Tichys Einblick: Herr Professor Mayer, bevor wir auf die Welt im Jahr 2025 schauen, lassen Sie uns kurz zurückblicken: 2000 beschlossen die EU-Staaten in Lissabon, die EU zum wettbewerbsfähigsten Wirtschaftsraum der Welt zu machen. Seitdem hat die EU an wirtschaftlichem Gewicht verloren. Was ist aus Ihrer Sicht schief gelaufen?
Thomas Mayer: Zu beschließen: „Wir wollen der wettbewerbsfähigste Wirtschaftsraum werden“, ist eine reine Luftnummer. Zu sagen: Wir, die EU-Bürokratie, entscheiden, zur dynamischsten Region der Welt zu werden, ist pure Anmaßung. Das erinnert an die Planvorgaben aus der Sowjetunion. Da hat man sich auch der Illusion hingegeben, man könnte durch zentrale Planung zur größten Wirtschaftsmacht der Welt aufsteigen und die USA überholen …
… idealerweise „überholen, ohne einzuholen“.
Das galt dann etwas später, wenn ich mich recht erinnere, in der DDR unter Walter Ulbricht. Als man gemerkt hatte, es klappt mit dem Einholen nicht, ließ man das weg und das „Überholen“ stehen, auch wenn es keinen Sinn ergab. Das ganze Projekt war einfach eine grandiose Anmaßung und von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Obwohl die EU gegenüber den USA, aber auch China wirtschaftlich zurückfällt, scheint das Motto in Brüssel – und in Berlin – zu lauten: Jetzt erst recht! Ob nun CO2-Vorgaben für Autoflotten, Lieferkettengesetz oder Auflagen für Kaffeeexporteure, Brüssel verschärft mit deutscher Unterstützung sogar den Lenkungskurs. Die Begründung: Andere lenken ja auch. Etwa die USA mit ihrer Industrieansiedlungspolitik, China mit Industriesubventionen. Das stimmt ja, nur: In den USA und China entwickelt sich die Wirtschaft deutlich besser als hier. Warum funktioniert dort die interventionistische Politik besser als hier?
Beginnen wir mal mit China, da ist es einfacher zu erklären. Sie können mit einer sehr arbeitsamen, bildungsaffinen und gefügigen Bevölkerung einiges erreichen. Das Streben nach Bildung hat eine lange Tradition in China. Das Erfolgsrezept Chinas war, den Westen, den Kapitalismus zu imitieren. Dieser Strategie zu folgen war nach der desaströsen Herrschaft Mao Tse-tungs die große Leistung von Deng Xiaoping. Man kann mit einer Bevölkerung wie der Chinas also vieles erreichen, wenn man in der Wirtschaftskraft aufholen möchte. Nun ist man der Spitze näher und weiß nicht recht, wie es weitergehen soll.
Und die USA?
In den USA hat sich unter Joe Biden die Industriepolitik prächtig entwickelt. Aber ob sie so erfolgreich sein wird, wie viele bei uns glauben, wage ich zu bezweifeln. Bisher sehen wir nur, dass viel Geld für die Ansiedlung von Unternehmen ausgegeben wurde. Aber was daraus wird, bleibt abzuwarten. Ich habe große Zweifel, dass das tatsächlich zum langfristigen Potenzialwachstum der US-Wirtschaft beiträgt. Es war ja nicht der öffentliche oder öffentlich subventionierte Sektor, in dem die Grundlagen für den wirtschaftlichen Erfolg der USA gelegt wurden. Es war der private Sektor. Die Internettechnologie wurde zwar vom US-Verteidigungsministerium in den 1960er-Jahren angestoßen, dann aber von Unternehmern und Wissenschaftlern zu dem entwickelt, was wir heute sehen.
Was erwarten Sie auf wirtschaftlichem Gebiet von der Regierung Trump?
Donald Trump wird in Deutschland sehr kritisch gesehen. Natürlich ist er ein unberechenbarer Charakter, sodass wir mit unangenehmen Überraschungen rechnen müssen. Aber für die Wirtschaft hat er einen Instinkt. Er ist in die Nähe der Technolibertären gerückt und könnte diesen und anderen Unternehmern größere Freiheiten lassen. So hat er zum Beispiel in der „Securities and Exchange Commission“, der Finanzaufsichtsbehörde, die Bremser gegen neue Entwicklungen, insbesondere im Bereich der Kryptowährungen, durch Personen ersetzt, die für Neues offener sind. Es ist ein Irrtum, zu meinen, die USA wären durch Industriepolitik groß geworden. Im Gegenteil – die USA sind dadurch groß geworden, dass man den Unternehmern Freiraum gegeben hat. Als ich von 1983 bis 1990 in den USA gelebt habe, habe ich hautnah miterlebt, wie die Reagan-Administration die Wirtschaft dereguliert hat. Dadurch wurden viele Beschränkungen aufgehoben, die zuvor den Wettbewerb in der Telekommunikationsbranche behindert hatten. Dies ermöglichte neuen Unternehmen den Markteintritt und förderte Innovationen. Die Informationstechnologie wurde sehr, sehr unternehmerisch vorangetrieben. Dafür stehen Namen wie Bill Gates, Jeff Bezos, Steve Jobs und heute besonders Elon Musk. Unter der neuen Trump-Regierung könnten die USA durch eine neue Welle der Deregulierung an diese Erfolgsgeschichte anknüpfen.
Blicken wir jetzt nach Deutschland: Hier macht die Entwicklung wenig Hoffnung. Nicht nur nach Ihren Zahlen liegt die Wirtschaftsentwicklung in den USA deutlich über dem Trendpfad der vergangenen Jahre, die EU liegt ohne Dynamik im Trendpfad – und Deutschlands Wirtschaft knickt mittlerweile dramatisch nach unten ab. Das Land erlebt vor allem eine Industrieproduktionskrise. Wo liegen die tieferen Ursachen? Und lässt sich dieser Abstieg noch bremsen?
Um es griffig zu formulieren: Das deutsche Geschäftsmodell, das deutsche Erfolgsrezept bestand darin, dass man den Fleiß einer gut ausgebildeten Erwerbsbevölkerung verbunden hat mit dem Know-how, der Fähigkeit zur Tüftelei der Unternehmer. Hinzu kam billige Energie. Das war lange das Erfolgsrezept zum Aufstieg des Industrielandes Deutschland. Ende des 19. Jahrhunderts war Kohle die günstige Energiequelle, dann kam das Erdöl und schließlich die Atomkraft, die für noch günstigere Energie hätte sorgen sollen. Alle drei Säulen – billige Energie, Bildung und Fleiß der Beschäftigten, Freiheit der Unternehmer – wanken schwer oder sind schon umgefallen. Wenn man nach den Gründen dafür sucht, wird man in der Politik der verschiedenen Regierungen von Angela Merkel fündig. Aus der Kernkraft auszusteigen, die Kohlekraftwerke abzuschalten und zum Ausgleich der Versorgungsschwankungen der weniger verlässlichen erneuerbaren Energiequellen auf russisches Gas zu setzen, ging bekanntlich gründlich schief. Diese Politik ist grandios gescheitert. Das, was das „Wall Street Journal“ schon vor Jahren als „die dümmste Energiepolitik der Welt“ bezeichnete, liegt jetzt in Trümmern. Die Säule der billigen Energie ist weg.
Schauen wir uns die anderen an, zunächst Fleiß und Bildung der Beschäftigten: Wir haben die niedrigste jährliche Arbeitszeit und einen der höchsten Krankenstände unter den Industrieländern; unsere Schulen bringen immer weniger Schüler hervor, die wenigstens die Grundfertigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen beherrschen. Arbeit, Fleiß und Bildung erodieren in erschreckendem Ausmaß. Und wie steht es um den Unternehmergeist? Wir hatten in der Gründerzeit auch einmal so „verrückte“ Unternehmer wie die Amerikaner in der Gegenwart: Etwa Gottlieb Daimler, der „das Beste oder nichts“ wollte. Carl Benz, Werner von Siemens, Robert Bosch. Wo sind ihre Nachfahren? Unsere Gates, Jobs, Bezos oder Musks? Die gibt es nicht. Bei uns wird die Wirtschaft durch staatliche Regulierung eingehegt und die Großunternehmen von regierungshörigen Managern geleitet. Die nationale Bürokratie ist unheilvoll mit der EU-Bürokratie zu einem undurchdringlichen Gestrüpp verwoben und macht die mittelständische Wirtschaft fertig. Die Eurokraten haben in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Parlament, dem die volle demokratische Legitimation fehlt, eine unglaubliche Bürokratenherrschaft aufgebaut. Das Knäuel von EU-Recht und nationalem Recht ist kaum noch zu entwirren.
