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Zum Tod von Alexej Anatoljewitsch Nawalny

„Moskau glaubt den Tränen nicht“

17.02.2024

| Lesedauer: 8 Minuten
Der Kampf gegen Rechts ist ein Kampf gegen die Realität, der Kampf gegen Rechts ist auch ein Kampf gegen Alexej Anatoljewitsch Nawalny, denn schaut man sich genau die Positionen an, für die er steht, dann sind es demokratische, liberale, patriotische und konservative Positionen. Keine grünen und keine postmodernen.

Alexej Anatoljewitsch Nawalny ist tot. Das Furchtbare an der Nachricht ist, dass sie nicht überrascht. Nicht nur im Reich Wladimir Putins wird Kritik an der Regierung verfolgt, doch in Putins KGB-Imperium endet Kritik an ihm nicht selten mit dem Tod. Am 7. Oktober 2006 wurde die Journalistin Anna Stepanowna Politkowskaja in der zweiten Amtszeit Putins als russischer Präsident durch mehrere Schüsse aus einer Makarow, der sowjetischen und russischen Standardpistole der bewaffneten Organe, erschossen. Als Geburtstagsgeschenk für den russischen Präsidenten Putin, der an einem 7. Oktober geboren worden war?

Die Ermittlungen jedenfalls verliefen sehr langsam und widersprüchlich. Die Auftraggeber des Mordes wurden nie ermittelt, die man aber im russischen Geheimdienst, bei den Silowiki, Leuten, die wie Putin aus dem Geheimdienst und dem Militär stammen und schon zu Jelzins Zeiten, verstärkt aber unter Putins Präsidentschaft zu politischer und auch wirtschaftlicher Macht kamen, was in Russland nicht zu trennen ist, vermutet. Die Silowiki wurden zu Putins Machtzentrum, entstammte er selbst doch dem KGB – und nichts anderes außer dem KGB prägte sein Denken. Zwei Jahre später wurde Anna Stepanowna Politkowskaja Rechtsbeistand, Stanislaw Jurjewitsch Markelow, am 19. Januar 2009 mitten in Moskau am helllichten Tage erschossen. Auch bei diesem Mord wurden die Hintermänner nicht ermittelt. Bei diesem Attentat wurde auch Anastassija Eduardowna Baburowa, eine sechsundzwanzigjährige Journalistin der regierungskritischen Zeitung Nowaja Gaseta, getötet.

Kreml- und Putin-Kritiker Nawalny stirbt nach jahrelanger Haft in Strafkolonie

Journalist nennt es "Mord":

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Es war die Zeit, in der Gerhard Schröder Putin einen „lupenreinen Demokraten“ nannte und ich 2005 im Epilog meiner Gorbatschow Biographie schrieb: „Schröders Russland-Politik ist ein Skandal. Ein sozialdemokratischer Bundeskanzler schweigt zu Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien, zu Verletzungen der Bürgerrechte und nennt den Mann, der all das ins Werk setzt, einen ‚lupenreinen Demokraten‘. Ein Lapsus, der sich nicht daraus erklärt, dass er Putins Handeln wirklich demokratisch findet. Vielmehr, hat der Kanzler dem Interesse des Wahlsiegs die Interessen des Landes geopfert. Wir wollen nicht hoffen, dass Deutschland und die deutsche Wirtschaft die Zeche hierfür eines Tages in Russland zu zahlen hat. Den demokratischen Kräften in Russland hat Schröders Politik nachhaltig geschadet.“

Vor neun Jahren, am 27. Februar 2015 wurde der Politiker und Putinkritiker Boris Jefimowitsch Nemzow auf der Großen Moskwa-Brücke unweit des Kremls durch vier Schüsse in Hinterkopf und Rücken aus einer Makarow niedergestreckt. Kurz vor dem Auftragsmord hatte Nemzow dem regierungskritischen Sender Echo Moskwy ein Interview gegeben, in dem er sagte, dass Putins Leute Geld und Macht in Russland usurpiert hatten und Putin mit seiner „verrückten, aggressiven und tödlichen Politik des Krieges gegen die Ukraine“ Russland in die Krise gestürzt habe. Am nächsten Tag wollte Nemzow einen „Antikrisenmarsch“ anführen. Und wieder wurden die Auftraggeber des Mordes nicht ermittelt.

Nemzows älteste Tochter, Schanna Nemzowa, eine Journalistin, sah sich gezwungen, aufgrund von Drohungen und der Gefährdung ihres Lebens Russland zu verlassen, als sie den Mord an ihrem Vater aufzuklären vorhatte. Nemzowas Anwalt erkläre in ihrem Auftrag, dass in Russland „eine von der russischen Regierung instigierte Politik des Terrors“ betrieben werde. Sie wolle erst nach Russland zurückkehren, wenn Russland ein Rechtsstaat werden würde, doch das sei unter Putin nicht möglich.

Am 8. Januar 2024 wurde der Dichter und Regierungskritiker Lew Semjonowitsch Rubinstein von einem Autofahrer angefahren, als er in Moskau einen Zebrastreifen überquerte. In einem Moskauer Krankenhaus erlag am 14. Januar 2024 der „vielleicht letzte freie öffentliche Intellektuelle in Russland“, wie Kerstin Holm ihn in der FAZ nannte, seinen schweren Verletzungen. Im März 2022 hatte Rubinstein einen Appell russischer Schriftsteller an alle russisch Sprechenden in Russland, die Wahrheit über den Krieg in der Ukraine zu verbreiten, unterschrieben. Im Sommer 2022 verglich er die Angst in Moskau mit der Angst in den Zeiten von Stalins großem Terror. Der Kreml sei starr wie eine Betonplatte. Er attestierte der russischen Führung eine Paranoia, weil sie sich von Feinden umgeben sehe, die beständig darüber nachdächten, wie sie Russland schaden könnten.

Über Putin und dessen Leute, über die russische Regierung hatte im Juli 2022 Lew Semjonowitsch Rubinstein geschrieben: „Es ist einfach so, dass alles Lebendige und Menschliche gegen sie ist. Um einen alten, nicht sehr anständigen Witz zu paraphrasieren: Wir können sagen, dass alles, was sich bewegt, gegen sie ist. Alles, was sich bewegt, alles, was atmet, fühlt, denkt und spricht, mit menschlicher Stimme.“ Im Kreml muss man sich nicht mehr ärgern, denn Lew Semjonowitsch Rubinstein wird nichts mehr schreiben, man hat ihn zum Schweigen gebracht.

Und nun auch Alexej Anatoljewitsch Nawalny. Die Wahrheit ist doch, Putins Schergen, Putins Silowiki, haben ihn zu Tode gefoltert, Putin hat den Tod dieses mutigen Mannes zu verantworten, weil der sich nicht brechen ließ. Die Wahrheit ist aber auch, dass Nawalnys Tod nicht Putins Schwäche, sondern Putins Stärke dokumentiert. Man muss nicht mehr heimlich für den Tod eines Menschen sorgen, man kann es inzwischen öffentlich tun – und andere dadurch abschrecken. Stalin ist allem Anschein nach Russland zurückgekehrt. Der große, russische Dichter Ossip Emiljewitsch Mandelstam hatte über Stalin gedichtet:

„Und wir leben, doch die Füße, sie spüren keinen Grund,
Auf zehn Schritt nicht mehr hörbar, was er spricht, unser Mund,

Doch wenn´s reicht für ein Wörtchen, ein kleines –
Jenen Bergmenschen im Kreml, ihn meint es.

Nur zu hören vom Bergmenschen im Kreml, dem Knechter,
Vom Verderber der Seelen und Bauernabschlächter.

Seine Finger wie Maden so fett und so grau,
Seine Worte wie Zentnergewichte genau.

Lacht sein Schnauzbart dann – wie Küchenschaben,
Und sein Stiefelschaft glänzt hocherhaben.

Um ihn her – seine Führer, die schmalhalsige Brut,
Mit den Diensten von Halbmenschen spielt er, mit Blut.

Einer pfeift, der miaut, jener jammert,
Doch nur er gibt den Ton – mit dem Hammer.

Und er schmiedet, der Hufschmied, Befehl um Befehl –
In den Leib, in die Stirn, dem ins Auge fidel.

Jede Hinrichtung schmeckt ihm – wie Beeren,
Diesem Breitbrust-Osseten zu Ehren.“

Als Boris Leonidowitsch Pasternak, dessen Ruhm im Westen auf dem Roman „Doktor Schiwago“ beruht, Ende April 1934 Mandelstam auf der Twerskaja in Moskau traf, rezitierte ihm Mandelstam das Epigramm. Pasternak sagte, nachdem Mandelstam geendet hatte, zum Dichter-Kollegen: „Ich habe nichts gehört, und Sie haben nichts rezitiert … Sie wissen, es gehen jetzt seltsame, schreckliche Dinge vor, Menschen verschwinden; ich fürchte, die Wände haben Ohren, vielleicht können auch die Pflastersteine hören und reden. Halten wir fest: Ich habe nichts gehört.“ Auf die Frage, was Mandelstam zu diesem Gedicht veranlasst habe, erklärte er, er hasse nichts so sehr wie den Faschismus, in welcher Form er auch auftrete“, erinnerte sich Pasternaks letzte Lebensgefährtin Olga Iwinskaja. Am 2. Mai 1938 wurde Mandelstam verhaftet, im Dezember starb er halb verhungert und herzkrank in der Krankenbaracke des Übergangslagers Wtoraja Retschka.

Nun also Alexej Anatoljewitsch Nawalny. Politiker, Korruptionsbekämpfer, Bürgerrechtler, Anwalt. Als er zur Bürgermeisterwahl in Moskau antrat, gelang es ihm, 27 Prozent der Stimmen zu erringen. Die Wahl musste nicht rückgängig gemacht werden, weil, wie von Geisterhand Putins Kandidat Sobjanin mit 51 Prozent der Stimmen knapp der Stichwahl entging. Aber wurde in Russland schon einmal anders gewählt, als Putin es wollte? Als Nawalny 2018 in der Präsidentschaftswahl gegen Putin anzutreten gedachte, schloss ihn die Wahlkommission von der Wahl aus. Ende August 2018 wurde er verhaftet. 2019 erneut – und wieder zu dreißig Tagen Haft verurteilt. Die Festnahmen standen im Zusammenhang mit Demonstrationen gegen Putins Regime, die dadurch verhindert werden sollten. Am 20. August 2020 wurde ein Giftanschlag auf ihn verübt. Die russischen Ärzte schlossen eine Vergiftung als Ursache aus, doch Nawalny wurde kurz darauf nach Deutschland ausgeflogen. In der Charité konnte hingegen ein Giftanschlag nachgewiesen werden.

