommunikation auf Twitter oder anderen Netzwerken liefern das entsprechende Angebot. Niemand muss mehr Gala oder Co lesen, um Geschichten von Schauspielern zu erfahren. Sie liefern diese ihren Fans direkt.

Das ist auch die vollständige Antwort auf die Frage, ob es trotz KI künftig noch Journalisten braucht: Ja, schon. Sie müssen sich nur ändern. Denn bestimmte Aufgaben fallen weg: Wer Standardtexte zu Unfällen, Parlamentsdebatten oder eben Wintereinbrüchen schreibt, den könnte heute schon eine KI ersetzen. In spätestens zehn Jahren wird es Standard sein, dass diese Aufgabe von KI-Programmen ausgeübt wird. Wer an einem „Desk“ sitzt, um Agentur-Meldungen in Zeitungslayout fließen zu lassen, den wird es in absehbarer Zeit ebenfalls nicht mehr brauchen. Genau so wenig wie den Journalisten, der Texte anderer Medien abkupfert.

Im investigativen Journalismus und in der Kommentierung wird die KI die Spreu vom Weizen trennen. Den Begriff „Mainstream-Journalismus“ mögen manche als rechten Kampfbegriff abtun. In der Tat nutzen ihn Rechte auch als solchen. Aber der Begriff funktioniert deshalb so gut, weil er die Realität treffend beschreibt. Der Mainstream-Journalismus ist die kleine Schwester des Haltungs-Journalismus: Die Haltungs-Journalisten können nur deshalb so strahlen, weil es Kollegen gibt, die bewundernd zu ihnen hinaufschauen.

Macher des Privatradios vertrauen einem unter vier Augen an, dass sie immer nur in die Richtung kommentieren, in die alle gehen. Dabei kommt es nicht auf die Inhalte an. Dreht sich die Richtung des Mainstreams, drehen sich diese Privatradios mit. In der Frankfurter Rundschau kam es vor 20 Jahren dazu, dass intern Themenvorschläge abgelehnt wurden, weil sich die Verantwortlichen nicht sicher waren, ob diese Themen gut sind. Brachten dann andere Medien, vor allem die FAZ, die exakt gleichen, abgelehnten Themen, übernahm sie die Frankfurter Rundschau: Journalisten, die Themen nur als solche anerkennen, wenn genug andere Medien das bereits getan haben? Über sie werden KI und Geschichte gnadenlos hinwegfegen. Und ihr Untergang ist auch nicht mehr als ein Achselzucken und ein „Ja, und?“ wert.

Das Gleiche gilt für die Art zu schreiben. Wer immer nur die Linie der Regierung vertritt, wird überflüssig. Sperrige grüne Erklärungen in lesbare grüne Texte umzuschreiben – gerne noch mit locker flockigem szenischen Einstieg – das erledigt jede KI als Frühsport. Also bye bye, liebe Kollegen der Süddeutschen Zeitung. Vielleicht will niemand mehr eure Texte lesen. Erst recht will niemand mehr für eure Texte zahlen. Aber ihr habt immer noch eure Haltung. Und ist es nicht das, worauf es euch im Journalismus ankommt?

Journalismus ändert sich. Niemand kann sich sicher sein, dass es sein Tätigkeitsfeld in 20, zehn oder auch nur fünf Jahren noch gibt. 2009 war unter Print-Journalisten als Trost der Satz stark verbreitet: „Man wird den Computer niemals mit auf die Toilette nehmen können.“ Schon 2014 lachten Smartphone-Nutzer über diesen Satz.

Trotzdem ist der Journalismus heute noch einer der beliebtesten Berufe, drängen mehr junge Leute hinein, als es für die Tariftreue gut ist. Ob sie alle ihr Einkommen finden, ist mehr als unklar. Das war es aber schon immer. Zeilensklaven, die sich für neun Pfennige pro Zeile und zwölf Mark pro Bild abgekämpft haben, gab es schon früher. Ebenswo wie eine Elite, die mit dem Beruf wohlhabend wird.