Jetzt kommt es zwischen dieser Europäischen Union mit dem schwachen Deutschland im Zentrum und Trumps USA zum Zollstreit oder Zollkrieg. Was vor allem bedeuten wird: deutlich höhere Zölle für EU-Waren, die in die USA gehen. Wie wirkt sich das wirtschaftlich aus?
Prinzipiell sind Zölle schlecht für die Weltwirtschaft. Wir haben durch Handelsliberalisierung und Globalisierung einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt. Insofern ist Trumps Vorliebe für Zölle aus ökonomischer Sicht schlecht. Politökonomisch kann man aber die Drohung mit Zöllen zur Öffnung anderer Märkte verstehen. Das gilt auch gegenüber uns. Denn es ist ja nicht so, dass die Europäische Union ein völliger Freihändler wäre. Wir tun zwar so, als ob wir ein leuchtendes Beispiel für den Freihandel wären. Aber ich erinnere nur an unseren Agrarmarkt, den wir sehr bürokratisch gegenüber dem Ausland abschotten.
Auch die EU-Strafzölle für Elektroautos aus China sprechen für eine immer stärkere Abschottungstendenz.
Ja, der Protektionismus steigt auch in Europa. Dabei liegen die Strafzölle für chinesische Autos im Graubereich. Nach den Regeln der Welthandelsorganisation kann man Abwehrzölle gegen Importe von staatlich subventionierten Gütern verhängen. Aber auch wir subventionieren unsere Industrie. Nach Berechnungen des Flossbach von Storch Research Institute haben die deutschen DAX-Konzerne über die vergangenen acht Jahre 44 Milliarden Euro an Staatshilfen erhalten. Also könnten andere auch Strafzölle gegen deutsche Autos erheben. Außerdem regulieren wir Produkte angeblich aus Gründen des Schutzes der Konsumenten oder der Umwelt. Andere könnten das aber als nicht-tarifäre Handelshemmnisse sehen. Manche werden sich noch an die unsägliche Debatte über amerikanische Chlorhühnchen erinnern. Dies war nur die Spitze eines Eisbergs von ähnlichen Bedenken, an denen das Freihandelsabkommen TTIP – Transatlantic Trade and Investment Partnership – mit den USA gescheitert ist. Heute verlangen wir gewaltige Strafzahlungen von amerikanischen Technologieunternehmen wie Apple oder Google wegen Behinderung des Wettbewerbs. Trump könnte jedoch auch das als eine Art Zoll sehen.
Wenn sich jetzt die Zollauseinandersetzung zwischen der EU und den USA unter Trump wesentlich verschärft, kommt es dann nicht vor allem darauf an, wer aus der stärkeren und wer aus der schwächeren Position aus operiert?
Ja natürlich. Und die stärkere Position liegt ganz klar bei den USA. Im Finanzbereich wird sehr viel über den amerikanischen Exzeptionalismus debattiert. Natürlich besteht die Gefahr, dass am amerikanischen Aktienmarkt eine Blase entstanden ist. Aber auch die amerikanische Realwirtschaft ist „exzeptionell“. Seit zwei Jahren schüttelt sie alle Rezessionsprognosen ab, während die deutsche Wirtschaft seit fünf Jahren nicht mehr gewachsen ist und die Eurozone nur im Kriechgang vorankommt. In den USA wächst die Produktivität, während sie bei uns zurückgeht. Die Wirtschaft in den USA läuft zumindest bisher wie geschmiert, könnte man sagen. Deshalb befindet sich das Land klar in der stärkeren Position.
Was heißt das für uns?
Das heißt, wir sollten uns jetzt anstrengen, dass wir für die Trump-Administration ein interessanter Partner werden. Angesichts der Malaise, in der ganz Europa gerade steckt, sind wir gegenwärtig jedoch eher eine Belastung als ein starker Partner.
Der finanzielle Exzeptionalismus der USA beruht auch auf der Sonderstellung des Dollar als Reservewährung Nummer 1. Nun sehen wir ja einen Wettbewerb der Zinssenkungen zwischen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank (EZB), wobei die EZB bereits durchblicken lässt, die Zinsen noch weiter senken zu wollen. Was zu der Frage führt: Könnte es ab einem bestimmten Punkt schwierig werden, noch Investoren für Eurostaatsschuldpapiere zu finden? Mit anderen Worten: Was wird aus dem Euro?
Das hängt ganz wesentlich davon ab, was in Deutschland nach den kommenden Wahlen passiert. Denn bisher ist Deutschland der fiskalische Anker des Euro. Hätte Deutschland sich nicht an die Schuldenbremse gehalten, wäre die Gesamtverschuldung der Eurozone wahrscheinlich so hoch wie oder vielleicht sogar noch höher als die der USA. Wir könnten in Deutschland ja locker unsere Staatsschuldenquote verdoppeln, um mit Italien oder Frankreich gleichzuziehen.
Dann säße Deutschland in der gleichen Falle wie Frankreich, das an seinen Schulden zu ersticken droht.
Dann wären wir tatsächlich in der Liga von Frankreich und Italien. Warum auch nicht?, denken manche. Doch der Finanzmarkt würde die Eurozone dann völlig anders behandeln. Vielleicht wie ein großes Italien.
Die Entscheidung über den Euro fällt also in Deutschland?
Ja. Nehmen wir mal an, dass die CDU/ CSU mit einem der Rest-Ampel-Partner koaliert. Dann würde wohl das herauskommen, was Christian Lindner „Ampel light“ nennt. Die Schuldenbremse würde geschleift, überall würden die Staatsfinanzen aus dem Ruder laufen, Die Inflation würde wieder steigen und das Wirtschaftswachstum versiegen. Was dann mit dem Euro passieren würde, kann man gerade in Brasilien beobachten, wo die Landeswährung Real abstürzt.
Das heißt: Endet in Deutschland die relative Zurückhaltung bei der Verschuldung, dann würden die Märkte einen ganz anderen Risikozuschlag verlangen, um überhaupt noch Geld für Euroanleihen zur Verfügung zu stellen?
Absolut. Bisher hält Deutschland den Euro noch einigermaßen stabil. Nicht von ungefähr sind Bundesanleihen das Safe Asset im Euroraum.
Bei all diesen Unsicherheiten, über die wir hier sprechen: Was kann ein Kleinanleger tun, um sein Erspartes möglichst sturmfest zu machen? Denn stürmisch werden die Zeiten ja wohl auf jeden Fall.
Beginnen wir mit den Zinsprodukten: Reine Zinsanlagen werden sich wieder weniger rechnen. Die EZB will die Zinsen weiter senken, obwohl man darüber trefflich streiten kann, ob die Inflation wirklich besiegt ist. Meiner Meinung nach ist sie das nicht. Wir befinden uns momentan eher in einem Inflationstal, dem ein erneuter Berg folgen könnte.
Bis auf welche Höhe müssen wir uns da einstellen?
Vermutlich nicht so hoch wie während der Pandemie, aber deutlich höher als davor. Die Europäische Zentralbank wird das hinnehmen – hinnehmen müssen. Denn sie kann nicht wie die US-Notenbank die Inflation wirklich mit beiden Händen bekämpfen. Eine Hand ist ihr auf dem Rücken festgebunden. Denn sie muss auf die hoch verschuldeten Staaten der Eurozone Rücksicht nehmen. Heute liegen die Probleme nicht mehr in der Peripherie wie in der letzten Eurokrise, also in Griechenland oder in Portugal. Jetzt erodiert der Kern. Und wenn die Deutschen im Februar eine Ampel-light-Regierung wählen, dann folgt der Erosion der Durchbruch. Die EZB muss den Staat finanzieren, auch den deutschen, wenn die Neuverschuldung ungebremst steigt. Wie von der „fiskalischen Theorie des Preisniveaus“ beschrieben, treibt dann die Fiskalpolitik die Inflation. Der Realzins wird null oder negativ werden, und Zinsanlagen lohnen sich nicht mehr.
