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Mangelnde Wertschätzung für Handwerker

Klempner verdienen deutlich weniger als Mitarbeiter von Politikern

27.03.2024

| Lesedauer: 2 Minuten
Installateure verdienen im Schnitt 1.400 Euro weniger als Erwerbstätige mit einem Bachelor-Abschluss. Dass es dann an Nachwuchs-Klempnern mangelt, die sich regelmäßig mit verstopften Toiletten auseinandersetzen müssen, wundert wenig.

In Deutschland fehlen Fachkräfte, vor allem Handwerker wie Klempner: Der „Zentralverband Heizung Sanitär Klima“ schätzte im letzten Jahr, dass in der Heizungsbranche 60.000 Installateure fehlen. In Deutschland gibt es einen großen Bedarf an Fachkräften, die zum Beispiel Verstopfungen aus Toiletten lösen, Heizungen und Waschbecken montieren, Abflussrohre anbringen oder Duschen anschließen.

Aber das Gehalt, dass Installateure für ihren intensiven Arbeitsalltag bekommen, ist ernüchternd: Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass Erwerbstätige mit einer Ausbildung in der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik im April letzten Jahres durchschnittlich knapp 3.400 Euro brutto verdienten. Erwerbstätige mit einem Bachelor-Abschluss verdienten hingegen im Schnitt fast 4.800 Euro – also fast ein Drittel mehr als Klempner.

Klempner verdienen somit deutlich weniger als Beschäftigte, die einen Bachelor in beispielsweise Betriebswirtschaftslehre – oder gar „Gender Studies“ – gemacht haben und drei bis vier Jahre in Universitäten sowie Bibliotheken verbracht haben, um zu lernen, wie sie Geschlechterverhältnisse untersuchen. Viele solcher Geisteswissenschaftler arbeiten nach ihrem Abschluss dann als Mitarbeiter von Politikern.

Das bedeutet: Die Leistung der Mitarbeiter von Politikern und anderen Geisteswissenschaftlern wird mehr wertgeschätzt als die Leistung derer, die bereits während ihrer Ausbildung dafür sorgen, dass verstopfte Rohre wieder frei fließen und Wohnungen mit defekten Heizungen wieder warm werden. Die Differenz dieser Wertschätzung: 1.400 Euro. Aber nicht nur das Gehalt von solchen Sanitär- und Heizungs-Installateuren unterscheidet sich deutlich von dem derjenigen mit einem Bachelor. Auch der Durchschnittsverdienst aller Personen mit einem Ausbildungsabschluss liegt rund 1.000 Euro unter dem von Bachelor-Absolventen.

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In sämtlichen Ausbildungsberufen mangelt es an Wertschätzung für die Beschäftigten. Immerhin führt ein höheres Gehalt zu einem Gefühl von mehr Wertschätzung, wie die digitalen Recruiting-Plattform „The Stepstone Group“ auf ihrer Internetseite schreibt: „Ein gutes Gehalt kann motivieren, weil es (die) Leistung wertschätzt. Es deckt im besten Fall nicht nur (die) Lebenshaltungskosten, sondern schafft auch finanzielle Freiräume.“

Installateure und andere Handwerker können allerdings eine Meisterprüfung ablegen, um ihr Gehalt aufzubessern: Aber selbst dann verdienen sie im Schnitt nur rund 5.000 Euro brutto pro Monat – also 200 Euro mehr als Beschäftigte mit einem Bachelor-Abschluss. In Studiengängen wie Medizin, Jura und Psychologie nützt den Studenten ein Bachelor-Abschluss kaum etwas: Sie brauchen einen Master oder ein Staatsexamen, um in einen entsprechenden Beruf starten zu können. Mit solchen Abschlüssen verdienen sie in Deutschland durchschnittlich mehr als 6.400 Euro, wie Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen – also durchschnittlich fast 1.500 Euro mehr als Personen mit einem Meister-, Techniker oder Fachschulabschluss.

