Trotz Lauterbachs Pflegereform: Die Eigenanteile, die Bewohner von Pflegeheimen zahlen müssen, steigen weiter. 2576 Euro im Monat müssen sie oder ihre Angehörigen aufbringen, um im ersten Jahr im Pflegeheim leben zu können. Das sind 165 Euro mehr als vor einem Jahr. Der Verband der Ersatzkassen, zu dem etwa die TK oder die Barmer gehören, hat die Kosten ausgewertet.
Im zweiten Jahr des Aufenthalts sinken die Kosten dann auf 2370 im Monat. Das sind wiederum 187 Euro mehr als noch vor einem Jahr. Im dritten Jahr müssen Bewohner oder Angehörige 2095 Euro monatlich bezahlen – 140 Euro mehr als vor einem Jahr. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat für Betriebe und deren Arbeitnehmer die Pflegeversicherung deutlich verteuert. Das rechtfertigte er mit höheren Zuschüssen, um die Eigenanteile in Pflegeheimen zu senken – die sind nun im Schnitt um deutlich über fünf Prozent gestiegen.
Der Verband der Ersatzkassen sieht die Länder in der Pflicht. Die hätten zugesagt, die Investitionskosten der Heime zu übernehmen. Also etwa für neues Mobiliar. Das würde die Bewohner im Schnitt um 485 Euro im Monat entlasten, sagt die Vorstandsvorsitzende des Verbandes, Ulrike Elsner. Bisher würden die Länder fünfeinhalb Milliarden Euro im Jahr einsparen, weil sie diese politische Zusage nicht einhielten.
Die Pflegegesellschaft Rheinland-Pfalz verlangt eine grundlegende Reform der Pflege. In der Gesellschaft sind die Anbieter der Heime organisiert. In einem Positionspapier haben die Verantwortlichen Vorschläge gemacht, mit denen die Pflegebedürftigen entlastet werden sollen: „Ein ‚Weiter so’ können wir uns nicht leisten“, teilt die Gesellschaft mit. Die Versorgungslage für die pflegebedürftigen Menschen werde zunehmend schwierig, auch weil sich viele Familien die notwendige Pflege nicht mehr leisten könnten. „Den Preissteigerungen der letzten Jahre stehen nur minimale Anhebungen der Leistungen aus der Pflegeversicherung gegenüber“, sagt die Vorsitzende der Pflegegesellschaft, Jutta Schier. Sie spricht sich ebenfalls dafür aus, dass die Länder die Investitionskosten der Heime übernehmen.
Die Gesellschaft setzt aber auch daran an, die Ausbildung zu reformieren. So will sie „mehr Hände für die Pflege“ gewinnen und gleichzeitig die Kosten senken. Der Staat soll den Trägern mehr Freiheit lassen, über die Qualität des Personals zu entscheiden. Etwa wenn es um die Aufnahme von beruflichen Quereinsteigern oder ausländische Arbeitskräfte geht. Außerdem sollen nicht mehr die Bewohner für die Ausbildung neuer Kräfte zahlen, sondern der Staat.
In den vergangenen Jahren hat das Gegenteil stattgefunden. Die Politik – vor allem sozialdemokratisch geführte Länder – betreiben eine Akademisierung des Berufes. In der Intensivpflege ist das auch sinnvoll. Aber gerade in der Altenpflege werden auch viele Kräfte für einfachere Aufgaben gebraucht. Diesen Mitarbeitern zu hohe Qualifikationen abzuverlangen, verteuert das System, fördert den Arbeitskräftemangel und hilft somit den Pflegebedürftigen nicht weiter.
Auch fordert die Pflegegesellschaft den Staat auf, die Regulierung runterzufahren. Zu welchen absurden Folgen diese Wut führt, zeigt ein Beispiel, das die Gesellschaft nennt: Oft ist unklar, ob Pflegebedürftige, die kurzfristig gepflegt werden, tatsächlich in ein Heim ziehen. Die Heime müssen trotzdem sofort für jeden Bewerber eine ausführliche, langfristige Pflegeplanung entwickeln. Verbessert sich die Situation der Betroffenen und ziehen sie nicht ein, haben die Betreiber diese Arbeit umsonst gemacht – und um eine zentral planende Bürokratie im Hause Lauterbach zu befriedigen. Über Umwege landen diese Kosten dann bei den tatsächlichen Bewohnern: 2576 Euro im Monat. Und bei Betrieben und Arbeitnehmern – mit höheren Beiträgen zur Pflegeversicherung seit vergangenem Sommer.
Ohnehin sei die bürokratische Umständlichkeit des Systems ein Problem, sagt die Pflegegesellschaft: „Viele Melde- und Antragsverfahren des Landes laufen parallel, verlangen teils inhaltsgleiche Angaben in unterschiedlicher Ausführlichkeit und Frequenz.“ Die Bearbeitung dieser Verfahren und Abfragen binde viele Ressourcen.
Wenn man das Elend aus der Sicht eines Gesunden sieht ist diese Erkenntnis äußerst bedenklich, wer aber selbst darnieder liegt fühlt sich von dieser Thematik nicht mehr betroffen und dann können sich andere Gedanken machen, wie sie es regeln, denn Zeit hatten sie ja genug um darüber nachzudenken und was soll das ganze lamentieren, wenn man selbst schon einige Fälle in der eigenen Familie hatte und den letzten Zustand nur noch mit gläubigem Hintergrund überstehen konnte und gebetet hat.
Anscheinend haben sie aber immer noch zuviel Geld für Asylanten und fremde Kriege, die uns im Prinzip nichts angehen und solange diese Fahrlässigkeit in vollem Umfang besteht müssen unsere Weltenverbesserer auch mal nach innen sehen, denn da hat sich mittlerweile soviel negatives aufgebaut, daß sie allein mit diesem Thema schon überfordert sind und dann noch durch die Welt reisen um Almosen zu verteilen, die sie vorher den Fleißigen abnehmen und sie falsch einsetzen, was noch der Gipfel der Unverschämtheiten ist.
