Eigentlich wollte ich mich aus dem „Fall Relotius“ raushalten. Eigentlich. Doch dann las ich erst die Eloge des Spiegel-Redakteurs Ullrich Fichtner, dann den Selbstverteidigungsversuch der Chefredakteure Steffen Klusmann und Dirk Kurbjuweit. Und dann war es vorbei mit dem guten Vorsatz.
Weshalb DER SPIEGEL nichts lernen wird
Vorab vielleicht einige Zeilen zur Historie. Nein, nicht der Historie des SPIEGEL-GAUs, sondern der, wie ich davon erfuhr.
Es war der 18. Dezember um 18.04 h, als mich die knappe Email eines guten Bekannten erreichte. Sie lautete: „Alles was der Mainstream gerne lesen wollte, wurde gedruckt. Heute schreibt SPON, dass viele Sachen von Relotius damals schon zweifelhaft waren. Ach, sie haben aber das Weltbild der neuen Deutschland-ist-ein-gutes-Land-Religion gestützt. Ich könnte kotzen.“
Ich muss gestehen – zu diesem Zeitpunkt wusste ich damit wenig anzufangen. Ich hatte tatsächlich keine Ahnung, wer Relotius ist. Was damit zusammenhängen dürfte, dass ich als jemand, der früher einmal begeisterter Spiegel-Leser war, mich von dem immer schlechter werdenden Blatt irgendwann abgewendet hatte und heute bestenfalls die Texte der Wissenschaftsredaktion lese, sollte mir das Magazin in irgendeinem Wartezimmer zufällig in die Hände fallen.
Meine Unkenntnis beförderte sich ohne Zweifel auch dadurch, dass ich mich für diese Selbstbeweihräucherungszeremonien oder Journalisten-Bestechungsversuche über irgendwelche von Zigarettenherstellern ausgelobten Preise noch nie interessiert hatte. Auch Bambis, Goldene Kameras, Oscars und was auf diesem Sektor sonst so herumgeistert – nichts als Marketingsinstrumente der Branche, verknüpft mit ein wenig Heulsuserei der immer so gänzlich unerwartet ausgezeichneten Preisempfänger, die ihren Auftritt vermutlich schon zigfach vor dem Spiegel geübt hatten.
Doch Google half. Schnell „relotius“ und ein „spon“ eingegeben (dabei erst noch vertippt und ein roletius daraus gemacht) – schon tauchten einige Linkangebote auf. Und die Erkenntnis, dass es sich hier wohl um irgendein Skandälchen beim untergehenden „Sturmgeschoss der Demokratie“ handelte.
Klick – und ich landete auf einem Text mit der Überschrift „Manipulation durch Reporter SPIEGEL legt Betrugsfall im eigenen Haus offen“.
Das Elend des Haltungsjournalismus
Nun, für jemanden, der dem Spiegel schon vor Jahren den Rücken gekehrt hatte, weil die Stories immer manipulativer und der Stil immer schlechter wurden, war das eigentlich kein Aufreger. Dass der Spiegel nun allerdings von „Fälschungen“ sprach, das ließ aufhorchen – wobei „Fälschungen“ der Versuch sind, etwas zumeist hochwertiges in einer Qualität zu kopieren oder nachzuempfinden, dass der Eindruck vermittelt wird, bei der Fälschung handele es sich um das Original. Die Frage war also: Was hatte der Relotius gefälscht, dass er nun sogar schon gekündigt worden war?
Kurz vor dem Ende der Karriere…
Darüber sollte der nachfolgende Bericht Aufschluss geben. Dachte ich, immer noch keine Vorstellung davon habend, wer dieser Relotius ist. Doch schon der erste Absatz, den ich nun lesen durfte, schien Antwort zu geben.
„Kurz vor dem Ende seiner Karriere kommen sich Glanz und Elend im Leben des Claas Relotius einmal ganz nah.“
Erste Feststellung: Da hat jemand kurz vor dem Erreichen des Rentenalters kräftig Mist gebaut. Der Hinweis, dass der Besagte erst 33 Jahre alt ist, wäre also hilfreich gewesen – hätte aber irgendwie so überhaupt nicht mit dem „Ende seiner Karriere“ korrespondiert.
Doch weitergelesen: „Es ist der Montag vor drei Wochen, der 3. Dezember, am Abend wird Relotius, SPIEGEL-Mitarbeiter seit sieben, SPIEGEL-Redakteur seit eineinhalb Jahren, in Berlin auf eine Bühne gerufen. Er hat nach Meinung der Jury des Deutschen Reporterpreises 2018 wieder die beste Reportage des Jahres geschrieben, über einen syrischen Jungen diesmal, der im Glauben lebt, durch einen Kinderstreich den Bürgerkrieg im Land mit ausgelöst zu haben. Die Juroren würdigen einen Text ‚von beispielloser Leichtigkeit, Dichte und Relevanz, der nie offenlässt, auf welchen Quellen er basiert.‘ Aber in Wahrheit ist, was zu diesem Zeitpunkt noch niemand wissen kann, alles anders. Alle Quellen sind trüb. Vieles ist wohl erdacht, erfunden, gelogen. Zitate, Orte, Szenen, vermeintliche Menschen aus Fleisch und Blut. Fake.“
Zweite Feststellung: Was soll das hier werden? Die Überschrift legte es nahe, dass einige Fakten zu einer Situation dargelegt würden, die dem Spiegel Verdruss bereitet. Stattdessen der Einstieg in eine Reportage über einen Menschen und sein Leben. Absolut unpassend.
Der Spiegel reklamiert Opferrolle in Causa Claas Relotius
Fichtner reißt an, wo „der vielfach preisgekrönte Autor“ das verbreitet habe, was neudeutsch als FakeNews bezeichnet wird. Hier eine erdachte Person, dort ein erdachter Ort. Und doch wirkt das alles surreal. Es ist kein Nachrichtentext, der einen Sachstand vermittelt – es ist die SPIEGEL-Story über die Wirrungen eines Mannes, der mit SPIEGEL-Stories zu glänzen schien. Und so fehlt gleichzeitig die unverzichtbare Distanz zum Berichtsgegenstand wie die Fähigkeit, sich der Materie über das Scheitern eines Phantasievollen sachgerecht zu nähern.
Raum für Phantasie
Tatsächlich: Raum dafür, seiner Phantasie freien Lauf zu lassen, hatte Relotius zur Genüge. Fast 60 Reportagen druckte allein das ehemalige Nachrichtenmagazin an der Hamburger Ericusspitze ab. Niemand hatte auch nur den Hauch eines Zweifels an den Erzählungen des Mitarbeiters. Nun plötzlich aber erkennt Fichtner, woran man des Autoren Abschweifen in die Gefilde der Phantasie schon längst und immer hätte erkennen müssen.
„Immer wieder arbeitet Relotius in seinen Texten mit Musik und Musikzitaten, das zieht sich durch, und die zugehörigen Szenen sind oft mit faszinierender Perfektion gestaltet. Es stehen dann Sträflinge in Waschräumen und beginnen unvermittelt, Popsongs anzustimmen, oder ein verlorenes Kind geht eine dunkle Straße entlang mit einem traurigen Lied auf den Lippen. Die Musik erweitert den Assoziationsraum der Geschichten, sie werden überwältigend sinnlich an diesen Stellen, sie geben der Fantasie der Leserschaft Futter,“ schreibt Fichtner nun. Doch er weiß auch: „Als Redakteur, als Ressortleiter, der solche Texte frisch bekommt, spürt man zuerst nicht Zweifeln nach, sondern freut sich über die gute Ware. Es geht um eine Beurteilung nach handwerklichen Kriterien, um Dramaturgie, um stimmige Sprachbilder. Es geht nicht um die Frage: Stimmt das alles überhaupt? Und dieser Relotius liefert immer wieder hervorragende Geschichten, die wenig Arbeit und viel Freude machen. Relotius ist ein besonders wertvoller Mitarbeiter. Er schreibt ja nicht nur große Sachen. Er beweist sein Talent, seine Hingabe an den Beruf Woche für Woche.“
Sagen, was ist?
