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Blamage beim Bund

Bundeswehr kann Milliarden nicht ausgeben

22.01.2025

| Lesedauer: 5 Minuten
Die Bundeswehr weiß buchstäblich nicht, wohin mit dem ganzen Geld: Über vier Milliarden Euro konnte sie im vergangenen Jahr nicht nutzen. Verteidigungsminister Boris Pistorius ruft nach immer mehr Mitteln – und muss sie dann wieder an die Bundeskasse zurückgeben.

Die Bundeswehr hat im vergangenen Jahr 4,36 Milliarden Euro weniger ausgegeben als geplant. Das hat ein Sprecher von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Dienstag offiziell bestätigt.

Nicht abgerufen wurden demnach rund 2,6 Milliarden Euro aus dem sogenannten „Sondervermögen“ sowie rund 1,7 Milliarden Euro aus dem regulären Verteidigungsetat, also aus dem „Einzelplan 14“ des Bundeshaushalts.

Für SPD-Mann Pistorius ist das eine riesige Blamage. Er wird ja nicht müde, immer mehr Geld für sein Haus und für die Truppe zu verlangen – und er bekommt auch immer mehr Geld. Von 46,9 Milliarden im ersten Ampel-Jahr 2021 stieg das Budget des Verteidigungsministeriums auf 51,9 Milliarden in 2024 – plus noch einmal 20 Milliarden aus dem Sondervermögen. Aktuell streitet die Bundesregierung um drei Milliarden Euro für neue Ukraine-Militärhilfen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will dafür die Schuldenbremse aussetzen.

Geld schießt keine Tore, heißt es im Fußball. Für die Bundeswehr gilt: Geld alleine schießt gar nicht.

Aber wie kann das sein? Es ist doch hinlänglich bekannt, dass es bei der Truppe an allen Ecken und Enden fehlt. Stimmt das etwa nicht, waren all die Horror-Berichte übertrieben oder falsch?

Waren sie nicht.

Die Bundeswehr hat Probleme, gigantische sogar. Es fehlen Funkgeräte, sodass verzweifelte Soldaten bei NATO-Manövern mit ihren nicht abhörgesicherten privaten Smartphones miteinander kommunizieren. Es fehlen Zelte für Übungen im Feld. Es fehlt warme Unterwäsche für die kalten Monate. Ein Großteil der vorhandenen Ausrüstung wird gerade repariert oder funktioniert überhaupt nicht mehr. Im Jahr 2018 hatte die Bundeswehr 224 Leopard-2-Panzer. Von denen waren nach Angaben des Verteidigungsministeriums ganze 104 einsatzfähig.

Im Jahr 2020 sah der Bundesrechnungshof die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr wegen des schlechten Gesamtzustand des Materials bedroht. Im Jahr 2023 bewertete der Rechnungshof die reibungslose materielle Versorgung der von Deutschland gestellten Brigade für die „Schnelle Eingreiftruppe“ der NATO als gefährdet. Unvergessen bleibt die Beschämung, als Deutschland im Jahr 2022 der Ukraine 50 Gepard-Panzer liefern wollte und man dann in Berlin verblüfft feststellte, dass man für die Kampffahrzeuge gar keine Munition mehr hatte.

Lücken gibt es also reichlich. Warum kann die Bundeswehr das vorhandene Geld nicht nutzen und die vielen vorhandenen Mängel nicht ausgleichen? Die Antwort ist wenig schmeichelhaft für Boris Pistorius. Denn das PR-Talent erscheint nach außen als anpackender Macher. In Wahrheit hat der sozialdemokratische Umfragen-Überflieger sein Ministerium nie in den Griff bekommen.

Das Hauptproblem hat einen Namen: Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr. Das ist die zentrale und einzige Beschaffungsstelle der Truppe. Die

Behörde entstand durch die Verschmelzung des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) mit dem Bundesamt für Informationsmanagement und Informationstechnik der Bundeswehr (IT-AmtBw). Diese beiden Vorgänger-Behörden galten als ineffizient und langsam. Also taten unsere Politiker so, als würden sie etwas tun, um das Problem aus der Welt zu schaffen: Sie machten aus den beiden kritisierten kleineren Ämtern ein einziges neues, großes Amt.

Aber auch wenn man zwei Steine zusammenbindet, können sie eben nicht fliegen.

Probleme der Einheit

Zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung Deutschlands waren sowohl die Bundeswehr als auch die Nationale Volksarmee (NVA) jeweils hervorragend und modern ausgerüstete Organisationen. Nachdem die NVA in die Bundeswehr integriert wurde, hatte die neue gesamtdeutsche Bundeswehr aber ein Luxusproblem:

Sie war viel zu groß.

Gemäß den Vereinbarungen aus dem 2+4-Vertrag musste sie massiv Personal schrumpfen. Gleichzeitig verfügte sie über riesige Hinterlassenschaften an Material, das während des Kalten Kriegs in Ost und West angehäuft worden war. Mit immer weniger Soldaten gab es keinen Bedarf, neues Material anzuschaffen. Man hatte von dem alten ja noch zu viel. Es wurde hier und da ein bisschen modernisiert, aber in einem scheinbar friedlichen Europa fehlte dabei der Leidensdruck und folglich auch die Ernsthaftigkeit.

Deshalb entwickelte die Armee des wiedervereinigten Deutschlands nie eine echte Kompetenz im Beschaffungswesen.

Das wird sehr deutlich, wenn man uns mit anderen Ländern vergleicht. Im Jahr 2020 gab Deutschland für die Landesverteidigung 5,8 Milliarden Euro mehr aus als Frankreich. Aber mit viel weniger Geld unterhalten die Franzosen eine deutlich größere Truppenstärke, deutlich mehr Reservisten, die gleiche Anzahl von Lenkwaffen, Raketenwerfern und Kampfhubschraubern – und haben sogar deutlich mehr gepanzerte Fahrzeuge. Frankreich hat eine viel größere Marine. Und Frankreich hat Atomwaffen.

Und all das mit weniger Geld.

Der Bundeswehr fehlt es nicht an Kohle, sondern an Effizienz. Boris Pistorius hat es in seiner Amtszeit in keiner Weise geschafft, diesen Missstand auch nur im Ansatz zu beheben. Schlimmer noch: Der populärste deutsche Politiker hat es noch nicht einmal ernsthaft versucht.

Dabei sind die deutschen Soldaten international angesehen. Wenn sie es mal schaffen, die nötige Ausrüstung zusammenzubetteln, erzielen sie z. B. bei NATO-Manövern regelmäßig sehr gute Ergebnisse. Nicht die die kämpfende Truppe ist das Problem, sondern die Logistik und das Beschaffungswesen und die Verwaltung.

Und dort ist nicht fehlendes Geld das Problem, sondern wofür es ausgegeben wird.