Die Frage stellt sich doch, wo denn all die Koryphäen bleiben, die von berufswegen Verantwortung tragen und der Schrei nach mehr ist die dümmste aller Forderungen, denn es ist nur eine Frage der richtigen Umverteilung und dazu sind sie nicht in der Lage oder wollen nicht, was dann in anderem Licht erscheint und die Corona-Arie hat uns ja exemplarisch gezeigt, welch geistige Verwirrung die deutschen führenden Köpfe überfallen hat, die auch nicht die Hellsten sind, denn sonst würden sie sich bemühen, ein würdiges Alter zu bereiten.
Also bei 2500€ pro MONAT würde mich dann doch mal interessieren wofür das ganze Geld denn nun aufgewendet wird? Leider wird dies nie irgendwo dargestellt.
Für die Pfleger kann es ja nicht sein, denn es gibt ja anscheinend nicht genug, somit dürfte die Bezahlung nicht all zu üppig sein.
Also wer bekommt was und was ist mit dieser allgegenwärtigen absolut schwachsinnigen Dokumentation, die uns von den Amerikanern aufgedrückt und erzwungen wurde (es wird ja überall bis zum abwincken jeder Pups mitlerweile dokumentiert…)
Es gibt kein Leben in Pflegeheimen. Abgesehen von ein paar wenigen Jungen, gibt es da nur hinabsiechende Alte, denen man bei aller Qual noch den letzten Cent rausleiern will.
Hm, selbst für kriminelle Afrikaner und Araber zahlt der Staat über 7.000€ im Monat für die Unterbringung am Flughafen Tegel. Diese Menschen haben hier eigentlich gar nichts zu suchen, aber alte Menschen, die hier ein Leben lang gearbeitet haben, Kinder großzogen und das Land zu dem gemacht hatten, was es vor Merkel war, für die ist an ihren letzten Tagen natürlich kein Geld da. Das ist schon ein feiner Staat und eine tolle Regierung, pfui Teufel!
„… betreiben eine Akademisierung des Berufes. In der Intensivpflege ist das auch sinnvoll. Aber gerade in der Altenpflege werden auch viele Kräfte für einfachere Aufgaben gebraucht. Diesen Mitarbeitern zu hohe Qualifikationen abzuverlangen, verteuert das System…“
Ich bin examierte Altenpflegerin.
Meine Ausbildung dauerte noch 3,5 Jahre, schloss mit der erweiterten Prüfung für die staatl Anerkennung und dem Examen ab. Wohlgemerkt, kein generalisierter Pflegeabschluss, sondern exklusiver Abschluss in der Altenpflege.
Einer der größten Fehler neben der Bachelorisierung alter bewährter Diplom-Studiengänge war die Reform bezüglich der Ausbildungen der Pflegeberufe. Die Säuglingspflege ist und bleibt nunmal ein völlig anderes Feld als die Altenpflege und aus gutem Grund gab es eigene Ausbildungsgänge und Abschlüsse. Ich kann sehr gut beurteilen, wohin diese Entwicklung geführt hat, nämlich zu eindeutig schlechter ausgebildetem Nachwuchs und hoher Fluktuation. Die generalisierte Pflegeausbildung ist nichts anderes als ein Vehikel für heruntergefahrene und „verschlankte“ Ausbildungsanforderungen zulasten aller Betroffenen und zugunsten der Investoren gewesen. Nicht umsonst setzen viele unserer Nachbarländer (wieder) auf eine Akademisierung diverser Pflegeberufe und das unterstütze ich uneingeschränkt.
Wenn es eines gibt, auf das in meiner Berufssparte verzichtet werden sollte, dann sind es minderqualifizierte und größtenteils völlig ungeeignete Menschen, für die die Altenpflege oftmals nur die Endstation jeglicher beruflicher Ambitionen darstellt. Sprich: wer Nix kann und trotzdem muss, geht in die Altenpflege. Oftmals Menschen mit zweifelhaftem Bildungshintergrund und problematischem Privatleben.
Oftmals unmotiviert, grob, unkommuninativ, aggressiv, unkollegial, faul- vermeidend und respektlos.
Meine Erfahrungen sind diesbezüglich mehrheitlich sehr negativ.
Bedenken sollte man auch, dass heutzutage mehr oder weniger ALLE Arbeiten in der Altenpflege als sog. „einfache“ resp „niedere“ Arbeiten im Vergleich zu anderen Arbeitsprofilen gelten. Beseitigung menschlicher Exkremente gepaart mit allgegenwärtigem Verfall und Warten auf den Tod gehört wohl neben Schlachthoftätigkeiten tatsächlich zu den gesellschaftlich am wenigsten angesehenen „Jobs“, hier ergeht sich leider auch TE in unfassbar respektloser Weise über meinen Berufsstand nach den Mottos: „Altenpflege ist ja eh mehrheitlich anspruchslos und einfach“ und ergo „da kann auch jeder Dummi arbeiten“.
Die Wahrheit ist, dass unsere minderqualifizierten Kollegen die von uns vorab bereits versorgten und „präparierten „ Bewohner in den Rolli gesetzt bekommen und dann mit ihnen chillig eine Runde an frischer Luft drehen, da sie für die wahren ach so „einfachen“ Arbeiten gar nicht herangezogen werden können! Die Hilfsarbeiter und Minderqualifizierten bekommen die Arbeiten zugeteilt, wo sie wenigstens keinen größeren Schaden anrichten können und nicht die von ihnen beschworenen „einfachen“ Arbeiten! Bekommen dafür teilweise sogar noch mehr Geld als wir Stammpersonal, weil sie über Arbeitnehmerüberlassungen kommen, wo sie sich noch die ihnen genehmen Schichten auf Kosten der Stammbelegschaften herauspicken. Emotional haben sie keine Verbindung zu unseren Bewohnern, wollen dies auch meist gar nicht . Für uns sind sie oft genug einfach nur Bremskötze in der Arbeit, weil sie alles aufwändig erklärt kriegen müssen und wir sie quasi beaufsichtigen müssen bzw zuarbeiten müssen. Sehr oft sprechen sie nur gebrochen deutsch. Wir Qualifizierten kommen trotz immer mehr Hilfspersonal für die ach so „einfachen „ Arbeiten nicht mehr dazu, die relevanten Arbeiten durchzuführen, für die wir richtigerweise mal aufwendig ausgebildet wurden. Verrückte Welt, die alle Beteiligten ratlos, überfordert und frustriert zurücklässt, aber das Geld im Kasten gewisser Kreise klingen lässt. Aber Hauptsache, der Pflegeschlüssel wird eingehalten bzw man kann damit offiziell Marketing betreiben. ..
