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Das Jammern muss aufhören

Konstruktiv nach vorn: Die Positionierung für die post-woke Gesellschaft erfolgt jetzt

22.02.2025

| Lesedauer: 3 Minuten
Auf der ARC-Konferenz in London wurde spürbar, dass sich der Wind dreht. Aber werden die nichtlinken Akteure rechtzeitig handlungsfähig sein? Dazu braucht es ein Umdenken: weg vom Problem, hin zur Lösung.

Der deutsche Konservatismus liegt begraben unter einer undurchdringlichen Schicht aus Frustration, Stagnation und Passivität. Das ist nichts Neues, und es ist auch nicht verwunderlich. In anderen Ländern würden die anstehenden Wahlen potenziell zu einem Umsturz der derzeitigen Machtverhältnisse führen, in Deutschland hält die Brandmauer, weil Reichinnek, Haßelmann und ihre Verbündeten von Staats-NGOs und staatlichen Medien hysterisch und ausdauernd schreien, wenn sich jemand gegen ihren Willen wendet. Wo es einem Friedrich Merz gelingt, gegen jeden politischen Instinkt – von ehrlichen Überzeugungen wollen wir gar nicht sprechen – und gegen die allgemeine Stimmung die Gunst der Stunde lediglich zu nutzen, um überdeutlich und immer wieder zu sagen, dass sich unter seiner Ägide nichts ändern wird, verlischt das letzte Fünkchen Hoffnung auf eine konservative Renaissance.

Die Tagung der Alliance for Responsible Citizenship (ARC) in London, auf der über 4000 Teilnehmer aus 96 Ländern über eine globale Renaissance der westlichen Zivilisation diskutierten, hilft, den deutschen Frust in eine globale Perspektive zu setzen: Das, was Deutschland belastet, ist grundsätzlich kein nationales, sondern ein internationales Phänomen, wenn auch bestimmte erschwerende Parameter, wie etwa eklatanter Mangel an Risikofreude und ausufernder Pessimismus, vorrangig Deutschland betreffen.

Allein: Man könnte auf dem internationalen Parkett lernen, wie man die Probleme effektiver angeht. Denn der Wind dreht sich, langsam, aber spürbar. Da ist die Rede von J.D. Vance, der die Europäer im Grunde zwangsemanzipiert, sie dazu ermuntert, Herren ihrer selbst zu werden, und sich wieder wie Erwachsene zu benehmen, nicht wie Kleinkinder, die annehmen, dass das, was sie nicht sehen wollen, weg sei, sobald man die Augen davor verschließt.

Da wagt Milei in Argentinien den Versuch der radikalen Neuausrichtung von Staat und Institutionen – ein Beispiel, das zum Vorbild werden kann, wenn es gelingt.

Da ist Musk, dessen transhumanistischem Impetus man womöglich bald entgegentreten muss, der jedoch in seinem Kampf für die Meinungsfreiheit zunächst ein, wenn auch unzuverlässiger, Verbündeter ist.

Und da sind unzählige Initiativen im Kleinen, die bereits versuchen, einen Neuanfang zu ermöglichen.
Eine positive Vision ist schnell formuliert. Die Umsetzung aber ist entscheidend. Und diese wiederum hängt ganz entscheidend mit dem „Mindset“ zusammen, mit der geistigen Haltung, die man gegenüber den zu erwartenden Veränderungen einnimmt.

Nicht nur das respektheischende Rednerpanel der ARC-Konferenz, auch die allgemeine Stimmung unter den Teilnehmern und die selbstbewussten Vorträge machten deutlich, dass die Tage der links-konstruktivistischen Meinungshegemonie gezählt sind. Was sie ersetzen wird, darüber besteht keinesfalls Einigkeit im konservativen, noch viel weniger im „rechten“ Lager im weiteren Sinne, das, dank linker Agitation, mittlerweile alles rechts vom Marxismus-Leninismus umfasst, und teils aberwitzige Koalitionen von Atheisten und Christen, Libertären und Konservativen, Reaktionären und Radikalen erzwingt.

Wachstum statt Niedergang: Die Alliance for Responsible Citizenship platziert ihre Zukunftsvision

Tagung der ARC in London

Wachstum statt Niedergang: Die Alliance for Responsible Citizenship platziert ihre Zukunftsvision

Panische Mahner, die in allem, was linken Ideologien widerspricht, „Rechtsextremismus“ am Werk sehen, und den in den eigenen Reihen gepflegten Autoritarismus auf alle anderen politischen Akteure projizieren, liegen in ihrer Annahme, es gäbe eine rechte Hegemonie, die der linken entspräche, in der gegenwärtigen Gemengelage falsch. Klar ist nur, dass die herrschende Ideologie ersetzt werden wird.