Im Jahr 2021 hat Frankreich 29 Prozent seines gesamten Wehretats in neues Material investiert. Deutschland gab dafür nur 19 Prozent aus. In Frankreich gingen 26 Prozent in die Verwaltung der Armee und in Reparaturen. In Deutschland waren es unfassbare 37 Prozent. Und dieser Wartungs- und Reparaturanteil steigt auch noch unaufhörlich. Das liegt daran, dass der Anteil an veraltetem Gerät immer weiter wächst. Man kennt das vom Auto: Je älter die Karre, desto teurer werden die Besuche in der Werkstatt. Das ist mit Rüstungsgütern ganz genauso, nur geht es da nicht um ein paar Tausender, sondern schnell um ein paar Milliarden.

Das legendäre Segelschulschiff Gorch Fock sollte für zehn Millionen Euro zwei Jahre lang überholt werden. Am Ende hat die Generalsanierung sieben Jahre gedauert und 135 Millionen gekostet – doch man wollte sich einfach nicht von dem Kahn trennen. Das Festhalten an altem Equipment treibt die Kosten für die Instandhaltung jedes Jahr weiter nach oben. Doch die Beschaffungskünstler im Bundesamt reparieren lieber ein 60 Jahre altes Segelschiff, statt für dasselbe Geld eine moderne Fregatte anzuschaffen.

Und selbst wenn einmal wirklich neues Gerät gekauft werden soll, versagt das Beschaffungswesen der Bundeswehr. Zehn (in Zahlen: 10) Jahre warteten Soldaten auf dringend benötigte neue Helme. Warum? Das Modell wird zwar seit vielen Jahren vom US-Militär genutzt, ist also ausgiebig kampferprobt. Trotzdem wurde zehn Jahre lang der Beschaffungsauftrag nicht unterzeichnet – weil das Amt die Helme noch weiter testen wollte.

Was in Russland die Korruption anrichtet, schafft in Deutschland die Bürokratie.

Zwischen 2014 und 2021 hat Deutschland knapp 55 Milliarden Euro für neues Gerät ausgegeben. Frankreich, mit einem etwas kleineren Verteidigungshaushalt, gab im selben Zeitraum 96 Milliarden aus, Großbritannien sogar 108 Milliarden.

Damit man sich eine kleine Vorstellung davon machen kann, was diese Unterschiede bedeuten: Für die 41 Milliarden Euro, die Frankreich in dieser Zeit mehr für Gerät ausgeben hat als Deutschland, würde man zwei atombetriebene Flugzeugträger bekommen. Oder mehr als 500 Jets vom Typ F-35. Oder genug Kampfdrohnen, um damit ganz Hessen zuzupflastern.

Die galoppierende Unfähigkeit in der Ministerialbürokratie und in der Bundeswehrverwaltung selbst führt zu einer unerwarteten Form von Abschreckung: Sie schreckt potenzielle Mitarbeiter ab.

Welcher halbwegs vernunftbegabte junge Mensch verpflichtet sich denn bei einem Klub, der es drei Jahre lang nicht schafft, genügend Zelte für Manöver zu beschaffen – also ein Problem in den Griff zu bekommen, das ein paar Praktikanten mit einem Ausflug zum Baumarkt oder einer Sammelbestellung bei Amazon an einem Nachmittag lösen könnten?

Die Bundeswehr und das Bundesamt haben ein großes Personalproblem – qualitativ und quantitativ. Die Schwierigkeit, dass zu wenig Mitarbeiter da sind, werden durch jede neue Finanzspritze für die Truppe noch vergrößert. Denn dann müssen dieselben Mitarbeiter, die schon das wenige Geld vorher nicht sinnvoll ausgeben konnten, plötzlich noch viel mehr Geld ausgeben.

Die Personallöcher stopft das Verteidigungsministerium mit temporären externen Beratern. Die sind nicht nur teuer, sie gehen am Ende ihrer (meist kurzen) Vertragszeit auch wieder – und nehmen ihr Wissen mit. Das Beschaffungswesen der Bundeswehr hat also immer nur mit viel Geld kurzfristig ein Problem gelöst, dabei aber seine eigene Expertise kein bisschen vergrößert.

Auch so kann man Geld verbrennen.

Waffenbeschaffung ist immer ein Langzeitprojekt. Kurzfristige Finanzspritzen, auch wenn sie riesig sind wie die 100 „Zeitenwende“-Milliarden von Olaf Scholz, helfen Politikern bei der Eigenwerbung und im Wahlkampf. Der Truppe helfen sie nicht. Denn das verpufft alles, wenn 100 Milliarden nicht für neues Gerät ausgegeben werden, sondern 37 Prozent davon weiterhin in der Verwaltung und der Reparaturwerkstatt landen.

Der Bundeswehr fehlt kein Geld, um Waffen zu kaufen. Der Bundeswehr fehlen Menschen, die wissen, wie man Waffen kauft.

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60 Kommentare

  1. Herr Plotz, Ihre Antwort würde letztlich einen Atomkrieg befürworten.
    So radikal kann man das sehen, trotzdem sollten wir es erst einmal mit der Fähigkeit einen konventionellen Angriff abzuwehren, begnügen.
    Das kostet Geld, aber spart u.U. Leben auf allen Seiten.
    Das Geld wurde in der CDU-Ära von 1956-1989 auch bereitgestellt und war wirksam gegen konventionell Überlegene.
    Erst die Merkel-Ära hatte alle Fähigkeiten geschliffen, sodaß wir jetzt „Nackt“ dastehen.
    Die USA wurden seitdem für unsere Verteidigung allein wirksam herangezogen, und „wir“ meinen/meinten, das sei eine Selbstverständlichkeit.
    Daß die USA sich jetzt dagegen wehren, kann ich verstehen.
    Das Geld welches wir für unsere eigene Verteidigung hätten ausgeben müssen, wurde nicht gespart, oder sinnvoll für Investeitionen ausgegeben. Wofür wurde das Geld ausgegeben ? Diese Frage steht im Raum.
    Jetzt die Geldverschwender auch noch für ihre Politiken weiter zu wählen, ist m.E., vorsichtig ausgedrückt, Naiv.
    Was die Polen angeht, so ist das ein weiteres Thema.

  2. Solange die Streitkräfte als sogenannte „Parlamentsarmee“ dem Einfluß völlig ahnungsloser Politiker ausgesetzt sind, wird nichts verbessert werden können. Ein grundlegender Fehler liegt schon darin, der Truppe alle naslang einen neuen Minister vorzusetzen. Da war in der jüngeren Vergangenheit viel Unbrauchbares bis Lächerliches dabei. Tatsächlich müsste es so sein, daß die BW ihren Minister selbst aus ihren eigenen Reihen ohne Einfluss durch die Parteien in die Regierung entsendet. Damit wäre schon einmal für größere Kontinuität gesorgt. Wenn man sich das politische Personal so ansieht, ist es besser, die BW dem Einfluß der Politik weitestgehend zu entziehen. Die Politik hat leider keine Ahnung von irgendetwas.