Halten wir also fest: Anleihen sind nicht so gut, wenn man sein Vermögen erhalten will. Zu viel Bargeld auf dem Konto erst recht nicht. Was kann der Anleger also tun?
Aktien bieten einen gewissen Schutz vor Inflation, wenn die Unternehmen reale, also inflationsbereinigte Gewinnsteigerungen erzielen. Wenn man sich auf der Welt umschaut, wo dies sein könnte, dann bleiben die USA das attraktivste Land. Anleger müssen ja nicht gleich den S & P-500-Index kaufen. Der kapitalgewichtete amerikanische Aktienindex ist momentan stark auf einige wenige Titel konzentriert. Aber in ihrem Aktienportfolio sollten US-Titel eine gewichtige Rolle spielen. Das tun sie auch in einem breiteren Index wie zum Beispiel dem MSCI World. Außerdem sind dort auch interessante europäische Firmen wie zum Beispiel Novo Nordisk in Dänemark enthalten.
Der Goldpreis steht schon ziemlich hoch. Lohnt sich der Einstieg trotzdem?
Langfristig sehr wahrscheinlich. Denn Gold ist eine der ältesten Währungen und würde auch den US- Dollar überleben, wenn dieser von der hohen Staatsverschuldung der USA irgendwann einmal ausgezehrt würde.
Es gibt ja schon Prognosen von bis zu 4800 Dollar pro Unze in den nächsten Jahren. Halten Sie das für realistisch? Das würde ja bedeuten, dass sich der 2024 enorm gestiegene Goldpreis nochmals fast verdoppelt.
Ich habe in meiner jahrzehntelangen Tätigkeit gelernt, dass Punktprognosen Glückssache sind. Aber ich würde sagen, dass insbesondere vor dem Hintergrund der Risiken für die staatlichen Fiat-Kreditgeld-Währungen alles dafür spricht, auf Alternativen zu den Staatswährungen zu setzen. Denn die Aussichten für alle Staatswährungen sind eher mau. Wir haben über den Euro schon gesprochen. Wie die EZB schon jetzt kann in Zukunft auch die US-Federal-Reserve unter den Einfluss des Staates geraten und für dessen Finanzierung sorgen müssen. Noch immer profitieren die USA vom sogenannten „exorbitanten Privileg“ des Emittenten der Weltreservewährung. Aber durch die fiskalpolitische Dominanz der Geldpolitik kann dieses Privileg verloren gehen. Dagegen ist Gold eine gute Absicherung.
Zehn Prozent Gold im Portfolio – ist das eine vernünftige Größenordnung?
Ja. Aber es kommt auch auf die eigene Fähigkeit an, Preisschwankungen zu ertragen, die bei Gold schon mal hoch sein können. Und was Anleihen angeht, da sollte man meines Erachtens eher in kürzeren Laufzeiten anlegen. Denn wie wir 2022 gesehen haben, kann der Preis längerer Laufzeiten regelrecht einbrechen, wenn die Inflation über Erwarten steigt.
Da wir gerade darüber gesprochen haben, wie Staatswährungen unter die fiskalische Fuchtel des Staates geraten: Als Alternative bieten sich neben Gold in jüngerer Zeit ja auch Kryptowährungen an, die allerdings 2024 schon sehr stark nach oben geklettert sind. Was meinen Sie: einsteigen oder nicht?
Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich die Kryptowährungen besser verstehen kann, und bin dann zu dem Schluss gekommen, dass man diese Währungen gut begreifen kann, wenn man sie wie Sprachen versteht. Es gibt Hochsprachen, und es gibt Dialekte. Die Kryptos ähneln Dialekten oder besser Slangs, gewissermaßen Jugendslangs. Lange hieß es, Bitcoin ist eine pure Blase, denn es hat ja keinen Gegenwert. Aber wenn ich mit der Bitcoin-Community spreche, ist mein Eindruck: Da gibt es schon eine Menge Leute auf der Welt, die diesen Slang sprechen. Und es werden immer mehr, sodass der Slang kaum aussterben dürfte.
Um in Ihrem Bild zu bleiben: Manche Slangbegriffe können ja auch irgend wann einmal Eingang in die Hochsprache finden.
So ist es. Und es kann sogar sein, dass sich schließlich der Slang insgesamt zur Hochsprache entwickelt.
Was folgt nun für einen Anleger daraus?
Ob die Kryptos zur Hochsprache werden, also zur anerkannten Währung, das weiß ich nicht. Man kann darauf spekulieren, aber wenn man das tut, muss man damit rechnen, dass die Spekulation nicht aufgeht und das eingesetzte Geld verloren ist. Solche Verluste muss man verkraften können. Daher würde ich Bitcoin oder andere Kryptowährungen wie ein Lotterielos sehen, das man einem Portfolio beimischen kann. Im Verlauf des letzten Jahres hat dieses Los einen ordentlichen Gewinn abgeworfen.
Egal ob aus der Sicht eines Anlegers oder einfach nur als Bürger, wichtig ist immer, mit welchem Grundgefühl man auf das kommende Jahr schaut. Und vieles spricht dafür, dass 2025 für die Deutschen wirtschaftlich schlechter wird als 2024. Oder?
Das Schicksal Deutschlands und damit das Schicksal Europas hängt von der kommenden Wahl in Deutschland ab. Sie bietet die letzte Gelegenheit, eine Regierung aufzustellen, die zu den umfassenden Reformen fähig ist, die Deutschland und Europa jetzt brauchen. Dafür gibt es historische Präzedenzfälle. Denken Sie an das Lambsdorff-Papier von 1982, das zum Bruch der sozialliberalen Koalition führte, oder an die Schröder’sche Agenda 2010 im Jahr 2002. Aber was jetzt nötig ist, wäre noch viel umfassender als die Reformen des Lambsdorff-Papiers oder Schröders Agenda. Wir stecken tiefer in der Klemme als damals, weil sich die Welt um uns herum grundsätzlich verändert hat. Der Nachkriegszeit folgte eine euphorische Zwischenzeit nach dem Fall der Sowjetunion. Es war aber ein Irrtum, zu glauben, dass wir mit dem Untergang des Sowjetimperiums „das Ende der Geschichte“ erreicht hätten. Dieser Irrtum holt uns jetzt ein. In den langen Regierungsjahren von Angela Merkel haben wir die geoökonomische Schönwetterphase nicht genutzt, um uns auf das neue Zeitalter vorzubereiten, das sich Mitte der 2010er-Jahre mit dem Aufstieg Xi Jinpings in China und Putin-Russlands Annexion der Krim abgezeichnet hat. Jetzt müssen wir nicht nur alte Versäumnisse aufholen, sondern uns auch an ein radikal verändertes globales Umfeld anpassen. Das braucht tatsächlich eine enorme Disruption. Wir müssen uns praktisch neu erfinden.
Was ja so ein bisschen gegen die Mentalität von Deutschland spricht. Die Mehrheit in Deutschland möchte keine Disruption, sondern, wenn überhaupt, Veränderungen in kleinen Schrittchen.
Dafür ist jetzt keine Zeit mehr. Die kommende Wahl ist die letzte Chance. Wenn wir sie verpassen, dann ist Deutschland in vier Jahren noch älter, noch festgefahrener, noch ärmer. Ob eine Bundeskanzlerin Alice Weidel, über die manche heute schon reden, dann das Ruder noch herumwerfen kann, ist mehr als fraglich.
Der Bundespräsident hat den Bundestag aufgelöst. Welches Ergebnis erwarten Sie, welches erhoffen Sie sich von der Bundestagswahl am 23. Februar?