Dieser Absatz ist vielleicht der ehrlichste. Wobei der Fairness halber darauf hingewiesen werden soll, dass die Chefredaktion Fichtner vor eine unmögliche Aufgabe gestellt hatte, als sie ihm diesen Abgesang auf einen erklärten Liebling der Redaktion zuwies.
Einen solchen Text zu schreiben, ihn jenseits des redaktionseigenen Schwulstes und der persönlichen Betroffenheit zu verfassen – dafür hätte sich die Spiegel-Redaktion jemanden holen müssen, der von außerhalb des Systems kommt. Jemanden, der nüchtern und sachlich die bis zu diesem Zeitpunkt bekannten Fakten zusammenfasst und sie gleichermaßen der betroffenen Redaktion wie den Lesern präsentiert.
Aber offenbar kann der Spiegel gar nicht mehr anders. Statt Sachverhalte einfach nur journalistisch zu beschreiben, kommt ein Text in der literarischen Qualität einer Hedwig Courths-Mahler. Gefühlig statt sachlich. Emotional statt nüchtern. Und er offenbart damit das eigentliche Dilemma, das hinter dem „System Spiegel“ steht.
Fichtner, der noch voller Stolz auf das Motto des Gründers Rudolf Augstein verweist, welches als Leitspruch „Sagen was ist“ die Eingangshalle ziert, ist nicht nur überfordert – er hält sich auch selbst nicht an diesen Anspruch, wertet, malt Bilder, spekuliert.
Nicht der Tiefpunkt, sondern der Höhepunkt
Dabei ist es nicht so, dass dieses Blatt seinen Hang zur phantasievollen Ergänzung erst jetzt erfunden hätte. Schon in den Siebzigern fanden sich beispielsweise bei der Beschreibung von höchst geheimen Besprechungen hinter verschlossenen Türen scheinbar unbedeutende Kleinigkeiten wie die Farbe der Tischdecke oder das Blümchen auf dem Tisch. Das waren schon immer die kleinen Tricks der Blattmacher, sich Authentizität zu verschaffen, den Eindruck zu vermitteln, bei etwas unmittelbar dabei gewesen zu sein, bei dem man genau dieses keinesfalls gewesen sein konnte.
Die Fichtners und Relotius‘ haben insofern nur ein Konzept weiter perfektioniert. Sie haben die Echokammer, in der sich die Herrschaften in der Hafencity befinden, zu einem prachtvollen Schloss ausgebaut. So ist es falsch, wenn Fichtner schreibt: „Deshalb markiert der Fall Relotius einen Tiefpunkt in der 70-jährigen Geschichte des SPIEGEL.“
Nein, genau das tut er nicht. Er markiert vielmehr den vorläufigen Höhepunkt einer Entwicklung, die die Blattmacher Jahr für Jahr Auflage kostet. 1,2 Millionen Zeitungen gingen noch 1991 über Ladentisch und Abo. Für 2017 meldete der Verlag noch knapp 720.000. Ob es sich dabei um reale Zahlen handelt, oder auch diese irgendwie „relotiert“ wurden, lassen wir dahingestellt. Der Leserschwund jedenfalls ist offensichtlich.
Die neue «Spiegel»-Affäre – Die Wahrheit im Auge des Betrachters
Im Gleichschritt der Gefühligkeit
Mit Autoren wie Relotius, der eben nicht die unrühmliche Ausnahme ist, ging die Redaktion im Gleichschritt der Gefühligkeit weg von den Ansprüchen der Gründer. Mit den Geschichten des „bescheidenen Menschen, zurückhaltend, höflich, aufmerksam, ein wenig zu ernst vielleicht“, den Fichtner als „Typ, dessen Eltern man gratulieren möchte zu ihrem gelungenen Sohn“, voller immer noch bestehender Zuneigung beschreibt, hat der Spiegel nur die Konsequenz seiner selbst vollzogen.
Es ist diese Generation der Träumer und Weltverbesserer, deren Kämpfer zumeist bei dem marxistisch-leninistischen Kampfblatt „taz“ ihre ersten Schritte im Agitprop wagten. Und deren Visionäre sich eine Welt zusammenbauten, die doch so wunderbar sein würde, wäre sie erst so, wie man sie herbei schreiben möchte. Es ist eine Generation, die Journalismus verlernt hat und sich selbst als Belehrungsinstrument der zur Selbstreflexion unfähigen Massen versteht.
Es ist faszinierend: Fichtner blickt ohne jegliches Verständnis für die eigene Rolle in diesem journalistischen Trauerspiel auf seinen gestrauchelten Kollegen Claas. Um zu verstehen, möchte er dem heimlich verehrten dann noch eine psychische Deformation zuschreiben, indem er ihn erst zitiert und dann das Zitierte interpretiert:
„’Ich glaube‘, sagte Relotius vergangene Woche, ‚ein normaler Mensch würde sagen, hör‘ mal, Chef, das funktioniert hier nicht, ich sitze fest, wir können die Geschichte nicht machen.‘ Aber Relotius zählt offenbar nicht zu den normalen Menschen. ‚Ich neige dazu‘, sagt er, ‚die Kontrolle haben zu wollen. Und ich habe diesen Drang, diesen Trieb, es doch irgendwie zu schaffen. Man schafft es natürlich nicht. Man schafft eine Fälschung.’“
Das System SPIEGEL wird nicht hinterfragt
Hier bahnt er sich bereits an, der Versuch, nicht das System SPIEGEL hinterfragen zu müssen, sondern einen bedauerlichen Einzelfall zu konstruieren. Gerade deshalb aber ist festzuhalten: Die Geschichten des Claas Relotius sind genau das: Geschichten. Es sind jene Geschichten, die die Redaktion in ihrem weltverbessernden Anspruch, in ihrem Echopalast, lesen wollte.
Hätte Relotius vor 150 Jahren gelebt – er wäre ein begnadeter Colportageschreiber geworden. Phantasievoll mit dem Gespür für das Detail, getragen von einer traurigen Romantik, die auch heute so perfekt jene Kinder des „postfaktischen Zeitalters“ bedient. Es soll nicht darüber gerichtet werden, warum diese schon märchenhaft anmutenden Erzählungen, die sich beim literarischen Ambiente der Groschenromane bedienen, von der Redaktion nicht schon längst als solche erkannt worden sind. Es reicht die schlichte Feststellung, dass man sie als solche nicht erkennen wollte. Zu sehr bedienten sie jene Weltbildvorstellungen im postjournalistischen Mikrokosmos an der Elbe.
Die fast schon abgöttische Liebe zu den Zeilen, die der nun Gefallene niedergeschrieben hatte, prägt nicht nur Fichtners Text vom Mittwoch der Vorweihnachtswoche. Sie schwebt auch über den Zeilen, die im Namen der Chefredaktion am Folgetag von Steffen Klusmann und Dirk Kurbjuweit veröffentlicht wurden.
Die Spiegel-Affäre: Ist der Reporter Claas Relotius nur Bauernopfer?
Es fällt die Standardfloskel von der „Aufarbeitung in Demut“, wahrzunehmen von einem „Komitee, das jeden Stein umdrehen soll“. Doch sind es nicht die Steine, die umgedreht werden müssen – es ist das Selbstverständnis, es sind die Köpfe der Redakteure.
Der Kampf gegen FakeNews steht über allem
Doch wie könnten sie verstehen, was sie falsch gemacht haben? Wie begreifen, dass sie selbst es sind, die den Fall Relotius geboren haben – weil er alles erfüllte, was sie erfüllt sehen wollten.
Kein Blick darauf, wie sie selbst den Anspruch des Journalismus gegen romantisierende Gefühlsduseleien verblassen ließen.
