Am Ende blieb Hitler. Am Anfang stand allerdings nicht der Selbstmord des „Führers und Reichskanzlers“ am 30. April 1945 in Berlin. Der amerikanische Unternehmer, politische Aktivist und zukünftige Regierungsberater von Donald Trump, Elon Musk, hatte seine Unterstützung für die AfD im Bundestagswahlkampf deutlich gemacht. Zuerst auf dem ihm gehörenden sozialen Netzwerk X, anschließend in einem Gastbeitrag in der Welt am Sonntag. Als die Debatte darüber so richtig in Gang gekommen war, kündigte er auf seinem X-Account ein Gespräch mit der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel an. Musk ist ein Experte im Triggern, so nennt man in den Medien die Praxis, seine Mitmenschen möglichst schnell auf die Palme zu bringen.
Entsprechend dieses ungeschriebenen Gesetzes der Aufmerksamkeitsökonomie hatte es in klassischen Medien schon länger eine Kampagne gegen Musk gegeben. Robert Habeck, Kanzlerkandidat der Grünen, will sogar die deutsche Demokratie vor dem vermeintlich reichsten Mann der Welt retten. Vom Titelblatt des Spiegel schaute er mit ernster Miene und voller Entschlossenheit auf den potenziellen Leser mit den Worten herab: „Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk“. Diese Finger, so der Verdacht, hantieren an einem mysteriösen Algorithmus, der Musk und seine politischen Gesinnungsgenossen bevorzuge. Der Vorwurf bestand somit darin, dass X das mache, was es vor der Übernahme durch Musk nachweislich praktizierte: eine Manipulierung des politischen Diskurses. Das war auch der Grund, warum die EU Gesprächsbeobachter in Kompaniestärke zum Dienst an der Diskursfront abkommandierte.
Willenlose Weidel-Zombies?
Dieser Vorwurf ließ sich bei X bisher nicht belegen. So kam der WDR-Kollege Georg Restle mit einem Satz vom 6. Januar auf stolze 2,7 Millionen Sichtungen: „Shut up, Elon Musk! We don’t want your fascism in Europe!“. Musk reagierte darauf einen Tag später mit 45 Millionen Sichtungen, womit die Reichweite des Restle-Satzes regelrecht explodierte. Restle gehört damit neben Naomi Seibt aus Münster und Alice Weidel zu den wenigen Deutschen, die der X-Meister persönlich ansprach.
So musste die Ankündigung des Gesprächs mit Weidel voraussehbare Reaktionen auslösen: Sogleich kam der Verdacht einer illegalen Wahlkampfspende auf, die aber dem Segment des rechtlichen Obskurantismus zugeordnet werden muss. Ansonsten wurde Musk als der berühmte Fuchs im Hühnerstall vorgestellt, der auf lauter einfältige Hühner im Publikum trifft. Theoretisch gab es drei denkbare Folgen des Gesprächs. Erstens: Im Gespräch würden telepathische Wellen ausgesendet, die aus mündigen Bürgern willenlose Weidel-Zombies machen. Zweitens: Das Gespräch würde die Zuhörer mit Argumenten überzeugen. Oder drittens: Das Gespräch endet so wie alle Konversationen. Manche finden es überzeugend, andere nicht.
Für die Theorie telepathischer Manipulation gab es bisher keine Nachweise. Ob die Argumente überzeugend waren, hing vor allem von der politischen Positionierung ab. AfD-Kritiker fühlen sich bestätigt, die Anhänger auch. Solche Formate richten sich an die überschaubare Minderheit politisch hoch interessierter Zeitgenossen. Wer sich von denen noch ein eigenes Bild machen will, findet die Videoaufnahme mit Musk als Standbild oder auch die Abschrift beim Nordkurier. So war nicht das Gespräch selbst das relevante Ereignis, sondern die anschließende Berichterstattung. In allen Lagern dominierte die Enttäuschung. So wurden Weidels „holpriges Schul-Englisch“ (taz) oder ihr Lachen thematisiert.