Diese Differenzen des Gehalts und somit auch der Wertschätzung machen eine Ausbildung zum „Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik“ also nicht gerade attraktiver. Ganz im Gegenteil: Sie tragen dazu bei, dass es an 60.000 Installateuren mangelt. Der „Zentralverband Heizung Sanitär Klima“ hat die Imagekampagne „Zeit zu starten“ ins Leben gerufen. Mit dieser Kampagne unter dem Motto: „#WirSindRelevant“ möchte der Verband Nachwuchs für Ausbildungsberufe in dieser Branche finden und schreibt dazu auf seiner Website, die Berufe in Sanitär, Heizung und Klima seien in den zurückliegenden Jahren im Schnitt um ungefähr 1 Prozent gewachsen: „Allerdings reicht dies bei weitem nicht aus, den Fachkräftebedarf zu decken.“

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23 Kommentare

  1. Die Überschrift stimmt zwar aber dafür bekommen die Staatsbediensteten zum Ausgleich ja auch deutlich höhere Altersbezüge. ? Dafür bekommen wir Bürger als Gegenwert eine tolle digitalisierte Verwaltung, die uns allen das Leben leichter macht und Politiker die sich 24 Stunden am Tag um unser Wohlergehen kümmern. Wer anderes behauptet, ist auf billige Propaganda von Putin reingefallen und den rechten Populisten auf den Leim gegangen. Ich liebe diesen Ort, an dem ich zufällig geboren wurde. Es ist ohne Zweifel, dass beste Deutschland aller Zeiten! Ich kann hier frei zwischen 427 verschiedenen Geschlechtern wählen, kann jederzeit frei für unsere Regierung demonstrieren und sogar jederzeit diesen extremistischen Nachbarn melden. Die Regierung schützt mich mit Maske und Impfung vor bösen Viren und bewahrt mich vor Hass und Hetze im bösen Internet. Selbst vor bösen Nachrichten, werde ich vollumfänglich geschützt. Wer will denn schon ständig schlechte Nachrichten hören? Muss man denn auch wirklich ständig seine eigene Meinung verkünden? Für die richtige Meinung, haben wir doch schließlich unsere hochqualifizierten Vertreter gewählt. Wer bin ich, dass ich berechtigt wäre, Geistesgrößen wie Scholz, Habeck, Baerbock, Lauterbach und Co kritisieren zu können? Die wissen schon was sie tun und machen keine Fehler. Sie führen uns in eine goldene Zukunft und in ein Land wo Milch und Honig fließt. Zukünftig wird es keinen Hass mehr geben und wenn wir erst den bösen Gargamel äh Putin besiegt haben, ist auch endlich der Weltfrieden hergestellt. Davon profitieren dann auch die Klempner und Pflegekräfte. Da ist es dann auch egal, wer wie viel verdient. Und wenn sie nicht gestorben sind, regieren sie auch morgen. Und wir alle leben glücklich und zufrieden, bis zum Ende aller Tage.

  2. Ganz viele Menschen verdienen weniger als andere. So verdient der Friseur, der der Autorin vermutlich ab und zu das Haar macht weit weniger als der Klempner, der Klempner weniger als jemand mit Bachelor (Ich als Krankenpfleger übrigens auch, ebenso wie die Erzieherin im Kindergarten oder die Bäckereifachverkäuferin, bei der die Autorin ihre Brötchen kauft.). Möglicherweise verdiet Frau Kirchhof auch mehr als ein Klempner. Was möchte die Autorin also? Möchte sie, dass jeder in diesem Land dasselbe verdient, wenn er arbeitet? Das wäre Gleichmacherei, die hier bei Tichy doch so oft – zurecht, wie ich finde – schlecht gemacht wird. Oder möchte sie, dass Handwerker nun viel mehr verdienen? (Und die anderen nicht?). Nun muss der Handwerksbetrieb diese bezahlen – und muss dann höhere Preise nehmen. Ob die Autorin auch bereit ist diese dann ohne zu murren zu bezahlen? Wenn nun aber deren Bäckereifachverkäuferin und ihr Friseur nicht gleichzeitig auch mehr Geld bekommen – denn davon lese ich hier nichts. Dann können sie sich den nun teureren Handwerker vielleicht gar nicht mehr leisten. Frau Kirchhof vermutlich schon, weshalb Friseure, Bäckereifachverkäuferinnen und ganz viele andere in ihrem Artikel gar nicht vorkommen. Was geht uns schon fremder Menschen Elend an?