Kein Blick darauf, dass man längst schon verlernt hatte, was Journalismus ist, und sich selbst zum Kampfinstrument verformt hat. Selbst, als Klusmann und Kurbjuweit in ihrer Mitteilung unmittelbar auf dieses Problem stoßen – keine Reflexion. Das Verharren im Echopalast kann kaum deutlicher werden als mit diesem einen Satz: „Uns ist bewusst, dass der Fall Relotius den Kampf gegen Fake News noch schwerer macht, für alle: für die anderen Medien, die an unserer Seite stehen …“
Darum nur geht es. Darum ging es immer. Es ist der „Kampf gegen FakeNews“, an dessen Kampflinie sich DER SPIEGEL und „die anderen Medien, die an unserer Seite stehen“ erkennt.
Es ist der Kampf um die Durchsetzung des Weltbildes, das sich im Echopalast selbst gezüchtet hat.
Es ist – um es mit den Worten klassischer Medienbetrachtung zu beschreiben – Propaganda, nicht Nachricht. Die Nachricht, das macht dieser eine Satz so unmissverständlich deutlich, ist nur noch das Mittel zum Zweck. Und deshalb ist nicht Relotius der Schuldige, wie es Fichtner und Chefredaktion jetzt gern hätten. Sie selbst sind es. Denn der zurückhaltende Claas, der als Praktikant bei der taz gestartet war und an der Hamburg Media School einen Masterabschluss machte, hat nichts anderes getan als genau das, was ihm zu tun aufgegeben war. Er lieferte die Geschichten, die die Ungerechtigkeiten dieser Welt aufzeigen sollten. Die beim sich als Speerspitze des Guten verstehenden Leser ein wenig Grusel über jene überall lauernden, bösen Mächte verursachen, aber mehr noch den Glauben an das Künftige, das unverbrüchlich Gute im Menschen bestärken sollte, würden nur endlich, endlich die „Richtigen“ alle Macht in ihren Händen halten.
Relotius war der Romancier der rotgrünen Geisteswelt. Die Anfälligkeit dieser Klientel für die kleinbürgerliche Attitüde wird überdeutlich, wenn auf die unverkennbare literarische Nähe zu jenen kleinen Romangeschichten des späten 19. und frühen 20.Jahrhunderts geschaut wird. Hier ist Relotius noch besser als Karl May, der wie er jene Geschichten schrieb, die ihm das Publikum begierig aus den Händen riss.
Relotius bedient die rotgrüne Romantik in Perfektion
Offensichtlich bediente Relotius die grünsozialistische Romantik wie kein zweiter. Wie gut er auf diesem Segment war, das unterstreichen einmal mehr die Chefredakteure, wenn sie formulieren: „Relotius ist ein Reporter, er hat vor allem Reportagen geschrieben. Dies ist eine besondere Form des Journalismus, bei der es vor allem um Anschaulichkeit und Lebendigkeit geht. Der Reporter ist dabei, schaut zu, hört zu, und schreibt dann auf, was er gesehen und gehört hat. Er gibt dem Ganzen eine Dramaturgie und gießt es in eine formvollendete Sprache. So manch einer kann da versucht sein, aus Journalismus Literatur zu machen, die in Fiktion mündet.“
Ja, genau so ist es – auch wenn die Frage der „Formvollendung“ in der Beurteilung des Betrachters liegt. Doch Relotius bleibt ein großer Geschichtenerzähler.
Es sind Geschichten, die manchmal einen zutreffenden Kern haben mögen, manchmal der Phantasie des Autoren entspringen. Es sind vor allem aber Geschichten, an deren Ende immer eine Belehrung für den Leser bleiben soll. Die Selbstbestätigung des Guten auf der Seite des Richtigen. So wie es sich eben für gute Geschichten gehört – nennen wir sie nun Märchen oder Reportage.
Sieh da, sieh da Relotius, die Kraniche des ….
Er ist ja nicht eine Ausnahme. Das ist D E R Stil, den uns auch die Klebers und Slomkas täglich vormachen – nicht bloß schnöde ablesen, nein ! mit Mimik und Sprachbetonung permanent Entrüstung zeigen! Ein Höhepunkt dieser „Kunst“ war mal eine ZDF-Reportage über Sotschi, Monate vor den dortigen Olympischen Spielen. Das Mantra: Alles was Putin macht, ist schlecht. Und bei einer dieser kritischen und überaus abfälligen Anmerkungen wurde eine Katze groß ins Bild genommen, die sich, vermutlich voller Abscheu, abwand und den Platz an der Sonne verließ.
Gerade habe ich mir über diesen zur Journaille verkommenen SPIEGEL so meine Gedanken gemacht (siehe unten) und bereits gestern mein Abo gekündigt, schon finde ich per Zufall diesen grandiosen Artikel und möchte dennoch meinen Senf dazugeben:
Die Fiktion der Superlative
Die Überflutung unserer Sinne durch die Universalität des Internets lässt keine hervorgehobenen Dinge mehr zu. Jede These hat unendlich viele Erscheinungsformen und verschwindet damit in dem grauen Nebel der Niveaulosigkeit.
Zu jedem bedeutsam erscheinenden Ereignis gibt es ein noch bedeutsameres; und um überhaupt noch eine Beachtung zu erzielen, bedient man sich der Superlative.
Diese Unmöglichkeit, bei der Masse der Weltbevölkerung ein „Hingucken“ auszulösen, gebar diverse Methoden, gewollte oder ungewollte.
Gewollt ist das „Mac Guinness Buch der Rekorde“, wo ein Mann erst berühmt wird, wenn er in einem maximalen Zeitraum mit einer minimalen Anzahl von Atemzügen am Leben bleibt.
Wer braucht so einen Quatsch?
Ungewollt ist der GAU, eine Abwandlung des **.
Abgeschaut hat sich unsere Zeit diesen Superlativismus von zwei Weltreligionen, deren eine den Begriff der „alleinseligmachenden Kirche“ kreierte bis hin zum descartischen Gottesbeweis (‚Das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann [d. i. Gott], existiert in Wirklichkeit.),
deren andere im Koran die anmaßende Aussage trifft: „(23) Er ist Gott, außer dem es keinen Gott gibt.“
Und schon hat die Welt eine Walstatt, auf der grausame Feindseligkeiten ausgetragen werden können:
Kreuzzüge, Hexenverbrennung, Inquisition, Auspeitschung, Körpergliedentfernung, Selbstmordattentate, Massenerschießungen, Holocaust u.v.a.m.
Diese unmenschlichen Frontstellungen werden, außer von den zwei kämpferischen und unversöhnlichen Religionen, auch durch politische Ideologien bereichert, insbesondere den Kapitalismus (‚Mir alles, dem anderen nix! ‘) und den Sozialismus (‚Dem Einzelnen nix, den Anderen alles!‘)
Wegen dieser Religionen und Ideologien wurden Millionen von Menschen in tausenden von Kriegen getötet.
Das Futter für dieses Gemetzel waren stets Superlative wie „Gott = der Größte“ oder „Allah = der Einzige“, „Kapitalismus = das Beste“, „Sozialismus = das Gerechteste“.
Das Verhängnis des Superlativismus wurde schon von den Griechen erkannt, die seit 2 ½ Jahrtausenden vor dieser ‚hybris‘ warnten.
Auch Philosophen der Neuzeit heben öfter mal den Finger: „Die Hybris, die uns versuchen lässt, das Himmelreich auf Erden zu verwirklichen, verführt uns dazu, unsere gute Erde in eine Hölle zu verwandeln.“ (KARL POPPER
Es gibt auch sanfte Religionen (z.B. der Buddhismus) oder Ideologien (z.B. die Demokratie), die weniger radikal daherkommen, dafür aber auch eine höhere Anforderung an den Einzelnen stellen.
