Der schwedische Batterieentwickler und -hersteller Northvolt hat seit Beginn der Konkursverhandlungen massive Verluste eingefahren. Das Unternehmen musste im Rahmen einer „Chapter 11“-Schuldensanierung erhebliche Abschreibungen vornehmen. Northvolt AB, einst ein Aushängeschild der „grünen“ Technologie in der EU, hat im letzten Monat des Jahres 2024 fast 3 Milliarden Schwedische Kronen (rund 270 Millionen Euro) vor Steuern verloren, während Northvolt Ett, die Fabrikgesellschaft in Skellefteå, über 22 Milliarden Schwedische Kronen (rund 2 Milliarden Euro) verloren hat.
Der Verlust fällt noch wesentlich höher aus, wenn man die neun Northvolt-Unternehmen einbezieht, die in den USA saniert werden. Northvolt Systems, mit einer Anlage in Polen, meldete einen Verlust von 2,8 Milliarden Schwedischen Kronen (rund 250 Millionen Euro) und Northvolt Labs, mit einer Forschungsanlage in Schweden, einen Verlust von 1,6 Milliarden Schwedischen Kronen (rund 140 Millionen Euro).
Gleichzeitig hatte das Unternehmen einen Umsatz, der nicht einmal annähernd so hoch war. Alles in allem war Northvolt mit rund 58 Milliarden Schwedischen Kronen (5,2 Milliarden Euro) verschuldet, während sein Vermögen nur mit rund 23,5 Milliarden Schwedischen Kronen (2,1 Milliarden Euro) bewertet wurde. Dies bedeutete, dass sich das Eigenkapital des Unternehmens auf 34,3 Milliarden Schwedische Kronen (ca. 3,1 Milliarden Euro) belief.
„Wir haben die Entscheidung getroffen, ein Verfahren nach Chapter 11 zu beantragen, um unter anderem neue Finanzmittel zu erhalten und die Schulden umzustrukturieren. Wir haben die Herausforderungen, die zu diesem Antrag geführt haben, transparent dargelegt“, so das Unternehmen in einer Stellungnahme gegenüber dem schwedischen Radiosender SR Ekot. „Es braucht Zeit und Arbeit, um den Trend umzukehren, aber wir sind zuversichtlich, dass wir das schaffen können, da wir auch fest an das langfristige Potenzial von Northvolt glauben.“
Das Unternehmen wies darauf hin, dass es wichtig sei zu verstehen, dass dieser Bericht aufgrund der Organisationsbemühungen nicht repräsentativ für einen typischen Monat sei. Eine Abschreibung im Zusammenhang mit einem Insolvenzverfahren nach Chapter 11 bezieht sich auf die Verringerung des ausgewiesenen Werts eines Vermögenswerts. Diese Praxis wird üblicherweise während einer Umstrukturierung angewandt, um den aktuellen Marktwert eines Vermögenswerts genauer widerzuspiegeln, der während einer finanziellen Notlage oft erheblich sinkt.
In der Regel nehmen Firmen Abschreibungen vor, um ihren Geschäftsbetrieb fortzuführen, anstatt ihn zu schließen. Das Konkursverfahren nach Chapter 11 ermöglicht es Unternehmen, ihre Schulden und Vermögenswerte unter gerichtlicher Aufsicht zu reorganisieren, so dass sie auf eine finanzielle Erholung hinarbeiten können, während der Geschäftsbetrieb aufrechterhalten wird.
Schwedischen Medien zufolge deuten die Versuche von Northvolt, eine neue Finanzierung zu erhalten, zunehmend auf eine Rettung durch Asien hin. Das Unternehmen wurde von der EU aufgrund seiner umweltfreundlichen Versprechen mehr als großzügig unterstützt. Northvolt verwendet alte chinesische Technologie mit 20 Jahre alten Anlagen, die bereits zu dem Zeitpunkt veraltet waren, als sie in Betrieb genommen wurden.
Dieser Beitrag ist zuerst bei Brussels Signal erschienen.
Während dessen wird in Heide munter weiter gebaut. Man fragt sich inzwischen, mit wieviel Wahnsinn man inzwischen umzingelt ist?
Das Eigenkapital bestimmt sich aber nicht durch die Differenz von Schulden und Vermögen. Diese Zahl wäre das nötige EK für eine ausgeglichene Bilanz ohne Überschuldung. Ob es in der Höhe vorhanden ist, ist ein ganz andere Frage.
Wenn es eine positive Fortsetzungsprognose gibt, sind auch erhebliche Schulden grundsätzlich kein maßgebliches Kriterium, solange die Inhaber ausreichend Liquidität nachschieben können und wollen. Wie bei jedem „Start-up“ weiß man zumindestens auf Inhaberseite, wann mit auskömmlichen Ertrag gerechnet werden kann.