Bereits am 27. August 2020 erging in Moskau die richterliche Anweisung, nach der Nawalnys Konten eingefroren und seine Wohnung in Moskau beschlagnahmt werden. Am 17. Januar 2021 wurde Alexej Anatoljewitsch Nawalny bei seiner Rückkehr noch am Moskauer Flughafen verhaftet. Die Festnahme rief Proteste im ganzen Land hervor. Dessen ungeachtet wurde er zu dreieinhalb Jahren Haft im Arbeitslager verurteilt. Angeblich wegen Veruntreuung in seiner Stiftung gegen Korruption verurteilte ihn am 22. März 2022 die Richterin Margarita Kotowa zu neun Jahren Lagerhaft unter verschärften Haftbedingungen. Man sollte sich Putins Blutrichter, die in Ostdeutschland Erinnerungen an Hilde Benjamin, an das rote Fallbeil, wecken, merken. Im August 2023 wurde Nawalny wegen der Verbreitung von Nazi-Ideologie zu weiteren 10 Jahren verurteilt. Ein glänzender Sieg im Kampf gegen rechts also.

Nawalnys Haftbedingungen wurden schrittweise verschärft. Mithäftlinge mussten, wenn sie ihn sahen, sich abwenden, er selbst wurde in Einzelhaft gehalten, und – eine Spezialität des russischen Staatssicherheitsdienstes – durch Schlafentzug gefoltert, indem er alle Stunde geweckt wurde. Wegen „Unverbesserlichkeit“ sperrte man ihn ein Jahr in die härteste aller russischen Einzelzellen. Schließlich verlegte man Alexej Anatoljewitsch Nawalny am 25. Dezember 2023 in die berüchtigte Strafkolonie Nr. 3 „Polarwolf“. Dort verstarb am 16. Februar 2024 Alexej Anatoljewitsch Nawalny, nachdem man versucht hatte, ihn zu vergiften, nachdem man ihm in der Haft zerbrechen, und falls das nicht glückt, ihn langsam zu Tode foltern wollte. Soeben läuft die Meldung über Telegram, dass die Leiche von Alexej Anatoljewitsch Nawalny verschwunden, nicht auffindbar ist. Das passt zum Silowiki-Staat.

Als Alexej Anatoljewitsch Nawalny sich entschloss, nach Russland zurückzukehren, machte er sich wohl keine Illusionen darüber, mit welchen brutalen Mitteln Putin ihn bekämpfen würde, dass der ungleiche Kampf gegen den Geheimdienst-Typen ihn das leben kosten könnte. So wie es klar ist, dass, wenn im Herbst 1989 nicht Gorbatschow, sondern der kleine KGB-Spitzel in der KGB Niederlassung in Dresden, Putin, das Sagen gehabt hätte, er auf die Demonstranten hätte schießen lassen – auf uns.

Im September 2022 veröffentlichte die FAZ einen Text von Alexej Anatoljewitsch Nawalny unter dem Titel „Wie Putin besiegt werden kann“. Das Problem der westlichen Strategie im Ukraine-Krieg und im Umgang mit Russland sah er vor allem darin, dass der Westen keine Antwort auf die Frage hat: „Wie wird Russland aussehen, wenn die erklärten Ziele dieser Strategie erreicht sind? Könnte es sein, dass die Welt es bei einer erfolgreichen Durchsetzung dieser taktischen Ziele am Ende mit einem noch aggressiveren Regime in Russland zu tun haben wird? Mit einem Land, das von Ressentiments und imperialistischen Illusionen gepeinigt wird, dessen von Sanktionen getroffene, aber immer noch riesige Volkswirtschaft im Zustand permanenter militärischer Mobilisierung steht und dessen Atomwaffen ihm bei internationalen Provokationen und Schachzügen jeder Größenordnung Straflosigkeit garantieren? Es lässt sich leicht vorhersehen, dass Putin selbst bei einer schmerzhaften militärischen Niederlage erklären wird, er habe nicht gegen die Ukraine verloren, sondern gegen den „kollektiven Westen und die NATO“, die Russland mit ihren Angriffen vernichten wollten. Und dann wird er mitten in seiner postmodernen Ansammlung sämtlicher nationaler Symbole – von Ikonen bis hin zu roten Fahnen, von Dostojewski bis hin zum Ballett – feierlich geloben, eine derart mächtige Armee aufzubauen und Waffen von derart beispielloser Zerstörungskraft zu entwickeln, dass der Westen noch den Tag verfluchen werde, an dem er Russland angriff, wodurch dann auch die Ehre unserer großen Vorfahren wiederhergestellt sei.“

Doch Putin ist weiter von einer Niederlage entfernt denn je. Der Krieg hat Putin stabilisiert, deshalb hat er ihn begonnen. Nawalny analysierte vollkommen richtig: „Natürlich ist es Putin, der den Krieg gegen die Ukraine angefangen hat, der ihn führt und damit seine innenpolitischen Probleme zu lösen versucht. Doch die wahre Partei des Krieges ist die gesamte Elite, das Machtsystem, das den imperialen russischen Autoritarismus erst hervorbringt. Einen Autoritarismus, der sich ständig selbst reproduziert. Aggression nach außen in jeder Form, ob in Gestalt von Diplomatie, Rhetorik oder direktem Krieg, ist die organische Lebensform dieser Elite, und die Ukraine ist ihr bevorzugtes Ziel. Dieser selbst geschaffene imperialistische Autoritarismus ist der wirkliche Fluch, der auf Russland lastet, die Ursache all seiner Übel. Wir schaffen es nicht, ihn loszuwerden, obwohl wir immer wieder die historische Chance dazu erhalten.“

Schon in den achtziger Jahren hatte der kenntnisreiche polnische Publizist Ryszard Kapuściński bemerkt, dass Russland nur als Imperium existieren könne. Das große Problem für Europa und für Mittelasien besteht darin, dass Russland den Schritt vom Imperium zur Großmacht, von einer Diktatur zu einer parlamentarischen Demokratie niemals unternommen hat, dass die Freiheit in Russland unbekannt, ein Traum von wenigen geträumt ist.

Demzufolge sah Nawalny nur eine Chance für Russland: „Das Zukunftsmodell für Russland ist nicht „starke Macht“ oder „eine feste Hand“, sondern Harmonie, Verständigung und Rücksicht auf die Interessen der ganzen Gesellschaft. Russland muss eine parlamentarische Republik werden, da nur so der endlose Kreislauf aus selbst geschaffenem imperialistischen Autoritarismus durchbrochen werden kann.“ So recht Alexej Anatoljewitsch Nawalny damit auch hat, so gering ist die Chance auf die Verwirklichung dieser Idee. Putin kann mit dem Verlauf des Krieges zufrieden sein. Aus seiner Sicht gibt es keinen Grund für Verhandlungen. Er hat die Ukraine überfallen, als er sah, dass Europa schwach ist und die USA unter Biden auch.

Europa ist seit dem 22. Februar Tag für Tag schwächer geworden. Die Ampel-Leute brannten darauf, in den Wirtschaftskrieg zu ziehen, nur haben sie dabei leider gleichzeitig die deutsche Wirtschaft „entwaffnet“ und die russische Wirtschaft aufgerüstet. So kann es einem gehen als Zauberlehrling der Politik. Sie haben die Zweitracht gefördert und sind nun dabei, genau das, was Nawalny für Russland fordert, in Deutschland Tag für Tag abzubauen: Demokratie und Meinungsfreiheit. Der Kampf gegen rechts ist ein Kampf gegen die Realität, der Kampf gegen rechts ist auch ein Kampf gegen Alexej Anatoljewitsch Nawalny, denn schaut man sich genau die Positionen an, für die er steht, dann sind es demokratische, liberale, patriotische und konservative Positionen. Keine grünen und keine postmodernen.

Die Amerikaner, die einen gewissen Anteil am Ausbruch des Krieges haben, ziehen sich aus dem Krieg zurück. Das ist insofern schlimm, als dass die Schlüssel zum Frieden in Peking und in Washington liegen. Das Treffen von Macron, Scholz und Selenskyj dürfte Putin nicht sehr beunruhigen, es dürfte nicht einmal die drei Herren sonderlich zuversichtlich stimmen. Man kann nur mit der Faust auf den Tisch schlagen, wenn die Faust eine Faust und kein Fäustchen ist.

Europa muss zu einer neuen Stärke finden. Das setzt die Revision der deutschen Migrations-, Gesellschafts- und Wirtschaftspolitik voraus, denn Putin beeindruckt nur eins: echte Stärke. Doch die Politik der Ampel schwächt Deutschland.


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112 Kommentare

  1. Lieber Herr Mai,

    mir kommen doch glatt die Tränen über ihren Nachruf für einen „Oppositionellen“, der nach deutscher Rechtslage für seine Aussagen über andere Ethnien wohl als “ Nazi“ und „Hetzer“ vor Gericht gelandet wäre.
    Da er aber auf der „richtigen“ Seite stand, von etlichen westlichen Organisationen finanziell gepampert, nun ein solcher Nachruf für einen Volksverhetzer?
    In Russland selbst war er eine „Null“, bekannt nur bei radikalen Jugendlichen aus Moskau und Petersburg, ansonsten aber in der großen Masse der Bevölkerung unbeliebt oder gar gar nicht bekannt.
    Schon gar nicht war er jemals ein ernsthafter Konkurrent von Präsident Putin oder anderen Politikern, bei der Moskauer Bürgermeisterwahl „versagte“ er auch.
    Warum?
    Weil die Russen wußten, wer und was Navalny wirklich war und wer ihn bezahlte.
    Ja und da jetzt die Todesursache nun feststeht, ein Blutgerinsel in Gehirn und selbst die immer „wahr“ berichtende Ukraine das auch bestätigt hat, was nicht zufällig passierte, denn wer will als Nazi selbst mit Nazis in Verbindung gebracht werden, was nun Herr Mai?
    Wieder eine westliche Seifenblase geplatzt, auch mit dem Auftritt seiner Frau mit mindestens zwei bestätigten Affären auf der inszenierten Münchener-Sicherheitskonfetenz…

  2. „Europa muss zu einer neuer Stärke finden.“ Wohl gesprochen! Das gilt auch für Deutschland. Aber beides wird nicht passieren. Denn selbst mit dem besten Willen dauert es dreimal so lang, etwas aufzubauen, wie es zu zerstören. Also 60 Jahre (16 Merkel + 4 Scholz).
    Aber es mangelt ja schon am Willen: Die EU beschäftigt sich lieber mit der Produktion immer neuer Beglückungsgesetze. Und Deutschland? Selbst wenn die unselige Ampel in zwei Jahren planmäßig abtreten sollte, wartet da auch nur Merz-Grün. Europa wird als Vergnügungspark für Asiaten enden …

  3. Ihr Engagement für Oppositionelle, die Opfer von Machthabern werden, ist aller Ehren wert. Nur ist das kein Alleinstellungsmerkmal Putins, die Hinweise auf Assange und Snowden nicht unberechtigt. Im Übrigen bitte ich zu bedenken, dass man auch außerhalb von Haftanstalten mit 47 Jahren sterben kann. Die 1-Jahres-Inzidenz des plötzlichen Herztods ist mit 1 zu 1000 gar nicht so selten.

  4. Ein hervorragender Artikel, der Spass zu lesen gemacht hat! Nur der Behauptung dass die Sanktionen Russland nicht schadeten, kann ich nicht beipflichten. Russland wendet massive Mittel für den Krieg auf und generiert dadurch ein Wirtschaftswachstum, das aber völlig unproduktiv ist. Die Hausse endet, wenn die russische Kriegskasse geleert ist. Der Vergleich mit der Situation in Deutschland ist deshalb schwierig.

