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Das Monster Inflation ist putzmunter

04.01.2024

| Lesedauer: 3 Minuten
In den vergangenen Monaten war die Inflationstendenz rückläufig, Grund für Selbstlob in den Jahresendreden der Ampel-Politiker. Aber jetzt zeigt sich: Die Geldentwertung wird wieder angeheizt.

Die bundesweite Inflationsrate, die in den vergangenen 5 Monaten kontinuierlich gesunken und für November mit 3,2 Prozent berechnet wurde, hat im letzten Monat des Jahres wohl wieder zugelegt – und zwar relativ deutlich. Darauf deuten erste Zahlen aus den Bundesländern hin, die bereits am Donnerstagmorgen veröffentlicht wurden. Demnach stieg die Teuerung der Verbraucherpreise in Bayern von 2,8 im November auf 3,4 Prozent im Dezember und in Hessen von 2,9 auf 3,5 Prozent.

In Niedersachsen kletterte sie von 3,1 auf 3,7 Prozent, in Baden-Württemberg um 0,4 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent und in NRW von 3,0 auf 3,5 Prozent. Als Grund wurde unter anderem ein deutlicher Anstieg bei manchen Lebensmitteln, aber auch ein „Basiseffekt“ genannt, der sich auf die „Dezember-Einmalzahlung“ zur Entlastung der privaten Haushalte für Erdgas und Fernwärme im Dezember 2022 bezieht.

Die endgültigen Zahlen für das Bundesgebiet kommen Mitte des Monats, dabei gibt es aber nur sehr selten Änderungen zu den regionalen Werten.

Dass der Preisauftrieb zum Jahresende vorübergehend wieder Fahrt aufgenommen hat, wurde erwartet – auch wegen eines statistischen Effekts: Vor einem Jahr hatte die Bundesregierung die monatlichen Abschlagszahlungen für Gas und Fernwärme einmalig übernommen. Jetzt schlagen Preiserhöhungen auf die Verbraucher durch. Für das Gesamtjahr 2023 rechnen Volkswirte rückwirkend mit einem Wert um die sechs Prozent nach 6,9 Prozent im Jahr davor.

In den vergangenen Monaten war die Tendenz der Beschleunigung der Inflation rückläufig: Dank gesunkener Energiepreise ging die Inflationsrate fünf Monate in Folge zurück und erreichte im November mit 3,2 Prozent den niedrigsten Stand seit Juni 2021. Das darf aber nicht darüber wegtäuschen: Die massiven Preiserhöhungen von 2022 und 2023 bleiben bestehen – billiger wird keine relevante Produktgruppe. Schlagzeilen wie „die Inflation sinkt“ beschönigen den Sachverhalt, dass die verfügbaren Einkommen dramatisch gesunken sind. Anders formuliert: Die hohen Preissteigerungen der letzten beiden Jahren sind schon in den Preisen drin, während die Nettoeinkommen kaum mithalten konnten.

Auch bei Nahrungsmitteln schwächte sich der Preisauftrieb ab – lag aber weiterhin deutlich über der Gesamtteuerung. Das trifft vor allem weniger wohlhabende Haushalte, die einen größeren Teil ihres Einkommens für Nahrungsmittel ausgeben müssen.

Die Bundesregierung feuert ihrerseits auch die Inflation weiter an. Der Anstieg von LKW-Maut um 80 Prozent, die CO2-Luftbesteuerung um plus 50 Prozent, die Mehrwertsteuererhöhung in Restaurants, die neue Plastik-Steuer – das alles wird auf Preise überwälzt und treibt das Preisniveau. Die Hoffnung des Wirtschaftsministeriums, dass beispielsweise die Hersteller die steigende Plastikbesteuerung tragen, statt sie weiterzugeben, zeigt nur, wie naiv mittlerweile die Wirtschaftspolitik denkt und handelt. Auch wenn in Sonntagsreden das Gegenteil behauptet wird, so ganz unrecht sind steigende Preise der Wirtschaftspolitik nicht.