Angesichts der vielen Strömungen, die nun an Momentum gewinnen werden, ist von entscheidender Bedeutung, wie sich jene, denen sich nun wieder Gestaltungsräume öffnen, positionieren, und ob ihnen ein Umdenken gelingt: Der Opferhabitus des geschassten heterosexuellen Mannes, der seinen Posten für eine Frau räumen musste, der er zuvor zu tief in den Ausschnitt geschaut hatte, die kraftlos-wütende Klage über immer schlimmer werdende Zustände, und das Jammern darüber, dass die eigene Meinung kein Gehör fände (und wenn, dann nur durch den Bundesverfassungsschutz oder Meldestellen, mit den bekannten unerwünschten Folgen):

Das sind Haltungen, die zwar verständlich sind und auf realen Erfahrungen beruhen, mit denen man sich aber nicht als Lenker des Wandels erweist. Demensprechend häufig und dringlich war auf der ARC-Konferenz der Ruf danach zu vernehmen, den Opferstatus hinter sich, und keine (Selbst-)Viktimisierung zuzulassen:

Die Nichtlinken, gleich welcher Ausrichtung, können und müssen wieder einen konstruktiven Zugang zur Realität gewinnen, und zwar schnell, wenn sie die Zukunft prägen wollen. In Deutschland mag sich der Wandel komplizierter gestalten als anderswo: Hier sind die Demarkationslinien schwerer auszumachen, und Ziele häufig völlig unklar, während nicht nur Kompetenzen und Pragmatismus fehlen, sondern auch über Opportunismus hinausgehende ideelle Grundlagen, um überhaupt benennen zu können, wohin man mit dem endlich gekaperten Boot der öffentlichen Meinung oder gar der Regierungsverantwortung steuern will.

Der Wandel mag hierzulande auch länger dauern, weil die Wucht aller Veränderungen, die in den USA geschehen, hier verspätet ankommen, und so beispielsweise der Gipfel der Wokeness erst noch überwunden werden muss; und schließlich natürlich auch, weil in Deutschland das, was getan wird, mit einem teutonischen Fanatismus vorangetrieben wird, der ein flexibles Umdenken und Umlenken schwierig macht.

Der Wandel ist noch nicht da, aber jetzt ist die Zeit, um nicht mehr problem-, sondern lösungsorientiertes Denken zu implementieren, um handlungsfähig zu sein, wenn DOGE, „Afuera“ und der Niedergang der linken konstruktivistischen Agenda voll auf Deutschland durchschlagen werden.

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16 Kommentare

  1. Eigentlich kinderleicht, die konstruktivistischen Vorreiter mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Gleiches Recht für alle.

    Das Ergebnis wäre allerdings nicht optimal, weil man dasselbe wie die Natur gar nicht konstruieren muss und auch nicht wirklich kann, so wenig wie das Gegenteil. Man will der linken Schöpfungshybris ja keine Konkurrenz machen sondern die vorhandene Schöpfung dankbar akzeptieren. Das tut auch der Gesundheit gut.

  2. „wenn DOGE, „Afuera“ und der Niedergang der linken konstruktivistischen Agenda voll auf Deutschland durchschlagen werden.“

    Was nie passieren wird.
    Deutsche hassen die Freiheit. Das war schon vor Merkel so. Nur deshalb ihr Erfolg. Man bedenke, dass „Volksverhetzung“ als Straftatbestand älter ist als die Grünen. Und dass es in Deutschland immer nur beschränkte „Meinungsfreiheit“ gab, nie aber unbeschränkte Redefreiheit.

  3. Interessanter Artikel. Das Hauptproblem, die „ Nicht-Linken“ treten im Gegensatz zu den Linken, nicht geschlossen wirkmächtig auf. Bestes Beispiel die EU, hier sind die Konservativen eher zerstritten und so werden sie von den Linken natürlich nicht Ernst genommen. Was Deutschland betrifft, hier sind schon mal 80% der Wähler Links, es gibt nur eine Partei die „Nicht- Links“ ist, deren Anhänger nur 20% ausmachen , was soll sich hier also ändern?

