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Herles fällt auf

Scripted Reality – die Methoden des Fälscher-Journalismus im TV

22.12.2018

| Lesedauer: 3 Minuten
Ist Fernsehen wegen der unumstößlichen Realität der gezeigten Bilder weniger anfällig für erfundene Wahrheiten der erfinderischen Wort-Journalisten? Altmeister Wolfgang Herles öffnet uns die Augen für "„scripted reality“.

Nein, keine Schadenfreude. Die Selbstgefälligkeit vieler Kollegen – geschenkt. Ich fühle mich selbst betroffen, solange ich Journalist bin. Der Fall Relotius ist verheerend für den ganzen Berufsstand. Wer nun mit Entsetzen auf die zerbrochene Edelfeder zeigt, schreit: Haltet den Dieb!

I.

Im Fernsehen kann der Reporter weniger leicht erfinden. Ton und Bild sind stets dokumentiert, sollte man meinen. Aber die Realität ist natürlich eine andere. Im Fernsehen wird ganz legal gefälscht, jeden Tag. Die Fälschung ist eine beliebte, allseits anerkannte Gattung. Man nennt sie „scripted reality“. Zu deutsch: Erfundene Wirklichkeit. Abartigkeiten wie „Schwiegermutter gesucht“ gehören ebenso dazu wie „Information“ a lá „Auf Streife“. In meinem Medienwissenschaftsseminar an der TU Berlin referierten in dieser Woche zwei Studentinnen über Scripted Reality und fügten als Beispiel: „Klartext“ hinzu, Bundeskanzlerin Angela Merkel im Gespräch mit Wählern, eine ZDF-Produktion. So wie die Bürger dieser heimeligen Regierungs-TV-Runde gecastet, ihre Fragen vorbesprochen und auf dem Spickzettel des Chefredakteurs tatsächlich bereits zu sehen waren, eine nachvollziehbare Zuordnung.

II.

Die Bildsprache des Fernsehens folgt der Ästhetik der Werbung und des Kinos. Schnittfolge, Musik, digitales Tuning, ständige Kamerabewegungen, permanente Reizüberflutung. Deshalb ist auch „Infotainment“, die verhängnisvolle Kreuzung aus Information und Unterhaltung, längst ein veralteter Begriff. Es gibt gar keine reine Information mehr. Alles ist immer auch Unterhaltung. Der Journalist unter Quotendruck befindet sich im permanenten Abwehrkampf gegen Langeweile. Wir sind süchtig nach Information, weil wir süchtig nach Zerstreuung sind. So kommt die Seichtigkeitsspirale in Gang, nicht weniger gefährlich als die Schweigespirale, (die einst Noelle-Neumann beschrieb).

III.

Wie das Dröhnen erzeugt wird, ist seit langem bekannt. Nur die Dosis wird immer höher. Versimpeln, Personifizieren, Emotionalisieren. Verdichten, verkürzen, verfälschen. Auch in der sogenannten Qualitätspresse. „Relevanz ist Emotion“ heißt es bei RTL. Aber so ähnlich könnte es auch aus dem Munde von ZDF-Oberen kommen. Ständig hören Korrespondenten und Reporter die Ermahnung, es doch bitte, bitte mehr menscheln zu lassen. Daher konzentrieren sie sich auf den Einzelfall, suchen das Große im anrührend Kleinen. Ein winziger Ausschnitt soll für die ganze Wahrheit gehalten werden. Eben so, dass es der Dümmste versteht. Opfer, echte wie vermeintliche, sind anschaulicher als Zusammenhänge. Auch wenn der Ausschnitt nicht gelogen ist, bildet er die Realität nicht ab. Die Zuschauer werden emotional hinter die Fichte geführt, bis sie den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen.

IV.

Claas Relotius hat das Weltgeschehen in diesem Sinne koloriert. Er ist weiter gegangen als andere, aber er hat im Grunde nichts anderes gemacht. Auch er hat das Lagerfeuer der Gefühle angeblasen. Entsetzen, Betroffenheit, Empörung sind die Hauptzutaten der großen medialen Verwurstung. Relotius war mit allen seinen Geschichten vor allem ein blendender Gefühlsakrobat. Die Verpackung (bei Relotius sagt man feiner: Stil) wird für wichtiger gehalten als inhaltliche Präzision, Logik und Skepsis. Wer mit Emotionen arbeitet, erspart sich Recherche. Gefühle erleichtern die Arbeit und erhöhen die Resonanz. Damit lassen sich Vorgesetzte und Preisjurys ebenso ködern wie Leser und Zuschauer.

V.

Zu den Ursachen: Gute Quoten, Zustimmung, Preise werden zur Droge, wenn journalistische Werte und Überzeugungen fehlen. Die Qualitätspresse verkommt, nicht anders als das öffentlich-rechtliche Fernsehen. Die Krankheit hat einen Namen: Gefallsucht. Was aber ist Erfolg für guten Journalismus? Allein die messbare Resonanz sicher nicht. Guter Journalismus setzt selbst die Themen, hetzt nicht der Regierungsagenda oder dem Zeitgeist hinterher. Gute Journalisten sind keine Lautsprecher. Es ist jedoch allemal leichter, das Publikum für das zu interessieren, was schon Geräusche produziert. Auch das Weglassen, das Wegschauen ist Fälschung. Wenn etwas nicht gebracht wird, nur weil es nicht emotional, grell und erregend genug ist. Oder nicht in die gewünschte Richtung passt. Am einfachsten sind die Geschichten zu verkaufen, die Vorurteile und aktuellen Gefühlswogen bestätigen. Claas Relotius wurde zum Star, weil er dem Mainstream Zucker gab. Ein hoch begabter Opportunist. Schämen sollten sich die, die ihn dazu anhielten, darin bestärkten und dafür auch noch prämierten.