Weniger verfügbares Einkommen bedeutet niedrigere Nachfrage und weniger Konsum. Das kann man schon jetzt messen im Rückgang des CO2-Ausstoßes der Industrie und im sinkenden Energieverbrauch: Beides sind Indikatoren für das schnelle Sinken der Wirtschaftsleistung. Wirtschafts- und Verbraucherinteressen werden der Klimapolitik untergeordnet. Der soziale Friede soll durch gezielte Unterstützung genehmer Bevölkerungskreise gesichert werden: So steigen die Leistungen für das Bürgergeld innerhalb der Jahresfrist um 25 Prozent. Verlierer dagegen sind Rentner, die keine angemessene Rentenerhöhung erhielten und deren Rentensteigerung nach Vorstellungen vieler SPD-Politiker und des Sachverständigenrats künftig gekappt werden sollen.

Während Beamte und der öffentliche Dienst bis hin zu Lokführern zum Teil zweistellige Lohnsteigerungen erhielten, schmieren die Gehälter von den Beschäftigten vieler Industrie- und Wirtschaftsbranchen einfach ab. Auch darin liegt der Keim dafür, dass die Beruhigung der Inflation auf hohem Niveau nur vorübergehend sein wird: Bei den nächsten Tarifrunden werden die Gewerkschaften höhere Löhne fordern müssen, wenn sie ihren Ruf loswerden wollen, dass sie nur noch Handlanger der rot-grünen Wirtschaftspolitik, aber nicht mehr Interessenvertreter ihrer Mitglieder sind. Dann droht die Lohn-Preis-Spirale, zusammen mit staatlich erzwungener Preissteigerung in Gang zu kommen.

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41 Kommentare

  1. Die Inflation ist ein Zusatzsteuer. Es gab Zeiten in der BRD, da kostete der Liter Super unter einer D-Mark. Nach heutigen Preisen zahlt man rund 2 Euro, also fast 4 D-Mark. Die Inflation beträgt damit rund 300 % oder 75 % Kaufkraftverlust, nur mit dem Unterschied, dass heute fast alle den Spitzensteuersatz erreichen und jeder Mann seine Frau mit zur Arbeit nehmen muss, um über die Runden zu kommen. Das ist modernes Mittelalter.

  2. Ach ja, Putin ist also unschuldig??? Sie machen es sich ja sehr leicht und bequem.

  3. Die Mehrheit versteht nicht, dass wir ein Minuszeichen vor der Inflationsrate bräuchten, um wieder die alten, niedrigeren Preise zu bekommen. Das wird nicht geschehen. Alternativ bräuchte es Lohnerhöhungen in gleichem Umfang, was aber in einer beginnenden Wirtschaftskrise nicht einfach hinzubekommen ist. Und dennoch könnte man das Problem entschärfen, indem Strom wieder effizienter selbst erzeugt und wieder preiswerteres Gas/Öl importiert wird. Man muss mittlerweile annehmen, dass dies gar nicht gewollt ist.

  4. Der Warenkorb wurde 2020 verändert, um die Inflationsrate niedriger erscheinen zu lassen. Nettokaltmiete jetzt 19,7 % und Haushaltsenergie 4,34 %. Es gibt im Wesentlichen drei Verfahren, um die Inflationsrate herunter zu rechnen. Das Quantitative Verfahren: Benzin wird teurer. Angeblich spart jetzt der Autofahrer oder nutzt andere Verkehrsmittel. Jetzt wird der Benzinanteil im Warenkorb gesenkt. Das Qualitative Verfahren: Lachs wird teurer. Jetzt wird unterstellt, dass der Fischliebhaber auf den billigeren Thunfisch umsteigt. Das Hedonische Verfahren: Dies ist besonders trickreich. Der neue PC kostet soviel wie der alte, hat aber mehr Speicherkapazität und eine höhere Taktfrequenz. Durch den Leistungsvergleich wird jetzt der Preis statistisch reduziert. Ob der Nutzer die höhere Leistung wirklich nutzt? Leider wird die “geplante Obsoleszenz” nicht gegen gerechnet. An den gigantischen Elektroschrottbergen sieht man, dass die neuen Geräte keine lange Lebensdauer haben. Ist die Garantiezeit vorbei, beginnen die Ausfälle. Gilt übrigens auch für Kleidung. Zum schieren Überleben muss ich Lebensmittel, Elektrizität, Heizöl und Gas einkaufen. Deshalb schmerzt die enorme Preissteigerung in diesem Sektor besonders. Neue Möbel oder Kleidung brauche ich nicht unbedingt. Beides könnte ich auch gebraucht für sehr kleines Geld kaufen. Der derzeitig verwendete Warenkorb entspricht nicht der Lebenswirklichkeit!