Die inhaltliche Kritik im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird in diesem Beitrag der Aktuellen Stunde des WDR in 2:54 Minuten gut zusammengefasst. Es wird von einem „teilweise kruden Gespräch“ gesprochen, inhaltlich sei es um „alles Mögliche gegangen“ und beide stellten „wilde Thesen auf“, hätten einander nicht widersprochen. Das Gespräch sei ein „Paradebeispiel, wie der Unternehmer und Plattformbesitzer Politik macht und Einfluss nimmt“. So beschuldige er den britischen Premierminister Starmer, während er die italienische Rechtspopulistin Georgia Meloni „hofiere“. Es ginge für Musk um Milliardenbeträge beim Aufbau eines Satellitensystems für Italien.
Schließlich wird mit Jan Skudlarek ein „Experte für digitale Ethik“ um eine Einordnung gebeten. Der nennt Musk einen „Oligarchen“; dieser sei ein „Machiavellist, der seine eigene Macht ohne Moral durchsetzen“ möchte, der sich nicht „an Gesetze und demokratische Regeln gebunden“ fühle. Schließlich missbrauche er die Meinungsfreiheit, um die Menschen zu radikalisieren. Er habe mit X „eine Propaganda- und Radikalisierungsmaschine“ geschaffen.
Faktenchecks mit alternativen Fakten
Das war kein Kommentar, sondern firmierte als journalistischer Bericht über das Gespräch. Die Aktuelle Stunde ist die Nachrichtensendung der größten Sendeanstalt im ARD-Verbund. Es fehlt hier alles, was Berichterstattung ausmacht. Eine nüchterne Zusammenfassung des Geschehens, selbstredend mit kritischen Reaktionen etwa der politischen Konkurrenz. Stattdessen durften sich die Zuschauer Invektiven wie „krude“ und „wilde Thesen“ anhören, die Einordnung eines Experten, der nicht informierte, sondern sich als publizistischer Scharfrichter mit dem rhetorischen Fallbeil exponierte. Dem Zuschauer wird nicht die Meinungsbildung ermöglicht, sondern vorgegeben. Bei einer kursorischen Übersicht ist in ARD und ZDF praktisch überall das Gleiche zu lesen.
Im heute journal vom 9. Januar widmet das Flaggschiff des ZDF diesem Gespräch fast 15 Minuten. Im Mittelpunkt steht eine Einordnung durch den Experten Martin Andree, Medienwissenschaftler an der Universität Köln. Musk habe Trump nach der Twitter-Übernahme im Präsidentschaftswahlkampf „über die Ziellinie“ geschoben, jetzt habe er sein Vermögen auf 400 Milliarden Dollar gesteigert, Twitter sei daher wahrscheinlich „die beste Investition seines Lebens“ gewesen. Das alles bindet Andree in allgemeine Kritik an Tech-Konzernen ein, die aber zahnlos bleibt: Denn diese haben im Umgang mit Trump nie den Anschein der Neutralität gewahrt, wie auch Experten nicht erst seit den Einlassungen von Mark Zuckerberg wissen sollten.
Zudem vergaß das ZDF, dem erstaunten Publikum seine eigenen Erkenntnisse mitzuteilen. Wenige Tage vor der Wahl teilte der Sender nämlich die Höhe der Wahlkampfspenden mit: „Harris sammelt doppelt so viel Geld wie Trump“, so die Schlagzeile. Big Business war nie auf der Seite von Trump und Musk, das galt auch für die überwiegende Mehrheit der Tech-Konzerne. Bill Gates ist nur ein prominentes Beispiel. Das ist ein Paradebeispiel für argumentative Willkür, um einmal diesen Begriff zu nutzen.
Dem dienen auch die Faktenchecks mit alternativen Fakten. Die Tagesschau hat das bekanntlich zu einer hohen Kunst entwickelt, so auch in der Rückschau auf dieses Gespräch. So gab es zwar für Flüchtlinge zu keinem Zeitpunkt ein Grundrecht auf Freizügigkeit im Schengenraum, aber die alternativen Faktenproduzenten behaupten das einfach. Deshalb war es auch immer ein Streit um des Kaisers berühmten Bart, ob Bundeskanzlerin Angela Merkel die Grenzen im Jahr 2015 geöffnet oder nicht geschlossen hat. Das gilt auch für die Aussagen Weidels zur Kriminalitätsstatistik, angesichts derer die Tagesschau darüber aufklärt, es sei 2015 und 2016 noch schlimmer gewesen.