  3. „Bundeswehr kann Milliarden nicht ausgeben“?
    Ist die Produktion von Teddybärenmunition wegen zu hoher energiepreise eingestellt worden?
    Wenn ich jetzt die Soldaten frage welche Ausrüstung ihnen fehlt, könnte das den Verteidigungsminister verunsichern?
    Es wird immer unerträglicher in Deutschland, deren Ursachen zu vielfälltigt sind, um sie alle zu benennen.
    Jetzt erst werde den Artikel lesen, und ich bin mir sicher, teile meines Kommentars wiederfinden.

  4. Gemessen an den Beschaffungsbehörden der Bundeswehr, war selbst Albert Speers Rüstungsministerium (unter Kriegsbedingungen in einer polykratischen Diktatur) ein Muster an Effizienz.
    Das gilt auch dann, wenn man das deutsche „Rüstungswunder“, das Speer in der Selbstbeweihräucherung seiner Autobiographie gezeichnet hat, gehörig relativiert.

  5. Zitat: „Doch die Beschaffungskünstler im Bundesamt reparieren lieber ein 60 Jahre altes Segelschiff, statt für dasselbe Geld eine moderne Fregatte anzuschaffen“

    > Mhh, auch wenn ich den Artikel grundsätzlich zustimmen kann, ist das hier aber mal ein schlechter Vergleich. Denn das „Segelschiff“ ist ja nicht dafür gedacht um Kampfaufträge (o.ä.) durchzuführen, sondern „dient“ sozusagen um alte Traditionen und Werte aufrechtzuhalten gemischt mit der Ausbildung von Offizieren.
    Und ob ein neu gebautes und modernes Segelschiff den Uffz-Anwärtern dann die gleiche Art von Gefühl geben kann wie ein jahrzehntes olles Segelschiff bezweifle ich mal.

    – – – – – – –

    Und was bei der BW deren Material- und Gerätepark betrifft, damit kann unsere BW nicht mal mehr die Grenze zu Dänemark oder der Schweiz verteidigen und man fragt sich nicht nur hier, wie B. Pistorius (SPD) nur dazu kommen kann über große Neuanschaffungswünsche zu Schwafeln anstatt erst einmal dafür zu sorgen dass das !gesamte! BW-Gerät funktionsfähig ist UND das unsere BW-Lagerstätten nicht nur mit Munition und Ausrüstungsmaterial (Zelte, FG, Thermounterwäsche usw) aufgefüllt werden, sondern auch massiv mit Ersatzteile vom Ersatzreifen über die Panzerkette bis hin zum Schiffsradar.

    DOCH was ich hier vermisse – und das nun selbst noch im dritten ukrain. Kriegsjahr, ist, unsere offensichtlich immer noch lahmende sog. „Kriegswirtschaft“ und das AUCH diese endlich angekurbelt und auf Trapp gebracht werden muß.

    Denn mal abgesehen davon, dass es wahrlich ein Armutszeugnis ist wenn ~30 EUropäische NATO- und/oder EU Länder es nach 3(drei) Jahren immer noch nicht auf die Reihe bekommen die Ukraine zumindest ausreichend und pünktlich mit v.a. schwerer Ari-Munition zu versorgen, so sollte aber auch eine liefern könnende Kriegswirtschaft im Eigeninteresse sein da es wohl nicht erklärbar ware wenn gesagt würde, dass unsere BW-Lager mit ausreichend Munition und Ersatzteile so 2030 oder 35 gefüllt wären.
    Von daher sollte sich Pistorius mit irgendwelchen neuen Ausstattungswünschen/-träumereien etwas zurückhalten und erst einmal zusehen, dass neben den Lieferungen an die Ukraine zuerst unsere BW-Lager durch eine starke „Kriegswirtschaft“ gefüllt werden können.

  6. Dass, wenn die Bundeswehr „kriegstüchtig“ wäre, Deutsche in der Ukraine wieder auf Russen schössen, halte ich, mit Verlaub, für reinen Blödsinn, geäußert nur in dem Bestreben, (wenn auch wenig geistreich) zu polemisieren.
    Auch eine Regierung, wie die aktuelle, der ich alles zum Nachteil dieses Landes zutraute, ließe sich wohl kaum auf einen Kampfeinsatz gegen Russland in der Ukraine ein. Wer Scholz Lieferpolitik militärischer Hardware in die Ukraine verfolgt hat, kann zu keinem anderen Schluss kommen. Man denke nur an den „Taurus“-Marschflugkörper, bei dem es – fälschlich von interessierter Seite lanciert – hieß, deutsche Soldaten müssten zu seiner Einsatzbereitmachung in die Ukraine verlegt werden.

  7. Vielleicht ist die fehlende Beschaffungskompetenz auch gar nicht das Problem, sondern die Lösung. Was ist, wenn man den Feind im Inneren vermutet? Wozu braucht es dann Luftverteidigungssysteme oder Fernwaffen? Wir haben doch jetzt ein ganz schnieckes TFK und die brauchen keine Abfangjäger, Fregatten und U-Boote. Eine funktionierende Landesverteidigung befördert am Ende Patriotismus und Nationalbewußtsein und, Gott bewahre uns davor, macht eine Wehrpflicht wieder erforderlich. Dann erlernen Krethi und Plethi den Umgang mit Waffen. (War einmal,so um 1919, eine große Sorge unser westlichen Nachbarn.) Das würde auch wieder zur territorialen Kontrolle führen (Landesverteidigung ohne souveräne Grenzen ist keine), am Ende gefährdet das noch die Delegitimierung des Status der Nation und der Souveränität eines Volkes.
    Was machen wir aber mit den Russen? Na ja, als Bürgerschreck taugen die allemal. Und Angst ist mächtiger als Nationalbewußtsein.