    • Kalt- Miete 20% ist natürlich ein Witz, 25- 30% wäre angemessen und Durchschnitt, auch wenn Manche 50% oder nur 15% zahlen.

  5. Die Inflation wird von der Ampel geschürt. Und das bewusst. Über die Teuerungen werden mehr Einnahmen über die MwSt. erzielt. Geld, was für die Ewigkeitsgarantie an die Ukraine geht, deren Krieg noch so lange zu finanzieren wie nötig…bis zum Endsieg. Diese Schwachköpfe in Berlin sind der letzte Sargnagel, mit dem der Deckel geschlossen wird. Ja, und dann noch die CO2-Steuer, Migration usw usw.

  6. Die meisten merken schon, dass sie immer ärmer werden. Schuld sind die Umstände. Ross und Reiter benennen ist rechtsradikal und unerwünscht. Wer so etwas versucht, ist wahrscheinlich AFDler.
    Der Altparteienwähler möchte mit Inflation und stark steigenden Energiepreisen nicht belästigt werden. Das sind Dinge, die einfach vom Himmel fallen, ohne das einer Schuld ist, außer vielleicht Putin. Gleiches konnte man 2008/2009 bei der merkelschen Griechenlandrettung beobachten. Die Billionen an Verpflichtungen zu Lasten Deutschlands wollte keiner hören.

    • Weil wir überwiegend extrem bequem sind – und gerade Gutsituierte wie Pensionäre!

  7. In den vergangenen Monaten war die Inflationstendenz rückläufig, Grund für Selbstlob in den Jahresendreden der Ampel-Politiker…
    Die Inflation ist nicht weiter wichtig. Die Ampel ist ohnehin nicht in der Lage, die Inflation zu mindern. Da kann man schreiben, was man will. Gleiches gilt für die Oppositionsdarsteller.
    Viel schlimmer sind andere Meldungen

    Prügel-Attacke in Krankenhaus

    Schläger drohten Arzt: „Wir schlitzen dir die Kehle auf!“

    https://www.bild.de/regional/berlin/berlin-aktuell/schlaeger-drohten-berliner-arzt-wir-schlitzen-dir-die-kehle-auf-86632064.bild.html

    Wer diesen Artikel liest hat andere Sorgen.
    Ob unser (H)ampelstaat seine Bürger beschei.., Steuergelder veruntreut, mit vollen Händen aus dem Fenster schmeißt und unsäglich dilettiert, ob die Inflation höher oder niedriger sei soll, das Hochwasser mit oder ohne Gummistiefel besucht wird u.a. Es reicht. Eine Regierung, die gegen das Land und dessen Bevölkerung regiert, gehört weg.
    Muß man wirklich lesen

    Neue Umfrage zeigt: Die Deutschen trauen Scholz und der Ampel nicht mehr

    https://www.merkur.de/politik/umfrage-zeigt-kein-vertrauen-fuer-kanzler-olaf-scholz-und-bundesregierung-ampel-92758629.html

    Was muß eigentlich noch passieren?

  8. Alle diese „Zahlen“ aus den Bundesländern von irgendwelchen Instituten oder Forschern sind doch geschönt, weil von der Politik bestellt! Die haben mit der Realität nichts mehr zu tun. Das merkt aber auch jeder, der noch einigermaßen bei Verstand ist, wenn er auf sein Konto oder in seinen Geldbeutel schaut. Wie man diesen dreisten Wahrheitsverdrehern in Regierung und angeschlossenen Medien noch glauben kann, verstehe ich nicht!

  9. Ich weiß nicht, ob man den Zahlen trauen kann. Bei Corona waren die auch getü… äh.. tschuldigung, falsch.

  10. …….es kommt nicht darauf an, die zukunft vorauszusagen, sondern darauf, für sie gerüstet zu sein!
    für die zukunft alles gute aus washington!