Sorry aber ich möchte mal auch TE direkt fragen: was, denken Sie, soll jemand im Altenheim als günstige Hilfskraft für „einfache“ Tätigkeiten, der keinen sauberen Windelwechsel vornehmen kann, beim Anblick eines entzündeten Katheters oder eines künstlichen Zugangs die Zusammenarbeit adhoc verweigert, keine anatomisch korrekten Lagewechsel bei Bettlägerigen vornehmen kann, keine Indikationen versteht geschweige denn therapeutisch umsetzen kann, Notfälle überhaupt nicht erkennt bzw adäquat begleiten kann, keine Zurufe bei Gefahrenverzug versteht ,keine Protokolle bzw Dokumentationen schreiben, nicht mit Angehörigen ein Wort wechseln kann, genervt und laut wird wenn ein Bewohner aufgrund eines Tremors nicht schnell genug schlucken kann beim Füttern, sich lustig macht über Bewohner die Scham empfinden beim duschen, die kein Gebiss behutsam einlegen können,auf demenzielles Verhalten mit Schimpfen reagieren, ach ich bin es tatsächlich leid!
Das ist Realität in diesem Land, und deshalb will auch kein junger Mensch diesen- unter guten Bedingungen sehr erfüllenden- Job mehr erlernen und ist die Fluktuation sehr hoch.
Nutzen tut dieses Schönschreiben eigentlich unhaltbarer Zustände nur den Investoren und Privatiers der Pflegeheimketten usw, denen geht’s nur darum, Qualitätsstandards zu senken um billiges und flexibles Personal reinzuholen.
Ich kann das alles nur noch mit einer Portion Sarkasmus ertragen und empfehle daher allen, die mit niedlichen Tipps für unser völlig korrumpiertes und bewusst heruntergewirtschaftetes Pflegesystem daherkommen:“Werden Sie doch einfach nicht alt oder haben Sie zur Rente 5 Mio auf der Kante, dann klappts auch mit der Pflege!“
„2576 Euro im Monat müssen sie oder ihre Angehörigen aufbringen, um im ersten Jahr im Pflegeheim leben zu können.“
Ich möchte mal gern wissen, wo es so „billige“ Pflegeheime gibt.
Wir müssen für unsere 93jährige Mutter an das Pflegeheim monatlich 3.659,22 EUR zahlen.
Das Pflegeheim erhält zusätzlich von der Pflegekasse noch 777,00 EUR monatlich.
In der Summe erhält das Pflegeheim also 4.436 EUR.
Da kann mir niemand erzählen, dass das Pflegeheim damit nicht ein sehr gutes Geld verdient.
Sämtliche Pflegeheime im Umkreis nehmen übrigens den gleichen Betrag.
Völlig korrekt!!! Wo bleiben die Wahnsinnsgelder, die heute für „Pflege“ aufgebracht werden müssen – in Form von Versicherungsbeiträgen und von Zuzahlungen!!!!????
Ich bitte sie !!! Geld aus Steuern für unsere Alten – geht’s noch ?
Wollen sie etwa keine Radwege in Peru, grüne Kühlschränke in Kolumbien, Smart Cities in Indien …
Ich weiß nicht was da abgeht, auch ich zahle inzwischen circa dasselbe für die PV wie für die KV. Irrwitzige Steigerungen bei der PV mittlerweile!! Von all dem werde ich persönlich wohl nichts haben – schneller Tod ohne längere Pflege irgendwo.
Aber Hauptsache den Pflegekräften geht’s einigermaßen, man muss ja die „dringend benötigten Arbeitskräfte“ auch angemessen entlohnen.
Dieses deutsche „Gesundheitssystem“ ist dermaßen krank, dass man sich schon glücklich schätzen muss, irgendwann endlich unter der Erde zu sein. Danke für die Güte und die Großherzigkeit, Vater Staat!!
Das gesamte Gesundheits- und Pflegesystem in Dt. ist ein üppig gedeckter Tisch für Absahner.
Wer es auf die Spitze treiben will, der baut neben das Krankenhaus oder Pfegeheim noch ein kostenpflichtiges Parkhaus, in dem die Angehörigen ihre Fahrzeuge abstellen müssen, wenn sie den Kranken besuchen. Gleichzeitig besorgt man sich mit der Begründung, dass es sich bei Krankenhäusern und Pflegeheimen um Ruhezonen handelt, noch das entsprechende Parkverbot im umliegenden Areal beim zuständigen Kreis- oder Landesamt.
Ich muss leider sagen, der Beitrag ist nicht der gut ausgearbeitet. So „einfach“ wie es hier geschildert wird, ist es nicht. So richtet sich der Pflegesatz grundsätzlich zunächst nach der Pflegestufe.
Der Pflegesatz wird nach div. Regeln gesetzt, die jeder leicht „googeln“ kann. Richtig ist aber zunächst einmal ca. 2.500 € +. Das kann schnell mehr werden. U.A. je höher das Niveau der Anlage, desto teurer. … Wenn speziell gewünschte Anwendungen nötig sind, Zuschlag. Usw.
Was Anderes, Wichtiges! Ab wann sind z.B. Kinder für ihre Eltern zum Heimaufenthalt zahlungpflichtig? Relativ simpel ab zunächst mal 100.000 € brutto (§ 94 Abs. 1a SGB XII).
Dass der Staat versucht alle Mittel und Wege incl. Tricks an ihr Geld zu kommen, versteht sich von selber. Dann ist ihre Intelligenz und die eines speziellen Anwalts gefordert, um aus der Sache heil rauszukommen, evtl. Incl. Prozess.
Nicht sozial? Egoistisch? … Mit Nichten! Wie viel x Mrd. werden jedes Jahr für Mist und Ferne Länder abgefackelt. Ein Staat ist zunächst für seine Bürger in der Pflicht. Das ist kein Kann sondern ein Muss. Denn schließlich zahlt eine große Mehrheit in Sozialtöpfe ein und Steuern. Und das war ursprünglich mal nur für das eigene Volk und Land gedacht!