  8. Wenn man sich darüber wundert, dass in anderen Armeen längst eingesetztes und unter Einsatzbedingungen (sprich: Krieg) erprobtes Gerät (auch aus Deutschland) seinen Weg nicht verzuglos oder zumindest schnellstmöglich in die Truppe findet, darf man nicht den Rattenschwanz von Erprobungsstellen vergessen, der am BAAIN dranhängt. Abgesehen von den absurden zivilen (!) Zertifizierungsexzessen deutscher Behörden, die auch bei militärischem Gerät einzuhalten sind (Fahrzeuge, Fluggeräte aller Art), müssen diese Erprobungsstellen ja ausgelastet werden, und zwar am Besten über Jahre. So sichert man sich nebenher seinen Arbeitsplatz! Einen Mitarbeiter dieser Erprobungsstellen, der im Interview immer sagen wird, all dies geschehe nur zum Wohle und der Sicherheit des Soldaten, interessiert die Einsatzbereitschaft der Truppe, die durch solche (bei bereits erprobtem Gerät) unnötigen Verzögerungen zwangsläufig herabgesetzt wird, im Grunde genommen überhaupt nicht. Dazu kommt, dass im Ausland gekauftes militärisches Gerät in der Form, in der es nach Deutschland geliefert wird, nie 1:1 den Wünschen der Truppe und den Sicherheitsbestimmungen entspricht, die, wiederum, zivile Behörden erlassen. Stets sind (nicht selten umfangreiche) „Modifikationen“ und „technische Anpassungen“ vonnöten, die, erneut, in weiteren „Testreihen“ ausgiebig zu „testen“ sind. Dabei werden im Ausland erfolgte Tests ebensowenig anerkannt wie fremde Berufsabschlüsse, selbst wenn sie Lücken in Mangelgebieten schließen könnten. Wenn es „ganz gut“ läuft, muss zumindest (laienhaft formuliert), die „Gebrauchsanweisung“ ins Deutsche übersetzt werden. Das dauert natürlich auch! Was Rüstungsgüter aus Deutschland angeht, übernimmt die Bundeswehr so gut wie nie Gerät in der Form, wie es ins Ausland exportiert wird (wenn sie nicht selbst teure Parallelerntwicklungen beauftragt, die kein Mensch außerhalb Deutschlands kauft), stets muss „noch etwas“ verändert werden, gern auch im laufenden Produktionsprozess, wenn er mit jahrelanger Verzögerung dann endlich anläuft. Man sprich hier von, das Ganze natürlich weiter verzögernden und enorm verteuernden, „Goldrandlösungen“. So ist der Schuldige neben dem BAAIN AUCH die Truppe, wenn auch nicht der Teil der Truppe, der im Fall eines Falles seinen Kopf hinhält. Und noch etwas: Ist die ganze Prozedur dann endlich „erfolgreich“ durchlaufen, wird die „Einführungsgenehmigung“ erteilt. Wer nun, als Soldat oder militärisch interessierter Laie (soll es, Gerüchten zufolge, auch geben) glaubt, aufatmen zu können, ist auf dem Holzweg. Die „Erteilung der Einführungsgenehmigung“ bedeutet MITNICHTEN, dass die Truppe, das Gerät nun „zeitnah“ auf dem Hof stehen hat!
    Um den Augiasstall BAAIN (und die Teile der Truppe „gleicher Denkungsart“) auszumisten, bedürfte es eines Elon Musk (leider ist der ja nun „persona non grata“ in Deutschland) oder eines unkonventionellen Xavier Milei und nicht eines braven Parteisoldaten Pistorius, der zwar nach außen hin ein Macher-Image pflegt, aber immer dann einknickt, wenn es hart auf hart kommt.
    Auf die „Selbstreinigungskräfte“ des Beschaffungswesens und der Truppenbürokratie zu vertrauen (wie es deutsche Verteidigungsminister stets dann tun, wenn sie sehen, dass sie gegen den Apparat nicht ankommen oder von oben zurückgepfiffen werden) ist ungefähr so, wie wenn man darauf vertraute, dass die Frösche auf Zuruf ihren Sumpf trockenlegten.

  9. Wie man liest, steigen die deutschen Rüstungsexporte in noch nie dagewesene Höhen. Gleiches wird für Umsatz und Gewinn der Rüstungskonzerne gelten. Unfassbar!!! Union, Grüne und FDP finden das alles supergeil, die wollen schnell noch vor den BT-Wahlen ein weiteres Milliardenpaket an die Ukraine schicken, Olaf Scholz weigert sich zu recht, indem er die Aufweichung der Schuldenbremse zur Bedingung macht, so jedenfalls liest man. Frieden schaffen mittels Waffen? Nein, die Verrückten wollen den totalen Krieg !!!

  10. Also Sie meinen, dass im Fall eines Angriffs aus Frankreich das Nachbarland mit Atomwaffen beregnet werden soll? Was dürfte dann wohl als Nächstes passieren? – Vielleicht überdenken Sie Ihre Idee noch einmal und befassen sich einmal grundsätzlich mit der inneren Logik verschiedener atomarer Einsatzszenarien (MAD, Flexible Response usw.). Und noch etwas: Eine Invasion unbewaffneter Massen junger Männer über die grüne Grenze (ein abwegiges Szenario, ich weiß) ließe sich so auch nicht abwehren. Also brauchen wir was? Richtig: einen schlagkräftigen und gut trainierten lückenlosen Grenzschutz.

  11. Auch so kann man Geld verbrennen.“
    Ein kleines Beispiel, wie in der BW das Geld der Steuerzahler ver(sch)wendet wird: Die Bundeswehr besaß um 2000 herum ungefähr eine Handvoll kleine ferngesteuerte, panzerartige Geräte zur Entschärfung von Sprengfallen und Bomben. Die kamen sehr häufig und erfolgreich zum Einsatz. Nach einiger Zeit im Einsatz waren einige davon irreparabel beschädigt, also wurden ein paar neue bestellt. Die neuen Entschärfungsgeräte waren jedoch deutlich weiter entwickelt, als die vorhandenen, hatten bessere Kameras sowie eine viel ergonomischere Steuerung. Sie waren also wesentlich besser als die Vorgänger. Da aber die ganze Ausrüstung auf demselben Stand sein muss, hat die Beschaffungsbehörde beschlossen, die neuen Entschärfungsgeräte auf den Stand der alten downzugraden. Die haben nicht die alten Geräte aufgewertet, sondern die nagelneuen für viel Geld abgewertet! Quelle: ein wütend-fassungsloser Bediener davon.
    Mit solchen Matschbirnen in den Behörden und zwar leider nicht nur beim Bund, sondern überall beim menschenverachtenden Ausbeuterstaat, ist die Lage aussichtslos. Jeden Keim an Erholung werden die Politiker und Behörden augenblicklich und mit deutscher Gründlichkeit zertrampeln.

  12. Gehören die militärischen Hilfen in die Ukraine nicht in den Verteidigungshaushalt, denn wer Waffen und Munition liefert entzieht unter normaler Voraussetzung dem Militärbudget das Vermögen oder wird das alles wieder unter dem bescheuerten Begriff Sondervermögen, was dem Sinne nach Sonderschulden heißen müßte und die müßten doch klar ersichtlich im Haushalt aufgelistet sein und nur der Bund Bilanzfälschung betreiben kann, wo er jedem anderen mit schweren Strafen droht, wenn er ähnlichen Gedanken verfällt.