    • Ich stelle mir gerade vor, dass auch er sozusagen ganz „banal“ ein Opfer von „plötzlich und unerwartet“ geworden sein könnte.

  5. Was erwarten diese lupenreine Putinfreunde eigentlich vom autoritätem Russland, einem Land von der Wirtschaftskraft Italiens mit Atombombe. Spätestens wenn Putin an der Elbe steht, werden die USA massiv eingreifen, um Putin zu stoppen. Deutschland wird dann wieder mal aus der Luft zerstört.

    • Wie soll Putin an die Elbe kommen, er schafft es ja noch nicht einmal eines der ärmsten Länder Europas zu bezwingen.

    • Deutschland zerstört sich seit Jahren selbst – und für jeden Hellhörigen nimmt die Geschwindigkeit der alles nieder walzenden Lawine beständig zu.
      Da brauchts gar niemanden von außen, der das „in Angriff“ nähme.
      Wobei, betrachtet man Den Haag, es natürlich solche mit sind, die hier immer noch ad libitum weiter einreisen können.
      Ist es nicht seltsam, dass dort in der Ukraine die Grenzen um jeden Preis verteidigt werden sollen – bei uns aber sperrangelweit offen bleiben?

  6. Russland-Kenner im Bekanntenkreis (einige Zeit dort gelebt) berichten, dass Kritik in Russland – auch Systemkritik – durchaus erlaubt ist. Wird jedoch nur ein klein wenig an der Macht gekratzt, Korruption aufgedeckt …, dann versteht die Kreml-Mafia keinen Spaß. Die Gegner Putins im Westen agieren zwar nach der Devise „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“, aber ihnen zu unterstellen, dass ihnen der Tod Nawalnys „nütze“, ist hanebüchen. Für den woken Westen war er problematisch, da es sich um einen ausgesprochen konservativen Politiker handelte, der u.a. auch die Ansicht vertrat, die Krim gehöre zu Russland. Sein Tod hatte mit hoher Wahrscheinlichkeit gesundheitliche Gründe (Attacken auf ihn, hoher Stress, Haftbedingungen …).

  7. Die Krokodilstränen um Navalny, dessen Fans ausschließlich im Westen zu finden sind, wirken umso lächerlicher, da die russophoben Kriegshetzer keinerlei Problem damit hatten, als die Ukry-Nazis Darya Dugina ermordeten!
    Journalisten, die der Ermordung von Ihresgleichen achselzuckend – oder im Falle der mordlüsternen Springerstiefel-Hetzer sogar jubelnd – begegnen, sollten sich nicht diesem Berufsstand zurechnen. Sie sind primitive Regimebüttel, Propagandisten, Riefenstahl-Erben.
    Echte Journalisten sind der Wahrheit verpflichtet und riskieren ihr Leben, um Tatsachen zu berichten, keine Märchen der Regierungen zu erzählen. Peter Scholl-Latour war einer der letzten echten deutschen Journalisten, die den Namen auch verdienten!

  8. Nawalny ist alles andere als der Held und Waisenknabe, als der er hier dargestellt wird. Ein ziemlich tendenziöser Bericht. Vielleicht mal den Anti-Spiegel lesen, was der Typ wirklich für einer ist.

    • Der Chef des Anti-Spiegel, Thomas Röper, lebt in Russland. Der Anti-Spiegel arbeitet eng mit RussiaToday zusammen. Und dem wollen Sie Glauben schenken? Sind Sie noch zu retten? Wenn westliche Medien für Sie Propaganda sind, dann sind Anti-Spiegel und RT mit dem Völkischen Beobachter gleichzusetzen.

  9. Ich glaube nicht, daß Putin Skrupel hat, unbequeme Gegner fortschaffen oder töten zu lassen. Ich glaube das auch nicht bei etlichen anderen Staats- und Regierungschefs.
    Bei Nawalny gab es keine Eile; er war in Sibirien dauerhaft kaltgestellt. Warum also gerade jetzt? Es gibt auch nicht nur Putin in Rußland, und schon zu Sowjetzeiten hieß es in Sibirien, wenn staatliche Vorgaben kamen: „Moskau ist weit.“ Warum also sollen nicht andere ihr Spiel mit Nawalny getrieben haben? Wem nutzt sein Tod hier und jetzt? Haben westliche Geheimdienste ein Interesse und die technische Möglichkeit, in einem russischen Gefangenenlager an einen bestimmten Häftling heranzukommen? Haben westliche Geheimdienste Skrupel, für ihre Interessen einen Menschen zu töten?
    Schließlich: Hätte Putin die Möglichkeit, Nawalny zu begnadigen und sich damit einen Prestigegewinn zu sichern, Nawalny dann ins westliche Ausland zu schicken und ihm dort von einem russischen Geheimdienstagenten etwas in den Kaffee tun zu lassen? Hätte Putin dann nicht alles Recht gehabt, scheinheilig zu fragen, wie das denn sein könne?
    Ach ja: Wann bringt TE Artikel zu Lira und Assange?

    • Sie verbreiten den gleichen Käse, wie als Nawalny von Putin vergiftet wurde. Ihr Argument ist dermaßen an den Haaren herbeigezogen, dass Sie mir leid tun, Марко.

  10. Nawalnyjs Tod ist tragisch – nur wir täten trotzdem ganz gut, uns diesen Fall etwas differenzierter anzugucken.
    Es ist schrecklich, dass Putin solche Methoden für nötig hält. Nicht zuletzt für Russland selbst.
    Andererseits muss man auch sagen, dass diese ganze Brutalität ja letztendlich damit zusammenhängt, dass er eindeutig mit dem Westen kooperiert hat. Und was er sagte klang oft harmlos – nur die Moskauer Unterstellung war natürlich, dass er auf eine „bunte Revolution“ aus war. Und ich denke, das war auch nicht ganz falsch. Und in Belarus gab es ja ähnliches.
    Und ob das wirklich so eine tolle Strategie war sollte man sich vielleicht im Westen auch mal überlegen. Zumal auch hier wirklich früh absehbar war, dass Nawalnyj im Grunde keine reale Chance hatte – und die belarussische Aufstand auch nicht. Das wusste jeder, der diese Länder etwas kennt.

  11. Fällt jemand außer mir noch auf, dass neuerdings die Leichen nicht mehr auftauchen? Ob Prigoschin oder Nawalny: Außer einer staatlichen Meldung, die alle glauben (obwohl man Putin doch nichts glauben dürfe, wie es immer heißt) haben wir nichts Belastbares in der Hand. Was wäre, wenn Nawalny noch lebte – und Putin erst die Reaktion im Westen testen wollte, bevor er ihn erledigt?

  12. Wie viele Menschen in Deutschland können überhaupt ein halbwegs belastbares Urteil über Herr Nawalny erlauben? Wer kennt denn genau das persönliche und politische Handeln dieses Herrn? Über die ganzen Hosianna Rufe der hiesigen Politiker sollte man wie auch zu anderen Anlässen erst einmal sehr skeptisch sein. Was war denn mit dem Betrug von Yves Roger? Wie nationalistisch war er wirklich? Würde dieses Verhalten hier bei uns im Land als rechtsextrem gelten? Und warum war seine Frau überhaupt als Gast auf der MSC? Ist ein hoher Politiker aus der Regierung in Taiwan dabei? Oder warum nicht? Vieles wird nun interpretiert und dann moderiert. Aber das ganze Bild sieht man nie.

  13. Nawalny kann sich im Prinzip auch jeder Deutsche zum Vorbild nehmen, denn kleine Putins und Putinowas haben wir auch in diesem Land genug. Wer es nicht glaubt, der solle einfach mal wieder die politische Abendunterhaltung bei ARD + ZDF einschalten. Was richtig und was falsch ist, wir dort Abend für Abend gelehrt.

  14. Ohne vom Tod Nawalnys ablenken zu wollen erlaube ich mir zu fragen:
    Wo bleibt die Empörung des Werte-Westens bei dem seit vielen Jahren inhaftierten Julian Assange?
    Noch wäre Zeit, noch lebt er.

  15. Bei dieser Geschichte zum Tode von Navalny fallen mir automatisch die Namen Michail Chordorkowski und Julija Timoschenko ein. Ebenfalls aufrechte Kämpfer für Freiheit und Demokratie. Der eine ein Oligarch, sprich Räuberbaron von Yukos, die andere eine „Gasprinzessin“. Durchdrungen von edlen Gedanken für Volk und Vaterland und dem Hass auf Putin. Der Nachwuchs, wohlversorgt auf westlichen Schulen und Universitäten, darf im Wertewesten Reden schwingen und Zeitungsartikel schreiben. Auf das wir von ihnen lernen was wichtig und richtig ist im Leben. Assange, wer ist Assange?

    • Gonzalo Ángel Quintilio Lira López, ein Journalist, starb nicht lange her in dem Knast in Ukraine. Da gab es auch kein großes Echo in den westlichen Medien. T. Carlson und Elon Musk haben seine Probleme mit ukrainischem SBU und dann seinen Tod beschrieben. Nur das wissen wir hier gar nicht, weil das gegen dem Narrativ geht, nicht wahr?

      • Gonzalo Liras Arbeit habe ich verfolgt. Scott Ritter sagt, es sei ein Ukrainischer Agent gewesen, der dann lästig wurde.
        Jedenfalls hat er oft korrekt aus der Ukraine berichtet – und war TE keinen Artikel wert.

    • Und wurden diese edlen und tapferen Streiter nicht mit viel Bohei von der FDP in den Westen gerettet und Ihnen ebenfalls der rote Teppich ausgerollt?

  16. Während Westeuropa zu träumen scheint, von Putin endlich mal erobert zu werden, das Böse Medium bringt heute den Artikel von Sergej Karaganov: „Weshalb Russland Europa endgültig aufgeben und sich gänzlich Asien zuwenden muss“. Es beginnt damit, Europa sei am Ende und Russland müsse vom sinkenden Schiff fliehen – Ähnliches sagt auch Putin hin und wieder. Da kann man echt nicht erwarten, dass Russland sich Richtung Westen mehr engagiert als unbedingt nötig.

    Gestern kam dort die Besprechung eines französischen Buchs über den Niedergang des Westens – den Russen ist klar, dass dieser Untergang von den westlichen dekadenten Gesellschaften ausgeht. Glaubt jemand wirklich, Putin wäre doof genug, sich die Pestilenz auch noch zu holen?

  17. Wann lesen wir einen gleichlangen Kommentar über Gonzalo Lira, der im ukrainischen Gefängnis „verreckt“ ist – ein amerikanischer Staatsbürger, um den sich sein Staat nicht im geringsten bemüht hat – weil er Kritik am Ukraine Krieg zu äußern wagte. Von Gonzalo Lira sind mir keine zweifelhaften Äußerungen nationalistischer oder rassistischer Art bekannt.
    Natürlich ist es immer Unrecht wenn ein Insasse eines sibirischen Straflagers den unmenschlichen Haftbedingungen erliegt. Meine Großmutter hat mir sehr anschaulich von den Bedingungen in Vorkuta erzählt. Sie betrachtete sich als politische Gefangene die nicht zur Strafarbeit gezwungen werden dürfe…..
    Mir gefällt die mediale Ungleichbehandlung der recht kurz nacheinander gelegenen Fälle nicht. Mir gefällt auch nicht der enge zeitliche Zusammenhang zur Münchner Sicherheitskonferenz sowie der parlamentarischen Debatte in den USA über weitere Ukraine Hilfen.
    Putin hat vom aktuellen Zeitpunkt des Todes von Nawalny nichts zu gewinnen. Das große mediale Echo in den reichweitenstarken Medien könnte jedoch mal wieder auf eine Instrumentalisierung hinweisen.