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76 Kommentare

  1. …also bei dem Artikel konnten wir so richtig lachen denn da kommen Aspekte wie Journalismus Deutschland und Fälschung zusammen was eigentlich die Lage auf dem Deutschen Medien Markt bestens umschreibt. Die meisten Medien und damit die meisten Journalist*innen sind doch eher Mitläufer und Schönschreiber. Nehmen wir dazu mal das Beispiel der RAF angebliche Überfälle usw. Also diese Artikel sind gerade für uns von besonderem Interesse und was (fast) alle Medien über das Thema losgelassen haben sind weniger Fälschungen aber mehr wohl eine Art „lieb Kind“ sein und ach so toll berichten usw. Dabei hat kaum ein Journalist*in je Kontakt zu den angeblichen „RAF Rentner“ gehabt obschon es mehrfach angeboten wurde. Ja und die Experten unter den Journalisten schreiben auch noch dicke Bücher verdienen sich eine goldene Nase und was die schreiben wird auch noch angenommen obschon die falschen Geschichten mehr als nur Fälschungen sind – bestenfalls verbaler Blödsinn.

    Bekannt ist ja auch wie es bei einigen Medien zugeht. Da kannst du schon von Anfang an in ach so beliebten Sendungen sein noch so richtig sprechen – du wirst runter gemacht. Deutscher Journalismus hat schon lange nichts mehr mit freier Presse usw. zu tun.

    … machen wir mal ein versuch: welche*r Journalist*in mag denn wirklich mal über den Werdegang der RAF Rentner berichten ? Wir freuen uns über jede Anfrage…

  2. Ich schaue seit vielen Jahren keine ÖR Nachrichten oder andere Formen der Gehirnwäsche wie Monitor usw. Wenn zwei Kaffeetanten in der Nachbarschaft gemeinsam über eine andere Person richten und keifen gehe ich auch einfach weg. Niemand, der Gesund bleiben will, vor allem geistig gesund, sollte sich mit solchem Mist aufhalten.

  3. Die Verfehlungen dieses Schreiberlings, Namens Relotius, sind nicht die von der Redaktion „Der Spiegel“ bestellten Machwerke dieses Herrn.
    Der wahre Ärger ist, dass sich der allzu Selbstsichere hat erwischen lassen.
    Das macht den Skandal, wohlgemerkt für die Verursacher.
    Und in Zukunft wird sich kein Joda ändern, sondern nur noch raffinierter verpackt werden. Wer an irgendeine Läuterung dieser Herrschaften glaubt, empfehle ich
    „Grimm´s Märchen“.

  4. Ein guter Kommentar. Leider wird nur angedeutet, daß durch Totschweigen viele relevante Probleme gar nicht angesprochen werden. Und hier geht es nicht um Bagatellen.

    Nehmen wir einmal das Beispiel Deutsche Bank/Postbank. Betrachtet man die Fakten, steht die Deutsche Bank am Abgrund. Das betrifft jetzt mal 20 Millionen Kunden lt. Wipkedia. Wirklich keine Petitesse.

    Die Daten dazu:
    1. Der Börsenkurs fällt und fällt und die Bank is nur noch halb soviel wert, wie sie seit 2010 an Kapitalerhöhungen eingenommen hat
    2. Die Bank erwirtschaftet real seit Jahren keine Gewinne mehr
    3. Im Portefolio befinden sich Derivate im Wert von 46 Billionen €. Das ist mehr als das 15-fache des D BIP. Keine Macht der Welt könnte das auffangen
    4. Trotzdem gibt es bei der DB noch 700 Einkommenmillionäre pro Jahr
    5. Unternehmensanleihen der DB werden inzwischen mit bis zu 11% Rendite gehandelt. Wie einst Griechen-Anleihen. Man nennt das CoCo Anleihen. Hat die DB für 5 MRD ausgegeben. Verschlingt Zinskosten für die DB von ca. 300 Mio im Jahr

    https://www.finanzen.net/anleihen/db7xhp-deutsche-bank-anleihe

    6. Trotz daß man die DB fast geschenkt übernehmen könnte, will sie niemand.Warum wohl?
    7. Welche Auswirkungen hätte ein Kollaps der DB auf die Welt und D?

    Niemand thematisiert das wirklich,dabei besteht die Gefahr schon länger.In D wird das von der Presse totgeschwiegen.Nur einzelne Analysten wie Egbert Prior thematisieren das in Ansätzen.

    https://www.wallstreet-online.de/nachricht/11115753-egbert-prior-deutsche-bank-tuermen-stuermt

    Das ist ein Thema, daß jeden, wirklich jeden massiv betreffen wird, für die meisten existenzgefährdend sein wird.

    Das Ausland wundert sich darüber und staunt mit offenen Mündern ob der D Teilnahmslosigkeit.

    Nicht umsonst ist ein geflügeltes Wort bei uns im Osten inzwischen: „Die NZZ ist die neue Westpresse“

    • ich las die Zahl 46 auch, aber in Trillionen!

  5. Für mich gilt seit Jahren der Grundsatz: Wer ist für einen Beitrag/Kommentar verantwortlich und nicht wo wird ein Beitrag/Kommentar veröffentlicht. Journalisten sind für mich keine abstakten Wesen, sondern Überbringer von Informationen. Deshalb möchte ich soweit wie möglich ein Persönlichkeitsprofil von diesen Meinungs bildenden Personen haben. Klappt zwar nicht immer, aber prinzipiell kann ich die Qualität einer Information dadurch besser einschätzen. Nicht die Nachricht als solche ist relevant, sondern wie wird die rezipierte Information subjektiv verarbeitet. Ein Großteil der permanenten Nachrichtenflut kann als irrelevant und überflüssig ausgblendet werden. Diese Vorgehensweise erleichtert meine Arbeit unglaublich und schützt vor unsinnigen Infos. Ein Beispiel für eine „Nicht Nachricht“ lautet: „In gut informierten Kreisen heißt es, dass …“ Allerdings habe ich bis heute noch keinen „gut infomierten Kreis“ getroffen.

  6. 20 Jahre war ich Abonennt des Spiegels und habe mich auf jeden Montag gefreut. Vor ca. 10 Jahren habe ich mein Abo gekündigt. Der Grund: Er wurde immer dünner und belangloser. Seitdem ist alles noch schlimmer geworden. Die Kolumnisten und vor allem die Istinnen sind nur noch zum fremdschämen. Walsers Sohn und Augsteins Erbe ist ein arroganter bourgeoiser Linker der übelsten Sorte. Frühere Autoren wie Matussek und Broder gelten jetzt bei denen als Rächts oder zumindest als geistig verwirrt. So ein Blatt braucht niemand mehr. Schade, aber das wars ihr Spiegel Leute. Eure neue Klientel ist nicht willens 5 Euronen wöchentlich zu zahlen. Die sind es nämlich gewohnt auf Kosten anderer zu leben und halten das auch noch für ein selbstverständliches Menschrecht.