Entscheidend ist die permanente Änderung. Junge Journalisten tun gut daran, sich so viele Skills anzueignen wie möglich. Also so viele Fähigkeiten wie möglich. Ändert sich dann die Anforderung an Journalisten, etwa indem aus dem Reporter der Influencer werden muss, dann haben die besten Chancen, sich an die neuen Anforderungen anzupassen, diejenigen, die am meisten draufhaben. Klingt banal, ist aber nicht jedem Berufsanfänger bewusst. In klassischen Medien – selbst und gerade bei Zeitungen – gibt es verblüffend viele ältere Kollegen, aber auch Anfänger, die glauben, dass sie eine Art Geburtsrecht haben, mit dem alten Stiefel bis zu ihrem Renteneintritt weiterzumachen. Über sie wird die Geschichte ebenfalls hinweggehen und sie werden es nicht einmal verstehen.

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41 Kommentare

  1. Da stellt sich die Frage ob die KI genauso lügt wie die Lügenpresse. Beides brauchen wir ganz sicher nicht. Wir brauchen Journalisten die die Menschen ausführlich, ehrlich und wahrheitsgemäß informieren.  

  2. Na klar, der KI-Journalismus ist die Zukunft.

    Doch wenn der Input in den KI-Journalismus der gleiche ist, mit dem heute der Haltungsjournalismus gefüttert wird, dann wird sich das erwartete Ergebnis (Hofbericht-Output) mit KI auch nicht großartig ändern […wichtig ist aber das, was hinten rauskommt / BK Kohl].

    Insoweit, und gerade für freie und alternative Internetmedien, sehe zumindest ich einen noch großen kreativen Spielraum für ordentlichen handgemachten und objektiven Journalismus den KI nicht ersetzen kann, natürlich dann aber auch auf technisch hohem Niveau.

  3. Das größte Problem der Printmedien ist, dass sie Haltungsjournalismus für Leute betreiben, die keine Zeitung lesen, sondern auf ihrem Smartphone rumdatteln. Diese Figuren haben kein Abo. Abos haben Leute die sich umfassend informieren wollen und keine Aufmerksamkeitspanne von nur 3 Minuten besitzen. D.h. der Abonnent ist eher etwas konservativer und sieht die grüne Hölle mit etwas anderen Augen. Und deshalb liebe SZler hier ein paar Tipps fürs Leben: “ Genießen Sie den Charme des Wandels“ “ Betrachten Sie Ihren Jobverlust nicht als Niederlage, sondern begreifen Sie es als Chance“, „Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich woanders eine andere“

  4. Wenn ich die natürliche Dummheit so mancher der sogenannten Journalisten vom Schlage eines Relotius etc. sehe, dann müssen die sich nicht wundern, wenn sie von einer Maschine ersetzt werden.
    Allein beim Anblick der Tagesschau bekomme ich immer wieder Heimweh nach der Aktuellen Kamera. Da gab man sich beim Lügen und Propagandieren wenigstens noch Mühe, daß es nicht so plump daher kam.

  5. Viele Fotomodelle können sich mittelfristig auch eine andere Tätigkeit suchen: Das Bild einer hübschen Frau mit Produkt XY in der Hand, im Hintergrund ein See, erzeugt eine KI in Sekundenbruchteilen. Preisgünstiger als ein Shooting an besagtem See, oder gar an einem exotischen Ort.

  6. Ich glaube viele Leser sind sich noch gar nicht dessen bewusst, dass ein sehr großer Teil der Google-Suchergebnisse bereits von der KI „geschrieben“ wurde, natürlich suchmaschinenoptimiert.
    Am Ende kann man den Schund vielleicht noch für irgendwelche Anleitungen gebrauchen wie Rezepte usw.
    Für alles, was nicht Standard ist, wird es aber weiterhin echte Menschen brauchen. Aber die müssen dann, wie richtig angemerkt, eben was draufhaben.

  7. Bei der Qualität der Texte wird es der KI aber auch richtig leicht gemacht und Obacht: ganz bestimmt nicht nur bei der Alpenprawda, das betrifft tatsächlich ALLE.

  8. Dabei hätte die Lokalpresse wirklich alle Chancen auskömmlich auf dem Regionalmarkt bestehen zu können, wenn sie bloß endlich zu dem ehernen Grundsatz zurückkehren würden, nämlich News and Views zu trennen und diesen elenden Haltung Journalismus aufgeben würden. Hier kann das Internet nicht mithalten. Gerade jetzt, wo so viel Umweltfragen von großer, regionaler Bedeutung sind, Windkraftanlagen, Fernheizung, der ganze grüne Mist eben.. Und dann ist da noch die Lebensversicherung der Regionalzeitung: die Todesanzeigen, die frischen Toten, wie meine Großmutter sie nannte, an denen ältere Menschen lebhaftes (!) Interesse nehmen und der häufig der alleinige von ihnen gelesene Teil der Zeitung ist.