Auf jeden Fall kann man das Thema nicht in paar Absätzen abhandeln. … Schlecht!
Es wäre empfehlenswert hierüber evtl. einen Mehrteiler mit Hilfe eines Spezialisten zu erstellen. In unserem aller Interesse. Denn die Gesellschaft wird immer älter und wir könnten auch bald betroffen sein, aktiv oder passiv. Von der grundsätzlichen Altersversorgung möchte ich noch gar nicht sprechen.
Alles weit weg! Zukunft! … Denkfehler!
Ich arbeite seit über 12 jahren in pflegeheimen, dies wohl nicht mehr lange, da man entweder abstumpft oder ausbrennt.
Die Situation hat sich immer weiter verschärft, was eigentlich ein Skandal sein müsste. Neben der kaum bis gar nicht zu schaffenden Arbeit gibt es viel zu viel Bürokratie, wertvolle und ohnehin knappe Zeit wird mit Dokumentationen verschwendet. Die Kontrollen sind ein Witz, denn es kann dokumentiert werden, was gar nicht getan wurde.
Die alten Menschen, von denen noch einige den Krieg erlebten und alle das Land aufbauten, werden unwürdig aufbewahrt, abgeschirmt und selbst „satt und sauber“ können nicht garantiert werden, vor allem die schwächsten, demente und bettlägrige Senioren gehen immer wieder leer aus und können sich nicht wehren, Diebstähle sind fast an der Tagesordnung und aufgrund des Personalnotstandes kommen auch Leute in die Heime, die definitiv den falschen Beruf haben. Manche Schichten werden komplett von Leasingkräften übernommen, die die Bewohner nicht kennen, speziell für die dementen Menschen ein Horrortrip!
Die Sauberkeit und Hygiene lassen oft zu wünschen übrig und das ganze ist oft einfach trostlos.
Am Tag sind es bei uns stolze 4,80 netto für Essen und Trinken, und es ist ein teures Heim…über 4000 Euro im Monat. Von den 6,80 Euro für die Verpflegung werden noch die Löhne der Küchenmitarbeiter finanziert, noch Fragen?
Ich musste Dinge miterleben,.die komplett gegen die Menschenwürde verstossen, die Gesellschaft bekommt das nur am Rande mit, die alten Menschen haben keine Lobby.
Wenn man das mit der Vollversorgung von Menschen vergleicht, die hier keinen Tag gearbeitet haben…soll hier bewusst Wut erzeugt werden?
Mein Vorschlag: Alle Politiker und die entsprechenden Funktionäre sollten alle für mindestens 1 Woche pro Jahr in Pflegeheimen helfen.
Ich habe es selbst erlebt: Kommen Politiker etc. in ein Heim, wird ihnen eine Scheinwelt serviert, an dem Tag ist alles super.
Danke für den Beitrag!!! Der Bürokratismus ist verheerend, nichts als Regularien. Preiswertere Arbeitskräfte dürfen nicht mehr eingesetzt werden, weil es die Politik untersagt. Obwohl sie zufrieden wären und gute Arbeit leisten würden. Linke Politik, EU-Wahnsinn!!!
sorry, aber warum sollte in einem bestehenden Pflegeheim monatlich für jeden Bewohner, Mobiliar im Wert von 485 Euro angeschafft werden?
Allein diese Zahl wage ich denn doch zu bezweifeln. da fällt sonst was mit rein, was mit den Bewohnern höchstwahrscheinlich absolut nix zu tun hat.
Solche Zahlen sollten vom Autor hinterfragt und nicht blind übernommen werden.
485 Euro, das ist die Summe die jeden Monat auf der Rechnung des Pflegeheims ausgewiesen wird und die vom Bewohner zu zahlen ist.
und da fragt niemand mal nach für was das Geld denn tatsächlich ausgegeben wird?
Da gibt es ein Gesetz, wie die Kosten umzulegen und zu berechnen sind.Trotzdem haben die Pflegeheime zu wenig Geld
Neues Mobiliar, das klingt geradezu witzig. Ich habe meinen Vater die letzten Wochen vor seinem Tod zu ungeheuren Kosten in einem AWO- Pflegeheim untergebracht. Er benötigte morgens Hilfe beim Waschen und Anziehen, den Rest des Tages war ich da. Er bekam einen Platz in einem Zweibettzimmer neben einem Komapatienten, sein Mobiliar bestand aus einem Bett, einem Schrankteil und einem Nachtschränkchen. Einen Fernseher habe ich gekauft und dorthin gestellt.
Kosten für Investitionen, Ausbildung, Verpflegung, Unterbringung bei Tagespflege und vieles mehr.
Das schöne daran: Wird alles nicht als Pflegekosten von der Pflegeversicherung anerkannt und nicht erstattet.
Sie müssen das schon richtig lesen, bevor Sie sich aufregen.
„Investitionskosten … also etwa Mobiliar … 485 € pro Monat“ (etwa Mobiliar sagt klar, dass das eins von mehrern Bestandteilen ist)
Sie zahlen die 485 € pro Monat nicht nur fürs Mobiliar, sondern Gebäudeabschreibung, Instandhaltung, Einrichtung, Anlagen.
Das ist im Grunde das Hausgeld fürs möblierte Wohnen in der Anlage.
Die Kosten im Einzelnen haben sich nach Einführungen der Pflegeversicherung entwickelt, vorher gab es nur die Gesamtkosten, die von Selbstzahlern aus dem eigenen Einkommen oder Vermögen, resp. von dem der Angehörigen oder eben aus Steuermitteln vom Sozialamt bezahlt wurde.
Die Einführungen der Pflegeversicherung sollte also in erster Linie die öffentliche Hand entlasten und die
(1.) pflegebedingten Kosten auf die Beitragszahler und Arbeitgeber umwälzen. Die Arbeitgeber waren darüber nicht erfreut und wurden in den meisten Bundesländern mit der Streichung eines Feiertages dafür „entlastet“.
Pflegebedingte Kosten können bis zu den Höchstsätzen von den Pflegekassen (vulgo: Krankenkassen) erstattet werden. Die wehren sich natürlich auch gegen die Inanspruchnahme und haben daher feste, anerkannte Regularien geschaffen, wie weit sie für die Kostenübernahme in Anspruch genommen werden können.