  11. Zum Abschluß Lohnsteigerung der öffentlichen Dienste :
    Angenommen: Lohn 2500/Monat.
    13*2500€ = 32500€
    Lohnabschluß: 3000 Steuerfrei, enspricht 5000€ brutto +12*200€ -> 7400€ .
    macht 22,7% mehr..abhängig vom Tarifabschluß sind ? 2,5 Mio Jobs, hauptsächlich in der Bürokratie ?
    Erwirtschaften muß das der Steuerzahler.,
    Dazu Kohlendioxid-Steuererhöhung
    Mauterhöhung um 50%, Ausdehnung auf Fahrzeuge ab 3,5T (Auch E-Autos?)
    Abgreifen der Agrar Industrie (ca 1Mrd.)
    sprich auch die Löhne werden steigen, die Produkte/Dienstleistungen teuerer werden.
    Die Folge ist noch mehr Inflation.
    Wenn man die fake Zahlen unserer ReGierung korrigiert betrachtet werden wir wieder im 2-stelligen Bereich landen, wenn auch wohl nicht ganz bei den 17/18% wie im extrem-November, als unsere ReGierung von günstiger Energie auf 5 fach teureres LNG-Fraking Gas umstellte.
    Frankreich hat – nach dem Wegfall von Mali als Uran Versorger- den Preis für Atomstrom gerade um 67% erhöht. Wer bekommt das wohl auf die Rechnung?

  12. Also Leute, ich komme in der Woche mit den folgenden Nahrungsmitteln aus:

    • 4,0 kg Kartoffeln
    • 1kg Nudeln
    • 3 kg Äpfel
    • 200 g Fleisch
    • 7 Becher Yoghurt a` 500 ml
    • 1000 g Haferfocken
    • sonstiges
    • Multivitamine
    • Klamotten gibts bei der Stadt

    Macht zusammen etwa: 30 Euro.

    Mich lässt die Inflation kalt.

    • Wenn sogar Luft besteuert wird, trifft Sie das auch irgendwann und außerdem: ohne CO2 wächst nichts – das ist Pflanzennahrung. Meine Nachbarin, nach eigener Auskunft lebenslang Liebhaberin starker Wurst- und Fleischportionen, ist gerade 98 geworden.

    • Meinen Sie den Kalauer : Mir ist es egal, was das Benzin kostet, ich tanke immer für 50 Euro?

    • Jeder möge nach seiner Fassion glücklich werden.

      Ich kenne auch jemanden, der dem Leben ein Schnippchen schlagen wollte:

      Bereits in jungen Jahren ein Haus gebaut und vermietet. Selber hat er mit seiner Familie in einer viel zu kleinen heruntergekommenen Dienstwohnung am Stadion gelebt. Jeden Tag was los unter seinem Fenster. Nach 25 Jahren, Auszug der Kinder aus der alten Butze und Abzahlung seines Hauses wollte er dann dort selber einziehen.

      Der schlaue Mann musste leider feststellen, dass sein „neugebautes Haus“ inzwischen total veraltet war und er eine Kernsanierung mit allem Drum und Dran benötigte: Gehen Sie nicht über „Los“ und ziehen Sie keine 4000 € ein.

  13. ich finde, so lange die Ökonomen nicht wissen was eine Inflation ist kann man sich alles andere ersparen. Wirtschaftswissenschaften ist keine Wissenschaft, sondern ein auf Axiomen (unbewiesenen Annahmen) ruhendes Konstrukt welches vielen „Professoren“ ein auskömmliches Einkommen beschert. Es gibt wohl keinen anderen Bereich wo derart herumsalbadert wird ohne sinnvolle Erkenntnis für die Menschen. Mit schöner Regelmäßigkeit werden Gutachten auf Kosten der Steuerzahler produziert die dann mit hoher Publikumswirksamkeit den Politikern angedient und übergeben werden um dann möglichst rasch in den Schubladen zu verschwinden. Man höre sich nur mal die „wissenschaftlichen“ Ergüsse der Herren Fratzscher, Flassbeck, Krall, Sinn u.a.m. an. Da kann man dann vieles glauben oder auch nicht. Mit schöner Regelmäßigkeit liegen oder lagen diese Experten mit ihren Prognosen immer grandios daneben.Die Entwicklungen in den jeweiligen Volkswirtschaften zeigen doch überdeutlich dass deren Gedankenkonstrukte niemals funktioniert haben. Eine Kette ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied oder Umsatz minus Kosten ist Gewinn. Diese simplen Erkenntisse werden von diesen „Ökonomen“ immer wieder unberücksichtigt gelassen. Es sind halt eherne Gesetze die niemals unberücksichtigt werden dürfen. Genau dies ist aber das Problem dieser Experten. Die Welt ist immer einfach und funktioniert nur nach ehernen Gesetzen. „Im Lichte der Wahrheit“, Seite 144. Unsere Professoren meinen halt sie könnten das Rad immer wieder neu erfinden.