Besonders unsere westliche, ‚aufgeklärte‘ Welt giert nach den Knalleffekten, wie sie gerade wieder mal jahrelang von einem SPIEGEL-Journalisten geliefert wurden.
Das Handwerkszeug dazu hat der wortgewandte Mensch Relotius auf der Journalistenschule gelernt, so wie die „Heuschrecken“ à la Merz ihr Wissen aus den Seminaren der Wirtschaftswissenschaften bezogen haben – also ein (Aus-)Bildungsproblem, ähnlich bei den Medizinern und Juristen.
Die Gegenreaktion auf diese ‚Journaille‘ soll nun dem ollen Augstein sein Axiom „Sagen, was ist“ wiederbelebt werden – schon wieder eine Hybris.
Bei der Frage nach der Wahrheit gibt nicht einmal Jesus dem Pilatus eine Antwort (Johannes 13 Vers 38), obwohl Jesus vorher gesagt hatte: „Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit zeugen soll.“ Wir befinden uns hier wohlbemerkt im religiösen Bereich.
Aber auch die Philosophie stellt unseren Wissensanspruch infrage, nachzulesen bei Platon, der über diese sokratische Erkenntnis berichtet.
Also liegt auch der olle Augstein voll daneben und der naive Roletius muss das jetzt ausbaden.
Die Zunft der Journalisten ist mit ihrem Wahrheitspostulat der eigenen Hybris auf den Leim gegangen.
Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit sprichtNur der Leser hat es in der Hand, Lügenblätter abzustrafen.
Genial Herr Spahn, Sie können es auch: „Die Selbstbestätigung des Guten auf der Seite des Richtigen.“
Eine Familie, das ist mir zuwenig. Woher kommt dieser schräge Name? Das ist doch kein latinisierter Name wie „Fabricius“ oder „Chemnitius“ – eventuell aus dem Baltikum? Wer weiß etwas dazu? Für mich klingt der Name wie aus einem Roman von Thomas Mann…
„Früher“ – das muss vor einem halben Jahrhundert gewesen. Der am Trivialroman geschulte „Relotius“-Sound verfolgt mich seit der ersten (und letzten) Spiegel-Lektüre in den 1980/90er Jahren.
Nebenbei: Ist denn nun geklärt, wie dieser Felix Krull des 21. Jh. wirklich ist. „Relotius“ ist doch ein erfundener Name!
So ist es!
KEIN „sagen was ist“ und kein „sich nicht gemein machen, nicht einal mit einer guten Sache“ sondern eine (selbstreferentielle) Echokammer die scheinheilig wie immer in den letzten 30 Jahren, jegliche „Aufklärung“ negierend, systematisch die Menschen in seinem Sinne hinter die Fichte führend weiter machen wird. –
Ein seit den 70ern ehemaliger(!) Spiegel-Leser. Es sei denn wie der Autor auch schreibt das Blatt liegt bein Frisör aus und ich hab mal grade ne 5-minütige Anwandlung von Masochismus. –
Es kommt in den ganz große Anlagebetrugsfällen nicht selten vor, dass die Betrogenen einen größeren Groll gegen die Polizei hegen, die die Blase, deren Teil man selbst war, zum platzen brachte, als gegen den Betrüger, der die Blase doch erst zum Entstehen brachte. So ist es beim Spiegel. Man möchte ihnen zurufen: nehmt euren Namen ernst und guckt euch im Spiegel an. Dann würdet ihr sehen, was dem Kind in Andersens Märchen beim Anblick des selbstgefälligen Monarchen aufgefallen ist.
Und weil alles so ist, wie Herr Spahn es beschreibt müssen wir uns auch keine Sorgen um die Zukunft des Herrn Relotius (heißt der wirklich so?) machen. Einem derart befähigten Fakenews-Produzenten steht eine große Zukunft beim Regierungsfunk bevor, sobald etwas Gras über die augenblicklichen Misshelligkeiten gewachsen ist. Dann wird er weiter relotieren und sein Können in den Dienst der großen Aufgabe stellen, die Helldeutschland vom Weltgeist zugewiesen wurde.
Eine hervorragende Analyse durch Herrn Spahn. Am besten hat mir das Verb „relotieren“ gefallen. Wir sollten es in unsern Wortschatz aufnehmen.
Das Fichtnersche Machwerk kommt an Courths-Mahler nicht ansatzweise heran. Frau Courths-Mahler ist nämlich ehrlich mit dem Leser – sie schreibt „Roman“ über das, was ein Roman ist.
Oh, entschuldigung – da haben Sie natürlich völlig recht. Auch in Sachen Herzschmerz war HCM deutlich besser.
Nachdem ich nun aber die Geschichte von Alin und ihrem Bruder wirklich gelesen habe, – ehrlich gesagt nur bis zur Hälfte, dann mußte ich erst den Schmalzfänger holen – bin ich wirklich erschüttert, daß das jemals irgendwer für bare Münze genommen hat.
Ja wie viele sind denn schon in dieser Matrix gefangen?
Und wie gut, daß ich dieses Jahr allen Gutmenschen-Spendenaufrufen konsequent nicht gefolgt bin. Denn direkt hier im Ort, in meiner Nachbarschaft, kann ich ebenso helfen und Freude machen.
https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/fall-relotius-spiegel-stellt-strafanzeige-wegen-spenden-betrugs-59191542.bild.html
Der Spiegel ist schon lange nicht mehr die „journalistische Autorität“ als die er gegründet wurde,das ist ihm leider mit dem Ableben von Rudolf Augstein in den nachfolgenden Jahren immer mehr abhanden gekommen.
Aus diesem Grund lese Ich den Spiegel nur noch sehr selten,zumeist im Wartezimmer.
Das aber der Spiegel nun auch noch versucht aus dieser Misere Provit zu schlagen ist einfach nur noch widerlich.
Für solche „Leistungen“ gibt es nur eine Strafe : Leute laßt den Spiegel im Kiosk oder Lottoladen an seinem Platz liegen,der Rest regelt sich dann von ganz allein.
Herr Spahn, klasse Artikel. Schwupp-di-wupp in PDF für die Nachwelt konvertiert und archiviert. An dieser Stelle Ihnen und Ihren Kolleginnen und Kollegen von TE eine frohe Weihnacht und alles Gute für das neue Jahr zwotausendneunzehn. Bleiben Sie kritisch und v.a. uns TE-Lesern und Foristen noch lange erhalten.
(…sie brauchen diesen Post nicht zu veröffentlichen…)
„Claas wie Clever und Relotius wie Reload-ius?“
Klaas Klever (engl. John D. Rockerduck, in Anspielung auf John D. Rockefeller) ist ein Entenhausener Geschäftsmann und erbitterter Konkurrent Dagobert Ducks. (duckipedia)
Fichtner, Klusmann, Kurbjuweit und wie sie sonst noch heißen, sind Zauberlehrlinge und Relotius war der Wasserträger. Fragt sich nur: wer ist der Hexenmeister?
Der typische Spiegel-Leser: frühpensionierter Studienrat mit Dreitagebart, Funktionsjacke und frustrierter Visage auf dem Liegerad (Update: E-Bike)…
Sollte sich der jetzt noch hinzugekommene Verdacht bestätigen, Herr R. habe sich zugunsten seines privaten Portefeuille aus von ihm eingeworbenen Spendengeldern bedient, wäre dringend eine Namensänderung in Rolexius, mindestens aber Reluftikus, anzuraten.
„Der Spiegel von heute ist nicht einmal mehr ein Hauch seiner selbst als das, was Rudolf Augstein, Claus Jacobi, Conrad Ahlers und andere in den frühen Jahren der Republik geschaffen hatten.“
Claus Jacobi, gestorben 2013. Zugern würde ich heute eine Einschätzung von ihm hören über die politische und mediale Entwicklung der letzten fünf Jahre. Meine Einschätzung: Er hätte Herrn Restles „Haltungsjournalismus“ in der Luft zerrissen.