Um den deutschen Sonderweg namens Energiewende zu legitimieren, verweisen die Tagesschau-Autoren auf den Atomausstieg Italiens im Jahr 1990. Das hat zwar mit dem Argument Weidels nichts zu tun, erfüllt aber einen Zweck: Solche Pseudo-Fakten dienen der Entkontextualisierung von Argumenten. Das kann man fortsetzen, etwa bezüglich einer OECD-Statistik über die Abgaben- und Steuerlast. Eine politisch rationale Debatte begänne mit Argumenten zugunsten der Energiewende, der Asylpolitik oder der Organisation unseres Steuer- und Sozialversicherungssystems. Das kann man alles für richtig oder falsch halten, unabhängig davon, wie Fakten alternativ interpretiert werden. Die rabulistischen Faktenchecks sollen hingegen keine Fakten liefern, sondern einen Korridor legitimer Meinungsäußerungen definieren.
Von einer „sozialen Gleichschaltung der Presse könne also keine Rede sein. Die Presse blieb vielfältig. Aber man zog ihr Grenzen, die sie nicht überschreiten durfte“, so beschrieb der deutsche Publizist mit britischer Staatsangehörigkeit Sebastian Haffner 1987 in seinem Buch „Von Bismarck zu Hitler. Ein Rückblick“ das Mediensystem der Nazis. Auf diese Weise sei erreicht worden, „dass auch einem nicht-nationalsozialistischen Publikum das, worauf es Goebbels und Hitler ankam, auf eine Art beigebracht wurde, die es schlucken konnte. Eine fast genial zu nennende Form der Manipulation der öffentlichen Meinung, und mehr noch, der öffentlichen Stimmung, ohne dass den Menschen Ideen aufgedrängt wurden, für die sie im Sinne der Reichsführung noch nicht reif waren.“ Natürlich sind die alternativen Fakteninterpreten der Tagesschau deshalb keine Nazis. Die hatten allerdings auch kein Monopol bei dem Thema, wie manipulativ Medien genutzt werden können.
ARD und ZDF an vorderster Diskursfront
Womit wir dortin kommen, wo deutsche Debatten immer enden: zum am 30. April 1945 in Berlin durch Selbstmord geendeten „Führer und Reichskanzler“. Bei Adolf Hitler findet man keine Hinweise für den Umgang mit zeitgenössischen Problemen. Er ist in der deutschen Geschichte ein singulärer Fall, präzedenzlos für die Vor- und Nachgeschichte. Hitler einen Kommunisten zu nennen, wie es Weidel tat, ist eine historische Absurdität. Die Kommunisten waren die Feinde Hitlers, aber teilten in der Ablehnung der liberalen Demokratie deren Grundverständnis. Deshalb nannte Kurt Schumacher, der erste Nachkriegsvorsitzende der SPD, die Kommunisten „rot lackierte Nazis“. Dass der Nationalsozialismus für Deutschland eine soziale Revolution bedeutete, galt schon seit 1965 als eine gesicherte Erkenntnis. In jenem Jahr veröffentliche der Soziologe (und spätere FDP-Politiker) Ralf Dahrendorf sein Buch „Demokratie und Gesellschaft in Deutschland“. Heute interessieren Hitler und der Nationalsozialismus niemanden mehr; von Interesse ist allein das in diesem Begriff befindliche demagogische Potential. Das gilt für Weidel wie für ihre Kritiker in gleicher Weise.
So lässt sich eine Schlussfolgerung ziehen: Das Gespräch zwischen Musk und Weidel rechtfertigte nicht die Aufregung. Es war in weiten Teilen langatmig, ohne erkennbare Struktur. Die AfD-Kanzlerkandidatin war von der Gelegenheit hörbar ergriffen, sich mit dem vermeintlich reichsten Mann der Welt auf einer Wahlkampfveranstaltung unterhalten zu dürfen. Denn das war es: Wahlkampf. Den machen alle, wenigstens sind die Bemühungen bei allen Parteien nicht zu übersehen.
Interessanter war die Rezeption in den Medien. Sie dokumentieren deren weitgehende Dysfunktionalität. An vorderster Diskursfront befinden sich ARD und ZDF, die keine Fakten checken, sondern Berichterstattung durch Agitation und Propaganda ersetzt haben. Das ist allerdings nicht deren Aufgabe: Öffentlich-rechtliche Sendeanstalten werden von allen Bürgern finanziert, so dass eine seriöse Berichterstattung ohne Polemik erwartet werden muss. Eine gewisse Vielfalt im Meinungskorridor wäre ebenfalls zu begrüßen. Auf ihre telepathischen Fähigkeiten zur Steuerung des Wahlverhaltens sollten ARD und ZDF nicht setzen. Das funktionierte bekanntlich nicht einmal in dem Gespräch von Alice Weidel mit Elon Musk.