Gefährlich wurde bei uns, im ganzen Westen, dass manchen Unternehmen (meist von der Politik) signalisiert wurde, sie würden ggf. lange bis sehr lange (ewig?) subventioniert, bis irgendwann mal in einer schönen grünen Zukunft alle unschönen, ungrünen Wettbewerber „verstorben“ seien.
Das ist auch der Kern der deutschen Energiewende.
Wind und Solar sollen bis in die flauschige Zukunft gegen die bösen, schmutzigen Fossilen oder die noch viel schlimmeren Atomkraft lebenserhaltend subventioniert werden, bis Öl, Kohle, Gas oder Kernkraft vom Markt verschwunden sind, was allerdings noch sehr lange dauern kann und wird.
Das ist zwar geradezu reaktionär und wirtschaftlich dumm, aber deutsche Realpolitik seit ca 25 Jahren.
Wie in vielen anderen europäischen Ländern auch, wenn auch nicht so extrem und eindimensional wie bei uns.
Wer meint, in Europa oder den USA gegen chinesische Massenproduktion antreten zu können (müssen?), der muß alle Standortnachteile wie Personal und Energiekosten, Steuerlast oder Bürokratieberge etc. durch überragendes Know-how und Effizienz ausgleichen. So macht es unsere Industrie seit Jahrzehnten. Machte…
Allerdings sehe ich bei Northvolt weder noch, im Gegenteil. Die produzierten Zellen waren schlechter !!! als die in China produzierten, plus alle og Standortnachteile.
Diese Rechnung kann nie aufgehen, egal wieviele Subventionen man in eine solche Firma kippt. Natürlich kann jeder Politiker soviel Geld anderer Leute, seiner Bürger und Steuerzahler also, in jede beliebige Fatamorgana kippen, wie er will, nur ändert das eben nichts am Ergebnis – das Geld ist futsch aka bei anderen. Cargolift und diverse Chipfabriken nebst Lausitzring lassen grüßen. Vielleicht läßt sich ja auch aus den Northvolthallen ein nettes Freizeitbad machen, sehr bunt und divers oder eine große Flüchtlingsunterkunft, wie aus dem Tempelhofer Flughafen, mal sehen.
Jedenfalls ist und bleibt klar, dass die Idee „Staatswirtschaft“ die teuerste und am wenigsten effiziente der Welt ist und bleibt, auch wenn sich deutsche Grüne mal darin versuchen.
Die unternehmerischen Fragen bleiben immer die gleichen und relativ einfach: rechnet sich die Produktion am Markt und zwar wann genau, Beihilfen sind nice to get, aber niemals entscheidend, weil sie offensichtlich niemals dauerhaft sind und von zudem noch von Wahlen und Kassenlage abhängig bleiben. Marktgesetze können in offenen Märkten zwar eine Zeit lang verzerrt, aber nie ganz ausser Kraft gesetzt werden, wie Naturgesetze. Was sich nicht rechnet, stirbt, sobald der letzte seinen letzten Groschen verbrannt hat. Ohne Ausnahme, immer und auch im Grünen Deutschland.
Anmassende Politik hätte nur eine Alternative zum vorprogrammierten scheitern am Markt und auch die scheitert immer: die totale Abschottung und der nächste Versuch vom „wahren Sozialismus“, also Verbot und Unterdrückung von Markt durch staatliche Gewalt.
In diese Richtung reden, denken und Handeln schon viele deutsche (und EU) Berufspolitiker (nenn es Mietbremse oder Agrar, Arbeitsmarktpolitik, Sozialpolitik oder Zuwanderung… egal) seit „Generationen“, doch am Ende ist nur das Scheitern gewiss, sobald die von vorne herein absehbaren Kosten dieser wirren (natürlich immer „guten“) Ideen aus dem Ruder laufen und nicht mehr von den Bürgern/Steuerzahlern aufgebracht werden können oder wollen – dann isch over…
Und dieser völlig normale Kipppunkt nach politischen Übertreibungen steht wohl kurz bis mittelfristig auch bei uns an.
Statt der Giga-Factory haben wir jetzt ein Giga-Desaster. Gut, dass Ludwig Erhard seine sozialistischen Nachfahren aus der Union und den Grünen nicht mehr ertragen muss.
Also Schrott, wie die Bundeswehr. Veraltete chinesische Technik und hohe Betriebskosten, die perfekt toxische Mischung. Aber der Robert hat bestimmt noch Geld im Ärmel. Zur Not muß die Schuldenbremse weg.