    • Die Ökonomie spricht eine klare Sprache und basiert überwiegend auf Mathematik. Zahlen lügen bekanntlich nicht, lieber Schrauber.

      • Die Ökonomie schon, aber nicht unbedingt auch die „Wissenschaft“ von der Ökonomie. Die meisten Prozesse im Markt sind viel zu komplex, als dass sie in prognosefähige Modelle gefasst werden könnten. Das ist genau so ein Hokuspokus wie dieser Teil der Klimawissenschaft.

    • Nur zu Ihrer Information. Zumindest Krall und Sinn werden nicht von der Regierung bezahlt.

  14. Nicht vergessen sollte man die systematische Manipulation der offiziellen Inflationsrate HVPI durch „Neugewichtung“ von Ausgabenpositionen. So wurde der Anteil, der für Wohnen, Nebenkosten, Strom, Heizen und Energie (inkl. Tanken) ausgegeben wird, von 24% für alle Haushalte in 2022 auf nur noch 16% in 2023 abgesenkt. Die Gründe für diese Mindergewichtung bleiben im Dunkeln, führen aber zu einer Reduktion der Inflationsrate um über 1% gegenüber der Berechnung mit der Gewichtung von 2022.
    Ein aufschlussreiches Interview hierzu machte Jasmin Kosubek im Dezember:
    https://youtu.be/FmlkYNi1Qww?si=k7j_AnLijTD-S8IL

    • Gibt es eine Seite wo man den jährlichen Warenkorb, bzw.die prozentuale Gewichtung, einsehen kann? So einfach scheint das nicht zu finden sein…

  15. An dieser Stellschraube wird „schoen“ gerechnet:
    Das Statistische Bundesamt hat die Berechnung der Verbraucherpreise in 2023 auf eine neue Grundlage gestellt. Als neues Basisjahr – also das Jahr, das als Ausgangspunkt der Kalkulation herangezogen wird – ist nun das Jahr 2020. Zuvor hatten sich sämtliche Berechnungen auf das Basisjahr 2015 bezogen.
    Außerdem wurde der sogenannte Warenkorb neu zusammengestellt. Als Warenkorb wird die Auswahl an rund 700 Gütern und Dienstleistungen bezeichnet, die den gesamten Konsum der privaten Haushalte widerspiegeln sollen.

    Somit koennte das weisungsgebundene Bundesamt nur Gueter und Dienstleistungen einfliessen lassen, die kaum gestiegen sind …..

  16. Kleine Ergänzung:
    Der Warenkorb zur Berechnung der Inflation unterliegt starken „Änderungen“. Z.B. war im Jahr 2010 der Anteil am Warenkorb fürs Wohnen, Gas und Treibstoff circa 30%. Durch die erfolgreiche Merkelpolitik, insbesondere 2015, sind die Kosten für Wohnen, Gas und Treibstoff anscheinend so stark gesunken, dass in 2021/2022 es nur noch 25% waren. Dann kam die Super-Ampel zum Zuge und plötzlich sind die Kosten für Wohnen, Gas und Treibstoff im Jahr 2023 nochmal stärker gesunken, so das der Anteil nur noch 16,5% fürs Jahr 2023 war! Ist das nicht ein Wahnsinnserfolg trotz Migration, Gaspreisexplosion, Energiewende etc das sich die Kosten für Wohnen, Gas und Treibstoff quasi halbiert haben?
    Aber vielleicht gibt es auch andere Gründe dafür. Die Änderung hat den netten Effekt, dass die Inflationsrate niedriger gerechnet wurde.