    Jeder der nur das kleinste Teil bei der Inventur unterschlägt um sich damit bei seiner Bilanz Vorteile zu verschaffen haftet mit seiner persönlichen Unterschrift dafür und auch da scheinen die Uhren in Berlin anders rum zu gehen und deshalb sind sie völlig unglaubwürdig, denn diese Einseitigkeit ist im Grund genommen unerträglich und die nehmen sich Dinge raus, was unter aller Kanone ist und würden sie sich dabei selbst schädigen wäre es ja ihre Sache, so aber behumsen sie den Steuerzahler und der guckt zu, als wäre es das normalste der Welt und auf seinen inneren Zustand blicken läßt, der auch mal repariert werden sollte, so wie die ganze politische Bande die nach Gutsherrenart schalten und walten ohne dabei rot zu werden.

  13. Und wozu will man dann die Schuldenbremse schleifen? Wofür will man die durch die neu aufzunehmenden Schulden gewonnenen Finanzmittel (wirtschaftswachstumsfördernd) denn ausgeben? Wieviele Brücken müssen saniert werden? Wieviele können saniert werden? Sanieren sich die Brücken von selbst, wenn man einen Topf voll Geld drauf stellt? Das wäre mir neu. Weder Panzer noch Brücken kann man einfach bei Bedarf im Supermarkt kaufen. Vielleicht funktioniert das für die Modelleisenbahn im Fachhandel. Soviel zur MMT! 🙂

    • Der alte Satz von Thatcher gilt:
      „Sozialismus ist, wenn einem das Geld der Anderen ausgeht.“
      Mehr gibts dazu nicht zu sagen.

  14. „Was in Russland die Korruption anrichtet, schafft in Deutschland die Bürokratie.“

    Falsch. In Deutschland ist es ebenfalls Korruption. Es ist dasselbe wie in Russland, nur gründlicher, tutto completto, staatlich bürokratisch äußerlich doch nicht mal mehr geschminkt, in Wahrheit unkontrolliert korrrupt, vollständig, durch und durch. Gilt nicht nur für das Verteidigungsministerium, gilt genau so für das Gesundheitsministerium, für das Wirtschaftsministerium, für das Außenministerium, Umweltministerium, Finanzministerium (cumex), womit wir beim Kanzler sind.

    • Danke für die klaren Worte. Speziell im Westen der Republik gibt es noch zu viele, die an die makellose BRD von einst glauben. Die BW war schon immer Gegenstand sachfremder Interessen, um es vorsichtig zu formulieren. Ein Beispiel, das noch ältere Wehrpflichtige kennen: Die rein politisch motivierte Bevorzugung untauglicher Kübelwagen (Munga, VW 181, Iltis) statt des überlegenen Mercedes G-Modells (Wolf).

    • Dieser Artikel ist echt sehr gut. Aber was noch viel schlimmer ist; es scheint ,dass diese Malaise nicht nur bei der BW fröhliche Urständ feiert sondern auch beim gesamten Verwaltungsbereich der Inneren Sicherheit. Ich erlebe es gerade bei meinem Sohn, der sich schon vor 2 Jahren dort auf mehrere Stellen beworben hat. Auch in mehreren Bundesländern. Diese Verfahren laufen heute noch. Er arbeitet schon alternativ und hat schon mindestens 8 Vorstellungen positiv – ohne Absage – erhalten. Er steht auf diversen Bewerberlisten und erhält immer wieder mal ne Anfrage ob er noch zur Verfügung steht. Es folgt ein weiteres Vorstellungsgespräch und erneut landet er in einer fortgeschrittenen Bewerberliste. Wenn ich mir diese internen und externen Kosten vorstelle und dann mir vorstelle, dass es überall im öffentlichen Bereich derartig unprofessionelles Einstellungsverhalten Normalität ist…
      Wir brauchen dringend eine Revolution. Was da Geld verschwendet wird. Wir könnten alle 5 Jahre früher in Rente gehen und unseren Wurm baden.

    • Und dann trifft dieses Verhalten auf weltfremde Politik. Die ersten drei Einheiten der Klasse 124 haben jeweils 1 Milliarde Euro gekostet. Forschung und Entwicklung sind nunmal teuer. Das vierte Schiff hätte es für 400 Millionen gegeben. Man hätte also viele ältere Schiffe durch einen modernen Allrounder ersetzen können.
      Natürlich wurden nur drei Einheiten bestellt, man brauchte damals ja nicht mehr. Heute allerdings auch nicht, denn die SM-2 für den Typ gibt es nicht mehr, bei der letzten Sammelbestellung hat sich Deutschland geflissentlich herausgehalten.
      Über die Doppelnamenschiffe braucht man gar nicht sprechen. Die Offensivkraft ist nicht besser als die der ersten deutschen Zerstörer von 1934, bei dreifacher Tonnage, und eine Flugabwehrleistung, die nur den Nahbereich abdecken kann…

    • Es ist nicht falsch, das nicht gleichzusetzen. Korruption oder Günstlingswirtschaft, wie sie den ganzen russischen „Staat“ endemisch durchzieht, gibt es in dieser Form nicht, auch nicht in den aktuellen deutschen Beschaffungsbehörden. Wenn Bundestagsabgeordnete in ihrem Wahlkreis befindlichen Rüstungsunternehmen Aufträge zuschanzen (oder dies zumindest versuchen), ist das nicht dasselbe, da sie im Regelfall nicht PERSÖNLICH davon profitieren.
      Auch die Versorgung politischer Amtsträger (und Militärs) in Rüstungsunternehmen nach Ende ihrer jeweiligen Laufbahn, würde ich im Sinne der Korruption, wie sie in Russland herrscht, nicht dazuzählen.
      Das heißt nicht, dass in der Vergangenheit so etwas nicht vorgekommen ist. Starfighter F 104 und der Schützenpanzer HS 30 sind zwei besonders markante Beispiele aus der Ära Franz-Josef Strauß.

  15. Könnte man die 4 Milliarden Brüssel-Piaster nicht für die zukünftig dort lebenden Oligarchen und Ex-Politiker der Ukraine in die Schweiz tranferieren?

  16. Das also ist er, der hochgejubelt schon als Kanzlerkandidat vom Volk gesehene Herr Pistorius. Wo bitte gibt es eigentlich noch Kompetenz in diesem Land? Jeder der Gelegenheit hat, sollte sich mal mit einem Bundeswehrangehörigen in der dortigen Verwaltung unterhalten! Dann ist dieser Artikel allenfalls die ganz kleine Spitze eines Totalversagens Bundeswehr! .

  17. Der Zustand der Bundeswehr ist erschreckend. Mangelnde Einsatzbereitschaft bei horrenden Kosten. Deutschland ist auf Platz 7 der weltweiten Militäretats. Allein der Vergleich mit Frankreich spricht Bände und die Franzosen haben nicht nur Atomwaffen, sondern auch Atom-U-Boote und Flugzeugträger. Alles nicht grad billig. Auch bei den konventionellen Waffen ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis unterirdisch. Polen hat die stärkste Landarmee in Europa, modern ausgerüstet – mit 1/4 der Kosten. Die Türkei sogar die zweitstärkste Armee der Nato – mit 1/3 der Kosten. Und die sind beide einsatzbereit. Da wäre es ja noch sinnvoller gewesen die Armee komplett abzuschaffen und das Geld für andere Zwecke auszugeben. Stattdessen geben wir Rekordsummen aus und sind wehrunfähig. Das grenzt schon an Sabotage und Landesverrat.