    • Nicht vergessen: Nach Strack Zimmermann und Konsort:innen ist die „Ostkokaine“ eine Demokratie, deren Werte wir „verteidigen“. Gut, es ist ja wie bei uns, die Opposition wird marginalisiert, basisdemokratisch legitimiert ist da nichts mehr und Elendski versucht krampfhaft, die anstehenden Wahlen zu vermeiden. Wenigstens werden bei uns Oppositionelle nicht erschossen. Hat doch was.
      Westliche Werte sind sicher messbar, vgl. § 91 BGB. Also messbar in Dollar, Barrel, Liter, Kg, ccm etc.
      Lira, Assange, was stört es den US- hörigen Westen, wenn solche Menschen verrecken? Da denkt keiner dran, weg damit. Nur das Volk klagt noch an, dass da Unrecht passiert ist. So macht „Barebacks“ Satz „gleich, was meine Wähler denken“ Sinn.
      Den Hype um Nawalny kann ich nicht verstehen. Ein Krimineller, ein Kokser, ein Rechsgerichteter, der wird bei uns zum Oppositionshelden hocnhgejazzt, obwohl ihn in Russland die Wenigsten unterstützen und ihn lediglich als US- Marionette ansehen. Selbst seine eigene Frau kümmert sich nicht um seine Leiche, sondern tritt putzmunter bei der Münchener Sicherheitskonferenz auf.
      Nawalnys Tod nutzt Putin im Moment keinen Meter, aber das fügt sich wunderbar alles in die Kriegspropaganda des Westens ein. Man möchte fast meinen: wie inszeniert. Und ich finde den russischen Strafvollzug sehr human, gestattet er doch den Gefangenen Handys, mit denen sie live West- Journalisten mit dem Knastgeschehen versorgen können. So eine Freiheit brauchen wir auch.

    • Nach meiner Information hatte Herr Nawalny Zugang zum Internen. Er verbreitete aus dem angeblichen Straflager kräftig Pamphlete an seinen Gesinnungskreis. Die drei mRNA-Spritzen ,die er in D. während seiner „Genesung“ von Novitschok erhielt, dürften die Ursache seines Ablebens durch Blutgerinnsel in seinen Adern gewesen sein. Während eines „Spazierganges“ wurde er ohnmächtig.
      Merkt hier noch jemand etwas ? Straflager, freien Internetzugang, Spaziergang.
      Das Oxymoron schlechthin.
      Sowas passt Heusgen, Hofreiter und Fla.. äh Strack Zimmermann voll ins Konzept.

  18. Es ist sehr bedauerlich, lieber Herr Mai, daß Sie hier das Narrativ des „Werte-Westens“ übernehmen. Ein erster Indikator, daß hier etwas nicht stimmt, ist für mich, daß die ganzen schrägen Typen und Anti-Demokraten – die große Zerstörerin eingeschlossen – diese Story unterstützen und verbreiten, bevor Details über den Tod von Nawalny bekannt sind. Cui Bono? Das fragt auch T.Röper ganz zu Recht: https://www.anti-spiegel.ru/2024/nawalnys-gesundheit-und-russische-wahlen/
    Nawalny hat große Geldbeträge aus dem „Westen“ (rules based order?!?) erhalten, um in Russland für Unruhe zu sorgen, Gegenkräfte zur Regierung aufzubauen (eine jahrzehntelange Strategie der USA) und einen Regierungswechsel vorzubereiten (Transformation / Colour Revolution). Wie würden die USA wohl umgekehrt mit einer solchen Person umgehen? Richtig, es gäbe mindestens einen weiteren politischen Gefangenen oder es würde ihm ein bedauerlicher fataler Unfall zustoßen.
    Der Tod des US-amerikanischen Journalisten Gonzalo Lira in ukrainischer Gefangenschaft im Januar war den System-Medien keine Meldung – geschweige denn einen Aufschrei – wert. Und solange J.Assange nicht freikommt, muß der „Werte-Westen“ gar keine moralischen Vorwürfe oder Appelle äußern.

  19. Es ist nichts bekannt über einen von unabhängigen Pathologen erstellten Obduktionsbericht über die Todesursache von Nawalny und dürfte wahrscheinlich auch nicht zu erwarten sein.
    Sicherlich bedurfte es keinen Mordanschlag auf Nawalny, der, gesundheitlich angeschlagen, in ein Straflager nördlich des Polarkreises verfrachtet worden war, um ihn dort „geplant“ dem mörderischen Klima und den Strapazen eines Straflagers auszusetzen – mit absehbaren gesundheitlichen Folgen.

    • Ja, eine direkt angeordnete Quasi-Hinrichtung ergibt keinen Sinn, vor allem nicht zeitgleich mit der Tagung der Münchner Sicherheitskonferenz. Genauso wenig wie die Sprengung von north-stream (wird wohl ebensowenig aufgeklärt…) für Putin einen Nutzen hatte. Man könnte natürlich die Haftbedingungen als „Hinrichtung in Raten“ bezeichnen. Wie auch immer, wir haben genug eigene Probleme, die durch Rußland allerdings verstärkt werden, wenn man an die Verteuerung der Energiekosten, die Lasten durch die Ukrainer hier im Lande und die maßlose Unterstützung des Selensky-Regimes denkt.

      • An Sanktionen der Energie aus Russland arbeiten vdL wie Habeck – nicht die Russen.
        06.10.2023: Putin hat gestern Interessantes über Nordstream verraten: Eine Röhre von Nord Stream-2 ist intakt. Sie ist nicht beschädigt und 27,5 Milliarden Kubikmeter Gas können über sie nach Europa geliefert werden. Dies ist lediglich die Entscheidung der deutschen Regierung. Mehr ist nicht nötig. Heute ist die Entscheidung – morgen drehen wir das Ventil auf, und das war’s – das Gas fließt. Aber sie tun es nicht. Weil die Entscheider in Washington es nicht zulassen. Zum Nachteil der deutschen Interessen. https://twitter.com/MrJonasDanner/status/1710175552064090232
        Scholz und Habeck ignorieren das Angebot – trotz höchster uns abgepresster Energiepreise in Deutschland.
        Auch dass die Polen uns, wie die Ukraine ab 2025, keine Energie mehr weiter leitet ist lange vor diesem Interview bekannt – und dass damit vorbei mit der Deutschen Herrlichkeit ist, auch.

      • Ja aber ! Wer zahlt dann die 1 Bilion Reparationforderungen an die Polen? Ich vermute, unsere Omas gegen Rechts werden schon bald viel zu stricken haben….

  20. Nawalny war aus Sicht Putins doch wohl erstmal „dauerhaft bestens versorgt“.
    Warum also sollte da eine N.-Liquidation für Putin Sinn machen?
    Insbesondere dann, wenn Putin doch genau weiß, dass IHM das um die Ohren gehauen wird — und das, o Wunderpullunder, wurde es, keine 5 Minuten nach der Meldung über N.’s Tod. Die üblichen Russlandhetzer und Giftspeier haben’s sofort und genau so kolportiert.
    Ich dachte, mich tritt ein Pferd, als ich dann (gestern/vorgestern) Nawalnys Frau/Witwe bei der Münchner SIKO auf der Bühne am Rednerpult sehe! Eine „bewegende Rede“, schwärmt die Schundjournaille einhellig! Also bitte, Leute — was soll man denn von so etwas halten?
    Also: WER hat etwas von Nawalnys Tod? Wer hatte denn alles in seiner Haft Kontakt mit ihm?
    Und: Ein natürlicher Tod ist doch wohl auch noch eine (dritte) Möglichkeit, oder etwa nicht?
    Deshalb:
    ABWARTEN, anstatt sich in Flüchen und Schuldzuweisungen zu ergehen.
    Die Sache ist alles andere als astrein.

    • Ein „natürlicher Tod“ unter Straflagerbedingungen?
      Die Russophilen und Westhetzer verteidigen hier wirklich jeden Sch**ß.
      „Warum also sollte da eine N.-Liquidation für Putin Sinn machen?“
      Meinen Sie diese Frage wirklich ernst? Sie macht genauso Sinn, wie alle die anderen Morde: Zur Abschreckung und Machtdemonstration.
      Haben Sie vergessen, dass Putin schon einen Giftanschlag auf Nawalny zu verantwortzen hat?
      Warum hat Stalin wohl seine Gegner in Massen umgebracht? Zur Abschreckung.
      Warum gab/gibt es Regierungsterror?
      Ermorde einen, erziehe Tausende.
      Natürlich weiß man nicht, ob er direkt oder „nur“ durch die Haftbedingungen getötet wurde. Ich kann da aber keinen großen Unterschied erkennen.
      Ich kann Ihnen nur wünschen, dass Sie nie mit Haftbedingungen, wie sie in Rußland herrschen, näher Bekanntschaft machen, als Häftling meine ich jetzt..

  21. Vielen Dank für den Beitrag zur Einordnung der Gedanken. Noch mehr solcher Leitplanken, damit wir sicherer wissen wo wir zu stehen haben.
    Die Frage eines Freundes: lebt Assange noch?

  22. Dieser Beitrag von Klaus-Rüdiger Mai hat mir nicht gefallen. Natürlich ist Russland keine lupenreine Demokratie, wie unser oberster Gasverkäufer Schröder festgestellt hat, aber die Politik unseres Hegemons USA nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, der sich Deutschland mittlerweile blind unterwirft, hat sicher nicht zu einer im westlichen Verständnis besseren Entwicklung in Russland beigetragen. In Deutschland sehe ich, seit Angela Merkel´s langjährigem Regime, eine Entwicklung hin zu einem totalitären Staat. Wir haben einen Verfassungsschutz, der im Auftrag der Regierung nicht die Verfassung schützt, sondern die Menschen mit abweichender Meinung überwacht und abhört. Es werden Leute monatelang eingesperrt, ohne dass eine Anklage erhoben wird, ebenfalls von Staatsanwälten, die im Auftrag ihrer jeweiligen Innenminister handeln. Allein diese beiden Punkte zeigen, dass Deutschland inzwischen kein Rechtsstaat mehr ist. Möglicherweise sterben einige der Reichsbürger aufgrund ihres hohen Alters im Gefängnis, bevor ihnen der Prozess gemacht wird.
    Außenpolitisch gesehen, ist es im Interesse von Deutschland, mit Russland gute, normale zwischenstaatliche Beziehungen zu pflegen. Stattdessen lässt es eine SPD-geführte Regierung zu, dass unsere Verbündeten einen Terroranschlag auf die Energieversorgung Deutschland durchgeführt haben und verhindern die Aufklärung. Willi Brandt und Helmut Schmidt würden beim Anblick von Kanzler Scholz sofort aus der SPD austreten.