Die Öffentlich-Restlichen sollten sich lieber schämen, die Kanzlerkandidatin der zweitstärksten Partei vom Fernsehduell ausgeschlossen zu haben. Die gleichen Leute, die bei der letzten Bundestagswahl noch ein skurril-absurdes „Triell“ mit Frau Baerbock organisierten, haben nun „erfolgreich“ den Auftritt von Frau Weidel verhindert.
Wenn ein Kandidat mitten im Wahlkampf ohne Not mit Hitler anfängt, dann ist das taktisch so enddämlich, dass einem die Worte fehlen.
Das Gespräch war enttäuschend. Frau Weidel war, wie oben vermerkt, was die Themen betrifft, nicht gut vorbereitet. Dazu noch die „Hitler-Geschichte“….war doch klar, dass man damit keinen Blumentopf gewinnen kann. Warum so ein wichtiger Termin so stiefmütterlich von der AfD behandelt wurde? Es erinnert mich an den letzten Wahlkampf, in dem Frau Weidel in Diskussionen ständig aus einem FAZ Artikel zitierte und das Dual-Fuel-Test-AKW in China anführte….das wird so nichts. Die Themen waren ja da….Migration, Bildung, Außenpolitik, Energie, Gendern, Meinungsfreiheit….aber Frau Weidel nutzte sie nicht…statt dessen zum Ende hin ein gezwungener Smalltalk über den Mars und Gott….alles in allem….leider….nicht der Rede wert.
Es könnte auch sein Gutes haben: „All die Aufruhr wegen so eines banalen Gesprächs?“ Es könnte letztendlich also sogar eine Strategie der Normalisierung sein. Trump bei Rogan war übrigens auch schwach und langweilig zu hören. Es geht darum, den Diskursraum zu verschieben (weg vom ÖRR hin zu neuen Medien). Und natürlich projizieren viele zu viele Hoffnungen in die AfD und Weidel hinein. Sie können alleine Deutschland gar nicht „retten“- Dazu bräuchte es 51% der Stimmen im Bundestag und tlws. Mehrheiten im Bundesrat. Es braucht zunächst eine Korrektur der Wahrnehmung bei vielen unserer Zeitgenossen Auf dem Weg dahin wird man feststellen, daß Weidel und Mitstreiter auch nur normale Menschen sind.
Nach Sebastian Haffner und Arnulf Bahring war Hitler ein Sozialist und seine größten Gegner waren alle konservativen Kräfte im Reich, bei der Intelligenzia in der Wehrmacht angefangen, bis hin ins verwaltende Bürgertum und die Sozialisten und Kommunisten waren nicht vorderst seine erklärten Gegner, weil der Widerstand hauptsächlich aus den genannten Kreisen kam und sich zum Schluß auch im Widerstand gegen ihn manifestierte, der vom hohen Militär ausgegangen ist.
Die heutigen Kommunisten und Sozialisten dürften es ebenso sehen und deshalb sind gerade Konservative Kräfte ebenso ihre erklärten Gegner und die verpackt man fälschlicherweise in das Gewand der Nationalsozialisten, was nicht nur eine Frechheit ist, sondern auch Geschichtsverfälschung darstellt und kein Wunder, wenn die meisten diese Zusammenhänge nicht verstehen und sich auf diese Falschbeschuldigung einlassen, denn der verblichene Diktator hatte im Prinzip gegen alle was, weil er sich als Erlöser sah, was aber in der Dolchstoßlegende begründet war und dann intern zum Selbstläufer wurde um alle über einen Kamm zu scheren und jeden Gegner attackierte, der im Wege stand.
Ähnliches versucht man nun heute, indem Geschichtsklitterung erfolgt und die AFD den Sündenbock für eigene vergangene Fehler darstellen soll und das muß sich niemand bieten lassen, denn wer alles in dieser unanständigen Art und Weise durcheinander wirbelt, hat jeden Anspruch verloren seriös zu sein und die Brandmauer ist das sichtbare Zeugnis von bewußt falsch herbeigeführter Behauptung und wer sich daran beteiligt ist das Gegenteil von Intelligent und deshalb könnte man diese Typen mit solchen Verirrungen auch als Idioten bezeichnen, weil sie mit ihren Verlautbarungen eben solche sind.