  4. Jetzt können die Frauen in den (Führungs-) Positionen endlich zeigen, was sie können. Konstruktiv voraus.

  5. Ich bin mir sicher, die Menschen mit humanistischen Werten sind handlungsfähig. Alle neuen Mandatsträger, Verantwortlichen, Unternehmer und Politiker sind schon geboren und stehen für die anstehenden Aufgaben bereit.
    Es liegt in der Natur der Sache, dass die Propagandisten allen den Schneid abkaufen und spalten, wo es nur geht.
    Das dumme Gerede von rechts und links allein ist Schwachsinn. Es soll nur Feindbilder generieren.
    Es gibt nur richtiges oder falsches Handeln. Die Entscheidung lässt sich demokratisch treffen, wenn alle Teilnehmer ehrlich und reinen Herzens sind.
    Was ist denn das Besondere an den Treffen der Libertär- Konservativen ?
    Sie freuen sich, sich zu begegnen. Sie erfreuen sich an der Vielfalt und intellektuellen Kraft der Gemeinschaft. Sie sind keine verschlagenen Lobbyisten. Sie sind Menschen. Sie agieren aus eigenem Antrieb, weil sie Familien und Unternehmen haben.
    Die dunkle Seite, die Kommunisten, haben nur ihre Rudelphilosophie. Wenn da die Gelder versiegen, wird es keinen Zusammenhalt mehr geben.
    Destruktiv geht es nur rückwärts (wie aktuell in Deutschland). Nur konstruktiv geht es nach vorn.
    Lets go ! Wir sind die Zukunft. Wir sind Deutschland. Wir schaffen die Werte.

  6. Es bedarf noch Jahre des wirtschaftlichen Niedergangs wie gesellschaftlicher Disruption im Alltag durch Kulturfremde bevor eine politische Kettensäge mehrheitsfähig sein wird.

  7. Das grundsätzliche Problem aller Nicht-Linken, gemeinhin, aber unzutreffend „Konservative“ genannt (weil man die Diskreditierung des Wortes „rechts“ durch die Linken goutiert und mitvollzogen hat) ist, daß sie durchweg Individualisten sind. Ihnen fehlt eine gemeinsame Agenda.
    Das ist nicht erst seit 1968, 1998 oder 2015 so. Im Deutschen Reich personifizierte der Kaiser das Einigende der Nation, wobei immer klar war, daß er als Monarch weder bürgerlich noch Demokrat war, aber eben konservativ. Das machte es den Sozialisten ja so schwer, ihren Frieden mit der Nation zu machen, so dass sie erst Ruhe gaben, als Bismarck sie mit den Sozialgesetzen kaufte – den Preis zahlen wir noch heute dafür. Jede Sozialmaßnahme ist unverändert Bestechungs- und Erhaltungsgeld für die SPD.
    Nach dem (völlig überflüssigen) Sturz der Monarchie zerfiel dieses Lager rechts der Sozialisten und Sozialdemokraten in echte Monarchisten, Bildungsbürger (oft Juden), Unternehmer, Spießer, Katholen, und republikanische Nationalisten. Schon hier könnte man jetzt an die aktuelle Diskussion anknüpfen, wo Antisemiten und Nationalsozialisten einzuordnen wären. Kommunisten waren sie sicher nicht – aber auch niemals konservativ und auch nicht wirklich nationalistisch, sondern eher imperialistisch vermischt mit Judenhass und, damit verknüpft, antikapitalistisch. Mit anderen Worten, sie waren die Partei des zwar nicht wirklich verelendeten, aber von zwei Seiten – den Sozialisten/Kommunisten und den Bürgerlich-Konservativen wie in einer Zange gefangen gehaltenen Kleinbürgertums im Ständestaat. Soziologisch gesehen war der Aufstieg der NSDAP eine große Emanzipationsbewegung dieses Kleinbürgertums – und man geht nicht zu weit, dass es ausgerechnet Ludwig Ehrhardt nach dem Krieg war, der diese Modernisierung der deutschen Gesellschaft abschloss, zum Glück ohne Krieg und KZs. Genau darum konnte so viele Nazis ihren Frieden mit dem westdeutschen Staat machen.
    Die Harzburger Front war ein Versuch, angesichts der Lähmung im Reichstag durch die vielen rechten und konservativen Kleinparteien, hier eine gemeinsame Front aufzubauen.
    Es ist nicht etwa Auschwitz, das als dräuendes Menetekel am Horizint auftaucht, wenn die heutigen Linken bei einer Abstimmung, bei der die AfD mit der Union stimmt, hyperventilieren. Es ist die Angst vor einer neue rechten Volksfront, ihre Urangst, ihr größtes Asset, die Zersplitterung der Rechten, könnte entfleuchen.
    Das alles wird ein steiniger Weg. Schon die AfD, mit ihrer Zersplitterung in Wirtschaftliberale, russizistische Antikapitalisten und Nationalisten zeigt, wie schwer es ist, da einen Deckel drauf zu bekommen.
    Was zeigen uns denn die großen linken Demos „gegen rechts“ und die Leichtigkeit, mit denen die Linken 100000 auf die Straße bekommen? Die Linken teilen alle, von grünen Besserverdienern über den Gwerkschaften mit Schiebermütze bis hin zur Antifa oder klassischen Proletarien eine gemeinsame „Sache“ – und die ist eben nicht nur, rechts zu verhindern. Brüder zur Sonne zur Freiheit, heute manchmal auch nur Faulheit, aber – es ist was.
    Darum reicht es nicht, zu sagen, wir sind gegen woke oder links. Das bindet nichts zusammen. Zuletzt erlebten wir es in Österreich. Die Nicht-Linken brauchen auch eine „Sache“. Was aber könnte das sein?