  9. Treffender Beitrag. Aber die Mär, dass die durch KI eingesparten Mittel in investigativen Journalismus fliessen wird, sei den Nachrichtenagenturen und Tageszeitungsredaktionen überlassen, wo sie gerade zur Beruhigung der Belegschaft die Runde gemacht. Denn wozu bedarf es zur Berichterstattung auf Regierungslinie langwieriger Recherche? Die würde bei Themen wie AFD, Migration oder Corona doch nur unerwünschte Einsichten bringen, die das herrschende Lügengebäude erschüttern. Gut möglich also, dass man demnächst die Pressemitteilungen von Regierung, Behörden und Organisationen unverändert abdruckt (was auch heute schon geschieht). Dazu bedarf es dann nicht einmal mehr KI, lediglich das Format muss angepasst werden.

  10. Ich gehe eine andere Wette ein, nämlich das KI für ein Revival der Printausgabe bzw. vieler Analogmedien sorgen wird.

    Die KI hat das Problem, dass Print auch hat, sie läuft der Entwicklung hinterher. Nur liegt sie weit abgeschlagen hinter dem Journalismus zurück, denn sie kann nur berichten, was schon anderswo berichtet wurde, denn sie kann keine Recherche betreiben, schon überhaupt nicht offline.

    Und sie kann nur melden, was sie im Internet findet. Ich bin sicher, dass Medien aus dem Internet wieder rausgehen, allenfalls noch eine Seite betreiben, wo man das Abo abschließen und alte Ausgaben zur Probe lesen kann.

    Aber wer rein auf Print setzt, hat von KI und Copycats nichts zu befürchten, denn die Texte gibt es nicht im Netz. Man ist also bis zur Auslieferung der Zeitung oder des Magazins sicher und vorne weg.

    Für den Leser ansprechend wird sein, dass die Texte weder verfremdet, noch gesperrt werden können. Will man den Nachbarn den Artikel zeigen, kann es nicht passieren, dass ein Haltungsfaschist den Text vorauseilend wieder von der Webseite nimmt.

    Auch der Staat kann allenfalls den Druck und weitere Auslieferung missliebiger Ausgaben verhindern, aber die, die schon raus sind, wird er im Gegensatz zu Internetdaten nie wieder los.

    So wird sich der seriöse Journalismus im Printbereich finden, der staatliche Haltungsjournalismus bleibt natürlich im Netz, aber niemand ruft ihn mehr ab. Der Haltungsreporter schafft den Schritt auf Print ohnehin nicht mehr, denn offline ist die Konkurrenz eine andere. Was da ist, ist da. Hat man also Propaganda, hat man keinen Stich gegen den echten Investigativartikel.

    KI wird das Internet gesundschrumpfen. Ausser Musik und Video Streaming, etwas Shopping, findet dank KI nichts mehr statt. Weil kein Text, kein Ton, kein Bild mehr echt ist. Das Leben findet dann wieder offline statt und regionaler.

  11. Das Einzige was mich erstaunt ist das überhaupt noch Texter beschäftigt werden. Auf Grund des Qualitätsniveaus bin ich davon ausgegangen das das eh nur der Nachtpförtner an seinem PC zusammenkopiert um die Langweile der Nachtschicht zu überbrücken.

  12. Ich glaube nicht, dass künstliche Intelligenz in absehbarer Zeit, Mainstream bzw. oppositionellen Journalismus in nennenswerten Umfang ersetzen wird.
    Akuelle Berichterstattung in Wort und Bild ist in Datenbanken noch nicht eingespeichert, Sport ebenso. Wetterberichte könnten von der KI mündlich und schriftlich herausgegeben werden. Oder Werbung. KI wird das Internet weiter vermüllen, weil bereits heute unzählige KI-Artikel, die nur Altbekanntes neu zusammenstellen und als neu ausgeben, den Weg ins Netz finden.

    Bisher scheitert es auch an der mangelnden Ausdrucksweise, die K-Igenerierten Artikel und Videos sind voll mit inhaltlichen und sprachlichen Abstrusitäten.