Laut heutigen Umfragen wird es wohl eine Ampel-light-Regierung geben, mit der der Abstieg weitergehen wird. Aber meine Hoffnung ist, dass die Umfragen wie schon so oft danebenliegen und dass die Wählerschaft die Zeichen an der Wand sieht: Sie muss der neuen Regierung einen kraftvollen Reformauftrag geben. Und das kann gegenwärtig wohl nur gehen, wenn die Union mit der FDP eine regierungsfähige Mehrheit erhält. Wenn das nicht geschieht, sehe ich eine düstere Zukunft für Deutschland und Europa voraus. Denn wenn Deutschland jetzt nicht die Wende schafft, wird Frankreich sie bestimmt auch nicht schaffen. Und dass Italien unter den größeren Ländern heute als der politisch und wirtschaftlich stabile Faktor im Euroraum gilt, sagt viel über den Zustand Europas aus.
Italien galt ja noch vor Kurzem als das politische und wirtschaftliche Hochrisikoland schlechthin.
Ich lebe seit Ende 2023 in Italien und habe verfolgt, wie Giorgia Meloni eine stabile Regierung führt, die man „post-woke“ nennen könnte. Die Zeit der „woken Ideologie“ ist vorbei, und Italien ist bei der Verschrottung dieser Ideologie den meisten anderen Ländern Europas – und insbesondere Deutschland – weit voraus. Aber die wirtschaftlichen Probleme Italiens haben sich über Jahrzehnte so tief eingefressen, dass auch eine Regierung Meloni keine wirkliche Wende mehr schaffen kann. Wenn wir aus Deutschland heraus nach Italien blicken, sehen wir unsere Zukunft, wenn wir jetzt keine grundlegenden Veränderungen hinbekommen: eine schleichende wirtschaftliche Verarmung und den Abstieg in die geopolitische Bedeutungslosigkeit.
Das ist ein ziemlich pessimistischer Ausblick für einen Ökonomen.
Je älter ich in meinem Beruf werde, desto mehr sehe ich, dass die ökonomische Wissenschaft mit anderen Wissenschaften ergänzt werden muss. Dazu gehört neben der Psychologie und Soziologie vor allem die Geschichtswissenschaft. Wenn ich mir die Geschichte Europas anschaue, dann sehe ich heute zum Teil beängstigende Parallelen zum Untergang Westroms.
Die neuere Forschung geht davon aus, dass sich der Untergang Westroms wohl sehr viel schneller vollzogen hat, als man lange annahm.
Von Edward Gibbons Meisterwerk kennen wir die innere Aushöhlung der römischen Gesellschaft durch das, was mit „spätrömische Dekadenz“ bezeichnet wird. Neuere Forschungen, die sich nicht nur auf schriftliche Überlieferungen, sondern auch auf archäologische Funde stützen, sehen jedoch einen Kipppunkt. So beschreibt Peter Heather zum Beispiel, wie Westrom von den Veränderungen seiner Umwelt regelrecht eingekesselt wurde. Bis Mitte des 5. Jahrhunderts wähnten sich die Römer noch als Weltmacht, waren aber tatsächlich von einer neuen Wirklichkeit umzingelt. Und sie haben es nicht geschafft, damit fertigzuwerden.
Das Ersparte abzusichern ist nahezu unmöglich, es sei denn man bringt es rechtzeit aus dem Land und selbst Gold oder Immobilien sind vor Zugriffen des Staates nicht sicher, ergo bleibt nur noch das Loch in der Erde, wo man nach alter Väter Sitte den Schmuck versteckt, damit ihn andere später finden werden.
Somit hat Thoma Mayer in seiner Analyse absolut recht, denn wir haben allenfalls Mangelverwalter an der Spitze, die unfähig sind uns vor den Gefahren des Lebens zu beschützen und hinzu kommt noch ihre fatale Eigenheit, das ganze zusätzlich durch schädliche Maßnahmen zu befeuern und das nennt man Staatszersetzung weil sie zu anderem nicht fähig sind.
Auch Freiheit im herkömmlichen Sinne ist mittlerweile eine Frage des Geldes geworden und wer es sich leisten kann hat ja schon ein Ersatzdomizil im Ausland errichtet und die Masse wird zum Schluß alles ausbaden müssen, was hinreichend bekannt ist wenn man bis zu den Ergebnissen des ersten Weltkrieges zurück blickt, was schneller wieder am Horizont erscheinen kann, bei den „Koryphäen“ die wir auch noch in einem Anfall geistiger Umnachtung gewählt haben, damit sie uns ausrauben oder gar vernichten können.
Sicherlich hatten wir seit Ende des II. Weltkrieges so manche Delle auszudengeln, aber was wir derzeit erleben ist das Gegenteil von Properität, denn nun geht es ums nackte Überleben und wer sich noch eine Chance ausrechnet verläßt das Land sofort und der Rest muß warten, bis das Unheil über uns kommt, denn Sozialismus in allen Parteien ist degeneriert und daraus kann nichts mehr gescheites erwachsen und wer sich die Anbieter betrachtet, der kann gleich den Geist aufgeben, weil da auch nichts mehr kommt, was uns nach vorne bringen könnte.
Mayer mag vielleicht ein wirtschaftswissenschaftliches Schwergewicht sein – wenn er davon träumt, dass CDU und FDP eine „regierungsfähige Mehrheit“ erhalten könnte, dann ist er genau das: Ein Traumtänzer. Sieht er bei der AfD keine wirtschaftspolitische Kompetenz (Weidel ist immerhin pormovierte Wirtschaftswissenschaftlerin) oder traut er sich nicht, das anzusprechen? Und warum fragt Wendt nicht nach?
Ich wiederhole auch an dieser Stelle Gorbatschow:
„Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“.
Die Bürger der ehemaligen DDR werden sich noch gut erinnern, wie recht Gorbatschow 1989 hatte und bis heute noch hat.
> Man kann mit einer Bevölkerung wie der Chinas also vieles erreichen, wenn man in der Wirtschaftskraft aufholen möchte. Nun ist man der Spitze näher und weiß nicht recht, wie es weitergehen soll.
In den letzten 2000 Jahren kam mindestens die Hälfte des weltweiten BIP aus China und Indien – bis auf die 200 Jahre ab der industriellen Revolution. Da die Völker Asiens den Westen eingeholt und zum Teil überholt haben, werden die schon weitere Wege finden,
Die Zeit unter Mao war besonders übel – Marxismus war aber ein Import aus Europa, wo es immer noch viele Freaks hat.
Der Professor spricht von Ökonomischer Wissenschaft und will die durch „Psychologie und Soziologie vor allem die Geschichtswissenschaft“ ergänzen.
Ähm, wo ist da irgend eine Wissenschaft? Vielleicht sollte man die Kaffesatzleserei und Glaskugelkunde auch zur Wissenschaft erklären?
Sinnvollerweise sollte man jedoch den gerade verlorenen Krieg und die Russlandsanktionen mit einrechnen wenn man die letzten Jahre ökonomisch betrachtet sowie die Invasion von Millionen Analphabeten nicht ignorieren. Vermutlich auch die an die USA verschenkten Milliarden als Ausgleich für russisches Erdgas gegen vielfach teureres USA Frackinggas?
Hm – da muss ich mein Portfolio wohl auf das Gegenteil der Empfehlungen hier im Artikel umstellen.
Der letzte Satz könnte auch für Brüssel stehen. Wenn man die Reaktion auf die Rede von Vance sieht, besonders in Deutschland, begreift man, daß hier nur der Untergang bevorstehen kann. Genauso starrköpfig hat damals die DDR-Regierung auf Gorbatschow reagiert – und kurze Zeit darauf war die DDR erledigt.
Ich werde weder FDP noch CDU wählen, um meine denkunwilligen Mitbürger zu retten.
Abgesehen von der spätmodernen Dekadenz heute, sprechen wir von „Nullwachstum“ in Nominalen, die Jahr für Jahr der Geldmengenausweitung unterliegen. Wenn ich jedoch einfach 10 % Geldmenge mehr aufschreibe und habe real eben nicht 10 % mehr, was ist dann in Wirklichkeit passiert? Immerhin: Thomas Mayer lernt hinzu, je älter und erfahrener er wird; da sind Flossbach und Storch besser beraten als alle anderen.
Endlich mal ein Ökonom der auch etwas Verstand hat! Er sagt genau dass was eigentlich jeder normal denkende Mensch wissen müsste!