  8. Dass die Brandmauer in Deutschland undurchdringlich und ein Abrücken von linker Ideologie mit der CDU definitiv unmöglich ist, kann ich nur bestätigen. Zur Zeit beweisen mir die täglichen What’s-App-Status-Regenbogen auf dem eigenen Smartphone: In diesem Land wimmelt es nur so von Leuten, die ohne jeden Hauch von Selbstkritik davon überzeugt sind, sie selbst seien die Anständigen und jeder Andersdenkende könne nur ein Nazi sein.
    Dass die Brandmauer mit parlamentarischen Grundsätzen unvereinbar ist, dass sie nachweislich den Gegner immer stärker statt schwächer gemacht hat und dass die Aushebelung demokratischer Regeln irgendwann dem Gegner in die Hände fallen könnte – bringt irgend etwas von diesen offensichtlichen Tatsachen sie zum Nachdenken? Nein, auf gar keinen Fall! „Deutsch sein heißt, jede Sackgasse bis zu ihrem Ende abzulaufen“ (Alexander Wendt). Meine Landsleute, die sich für anständig geblieben halten, sind unschlagbare Weltmeister in der Kunst des Nicht-Wissens und des Nicht-Wissen-Wollens.
    Seit den Erfahrungen der Corona-Zeit graut es mir vor meinem eigenen Volk.

    • „Seit den Erfahrungen der Corona-Zeit graut es mir vor meinem eigenen Volk.“
      Sonntag Abend nach den ersten Hochrechnungen wird es mir noch viel mehr vor dem eigenen Volk grauen.

  9. Der Wind dreht sich? Die USA und ihre Lebensart wurden schon immer von den Deutschen bewundert. Leicht übersah man dabei auch die Schattenseiten einer uns völlig fremden großen Freiheit. Trotz allem wurde nicht nur dortige Politik, sondern auch alle Zweige des öffentlichen Lebens mehr und mehr übernommen. Leider damit, zumindest seit Merkel auch das dort überbordende woke Links als alternativloser Bestandteil deutscher Politik. Die große Freiheit für alles und jeden führte damit nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland zu einer völligen Verschiebung der Mitte immer mehr nach Links. Bedauerlicherweise ist nun mal Links kein Treiber für Wirtschaft und Leistungsbereitschaft, wie die Vergangenheit bestätigte. Aber ohne diese gibt es auch keinen allgemeinen Wohlstand, noch sozialen Ausgleich mehr für unsere Sozialsysteme. Wie immer in der Politik bedurfte es in den USA einen enormen Ruck, weg vom woken Links, um wieder wirtschaftliche Stärke aufzubauen und wenn möglich, auch wieder zu einer vernünftigen politischen Mitte zu gelangen. Dieser Ruck wird enttäuschenderweise in Deutschland noch einige Zeit benötigen. Somit wird mit weiter links, weder das versprochene Wirtschaftswachstum noch die Probleme der Migration und Sicherheit zu lösen sein, noch die Meinungsfreiheit wieder voll herstellbar sein. Diese Wahlen deuten mit ihren Ergebnissen zu notwendigen Koalitionen in meinen Augen, wenn die Böcke wieder zum Gärtner gemacht werden, nur auf ein etwas abgeschwächtes Weiter so hin. Fraglich, wie lange wir uns diesen Zeitverzug noch leisten können? Dafür ist mir meine Wahlstimme heute zu wertvoll, um diese Verzug weiter zu sanieren.