    • Sie verstehen das nicht so ganz, oder?
      Selbst ein lebender Dschurno schreibt zwar aus gegebenem Ansatz, aber der aktuelle Bezug macht zum Teil nur einen kleineren Teil des Artikels.
      Hier auf TE lieben es manche Autoren z.B. sehr, historische Einleitungen der Texte zu verfassen, ehe es zum eigentlichen Thema kommt ist die Hälfte des Textes rum. Was daran soll KI nicht können und wofür wird der Autor dann wohl künftig noch bezahlt? Vielleicht werden diese Artikelformen nur klar und sauber umgesetzt, das Wiederkäuen macht die KI, die aktuelle Einordnung u.ä. der Mensch. Aber die KI kann übrigens auch ein, zwei ihr (meinetwegen über den Arbeitsauftrag) eingeworfene Aktualitäten sehr wohl in Texten verwenden und verknüpfen. Wenn nicht heute schon ausreichend gut, dann nächstes Jahr.

  13. Ob z.B. Bilder von Frau Baerbock….durch eine KI generiert….auch Baerbock als Schwarze zeigt….wie George Washington und die Wikinger? Glaube nicht das KI Journalismus ersetzen kann….aber die SZ hat ja auch nicht viel mit Journalismus zu tun.

    • „Glaube nicht das KI Journalismus ersetzen kann…“
      Von solchen Sätzen ist gerade die Technikgeschichte längst überfüllt. Man sollte damit aufhören, inbesondere als erkennbarer Laie.

  14. Schon jetzt sind die staatsgewogenen Medien gar nicht so weit von der KI entfernt. Was nuten uns Lesern Journalisten, die nur noch das interpretieren, was ihnen aus der Regierung, den NGOs oder anderen Meinungsmachern vorgekaut wird. Die KI ist keine Lösung, sondern nur Zeilenfüller ohne Inhalt. Die KI kann sich echte Gedanken, echte Gefühle gar nicht vorstellen. Deshalb bleiben solche Artikel Plastikartikel ohne jeden Wert. Diese werden keine Zukunft haben, weil es nicht darum geht, irgend etwas zu schreiben, sondern etwas mit Inhalt. Ich gehe davon aus, dass TE seinem Motto und den Vorsätzen zur Ehrlichkeit treu bleibt.

  15. Angesichts des immer niedriger werdenden Niveaus der von „Journalisten“ verfassten Berichte, kann auch KI nicht mehr schlimmer sein.
    Und ich rede hier nicht etwa über die einseitige Darstellungsweise oder den unsauberen Recherchen. Es geht mir vielmehr um den Umgang mit der deutschen Sprache. Diese bewegt sich inzwischen auch in hoch bezahlten Medien allzu oft nur noch auf Schulkinderniveau. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber sie werden weniger, verdrängt von Artikeln, die eine klare Unterscheidung zwischen gesprochenem Wort und Schriftsprache vermissen lassen und teilweise derart mit Fehlern bzw unidiomatischen Redewendungen gespickt sind, dass es kein Vergnügen mehr ist, sie zu lesen.

  16. Da Künstliche Intelligenz nur vorgegebenes „Wissen“ wiederkäuen kann(allerdings neu verpackt und zusammengestellt), ist es schon erstaunlich, dass sie „freie“ Journalisten so schnell ersetzen kann. Oder vielleicht doch nicht??

    • Erfinden etwa -auch gute- Journalisten immerzu den Inhalt zu dem Themen neu?
      Ich hab hier fast den kompletten Peter-Scholl Latour rumstehen. Der war ein gute Journalist, aber ein Wiederkäuer vor dem Herrn. Wenn man da die Doppel- und Dreifachverwendungen rausnimmt, dann wir es deutlich schmaler.

  17. Wäre hochinteressant ob auch die KI überprüfen kann, ob alle mathematischen Lehrsätze (etwa alle die´ in unseren Schulbüchern) korrekt sind oder aber nicht.
    Kleiner Tipp: Sie sind es nicht!