Da ich des Öfteren das Vergnügen hatte, mit Jacobi sprechen zu können, kann ich Ihre Einschätzung uneingeschränkt bestätigen. Der Mann war Vollblutjournalist – nicht Meinungs- oder Haltungspropagandist.
Und da habe ich mich doch die letzten 3 Jahre immer gefragt, warum denn eigentlich der wirklich sehenswerte Film „Wag the dog“ mit Dustin Hofmann und Robert De Niro nicht mehr im TV gezeigt wurde.
Klar, die Zuschauer hätten ja eventuell damit begonnen, zu hinterfragen, was ihnen täglich durch die „Qualitätsmedien“ aufgetischt wird.
Der Reporter Relotius ist ein Bauernopfer auf dem Schachbrett der strauchelnden Mainstream-Medien. Wann fällt die nächste Figur?
HOFFEN wir, dass da NOCH ein paar straucheln!!!
Oder mit anderen Worten: Der Spiegel ist seit Jahren ein regierungstreues, propagandistisches Blatt ohne jeglichen Mehrwert, dass seine Leser pausenlos vera… und erziehen will.
„Hier ist Relotius noch besser als Karl May, der wie er jene Geschichten schrieb, die ihm das Publikum begierig aus den Händen riss.“
Diesen Karl-May-Vergleich habe ich nun schon dreimal gelesen. Er bleibt nichtsdestotrotz völlig falsch. Ein Autor von fiktionaler Literatur darf Geschichten erfinden, er muß es sogar, ein Autor journalistischer Reportagen darf es nicht. Karl May und Claas Relotius trennen Welten.
Ein anderer unpassender Vergleich ist der mit Münchausen – auch der war völlig fiktional.
Weder Karl May noch der Baron haben es verdient, mit diesem Systemlügner des HH-Schmutzblattes in eine Riege gestellt zu werden.
Lieber Herr Karl, diese Verbindung trifft insofern zu, als beide fantasievolle Geschichten erfunden hatten, die von ihren Mitmenschen als true stories begriffen wurden. Auch May hat diese Vorstellung nicht nur zugelassen, sondern bewusst genährt – auch wenn sein Einstieg vermutlich ein anderer gewesen ist, denn bei Relotius ist die Absicht der Täuschung von vornherein erkennbar. Offenbar aber bewegten sich beide in eine Fantasiewelt, aus der zunehmend mehr gefühlte Wirklichkeit wurde – und ich könnte mir gut vorstellen, dass ein Relotius heute bei vielen seiner Geschichten selbst nicht mehr unterscheiden kann, was tatsächlich auf Fakten beruhte, und was er hinzugedichtet hat.
Mehr noch aber trifft der Vergleich eben zu in jener arbeitstechnischen Grundanlage, sich aus verschiedensten Versatzstücken mit viel Geschick Geschichten zu erdenken, die mit den Mitteln der Realfiktion arbeiten und vom Mainstream begeistert verschlungen werden. Da war May nur nicht so schwülstig wie Relotius – was ihn heute noch durchaus lesbarer macht.
Sehr geehrter Herr Spahn,
sehr herzlichen Dank für die Darlegung Ihrer Gründe, weshalb für Sie der Vergleich R = May berechtigt sein könnte. Sollte es bei R tatsächlich so sein, wie von Ihnen beschrieben, müsste ich meinen obigen Kommentar wohl auch etwas anders, weicher, formulieren. Allerdings fehlt mir noch der Glaube, dass es so hätte sein können. Und wenn, dann wäre R wohl eher ein Fall für die Kl…mühle.
Bei der Gelegenheit auch herzlichen Dank für „relotiert“. :-)))))
Sehr gut, Herr Spahn, wie überhaupt Ihr gesamter Artikel. Können Sie eigentlich etwas zu dem Namen des Herrn sagen? Meine laienhaften etymologischen Versuche beißen sich an „Relotius“ die Zähne aus. Woher kommt dieser Name? Was bedeutet er? Ist es ein Anagramm?
Ein Nachtrag, Herr Karl: Lesen Sie mal dieses Märchen von CR im SPIEGEL. Als Karl-May-Experte werden Sie sofort erkennen, von welchem Band sich Relotius hat inspirieren lassen. Da Karl May in den Kreisen dieser Spiegel-Schickeria als Deutschnationaler verpönt ist, musste Relotius auch nicht fürchten, ertappt zu werden, und konnte Mays Sujets einfach zu seinem Märchen von moderner Sklaverei umschreiben.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-145742868.html
Bin ihrem Link gefolgt. Nach dem Lesen dieses Schunds eine weitere Bestätigung warum ich dieses Käseblättchen seit Jahren nicht mehr lese.
Eine Frage die ich mir aber nach wie stelle ist die, wie Menschen die sich gerne als die Übermoralisten und Intelligenteren gegenüber den Mahnern und Kritikern dieses Regimes darstellen, solch einen Schwachsinn der im Spiegel abgedruckt wird, glauben.
Und wenn jemand an einen Einzelfall glaubt, der muss total bescheuert sein.
Claas FakeNews ist nur die Spitze des Eisberges. Ob Spiegel, Alpenprawda oder TAZ.
Ich muß Herrn Karl energisch beipflichten, dass Karl May den Vergleich mit einem Spiegel-Schmierfinken nicht verdient hat, auch wenn er nicht gerade forsch war mit den Hinweisen auf die Fiktionalität seiner Texte. Denn wo Karl May seine Geschichten um Erfundenes erweiterte, damit es erst Geschichten wurden, und keine Beiträge zur Geologie des 19. Jahrhunderts, ergänzte der unsägliche Relotius seine Auslassungen um ideologisch geprägten schwülstigen Mist zur Umerziehung des Volkes im Sinne einer zum Scheitern verurteilten kindischen Utopie. Um sprachlichen Auswurf, den man, gemessen am Anspruch, den man an einen Journalisten stellen muß, getrost als Dreck bezeichnen darf. Dreck, der die Spaltung der Gesellschaft schamlos zu vertiefen trachtet, der nicht nur die Unwahrheit spricht, sondern weitere Unwahrheit generieren will. Dreck, der große Teile der deutschen Bevölkerung diffamiert, der ein anderes Deutschland will, der ausgrenzt und widerlich manipuliert. Der bewußt die Naivität und Dummheit seiner treuen Konsumenten benutzt.
Wann hat Karl May all diese abstoßenden Charakterschwächen gezeigt? Oder die kriminelle Mißachtung des Berufsethos seines Standes?
Wenn ein Vergleich angebracht ist, dann der mit Tariq Aziz!
„Karl May und Claas Relotius trennen Welten.“
Energische Zustimmung!!!! Grottenfalscher Vergleich !!!!!
Und in meinen Augen funktioniert bei dieser Aussage Relotius = May genau das gleiche Verhaltensmuster, das jetzt im Fall R überall so bejammert wird: einer hat nen schlauen Spruch und jeder übernimmt ihn ungeprüft und unüberlegt. Mich ko… das inzwischen ziemlich an, wie oft ich diesen Vergleich jetzt schon in diversen Medien lesen musste.
Ich glaube, dass dieser Journalist nur insofern ein Einzelfall ist, als dass ihn die vielen Preise davor bewahrten, als Namenloser still und heimlich entsorgt zu werden.
Ich bin mir sicher, dass es durchaus viele „Erwischte“ im Journalistengewerbe gab und immer noch gibt, die zum Teil mit Wissen (vielleicht sogar Ermunterung durch ihre) ihrer Vorgesetzten ähnlich arbeiten.
Sie sind nur zu unbedeutend und zu unbekannt, dass ihr „Auffliegen“ zu einem Skandal wird. Sie werden schlicht und ergreifend mit einem passenden Arbeitszeugnis entlassen.