  3. Mit einem Gehalt von 3.450€, wären die meisten sicher glücklich. Die Realität in kleineren Handwerksbetrieben sind anders aus. Auch in vielen anderen Bereichen, liegen die Löhne und Gehälter teils deutlich unter der Marke von 3.000€. Einen Verdienst von 3.450€, erreicht man da höchstens gegen Ende seines Berufsleben. Handwerk, Handel und Co, können sich solche Gehälter gar nicht leisten. Wer es nicht glaubt, muss nur einmal die Stellenangebote durchforsten. Die Statistik, wird im Moment noch von den Boomern mit jahrzehntelanger Berufserfahrung aufgehübscht. Viele, können derzeit noch von den Früchten der Vergangenheit relativ gut leben. Wir zehren noch vom Wohlstand vergangener Zeiten. Spätestens dann, wenn sich die Boomer in den Ruhestand verabschieden, ist Schicht im Schacht. Außer man glaubt daran, dass die neuen „Fachkräfte“ diese mindestens 1:1 ersetzen und damit unseren Wohlstand und die Produktivität sichern. Dabei sind die steigenden Belastungen durch die Pensionen, noch nicht mal mit eingerechnet. Es braucht schon den Glauben an ein Wunder, wenn die Politik so weiter macht. Unabhängig vom CO2-Anteil in der Atmosphäre, wird das Klima in Deutschland wohl ziemlich mies werden.

  4. Ich bin von Handwerkern umgeben (Freunde). Aus deren und meiner Sicht, ist es die Branche, die sowohl während der Pandemie als auch jetzt am besten wegkommt. Auf gut Deutsch gesagt – die Auftragsbücher sind voll. Alle haben den Stundenlohn für die Kunden erheblich erhöht, teils das doppelte wie vor der Pandemie. Die Beschäftigten machen alle Überstunden, bekommen das aber auch vergütet.

    Die Krankmeldungen sind sehr gering, da sehr viele ungeimpft sind, bis auf das Büropersonal in den Betrieben, die die Impfung freiwillig machten, da sie auf engem Raum zusammenhocken. Die Handwerker ließen sich weniger/gar nicht impfen.

    Zumindest aus meinem Umfeld kann ich hören, dass die sich alle eine goldene Nase verdienen, es brummt. Auftraggeber natürlich Gemeinden aber auch sehr viele Beamte oder andere Gutverdiener. Normalverdiener können sich die Handwerkerkosten eh kaum noch leisten, da wird nur noch einer geholt, wenn man es per You Tube Video nicht alleine schafft.

    Lediglich die überbordende und unsinnige Bürokratie ist als Manko im Handwerk hinzugekommen, die man schon als Schikane betrachten kann, sowie die Suche nach weiteren Mitarbeitern. Mittlerweile hat sich aber in den Schulen herumgesprochen, dass man entweder Handwerker oder Beamter werden kann, oder als Angestellter ein hohes Risiko fährt, da alles den Bach heruntergeht und der Arbeitsplatz nicht sicher ist.

    Wer hat Bock auf eine lange Ausbildung, von der nicht mal sicher ist, ob dieser Job in 10 Jahren noch existiert. Stichwort Automatisierung, Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Robotik usw.

    Wer also einen sicheren Arbeitsplatz will, und das zählt inzwischen noch mehr als der reine Verdienst, der wählt zurzeit immer öfter den öffentlicher Dienst oder das Handwerk. Beides ist aber für die meisten uninteressant. Erstes ist ihnen zu langweilig und zweites zu anstrengend.

    Ein Großteil driftet ab, in der Hoffnung als Nichtskönner und Fauler viel Geld als Influenzer zu verdienen. Oder als Reality Star in TV Shows zu agieren. Dafür muss man gar nicht können. Je dümmer umso besser.