  18. KI hin oder her, wer sich von Gates, Scholz und Konsorten alimentieren lässt und nur noch in deren Sinne veröffentlicht, ist kein Journalist mehr, sondern Hofberichterstatter. Diese Journaille verliert gottlob immer mehr an Zustimmung und zahlenden Lesern. Tschüßikowski

  19. Na ja, das Ganze kann im Prinzip auch den Journalisten bei Tichys Einblick passieren. Aber m.E. seltener und später, denn wenn es keine dpa und kein Reuters gibt, keine Kollegen aus dem Redaktionsnetzwerk Deutschland oder der ARD, keine Spiegel-Standardaufregung über „rechts“ oder das, was die „Zeit“ für intellektuell hält, hat es die KI schwer. Wo soll sie abkupfern, wenn ein Blatt quasi ein Alleinstellungsmerkmal hat? Eben!
    Wichtiger ist aber der biologiische Zeitablauf der Leser. Eine Zeitungsabonnentin mit 89 stirbt oder muss ins Pflegeheim; das Abo wird von den Kindern storniert. Gleichzeit erhält die Urenkelin ihr erstes Smartphone und wird nie nie nie eine Tageszeitung in Papier abonnieren, vermutlich auch nicht digital. Und sie wird sich nie mehr von einer einzigen Verlegerfamilie der Heimatzeitung die politische Meinung vorkauen lassen. sondern sich im besten Falle aus verschiedenen seriösen Quellen informieren und im schlechtesten Falle lediglich Katzenvideos schauen.

  20. Ein Text zur Berufsberatung – schön zu lesen.
    Man darf sich nichts vormachen: KI räumt mehr ab, als gedacht. Es sei denn, die Energiekosten sind zu hoch (Ampel sei Dank).
    Hinzu kommt: Mal ehrlich, wer will sich auf TikTok-Niveau runterlassen? Wer liest eigentlich überhaupt noch? Es gibt Abiturienten, die kennen Goethe nur von dem Schund-Film „F…ck you, Göthe“
    Aber klar: Man muss ja auch leben.

    • „Mal ehrlich, wer will sich auf TikTok-Niveau runterlassen?“
      Aktuell? Olaf Scholz!

  21. KI in der Medienberichterstattung des ÖRF und der sonstigen linken Medien kann so schlecht nicht sein. Zumindest im Verhältnis zu dem, was dort derzeit von „Menschen“ mit links/grüner Gesinnung ganz unverhohlen geschrieben wird. KI kennt keine Ideologie. Nur Fakten und Logik. Also all das, was diese Journalisten (fällt einem schwer die überhaupt erst als solche zu bezeichnen) nicht wollen und somit auch nicht machen. Man folgt de Vorgaben der Politik. Uneingeschränkt. Schlage nie die Hand, die dich füttert. KI bedeutet aber eben auch, dass diese „von außen“ beeinflusst werden kann. Hacker werden Wege finden. Aber was ist schlimmer? Journalisten, die diesen Namen nicht mehr verdienen und täglich ganz bewusst und gewollt gegen Ihren Berufsetos verstoßen oder eine gehackte KI.? Wohl ein Unentschieden!

    • „KI kennt keine Ideologie. Nur Fakten und Logik.“
      Das zeigt Unverständnis zum Thema und ist völliger Bullshit! Input–>Output
      Wenn ich von der KI ein schriftliches Lob des Regierungshandels zu Corona mit Angabe von 3 Gründen verlange, bekomme ich genau das. Das bestimmen de Auftraggeber und der, der das prompting erledigt, der kann der KI die Parameter setzen.

  22. Objektiv gesehen, macht nicht nur die KI solche „Journalisten“ überflüssig! Vorgegebene Narrative in die Tasten klopfen ist kein Journalismus, das kann weg. Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Vielleicht werden jetzt doch einige wach und merken wofür sie die letzte Zeit gearbeitet haben. Sie haben dann Zeit um auf Demos gegen Rechts zu gehen.

  23. Dem Haltungsjournalisten wuerde noch die rasend schnelle Entwicklung der KI entgegenstehen. Allerdings besteht die Gefahr, dass die Haltungsjournalistin die Quelle der KI speist und manipuliert.
    Wenn die KI nicht die Erwartungen der „Haltung“ erfuellt, wird sie sanktioniert oder umprogrammiert.
    Leider sind (neutrale) Nutzer erzogen worden diese Haltung nicht zu hinterfragen und zu „folgen“. Somit erfuellen sie alle Wahlumfragen, Impfprojekte oder andere Manipulationen.
    Im Photojournalismus eben solche Trends: Aus Mega-Photoarchiven kann KI „neue“ Photos entstehen lassen …… Und, da somit ein neues Werk/Photo entsteht, gibt es auch keine Royalties/Prozente fuer die Originalphotografen.