Die nächste Wahl ist die LETZTE Chance… und sie wird aller Voraussicht vergeben werden da nur noch Lowperformer a la Esken und Merz übrig sind…
„Und das kann gegenwärtig wohl nur gehen, wenn die Union mit der FDP eine regierungsfähige Mehrheit erhält.“
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Nicht nur dass eine solche Mehrheit angesichts der Umfragewerte und Stimmung völlig unrealistisch ist, sie würde auch nichts bringen, denn die Merz-CDU ist im Grunde noch dieselbe CDU, die Deutschland unter Merkel in den Abgrund gesteuert hat, und in der FDP hat nicht der bald ausscheidende Kubicky das Sagen, sondern hinter Lindner ein Buschmann und eine Strack-Zimmermann.
Wer vernünftige Politik will muss darauf einwirken, dass die CDU Merz feuert und eine Minderheitsregierung bildet oder mit der AfD koaliert. Und die beste Chance dafür bietet die Wahl der AfD, denn das zwingt die CDU, ihren bisherigen Kurs zu überdenken.
Die letzte Chance für das Land, ja, aber diese Herrschaften werden, auf Grund des Betrugs anfälligen Systems, wieder Wahlbetrug begehen. Leider glauben die Menschlein immer noch an die Ehrlichkeit von Verbrechern. Die OECD hat vor Jahren schon und immer wieder darauf hingewiesen, dass genau das in D passiert, aber die Menschlein wollen weder hören noch sehen.
Der Wert einer Währung hängt davon ab, was ich beim Emittenten dieser Währung dafür kaufen kann!
Daran scheiterte die DDR-Währung und werden alle anderen Währungen scheitern.
Vielleicht erklär ichs mal, wie ein dauerhaft funktionales Weltwirtschaftssystem aus zu sehen hat.
Da spiel ich lieber Roulette, denn irgendeine Währung mit der ich dort spiele wird immer einen Wert haben.
Merz ist ein Traumtänzer. Er glaubt vielleicht wirklich daran, Charisma und Macht genug zu haben, um SPD und Grüne bezwingen zu können. Es herrscht aber in diesem Land ein masochistischer, destruktiver Wille zum Untergang. Es ist die Rache der Frustrierten, der Neidischen, es ist die späte Genugtuung der Maoisten und Salonkommunisten, die die Gründergeneration der Grünen ausmachen, es ist die Stunde der Un- und halbgebildeten, die ihre Infantilität in bare Münze umzusetzen wissen, es ist die Zeit der Verachtung der Vernunft und des Hasses auf alle, die ein normales, realitätsbezogenes Leben führen und führen müssen. Reichelt hat es in einem seiner letzten Beiträge auf den Punkt gebracht: man muss diesen Leuten das Geld sperren, sprich, das Steuergeld, mit dem sie sich mästen und gemästet werden. Ich sehe nicht, dass Merz auch nur ansatzweise fähig wäre, so etwas durchzusetzen und einen radikalen Wandel herbeizuführen.
Merz will sich nicht durchsetzen, März will nur mit an den Fressnapf, oder?
Die Wählerschaft „… muss der neuen Regierung einen kraftvollen Reformauftrag geben. Und das kann gegenwärtig wohl nur gehen, wenn die Union mit der FDP eine regierungsfähige Mehrheit erhält. Wenn das nicht geschieht, sehe ich eine düstere Zukunft für Deutschland und Europa voraus.“
Der kraftvolle Reformauftrag besteht in der voraussichtlichen absoluten Mehrheit von CDU/CSU mit AfD. Der muß politisch genutzt werden, wenn die nötige Wende angegangen und geschafft werden soll.
In Frage kommt eine Koalition oder eine CDU-Minderheitsregierung mit Duldung bzw. Unterstützung durch die AfD. Reformfähige Alternativen gibt es aus heutiger Sicht nicht, weder mit FDP noch mit SPD oder Grünen.
Wie kommen Sie darauf, daß die Partei, die das ALLES angerichtet hat, jetzt in der Lage sein wird, ihren eigenen Müll wegzuräumen? Das geht nie und nimmer. Es ist wie in einer beliebigen Firma auch: Wenn das Management nichts taugt, muß es ausgewechselt werden, und das bedeutet, daß die CDSU in keinem Fall an die Macht gelangen darf!
Ja, die EU ist eine Luftnummer, die Deutschland vernichtet.
Es wäre besser, Deutschland wäre wie Norwegen, Island, die Schweiz und Liechtenstein nur in der Freihandelszone EFTA und auch nicht in der Eurozone.
Von der Leyen vernichtet seit 2019 von Brüssel aus die Industrie in Deutschland,. bis 2021 mit Unterstützung von Merkel und Altmaier, dann von Agora Habeck und Graichen , bis 2029 dann durch Merz.
Deutschland stürzt ganz und gar.
Gerüchteweise soll sich Merz in Österreich eingemischt haben, um die Kanzlerschaft von Kickl und die Regierung von FPÖ und ÖVP zu verhindern. Von der EU unter von der Leyen wird ähnliches behauptet.
In 2025 (allen Ernstes!) weiter zur Wahl der CDU aufzurufen erfüllt Einsteins Definition von Wahnsinn: „Die Definition von Wahnsinn ist: immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“
Das ist auch meine Ansicht. Ich glaube nicht, dass diejenigen, die uns die Probleme (mit) eingebrockt haben, diese auch lösen werden. Wären sie wirklich kompetent, gäbe es diese Probleme erst gar nicht.
Mit Hilfe der Wähler wird Deutschland nach der Wahl eine Regierungskoalition aus den drei links-grünen Parteien CDU, SPD und GRÜNEN erhalten.
Die werden dann nicht mehr zu bremsen sein und erst richtig loslegen, nicht zuletzt auch deshalb, weil sie wissen dass das ihre letzte Chance ist Deutschland dahin zu bringen, wo sie es gerne hinbringen möchten.
AfD und CDU sowie die FDP, gesetzt dem Fall, sie wäre keine hedonistisch-linksliberale, sondern eine wirtschaftsliberale Partei, haben leider kaum Überscheidungen im Milieu. Genau darum können Union und FDP auch so einfach auf die linke Seite getrieben werden, weil sie die Verteufelung von rechts teilen. Andererseits hat die AfD in den letzten acht Jahren auch nichts selbst dazu getan, aus dieser Verteufelung zu entkommen. Sie hat sich lange sogar darin sehr wohl gefühlt und spürt erst seit kurzen, dass ein Stinkefinger zwar mentale Entlastung, aber keine Änderung der Verhältnisse bringt. Kurz und gut: Jedwede Annäherung der Lager von Union/FDP und der AfD käme für diese Wahl zu spät. Man ahnt, dass es dazu kommen könnte, aber für den Augenblick wird sich da nichts tun.
Andererseits: Es ist vollkommen illusionär, dass es einen nennenswerten Wählerabfluss von der AfD zur Union oder FDP gibt. Selbst wenn er einträte, im niederen einstelligen Prozentbereich, so würde die AfD vermutlich weiter nach nationallinks rücken und eher Wähler wie die des BSW absorbieren. Mit anderen Worten: Sie bliebe in einem Korridor von rund 20 Prozent.
Gleichzeitg aber wird eins nicht passieren: Dass Stammwähler der linken Parteien diese nicht mehr wählen. Sie sind schon jetzt darauf reduziert. Bei der SPD handelt sich überwiegend um Wähler im Seniorenalter, die die SPD lebenlang wählen und weiter wählen werden. Neuwähler, wenn überhaupt, könnte die SPD nur im Lager versorgungssuchender Migranten finden, doch ob diese überhaupt in entsprechenden Zahlen eingebürgert werden und dann tatsächlich Dankbarkeitswähler werden, steht in den Sternen. Damit ist abzusehen, dass die SPD es auch in den kommenden Jahren nicht mehr über 20 Prozent schaffen und eher darunter fallen wird.
Die Grünen haben ein stabiles Fundament in der Schicht der urban lebenden akademischen oberen Mittelschicht. Deren Kinder werden ebenfalls in diese Richtung gehen, doch die Geburtenrate dieser Schicht ist ziemlich niedrig, daher wird sie tendenziell schrumpfen. 12 bis 15 Prozent sind ihnen auf Bundesebene sicher, mehr nie.