  5. Es gibt einen Topf, dessen Inhalt unterschiedlich verteilt wird. Hierbei gibt es tatsächlich Menschen, die mehr für diesen Topf beitragen. Und an diese Menschen hängen sich andere Menschen an, die so tun, als würden sie es auch. Leider kommen dabei Menschen, die den abstrakten Verteilungskampf weniger durchschauen und trotzdem einen hohen Beitrag für den Topf leisten, zu kurz. Das ist aber nur ein Aspekt. Der zweite heißt: Steuer und Subventionen. Diesen verstehen die Menschen am Besten, die wenig eigenen Beitrag leisten können…

  6. Gehälter für abhängige Arbeitnehmer ergeben sich aus Einnahmen und Kostenkalkulation der im Wettbewerb stehenden Betriebe. Mit der Bildung der EWG und Erweiterung zur EG und schliesslich zur EU wurde die Wettbewerbssituation für viele Betriebe schwieriger.

    Gehälter wurden und werden auch gemäss der Qualifikation und Leistung der Arbeitnehmer bemessen: ein Ingenieur (heutzutage Bachelor) verdient mehr als ein Techniker und dieser mehr als ein Facharbeiter und dieser mehr als ein un-/angelernter Arbeiter.

    Facharbeiter beginnen ihr Berufsleben und damit ihren Verdienst in der Regel mit 18-20 Jahren, je nachdem, wann sie eingeschult und die Schule mit der 10. Klasse abschlossen und daran anschliessend eine 2-jährige Fachschulausbildung oder eine 3 bis 3 1/2 jährige duale Ausbildung beendeten.

    Man kann bei einem rechnerischen Vergleich feststellen, wann der sogenannte Break-Even-Point bspw. zwischen einem Chemisch-technischen Assistenten und einem Laboringenieur (Bachelor) erreicht ist und ein Laboringenieur ab da absolut mehr verdient als ein CTA (beide im öffentlichen Dienst tätig).

    Dazu stellt man bspw. ohne Formel und händisch in einer Tabelle die Gesamtverdienste gegenüber, bis sie einander gleich sind.

    CTA 18-jährig
    Berufsjahr
    1 12×2500 € (30000) Summe
    2 12×2550 € (30600) (60600)
    3 12×2600 € (31200) (91800)
    4 12×2650 € (31800) (123800)
    5 12×2700 € (32400) (156200)

    Abiturient
    Studienjahr
    I kein Einkommen
    II kein Einkommen
    III kein Einkommen
    Berufsjahr
    1 12×3400 (40800) Summe
    2 12×3500 (42000) (82800)

    Es dauert ein Weilchen, bis der Laboringenieur im absoluten Verdienst mehr hat als der CTA.

  7. Also Betriebswirtschaft mit lesbischem Ausdruckstanz (Gender Studies) zu vergleichen ist verfehlt. Ersteres ist einigermaßen nützlich, letzteres kann weg. Das kann erreicht werden, indem das Beauftragtenunwesen beendet wird, so daß die Bullshitausgebildeten verhungern (ja, Konsequenzen aus schlechten Entscheidungen). Und 100 € Stundenlohn im Handwerk wären auch hilfreich. Marktwirtschaft!

  8. Meinem Neffen deutlich empfohlen, mache eine Lehre im Handwerk. Er kann damit im Ausland arbeiten und gut verdienen, die Einwanderungsbedienungen sind viel einfacher als für die allermeisten studierten.