  24. Ein Ausweg für die großen Tendenzblätter wäre der sog. „New Journalism“ der 70er Jahre, der aus den USA nie so richtig den Sprung nach Deutschland und Europa schaffte. Die Zeitgeistblättchen „Wiener“ und „Tempo“ versuchten es in den 80er Jahren halbherzig, letztlich erfolglos. Trotz radikal subjektiver Berichterstattung wollte sich dieser neue Journalismus allerdings an die Fakten halten, was dann bei unseren Mainstreamblättern doch schwierig werden würde. Und, der „New Journalism“ lebte nur durch richtig gute Schreiber, er wurde gekauft, weil es garantierter Lesespaß war: Norman Mailer, Truman Capote, Hunter S. Thompson, Tom Wolfe – gibt es irgendwo im deutschen Blätterwald vergleichbares?

  25. AgitProp-Hülsen und Phrasen lassen sich mit Leichtigkeit über KI generieren. Die SZ bekennt sich inzw. offen zur Zusammenarbeit mit der „Netzwerk-Datenbank“ Correctiv.
    Da ist eine vollständige Übernahme von deren „Inhalten“ mittels KI doch nur konsequent.
    Die freigesetzten „Journalisten“ können ja bei staatsfinanzierten NGOs für die Organisation von Aufmärschen und Anti-Oppositionsdemos beschäftigt werden.

  26. Wenn die Wahrheitspresse den Weg des Zeitlichen geht, ist das zu begrüßen.

    Wie oft sind wir angelogen worden ?

    Wie oft wurden wichtige Ereignisse komplett unterschlagen ?

    Je schneller ZEIT, SPIEGEL und FAZ verschwinden, umso besser.

    Es gibt schon massig alternative Medien, die wesentlich bessere Arbeit abliefern.

  27. Viele Journalisten bzw. sogenannte Journalisten haben noch nicht begriffen, daß man nicht im Schlafwagen des Mainstream zu Ruhm und Ehre kommt. Es mag sein, daß es jede Menge Leute gab, die sehr lange die ursprünglich von DPA oder RND gekommenen, von den Journos wiedergekäuten Meldungen widerspruchslos konsumiert haben, aber das ist jetzt eben vorbei. Kritischer Journalismus ist wieder mehr denn je gefragt und das bedeutet nunmal Arbeit, ggf. lange Recherche und sicherer Umgang mit der Sprache. Das fängt schon bei der Rechtschreibung an – bei vielen Artikeln im Mainstream ist Rechtschreibung, Stil, Interpunktion so schludrig, wie ein krummer, rostiger Nagel in der Wand.

  28. Ein wirklich guter Artikel. Volle Zustimmung dass die KI Resourcen freimachen wird für qualitativ hochwertigen und Investigativ-Journalismus.

  29. Wer den Zustand des Journalismus in Deutschland verstehen will, braucht nur in die Bundespressekonferenz zu schauen. Mit Glück sitzen da ein Warweg und manchmal auch ein Jung, die kritische Fragen stellen, aber die Übrigen sind nur darauf bedacht, den Regierungsvertretern eine Art Presseerklärung zu entlocken, für die es eigentlich keine Bundespressekonferenz bräuchte. Ja, künstliche Intelligenz kann diese willfährigen Gesinnungsjournalisten ersetzen und nein außerhalb der Politik wird ihnen niemand eine Träne nachweinen. Die Mitläufer werden den Unterschied gar nicht bemerken, die Kritiker befassen sich ohnehin schon lange nicht mehr mit der Mainstreampresse. Journalierende wie Frau Dr. (ja tatsächlich!) Berndt von der SZ müssen dann hoffen, dass Lanz noch ein paar Sprechpuppen in seiner Sendung braucht, die der Regierung alternativlos gute Arbeit attestieren, denn alle willfährigen Journalisten wird die Regierung wohl nicht in ihren Pöstchen unterbringen können.