  7. Zucker für den Mainstream …
    Kleines Beispiel: SWR (Report Mainz) deckte kürzlich einen „Skandal“ auf. Petr Bystron (AfD-Außenpolitiker) sei in Südafrika beim „Schießtraining“ mit Rechtsextremisten/Rassisten gewesen und das auch noch auf Staatskosten. Andere Medien hängten sich ohne weitere Recherche dran (mit Ausnahme der JF). Klang ja auch zu schön, um nicht zu sagen, „zucker“süß.
    Fakt ist: Bystron hat eine vom Bundestag genehmigte Reise mit mehreren Stationen (Politik, Wirtschaft, Kultur) unternommen. Es ging darum, sich über die aktuelle Lage im Land vor den Wahlen 2019 zu informieren. Dabei besuchte B. auch einige weiße Farmer, von denen beunruhigende Nachrichten kamen. Auf der Fahrt kam es dann zu der kleinen Szene am Schießstand – weder ein „Training“ noch eine paramilitärische Aktion. B. schoss ein paar Mal mit (er ist Jäger).
    Was hätte die Journalisten wirklich interessieren müssen? Seit Ende der Apartheid wurden Tausende weiße Farmer, oft ganze Familien, grausam abgeschlachtet. Allein 2017 gab es 463 Angriffe auf weiße Farmen und 94 Morde. Fast die Hälfte der ehemals rund 62.000 Farmen existiert nicht mehr. Schwarze Politiker drohen mit entschädigungsloser Enteignung und hetzen gegen die Farmer. Deren Lage ist nicht nur existenz-, sondern lebensbedrohend – ein Rassenkrieg Schwarz gegen Weiß.
    Das ist natürlich kein Thema für den Mainstream. Claas Relotius hätte eine rührselige passende Geschichte mit kleinen farbigen Kindern gefunden – „scriptet reality“ …

  8. Es ist doch seltsam, daß jetzt alles über Relotius spricht (ich kannte den Namen überhaupt nicht), aber niemand über die Kanzlerin, die aufgrund einer Lüge („Hetzjagden“), die zwar nicht sie getätigt hat, aber die sie geglaubt hat, einen verdienten hohen Beamten entläßt. Wie kann es sein, daß das kein Skandal ist?

    • Ich kannte den Namen auch nicht aber seit Mitte 2017 meide ich den Spiegel so wie so wie der Teufel das Weihwasser, so könnte er vorher an mir vorbei gerauscht sein. Ein Skandal? Nein, was ihnen zu lesen gegeben wird, was sie sehen, was sie hören ist alles manipuliert! Ich betone ALLES!! Wissen sie noch wie der Syrienkrieg begann? Hat damals der Spiegel geschrieben aber heute würde allen eher die Hand abfaulen als zu schreiben „was ist“!
      Für mich war der Spiegel mal die Quelle der Informationen und ich habe ihn oft zitiert. Seit 2017 nicht mehr, nach der Lüge von Altena. Warum sich keiner aufregt? Weil fast alle ihre Weisheiten aus den MSM bekommen incl. der ÖRR die die Menschen glauben.Der Claus Kleber guckt doch so nett der würde nie nich lügen! Warum z.B. gibt es keine Artikel/Berichte über das Klima in denen nicht „Klimaexperten“ sondern Klimatologen zu Wort kommen? Leute die in Eisbohrkernen genau sagen können welches Klima vor 150 000 Jahren auf Erden herrschte? Nein, es wird nicht berichtet oder aufgeklärt. Im Gegenteil: Die von Menschen verursachte Klimakatastrophe muss verhindert werden!!! Dafür brauchts Geld, sehr viel Geld und nur um das geht es. Sie werden sehr stark suchen müssen um die Wahrheit zu erfahren, Nature oder National Geographics helfen da, sogar Artikel aus dem Spiegel von vor 4-10 Jahren.

    • Sie wissen selbst, weshalb das weggeschwiemelt wurde. DDR 2.0

    • Liebe NachdenkerinX, Sie liegen falsch, wenn Sie behaupten: „aber niemand über die Kanzlerin, die aufgrund einer Lüge („Hetzjagden“), die zwar nicht sie getätigt hat…

      Frau Merkel sagte: „Wir haben Videoaufnahmen darüber, dass es Hetzjagden gab…“
      https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-08/bundeskanzlerin-angela-merkel-ausschreitungen-chemnitz-hetzjagd

      Erstens gab es die „Hetzjagden“ nicht und zweitens nur ein gefaktes Video. Da kann man mal sehen, wie sehr die Mainstream-Medien auch bei Ihnen manipulativ wirken.
      Ihnen ein schönes Weihnachtsfest!

  9. Gut, Herr Herles, wirklich gut!

    Eine kleine Anmerkung:
    Hochbegabung imliziert nicht Klugheit. Es besitzt daher bloß marginale Bedeutung, ob Claas Relotius begabt oder hochbegabt ist.

  10. An dieser Stelle dann einmal ein Lob für RTL. Ich ernte nicht selten Stirnrunzeln, weil ich mir auch schon mal die Sendungen ansehe, in denen Paare beim Kinderkriegen begleitet werden oder in anderen mehr oder weniger bedeutenden Stationen ihres Lebens, das ihnen so wichtig sein darf wie meines mir.
    Die Leute reden so, wie sie können oder schreibt man ihnen Scripte?
    Ohne das jetzt in den Himmel heben zu wollen, doch meine Bitte, man achte ein bisschen auf die Welt im Ganzen, auch so wie sie einem nicht gefällt, sonst versteht man vlt. immer besser, warum Jesus bei den Zöllnern, den Aussätzigen, den Prostituierten etc. war und weniger bei den Hohenpriestern und Schriftgelehrten.
    Ich hätte daraus wohl nur keine Religion gemacht. Hat Jesus vielleicht selbst aber auch nicht.

  11. Fernsehen ist IMMER Unterhaltung. Will ich mich ernsthaft über irgendetwas informieren, kann ich das per Buch oder Internet und auch einzelnen Artikeln sehr viel besser und effektiver.
    Infotainment ist Unterhaltung für die, die sich von den RTL2-Zuschauern abheben wollen.