  9. Es gab mal einige Politiker, die wenigstens einen Tag in einer der zahlreichen Handwerkbranchen „mitgelaufen“ sind. Die haben sich wenigstens einen Einblick verschafft, woraus handwerkliche Arbeit überhaupt besteht und wie umfassend und Gewerk-übergreifend eine fundierte Ausbildung ist.
    Das sind alles Berufe, die für das tägliche Leben absolut wichtig und gefragt sind. Auf jeden Fall tausend mal mehr wichtig, als „irgntwasmitMedien“ oder Billig-Bachelor in irgendwelchen Laberstudien, die in Wirklichkeit für die Allgemeinheit kaum Mehrwert bedeuten.
    Fakt aber ist – die verkopften Studiengänge werden später höher entlohnt, als das, was für das tägliche Leben wirklich wichtig ist. Bis heute hat kein einziger Politiker daran etwas geändert oder gar ändern wollen.
    Die Arbeit im Handwerk ist anstrengend, oft wühlt man im Dreck und wenn man wirklich mal auf einen grünen Zweig kommen möchte, bleibt als Ausweg nur die Schwarzarbeit nebenher.
    Erst wenn die Menschen wirklich im Dreck ersticken, zu Hause alles kaputt geht, ohne jemanden zu finden, der es wieder in Ordnung bringen kann, merken die Menschen plötzlich, dass das Handwerk vielleicht doch einen goldenen Boden hat. Nur ob sie das auch wirklich wertschätzen, dass ist die wirkliche Frage, den von der vermeintlichen Spitze dieses Landes wird das nicht vorgelebt. Im Gegenteil: Die Handwerker werden mit überbordenden Steuerforderungen, Versorgungsforderungen, Bestimmungen und Nachweispflichten so dermaßen drangsaliert, dass es auch kaum noch Nachwuchs gibt, der sich diesen ganzen Scheiß antun will.

  10. Sehr geehrte Frau Kirchhof,
    ich hoffe, Sie verzeihen mir meine Klugscheißerei.
    Leider begehen Sie den Fehler vieler Berufsanfänger, Verdienst mit Gehalt zu verwechseln, bzw. beides synonym zu verwenden.
    Arbeitnehmer (und auch durchaus Arbeitgeber) die schon länger im Berufsleben stehen, trennen da sehr streng nach verdienen und erhalten. Zumindest diejenigen, die für ihr Gehalt richtig arbeiten. Die stetig steigende Zahl der anderen ist dagegen der irrigen Überzeugung, dass sie ihr Gehalt auch verdient hätten.
    Sie werden schnell feststellen, dass die beiden Begriffe nur äußerst selten korrelieren.
    Oft wird ist verdient, was einer erhält und fast nie erhält jemand das, was er tatsächlich verdient.
    Das Letztere ist übrigens nicht nicht nur auf die Entlohnung der Arbeitsleistung bezogen …
    Sei´s drum, Sie werden schnell dahinter kommen und bis dahin nehmen Sie meine Belehrung bitte mit einem Augenzwinkern.

  11. Die Höhe eines Gehalts/Lohns hat nichts mit Wertschätzung, sondern mit Angebot und Nachfrage zu tun. Ausnahme sind natürlich beim Staat Beschäftigte, da dort das Geld planwirtschaftlich (und damit ökonomisch falsch) verteilt wird. Will man, dass wichtige Berufe besser bezahlt werden, braucht es nicht mehr Wertschätzung, sondern weniger Staatsquote. Subventionen abschaffen, Bürokraten entlassen und so Steuern senken. Dann hat der normale Arbeiter automatisch mehr Geld.

  12. Wir haben eine gründlich fehlgeleitete Bildungspolitik, seit vielen Jahren!
    Die akademische Blase hat nur dazu geführt, dass viele „Studienabschlüsse“ kein Garant mehr für höhere Gehälter sind, wie die alten Klischee-Soziologen oder Philosophen, die Taxifahrer werden mußten und dabei gerne Satre lasen.
    Heute sind’s irgendwelche Bachelor in Geistes- oder Sozialwissenschaften, die zwar schnell gehen und regelmäßig mit Gut oder Sehr gut enden, aber dann eher zur Fortsetzung von Generation Praktikum führen, zu schlecht bezahlten und befristeten Anstellungen, innerhalb und außerhalb der Unis.
    War irgendwas mit Medien vor ca 20 Jahren oft Ziel oder Wunsch, führte die Flutung des Marktes mit Absolventen nur ins Prekariat und nicht nur bei Verlagen.
    Politik oder „Zivilgesellschaft“ mag heute IN sein und wird dank nächster Flutung des Marktes nur die nächste Prekariatblase produzieren.
    Früher wie heute steigen jene, die auf 3-5 Jahre Uni verzichten und eventuell auch aufs Abi, 3-5 Jahre früher ins Berufsleben ein und besitzen schon eine Basis, wenn die Jungakademiker anfangen. Wer dann noch total unbrauchbares Zeug studiert hat und Umschulen muß, befindet sich nicht selten mit 30 noch in Ausbildung.
    Kurzum: wo so gründlich am Bedarf vorbei ausgebildet wird, darf sich schlicht niemand über angeblichen Fachkräftemangel aufregen.
    Der hat sich dank grünem Degrowth und Demographie eh sehr bald erledigt.
    Dann können viele Gender-Expertinnen wieder Uber fahren und Butler lesen, wer liest heute noch Satre, wo doch Klima und Nazis die beiden letzten großen Sorgen der Menschheit sind… LOL