  23. Wenigstens sind die Deutschen wieder abgelenkt durch Nawalny und bekommen nicht mit, daß im eigenen Land eine“ politische Polizei“ aufgebaut werden soll. Genannt die „Grüne Polizei“. siehe NIUS, siehe https://www.polizei-gruen.de/

  24. Wo ist der Protest der „Guten“ aus dem Wertewesten beim Umgang mit Snowden und Assange?

    Aber die doppelten Maßstäbe und Moral kennen wir ja schon zur Genüge.

  25. Sei es wie es sei – Kritiker des Staates wegzusperren und kaltzustellen ist Zeichen der Schwäche einer herrschenden Staatsordnung – überall, auch hierzulande !
    Und ist deshalb zu verurteilen.

    Das Einzige, was man bedenkenlos kritisieren muss ist, dass der deutsche linksdominierte Mainstream Nawalnij als Kopf einer großen Oppositionsbewegung über viele Jahre dargestellt und finanziell unterstützt hat – einer mächtigen Opposition, die es so bis heute in Russland nicht gibt. Und die sich analog dem Westen nahezu ausschließlich aus einem kleinen Teil des jungen, großstädtischen Milieus rekrutiert.

    Ich erinnere daran, dass es die Grünen waren, die im Koalitionsvertrag für leichtere Einreisemöglichkeiten für Russen unter 25 Jahren plädierten. Der Grund hierfür sollte wohl allen klar sein.

  26. Als Geburtstagsgeschenk für den russischen Präsidenten Putin, …..?
    Eine andere Sache – und wichtiger – ist jedoch die Frage, wer vom Tod Nawalnys profitiert: Putin oder seine westlichen Gegner?

  27. Ich danke Ihnen Herr Mai, dass Sie zum Tod (zur Ermordung?) von Alexej Nawalny diesem Menschen gedenken und uns nochmal komprimiert vor Augen führen, mit was wir es dort in Moskau zu tun haben. Großteile des oppositionellen Milieus sind diesem Typen im Kreml ja schon lange komplett auf den Leim gegangen. Deswegen Danke ich Ihnen ausdrücklich!

    • Ich schließe mich diesem Dank ausdrücklich an.

    • Stimmt.Da Politik und MSM uns bei Klima,Migration, Covid,Rollator-Putsch und ,,Wannsee 2.0″ immer die Wahrheit verkündet haben,darf auch zum Thema Russland nichts am offiziellen Narrativ angezweifelt werden.
      Sonst wäre man,,Rechtsextremist“,pardon,,Putin-Versteher“oder zumindest,,diesem Typen im Kreml“auf den Leim gegangen.?

      Wenn der Feind bekannt ist,hat der Tag Struktur.

  28. „Doch Putin ist weiter von einer Niederlage entfernt denn je.“
    Als Herr Prigozhin mit seinen Wagner-Söldnern Rostov-on-Don kampflos besetzt hatte haben die Leute ihm zugejubelt. Er hätte einfach noch ein paar Kilometer weiterfahren müssen, dann wäre Herr Putin jetzt Geschichte. Die russische Wirtschaft ist nach zwei Jahren Krieg und Sanktionen am Ende, die Inflation Hyper, der Rubel praktisch wertlos. Letzten Winter sind selbst in St. Petersburg Menschen erfroren, weil nichts mehr funktioniert.
    Das ist auch der Grund, warum Putin jetzt komplett durchknallt. Wie jeder Boxer kurz vor dem K.O..

    • Hilfe, was schreiben Sie für einen Quatsch. Ich empfehle Ihnen yt-Videos über Russland anzuschauen. Da werden Ihnen die Augen übergehen, wie wunderbar die Städte Russlands sind. Haben Sie übersehen, dass sich bei uns Rentner durch Mülleimer wühlen und wenn es sehr kalt wird, unsere Obdachlosen, um die sich „ perfekt gekümmert“ wird, erfrieren? Hier…in der besten Bundesrepublik!

    • Interessant.
      Als ich im Januar eine Woche in St.Petersburg verbrachte ,konnte ich nichts davon feststellen.
      Der Wocheneinkauf für 3 Personen betrug 8900 Rubel,weniger als 90€.Viele westliche Produkte sind mit asiatischen Schriftzeichen versehen,aber es schien alles ausreichend vorhanden.
      Benzin kostet 50Rubel ca.50cent/Liter und mein ehemaliger Kollege,der in Petersburg lebt und als Abteilungsleiter etwa 200.000Rubel /Monat verdient(Russen sind stolz auf ihr Einkommen und sprechen gern davon)erzählte mir nichts von Erfrorenen im letzten Winter oder einem Ende der Wirtschaft.
      In den Einkaufzentren war kein Unterschied zu Deutschland festzustellen.Ausser daß McDonalds jetzt ,,Vkusno & tochka“ (Lecker &Punkt)heisst.
      Uns fiel eher auf,daß sämtliche Straßen und Plätze,im Gegensatz zu hier,stets hell erleuchtet und zu jeder Zeit vom Schnee geräumt waren.

  29. Es ist sicher traurig – für die Angehörigen. Ich halte nichts von Märtyrern und Leuten, die sich für eine Sache selbst opfern. Das ist Dummheit pur. Und Nawalny hat es genau gewusst, was ihm bei der Rückkehr droht. Was er nicht bedacht hat war, dass seine Opferrolle Null Einfluss auf Putins Politik hat. In ein paar Tagen wird hier keiner mehr von Nawalny sprechen. Sinnlose Aktion.

  30. Die Kommentare sind nachdenklicher und abgewogener als der Artikel.

  31. Bei uns soll der Betreiber von auf1 bedroht werden. Aber das sind, neben dem Bedrohen von Mitgliedern der Alternativen oder dass Maaßen und die Seinen aufs Schiff müssen, um die WU zu gründen, halt ganz andere Geschichten.
    Samt des Berichtens oder Nichtberichtens der MSM über solche Ereignisse.

  32. Es ist erschreckend und macht mich einigermaßen fassungslos, dass anstatt für Frieden und Erhalt der bürgerlichen individuellen Grundrechte in breiter Front zu demonstrieren, nur gegen den von Medien und Politik aufgebauten Popanz „rechts“ demonstriert und berichtet wird.

    Natürlich wissen wir, dass diese ‚bestellten‘ Demonstranten nicht repräsentativ für die Bürgerschaft sind.

    Aber wo sind die anderen ?

    • Die Bauern allein können uns nicht retten, zumal ihnen ihre eigenen Verbände (wie in anderen Branchen auch) dem Staate wohlgefällig in den Rücken fallen.

    • „Die anderen“ mögen sich nicht outen, sondern ziehen ängstlich den Kopf ein.

  33. Russland hat keinerlei demokratische Traditionen, seine ganze Geschichte ist vollkommen frei von all dem, was im „Abendland“ demokratische Elemente hat wachsen lassen (römisches Recht, lateinische Kirche, Bürgertum, Philosophie etc. etc.). Was ein gewisse Tradition hat, ist der Kampf zwischen „Slavophilen“ und „Westlern“, wobei letztere über kurz oder lang immer verloren. Die (Russisch)-Orthodoxe Kirche hat im Unterschied zur lateinischen keinerlei diesseitsbezogenen Ansatz, kennt z.B. so etwas wie Caritas oder Diakonie nicht. Die Russisch-Orthodoxe Kirche hat Stalin und den Kommunismus nur überlebt, weil sie vollkommen in der Hand des KGB war, im Grunde eine KGB-Abteilung. Es ist ein einziges Warten auf den Jüngsten Tag und das Kommen des Reiches Gottes. Das Gegenstück zu dieser „demütigen“ jenseitsbezogenen Wartehaltung ist die vollkommen entgrenzte Machtorgie derer, die sich im Diesseits bewegen. Es ist illusorisch, auf eine demokratische Entwicklung Russlands zu hoffen. Moskau und erst recht St. Petersburg sind nicht Russland. Russland ist ein Machtfaktor und als solcher muss der Westen mit ihm rechnen, wie er auch mit anderen Machtfaktoren rechnen muss. Auf seine innere Veränderung hin in Richtung rechtstaatlicher, repräsentativer parlamentarischer Demokratie zu setzen, ist nichts als Tagträumerei. Allein die Termini begreifen die Russen (mit Ausnahme der paar „Westler“ überhaupt nicht. Alles, was im Zuge des Kulturimports aus dem Westen nach Russland kam, hat über kurz oder lang wieder „russische“ Züge angenommen, westlich blieb immer nur die Hülle. Der größte Kulturimport war der Marxismus, der im Leninismus seine abendländischen Elemente fast vollkommen verlor.

    • das ist gut analysiert und gilt für viele Teile der Erde. Damit sollten wir uns abfinden und uns darum kümmern, dass bei uns im Haus Freiheit, politischer Diskurs und Demokratie nicht vor die Hunde gehen. Lassen wir uns nicht ablenken.

    • Na, ja, wenn man sich die Rolle der Katholische Kirche im dritten Reich anschaut und eigentlich jetzt auch, die wanzen sich immer an die Herrschenden.

    • Die letzten „westlich orientierten“ Russen sind seit Beginn des Krieges aus Rußland geflohen, Schätzungsweise drei bis fünf Millionen Menschen, die heute in Usbekistan, Georgien, der Türkei oder dem Westen leben. Das waren natürlich die, die intellektuell und materiell dazu in der Lage waren. Die, die jetzt noch in Rußland sind sind so Demokratie-tauglich wie die Taliban.

      • Wenn Sie mit ,,westliche orientiert“die Anhänger von Massenmigration, Klimawahn und LGBTQ-Kult meinen,haben Sie recht.?

  34. Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, am 27. Juli 1914, verkündete der linke Sozialdemokrat Kurt Eisner:
    „Russland ist für den Westen die Kriegsgefahr“.
    Die Autokratie des Zaren müsse „gebändigt werden durch die Einmütigkeit der Kulturvölker Europas, dann ist der Friede Europas für immer gesichert“.

    Die Autokratie des Zaren zu bändigen ging wie wir wissen vollkommen in die Hose, die Einmütigkeit der Kulturvölker war ein Hirngespinst,
    Der ganze Osten Europas hat die Rechnung für den gefährlichen, ideologischen Unsinn teuer bezahlen müssen.

    Die Wahrheit über die Gegenwart liegt in der Vergangenheit.