… wie ein gewisser U.P. der heute völlig ungeniert seine Chefdöntjes in die Welt (sic) setzt.
Die Erzeugnisse des sauberen Herrn Relotius entsprechen 1 zu 1 den Bedürfnissen einer Mehrheit seiner Altersgenossen, also seiner Leser. Selbstgefällige, selbstbestätigende, gefühlige Erwärmer, die auf Wahrhafigkeit, die Hauptanspruch eines jeden sein sollte, der sich „Journalist“ nennen darf, nur insoweit Wert legt, als es ins „Narrativ“ passt. Seine Leser sind Wahrheitsverleugner, dessen Rosa-Brille der berechnende Herr perfekt bedient hat. Und davon gibt s Unmengen in seiner Zunft. Diese Leser werden in ihrer dummen Naivität zu gern von dieser Hirnwasch-Journaille und Politikern für ihre Zwecke missbraucht und verdienen es nicht anders, da sie selbst mindestens ahnen, es aber nicht wahrhaben wollen, dass sie falsch liegen, da sie sich ansonsten ihre Selbstverlogenheit eingestehen müssten. Denn es fühlt sich ja so gut an, auf der ‚guten‘ Seite zu stehen. Und das soll/wird die Zukunft Deutschlands, so es in 20 Jahren noch existiert, sein.
Die Versuche seiner KollegInnen, sich „ein bißchen“ zu distanzieren, den Herrn aber doch wieder aufzurichten und nicht zu verdammen, „eigentlich sind wir ja alle Relotius“ – „wir kämpfen doch alle für das Gute“ – „da haben wir uns verlaufen bei Alice im Wunderland“- sorgen für einen heiteren Jahreswechsel.
Danke Class!
Und wenn ich so in die Glaskugel schaue, da kommt noch mehr. 😉
Das hat mir mehr als ein Schmunzeln entlockt, großartig. ?? ??
Guter Kommentar! Relotius war oder besser ist ein Produkt der PC, des MSM, des liebdienerischen Journalisten, des Lieferanten von dem was seine Herren haben wollten. Es ist unmoralisch wie er gehandelt hat aber welcher Journalist in den Medien, ich meine alle, könnte den ersten Stein werfen? Der Spiegel tritt die Vorwärtsverteidigung denn den Chefredakteuren bleibt nichts weiter übrig, die Alternative wäre das Blatt einstampfen im wahrsten Sinne des Wortes. Eine völlige Erneuerung von der Führungsspitze bis zum Pförtner dann ein neues Blatt anbieten : „Der neue Spiegel“. Selbst das würde nicht funktionieren selbst wenn er es wollte. Sollte der Spiegel anfangen zu veröffentlichen „was ist“ wird er gnadenlos von der Systempresse und anderen Medien fertig gemacht. Der Spiegel hat keine Zukunft und das ist gut so.
Wie wär’s mit dem neuen Titel DIE WAHRHEIT ?
Bei der Pravda wusste auch jeder woran er war.
Allerdings müsste das Hamburger Blatt dann von
der Regierung Überlebenshilfe bekommen.
Im Grunde ähnlich wie bei der CDU. AKK ist Merkel mit anderer Hülle. Und genau das will die Mehrheit.
Dieser Ulrich Fichtner verwendet ja den gleichen Schreibstil wie dieser Jüngling Relotius und bestätigt nicht nur damit, dass es genau das ist, was und wie es Relotius machte, was man beim Spiegel machen will und macht. Er bedauert, dass die Sache mit Relotius jetzt so negativ an Licht kam, einfach dumm gelaufen, mehr nicht. Wir machen so weiter, dass ist unsere Aufgabe, die wir uns gesetzt haben.
Wir bedauern, dass es kaum noch gute Journalisten gibt, aber so, wie es heute ist, das ist die heutige Definition von Journalismus, so erwarten es ihre Arbeitgeber von ihnen („Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“) und die meisten auch von sich selber. Sie sind deshalb alle (fast alle) der Meinung, dass dieser Relotius nichts falsch gemacht hat, weil er das machte, was sie alle machen, nur konnte er es noch besser, als sie alle.
Im Sinne der deutschen Journalistenbranche ist das, was Relotius (und die anderen Spiegelleute) machen Top-Journalismus, deshalb werden solche Leute doch auch von der eigenen Branche mit Medaillen geehrt. Im Sinne der Journalistenbranche hat der Relotius nichts falsch gemacht – er hat es vielleicht ein bisschen übertrieben, angefeuert durch das Lob seines Arbeitgebers.
Also, ich finde, der Spiegel sollte den Relotius weiter für das Blatt schreiben lassen. Unter der Rubrik Relotius reloaded z.B. Dann wäre der Spiegel weiterhin dass, was sein Name verspricht, ein Spiegel einer durch und durch verlogenen Gesellschaft, in der weder Politik, Medien noch Bürger die Wahrheit wissen wollen und sich nicht nur gegenseitig, sondern sogar selbst nach Kräften belügen. Also, was wäre der Unterschied, wenn Relotius einfach beim Spiegel weiterschreibt? Gar keiner! Alle haben sich vor der „Aufdeckung“ gern von ihm belügen lassen, warum soll er es denn nicht weiter tun? Außerdem, wer soll uns denn jetzt weiter so schön belügen? Nein, bei dem derzeitigen Fachkräftemangel können wir unmöglich auf solche Talente verzichten. Ungelogen.
Wenn, ja wenn er nicht für höhere Aufgaben berufen wird – zum Beispiel Regierungssprecher :-))
So isses 🙂
Großartiger Artikel! Kompliment und frohe Weihnachten an den Autor.
In einer Nußschale sagt der Spiegel: Wir kämpfen gegen Fake-News, und daß dabei ein bißchen gelogen wird, ist bedauerlich, aber unvermeidbar.
Chapeau, ein Artikel mit einer sehr guten Analyse.
Respekt Herr Spahn – perfekte Analyse und super Artikel.
Ich sage es mal so, Herr Spahn, ich akzeptiere Ihre grundlegende Kritik am Spiegel, auch als die eines ehemals Nahestehenden.
Vielleicht hätte der Teil über Herrn Relotius noch ein bisschen freundlicher ausfallen können, weil Sie ja eigentlich gut nahelegen, dass es der Spiegel selbst ist, den man kritisch sehen sollte, aber eines geht für mich so nicht durch.
Bitte lassen Sie Karl May und Hedwig Courths-Mahler ein bisschen weiter wegstehen, denn Preise wurden , wie Sie ja auch andeuten, evtl. gezielt nach Gesinnung und nicht nach Können vergeben.
Entsprechend landet man bei Wulst? und nicht bei Kunst?
Und kann es denn Überintepretation sein, dass Sie mit „die Speerspitze“ des seriösen Journalismus nicht nur den Spiegel in Hamburg anmahnen?
In der Tat muss ein Journalist nicht wissenschaftlich schreiben, aber er sollte doch zu seinem Eindruck kommen und nicht andere benutzen.
Zur ZEIT kann ich nur sagen, dass ich deren absolute Könner schon manchmal vermisse.
Es kommen auch noch einmal andere Tage oder man hatte sie immerhin.
Ihnen und TE ein frohes Fest von Ihrem Gast.
Ich glaub, einige der sich selbst als ‚Journalisten‘ wahrnehmenden allseits bekannten Verdächtigen haben sogar den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis bekommen. Man könnte platzen vor lachen, wenn s nicht so absurd-traurig wäre.
Nicht nur der SPIEGEL wird aus dem kürzlichen Skandal nichts lernen – die gesamte Lügenpresse inkl. Lügenäther wird nichts lernen. Warum? (1) weil sie dafür selber viel zu arrogant, voreingemonnen und besserwisserisch ist. Und (2) weil sie schon nichts aus dem Skandal des (inzwischen längst gefeuerten) rtl-Reoperters gelernt haben, der 2014 sich als Pegida-Teilnehmer ausgebend vom NDR interviewen ließ.