Also alle pflege- und behandlungsbedingten Sach- und Personalkosten.
(2.) Daneben gibt es noch den Posten Unterkunft und Verpflegung. Das sind die sog. „Hotelkosten“. Mit diesem Ausdruck ist schon fast deutlich, worum es sich handelt.
Aber auch nur fast. Denn da gibt es noch die
(3.) Investiven Kosten.
Hier kommen wir zur Antwort auf ihre Frage.
Der Erhalt (und damit die Finanzierung) notwendiger Einrichtungen des Gesundheitswesens ist Ländersache.
Die wehren sich natürlich auch gegen die Inanspruchnahme (und sollten als öffentliche Hand ja auch von der Pflegeversicherung entlastet werden)
Also hat man den Anteil der investiven Kosten an den Gesamtkosten definiert und eine bemerkenswert bürokratische Abrechnung erschaffen (dazu am Ende mehr).
Die investiven Kosten beinhalten recht grob (aber ziemlich umfassend) im kaufmännischen Sinn alle Kosten der Betriebs- und Geschäftsausstattung. Also alles, was eigentlich Ländersache wäre.
Da ist – um jetzt konkret auf Ihre Frage zu antworten – natürlich nicht nur das Mobiliar enthalten.
Sondern auch Lifter, Badewannen (die in der Pflege motorisiert schon recht aufwändig sind) und natürlich als größter Posten die Immobilie selbst.
Hier gehen – je nach Vertragsform der Einrichtung mit ihrem Träger – unterschiedliche Kosten ein.
Im einfachsten Fall ist es die AfA (Absetzung für Abnutzung), also die gesamten Gebäudekosten verteilt auf die Nutzungsdauer (bei Pflegeheimen 30 Jahre) und dann umgelegt auf die zur Verfügung gestellten Heimkosten.
Da kommt – um jetzt sehr konkret zu antworten – bei einem mehrere Millionen teuren Gebäude schon einiges mehr zusammen, als nur mit Mobiliar.
Aber auch das Mobiliar nutzt sich ja ab und verschleißt schneller als die Immobilie und muss entsprechend erneuert werden.
Damit da nicht übertrieben wird, wachen darüber befugte Vertreter der Sozialämter als Kostenträger, Landschaftsverbände oder Abteilungen in den Gesundheitsministerien der Länder beispielsweise.
Der besondere Kniff in der oben erwähnten bürokratischen Abrechnung liegt nun darin, dass die Landespflegegesetze bestimmen, dass die investiven Kosten aus der Pflicht der öffentlichen Hand zur Finanzierung der Gesundheitseinrichtungen erstattungsfähig sind.
Da hat man nun rechtssicher bestimmt (und vertrauen Sie mir, das wurde vor Gericht bestätigt), dass die Erstattung der investiven Kosten mittels des sog. Pflegewohngeldes nur in so weit möglich ist, wie das eigene Einkommen (hier nur das Einkommen und nicht das Vermögen) dazu nicht ausreicht.
Um es deutlich zu sagen: Hier hat man sich von Seiten der öffentlichen Hand soweit von der eigenen Verpflichtung entbunden, wie bei den Pflegebedürftigen noch etwas zu holen ist.
Konkret: Wenn das Einkommen des Bewohners reicht, die Kosten nach Abzug der Leistungen der Pflegekasse zu zahlen, dann muss ihm das in Rechnung gestellt werden. Erst wenn das Einkommen dazu nicht langt, gibt es Anspruch auf Pflegewohngeld.
Damit sollte Ihre Frage im Prinzip schon vollständig beantwortet sein.
Falls Ihre Aufmerksamkeit nun aber noch nicht gegen Null geht, möchte ich noch eine kleine Exkursion zu den investiven Kosten anhängen.
Ich möchte hier voranstellen, dass in der stationären Pflege aufgrund der weitestgehend kostendeckend festgelegten Pflegesätze nicht wirklich viel Geld zu verdienen ist.
Daher sind die Betreiber zum größten Teil gemeinnützige Einrichtungen caritativer Träger.
Falls man bei den Kosten in den Pflegesatzverhandlungen nicht betrügt.
Oder falls man die Regularien der investiven Kosten nicht exzessiv ausnutzt.
Es muss ja nicht unbedingt die Abschreibung als Gebäudekosten in die Rechnung einfliessen.
Es gibt durchaus kreative Miet- oder Sale-and-lease-back-Konstruktionen, bei denen der Betreiber der Pflegeeinrichtung die Immobilie vom Träger mietet.
Und selbst da gibt es Spielraum, wo der Träger die Immobilie selbst von Privateigentümern least, um so die eigenen Kosten nachzuweisen.
Die Träger aus der Nachkommenschaft der Kreuzritter sind sehr stark darin, die machbaren Grenzen dabei auszuloten.
Die Immobilie gehört dort fast nie dem Träger, sondern einer oder mehreren Freifrauen oder Freiherren.
Man erkennt das allerdings recht leicht.
Bei insgesamt vergleichbar hohen Gesamtpflegesätzen ist bei ihnen der Anteil investiver Kosten in etwa doppelt so hoch.
Das bedeutet natürlich, dass in diesen nahezu gleich teuren Einrichtungen um genau diesen höheren Anteil entsprechend weniger Personal für die Pflegebedürftigen vorhanden ist.
Wow, vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Das klärt für mich manches.
Auch die umänderungen von Pflegeheimen in Asylheime. Wenn man „dumm“ genug war das Haus selbst im Eigentum zu haben und die 30 Jahre AfA abgelaufen sind, muss man ja die Nutzung ändern …
Dann die Imobilie verkaufen, nach 5 Jahren teuer sanieren und danach kann es dann wieder Pflegeheim werden …
und das alles im rechtlich korrekten Vorgehen.
Die Pflegedebatte ist schon merkwürdig. Zum einen ist es völlig normal, dass der zu pflegende Mensch seine Pflegekosten soweit möglich aus eigenen Mitteln bestreitet. Zum anderen fallen für Verwandte, ja selbst die Kinder nur dann Kosten an, wenn diese überdurchschnittlich vermögend sind und über jährliche Einkünfte oberhalb 100.000€ verfügen. Und wird nur das prozentuel angetastet, was oberhalb dieser Grenze liegt.