    • Duales Ausbildungssystem war eine Stärke, die viele nicht nachahmen konnten, und nun ist das Land geschwächt. Die letzte CDU Bildungsministerin wollte die Lehre mit einem Bätzelor“ersetzen. Die CDU hat das Land in den Abstieg getrieben.

    • > Dann können viele Gender-Expertinnen wieder Uber fahren und Butler lesen, wer liest heute noch Satre, wo doch Klima und Nazis die beiden letzten großen Sorgen der Menschheit sind… LOL

      Die „Nazis“ sind ja auch Klimaleugner, während SS-Veteranen im Führenden Land Westlicher Demokratie als „Nationalhelden“ gefeiert werden, da die gegen jenes Böse Volk gekämpft haben, welches sich um Klima keine Sorgen macht. Bei „Akademisierung“ schafft das immer idiotischere öffentliche Leben in Buntschland nur noch in die Rubrik „der tägliche Wahnsinn“ der Medien nichtwestlicher Länder. Bei der Absurdität ein Wunder, dass immer noch Geld im System da ist, vermutlich nicht mehr lange.

  13. Also von irgendwelchen Fantasiegehältern die eventuell gezahlt werden so man denn eine Stelle fände… mit einem „sicheren“ Arbeitsplatz zu vergleichen ist etwas schwierig.
    Also wenn ich sehe was Heizungsbauer nehmen und dabei einen komplett Ausgebuchten Kalender haben… dann kann an den 5000€ brutto nicht viel dran sein! Ausser der Firmeninhaber ist auf dem Weg zum Multimillionär. Und was hindert einen Klemptnerbetrieb daran die Gehälter seiner Angestellten aufzubessern?
    Das eigentliche Problem ist der Verfall der Schulischen Anforderungen. JEDER also wirklich JEDER wird mitlerweile zum Abitur durchgeschleift und kann dann studieren… das kann nicht im Interesser aller sein… aber gut ist eine andere Geschichte… sie hätten mal schreiben sollen wie die Jobaussichten dieser „Bachelors“ sind… ich denke das hätte die Sache relativiert…

    • es tut mir leid, aber „ein heizungsbauer“ ist nicht der „klempner“, der im artikel beschrieben wird.
      bei „heizungsbauern“ handelt es sich meistens um handwerksbetriebe mit mehreren mitarbeitern, mindestens ein meister, mehrere facharbeiter für heizungsbau. und „was die nehmen“ .. rechnen sie mal steuern, versicherung und sonstige abgaben ab. von dem, was dann noch übrig bleibt, nimmt sich der firmeninhaber auch noch etwas.

    • Es geht ja nicht nur um Klempner im Artikel sondern eher ums gesamte Handwerk. Und die Stundenlöhne (für Kunden) wurden seit 2020 extrem angehoben. Ich habe gerade mein Auto reparieren lassen (also Fachhändler einer bestimmten Automarke). 140 Euro Stundenlohn. Bin fast vom Stuhl gefallen.

      Der Gärtnerbetrieb hat den Stundenlohn inzwischen auf 70 Euro erhöht. Fliesenleger/Maler/Installateure bewegen sich zwischen 65 und 85 Euro, plus An/Abfahrtkosten, Materialabnutzung und sonstige Zusätze.