  10. Ich finde bei Artikeln wie diesem den Begriff „links“ unglücklich. Begriffe müssen treffen. Von daher würden „sozialistisch“ oder „sozialdemokratisch“ besser passen. Die Nationalsoszialisten waren Sozialisten und strenggenommen Sozialdemokraten, weil sie acht der zehn Punkte aus dem kommunistischen Manifest umsetzten.
    Gleiches gilt für rechts: Konservativ passt besser.

    • Widerspruch! Ja, die Nationalsozialisten waren Sozialisten. Der Historiker Sebastian Hafner hat das sehr präzise aufgezeigt (Es gibt ein gutes Youtube-Video dazu). Aber die Nationalsozialisten waren keine Sozialdemokraten. Das Führerprinzip als breites gesellschaftliches Ordnungsprinzip hat nun wirklich gar nichts mit Demokratie zu tun. Es ist bewusst das diametrale Gegenteil: Herrschaft von oben, statt Herrschaft von unten. Die Zementierung des Recht des Stärkeren statt gleiche Rechte für alle.

  11. > in Deutschland hält die Brandmauer, weil Reichinnek, Haßelmann und ihre Verbündeten von Staats-NGOs und staatlichen Medien hysterisch und ausdauernd schreien, wenn sich jemand gegen ihren Willen wendet.

    Dennoch hätte man die Kartellparteien allesamt abwählen können, was leider der Michel nicht tut – selbst wenn ETS2 mit Riesenverarmung ab 2027 droht. Die Konservativen könnten öfter vom Klima-Schwindel reden.

  12. Die letzten Wahlen zeigen – und ich befürchte auch die morgige – dass in Deutschland nicht durch Argumente, Einsicht und Vernunft gelernt wird, sondern durch Totalzusammenbruch und Schmerzen. Es ist wohl das kulturelle Erbe der Romantik des 19. Jahrhunderts, dass traumtänzerische Ideologien nirgendwo auf der Welt so absurd radikal ausgelebt werden, wie in Deutschland. Da zieht sich ein roter Faden vom kaiserlichen Imperialismus, Nationalsozialismus und DDR-Stalinismus bis zum heutigen Öko-Wokismus hin. Die kurze Zeit im Westen mit einer funktionstüchtigen freiheitlichen Demokratie war zwangsverpflichtet und fand unter enger Aufsicht der Alliierten statt. Wenn wir uns jetzt von dieser Aufsicht vollends lösen, um uns „in Europa zu emanzipieren“ – wir verderben es ja gerade mit jeder Großmacht bzw. mit Russland, China und den USA – sehe ich wieder vollkommen schwarz. Dann sind dem romantisch-ideologischen Weltrettungsirrsinn in Deutschland wieder mal keine Grenzen gesetzt.

  13. Dazu braucht es ein Umdenken: weg vom Problem, hin zur Lösung….aber bitte nur wenn es mich selber nicht trifft! So würden viele lösungen der probleme auch konservative treffen zb ein einfaches steuerrecht (bierdeckel). Es kann keine lösung geben weil jeder mehr oder weniger nur an sich denkt. Kann man gut an herrn Habeck sehen der gerne millardäre belasten würde aber millionäre wie er* es selber ist nicht.

    *Vermögen von Robert Habeck: Wie reich ist der Politiker?

    Schätzungen zufolge beläuft sich Habecks Vermögen im Jahr 2024 auf rund 4,5 Millionen Euro.

    Ein erheblicher Anstieg, denn im Jahr 2020 lag die Schätzung noch bei etwa 2,5 Millionen Euro. Damit ist sein Vermögen innerhalb weniger Jahre deutlich gestiegen.

    https://www.ftd.de/vermoegen/robert-habeck-vermoegen/

  14. Liebe Frau Diouf, ich bewundere Ihren Mut und Ihren Glauben an einen echten Neuanfang. Nur leider liegen Sie falsch: Die Machtstrukturen und tief-religiösen Überzeugungen meiner Mitbürger sind erst dann überwindbar, wenn so gut wie alles in Trümmern liegt. Es fehlt darüber hinaus an charismatischen Politikern, die den Gedanken eines Neuanfangs verkörpern könnten. Zudem wachsen in unserer Gesellschaft Kräfte heran, die mit Sicherheit nicht für Liberalismus oder konservatives Denken stehen. Dieser Kampf ist für Europa verloren!

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