  35. Der Westen sollte damt reagieren, endlich Assange aus seiner jahrelangen Einzelhaft zu befreien. Ich möchte nicht eines Tages erfahren müssen, dass er an den Umständen seiner Haft gestorben ist. Alsdann sollten wir nicht über die Zustände in Russland lamentieren, die wir nicht ändern können. Deutschlands vorrangige Aufgabe ist es, den eigenen Laden wieder in Ordnung zu bringen, in Sachen Demokratie, Meinungsfreiheit, Wohlstand, Bildung, Zuwanderung , und und. Es gibt viel zu tun. Hier, bei uns,

    • Wenn der Westen nicht sehr bald aktiv wird, wird er aber in der Haft versterben. Bereits vor ein paar Monaten hat der Vater von Assange eine Nachricht gesendet (ich glaube, es war via Facebook), dass es seinem Sohn mental und physisch sehr schlecht geht.
      Er hat stark an Gewicht verloren und ist während der Haft um mindestens 10 Jahre gealtert, auch hat er Depressionen und schon einige körperliche Beschwerden. Leider darf er (der Vater) ihn nur sehr selten besuchen, ihm werden nur 3-4 Familienbesuche pro Jahr gewährt (quasi wie im früheren Stasiknast in Bautzen oder in Hoheneck). Auch Vertreter von den Medien bekommen kaum Zutritt.
      Frau Baerbock positioniert sich doch sonst so gern, dann sollte sie sich mal im Gefängnis sehen lassen. Aber das will sie dann irgendwie nicht.

      • Mal schaun, was der Herr Mai dann schreiben wird.

    • Der Blick Richtung Russland und auf den Feind dort wird mobilmachend genutzt – während wir hier in Zuständen leben, die mit Demokratie lange nichts mehr zu tun haben.
      Hat man von Assange je einen tweet erhalten, nachdem er im Sicherheitsgefängnis saß, wo jeder Besucher durch etliche Sicherheitsschleusen gehen muss, bevor er seiner für nur kurze Zeit ansichtig werden darf?
      Tucker Carlson hat ihn dort gesehen, durfte aber kein Interview mit ihm aufzeichnen – nur berichten, was er zu erzählen hatte.

  36. Es ist kein Zeichen von Stärke, sondern immer ein Zeichen von Schwäche, wenn ein Staat seine Kritiker wegsperrt oder sonst irgendwie ausschaltet – überall auf der Welt !

    Dabei wird es auch nicht besser, wenn die Methoden der Staatsmacht immer subtiler, für die breite Öffentlichkeit unbemerkt werden, aber für die Betroffenen genauso wirksam und gefährdend sind.

    Gewalt jeglicher Art gegen Kritiker ist nicht teilbar – es gibt keine gute Gewalt !
    Alles Notwendige dazu ist in den noch nicht verschlimmbesserten, ideologiefreien Gesetzlichkeiten geregelt. Wir brauchen keine neuen Demokratiegesetze – nur neue, echte Demokraten.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar – überall.
    Auch in Deutschland.

    • Die Klugen in Deutschland wissen doch, eine sibirische Haftanstalt ist die Hölle.
      Guantanamo oder der Hochsicherheitstrakt in Stammheim sind lupenreine demokratisch legitimierte, paradisische Knäste.

  37. Diesen Absatz: „Als Alexej Anatoljewitsch Nawalny sich entschloss, nach Russland zurückzukehren, machte er sich wohl keine Illusionen darüber, mit welchen brutalen Mitteln Putin ihn bekämpfen würde……er auf die Demonstranten hätte schießen lassen – auf uns.“ hätten Sie besser weggelassen, er ist reine Spekulation. Vielleicht fehlt es mir auch nur an Vorstellungskraft, aber ist es wirklich denkbar, daß Nawalny seinen elenden Tod auf der Rechnung hatte? Gibt es solche Märtyrer wirklich? Und daß Putin damals hätte schießen lassen, ist unwahrscheinlich. Er schießt aus einer Position der Stärke, und die objektiven Bedingungen waren damals nicht so. Ansonsten danke für die Zusammenfassung der Ereignisse, ich habe tatsächlich schon im Internet die irre Spekulation zur Kenntnis nehmen müssen, die CIA habe Nawalny umgebracht, weil Putin dadurch nichts zu gewinnen gehabt hätte. Ich finde es ja gut, daß man solche Äußerungen dort findet, weil es vor Augen führt, daß Propaganda aus allen Richtungen stets gegenwärtig ist. Das schärft die Sinne! Man neigt ja dazu, den Gegner eines Schurken für den Guten zu halten. Er kann aber durchaus auch ein weiterer Schurke sein!

  38. diese Scheinheiligkeit der Linken, Grünen, Woken, Diversen, Klimahysteriker etc. zieht sich quer durch alle Themen. Israel bekommt Betroffenheit, die Hamas Steuergelder – Antisemiten sind die Rechten. Ukrainische Deserteure werden mit Jubel aufgenommen und großzügig versorgt, junge Russen aber an den Grenzen abgewiesen und in den Krieg zurück geschickt.
    An der Spitze der Scheinheiligkeit steht die EU mit UvdL, unsere Außenministernde Baerbock und Olaf macht mit.

    • Und all das wird mit unseren Steuergeldern finanziert.
      .
      Macht sich ein Volk mitschuldig, wenn es solches zulässt?

    • Auch die Scheinheiligkeit,ist treffend, was Nawalny angeht, sollte man sich seine Ansagen anhören ( wenn man sie noch nicht gelöscht hatte). Rassismus pur, Nazionalismus pur und alles was nicht passt eliminieren. Alles wogegen unsere Regierung vorgeht.

  39. In TKP schrieb jemand, die Nawalny-Sache gebe Scholz einen Vorwand, noch mehr Waffen und Geld nach Kiew zu schicken – insgesamt sollen es dieses Jahr 15 Milliarden sein. Das inklusive eigener Verarmung sehe ich gar nicht ein. An unserem Gesundheitssystem wird gespart und ich soll mich um medizinische Versorgung in russischen Gefängnissen kümmern? Peru-Radwege haben nicht gereicht?

  40. Das Ableben von Herrn A.Nawalny hat mir seit gestern immer wieder feuchte Augen gebracht.

    Es war abzusehen als er 2021 nach Russland zurückkehrte und sofort festgenommen wurde, was mit ihm geschehen würde.
    Die grausamen (Haft-) Bedingungen in den letzten Jahren sind wohl nicht vorstellbar.
    Und/oder trugen zum Tod bei.
    Wird die Welt nie erfahren, warum er starb!

    Für mich reihte sich Nawalny ein in die wenigen Menschen weltweit, die zu ihren Überzeugungen stehen und einem politischen Unrechtssystem paroli bieten.
    Bewusst…auch den Preis des eigenen Todes zu zahlen.

    Mögen seine Mutter, Frau….wenigstens seinen Körper zurück erhalten.

      • Weil Putin für viele hier im Forum gottgleich ist. Jahrzehntelange rote Propaganda. Und Menschen, die glauben sie seien rechts – wo sie doch knallhart links sind.

      • Aha,wenn man das Heldentum Nawalnys,der einen Teil der Bevölkerung Russlands als,,Kakerlaken, die man ausrotten muss“bezeichnete(Spiegel), anzweifelt und die Trauer von Julia Nawalnaja,die nach Infos ihrer eigenen Stiftung, zwischenzeitlich Affären mit Evgeny Chichvarkin, Miteigentümer von Evroset, einem Mobiltelefon-Unternehmen,sowie dem bulgarischen Medienunternehmer Christo Gonzev unterhielt, für geheuchelt hält ,glaubt man Putin sei,,gottgleich“?!

        Das ist die selbe Logik,wie ,,Wer nicht links ist,ist Nazi.“

  41. Was das Putin-Regime und dessen obersten Autokraten und dessen Handlangern betrifft, stimme ich jeder Verurteilung zu. Gleichzeitig finde ich es aber in höchstem Maße pervers und abstoßend, einen Typen wie Nawalny, der ich weiß nicht wie oft seine russischen Landsleute aufgefordert hat, alle Ausländer zu erschießen und noch viele andere lupenrein demokratische Äußerungen getan hat, mit Boris Pasternak zu vergleichen. Ich kenne die Literatur der Russen, die gegen das kommunistische Regime kämpften, insbesondere die Werke Solschenizyns, Sacharows, Pasternaks, Bykowskis. Nie hätte einer von denen jemals so etwas von sich gegeben.

  42. Und nun? Europa fällt als ernstzunehmende Größe immer mehr aus, da es in vollen Zügen sich der Dekadenz und der Selbstzerstörung hingibt. Und die sog. „Eliten“ liebäugeln immer dreister mit genau jenen Instrumenten der Meinungsunterdrückung und Freiheitsbeschränkung, die sie in anderen Staaten so gerne anprangern. Was Nawalny anbelangt stellt sich die Frage, ob er letztlich eine Märtyrerrolle angestrebt hat. Nein, das ist nicht pietätlos gemeint. Doch ist die Frage berechtigt warum er, der die Zustände in Rußland nur allzu gut kannt, kaum vom Giftanschlag genesen, sich freiwillig wieder in den Machtbereich Putins begab. Kann man – je nach Betrachtungsweise – entweder heroisch oder dumm nennen. Die Maßstäbe der Aufklärung gelten leider nicht überall, auch und gerade in Ländern, mit denen Deutschland durch wirtschaftliche Interessen verbunden ist, ob China, Saudi-Arabien, Iran, um nur die krassesten Beispiele zu nennen. Und Rußland gehört zu diesem Kreis. Was Deutschland braucht, ist keine sentimentale „wertebasierte feministische Außenpolitik“ (die im Falle Israels übrigens gar nicht so wertebasiert ist…), sondern eine Politik, die schlichtweg an den Interessen des eigenen Landes ausgerichtet ist.

  43. Rußland ist nicht die Sowjetunion, es ist aber sicher eine autoritäre Großmacht wie es auch das Zarenreich war. Dostojewski hat das gebilligt, nachdem er selbst in Sibirien die Lagerhaft überstanden hatte. Er kam geläutert zurück, jedenfalls nach eigener Aussage. Rußland sieht sich heute den Ambitionen der Weltmacht USA ausgesetzt, die -natürlich nur im Namen von Freiheit und Demokratie!- seine Zerstörung und Aufteilung zum Ziel haben und unter Jelzin schon damit angefangen hatten. Das Ergebnis wäre dann eine Russische Föderation nach dem Muster der EU, die im Grunde nur Vasallenstaaten zusammen und in der NATO halten soll. Die USA haben in der völlig korrumpierten Ukraine ganz offen weitergemacht. Nawalny scheint diese Gefahr gar nicht wahrgenommen zu haben und auch nicht die Gefahr, die damit von ihm in den Augen Putins für Rußland ausging. Vielleicht war Nawalny der richtige Mann, aber er kam zur falschen Zeit. Und ein Blick auf die USA, auch ein Blick auf Assange, Epstein und Guantanamo, läßt die hochgelobte Freie Welt und das sich ruinierende Europa gar nicht mehr so attraktiv erscheinen, von vorbildlich ganz zu schweigen. Nawalny ist zwischen die Mühlsteine eines heißen geopolitischen Machtkampfes geraten, möge er in Frieden ruhen, sollte er wirklich gestorben sein, und das Andenken an ihn bestehen bleiben.

  44. Was auch immer Alexei Nawalny an Grausamkeiten erfahren musste, nichts, aber auch gar nichts, rechtfertig Folder und Misshandlung, die auch noch für ihn den Tod zur Folge hatten. Es ist und bleibt schwierig, wenn man eine Antwort darauf finden will, wohin das imperiale Machtgehabe in West und Ost führt. Wer sich die Entwicklung totalitärer Tendenzen der westlichen Wertegemeinschaft ansieht und dabei auch an Julian Assange denkt, dazu noch den „demokratischen“ Umgang mit Andersdenkenden zur Kenntnis nehmen muss, der kann nur hoffen, dass die „lupenreinen“ Demokraten im eigenen Land nicht die totalitäre Macht bekommen und niemals ausüben können, die sie mit ihrer derzeitigen Politik anstreben.