    • Ich halte es genauso, ein Buch ist für mich etwas Handfestes und ich kann die Quellen prüfen. Wenn ich mit Leuten rede und frage, wo sie denn ihre Weisheiten her haben und sie sagen von Tagesschau, heute usw. dann sage ich, ich habe meine Informationen aus dem Net! Aus dem Net???? Aber da wird doch nur gelogen!!!! Glauben sie mir, für sehr sehr viele Menschen ist etwas zu hinterfragen völlig unbekannt. Sie wissen einfach nicht, dass eine Info aus ein „seriösen“ Medien genauso eine Fake sein kann als wenn sie sich ein zusammengeschnittes Youtube Video anschauen wo man gleich sieht, dass es ein Fake ist.

  12. Der Schweizer Schriftsteller, Dramatiker und Maler Friedrich Dürrenmatt richtete sich 1956 „An die Schweizer und die Deutschen“: „Wir sind schon längst kein Volk der Hirten mehr, so wenig wie Sie ein Volk der Dichter und Denker.“ Welch eine vorauseilende Hellsichtigkeit!

  13. Genau deswegen lese ich so einen M… gar nicht erst.

  14. Aus meiner Sicht ist die nun geplatzte Seifenblase namens Relotius noch nicht einmal die Spitze des Eisbergs. Der „Schriftsteller“ Relotius ist das Kind einer journalistischen „Erziehung“, weg vom authentischen Journalismus hin zu einer begleitenden Gesinnungspropaganda. Die Erzieher sitzen in den Universitäten und den Redaktionstuben.

    Mir ist auch nicht klar, warum all diese getroffenen Hunde nun so laut bellen. Relotius hat doch nur geliefert, was von „den Guten“ bestellt wurde. Und im Öffentlich Rechtlichen Staatsfunk ist es genau das Gleiche. Wer sich jahrelang weigert, Realitäten und Wahrheiten anzuerkennen. Wer sie lieber als böse, rassistisch, kapitalistisch, bis hin zu nationalsozialistisch brandmarken will, der kommt nun einmal nicht daran vorbei linksgrüne Traumwelten zu produzieren die dann irgendwann wie Seifenblasen zerplatzen.

    Das schlimmer ist noch nicht einmal, das nun einer der „selbst gezüchteten“ Lügenbarone von ausgerechnet der Zunft, die sich so massiv gegen den Titel „Lügenpresse“ wehren wollte, enttarnt wurde. Nein, das schlimme in den Redaktionsstuben nun lediglich Wut darüber aufkommt, dass man beim Lügen „erwischt“ wurde. Es ist aber leider keine Wut, keine Entsetzen darüber, das (für „vermeintlich gute Sache(n)“) überhaupt erst gelogen wird. Diesen Leuten ist immer noch nicht klar, wie sehr sie aus der Behauptung einer existierenden „Lügenpresse“ eine Tatsache gemacht haben. Dabei ist das doch die gleiche Zunft, die sich hier bis 1989 noch hoch erhobenen Hauptes über die „Journalisten“ von der „Neuen Welt“ oder einer „Prawda“ mokiert hätte. Wie sich die Zeiten doch mit der Politik „systematisch“ verändern, nicht wahr…

  15. Ein glänzender Artikel, Herr Herles!
    Zu Ihrem „inhaltliche Präzision, Logik und Skepsis“ können noch Konsistenz und Kohärenz als defizitär hinzugefügt werden, das „pars pro toto“ per gefühlvollen Einspieler als manipulative Zugabe. Wer erhält den Preis – ZDF oder ARD?

  16. Es ist nicht nur die „Gefallsucht“. Journalisten wollen Politik wenigstens mitbestimmen, am liebsten maßgeblich beeinflussen. Der Kampf gegen „Rächts“, mehr Europa, Genderismus und nicht zuletzt die unkontrollierte Migration sind nur einige wenige Politikfelder, auf denen Journalisten mitbestimmen wollen.

    Da wird mal eben ein Bundespräsident herunter- und die Willkommenskultur hochgeschrieben. Und es klappt ja auch, wenn die Bundeskanzlerin die deutschen Grenzen für jedermann nur deshalb offen lässt, weil sie „schlechte Bilder“ in den Medien fürchtet.

    Der Skandal Relotius reicht viel tiefer. Hier ist die „Vierte Gewalt“ zur losen Kanone auf dem Schiff Deutschland geworden. Eine Gefahr für das Land und für die Menschen!

    • Frau Merkel hat noch nie etwas getan oder unterlassen, weil sie die Presse fürchtet. Es ist umgekehrt. Das ist ja das Schlimme, dass es keine 4. Gewalt mehr gibt.

      • Ihre Behauptung, „Frau Merkel hat noch nie etwas getan oder unterlassen, weil sie die Presse fürchtet“, ist falsch.

        Nach den Recherchen des Journalisten Robin Alexander sollte die Grenzöffnung vom 4. September 2015 schon wenige Tage später zurückgenommen werden. Nur die Furcht vor „schwer vermittelbaren Bildern“ hielt die Regierung davon ab.

        @Nichzufassen, ich fürchte, auch Sie sind ein Opfer der Mainstreammedien.

  17. Ich denke, dass auch der Journalismus in der Falle steckt. Die Leser/Verbraucher haben öfter auf Artikel geclickt, deren Überschriften emotional ansprachen. Somit gab es mehr dieser Artikel. Der Leser/Verbraucher clickte dann nur noch auf die Artikel, die noch marktschreierischer daher kamen – und die Journalisten haben nachgezogen.

    Es ist wie mit jeder Spirale, sie wird eben immer enger.

    • Also das sind aber dann doch eher die Artikel, weshalb ich den Spiegel nicht mehr las.
      Nicht, weil sie grundsätzlich falsch wären, sondern weil sie irgendwie „gewollt“ wirkten.
      Die Absicht hat mich vertrieben.
      Hier bei TE wiederum freue ich mich über Artikel, die sich eben auch dem nicht verschliessen, was jetzt nicht zur Intention des Verfassers passt, aber ohne die diese Artikel eben auch nicht wirklich akzeptabel wären.
      Herr Wallasch hat seinen ersten TAZ-Artikel irgendwo gerahmt hängen, jeder ist doch jemand mit Werdegang und vielen Facetten.