Im linksverdrehten “deutschen Autismus“ des „Nazi-Traumas“ in der „kulturellen Hegemonie“ der „selektiv kanonisierten Erinnerungskultur“ einer „selektiven Amnesie“, gibt es keinen Platz für Fakten der Geschichte.
Zitat zum „Historikerstreit der 80′ Jahre
„Es waren genau immer die am lautesten in der „Erinnerungskultur“, die vor den linkstotalitären Massenverbrechen des stalinistischen Sowjetkommunismus blind bis stumm geblieben waren, die ihrerseits nur noch eine „selektive Erinnerungskultur“ betrieben haben.
Über die Jahrzehnte war die einseitige Kanonisierung der Geschichte die dominierende „kulturelle Hegemonie“ (Wehler, W.J. Mommsen),
unter Jürgen Habermas wurde die deutsche Geschichte nur noch auf NS-deutsche Geschichte von 1933 bis 1945 mit seinem kanonisierten Vorlauf deutscher Kontinuitäten reduziert.
Im neu-deutschem Autismus kam eine irrationale deutsche Bauchnabelschau heraus, die nur noch Hitler und Auschwitz als deutsche Geschichte gelten ließ,
aber schon jeden Strukturvergleich mit anderen Massenverbrechen oder auch nur den Gebrauch der Kategorie „Totalitarismus“, als rechtsextreme nationalistische Apologie denunzierte,
am massivsten im Historikerstreit“.
Dagegen ist es eigentlich ein Gebot wissenschaftlicher Redlichkeit, dass der Vergleich komparativer Imperativ für jede Wissenschaft ist und bleibt.“
Quelle:
„Europäische Erziehung“ – ISSN 0423-6238 Heft 1/2012, Imnuel Geiss, S6.
Ich weiß, es klingt verrückt und schier unglaublich aber ich war selbst in der Lage zu entscheiden, ob ich mir das Gespräch anhöre. Es wird aber noch verrückter! Nach dem Gespräch war ich sogar dazu fähig, das Gespräch ohne Hilfe der „Experten“ von ARD, ZDF und Co einzuordnen. Was stimmt nicht mit mir? Könnte ich Probleme bekommen, wenn ich jetzt auch noch selbstständig wählen gehe oder sollte ich doch lieber den Empfehlungen der „echten“ Demokraten folgen? Man will ja schließlich auch nicht die „Falschen“ wählen und vielleicht Ärger bekommen.
Jetzt ist es ein Thema: Die sozialistischen Brandmauerparteien sind den Nazis viel näher, als die bürgerlich-konservative AfD.
Die AfD will Freiheit. Die Brandmauerparteien wollen Bevormundung, viel Staat/Parteiideologie und Planwirtschaft. Na, was wohl haben die Nationalsozialisten genau so durchexerziert?
Veto! Das war sogar ein kluger und vermutlich wohlüberlegter Schachzug von Frau Weidel, die Verortung der Nationalsozialisten im linken Spektrum zu thematisieren. Es wird die linken Konkurrenten beschäftigen, das abzuwehren. Wer sich mit dem Thema beschäftigt, findet viele Parallelen zwischen z. B NSDAP und SED. Es zeigt sich, dass das Umhängen des Nazischildes für die bürgerlich-konservative AfD ganz unpassend ist. Die „Verwandten“ der Nazis sind die linken Parteien.
Links oder rechts ist doch in diesem Fall eine rein akademische Frage. Ob diese Frage den Kritiken von rechten, linken und neuerdings Regimen aus der „Mitte“ des politischen Spektrums als erstes in den Sinn kommt, wenn sie bei Klingelgeräuschen im Morgengrauen schnell nach dem schon „sicherheitshalber“ bereitgelegten frisch erworbenen Bademantel greifen, sollte hinterfragt werden.
Und dennoch war es richtig, was sie sagte. Die Nationalsozialisten waren nicht nur Sozialisten dem Worte nach, sondern alle ihre Maßnahmen von der Gleichschaltung sämtlicher Bereiche bis hin zur staatlichen Planwirtschaft war alles sozialistisch. Wenn einem das bewusst gemacht wird, dann erkennt man doch die eindeutigen Parallelen zur aktuellen Politik.,die eben ebenfalls sozialistisch ist. Wobei der heutige Ökosozialismus eigentlich Kommunismus ist, da besteht für mich nicht mehr viel Unterschied.