    Quelle ist übrigens das statistische Bundesamt, Suchbegriff „hvpi-gewichtung“

    • Dieses unscheinbare Wort „Gewichtung“ ist im übrigen ein Lieblingsinstrument für Politiker und Steuerämter.

      Durch eine andere, in der Regel natürlich höhere Gewichtung der ursprünglichen Ausgangsbasis, können Steuern, Gebühren und Abgaben beliebig nach oben geschraubt werden, ohne dass der eigentliche und ursprüngliche Steuersatz erhöht werden muss.
      Der Bürgende, sprich der Steuerzahler, merkt diesen Taschenspielertrick meistens gar nicht, weil ja der Steuer-bzw. Hebesatz gleich geblieben ist, sich die Berechnungsgrundlage aber klammheimlich durch eine im Vorfeld gestiegene Gewichtung erhöht hat.

      Ein äußerst beliebtes Verfahren z.B. bei der Grundsteuer, der Erbschaftssteuer, der Schenkungssteuer, …und überall wo es eben geht!

  17. 3,5%? Ich habe gerade den neuen Gebührenbescheid für die Müllabfuhr erhalten: +28%. Das müssen ja einige Dinge deutlich billiger geworden sein, damit das passt. Oder die 3,5% sind einfach, wie fast alle offiziellen Zahlen, einfach gelogen.

  18. „Das kann man schon jetzt messen im Rückgang des CO2-Ausstoßes der Industrie und im sinkenden Energieverbrauch …“

    Dies ist doch das Ziel. Warum sollte man es sonst besteuern von der Logik der politischen Ziele her. Und an dieser Stelle sollte man profane haushaltspolitische Notwendigkeiten außen vor lassen.

    Und nun noch ein Schritt weiter in der Logik: Die Deindustrialisierung ist schlicht ein politisches Ziel, die angewandte Steuerpolitik ist nichts anderes, als das logische Mittel hierzu. Wer etwas anderes hierin bei dem übergeordnete ideologischen Ziel der großen Transformation sieht, sollte nochmal darüber nachdenken.

    Dass finanzpolitische „Experten“ auf obersten Ebenen dies angeblich nicht checken und erstaunt sind, ist kaum glaubhaft. Es sei denn, dass das Bildungsniveau dieser „Experten“ sich auf unterem Sonderschulniveau bewegt. Ausschließen sollte man diese Möglichkeit nicht.

  19. Das juckt mich überhaupt nicht.
    Habe schon meinen Rentenbescheid mit 85Cent Erhöhung bekommen.
    Also genau das Porto
    Danke liebes Deutschland für diese Gnade.
    Schamgefühl scheint bei diesen Steuergeld- Verschwendern nicht mehr angesagt zu sein-
    Pf…Te…!!

  20. ++In den vergangenen Monaten war die Inflationstendenz rückläufig++
    Stimmt das? Von der Schwierigkeit, eine Größe von ihrer Änderung zu unterscheiden.
    Wenn es etwa heißt, die Inflation sei von 10 % auf 8 % zurückgegangen, reden manche von Entspannung, Erholung, weil das Wort „zurückgegangen“ darin vorkommt.
    Jedoch ein stabiler Zustand ist erst bei 0% erreicht. Und eine Entspannung, eine Erholung erst mit einer negativen Inflation, der Deflation eintreten würde.
    Dass ein Rückgang von 10 auf 8 % immer noch ein Preisanstieg ist, nur nicht mehr so steil. Oder analytisch gesagt: Die erste Ableitung der Preisfunktion über die Zeit ist immer noch positiv, erst die zweite Ableitung ist negativ. Kurvendiskussion.

    Das Gleiche mit den Steuern. Wenn gesagt wird, dass die Steuern zu hoch sind und gesenkt werden müssen. Dann steht geschrieben, dass kein Raum sei für Steuergeschenke.
    Jemandem von dem, was ihm gehört, nur etwas weniger wegzunehmen gilt schon als Geschenk, als würde der plötzlich etwas rausbekommen. So lächerlich sich das anhört, ich glaube, dass viele der Leute in der Politik, in den Parlamenten und in den Medien den Unterschied nicht wissen, ihre Behauptungen selber glauben.