  45. Herzlichen Dank für diesen kenntnisreichen Text. Mein Großvater war bekannt mit dem Sohn Liebknechts, welcher in Moskau lebte. Erste Maßnahme bei einem Besuch: zuerst eine Runde ums Haus, um zu gucken, daß keiner lauscht. Diesen Wahnsinn kann und mag sich heute keiner mehr vorstellen.
    Aber zu Heute. Nur ein geeintes Europa unter deutscher Führung kann den Frieden sichern. Und Putin wird es gutheißen. Er mag Deutschland. Er braucht ein Gegenüber. Das können nur Deutsche sein. Männer reden mit Männern.

    • „Erste Maßnahme bei einem Besuch: zuerst eine Runde ums Haus, um zu gucken, daß keiner lauscht. Diesen Wahnsinn kann und mag sich heute keiner mehr vorstellen.“
      Genau diesen Wahnsinn kann man sich jeden Tag besser vorstellen.

      • Genau so wird es doch schon jetzt gehandhabt. Da werden private Treffen in Potsdam heimlich gefilmt und abgehört. Das ist doch genau dasselbe.

    • > Nur ein geeintes Europa unter deutscher Führung kann den Frieden sichern.

      Das Konzept von einem Europa unter deutscher Führung wurde bereits vor 80 Jahren versucht. Dann wundert man sich, wenn die Russen einen erneuten Anlauf dem Westen vorwerfen?

    • Das können nur Deutsche sein . Männer reden mit Männern . „Der war gut“!

  46. „Russland muss eine parlamentarische Republik werden, … “
    Das ist ebensowenig möglich, und aus den gleichen Gründen, wie der Gedanke, dass die Taliban eine feministische Gesellschaft errichten werden.
    Man sollte diese Völker zwischen Lwiw und Beringowski leben lassen wie sie wollen und wie wir es nicht wollen. Sie brachten Europa niemals Glück.
    Und wie die Taliban akzeptieren die Russen, aber auch die Ukrainer, nur den Stärkeren. Und genau das vermeiden die Machthaber Europas, sie rüsten nur gegen das eigene Volk.

  47. Och nöööö… Na klar. die Leute, die gegen Rechtsextremismus kämpfen, kämpfen auch gegen Nawalny. Ist heute schon wieder 1. April? Und klar, wir demonstrieren natürlich für die Ampel, gegen Demokratie. Für wen schreiben Sie solche Gedanken eigentlich außer für die, die unter Chlorophonie (Angst vor der grünen Farbe) zu leiden scheinen und sich immer wieder klar machen, wie schlecht die Menschen doch seien. Sie selbst natürlich ausgenommen. Eigentlich sollten Sie dafür kämpfen, dass 80% der Deutschen das Land verlassen. Also derer, die sich deutsch fühlen, es für Sie aber nicht sind. Die womöglich wagen anderer Meinung zu sein. Sie schwärmen von den tapferen Bauern und Kraftfahrern, die hier demonstrieren. Tapfer? Tapfer sind für mich die, die heute Blumen in Moskau abgelegt haben, wohl wissend, dass die dunkel bekleideten Polizisten nicht zimperlich einen großen Teil von ihnen verhaften würden. Tapfer sind nicht die, die andere so nieder schreien, dass die, die eigentlich reden wollen, das nicht können. Ihr Grundrecht auf Meinungsfreiheit gilt scheinbar nur für die Lauten. Werden Leute laut, die Ihnen nicht so liegen, wie es linke Protestler auch tun, wenn sie AFD-Politiker nieder schreien, ist das plötzlich Unterdrückung der Meinungsfreiheit, womit Sie ja Recht haben. Ist es bei den anderen aber auch. Und wenn dann Gewalt dazu kommt, sei es gegen Menschen wie die Polizisten beim politischen Aschermittwoch in Biberach der Grünen oder bei den linksextremistischen Ausschreitungen von Berlin, Hamburg oder Leipzig-Connewitz, fällt das eben nict mehr unter das Demonstrationsrecht. Ich verurteile die Linken wie die Rechten wie die Leute, die eine richtige Demo der Landwirte für ihre Randale missbraucht haben, denn fast alle dort waren friedlich. Aber selbst die Gewalttäter sind in Ihren Augen im Recht den Polizisten ein paar Steine an den Kopf zu werfen. Die Ampel ist Schuld. Klar, da kann man sich nur ärgern. Wenn ich mich über etwas oder jemanden ärgern würde und werfe dann auch einen Stein nach dem: Haben Sie dann auch Verstädnis für mich? Meinungsfreiheit kann schwerr zu ertragen sein, aber sie ist gewiss eines: Keine Einbahnstraße. Diese zu fordern, anderen zu unterstellen die zu behindern und selber Menschen mit anderer Meinung als der eigenen als Gegner der Meinungsfreiheit darzustellen erfordert schon ein gutes Maß an Phantasie… Nawalny war zum beispiel gegen diesen Krieg. Erkläre Sie das doch beizeiten mal den vielen Kommentatoren hier, die sich dabei sehr verständnisvoll über den Herrn im Kremls äußern. Ach nee, der Fehler liegt ja bei uns, die wir gegen Rechtsextremismus demonstrieren und Herrn Nawalny schlimm finden. Ich vergaß. Sie haben Ihre Meinung, das ist Ihr Recht – aber ich gebe zu, es fällt manchmal schwer solche Worte ernst zu nehmen. Wie Ihnen ganz sicher bei meinem Kommentar auch.

    • Können Sie nicht den Unterschied erkennen zwischen berechtigten Demonstrationen gegen eine übergriffige Regierung und von der Regierung initiierten Aufmärschen gegen die Opposition? Ist Ihnen der Begriff des Agent provocateur schon mal begegnet? Kennen Sie die Bilder von einzelnen Hitlergrußzeigern, die „zufällig“ vor den Kameras von ARD und ZDF am Rande von regierungskritischen Demos ihre Mätzchen machen? Glauben Sie, daß Steinewerfer in der Landwirtschaft arbeiten?

  48. „… denn schaut man sich genau die Positionen an, für die er steht, dann sind es demokratische, liberale, patriotische und konservative Positionen.“
    Nawalny war mir schon ein Begriff, als er im Westen noch unbekannt war. Seine Videos und Reden im Netz sind leicht zu finden und strotzten von erznationalen und rassistischen Aussagen. In einem Beitrag beschimpfte er die kaukasischen Völker als Kakerlaken, die man mit Raketen ausrotten müsste oder er fuchtelt mit einer Pistole herum. Man stelle sich vor, dass würde heute ein Politiker der AfD von sich geben. Der linke Shitstorm wäre sofort wieder von der Leine gelassen. Sein Hass auf Putin hat ihn im Westen salonfähig gemacht. Er war ein Mensch aber kein russischer Messias.

    • Vielen Dank für diesen Beitrag, denn auf diesem Auge sind viele blind, weil es nicht zum bösen Putin und dem guten Nawalny dem Retter passt. Ich finde es immer bedauerlich, wenn ein noch so junger Mensch stirbt. Ich denke aber nicht, dass Nawalny gezielt getötet wurde. Er hatte sich nie von dem Giftangriff wirklich erholt und litt nach wie vor an den Folgen. Wie stark die körperlichen Schäden noch waren, müssen Ärzte beurteilen. Hinzu kommt, dass sein Hungerstreik in dieser Situation, genauso wie sein Aufenthalt in russischen Gefängnisse nicht gerade seiner Gesundheit gut getan haben. Wir alle wissen, dass russische Gefängnisse keine Wellnessoasen sind.
      Ich denke, dass ein so vorgeschädigter Mensch über kurz oder lang sterben muss. Der russischen Regierung werfe ich vor, dass man den Leichnam von Nawalny nicht seiner Familie zur Bestattung übergibt. Offenbar weiß niemand von den Angehörigen, wo sich seine Gebeine befinden.

    • Dazu hat er wohl die westliche „Hilfe“ in Anspruch genommen. So wie der kleine grüne Gnom in Kiev nur hatte bisschen Pech gehabt, dass Putin doch die Sachen im Griff hatte.

  49. Hier wird eine Menge unterstellt: 1) Warum sollte sich Russland zu einer parlamentarischen Demokratie entwickeln? Die funktioniert ja nicht einmal bei uns, geschweige denn in den USA. In Frankreich regiert der Präsident mit aller Machtvollkommenheit einfach am Parlament vorbei. Bei uns ist das Parlament eine teure Abstimmungsmaschine. 2) Warum sollte Putin erst Nawalny vergiften um ihn dann so schnell wie möglich in die Charité verfrachten zu lassen? 3) Warum geht ein angeblich mit dem Tode bedrohter Nawalny nach Russland zurück? 4) Warum sollte gerade jetzt der Tod Nawalnys Putin irgendwie nutzen? Im Westen er jetzt des Mordes verdächtigt, im Land gibt es Unruhe. 5) Warum wird überhaupt von Mord gesprochen und Gift und Geifer gegen Putin gespuckt? Es gibt außer der Todesmeldung und der vermuteten Todesursache keinen einzigen Beleg für einen Mord. Zu Nawalny selber: er ist eine zwielichtige Person, die erwiesenermaßen erfundene Propaganda in Umlauf brachte und sich dem Westen angedient hat. Nur weil jemand Putin kritisiert und im Westen deswegen zum Hätschelkind wird, ist er noch lange keine Lichtgestalt. Den Quatsch mit dem „Imperium“ kann man sich auch langsam einrexen; Putin hat immer und immer wieder die Zusammenarbeit gesucht und oft Rückzieher gemacht, was ihm russische Nationalisten immer wieder heftig ankreiden. Das einzige Land mit einem kranken Imperiumskomplex sind die USA mit hunderten Basen weltweit und illegalen Drohnenmorden am laufenden Band.

    • Diese Art von Putinhörigkeit ist langsam schon krankhaft. Das feste Verschließen der Augen vor der Realität ist das gleiche wie ich es bei linksgrün erkenne. Gruselig. Und bedrückend.

      • Diese Art von USA Hörigkeit ist langsam schon krankhaft. In ihrer Blase sollte so langsam angekommen sein, dass vermutlich die USA Nordstream gesprengt haben und damit unsere wirtschaftliche Zerstörung eingeleitet haben. Die zahlreichen links grünen NGO’s werden übrigens ebenfalls mit Geldern aus den USA mitfinanziert. Blackrock Merz dient ebenfalls diesen Interessengruppen aus den USA.

      • Ja klar. Und die CIA hat alles orchestriert. Ich kenne die rote Propaganda seit den 60er Jahren und den Anti-Schah-Demos. Gefolgt von den Demos gegen Thatcher und Reagan und den Nato-Doppelbeschluss bis hin zur vom Osten finanzierten „Friedensbewegung“. Alle fanden Abrüstung geil – wenn sie von Westen kommt. Sie können übrigens gerne googeln, wie viel Geld von Moskau für diese Propaganda geflossen ist. Wurde nach Zusammenbruch der Sowjetunion bekannt, ist kein Geheimnis. Ich war in den 80ern bei einer DKP Versammlung. Das hat mir gereicht. Und es wurde kein Hehl daraus gemacht, woher das Geld kommt.