Zusammenfassend heißt das: 35 Prozent wählen auf Dauer links. 20 wählen auf Dauer rechts. Fünf wählen Kleinparteien, und der Rest „die Mitte“. Macht nach Adam Riese für die maximal 40 Prozent, und das wird absehbar nie für eine Kanzlermehrheit reichen.
Genau das ist das Problem der Argumentationkette auch von Thomas Maier und seinesgleichen. Unterstellen wir ihnen nicht, sie hätten irgendwelche Sympathien oder Affinitäten zu grünlinks. Doch in großer Not ist der Mittelweg der Tod. Die sogenannte Mitte wird in diesem Land nie wieder die Mehrheit erreichen. Es bedurfte der geschichtlichen Anomalie des Weststaates Bundesrepublik und seiner politischen Lage und Verfasstheit, damit das überhaupt möglich war. Das ist vorbei.
Wenn die Mitte grünlinks nicht mehr will, bleibt ihr nichts, als sich auf ein Bündnis mit Rechts einzulassen. Die gescheiterten Verhandlungen in Österreich oder die labile Regierung in den Niederlanden beweisen, dass vor BEIDEN Seiten ein Weg liegt, der kein leichter ist. Zuviel ist geschehen, zu sehr hat sich in den letzen 20 Jahren die Mitte von den Linken mitreißen und vereinnahmen lassen. Es gibt kein gegenseitiges Vertrauen.
Aber die Lage erlaubt nichts anderes. Leute wie Maier, die gewiss in der Union und FDP Einfluss haben, müssten diesen nun aber auch geltend machen und gegen Leute wie Wüst oder Prien vorgehen.
Dass dann bei der AfD auch eine Nacht der langen Messer bevorsteht, ist klar. Wie lang sie sein muss, weiß man nicht. Aber da hat Maier recht: Bleibt alles wie es ist, ist in vier Jahren der Ofen aus.
mit merz steht der ausverkauf dieses landes (und seiner bürger) an. er hat es ja bereits angekündigt.
Es ist nicht nachvollziehbar, warum der Autor dramatisch notwendige Veränderungen gerade von den verbrauchten Altparteien CDU/CSU und FDP erwartet?
Eine radikale Veränderung kann nur kommen, wenn man etwas Neues wagt, die ausgetretenen Pfade verlässt und das heißt in diesem Fall sich von den Altparteien löst und die AfD wählt. Aber das hat der Artikel ja richtig beschrieben, dafür fehlt der Mehrheit der Deutschen der Mut.
Sehr einleuchtend, außer FDP. CDU. Da hoffe ich das Trump betr. AfD noch wirkt. Insbesondere verstehe ich aber erstmals, was Krypto Währungen sind.
Politisch haben wir das Jahr 1943, könnte man sagen. Stalingrad ist gerade verloren und auch die Woken und Linken sehen, dass man den Krieg gegen die Realität nicht gewinnnen kann. Dies stachelt sie umso mehr zu Fanatismus und Bekämpfung aller an, die noch ihre Sinne beisammen haben.
Nach den Wahlen wird es auch eine „Sportpalastrede“ geben, vielleicht von Habeck, der damit das Final für den totalen Untergang einleitet. Und die willigen Helfer der „Antifaschismus“ werden begeistert jubeln.
Ach herrje, bei soviel Irrtum weiss man ja gar nicht, wo man anfangen soll. Ab und an auch mal eine Gegenstimme zu solch neoliberalen Anachronismen zu Wort kommen zu lassen, ist wohl nach wie vor nicht geplant?
Blöd nur, das in Zeiten in denen dieser „Anachronismus“ Staatsräson gewesen ist, jener Wohlstand in diesem Land geschaffen worden ist, den Sozialisten, Ideologen und andere Unfähige im Laufe von nur einem Jahrzehnt beerdigt haben.
„Ich lebe seit Ende 2023 in Italien…“ leider haben Sie aber trotzdem nicht verstanden, dass ein Vergleich der italienischen GESAMT-Wirtschaft mit der deutschen extrem schwierig ist und es auch etlichen Erklärungen des dortigen Wirtschaftens und der fundamentalen Unterschiede bedarf. Ein vielfach bekanntes aber nicht ansatzweises in den Konsequenzen realisiertes Faktum ist, dass die große Mehrheit der Italiener in den eigenen vier Wänden wohnt, auch Menschen mit bescheidenem Einkommen. Das hat einfach Priorität Nummer eins. Der Durchschnittsitaliener kann sich nicht ansatzweise vorstellen, dass die meisten Fahrer von deutschen Prämienfahrzeugen bei uns zu Hause in einer Mietswohnung sitzen. „Der Italiener“ investiert die wirklich extreme Verschuldung seines Staates als Privatinvestment. Der Deutsche verkonsumiert sie. Durch unterschiedliches Wirtschaften hat Inflation auch erheblich differierende Konsequenzen: der Geldwert fällt im Verhältnis zum Sachwert. Nein, Italien ( u. a. Länder der EU!) ist wirtschaftlich für viele kein Eldorado, aber eben ganz anders aufgestellt. Genau deshalb kann der gemeinsame Euro dauerhaft nicht funktionieren.
Klasse Gespräch, der Prof. Mayer wird immer besser, umfassender und realistischer in seinen Einschätzungen. Danke.
Hier noch ein Link zum Amerikanischen Exzeptionalismus, auch für Börsianer unter uns: Der amerikanische Exzeptionalismus – Flossbach von Storch
Ob Merz im Taumel der wahrscheinlich gewonnenen Unionswahl, sich an die Basis erinnert, die ihn gegen den Wunsch der oberen CDU-Funktionäre gewählt haben, bleibt abzuwarten. Diese haben ihn vorher und danach genauso boykottiert wie die AFD. Er gehört noch nicht dazu. Ob er es wahr haben will oder nicht, auch wenn die alte Garde in Hoffnung um Posten um ihn herum wedelt. „Versailles“ hofiert ohne ihn anscheinend sehr fürstlich in den Clubs der „Reichen“ mit dem Ausschluss des Plebs, der ihnen das alles finanziert.
Ob eine Ampel-light-Regierung, egal ob rot oder grün länger hält, als die gescheiterte Ampel-Regierung steht genauso zur Frage.
Auf jeden Fall wird dann die innere und äußere Sicherheit so zerstört sein, dass man für nichts mehr garantieren kann.
Nach der Rede von Vance und den Reaktionen der Politik darauf, wird die neue Welt diesmal nicht helfen, die sozialistische Zerstörung der Transformation zu beenden.
Eine Luftbrücke mit Care-Paketen wird es auch nicht mehr geben.
„kraftvollen Reformauftrag … wenn die Union mit der FDP eine regierungsfähige Mehrheit erhält“
Bleiben wir mal real, auch Merz-CDU & Lindner-FDP sind keine kraftvollen Reformer, nicht ansatzweise.
Der Drops ist gelutscht, zumal es nicht sicher ist, welche Rahmenbedingungen bei der nächsten Wahl herrschen.
Ja, an der Stelle musste ich auch lachen.
Überall heißt, wenn jetzt nicht eine von der CDU initiierte, konservative Wende erfolge, die AfD 2029 dann bei 30 % liegen würde. Ja, und? Selbst, wenn sie 45 % Stimmenanteil erhalten würde – alle anderen Parteien würden sich dann, egal wie sich sich gegenseitig angehen, gegen die AfD zusammenschließen.
Und selbst wenn die AfD 51% hätte, unser Land wäre dann so kaputt, dass man das kaum noch in Ordnung bringen könnte. Zumal die anderen 49% alles dransetzen würden, eine neue konservative Politik zu sabotieren. Im Bundestag durch Hetze und durch Gewalt und Hass auf den Straßen.
Eine reale Möglichkeit sehe ich aber noch: Wenn es nach diesen Neuwahlen, schnell wieder Neuwahlen gibt, erkennen dann möglicherweise noch mehr Menschen erkennen, dass auch eine CDU-geführte Koalition nichts geändert hat und die Probleme durch Migration und Wirtschaftsschwund noch deutlicher werden.
Vielleicht ist auch reines Wunschdenken.