      Die Auftragsbücher sind voll. Auftraggeber Gemeinden oder sehr Gutverdienende. Normalverdienende können sich das nicht mehr leisten, machen alles selbst und holen nur noch dann einen Handwerker, wenn sie es absolut nicht selbst können.

      Selbst „schwarz“ ist es noch sauteuer. In meinem Umfeld verdienen sich alle eine goldene Nase, kamen seit 2020 am besten weg im Vergleich zu anderen Branchen.

  14. 3400 Euro brutto für einen Installateur. Dann sollte man noch ein 13. Gehalt für Urlaubs und Weihnachtsgeld, weiterhin ein 14. Gehalt für Prämie rechnen. Damit kommt man auf 47.600 Euro, wovon man bereits 6800 Euro Steuern zahlen muss. Dann noch die Abzüge für die Sozialversicherung macht nochmal schlappe 10.000 Euro. Damit ist man dann kaum besser gestellt, als der Bürgergeldkassierer, der keine Steuern kennt, gratis Versicherung genießt und Arbeit ablehnt. Kein Wunder, dass nach diesen Jobs keine Nachfrage besteht. Dass da Leute fehlen, denke ich nicht. Es dauert eben länger, bis man seine Bauprojekte umsetzen kann. Das Problem sind die hohen Steuern. Warum soll jemand so hohe Steuern entrichten, während andere zu Hause bleiben und keinen Finger krumm machen? Dieses Bürgergeld ist eine sozialpolitische Fehlkonstruktion.

    • „Damit ist man dann kaum besser gestellt, als der Bürgergeldkassierer, der keine Steuern kennt, gratis Versicherung genießt und Arbeit ablehnt.“

      Absolut richtig. Und vergessen Sie nicht: Denen auch Mietpreise und deren Erhöhungen, so wie die aktuellen Energiepreise am Hintern vorbei gehen.

  15. Niemals verdienen die Handwerker wenig. Die verlangen vielfach Phantasiepreise wenn denn überhaupt noch einer kommt. Dafür gammeln die ganzen Bürgergeldempfänger zu Hause rum. Nichts tun wird bezahlt.

    • Sie verwechseln den Stundenlohn der Ihnen berechnet wird mit dem was der Geselle ausgezahlt bekommt. Im übrigen…natürlich wird der Handwerksmeister…sprich Unternehmensbesitzer viel mehr verdienen als sein Geselle….nicht verwunderlich weil er freier Unternehmer ist und seine Preise bei Mangellage (wie Sie selbst sagen) frei festsetzen kann. Das aber ein so großer Handwerkermagel herrscht und keiner mehr eine Lehre machen möchte….ist eben genau das Ergebnis dessen, was oben beschrieben wurde…..in „akademischen Berufen“…..also Stellungen in denen ein Studium Voraussetzung ist….wird sehr viel mehr verdient als im Handwerk. In der Industrie sieht es schon wieder anders aus….nur die macht ja gerade flächendeckend dicht. Insofern….Tipp für den Nachwuchs: Werdet Beamte oder sonstige Staatsdiener….am besten aber geht ihr in die Politik…..so wenig Einsatz gegen soviel Gewinn bietet keine andere Berufssparte.

  16. Der Markt scheint nicht zu funktionieren. Wenn Installateure kaum noch zu kriegen sind, dann müssten deren Stundensätze steigen – sowohl die, die die Kunden an den Betrieb zahlen, als auch die Stundenlöhne der dort arbeitenden Meister und Gesellen.

    Hakt da der Marktmechanismus? Oder sind es eingewanderte Billiglöhner, die hier die Einkommen senken? Vielleicht weiß hier ja jemand mehr.

  17. > In Studiengängen wie Medizin, Jura und Psychologie nützt den Studenten ein Bachelor-Abschluss kaum etwas

    Dafür gibt es viele IT-ler mit Bachelor, die schon etwas mehr können sollen, als 70 Geschlechter aufzuzählen. (Ich habe übrigens Master, als ob es was bringen würde.)

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