  18. „Claas Relotius wurde zum Star, weil er dem Mainstream Zucker gab.“ – ‚Der Spiegel‘ hat bestellt, und Relotius hat geliefert. Sogar mehr als verlangt. Allerdings: Beim ‚Spiegel‘ liegt die Verantwortung für die Bestellung und für die Abnahme, erst recht für die Verteilung der Süßspeisen aus Relotius‘ Confiserie. Beim Endverbraucher auch, wenn er den Spiegel (immer noch) für bare Münze nimmt. Relotius ist nur einer der (offensichtlich brillantesten) Konditoren auf den Schiffen, mit denen der Spiegel seit Jahrzehnten seine linken Utopiareisen betreibt. Mit der Wahrheit, das wissen wir nicht erst seit DDR-Zeiten, nehmen es die Genossen dabei nicht so genau. ‚Parteilichkeit‘ und der richtige ‚Klassenstandpunkt‘ kamen stets zuerst, also Staatspropaganda, Indoktrination, Gehirnwäsche, Verdummung, Lüge und dergleichen Instrumente der Volksvermündelung, die als ‚humanistisch‘ und ‚fortschrittlich‘ umgelogen wurden. Man sollte eigentlich nicht vom ‚Fall Relotius‘ sprechen, sondern vom ‚System Relotius‘, in das außer dem ‚Spiegel‘ ja auch viele andere, sogar renommierte Reiter des Zeitgeistes, nicht zuletzt die öffentlich-rechtlichen, eingebunden waren und sind. Jetzt versucht der ideologiebesessene Journalismus natürlich nach besten Interessen und Kräften, auf den vermeintlichen Beelzebub einzudreschen und ihn zur Rede zu stellen. Der ‚Einzelfall‘ Relotius tut mir da fast ein wenig leid. Er ist eigentlich d i e Ikone für die umfassende und alles immer schneller durchdringende republikanische Verwahrlosung des Merkel-Zeitalters, das wie keine vorherige Kanzlerschaft das Wort ‚Wertegemeinschaft‘ so oft im Munde führt und doch keinen Begriff davon mehr besitzt, wo es den Bürger tagtäglich für dumm verkauft oder verkaufen läßt. Ist doch was dran am für jeden Journalismus vernichtendsten Wort der ‚Lügenpresse‘? – Anregender Beitrag, verehrter Herr Herles!

  19. Das Problem sprechen Sie an, aber ich möchte es noch etwas mehr verdeutlichen:

    Die Devise unserer Zeit heißt: Gefühl anstatt Verstand! Alles wird dem Gefühl untergeordnet, sei es die gefühlte Eurokrise, die Migrationskrise, die „gefühlte“ Kriminalität, der gefühlte Klimawandel, ja selbst der Wetterbericht mit seinen „gefühlten“ Temperaturen. Das Einzelbild eines abgemagerten weil uralten oder kranken Eisbären wird emotional zum Beleg des Aussterbens der Spezies wegen des Klimawandels, die sich in Wahrheit aber bester Urständ erfreut und ihren Bestand in den letzten 15 Jahren fast verdoppelt hat!

    Überall geht es mittlerweile um Emotionen und die Einteilung, wer gute und wer „schlechte“ Emotionen hat. Emotionen sind die neue manipulative Waffe der Politik, gekrönt durch die Nudging-Berater, von denen auch Merkel einige konsultiert.

    Wer „gute“ Emotionen verbreitet wie ein Relotius, der uns die Welt schön bunt, freundlich und friedlich malt und aufzeigt, welche Dummbratzen doch Trump gewählt haben, der ist ein Hero, selbst wenn er dann beim Lügen und Manipulieren erwischt wird, schließlich ist es ja für eine „gute“ Sache. Wer gegen diese Gefühlssch**** mit Fakten und Verstand anredet, der verbreitet angeblich „Hass“ und wird mit allen Mitteln, auch denen der körperlichen Gewalt, bekämpft.

    Insofern bin ich nicht ganz bei Ihrer Meinung Herr Herles. Diese Leute vom Schlage Relotius sind die wahren Spalter unserer Gesellschaft, die Gesinnungslügner und -betrüger. Mit ihnen darf man keinen Nachsicht haben. Wer Fiktion verbreitet, soll sie gefälligst als solche kennzeichnen. Selbst dann wird es genug Leute geben, die das gerne goutieren und sicher auch einige, die das trotzdem für Realität halten. Spinner gibt es immer.

    Uns die Fiktion aber als Wahrheit verkaufen zu wollen, um bestimmte Ziele zu unterstützen oder zu erreichen, zum Schaden derer, die das glauben, das ist kriminell!

    Relotius sollte von Reisen in die USA erst einmal absehen. Es würde mich nicht wundern, wenn er dort wegen seiner Lügen und Ausfälle erst einmal nicht mehr einreisen darf.

    • Und besonders genervt hat mich dann doch, dass „mir“ eine politische Urteilskraft abgesprochen wurde.
      Meinem allerdings Gefühl nach, ich habe schliesslich auch noch anderes zutun, als das nun über längere Zeiträume zu verifizieren, wurde man schnell in eine Ecke gestellt. Wenn man dann in eine andere ging, wurden ebenfalls „Geschütze“ aufgefahren.
      Ich habe mich in Deutschland wie in einem „Gesinnungskrieg“ empfunden und m.E. ist das auch nur für einem Moment leiser geworden, weil Wichtiges durchkam und Neues noch nicht spruchreif?
      Argumente, die so daherkommen, disqualifizieren sich und ihre Sprecher für mich.
      Hoffentlich erhole ich mich noch einmal von dem, was ich gelesen habe.
      Es rettet die Leute wirklich, dass sie meist Gutes wollten. Andere im Namen des Guten zu „diskreditieren“ oder zu „verdächtigen“ ist m.E nicht die feine Art.

  20. Alles richtig, Herr Herles, nur schämen werden die Beschämten sich nicht, sondern weiter machen, wie bisher. Jeden Tag in SPON nachzulesen. Das Imfamste dabei – aus der Geschichte eigene PR stricken, die „Aufklärung“ als bombastische Selbstverrlichung inszinieren.
    Die Erbärmlichkeit ist so greifbar. Aber – sie können es nicht anders. Selbstgefälligkeit besitzt keinen Spiegel.