Jeder, der sich durch alternative Medien informiert, weiß schließlich auch, dass es die kollektiv herbei geschriebenen und gesendeten „Hetzjagden“ nie gegeben hat. Die Leidmedien belügen uns ohne mit der Wimper zu zucken, wenn es denen in den Kram passt, auch was dafür erst passend gemacht werden musste.
Die Nazipresse hatte das Volk schon belogen, die Kommunistenpresse hatte das Volk belogen, und jetzt belügt uns die Merkelpresse.
Herr Spahn, anderes Thema: Die Enthauptung einer Norwegerin in Marokko, habe mir das Video zugemutet, wird nach meiner Beobachtung in den Medien nur sehr zurückhaltend behandelt. Ich halte das für falsch. Derartiges muss der muslimischen Welt, auch hier in Deutschland, vorgehalten werden. Wir dürfen diese Zivilisationsbrüche nicht verschweigen, weil die Grausamkeit dieses religiös motivierten Mordes unbeschreiblich ist.
Ach was, das ist nur Wasser auf die Mühlen usw…
… wer betreibt das ausgebuffteste Nudging im ganzen Land!
Eigentlich sollte man sich bei Herrn Relotius dafür bedanken, dass er (ungewollt?) diesem blind gewordenen Spiegel einen ordentlichen Sargnagel verpasst hat.
Was hat dieser Restle, hochbezahlter Boss der Propagandaschleuder „Monitor“ im zwangsbezahlten WDR, dahergeschwafelt respektive schriftlich daherformuliert? Er schrieb/quatschte vom „Neutralitätswahn“ im Journalismus! Es müsse aufgehört werden, nur abzubilden, „was ist“! Er plädierte für einen „werteorientierten Journalismus“!
Was zum Teufel hat denn dieser Lügenbold vom „Spieglein, Spieglein an der Wand“ des Echopalasts denn anderes gemacht?
Ich kann einfach nicht glauben, daß der Staatsfunk sauber von solchen „Geschichtenerzählern“ ist! Bei solchen Obergenossen wie dem Restle – unvorstellbar!
Der Staatsfunk ist nicht „sauber“, er ist Propagandafunk, das machte z. B. Fr. Reschke deutlich in ihrer Rede anlässlich der Preisverleihung an sie. Sie wollen belehren, wie immer in von Rettungs-Ideologien durchtränkten Zeiten. Offensichtlich können die Deutschen es nicht lassen, sie müssen immer wieder in den Abgrund fallen, es drängt sie, die Welt zu „verbessern“, zu „belehren“. Ich fürchte, es wird nie aufhören. Insofern, aber nur insofern haben Fische und Co Recht mit der angestrebten „Verwässerung der Deutschen“! Aber so?!
In Relotius kulminiert die Propagandamaschine aus Berlin, es erfüllt sich die Sehnsucht nach dem edlen Wilden und dem abgrundschlechten Populisten, kurz die verdrehte Gedankenwelt der Grünen, Merkelianer und anderer Gläubigen wird aufs trefflichste bedient. Fakenews als deus ex machina der neudeutschen Jounaille herangezüchtet bei taz, sz et alii – ein Hoch auf die Kolportage.
Danke, super Herr Spahn. Ich habe Herrn Fichtner’s Beitrag als „Rosamunde Pilcher Erguss“ gelesen und das war der erste Artikel seit Jahren den ich mir mal vom Spiegel angetan habe. Kann auch gut herhalten für eine Grabrede, ich fand es unerträglich, für mich Null Auseinandersetzung mit den „Lügen-Geschichte“. Wie diese „Leute“ morgens noch in den Spiegel schauen können ist mir ein Rätsel (aber das schon länger). Und ich meine, es ist nur die Spitze des Eisberges und es tut gut es immer schon „gewusst“ zu haben. Wenn ich Menschen in meiner Umgebung anspreche auf die „Spiegel-Affäre“ kommt immer ein Lachen, eines mit Genugtuung. Wir sind eben doch mehr an klugen Köpfen! 🙂
Mehr schon, aber offenkundig nicht die Mehrheit! Das ist ja das Problem!
„Es ist eine Generation, die Journalismus verlernt hat …“ Falsch. Diese Generation hat Journalismus nie gelernt. Das Lügengebäude startet bereits bei der Auswahl der Bewerber in den Journalistenschulen.
Sie könnten insofern richtig liegen, als dass es zu Zeiten, als „echte“ Journalisten den Dingen auf den Grund gingen, diese Journalistenschulen noch nicht gab. Der Niedergang könnte insofern tatsächlich in unmittelbarem Zusammenhang mit diesen „Schulen“ stehen.
Heutige Journalistenschulen müssen ja die wahren Brutstätten dieser zeitgeistigen, neudeutschen Courths-„Malheur“- reloadid Interpreten sein.
Dort sollte man anfangen, zu suchen.
Aber auch Wissenschafts- und Natur-Dokus im TV werden mehr und mehr durch solche romantisierenden „Techniken“ zu fantastischen Geschichten aus 1000 und einer Nacht verfälscht.
Stets unterbrochen und ergänzt durch Erklärbär-Experten, die den Zuschauer auch zum „richtigen“ Verständnis des doch selbst gesehenen und gehörten verhelfen wollen.
Die Klimakatastrophe hat ja schon längst das All erreicht und viele Sterne sind einfach noch rechtsdrehend. 😉
Eigentlich sollten alle Spiegelleser eine Sammelklage einreichen, da das Produkt. ( Wahrhaftige Information) in den Ausgaben nicht enthalten war. Ich kann mich da aber nicht anschließen , da ich kein Spiegelleser mehr bin.
Bekomme nur einen Würgereiz, wenn eine SPON — Hauptstadtjournalistin immer wieder Bei Frau Maischberger in der Sendung auftaucht und sich als Fachjournalistin von Frau Merkel ausgibt ( Haushofberichterstattung ).
Unterm Strich enthält der Spiegel und sein Ableger SPON 2% Fakten und 98% Meinung.
Jede Zeile über diesen Lügenpressemann ist eigentlich zu viel. Aber darauf hinzuweisen, daß das Ganze nur System und Teil einer offensichtlich honorierten Medienlandschaft und Propagandaoffensive in Deutschland geworden ist, das ist wichtig. Daher ist der Artikel gut.
“Sagen, was ist”, der Wahlspruch Rudolf Augsteins, soll beim SPIEGEL weiter Devise sein.
Dabei hat er wie fast alle Medien in der grün-liberalen Gesinnungsdiktatur geschrieben
und gesagt, was ist, allerdings nur in den Köpfen seiner eloquenten Verleugner der Wahrheit.
Augstein braucht sich nicht im Grabe umzudrehen. Sein Blatt ist nur zum intellektuellen
Ursprung seines Gründers im “Das Reich” zurück. Ironie der Geschichte.
Werter Herr Spahn, guter Artikel. Nur zu lang.
1. Ihre Einschätzung „dass ich als jemand, der früher einmal begeisterter Spiegel-Leser war, mich von dem immer schlechter werdenden Blatt irgendwann abgewendet hatte“ – teile ich, weil sie den Sachverhalt für viele Ex-Leser perfekt trifft.
2. Der Spiegel war immer stolz darauf, neue Wörter zu erfinden. Auflage 2017 ca 720.000 „Ob es sich dabei um reale Zahlen handelt, oder auch diese irgendwie „relotiert“ wurden, lassen wir dahingestellt.“ „Relotieren“ als Wortneuschöpfung für „etwas in den Printmedien“ „türken“ – brillant!
3. „Offensichtlich bediente Relotius die grünsozialistische Romantik“ in Perfektion. Genau das ist das pädagogisierend-belehrende Nudging der aktuellen Eliten in Deutschland und der EU. Und das will die halbwegs gebildete Zielgruppe immer weniger haben.