  21. Die massiven Preiserhöhungen von 2022 und 2023 bleiben nicht nur bestehen, sie sind Ausgangspunkt für weitere massive Teuerungen.

    Das liegt vor allem daran, dass schon die Politik der letzten beiden Regierungen Merkel und erst recht die der Regierung Scholz Profit-Preis-Spiralen ermöglichte und weiterhin ermöglicht.

    Nähme man zur Beurteilung der Teuerung anstelle des statistischen Warenkorbes die Preise für Energie, Heizung, Benzin, Lebensmittel, Miete … , so müsste man längst von einer galoppierenden Inflation sprechen und entsprechend handeln.

  22. Diese Entwicklung trifft auf eine Volk welches in seiner Mehrzahl a) unfähig ist %-Rechnungen zu begreifen, und b) stolz wie Bolle auf den eigenen Wohlstandverzicht ist. Unterfüttert wird dies von Staatsmedien welche diese Entwicklung als richtigen Schritt zu mehr „Klimaschutz“ verkaufen. Die aktuellen Jubelmeldungen lauten denn auch „CO2 Freisetzung so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr“, oder „Gasverbrauch 2023 um 5% niedriger…“. Dass dies alles Indikatoren einer schrumpfenden Wirtschaft, also weniger Wohlstand, sind, rafft der Schlafmichel doch gar nicht, bzw. nimmt es Achselzuckend hin….

  23. Während Beamte und der öffentliche Dienst bis hin zu Lokführern zum Teil zweistellige Lohnsteigerungen erhielten, schmieren die Gehälter von den Beschäftigten vieler Industrie- und Wirtschaftsbranchen einfach ab

    -Zitatende-

    Tja auf einmal bekommt das Wort Ausbeutung einen ganz anderen Begriff, gelle?

    Prost Neujahr der Gemeinde!

    • Falsch!
      Nur die BUNDESBEAMTEN.
      Die LANDESBEAMTEN, also die Beamte in den jeweiligen Ländern haben weder einen Inflationsausgleich noch eine Besoldungserhöhung bekommen. Die letzte Erhöhung von 2,3% war 2022, die nächste Besoldungserhöhung/Anpassung im November 2024!! von 3,2%.
      Nur die Angestellten im öffentlichen Dienst haben Erhöhungen und Inflationsausgleich erhalten. Und natürlich die BUNDESBEAMTEN (in den Bundesministerium) und die Parlamentarier in Brüssel und unsere Bundestagsabgeordneten.
      Und.., das 13. MONATSGEHALT ( für LANDESBEAMTE NRW) gibt es schon seit über 20 Jahren in NRW nicht mehr.
      Alles verifizierbar auf der Seite LBV NRW (Landesamt für Besoldung und Versorgung NRW)
      MFG

  24. Wir erleben eine riesen umverteilung von unten/mitte nach oben die schon unter Schröder SPD anfing und von Merkel CDU weiter geführt wurde. Hier hat sich eine umverteilungs-spirale in gang gesetzt die immer extremer wird. Schröder hat die arbeiter ausgepresst, Merkel hat dann angefangen die „untere“ mittelschicht zu schröpfen und mit Scholz ist jetzt der rest der mittelschicht dran. Man kann sagen das sich das kapital (die gier) von unten nach oben frisst. Was aber nicht verwundert denn wir haben ja mit Schöder eine links-politische richtung eingeschlagen. Ein grund warum immer mehr AfD wählen denn die „versprechen“ ja mehr gerechtigkeit für den arbeiter und die mittelschicht. Das bedeutet auch das die reichen dann viel weniger bekommen bzw nicht mehr abkassieren können.