Es zahlt also einerseits der Pflegepatient, oder in sehr seltenen Fällen extrem wohlhabende Familien, die in der Regel ohnehin komplett private Pflege in Anspruch nehmen.
So soll die Debatte wohl davon ablenken, welch exorbitante Geldsummen in der Pflege verschwinden. Die Pflege und Unterbringung sind keineswegs die Minimum rund 5000€ monatlich wert. Es soll nicht nachgefragt werden, wo die Milliarden versickern.
Auch die Löhne in der Pflege sind längst kein Problem mehr. Es wird gut gezahlt, alleine (und verständlich), es will trotzdem kaum jemand in der Pflege arbeiten. Das liegt nicht am Geld, sondern an den Bedingungen, wie gearbeitet wird. Auch im Ausland wird man nur wenige finden, die so arbeiten wollen.
Und zu guter Letzt: ein Pflegeheim ist kein Altenheim. Wer im Pflegeheim ist, dreht quasi die letzte Lebensrunde. Die brauchen ihr Geld wirklich nicht mehr. Daher verwundert die Sorge um finanzielle Mehrbelastung. Die werden (bis auf die genannten Kurzzeitpflegefälle) nicht mehr nach Hause kommen oder am Geselschaftsleben teilnehmen.
Und wo kein Geld da ist, springt der Steuerzahler ohnehin ein. Gerade deshalb muss man fragen, wo bleibt das Geld? Für 5000€+ kann man auch seinen Job kündigen und selber pflegen. Lediglich bei palitativer Pflege oder Demenzen mag das nicht mehr leistbar sein.
Also, was wollen wir als Gesellschaft? Diese Zustände dulden und mehr und mehr für fast nichts bezahlen? Oder genau hinschauen, wo landet das Geld?
Viele Pflegeeinrichtungen sind in der Hand großer Unternehmen, die bis zu hundert Heimen betreiben. Natürlich hat man da Gewinnabsichten. Das gilt auch für die „karrikativen“ Betreiber wie die Diakonien, DRK und kommunale Einrichtungen. Alle wollen ihren Schnitt mit den Alten machen, und nicht zu knapp, bitte. Sonst lohnt es sich ja nicht.
Von den 5.000 Euro, die ein Pflegeplatz kosten, sind vermutlich 20% reiner Nettogewinn.
Ich habe bereits hier und einen Beitrag weiter recht ausführlich auf die Kostensituation geantwortet. Es lohnt sich vermutlich für Sie, diese Beiträge zu suchen und zu lesen.
Nur zu Ihrer Information:
Bei den Pflegesatzverhandlungen mit den Vertretern der Kostenträger ist es unmöglich, mehr als nur drei Prozent kalkulatorischen Gewinn für die nächste Periode (meist ein Jahr) herauszuhandeln.
Dieses Sätze sind dann fix und als Einrichtung müssen Sie mit diesem „üppigen Polster“ alles auffangen, was während der festgeschriebenen Pflegesätze in der Zukunft an unerwarteten zusätzlichen Kosten anfällt.
Wie ich bereits woanders geschrieben habe:
Das System der Festlegung der Pflegesätze lässt nicht zu, dass da viel Geld zu verdienen ist.
Wenn man nicht betrügt oder windige Eigentums- und Mietverhältnisse schafft.
Dann geht es allerdings zu Lasten der Bewohner und auf die Knochen der dann zu wenigen Mitarbeiter.
Genau so ist es. Es wird nicht hinterfragt, wofür genau diese exorbitanten Preise, die ein Pflegeplatz kostet, ausgegeben werden. Wohin verschwindet das Geld? Was kostet an einem Zimmer, in dem der Bewohner seine paar eigenen Möbel drin hat, plus knapper, stets unterbesetzter Pflegebetreuung, wovon die meisten keine qualifizierte Ausbildung haben, plus günstigster Gemeinschaftsverköstigung, 3000-5000 Euro oder mehr? So gut werden die paar Pfleger nicht bezahlt, dass diese Summen anfallen würden.
Soviel ich von einem Insider mal gehört habe, sahnt bei den Pflegeheimen ganz gehörig die Immobilienmafia ab. Das viele Geld geht vor allem für die Immobilienfinanzierung des Heimgebäudes drauf.
Sie wundert die Sorge um die Mehrbelastung, da Pflegeheimbewohner ihr Geld ja nicht mehr bräuchten. Soviel ich weiß, zahlt das Sozialamt auch nicht jede Summe, sprich: Wenn Rente plus Pflegegeld für den Pflegeplatz nicht ausreichen (im Osten ist das oft der Fall), muss man das allerbilligste Heim nehmen, in dem die Lebens-/Pflegequalität dann auch noch schlechter ist, als vielleicht in einem teureren.
Dass man für 5000 € auch selbst pflegen kann, als Job, ist keine schlechte Idee. Aber, bei häuslicher Pflege bekommt man ja viel weniger Pflegegeld von der Pflegekasse (Pflegegrad 5 = 947 €), im Gegensatz zur Pflege im Pflegeheim (Pflegegrad 5 = 2200 € + Zuschläge). Dazu kommen die Wohn- und Essenskosten zu Hause. Wenn der alte Mensch Ihnen also ein Gehalt von 5000 € zahlen will, wird es für ihn vermutlich auch nicht günstiger, als der Pflegeheimplatz.
Aber kleine private Pflege-Wohngemeinschaften (2 oder mehr Pflegebedürftige), in einer privaten Wohnung, könnten vielleicht eine Lösung sein.
Dennoch müssten unbedingt diese Machenschaften, die hinter den völlig überhöhten Pflegeplatz-Preisen stehen, hinterfragt und vor allem öffentlich und breit thematisiert werden.