  21. So ist es, Herr Herles. Der Journalismus ist verrottet, weil der systemische Druck in Richtung Emotionalisierung die eigentliche Aufgabe der Informierung mittlerweile überdeckt. Was gedruckt wird, spiegelt ein wirtschaftliches Interesse und nicht die Welt. Letzteres ist aber nicht nur im Journalismus so, sondern wahrscheinlich schon überall. Am schlimmsten finde ich das in der Wissenschaft, wo der Forscher zunehmend weniger seinem Forschungsinteresse folgen kann, sondern sich um die Beschaffung von Drittmitteln kümmern muss. Am ehesten bekommt man die, wenn man sich der Fragestellung des Mittelgebers fügt. Da kommt dann auch keine objektive Erkenntnis raus.

    • Genau. Das zu erreichende Ergebnis muss bei der Beschaffung von Mitteln bereits im Vorhinein feststehen. Was aber ist dann daran noch „Wissenschaft“?

  22. Die öffentlich-rechtlichen stehen nicht unter Quotendruck. Sie werden von allen Bürgern zwangsfinanziert.
    Deren Journalisten halten sich für überlegene Gutmenschen, haben die Weisheit gepachtet und wollen die Zuschauer von Ihren Meinungen überzeugen.
    Dafür wird auch manipuliert, was das Zeug hält: Lücken, falsche Zusammenhänge, Vermischung von Kommentar und Nachricht, offen zur Schau gestellte Abneigung, Filtern von Informationen entsprechend der eigenen Vorstellungen, geschickte Schnitte in Videobeiträgen, einseitige Auswahl von Themen und Interviewpartnern, ungeprüfte Wiedergabe von Fremdinformationen und Mitteilungen der Regierung, kein Wille zu weitergehenden Recherchen, selten auch fake-news gehören zum Werkzeugkasten. Beschwerden (ich schreibe jede Woche mehrere) werden mit Standard-Textbausteinen empört zurück gewiesen, die Aufsichtsgremien versagen auf ganzer Linie.
    Bestes Beispiel war zuletzt die hype um AKK, die ebenfalls völlig auf der emotionalen Welle schwimmt und massiv Unterstützung der ÖR-Medien genossen hat, während Merz niedergemacht wurde. Es ist jedoch völlig klar, dass mächtige Führungskräfte rational handeln müssen, nicht emotional, was definitiv in den Abgrund führen.
    Merkel wirkte zwar immer wenig emotional, aber ihre ständigen Richtungswechsel und Fehlentscheidungen kann man nur durch Übergewicht von Emotionen vor Verstand interpretieren.
    Oder, natürlich, falsch verstandenem Auftrag: Europa, Welt vor Deutschland.

    • Die exemplarische „Hetzjagd des Jahres“ auf Maaßen hat das Zusammenspiel des Politisch-Ideologischen-Medialen-Komplexes wie in einem Brennglas mit ZECKENBISSsichtbar gemacht. Alle waren dabei und haben sich einer Selbstzensur unterworfen. Kritiker und Gegendarstellungen wurden gnadenlos unterdrückt und diffamiert oder an den Pranger gestellt. TE hat fast als einziges Medium darüber berichtet. Fakten und „Was ist“ mühsam zusammengetragen, ignoriert von den MSM. Selbstentlarvung. Claas reloadet in seiner vollen politischen Schönheit als neue Kunstform. Das ist die Wahrheit und nichts als die Wahrheit, Euer Ehren …

  23. Demokratie (sowie andere Systeme auch) kann ohne Lüge gar nicht existieren. Sie gehört einfach dazu. Die Lüge ist System immanent. Dazwischen werden ein Paar Wahrheiten gestreut, das Volk darf schließlich nicht überbelastet werden. Es ist eine Art Ventil. Auch das ist System immanent. Der Spiegel hat also alles „richtig“ gemacht, er ist auch System imm…
    Der alte Trappatoni würde sagen: „Was erlauben Volk!“

  24. Ich hingegen kann meine Schadenfreude nicht verbergen. Mit dem Spiegel hat es die Richtigen getroffen. Dieses ganze Bashing gegen Sachsen oder Trump die letzten Jahre. Ständig wurde herausgestrichen, dass Trump den ganzen Tag lügt und überhaupt alle Rechtspopulisten mit Fake-News nur so um sich werfen, während man selber im Besitz der reinen Wahrheit ist. Nun ist man selber zum größten Fake-News-Verbreiter geworden. Gibt es vielleicht doch einen gerechten Gott? Erschreckend fand ich eher wie ein Magazin der „Qualitätspresse“ und auch die Jurys sich dermaßen billig hinters Licht haben führen lassen – über Jahre! Im Prinzip wie Anfänger und Amateure. Man hätte nur einmal den Tonmitschnitt des Interviews mit der alten Jüdin gegenhören müssen und der Schwindel wäre schon viel früher aufgeflogen. Anscheinend überprüft keiner etwas, solange die eigenen Ressentiments und Vorurteile auf wundersame Weise bestätigt werden. Der Spiegel ist Opfer seines eigenen „Haltungsjournalismus“ geworden. Geschieht ihnen recht. Ich hoffe jetzt, dass da noch mehr hochkommt und auch die Restles, Reschkes, Klebers und Slomkas ins Schlingern geraten.

  25. @twsan:

    Ich kann ihnen nur zu stimmen. Hinzu kommt aber noch die innere Rechtfertigung.

    Das Lügen und Betrügen führt nicht einmal mehr zu einem schlechten Gewissen. Denn es tut doch „keinem“ weh, und dient schließlich dem „richtigen“ Zweck. Da kann man schon mal fünfe gerade sein lassen.
    Hier kommt es eben nur auf die „richtige“ Haltung an.

  26. Aus dem Artikel:
    „Zu den Ursachen: Gute Quoten, Zustimmung, Preise werden zur Droge, wenn journalistische Werte und Überzeugungen fehlen. Die Qualitätspresse verkommt, nicht anders als das öffentlich-rechtliche Fernsehen. Die Krankheit hat einen Namen: Gefallsucht.“

    Die Krankheit hat noch einen weiteren Namen. Im Volksmund würde man sagen:
    „Der Fisch stinkt vom Kopf.“
    Heißt: Die Krankheit ist die Besetzung der Führungspositionen und deren Art der
    Leitung.