    • Das erinnert fatal an die Entwicklung im Gesundheitswesen: Teuer und ineffizient.

      • Wenn es effizient WÄRE, wäre es nicht teuer.

    • Solange Sabotage und Landesverrat statt mit „Lebenslang“ nur mit Beförderung geahndet wird….Wie soll sich da was ändern.
      Wir sollten eine Immigrantenlegion realisieren und der UNO zur Verfügung stellen. Und dann den ganzen BW Schrott samt dem Personal als Fachkräfte in die Produktion schicken.

    • Dass die Bundeswehr in einem verheerenden Zustand ist, ist unstreitig. Allerdings zeichnet der Bericht ein falsches, extrem geschöntes, Bild der französischen Streitkräfte (sicher ein „Kniff“, um die Bundeswehr noch schlechter dastehen zu lassen). So ist es nicht richtig, dass der GESAMTE französische Militärhaushalt über dem der Bundeswehr läge. Anzumerken ist, dass die atomaren Streitkräfte aus Sondertöpfen finanziert werden. Auch ist die Zahl der einsatzbereiten Panzer Frankreichs (aller Kategorien) nicht höher als die der Bundeswehr. Somit schlägt sich der in der Tat höhere „verteidigungsinvestive Anteil“ am Militärhaushalt der Franzosen NICHT IN einener besseren materiellen Ausstattung der Streitkräfte nieder. Unabhängig von dem jeweiligen Einsatzwert verfügt die „Armee de Terre“ über ganze 2 (in Worten: zwei) Divisionen, die jetzt „kriegstüchtig“ gemacht werden sollen (was sie also wohl nicht sind!).
      Geostrategisch ist zu bedenken, dass diese ausgedünnten französischen Streitkräfte auch noch die Reste des französischen Überseeterritoriums (nebst – zumindest bis in die jüngste Vergangenheit – einer Präsens in Afrika) „abzudecken“ und den Anspruch Frankreichs, eine „Großmacht“ zu sein, zu untermauern haben. Darum auch die viel größere „Marine Nationale“ mit ihrem (Pannen-)Flugzeugträger „Charles de Gaulle“.

    • Nicht vergessen darf man allerdings, dass die enorm hohen Personalkosten für die Bundeswehr jeden oberflächlichen Vergleich mit der polnischen Armee, besonders aber mit der türkischen Armee, von vorneherein verbieten.
      Damit soll der aktuelle Zustand jedoch nicht beschönigt werden.

  18. Und das wird nicht nur bei der Bundeswehr so sein: denn ich bin mir sehr sicher, dass auch ein Infrastrukturprogramm von 600 Mrd Euro auf 10 Jahre Probleme in der Umsetzbarkeit hätte. Auch hier wären Verwaltungen überfordert, Prozesse zu langsam, Regulierungen zu praxisfern und an Firmen, die das in vernünftigem Zeitrahmen durchziehen könnten, haben wir auch nicht gerade eine Armada. Was mich zu der Aussage führt: Deutschland hat multiple Probleme und in den Händen der üblichen politischen Akteure wird das nix!

  19. Der Bundeswehr fehlt kein Geld, um Waffen zu kaufen. Der Bundeswehr fehlen Menschen, die wissen, wie man Waffen kauft.“

    Und es fehlen offensichtlich Menschen, die wissen, welche Personen für welchen Dienstposten geeignet sind – sowohl in der Politik als auch in der Bundeswehr.
    Ob des systemischen Versagens im Lande wird fremdschämen bereits zu einer destruktiven Lebenseinstellung.

  20. Der „beliebte Pistorius“, den manche als Bundeskanzler sehen wollten. Scheinbar ist es in Deutschland recht einfach beliebt zu sein. Unfähig, inkompetent, unwillig, das sind die Vokabeln, die man anführen muss. Die sind aber leider nicht auf ihn begrenzt, sondern geradezu die Eintrittspforte für ein höheres Amt in der Politik.

    • Der Pistorius ist nur deshalb so beliebt, weil die Menschen die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben haben, dass wenigstens einer in diesem lächerlichen Zirkus bis Drei zählen kann.

  21. Die Gorch Fock war lt. Danisch eine Geldbeschaffungsmaßnahme für die Beschaffung von Mitteln für Geheimdienstaufgaben. Eine solche Kostenexplosion kann anders auch nicht erklärt werden. Für soviel Geld hätte man das Schiff neu bauen können.

    • Mit dem Geld hätte man drei gleichgroße Schiffe bauen können. Die hätte man dann aber auch bauen müssen, denn dann würden die „neuen“ Arbeitsplatzregeln gelten, Danke Uschi, und die Rekruten hätten alle ein Vierbettzimmer bekommen müssen…

      Der Preis war anfangs gut geschätzt. Natürlich werden es immer ein paar Millionen mehr. Allerdings kann man nur abschätzen was man sieht. Durch mangelnde Wartung war das ganze Schiff in einem sehr schlechten Zustand, Wandstärken die eigentlich im Bereich von 2cm hätten liegen sollen waren bis auf wenige Millimeter geschrumpft, Rost war allgegenwärtig.

    • Das Festhalten an der „Gorch Fock“ hat mehrere Gründe, die alle im Zeichen einer angespannten Sicherheitslage als nicht rational zu bezeichnen sind.
      Eine Fregatte, die in einem ähnlichen Zustand gewesen wäre und ein Vielfaches der anfangs angesetzten Reparaturkosten verschlungen hätte, wäre mit ziemlicher Sicherheit ein Fall für den „Schiffsfriedhof“ gewesen.
      Erstens dient die „Gorch Fock“ unbewaffnet (an Bord sind nur Hand- und Faustfeuerwaffen) wohltuend unmilitärisch und Segelschiffsromantik vermittelnd als „Botschafter in Blau“ der „Friedensmacht“ Deutschland.
      Eine „waffenstarrende“ (was deutsche Kriegsschiffe im Vergleich zu gleichgroßen Schiffen von Partnern und „Konkurrenz“ allerdings auch nicht sind) Fregatte käme da vergleichsweise „aggressiv“ daher. Den Eindruck möchte man auf jeden Fall vermeiden. Schon die kürzliche „Mutprobe“ zweier deutscher Schiffe (Fregatte + Einsatzgruppenversorger) in der Taiwanstraße war für deutsche Verhältnisse ein „Husarenstück“, das Rote Meer mit der Bedrohung durch die Huthi-Rebellen ersparte man sich aber, verfügte die Fregatte (der Versorger sowieso nicht) doch nicht über ausreichende Flug- und Drohnenabwehrfähigkeiten.
      Zweitens verfolgt die Offziersausbildung der Marine immer noch das Ideal, der angehende Marineoffizier müsse neben der High-Tech moderner Kampfschiffe auch die klassische „Seemannschaft“ alten Stils beherrschen. Dass die meisten Marinen darauf verzichten und nur noch eine Handvoll solcher Großsegler im Bestand von Kriegsmarinen sind, ohne dabei schlechtere Seeoffiziere zu „produzieren“, widerlegt das Konzept der Deutschen Marine.
      Das ist ungefähr so, als ob die Beherrschung eines Dreißigtonners der Deutschen Post die Beherrschung einer vierspännigen Postkutsche zwingend voraussetzte (nur leicht überspitzt formuliert).