  30. Was die KI (vermutlich) noch nicht kann, ist eigenständig zu recherchieren, auch gegen Widerstände, die gewonnenen Erkenntnisse kritisch zu reflektieren vor dem Hintergrund einer profunden Bildung und der Fähigkeit, möglichst neutral die Punkte abzuwägen. Die bloße Ausschmückung vorgefertigter Texte und Meinungen mit ein paar gängige buzz-words bedarf keiner bezahlter Zeilenschinder. Dem Journalistenstand scheint größtenteils das eigene Berufsethos („sich mit keiner Sache gemein machen“) abhanden gekommen zu sein; man versteht sich nicht als neutraler Berichterstatter und hinterfragender Ermittler, sondern als Teil einer Propagandamaschinerie.

    • Gab es diesen „Berufsethos“ denn jemals wirklich?
      Journalisten haben sich in der Masse immer den Zeitgeist, der Ideologie und den herrschenden Regime gerne unterworfen, genauso wie der gesamte Beamtenapparat.
      Denken sie, wenn wir nun Deutschland als Beispiel nehmen, nur an das „Dritte-Reich“ oder nachher die DDR.
      Ja und auch in der jungen Bundesrepublik bestimmte zu Beginn eine alliierte Kommission, wer eine Lizens bekam und wer nicht. Auch da wurde schon darauf geachtet, daß das „richtige“ Narrative verbreitet wurde. Selbst alte Nazis bekamen eine Lizens, wenn sie sich schnell genug von „Saulus zum Paulus“ gewandelt hatten…

  31. Es sind die Trainingsdaten, die bestimmen, was in den Artikeln der KI-Redakteure steht. Wer die Macht über die Datenbasis hat, bestimmt die Inhalte.

    Mit dem „KI-Act“ greift die EU nach genau dieser Macht. Mit den KI-„Redakteuren“ werden die Zeitungen und Medienhäuser zu Aussenstellen zentralisierter Kommunikation. Der Unsicherheitsfaktor „Mensch“ wird im ausgeschaltet, Kontrolle perfektioniert.

    Daß die SZ hier von Beginn an dabei ist, sehe ich weniger als individuelle Niederlage der SZ, sondern als den Beginn der planmässigen Übernahme der Massenkommunikation durch wen eigentlich?

    Wer genau definiert die zugrundeliegende Software, die uns alle „informieren“ soll?

    Daß es gerade die SZ ist, die hier zu den Pionieren dieser Machtverlagerung wird, überrascht mich nicht.

  32. Mit der KI kommt nur eine weitere Instanz ins Mediengeschäft, der ich auch nichts glaube.

  33. Interessante Frage. Ich lese keine Zeitungen, selbst die lokalen nicht. Wozu die Mühe? Das bedeutet nicht, dass man sie nicht braucht aber in der Form in der sie jetzt erscheinen, brauch ich sie nicht. Die Webseite meiner kleinen Stadt kann ich selbst sehen auch wenn sie echt miserable ausgestaltet ist, die Nachrichten glaube ich wenig, die Kleinanzeigen gibt es irgendwo sonst. Süddeutsche habe ich mal gelesen so wie auch die Zeit, den Spiegel und die FAZ. Einzige Zeitschrift dass ich noch halbwegs lese ist aus dem Verein, zu dem ich hingehöre. Da gibt es zwar auch Propaganda aber relativ wenig. Es wird wohl einige große Medienhäuser geben, wo man über den neuen, immer schon geführten Krieg gegen Ozeanien lesen kann, nur weniger als früher. Die werden auch zum Teil das abdrucken, was man ihnen aus AP und wie sie alle heißen abdrucken – mit dem Spin aus den zuständigen Ministerien. Dazu brauche ich aber nur eine. Journalisten können sich dann bei NGOs ansiedeln oder eine ehrliche Arbeit zB Klempnerei suchen – man hört ja so viel von Fachkräftemangel.

  34. Nicht nur die KI macht das journalistische Söldnerheer überflüssig sondern die Tatsache, dass die Ihrer Rolle als vierter Gewalt nicht im Ansatz gerecht werden.

  35. Die Fähigkeit, komplexere Texte verstehen zu können, nimmt rapide ab. Ich glaube nicht, das KI dauerhaft für das Verfassen von journalistischen Texten benutz wird. Das wird ein Übergangsphänomen sein. Warum soll ich lesen, wenn ich alles auch audiovisuell wahrnehmen kann? Warum soll ich lesen, was ein Algorithmus und kein denkender Mensch geschrieben hat?

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