Also ganz ehrlich: was mich betrifft, ich habe das Gespräch mit deutscher Übersetzung bei YouTube mitgehört und ich muß sagen, dass ich deren Gespräch eher als langweilig und belanglos empfunden hatte.
Was mir bei A.Weidel und die mit ihr geführten Gespräche und Interviews auffällt, ist, dass man hier die ihr fehlende Routine bemerkt nachdem sie ja kaum eingeladen wurde. Und wurde sie dann mal eingeladen, dann wurde auf ihr rumgehakt oder das sie dumm bepöbelt wurde und nur in Verteidigungsmodus agieren mußte.
Was Weidel’s Redegewandheit/-routine betrifft, hier sollte sie vielleicht etwas von der damaligen F. Pedry haben. Aber da ich A.Weidel im Gegensatz zu unserer grünwoken „Polit-Elite“ für lernfähig halte, wird sie sicherlich auch hier noch zulegen und besser werden.
Tja, nachdem Baerbock die Benchmark so hoch gelegt hat …verständlich.
Da ich seit Langem keine Mainstream Medien mehr konsumiere (Radio seit 2015, Fernsehen noch lange vorher), bekomme ich die Propaganda eigentlich nur noch über Dritte wie Tichys et al mit. Das reicht auch vollkommen aus, um mir einen Überblick über den Zustand derselben zu machen.
Das mit Hitler mag man ungeschickt nennen, aber vielleicht war es ja auch reine Absicht, entweder um eine Diskussion in der Öffentlichkeit anzustoßen (was durchaus notwendig ist mMn), oder aber um die linken Medien zu triggern.
Außerdem ist ja das Hauptargument gegen die AfD, dass sie rechtsextrem sei (und damit NAZI). Wenn man deutlich machen kann, dass die Nationalsozialisten erwiesenermaßen anti-bürgerliche Sozialisten waren, fällt ein wichtiger Baustein der Propaganda gegen die AfD weg. Insofern finde ich den Versuch nicht dumm, allerdings sollte man sich bei diesem Thema wirklich gut vorbereiten.
Zur Aussage Weidels, Hitler sei Kommunist gewesen: so absurd ist sie nicht. Rainer Zitelmann legt in einem Interview sehr überzeugend dar, dass Hitler und die Nazis zwar nicht Sozialisten im traditionellen Sinne, aber sehr wohl in einem modernen Sinne waren. Auch Michael Klonovsky hat dazu einen überzeugenden Artikel geschrieben. Nun ist die Frage: ist jemand, der ein Sozialist ist auch ein Kommunist? Das wäre wohl wieder ein anderes Thema. In etlichen Artikeln zur Frage „was ist der Unterschied zwischen Kommunismus und Sozialismus“ bleibt der Unterschied letztlich undeutlich. War die UdSSR kommunistisch oder sozialistisch? Das Argument, die Nazis hätten zahlreiche Kommunisten ermordet, taugt nicht: auch in der UdSSR wurden zahlreiche Kommunisten ermordet oder saßen jahrzehntelang in Lagern.
ARD..ZDF…
Es war doch zu erwarten, dass der ÖRR querschießt und Gift und Galle spuckt:
Für mich ist Musks wichtigste Botschaft: Die Vorherrschaft der MMs ist gebrochen. Sie kann weg!
Die Frage ist doch warum sich Frau Weidel von Musk hat triggern lassen. Man hätte sie besser auf das Gespräch vorbereiten müssen. Das sie so fahrig in die Hitlerfalle tappt ist bedauerlich aber sie hätte besser aufpassen können. Musk ist Weidel um Längen überlegen Es war klar das er so einen Trigger für die Medien bringt und Weidel verwandelt den Elfmeter mit dem Ball den er hingelegt hat. Dumm gelaufen. Vielleicht lernt das noch unerfahrene Alicelein daraus.