  25. Nicht zu vergessen – die höhere Beitragsbemessungsgrenze und die gestiegenen Zusatzbeiträge der Krankenkassen werden in diesem Jahr den Beitragssatz in der GKV auf über 1000€/Monat treiben (ohne Anspruch auf Krankentagegeld).
    Auch ein Fail der Regierungen, die sich an eine echte Strukturreform der Krankenversicherung nicht ran trauen

  26. Jedes Fiat-Geld kehrt früher oder später zu seinem intrinsischem Wert zurück, der bei Null liegt (Ludwig von Mises). Wir befinden uns im ausgehenden Winter unserer Währung, bevor es vorbei ist, plündern die Eliten nochmal so richtig die „Kassen“ (Cantillon), dann kommt das neue, digitale, tokenisierbare Geld. Die Wohlstandsverluste sind jetzt schon größer als 1929/30, natürlich von einem ganz anderen Niveau aus. Warum schweigen die Lämmer?

  27. Nach ersten Panikattacken konnte man sich wieder beruhigen. Die angehobene Luftsteuer verteuert ja alles. Demnach steigen auch die anderen Steuereinnahmen. Mich würde mal neben der kreativen Bilanzsumme die Firmenpleiten des Finanzministers interessieren. Und woher das Geld stammt, welches ihm ermöglichte, Parteivorsitzender zu werden.

  28. Dass man Steuern auf Plastik erhebt, ist natürlich ein ganz wichtiges volkswirtschaftliches Instrument, um die Vollbeschäftigung zu sichern! Erinnern wir uns: Von SPD-Nahles, jetzt Chefin der Bundesagentur für Arbeit, war gestern zu hören, 61 Prozent der dort gemeldeten Arbeitssuchenden verlangten nur nach „Helfertätigkeiten“. 50.000 oder sogar 60.000 Jugendliche verlassen pro Schuljahr die Schule ohen einen Abschluss! Wenn man das einmal hochrechnet, weiß man, was uns in der Zukunft am Arbeitsmarkt erwartet. Hinzu kommen Tausende von minderqualifizierten Asylanten, die nicht einmal einfache Tatigkeiten verrichten können, weil ihnen die Sprachkenntnisse dafür fehlen. Stattdessen beschäftigt sich die „Ampel“ – schon dieses Wort ist ein Garaus, Ampeln stehen an der Straße! – mit Wärmedaämmung und Wärmepumpen. Dabei mussten nach Ende des Zweiten Weltkriegs in den 50er und 60er Jahren massenhaft neue Häuser und Wohnungen gabut werden, weil alles zerstört war. Diese sind heute 60 oder 70 Jahre alt und sollen jetzt wärmegedämmt werden? Da kann ich mich doch nur noch an den Kopf fassen, vom Rest ganz zu schweigen!

  29. Der für die Inflation zu Grunde liegende Warenkorb ist ja bewußt so gestaltet, dass die Inflationszahlen nicht in den Himmel schießen. Wenn man einen realistischen Warenkorb hätte, der die Lebenswirklichkeit abbildet, dann hätten wir Inflationsraten jenseits der 30%.
    Ich gehe schwer davon aus, dass das Gross einer privaten Haushaltskasse zum größten Teil aus den Waren des täglichen Bedarfs besteht. Das sind nun mal die Lebensmittel, und die sind deutlich teurer als noch vor dem Corona/Ukraine Ereignis. Da ich bei uns im Haushalt für die Einkäufe zuständig bin, kenne ich die Preise recht genau. In der Regel kauft man zu 80% immer die gleichen Lebensmittel ein. Bei Fleisch- und Wurstwaren liegen wir derzeit bei ca. 70% Aufschlag. Molkereiprodukten zwischen 60% und 80%.
    Und das hat nichts mit „gefühlter“ Inflation zu tun. Das ist nur ein gern benutztes Totschlagargument.

  30. > Die Bundesregierung feuert ihrerseits auch die Inflation weiter an. Der Anstieg von LKW-Maut um 80 Prozent, die CO2-Luftbesteuerung um plus 50 Prozent, die Mehrwertsteuererhöhung in Restaurants, die neue Plastik-Steuer – das alles wird auf Preise überwälzt und treibt das Preisniveau.

    Angeblich „für Klima“, was zwar die AfD, aber nicht die CDU hinterfragt. Die WerteUnion hat jetzt genug und wird mit 4000 Mitgliedern sich von der CDU abspalten; was sagen die zum CO2-Schwindel?

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