Viel zu wenig wird mE die Rolle des Bundesrates berücksichtigt. Ein Veto dieser Kammer bei zustimmungspflichtigen Gesetzen – und das wären die allermeisten, wenn man eine Wende will – bringt jede Reform zu Fall.
Egal ob mit absoluter Mehrheit im Bundestag oder bei einer schwarz-blauen Koalition: Hier wird liegt das Problem. Die Union regiert in fast allen Ländern (Ausnahme Bayern) mit rot oder grün. Die Koalitionsverträge schreiben eine Enthaltung vor, falls sich die beiden Regierungsparteien nicht einigen können. Rot und Grün können also weiter blockieren – wenn sie wollen.
Das war es dann mit einer Mehrheit für einen Reform-Gesetzentwurf.
Zumal die nächsten wichtigen Landtagswahlen erst wieder im Herbst 2026 stattfinden.
er scheint mir auch der einzige hoffnungsschimmer zu sein: dass die neue regierung unter merz – mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit der nächste kanzler – von einer dauer ist, für die gilt: kurz genug, damit möglichst wenig schaden angerichtet wird – vor allem von der sorte, die nicht so einfach wiedergutzumachen ist -, aber lange genug, dass die menschen, wie sie schreiben, etwas „erkennen“. eine art interregnum zwischen alten und neuen politischen kräften.
wie es dann aber weitergehen könnte, dazu fehlt mir die phantasie. die hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Wir haben zur Zeit eine Kombination aus drei Faktoren, die Demokratie, den Wohlfahrtsstaat und eine Fiat Währung, also eine Währung, wo die Geldmenge nach Belieben erhöht werden kann. Ich gelange zunehmend zu der Überzeugung, dass diese Faktoren sich gegenseitig ausschließen und maximal zwei davon möglich sind. Der Versuch alle drei zu kombinieren mündet in die heutige Situation: die Wahlen werden von Politikern gewonnen, die Problemlösungen durch den Wohlfahrtsstaat versprechen und die dann im Amt entsprechend Schulden machen, also die Geldmenge erhöhen, um diese Versprechen zu halten. Das führt neben einer Erosion des Geldwertes auch zu einer Erosion individuellen Verantwortungsbewusstseins, so dass am Ende keine Bürger mehr stehen sondern Haustiere des Staates.
Entweder, es gibt einen Wohlfahrtsstaat mit Wahlen, kombiniert z. B. mit Edelmetallwährung. Entweder es gibt Demokratie und eine Fiat Währung, aber keinen Wohlfahrtsstaat.
Oder aber es gibt einen Wohlfahrtsstaat und Fiatwährung, aber keine Demokratie. Wie es aussieht steuern wir auf die letzte Situation zu.
Edelmetallwährung ist eine Schein-Lösung, da auch dort der Parteienstaat die Hand drauf hat, oder?
Das Problem an einer Edelmetallwährung ist eher die fixierte Geldmenge, die bei starkem Bevölkerungswachstum oder durch technologischen Wandel herbeigeführten Markt Verwerfungen der Zentralbank die Möglichkeit nehmen, lindernd einzugreifen.
Ich zitierte jetzt mal aus der Erinnerung amerikanische Gewerkschaftsführer die zur Zeit der großen Depression warnten: „Schlagt uns nicht an das Kreuz des Goldstandards“.
„Uns“ bezog sich dementsprechend auf die amerikanische Arbeiter.
Und damit hatten sie auch durchaus Recht.
Deshalb halte ich eine Edelmetallwährung für keine gute Lösung. Allerdings zwingt sich diese Lösung auf wenn die Fiat Währungen nicht verantwortungsvoll gelenkt werden.
Hr Mayer ihre klugen Worte in allen Ehren, aber.
1. Einen Club der nachgewiesen Unfähigen (alles aus – Atom, Kohle, Bundeswehr, Infrastruktur, Maastricht, Schengen, Dublin …)
2. Eine Schwarzbude in Gelb mit der größten Kriegs Courage als Co
… tolle Aussichten und Ansichten.
a)Was nützt das Schleifen der Schuldenbremse wenn daraufhin der Euro abstürzt?!
b) Wir haben Wirtschaftsnobelpreis und wir haben KI. Verdammt, da muß man doch errechnen können, ob (nationale oder Teil-EU weite) Parallelwährungen in Gänze vorteilhafter ist oder nicht ! Kuba hat auch 2 Währungen! Klug oder dumm?
c) Innovation USA versus EU: In USA kann ein Erfinder seine Idee einer großen Firma anbieten und sie erst danach patentieren lassen. In der EU würde man damit selber das Patentrecht auf die eigene Idee verwirken!!! Ein riesiger Nachteil!
Kurz vor der Bundestagswahl hat doch J.D.Vance glatt die Frechheit besessen unserer Polit-Elite ins Gewissen zu reden. Blöd ist nur, dass die überwältigende Mehrheit unserer „Demokratiebewahrer“ nicht ihrem Gewissen folgend jene Werte und Interessen in den Dienst des Gemeinwohls stellen dürfen und auch nicht wollen, sondern lieber mit der Faust in der Tasche nur ihrem Kadavergehorsam folgen, welcher mit demokratischen Prinzipien nichts am Hut hat.
Herr Mayer verdrängt einen Großteil der Realität und weiß keine Lösung. Dass gerade CDU und FDP eine Regierung zur Rettung Deutschlands bilden sollten, die beide in Regierung und Opposition versagt haben, kann keine Lösung sein. Ein Blick auf aktuelle Umfragewerte schließt diese Koalition aus und kehrt die Alternative unter den Teppich. Die großen Probleme der Deindustrialisierung, Masseneinwanderung ganzer Völker, ein wuchernder Sozialstaat, die Inflation, höchste Energiepreise, höchste Steuern und weiter Verteuerung der Lebenshaltungskosten durch die Besteuerung der Atemluft werden gar nicht genannt. Ein deutscher Arbeitnehmer muss heute über die Hälfte seiner Lebensarbeitszeit für die Steuern und Fantasieabgaben der Regierung arbeiten. Kein Wunder, dass die Leute die Lust an ihren Jobs verlieren. Wahrscheinlich gibt es auch noch ein weiteres Problem, welches in den deutschen Behörden liegt, die von einem gegeneinander arbeitenden Beamtenapparat lahmgelegt werden. So kann jede Abschiebung, jeder Autobahnbau, jede Gewerbeansiedlung, jeder Kraftwerksbau verhindert werden. Ehe Sie heute keine Dreifachverglasung haben, erhalten sie auch keine Baugenehmigung. Aber wehe, Sie haben Ihren Führerschein nicht umgetauscht, dann sollen Sie die Macht des Staates mit voller Härte spüren.
Wieso hängt man so sehr an einer Koalition CDU/FDP? Da muss man bei allen teils richtigen Worten von herrn Mayer sagen, die Zeichen der Zeit wurden nicht erkannt. Die FDP hat alle Chancen, im BT nicht mehr vertreten zu sein und die CDU ist eine Partei, die keine Visionen in die Zuklunft hat und auch die Wirtschaft nicht voranbringt, da sie grünes Gedankengut hegt. Es wird ja auch richtig gesagt, bei einer Ampel light, dazu würde auch die abgewirtschaftete und unglaubwürdige FDP gehören, würde alles (der Verfall) so weitergehen.
Dann muss ich nochmal E. Todd bemühen, auch wenn man ihm nicht uneingeschränkt folgen kann. Der Westen konsumiert, was woanders produziert wird. Wir sind zu fast reinen Konsumenten verkommen und das beste Beispiel ist die Deindustrialisierung Deutschlands durch die woke Politik und die Bürokratisierung der EU-Wirtschaft. Das mag eine Weile gut gehen, aber nicht auf Dauer. In dem Punkt muss man Todd recht geben, der Westen befindet sich im Niedergang oder mit den Worten von Josef Kraus „Im Rausch der Dekadenz“. Wenn wir uns nicht besinnen und die Wirtschaft wieder auf die Beine stellen und zumindest zu einem größeren Teil selber produzieren, was wir konsumieren, sind wir auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
„In den USA hat sich unter Joe Biden die Industriepolitik prächtig entwickelt“ – nach diesem Satz habe ich nicht mehr weitergelesen. Ich weiß nicht, auf was für einem Planeten der Herr lebt, ob der keine Nachrichten aus den USA mehr hört oder wie ich das zu verstehen habe. Jedenfalls hat sich die Industrie negativ entwickelt und es kam raus, daß die geschaffenen Arbeitsplätze unter Biden fast ausschließlich in der staatlichen Administration zu finden waren, die jetzt im Zuge von DOGE wieder wegfallen werden.