Das Gespräch dauerte 1:14:08 – und man kapriziert sich, wie der Titel oben schon vorgibt, tatsächlich auf diese Minute? https://x.com/elonmusk/status/1877508005081788489
Ich bin davon ausgegangen, daß die Kommentare der Einheitsmedien im wesentlichen schon feststanden, bevor das Gespräch überhaupt stattfand. Und letzteres, die Tatsache eines Gespräches zwischen der verfemten AfD und einer Persönlichkeit wie Musk, war das eigentliche (und einzig) Sensationelle. Zumindest in Deutschland hat wohl kaum jemand aufgrund dieser Veranstaltung seine Meinung geändert.
Durch das öffentliche Common-Sens-Gespräch zwischen Alice Weidel und Elon Musk ist einer breiten Öffentlichkeit klar geworden, dass die AfD keine extremistische Partei ist, sondern die größtmögliche Freiheit der Bürger anstrebt, einschließlich der Meinungs- und Redefreiheit.
Es liegt mir fern Herrn Lübberding zu Medien und digitalen Plattformen beraten zu wollen. Aber, es wird von allen Fachleuten der Welt bestätigt, dass die digitalen Plattformen in ihrer Technologie sehr wohl zur Massenmanipulation benutzt werden können, solange niemand dafür verantwortlich ist, was über die Kanäle befördert wird. Verantwortung würde notwendigerweise erfordern, dass Rahmenbedingungen definiert werden. Und, wie man aus Myanmar, Philippinen u.a. ist auch schon eine Menge tatsächlich passiert. Auch wenn Steve Bannon aktuell mit Elon Musk im Streit liegen sollte, er hat in einem kürzlichen Interview bei Bloomberg unmißverständlich gesagt, dass nach dem Beispiel der ca. $ 270 Mio. Wahlkampfspenden von Musk für Trump, Musk auch bei entsprechendem finanziellen Einsatz für Wahlpropaganda in Europa alle Regierungen aus dem Amt treiben könnte, weil keine dem propagandistischen Ansturm standhalten könnte. Für Bannon und “ Gehirne von MAGA “ wäre dies aus ideologischen Gründen auch wünschenswert. Geld und unkontrollierte, digitale Plattformen können sehr wohl eine politische Bedrohung für uns sein. Zum Musk/Weidel-Gespräch, zu dem Herr Herles unmittelbar danach zu Herrn Tichy einige zutreffende Anmerkungen machte, das Herr Mai als suboptimal bezeichnet, und das in den Medien aus gutem Grund wenig schmeichelhafte Kommentare gefunden hat, kann jeder, der von auch nur einigermaßen professioneller Gesprächsvorbereitung, Kommunkationskompetenz und auch sprachlicher Performance eine Ahnung hat, sich selbst ein Urteil bilden. Es ist nicht überraschend, dass landauf/landab auch viel Unsinn aufgespießt und kommentiert wurde. Für die deutsche Seite war Frau Weidel die Hauptperson des Gesprächs und hat sich mit einer Synopsis von wirtschaftstheoretischer, historischer, kommunikativer, und intellektueller Kompetenzen dargestellt.
Frau Weidel hat sich gut gehalten. Und der Inhalt des Gesprächs war im Grunde egal, mir hat gefallen, wie sich die linke Blase aufgeregt hat, ganz gleich, über was die beiden gesprochen haben.
Aber ohne Not und von sich aus das Gesprächthema auf Adolf Hitler zu bringen, war etwas unüberlegt. Denn was zum Teufel hat die AfD mit dem Nationalsozialismus zu tun?
Daher kann und sollte man das als Thema einfach mal ignorieren. Und wie gesagt, auf keinen Fall von alleine aus ansprechen. Das nutzt nur den Linken.
Das zeigt doch einmal mehr, wie richtig die Forderungen der AfD nach Abschaffung sind. Die Opfer der Staatspropaganda verwöhnen die Lügner auch noch mit den Zwangsgebühren. Abschalten und gut. Völlig überholt und mit 8 Milliarden bei den Inhalten Wucher und eine bodenlose Zumutung.
Naja, wenn man diesen etwas abseitigen Faden aufnähme riecht es momentan doch eher nach Lenin und Mao. Übrigens kein Zufall, dass deren Verbrechen von den aktuellen „Guten“ gerne wegrelativiert werden. Und da komme ich auch zum Punkt: In einer Demokratie sollte man wahrlich eine andere Presse erwarten dürfen, kritisch, ja, und ihre Aufgabe auch mal in Regierungskritik wahrnehmend, aber eben nicht demagogisch und hetzerisch, – hatten wir nicht gerade erst die Potsdamlüge!!