  27. Man kann das „gefälscht“ auch mit der Methode des Unter- bzw. Übertreibens beschreiben….wenn die Deutschen (die Grün Sozialistischen) Medien über Trump zum Beispiel berichten, dann wird alles was er „Gut“ macht in UNTERTRIEBENER FORM den Deutschen Konsumenten dargeboten….wenn er etwas „Schlecht“ macht, dann wird dies in ÜBERTRIEBENER FORM dargeboten.
    Wobei „Gut“ und „Schlecht“ immer im Blickwinkel des Betrachter liegt und mit der Realität…die zukünftige Entwicklung ob es wirklich eine „Gute“ oder „Schlechte“ Entscheidung von Trump war zu diesen Zeitpunkt keine Rolle spielt….der Grün-Sozialistische EU-Deutsche Journalismus lebt in seiner eigenen Weltanschauungskugel…um mit den Medien auch die gesamte Deutsche Altparteien Politik….man entfernt sich immer mehr von der Realität und wird dabei automatisch zurückgelassen….weil man sich den neuen Realitäten einfach verweigert. Mangel und Armut werden somit nach Deutschland zurückkehren…Gewalt und Verbrechen wird in Zukunft unserer ständiger Begleiter sein…weil die Grünen Sozialisten unter Merkel mit ihren Medien nicht bereit sind die Realitäten dieser Welt anzuerkennen und damit unserer Sicherheit und unseren Wohlstand in Deutschland aufgeben…OPFERN!

    • Was ich nicht verstehe ist, dass die doch wissen, was sie tun. Die Schreiber und Sprecher wenigstens kennen doch die Realität, so sie mit offenen Augen durch die Großstädte laufen, den öffentlichen Nahverkehr benutzen.
      Und sie kennen die Ursprungsmeldungen, die ganzen unaufbereiteten Videos.
      Und dann verfälschen sie dennoch, damit andere nicht erkennen und ungewarnt und arglos bis hinein in offene Messer laufen?
      Wie schräg ist denn so was?
      Und wie verantwortungslos?

  28. Wo war die Kontrollfunktion? Es war doch alles gewollt, um den Leser vorzugaukeln, wie schön es in Deutschland ist. Der Begriff „Lügenpresse“ trifft da voll zu.

  29. „Claas Relotius wurde zum Star, weil er dem Mainstream Zucker gab. Ein hoch begabter Opportunist. Schämen sollten sich die, die ihn dazu anhielten, darin bestärkten und dafür auch noch prämierten.“
    Sehr richtig Herr Herles.
    Und dazu noch eine leicht abgewandete Version meinerseits:
    Angela Merkel wurde zum Star, weil sie den Mainstreammedien Zucker gab. Eine begabte Opportunistin. Schämen sollten sich die, die sie dazu anhielten, darin bestärkten und dafür auch noch prämierten.

  30. Steter Tropfen höhlt den Stein. Warum wohl hören wir im Radio halbstündlich, im TV stündlich und zwischendurch in anderen Formen Nachrichten. Warum ist Werbung so angelegt, dass darin versteckte Botschaften platziert sind. Warum werden wir im öffentlich rechtlichen TV mit Sport, vorallem an den Wochenenden, vollgestopft. Ski, in allen Varianten, Rodeln, Fussball, Handball, Volleyball, Schwimmen, Reiten und viele andere Sportarten, sicher weil wir alle Fans davon sind und weil es in einer modernen Gesellschaft Sender gibt, die dies ohnehin für den Fan übertragen. NEIN
    Der wahre Hintergrund ist doch der dass der letzte Bürger auch erreicht und manipuliert wird. Einen anderen Hintergrund gibt es überhaupt nicht. Die Medien sind in ihrer Hauptaufgabe Steigbügelhalter der Politik und Regierung. Und falls keine politischen Botschaften über das Medium geschickt werden ist es an dem uns, die Bevölkerung, mit nichtssagenden Dingen abzulenken oder zu beschäftigen. Das Hauptanliegen besteht ergo darin, dass wir uns nicht mit der Wahrheit beschäftigen sollen, denn das könnte ja fatale Folgen haben. Da kommt eine Scheinwelt gerade recht. Und so ist das natürliche Wesen des Menschen, die Neugier, eines der besten Mittel um den Menschen manipulieren zu können, denn hierüber wird der Mensch sehr leicht verführt und gefangen. Das funktioniert immer.

  31. „die wahrheit ist das, auf was sich die herrschenden einigen“
    wie wir täglich erleben
    stammt aus dem stralsund-krimi, der wohltuend gegen den strich gebürstet ist.
    genauso wie Sie, Herr Herles
    frohe weihnachten
    und bitte im neuen jahr so weitermachen….

  32. Was Sie beschreiben, Herr Herles, ist noch schlimmer als die offene Lüge, die dem Belogenen etwas vorgaukelt, was nicht ist, was er aber nur hört oder liest und demnach im Unterbewusstsein nicht tief verankert wird.

    Viel nachhaltiger als die Lüge wirkt die perfide Psychotaktik, mit gezielt gesetzten und kombinierten Fragmenten aus Bildern, Worten und Kommentaren dem „Kunden“ solche Eindrücke zu vermitteln, die ihn zur Fehlinterpretation der tatsächlichen Begebenheiten bewegen. Quasi lässt man ihn auf manipulative Weise selbst drauf kommen, was man ihn glauben lassen möchte. Damit arbeitet nicht nur die Werbepsychologie sehr erfolgreich.

    • Mir fallen da als Beispiel die im Sommer gezeigten Satelliten Bilder von AstroAlex ein. Kann irgend jemand von uns beurteilen, wie Satelliten Bilder im Sommer aussehen oder kennt irgend jemand Vergleichsbilder aus anderen Jahren ??? Das ging durch alle Medien Print/TV/ÖR und sollte genau die Emotionen OHNE Hintergrundwissen ansprechen. Manipulation auf breiter Front eben. Ich wüsste nur gerne, wer die Kampagnen auf so breiter Front im Stande ist zu platzieren ???