Insgesamt scheint mir der Mayer ein Mann „von gestern“ zu sein, einer aus der Zeit der 70er und 80er. War er nicht auch mal „Chefökonom“ der Deutschen Bank? Wenn man die Skandale um diese Bank so betrachtet, die zum Teil in seine Zeit fielen, würde ich mit diesem Herrn nichts zu tun haben wollen.
Unter Biden sind die Kreditkartenschulden von ca. 750 Mrd. auf ca. 1.200 Mrd USD gestiegen, kein Wunder bei einer Inflation von ca. 25% auf Kfz-Kosten, Lebensmittel und Wohnkosten in seiner Amtszeit.
Soweit, so richtig. Insbesondere auch was die heute uebliche Verklärung von Frau Meloni betrifft. Allerdings darf man auch ihr zugute halten, dass sie mit riesigen Problemen aus der Vergangenheit, der mentalen Verfasstheit und dem Einfluss der EU konfrontiert ist und nicht Zaubern kann, was auch fuer Frau Weidel gelten würde. Selbst wenn es einen „Trump“ gaebe, die Bedingungen sind miserabel, fuer jeden, unabhängig von seinen Fähigkeiten und seinem Willen. Und die Feinde sind zahlreich und mächtig. Das System hilft ihm auch nicht. Das Problem, es sei wiederholt, ist aus verschiedenen Gruenden politisch nicht zu loesen, in Sch’land, in anderen failed states und in der EU. Wenn den Angehörigen der Ermordeten nichts anderes einfaellt , als vor „Hass“ zu warnen, von den reflexartigen Demos ganz abgesehen, wenn Soeder zur Rede von Vance nach dem Anschlag nur dümmlich grinst, wobei “ intelligent“ unmoeglich waere, muesste man wissen, was die Stunde geschlagen hat. Zumal hier zutreffend der Zustand der Untertanen als eine wesentliche der insgesamt 3 Saeulen angesprochen wurde. Dieser erbärmliche Zustand ist nicht nur ein Thema fuer die Wirtschaft, sondern fuer Politik und Gesellschaft. Angesicht dieser durchaus dramatischen Entwicklung ist die Behandlung erstaunlich distinguiert. Ob sich daran etwas aendert, wenn der „Teufel“ auch physisch zubeisst, wird man sehen. Beim Michel ist das sehr fraglich. Einige haben sich vermutlich schon ein besseres Plaetzchen ausserhalb der EU gesichert. Richtig.
Wünsche als Vater der Gedanken dürften nun auch nicht mehr weiter helfen, Herr Mayer. Es liegt maßgeblich an Leuten wie Ihnen, Wahrscheinlichkeiten für umfassende Reformen jeweiligen Parteien mal UNvoreingenommen zuzuordnen, und in nüchterner Konsequenz zur ‚letzten Gelegenheit‘ objektiv realitäts- statt subjektiv wunschbezogen zu wählen.
Dass sich die FDP in+nach der ‚Ampel‘ ohne Not praktisch aus dem Spiel genommen hat, ist freilich tragisch. Möge sie es v.m.a. schaffen, von der CDU/CSU-Wählerschaft noch die nötigen Stimmen zu leihen; Merz würde es trotz darüber verlorener ~2 % dann eher helfen. Aber auch das wird sehr wahrscheinlich nicht für eine ‚regierungsfähige Mehrheit‘ reichen.
Und eine Partei wählen, die sich einer optionalen Reform-Koalition von vornherein aus nüchtern betrachtet ziemlich fadenscheinigen Gründen unter wiederholt trotzig herausgestellter persönlicher Eitelkeit eines Herrn Merz verweigert, …
Oder gar dann einer ‚Ampel light‘ noch eine Reformfähigkeit unterstellen ..
– Sic!
Protektionismus, die Erhebung und Anhebung von Zöllen auf ausländische Güter, ist Inflation. Denn diese Güter werden teurer – sind aber deswegen nicht mehr wert. Diese Inflation steigert im Nebeneffekt die Kryptowährungen, denn ein Teil der Zölle fließt da hinein und parallel steigt die Nachfrage nach Kryptowährungen – weil die steigen. Die Blase wächst. Kryptowährungen sind nichts anderes als Zeitbomben. Sie sind wie ein Trip auf Drogen. Das haben Kryptowährungen für private Anleger und Inflation für staatliche Institutionen gemeinsam.
Protektionismus ist der Anfang vom Ende. Dadurch wird nichts „great“, sondern alles nur teurer und weniger Wert. Erst Recht der gesunde Wettbewerb. Protektionismus ist Inflation auf ausländische Waren bei gleichzeitiger Subventionierung inländischer Waren. Das kann nur schief gehen. Protektionismus ist purer Sozialismus. Es ist eine Art Zwangsumtausch von Währungen an der Staatsgrenze. Sozialismus scheitert immer – und zwar krachend. Egal mit welchen Tricks und welchen Verballhornungen dieser Sozialismus dabei vertuscht wird.
Gegenvorschlag: Wir schaffen die Mehrwertsteuer komplett ab und erheben stattdessen eine zwanzigprozentige Importsteuer auf Alles. Und wir kompensieren die Steuermindereinnahmen durch ein radikales Schleifen des Sozialstaats, das sollte bequem reichen. Wir brauchen diesen Schwindel ohnehin nicht mehr, wenn sich alle inländischen Waren um bis zu einem Fünftel verbilligen.
Mit Sozialismus hätte das überhaupt nichts zu tun.
Wie eine Koalition von CDU und FDP, die beide in den letzten 30 Jahren in verschiedenen Koalitionen mit und gegeneinander wesentlich den Karren gegen die Wand gefahren haben, eine Rettung erfolgen soll weiß, wohl nur Herr Meyer. Auch dieser Experte ist wohl keiner, zumindest nicht hier in der politischen Diskussion. Hört er nicht zu wenn Merz seine Brandmauer beschwört? Ist ihm nicht klar, dass die CDU eine sozialistische Partei durch und durch ist? Hat er nicht mitbekommen, dass der Hegemon Deutschland fallen lässt wenn man die AfD ausgrenzt?
„Das Schicksal Deutschlands und damit das Schicksal Europas hängt von der kommenden Wahl in Deutschland ab. Sie bietet die letzte Gelegenheit, eine Regierung aufzustellen, die zu den umfassenden Reformen fähig ist, die Deutschland und Europa jetzt brauchen.“
Wie die Koalitionäre Schwarzrotgrün diese Gelegenheit mit geradazu naturgesetzlicher Gewissheit verstreichen lassen werden, erfahren Sie, liebe Wählerinnen und Wähler, dann live ab dem 24. Februar 2025. Armer Herr Mayer, wie kann er nur meinen, irgendwer von den Brandmauerpfeifen würde den Ausgang aus der selbst geschaffenen Misere wirklich ernsthaft suchen.
Die Frage ist, warum man in Deutschland trotz Rekordsteuereinnahmen nicht ohne ständige Neuverschuldung über die Runden kommt. Ich denke, dass das viel mit Unfähigkeit, Korruption, Minderbildung und Dummheit zu tun hat.
Die FDP wird im Bundestag verdient nicht vertreten sein. Von dieser Partei eine Disruption zu erwarten, zumal zusammen unter der geistesverwandten „C“DU-„C“SU-Führung, ist naiv und utopisch.
Das wird lustig. Es wird sich gar nichts mit der Wahl ändern. Die Jungen wandern aus und die alten gehen in Rente. Schaut euch die ethnischen Zusammensetzungen der Erstklässler an, das wird hier sowieso schiefgehen. Und da die Zuwandernden weitestgehend auf Finanzierung angewiesen sind, wird das noch sehr interessant werden. Es wird nicht genug Einzahler geben.