Ist Ihnen schon mal der Gedanke gekommen, dass nicht alle Pflegebedürftige von ihren Angehörigen gepflegt werden können und es auch Rentner gibt, die sich gar kein Pflegeheim leisten können? Selbst bei Pflegegrad 5, was einen erheblichen Pflegeaufwand bedeutet, mit 947 Euro und einer mikrigen durchschnittlichen Rente von 1260 Euro wird das für die meisten Angehörigen eine finanzielle Herausforderung, wenn sie ihre berufliche Tätigkeit dafür aufgeben. Bei Ihren 5000 Euro müsste der Pflegebedürftige also über eine Rente oder ein Vermögen verfügen, dass monatlich 4053 Euro beträgt.
Ohne die Details in der Pflege zu kennen, hätte so was schon fast vermutet. Es ist wie überall, wo der Staat oder staatliche Organisationen die Finger im Spiel haben.
Egal ob das Geld bei irgendwelchen Geschäftsführern, Behörden, Vereinigungen, NGOs oder sonstigen Nutznießern (und Nichtsnutzen) landet, es ist wie im ÖRR, wo Milliarden nicht im eigentlichen TV-/Radio-Programm landen, sondern bei Vortänden, in Pensionen, bei verdienten Mitarbeitern, oder, oder, oder… Es ist wie bei vielen (den allermeisten?) Spendenorganisationen, wo bis zu 90% der Spenden im Sumpf verschwinden und nur ein kleiner Teil wirklich am Ziel ankommt. Darum spende ich nicht mehr.
Das Land ertrinkt mittlerweile in einer systemischen Korruption. Wie sagt man: Wie der Herr, so’s Gescherr.
Ich möchte Ihnen gerne auf Ihren Post antworten.
Vorausschicken will ich allerdings auch, dass ich wirklich viele Jahre Erfahrung in der stationären Pflege gesammelt habe.
Ich habe viele schöne Erinnerungen an diese Zeit und Sie dürfen mir glauben, es gibt kaum eine befriedigerende Arbeit, als die Bedürfnisse hilfsbedürftiger Menschen zu erfüllen.
Natürlich habe ich auch wirklich abgründige Erlebnisse gehabt.
Die schlimmsten Zeiten sind aber, trotz des schlechten Rufes der Altenpflege – auch aufgrund der mit der Pflegeversicherung eingeführten Qualitätskontrolle – vorbei.
Die unterirdischen Einrichtungen wurden in der Zwischenzeit geschlossen oder reorganisiert.
Aber:
Auch heute gibt es noch gewaltige Qualitätsunterschiede.
Im schlimmsten Fall handelt eine Einrichtung noch nach der sich schon lange überlebten Maxime „Satt und Sauber“.
Ich kann Ihnen in einem Punkt recht geben:
In den allermeisten Fällen ist die stationäre Pflegeeinrichtung die letzte Station eines Menschen auf dieser Erde.
Es gibt übrigens keinen Unterschied zwischen Alten- oder Pflegeheim.
Mit Einführung der Pflegeversicherung wurde der Grundsatz ambulante Pflege in den eigenen Wänden vor (teurer) stationärer Pflege umgesetzt.
Es gibt zwar einzelne, mehr oder weniger selbstorganisierte WG-Wohnformen, aber auch da funktioniert es nur solange, wie der Einzelne in der Lage ist, seinen eigenen Tagesablauf zu strukturieren.
Bitte stellen sie sich Pflegeheime nicht als Hotel vor, in das man zieht, wenn es einem daheim zu langweilig wird.
Die Bewohner stationärer Pflegeeinrichtungen sind im Durchschnitt Mitte 80 Jahre alt und schwer pflegebedürftig.
Das funktioniert nicht mehr zuhause.
Ich habe viele Angehörige kennengelernt, die zwar guten Willens waren, aber kurz davorstanden, an der „rund um die Uhr“ Belastung zugrundezugehen.
Es stimmt schon, wenn alte Menschen einmal pflegebedürftig werden, wird das nicht mehr besser und der Aufwand erhöht sich von Jahr zu Jahr.
Damit ist man in der Familie schnell überfordert (oder auch langsam, einige haben das die ersten Jahre bewundernswert geschafft).
Deshalb sind Pflegeeinrichtungen im Idealfall personell gut aufgestellt.
Grob kann man sagen, dass für jeden Bewohner ein Mitarbeiter in der Pflege gebraucht wird.
Das hört sich nach viel an, relativiert sich allerdings, wenn man bedenkt, dass auch die Pflegemitarbeiter geregelte Arbeitszeiten haben (sollten).
So ist ein sechs-Schicht-Betrieb (drei Schichten am Tag und natürlich auch drei am Wochenende) üblich.
Pflegemitarbeiter dürfen auch Urlaub machen und dafür muss ein entsprechender Personalstamm vorgehalten werden.
Dann sollten mindestens 50 Prozent des Pflegepersonals qualifizierte Kräfte sein.
Natürlich kommen da zur Pflege noch die nicht ganz unerheblichen Arbeitsplätze in der Hauswirtschaft, der Küche, der Verwaltung und dem sozialen Dienst dazu.
Denn eine würdige letzte Station auf dieser Erde sollte den Menschen jenseits von satt und sauber noch die Lebensqualität bieten, die sie sich am Ende eines arbeitsreichen Lebens verdient haben.
Im Idealfall!
Dann wären wir also grob bei etwa 1,4 Vollzeitstellen pro Bewohner.
Ich schätze, damit sind dann die von Ihnen genannten 5.000,- Eure erklärt.
Natürlich geht es auch billiger!
Aber dann müssen Sie sich darüber im Klaren sein, dass sie damit nicht nur den alten Menschen nicht gerecht werden, sondern auch die Mitarbeiter auf Verschleiß arbeiten.
Ich kenne diese Pflegeeinrichtungen.
Das sind die, die glückliche Kassierer an den Kassen von Discountern schaffen.
Es gibt wahrhaftig genug qualifiziertes Pflegepersonal in Deutschland.
Nur haben sich viel zu viele aufgrund der Überlastung bei fehlendem Personal längst von dem ehemaligen Traumberuf verabschiedet.
Das liegt nicht am mangelnden Personal (und auch nicht an der schlechten Bezahlung, auch da haben sie recht).
Ich gebe Ihnen ein konkretes Beispiel:
In den Einrichtungen, in denen ich gearbeitet habe, hatten wir nie Probleme, vernünftiges Personal zu bekommen und zu halten.