      • Stimmt.Die Medien und die Politik haben uns über Covid,Klima,Migration,Rollator-Putsch,Wannsee2.0 belogen, aber über Russland sagen sie nur die Wahrheit ?

      • Das werde ich nie verstehen: Warum so viele Deutsche die offensichtlichen Lügen der westlichen Oligarchenpresse bei von Ihnen genannten Themen durchschauen und gleichzeitig jede einzelne Lüge der selben Systemmedien über Russland* im vorrauseilenden Gehorsam, eifrig aufsaugen.

        *oder jedes andere Land, welches die Dreistigkeit besitzt, kein US-Vasall sein zu wollen.

      • Sie glauben ja auch jede Lüge über die Ukraine.
        Alleine, wenn man Ukraine 2014 googelt kommt so viel Unrat, dass man dadurch die westliche Propaganda seit 2020 in Leuchtschrift erstrahlen sieht.
        Weshalb macht das aber so gut wie keiner?
        Zumal alleine dieses Jahr zu all den anderen Milliarden, die in diesem Loch wie die Waffen bereits verschwunden sind, weiter 15, von denen sie uns sagen, dazu kommen sollen.
        Leute, dass ist euer Steuergeld!
        Für die Bildung eurer Kinder und für das Intakthalten der Infrastruktur in Deutschland gedacht.
        15.000.000.000.00 Euro. Neue Verschuldung deutscher Bürger!
        Dazu Monat für Monat Bürgergeld für über eine Million Menschen von da, die so gut wie nichts zum BSP beitragen. Und dort genau so in Frieden leben können – allerdings nicht alimentiert.

      • Wenn ich mich die Entwicklungen in anderen Bereichen des Zusammenlebens in D., in EU und in dem Westen allgemein anschaue, dann denke ich, dass es schon zu spät ist, etwas retten zu können. Diese 15 Mld sind so wieso Kleingeld: wenn man die anderen Großprojekte dabei stellt, dann sind diese 15 Mld nicht mal sichtbar. Die Leute merken was langsam, aber sehr langsam und nicht im Westen. Wenn die Unruhen mal starten – wird es echt spannend. Mit bisschen Pech kriegen wir hier einen Wahnsinnigen wie damals 1933. Mit Glück wird das eine Truppe wie in Osten 1949.

  50. Wo ist der Unterschied zu Deutschland? Wenn Parteigründungen auf ein Schiff verlegt werden müssen, wenn Poltiker mit kommunistischem Hammer und Sichel malträtiert werden, wenn wegen eines Zurufes aus einem anderen Erdteil Wahlen rückgängig gemacht werden? Bei uns läuft es lediglich etwas aalglatter, aber unterm Strich wird jeder, der sich dem nicht genehmen und genehmigten Narrativ verschreibt, wirtschaftlich und gesellschaftlich in die Ecke gedrängt, um es euphemistisch auszudrücken.

  51. Hervorragender Kommentar! Für einen libertären Konservativen ist Putins Russland niemals eine Alternative zum leider immer irrationaler werdenden Westen, auch wenn sich Putin als anti-woke geriert. Er ist primär ein Imperialist und Despot.

  52. Einerseits klingt das alles plausibel, was Herr Mai in seinem Artikel ausführt. Andererseits frage ich mich, welche Notwendigkeit für Putin in der Ermordung Nawalnys bestanden haben sollte. Der Kremlkritiker stellte in dem Straflager fernab jeglicher westlicher Zivilisation doch keinerlei Gefahr mehr für Putin dar.

    • Tja. Und dann auch noch gerade zum Beginn der Sicherheitskonferenz. Ein medialer Paukenschlag für die westliche Welt auf ukrainischer Seite, mit dem Heusgen in München eröffnen konnte – Selenskyj zudem als Gast
      Auch die Ehefrau dort in München vor Ort, die noch am Tag vorher eine Nachricht von ihm erhalten haben will: https://www.merkur.de/politik/zwischen-uns-liegen-staedte-alexej-nawalyn-twitter-x-post-frau-tod-gefaengnis-92837682.html
      .
      Von Ballweg in langer U-Haft wie von dem Prinzen Reuß mit seiner Rollatoren-Mannschaft dort noch länger „verwahrt“ dringt aus dem Deutschen Gefängnis seit Jahr und Tag nichts nach draußen. Gar nichts.
      Auch der GEZ nicht zahlende Georg Thiel konnte in „Beugehaft“ keinen Kontakt nach außen halten.

      • Hey, Kassandra, ich muss es mal sagen: Ihre Kommentare sind einige der besten, die man hier immer lesen kann. Dafür mal ein DANKE!

  53. Ich lese hier: „Doch Putin ist weiter von einer Niederlage entfernt denn je.“ Das ist wohl unbestritten so und er müßte eigentlich nicht irgend etwas spektakuläres tun oder gar seinen Gegnern Rückenwind fürs Framing verschaffen. Warum aber dann ein „Mord“ an Nawalny? Was hat er davon? So kurz vor der Wahl und kurz nach dem Carlson Interview, in dem er nicht gerade als Stalin 2.0 zu erkennen war? Das Motiv ist mir einfach nicht klar und es ist mir zu einfach, gleich wieder alles genau wissen zu wollen.

    • Dass Putin kein Motiv hatte, bedeutet nicht, dass es keine andere Leute in Russland und in dem Westen gibt, die sich etwas davon versprechen. Wenn Sie schon das Interview erwähnen – sein Tod ist ideal um den Schaden, den das Interview verursachte zu Nichte zu machen. Kann aber ein Zufall sein. Nun aber wenn so ein schöner Zufall schon hilft, dann muss man den Medial ausschlachten. Ich finde es toll wie der Autor des Artikels den Mann als Opfer des Kampf gegen das Rechts einbringt – da passt die Aufregung von Herrn Scholz dazu gerade perfekt, nicht wahr?

  54. Der Artikel, so zutreffend er in weiten Teilen ist, leidet an einem nicht unwichtigen Fehler, der im letzten Absatz deutlich wird. Da ist von“ Europa“ die Rede und von Sch’land, ein failed state. In Europa, genauer in der EU, laeuft gerade ein anderes Programm, in dem es um die Errichtung eines totalitaeren Imperiums unter der Herrschaft eines Regimes bzw einer elitären Clique geht und ein System, das dem in Russland alles andere als unaehnlich ist. Sch’land gibt den totalitaeren Musterstaat im Aufloesungsprozess. Und dahinter steht, etwas beiläufig erwaehnt, der Hegemon, dessen herrschende Elite nicht nur innenpolitische Pläne betreibt, denen aktuell noch Widerstand geleistet wird, sondern die eine fuer ihre Vasallen lebensgefährliche, geopolitische Agenda verfolgt. Dass sich diese mit den Transformationsinteressen der hiesigen Totalitaeren deckt, denen Putin fuer ihre Pläne wie gerufen kommt, wird sich fuer uns als desastroes erweisen. Es wird in absehbarer Zeit keine signifikante Rolle mehr spielen, ob man in China, Russland oder im „Wertewesten“ lebt, denn auch im. Westen ist ein nennenswerter Widerstand gegen das neue totalitaere System, wenn auch unter anderen Narrativen, nicht erkennbar. Der Systemgegensatz, der faktisch schon immer schwächer war, als die jeweilige Bezeichnung, verschwindet. Vor diesem Hintergrund ist es fuer die Untertanen vergleichsweise irrelevant, wo sie leben, allein unter den Aspekten der inneren Sicherheit duerfte der nicht tribalistische Osten fuer Weisse eher interessanter werden.

    • …dass dieser Auflösunhsprozess so schnell vonstatten geht, überrascht mich. Aber es war immer leichter zu zerstören, als (wieder-)aufzubauen.

  55. Wir sollten Russland nicht mit Putin gleichsetzen.
    Präsident Macron hat kürzlich verlauten lasse:
    „Putin hat den stalinistischen Imperialimus wiederbelebt und betreibt Revisionismus. Er erkennt sie Souveranität des ukrainischen Staates nicht an.“
    Es ist das gleiche was Stalin und Hitler auch taten. Beide wollten eine Revision des „Vertrages von Versailles“, sh. „Hitler-Stalin Pakt“ 23.08.1939.
    Das hat die beiden vereint beim gemeinsamen Überfall auf Polen. Beim Verteilen der Beute sind sie sich in die Haare gekommen. Das war der Beginn des 2.WK.
    Das zaristische Russland hat den 1. WK verloren und im „Vertrag von Brest-Litowsk“ Gebiete an den neuen Staat Ukraine, an Polen und die baltischen Staaten abgetreten. Diese Abtretungen wurden im „Vertrag von Versailles“ bestätigt, wie auch die deutschen Gebietsverluste.
    Um die Revision des „Vertrags von Versailles“ geht es Putin auch heute noch.
    Putin wurde als Straßensteuner in die KGB Schulung geholt (lt. eigener Schildeung seines Lebenslaufes im ÖRR), als ungebildeter junger Mensch und daher sehr manipulierbar. Was anderes als stalinistische KGB Ideologie hat er nie gelernt. Er ist daher von dem Falschen das er sagt völlig überzeugt.
    Diese Vorgehensweise mit politischen Gegnern, kennt man aus allen stalinistischen Ostblockdiktaturen, vorexerziert in Russland in der stalinistischen Ära.

    • Die Rolle Polens vor Beginn des WKII sollten Sie noch einmal in Augenschein nehmen. Es ging um Danzig, dessen Versorgung durch die polnische Verweigerung, für den Transit anders als durch Devisen bezahlt zu werden, über die Deutschland angesichts der Wirtschaftskrise aber nicht verfügte, blockiert wurde. In der Angelegenheit gab es eine Reihe ergebnisloser Konsultationen im Vorfeld des Krieges.

    • Das zaristische Russland hat 1813 uns in den Befreiungskriegen mit von Napoleon befreit!

    • Baltische Staaten abgetreten? Die Russen haben geklaut von umliegenden Ländern, was sie nur konnten, s.a. Finnland, von „ihren“ asiatischen Gebieten ganz abgesehen.

  56. > Das große Problem für Europa und für Mittelasien besteht darin, dass Russland den Schritt vom Imperium zur Großmacht, von einer Diktatur zu einer parlamentarischen Demokratie niemals unternommen hat, dass die Freiheit in Russland unbekannt, ein Traum von wenigen geträumt ist.

    Wir hatten mal parlamentarische Demokrattie, inzwischen totalitäre Diktatur Faesers und linker NGOs. Ein Herr Haldewang sinniert über Gedankenverbrechen, wie ich gestern in einem TE-Artikel las. Inwiefern sollen wir freier sein als die Russen?

    Vor wenigen Wochen ist der US-Blogger Gonzago Lira in einem Ukro-Knast gestorben – im Land, welches im Westen als „demokratisch“ belobhudelt wird.

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