  22. Früher wurden Fahrzeuge wie Panzer/Laster usw. durch die eigene Truppe gewartet…das waren die INST-Kompanien….sowas gibt es in der geschrumpften BW nicht mehr….alles wird outgesourced…ich stelle mir das so vor……ist eine Schraube beim Panzer locker….kommt der zur Wartung zum Hersteller….und der lässt sich scheinbar Zeit oder will die Schraube nicht andrehen…oder aber…..es muss erst ein Kostenvoranschlag für das andrehen der Schraube EU-weit eingeholt werden…dann durch das BW-Beschaffungsamt gesichtet, ausgewertet und 25x gestempelt werden….dann kann es sein….das ein Unternehmen den Auftrag zum anziehen der Schraube bekommt….ist dieses aber nicht woke genug….die Schraube nur eine Schraube und keine SchraubInnen….dann wird der Auftrag widerrufen, die anbietende Firma klagt dann gegen den Ausschluss vom Verfahren…so lange steht der Panzer halt still. Wird der Auftrag denn vergeben….wird erstmal eine Materialprüfung der SchraubInnen vom Bundesamt für Materialprüfung durchgeführt….hält die SchraubInnen das durch….kommt dann noch das Lieferkettengesetz….ups…die SchraubInnen kommt aus Russland? Dann darf die nicht verwendet werden…ein Strafverfahren gegen das anbietende Unternehmen wird eröffnet…..die Reparatur muss erneut ausgeschrieben werden…EU weit….und so steht der Panzer dann halt rum…..

  23. Deutschland schafft sich eben ab. Anscheinend gibt es nirgendwo mehr fähiges Personal. Auch im Bundeswehr Beschaffungsamt nicht. In unserem Ort machen jetzt gleich zwei Autohäuser samt Service-Werkstätten dicht, Grund: Zuwenig Mitarbeiter. Wir bilden Heerscharen von Philosophen und anderen „Geisteswissenschaftlern“ aus (die keiner braucht), aber viel zuwenig Ingenieure und noch weniger wirkliche Fachkräfte, die etwas von ihrem Metier verstehen. Und seien wir ehrlich: In der Politik ist es nicht anders.

  24. Immerhin gibt es ein Gutes: Die Milliarden wurden nicht auf Biegen und Brechen in sinnloses Zeug investiert. So geschieht es nämlich in anderen Behörden, wenn am Jahresende noch Geld vorhanden ist. Denn sonst wird das Geld im nächsten Jahre gekürzt. Und wer will das schon?

  25. Gaga-Land und seine Blechbüchsenarmee ist ein ewig junges Thema. Wer Dilettanten und Quotentussis die Verantwortung fürs Militär überträgt, der bekommt solche Zustände.

  26. Dass Bundeswehr gibt nicht alles aus, was sie bekommt, ist eine gute Sache. Andere Teile des deutschen Staates sollten Beispiel nehmen.
    Dazu ist es besser, wenn unsere Herrscher den Hammer nicht in der Hand haben. Ihre Hass auf uns alle ist spürbar jedes Mal einer dieser Heinis neue Entscheidung oder neues Gesetz verkündet.

  27. Diese Probleme sagen viel aus über die Kompetenz eines ehemaligen Fahrers der Bundeswehr aus.

  28. Zu Pistorius ist jedes Wort überflüssig. Allerdings fehlt in der Betrachtung die strukturelle Unfähigkeit in der gesamten BW selbst. Die war schon für einen Wehrpflichtigen vor Ende des Kalten Kriegs erkennbar. Übrigens: Zeitsoldaten kauften sich vernünftige Stiefel schon damals von eigenem Geld und absurde Geräte wie der Pseudo-Geländewagen „Iltis“ waren Ergebnis tief verwurzelter BRD-Korruption (aber halt: die gibt’s ja nur in Russland…). Nein, der Laden mit seiner überholten Panzer- und Marschiertradition kann komplett weg, als Ersatz würde eine gut bezahlte und ernsthaft trainierte Profitruppe mit modernen Aufklärungsgerät und reinen Abwehrwaffen genügen.

  29. Meine Lieblingsdiagnose ist, dass in die höchsten Stellen nur stramme Parteisoldaten „befördert werden. Eine weitere ist, das Pistorius massiv falsch eingeschätzt wird. Weiterhin sind die „Probleme“ so massiv, das man mit Funkgeräten und 4-5 „Excellencesoldaren“ oder Vorzeigekriegern den Karen nicht aus dem Dreck bekommt.
    Irgendwo habe ich gelesen das wir nur noch ein oder Zwei U Boote haben die Einsatzfähig sind, bei Panzern ist es ähnlich schlimm.
    Von der Leyen um Kumpel/ linen haben gründliche Arbeit geleistet. Vielleicht könnte man die Berbock auf den Posten setzen, da kann man auch viel in der Gegend rumfliegen.

  30. Ein Traumjob für wirkliche „Macher“ aus der Wirtschaft. Das Geld ist da, nur die Strukturen in der Beschaffung auf Vordermann bringen. Das würde eine riesige Staubwolke geben, wenn da mal durchgefegt würde !!

    • Strukturen auf Vordermann bringen? Nein, auflösen und von vorne anfangen — mit qualifiziertem Fachpersonal aus Wirtschaft- und Verwaltungswissenschaften einerseits und Verteidungswesen andererseits. Das könnte auch Pilotwirkung auf andere Bereiche haben.

  31. Eine Arme die für das Reinigen von Duschen und Toiletten ,für das Bewachen ihrer Objekte ,Fremdfirmen benötigt ,wird in naher Zukunft Zivilisten als Piloten oder Panzerfahrer einsetzen ? Die Uniformierten Soldaten ,Uffz. ,Offiziere haben mit der Verwaltung der Milliarden ausreichend zu tun .Nach drei unbedarften Damen als Verteidigungsminister jetzt ein Gedienter ,welch Fortschritt .Allerdings wäre der gute Mann an anderer Stelle (Kanzlerkandidat) eher besser aufgehoben .Ein ,nein sein ,Machtwort wäre hier angebracht gewesen .