Im Gegenteil, wir haben in den Eingangsstufen sogar unter Tarif gezahlt.
Dafür hatten wir unseren Personalschlüssel immer voll ausgelastet.
Allerdings waren wir mit unseren Pflegesätze auch am oberen Rand des Durchschnittes.
Waren wir teuer?
Unsere Bewohner und die Angehörigen sahen das anders und nannten uns preiswert.
Als letzte Bemerkung zu der von Ihnen aufgebrachten Kostendiskussion:
Eine Einrichtung, die nur um 25 Prozent günstiger gewesen ist, hatte aufgrund der festen Kosten je Bewohner schon nur noch die Hälfte unseres Personalstammes.
Wo würden Sie lieber arbeiten?
„Lauterbach“ und „Pflege-Reform“…
….ist wie……..
…“Annalfabeet“ und „Rächtschraiprehform“.
Nur noch 10-mal schlimmer…
„2576 Euro im Monat müssen sie oder ihre Angehörigen aufbringen“
Wo haben Sie denn diese lustige Zahl her, frage ich mich. Legen Sie noch einen Tausender drauf, dann stimmt es ungefähr für Süddeutschland.
So sieht es aus! Die Generation, die das Sozialsystem mit mindestens 40-45 Arbeitsjahren und entsprechend hohen Beiträgen finanziert hat, kann auf der letzten Station vor dem Tod noch den Sparstrumpf aufbrauchen. Die Steuereinnahmen (in den letzten Jahren so hoch wie nie zuvor) verschenkt das beste Deutschland, das wir je hatten, in die ganze Welt!!
Das ist regional schon unterschiedlich und dann gibt es auch noch zu bezahlende Qualitätsunterschiede. Ein (und das ist nicht bös gemeint) DRK-Pflegeheim in einem Plattenbau am Stadtrand in Mitteldeutschland ist halt nicht ganz so teuer.
Wer hart arbeitet, zahlt sein Leben lang hohe Steuern und Abgaben an den Staat. Was er zusammengespart hat geht für die Pflege drauf. Ist das vielleicht auch ein Grund für das im EU-Vergleich niedrige Vermögen der Deutschen?
Alles bezahlt, von der Wiege bis zur Bahr,e bekommen Transferempfänger.
Hätten wir unsere rentenbeiträge angelegt und nicht dem staat geschenkt dann würden wir jetzt hohe renten haben und hätten nicht diese probleme wie hier bei dem thema.
Falsch. Geld an sich besitzt keinen Wert (darum gibt es ja auch so etwas wie Inflation oder Deflation) er basiert auf Vertrauen und Verabredungen. Es spielt keine Rolle, ob Sie einen Geldbetrag ansparen oder als Beitrag in ein Umlagesystem einzahlen. Keine Bank, nichts kann diesen gesparten Betrag so aufbewahren, dass er herumliegt und dann an einem Rückzahltag X zu diesem Wert da ist.
Stattdessen sind gesparte Gelder nur sogenannte Buchwerte. Das bedeutet, die Bank (bei Ansparen) bzw. der Staat (bei Umlage) VERSPRECHEN Ihnen, an einem Tag X (also nach Renteneintritt) Ihnen einen bestimmten Betrag auszuzahlen. Doch der ist dann nicht mehr das Geld, das Sie früher „eingezahlt“ haben. Er muss zum Auszahlungszeitpunkt erst wieder erwirtschaftet werden, damit er Ihnen für Ihren Konsum zur Verfügung gestellt werden kann.
Darum spielt es am Ende keine Rolle, ob ein Altersversorgungssystem auf Kapital- oder auf Umlagebasis beschaffen ist. Es basiert immer auf der Generationenfolge. Wenn Sie sich als Vermögen eine Zinswohnung zulegen, um sie als Rentner zu vermieten und von der Rendite zu leben, so müssen dafür zwangsläufig Mieter vorhanden sein, die überhaupt bereit und in der Lage sind, Miete zu zahlen und Wohnungen nachzufragen. Gibt es diese nicht (mangels Nachwuchs) dann ist die Mietwohnung so wertlos wie Sandkörner in der Kalahari. Auch, wenn Sie 30 Jahren vorher dafür viel Geld bezahlt haben. Ihr Wert in der Zukunft ist nur eine Projektion.
Das ist das zentrale Problem des deutschen Altersversorgungsproblem. Geburtenrate 1,36. Daran kommt man nicht vorbei, und mit jeder geburtenarmen Generation wird es schlimmer werden.
Ein Grund wird sein, dass der Deutsche keinerlei Gefühl für den Wert von Geld hat. Jede Summe wird gezahlt, man hat es ja.
Das macht man so lange, bis man die nächste Elbogenrally nicht mehr mithalten kann und bei der Wohnungssuche feststellt, dass man selbst die Preise so hochgetrieben hat, dass 60er Jahre Nachkriegsbau mittlerweile mehr kostet, als Neubau.
Oder im Supermarkt. Statt den Yoghurt für 1€ liegen zu lassen, wird er stur weitergekauft, solange es geht. Einfach mal verzichten, um den Handel wieder auf den Boden der Realität zu holen, dass kann der Deutsche nicht. Man hat es ja (noch).
Für das Auto zahlt man gerne 30-50% mehr, als 100km weiter im Ausland-man hat es ja.
Im Pflegestadium konsumiert man ohnehin nicht mehr, da siecht man dahin. Ob man da noch Geld hat, ist faktisch egal.
Das grundlegende Problem ist wohl eher der Mangel an ökonomischer Bildung. Davon wird auch nichts in der Schule vermittelt.
Viele kennen nicht mal eine Bilanzgleichung, Zinseszinsrechnung wird vernachlässigt, es gibt keine Haushaltsbücher bzw. Kontrolle über die Ausgaben und Investitionsrechnung ist genauso ein Fremdwort wie etwa Kapitalanlagen o.Ä. Es wird eher vermittelt, dass Reichtum und Armut naturgegeben sind,
Die Wahrheit ist: Würden die Leute tatsächlich verstehen, was das dt. Steuer – und Abgabensystem bedeutet, dann würde es morgen eine Revolution geben. Und deswegen wird auch keine ökonomische Bildung vermittelt.