4. Ich bin gespannt auf die veröffentlichte Auflage von 2018 und glaube, dass das der Anfang vom Ende des Spiegel sein wird, so wie wir ihn kennen.
Herr Spahn, sehr gute Analyse des Versuchs des SPIEGEL, die Leserschaft und die
Öffentlichkeit erneut zu täuschen.
„Der Leser versteht sofort: Tatsächlich haben sie nichts verstanden. Überhaupt nichts. Sie werden nichts tun, um aus ihren Fehlern zu lernen.“
Ähnliches erlebt man, wenn Politiker nach einem Skandal großspurig „Verantwortung“ übernehmen. Frau von der Leyen ist Spezialistin darin. Tatsächlich passiert aber nichts und man ist froh, den Bürgern und der Öffentlichkeit mal wieder einen Bären aufgebunden zu haben.
Es geht dem SPIEGEL und „den anderen Medien, die an unserer Seite stehen…“ darum, rotgrüne Politik zu machen. Natürlich ohne Mandat. Das brauchen Weltbeglücker nicht.
Einzelfälle, lauter Einzelfälle, wohin das Auge reicht. Der Wahnsinn hat Methode und wenn er epidemisch wird, so ist er Normalität (Oskar Panizza 1833 – 1921).
Natürlich war es ein bedauerlicher Einzelfall. Es ist rausgekommen.
Was ist eigentlich passiert?
Da hat ein „Reporter“ einen ziemlich erfundenen Text über eine amerikanische Kleinstadt geschrieben. („Im ganzen Artikel ist nur die Einwohnerzahl und die Durchschnittstemperatur korrekt“)
Im gedrucktem Spiegel, vor knapp zwei Jahren. (Frühjahr 2017) in Deutsch.
Den Artikel hat doch in Amerika keiner gelesen, er ist doch längst vergessen.
In der betroffenen Stadt nicht. Sie stellen richtig.
https://medium.com/@micheleanderson/der-spiegel-journalist-messed-with-the-wrong-small-town-d92f3e0e01a7
Der Titel der Richtigstellung: „Der Spiegel journalist messed with the wrong small town.“
Darum glaube ich auch die Geschichte mit dem investigativem Kollegen nicht.
Die Erde hat schon gebrannt. Das war Schadensbegrenzung.
Wie hieß noch einmal die deutsche Stadt in der die Berichte über Proteste nach einem Mord, sagen wir mal, suboptimal waren. Wer wurde noch mal aus seinem Amt gemobbt weil er es wagte richtigzustellen? Könnten da noch Rechnungen auf sein?
Es war dieses Mal wohl wirklich die falsche Stadt. Jetzt mischt sich der amerikanische Botschafter ein und wirft dem Spiegel im Grund vorsätzlichen Betrug vor. Also eigentlich kurz vor „Gefährdung der nationalen Sicherheit“.
http://www.spiegel.de/media/media-43951.pdf
Als „Verantwortlicher“ beim Spiegel würde mir jetzt ein bisschen der Arsch auf Grundeis gehen.
Schlagwort Drohne;-)
Das ist Aufschlussreich, danke.
Ich war verwundert darüber, dass der Spiegel sich selbst korrigiert ohne äußeren Anlass. So etwas machen nepotistische, im Grunde gänzlich korrupte Strukturen nicht. Nicht ohne Druck von außen. Das passt eigentlich nicht in mein (sich immer wieder bestätigendes) Weltbild.
Das es Druck aus den USA gibt erklärt sich das dann allerdings. Hoffentlich landet das irgendwie in Trumps Interessensblase. Das wäre sicherlich amüsant.
Ich schliesse mich Ihren Worten an, wenn ich darf.
„Es ist der Kampf um die Durchsetzung des Weltbildes, das sich im Echopalast selbst gezüchtet hat.“ Oder auch, die Fake News im Kampf gegen die Realität.
„aber mehr noch den Glauben an das Künftige, das unverbrüchlich Gute im Menschen bestärken sollte, würden nur endlich, endlich die „Richtigen“ alle Macht in ihren Händen halten.“ Was dann auch rabiatere Mittel, wie lückenlose Falschdarstellungen im eigenen Sinne, Ausgrenzungen und Unterdrückung der „Falschen“ angeblich legitimiert.
Wie im Großen ( weltferne Ideologen Regierung, mit konsequenter Zerstörung von allem das Wert ausmacht ) so auch im „Kleinen“.
So eine rabiate Entfremdung von der Wirklichkeit ist schon erschreckend.
Das mit dem Kampf gegen Fake News muss man so verstehen.
Fake News ist nicht eine Falschmeldung.
sondern
eine Meldung die dem rotgrünen Merkelmainstream wiederspricht.
und dies muss bekämpft werden.
Ich hoffe, Sie sitzen nicht zuviel in Wartezimmmern 😉
Der Journalist und der Verlag brauchen Geld. Der Spiegel druckt es in seiner Zeitgeistmaschine. Der folgt der wichtig gemachte und heiß begehrte Schreiberling.
Letztendlich: Der Spiegel verarscht hier den Leser.
Woher kommt diese Sucht nach der permanenten großen Emotion? Für mich ist es nicht nachvollziehbar diese zu suchen wenn sie nicht da ist. Wie unterschiedet ein darauf konditioniertes Hirn wirklich emotionale Momente, wenn es inflationär mit diesen geflutet wird? Ich nehme an gar nicht mehr, auch wenn ich keine Ahnung von Psychologie habe.
Das Emotionale soll eben Leserschichten mit einem eher niedrigen IQ ansprechen (die nebenbei gesagt an Gesamtschulen massenhaft produziert werden, so gibt eine Misere der anderen die Hand). Bauch statt Kopf, das bringt Quote (so meinen sie zumindest). Die journalistische Qualität geht dabei natürlich den Bach runter. Man verliert also seine gebildetere Stammleserschaft und versucht die Bunte-Blatt-Leserschaft anzuziehen. Das Problem: man vergrault erstere und kriegt letztere dann doch nicht so ganz. So erklärt sich der Niedergang etlicher vorheriger Qualitätsmedien. Das Hinterherlaufen hinter der Quote bringt eben gerade keine. Denselben Fehler hat auch die CDU gemacht: sie hat sich nach linksgrün gewendet, in der Hoffnung dort Stimmen abzugreifen. Und in der Überzeugung, man würde seine konservative Wählerschaft für immer und ewig behalten, dass die also quasi durch dick und doof mit der Tse-De-U geht. Ein fataler Irrtum: wie die letzten Wahlen zeigen hat man keine grünen Stimmen bekommen (die bekommen eben die Grünen), aber Massen konservativer Wähler verloren. Anstatt Lehren daraus zu ziehen macht die Tse-De-U immer weiter so, bis nichts mehr von ihr übrig bleibt. Gut dem Dinge, ich weine ihre keine Träne nach. So wenig wie dem Spiegel, wenn er eines Tages verschwindet.
Der aufrechte Gang wird siegen, die Anbiederung nicht. Zu der inflationären Exposition mit dem linksgrünen Müll: da haben sie recht. Im Moment ist das Ganze zwar noch Mainstream, aber schon im Schwinden begriffen. Irgendwann kommt auch das den Leuten zu den Ohren raus. Echte Emotionen sind das Eine, inflationär-sentimentaler Seelenkitsch wie am Fließband das andere. Am Ende will vor allem der intelligentere Mensch Ersteres haben.
Ich verstehe die Aufregung um die Manipulation wirklich nicht. Es wart doch nur ein Einzelfall, wie wir ihn täglich zig-mal von den MSM als die Wahrheit und nichts als die reine Wahrheit angeboten bekommen.
Wer sich die MSM erspart, erspart sich auch die tausendfachen Einzelfälle von Lügen. Andererseits aber auch die Wahrheit über die Lügenpresse…