  32. Vermutlich ist dieser Staat langsam dem Untergang geweiht. Die Bundeswehr ist nur ein weiteres Symptom einer schweren staatlichen Erkrankung, die sich aus Inkompetenz, organisierter Verantwortungslosigkeit, sinnloser Bürokratie und Wohlstandsverwahrlosung zusammensetzt 🤡🤡🤡

  33. Dieser Staat funktioniert mit seinen Kernaufagben, dazu gehört die Sicherheit, eben nicht mehr.
    Darum fehlt auch das Vertrauen großer Bevölkerungsteile .

  34. Ich war 1980 als W15 (Panzergrenadier) bei der BW. Schon damals war die Truppe ein nach meiner Einschätzung wehrloser Haufen. Im Geiste der 68er leicht verwahrlost, weil man unter allen Umständen vermeiden wollte, mit dem Ahnen „Wehrmacht“ in Verbindung gebracht zu werden. Wenn ich sehe, wie sich das heute darstellt, so müßte eine komplett neue Strategie her. Schwer gepanzerte Fahrzeuge vom Schlage eines Leopard / Marder ist Wehrtechnik von 1940. Wenn so ein Ding getroffen wird, sind wieviel Millionen perdü? Wer die Augen offen hat, lernt von denen, die erfolgreich kämpfen und setzt eigene Technologie zu. Die ISIS kämpft mit Toyota Hilux – billig, zuverlässig, universell einsetzbar. So ein Fahrzeug, gegen Handfeuerwaffen gepanzert, mit unterschiedlichsten Aufbauten, mit Drohnen, Panzerabwehrwaffen, Raketenwerfern, MGs etc. ausgerüstet, in großer Anzahl eingesetzt, wäre für mein Gefühl das Allerbeste. Für einen Leopard 2 bekommt man ca. 150 Hilux, wenn man von einem Ø-Preis von 5 Mio für einen Leo und 30.000 für einen Hilux ausgeht. Viele Gleichteile und damit effiziente Ersatzteil-Versorgung, keine Riesen-Tieflader, enorme Reichweite. Kettenfahrzeuge braucht man in Deutschland nicht, selbst wenn vieles beschädigt wäre. 1980 war der SPz Marder schon 7 Jahre bei der Truppe, heute ist das Möbel immer noch im Einsatz, trotz Kampfwertsteigerung ein veritabler Oldtimer. Mit derlei kann man GAR NICHTS gewinnen.

  35. Das sonst so genannte “ Bundeswehrbeschaffungsamt „, Koblenz, ist seit Jahrzehnten ein Monster. Es soll dort und an vielen Standorten ca. 11,000 Mitarbeiter geben. Keiner der letzten 5 Verteidigungsminister konnte oder wollte diese Funktion, und den Apparat dafür, reformieren. Schon die Beschaffung und Verteilung von Klopapier soll eine bürokratische Monströsität sein. Bei größeren Anschaffungen redet, wegen gesetzlicher Regelungen, auch der BT mit. Bürokratische Überinterpretation von “ Parlamentsarmee “ . Ein Aussenstehender kann nicht überlicken wo und wie man ansetzen könnte. Pistorius ist erst kurze Zeit im Amt. Er kann kein reformatorischer Wunderknabe sein.

  36. > Es fehlt warme Unterwäsche für die kalten Monate.

    Bei Moskau kann es sehr kalt sein – genau das hat die beiden Vorgänger den Sieg gekostet.

  37. Wie man Waffen kauft? Ganz einfach. Guckt in die Zeitung. Da sind jede Menge neue Experten, die für Schlagzeilen sorgen. Jahre zu spät aber immerhin, gibt es sogar Fotomaterial von denen.

  38. Leute vergesst das alles, das hat eh‘ keinen Wert. Gestern stand ich geschlagene 3:35 h auf der Fahrt von Stuttgart nach Böblingen (26 km) im Stau, weil auf der A81 eine Leitplanke repariert wurde. Dazu hat man den ganzen Autobahnverkehr durch Böblingen umgeleitet.
    Was ist damit sagen will. Glaubt doch nicht im Ernst, es würde im Ernstfall in Deutschland noch etwas funktionieren, wenn heute schon nichts mehr funktioniert. Die Bundeswehr würde doch niemals mehr von A nach B kommen, wenn Herr Putin auf der Autobahn eine Leitplanke kaputt machen würde.

  39. und jetzt stellen wir uns mal vor,wir wären wieder im Jahr 1933….die umgebenden Staaten könnten sicher sein,von dieser BW würde auch in 100 Jahren keine Gefahr ausgehen,die sind einfach zu dämlich,ihren Job zu machen….

    • Deshalb habe ich auch keinerlei Angst, wenn irgendwelche Leute vom Einsatz der Bundeswehr im Innern schwadronieren. Wollten die Leos gegen die Bevölkerung einsetzen? 104 von den Dingern hat sie noch – damit könnte man nicht mal alle Gemeinden um Stuttgart mit je einem beschicken. Von den offiziell 180.000 Mann sind vielleicht 30.000 tatsächlich bewaffnet, denn mit ner Fregatte auf dem Neckar fängt man auch nicht grandios viel an. Dann der Rückhalt in der Bevölkerung – nicht vorhanden. Die armen Jungs würden überall nur die Hucke voll kriegen.

      • dabei wäre es sooo einfach…Generalstab wieder aufbauen, Beschaffungsamt mit wirtschaftsnahen und persönlich haftbarem Personal aufbauen und ab dafür…wir hatten mal 180 Divisionen und kriegen jetzt keine 3 mehr bewaffnet

  40. Der Schein und das Immage teher aufgebaute / propagierte Immage trügen. Auch dieser Minister ist seiner eigentlichen Aufgabe niicht gewachsen. Seit vdL mit ihren Vorstellungen z.b. von der Nötigkeit Schwangeren gerechte panzer und Besenstielen al Kanonenatrappen. sind doch die Vorstellungen über und von der Bundeswehr total daneben.
    Soldat sin kann nicht als Job gesehen werden. Im ernstfall müssen sich alle unter Einsatz des Lebens einsetzen und Kämpfen auf Leben und Tod

  41. Boris Pistorius auch einer von vielen grenzenlos Überschätzten. Beliebt nur wegen seiner Auftritte in Talkshows und der schnoddrigen Art zu reden.

    • Was soll er machen, wenn die verbeamteten Schnarchzapfen und Zäpfchen des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung (ich glaube, so hieß das früher einmal) nicht in die Gänge kommen und ihre Zeit mit Personalratssitzungen oder Genderdiskussionen verplempern?

  42. Das Land D verkauft so viele Waffen wie nie. Und die genannte Summe ist bitter nötig, denn die Ukraine zahlt garantiert nicht einen Euro.

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