  33. Soso, koloriert nennt man das jetzt also. Nette Formulierung. Aber geschenkt. Die bezieht sich ja im Artikel ausdrücklich auf einen Herrn Roletius, nicht zu verwechseln mit Relotius.
    Aber Spaß beiseite. Alexander Wendt setzt diesem Hieronymus Bosch der journalistischen Zunft der Kolorateure etwas entgegen, was man die Macht des Faktischen nennt. Aber dafür muss man 1 und 1 zusammenzählen können. Oder ein paar Stunden Globusdrehung von Europa, dh Sachsen bis Amerika abziehen können. Dann auf einmal wird das Röckchen des Lügenbarons immer kürzer, bis man nicht mehr nur das bunte Röckchen und seine Kolorierung sehen kann, sondern einen Pferdefuß in all seiner Hässlichkeit. Dass einer alten Grandedame des echten Antifaschismus etwas in den Mund gelegt wurde, was diese zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wissen konnte, weil es entweder noch nicht passiert war oder unmöglich schon publiziert worden sein konnte. Diese wichtigen Stunden Zeitdifferenz hatte der Lügner mit den kurzen Beinen schlicht und einfach nicht bedacht als er die in den USA lebende Überlebende des Naziregimes Dinge kommentieren ließ, die entweder noch nicht geschehen oder zumindest noch nicht publik waren.
    Man muss allerdings erstmal drauf kommen. Darin besteht (wie so oft schon) die großartige journalistische Leistung Wendts.
    Ohne ein gesundes Misstrauen den großen Verlagshäusern und Zwangsanstalten gegenüber besonders nach ihrem Flüchtlingshurra kommt man auf so etwas natürlich nie.
    Leute wie Relotius sind gefährlich. Arbeitgeber und Umfeld, die ihnen die Möglichkeiten geben, sind es auch. Verharmlosung dessen, was sie getan haben, ist es auch.

  34. Nicht vergessen zu erwähnen, die Fälscher beim ZDF haben einen Namen, Claus Kleber und Marionetta Slomka

  35. Natürlich wird auch im Fernsehen getäuscht.
    Da wird ein Pegida-Demonstrationszug gezeigt. Es werden nur die widerwärtigen Szenen oder Interviews übertragen. Die normalen Bürger oder Reaktionen in diesen Demonstrationen werden nicht gezeigt. Für viele Teilnehmer sind die Medien deshalb die „Lügenpresse“.
    Oder Aleppo. Der Osten Aleppos ist sehr stark zerstört. Im Westen Aleppos geht das Leben normal weiter. Es werden im Fernsehen nur die Bilder aus dem Osten gezeigt. Damit werden auch die vielen Flüchtlinge begründet. In den Nachrichten kamen praktisch alle Flüchtlinge aus Aleppo, natürlich hochgebildete Bürger, die dann nicht lesen und schreiben können.
    Egal, ob es sich um Nachrichten handelt oder um politische Sendungen, Talkshows oder Comedy-Sendungen, wir werden häufig hinters Licht geführt. Manche Journalisten oder Moderatoren werden dafür auch noch ausgezeichnet. Es geht dabei nicht um Information, sondern um Beeinflussung.
    In Gästebüchern oder Kommentaren in Online-Zeitungen werden oft Kommentare unterdrückt, die nicht zur Allgemeinmeinung passen.

    • Teilweise ist es aber so, daß nicht nur nur die Bilder gezeigt werden von z.B. einem Demonstrationszug, die man haben will um einen falöschen eindruck zu erweckenentsprechernd der Ideologie der Medien,
      Telweise werden auch Bilder von anderen Geschehen gezeigt, die dies sei beri dem Geschehen passiert. Es geht nicht darum was tatsächlich geschehen ist sondern darum wie es zu dem Ideologischen Weltbild paßt, das die Medien vertrten und der Bevölkerung aufdrängen will. Wenn eine Meinung nicht paßt wird das was diejenigen machen alles im Dunkelsten Licht dargestellt, verfälscht oder gar Dinge unterstellt oder gefälsch die sie gar nicht gemacht haben, oder im grunde überhapt nicht deren Auffassung entspricht.
      Eine Bekämpfung von Leuten, deren Meinung nicht der eigenen Ideologie entspricht mit allen Mitteln bis zur volkommenen Vernichtung. Mit legalen oder illegalen Mitteln.
      Selbst hat man sich Praktisch auf die Stufe „Gott“ gestellt was der eigenen Ideologie entspricht ist alles gut und richtig. Alles Andere ist schlecht und muß ausgerottet werden.
      Die Geschichte wiederholt such

  36. „Versimpeln, Personifizieren, Emotionalisieren. Verdichten, verkürzen, verfälschen. “ Anstelle echter Information und des daraus eigentlich zu erfolgenden Nachdenkens werden als Ersatz unreflektierte Emotionen, Reflexe und das Bedürfnis nach Bespaßung bedient. Alles ist entsprechend „verkaufbar“. Eine Herabstufung vom Denkenden zum Konsumierenden. Ideal für jeden Herrscher.
    Auch der allgegenwärtige Symbolismus, der in unserer Gesellschaft Verstand, Machbarkeit und Sinn spielend überlagert (Kampf gegen „Rechts“, angebliches Gut sein, das muntere Lemming-weiter-so), ist mMn das unweigerliche Resultat daraus.

  37. Vielen Dank Herr Herles. Ich schätze Ihre Artikel sehr und vor allem den unverschwurbelten Inhalt. Eigentlich unnötig zu sagen, dass es für Menschen für mich eine Wohltat ist, solche Beiträge zu lesen. Und nicht etwa, weil ich die Bestätigung meiner eigenen Meinung suche, sondern weil ich Ihnen und Ihrer Einschätzung vertraue. Mehr geht wohl nicht. Herzliche Grüße und ein schönes Weihnachtsfest!

  38. „Schämen sollten sich die, die ihn dazu anhielten, darin bestärkten und dafür auch noch prämierten.“ Und was hört man von den vielen Juroren der vielen Preise für Relotius? Nichts! Mund auf, meine Damen und Herren Kleber, Miosga, Reschke, Wickert, Jauch, und und und

  39. Dieser Tage sah ich ein Interview mit Heribert Prantl zur causa Roletius. Prantl meinte, Roletius sei ein Einzelfall. Der Ausdruck „Einzelfall“ kam mir irgendwie bekannt vor und ich bin mir sicher, dass er „da wie dort“ schlicht falsch, gelogen, ist.

    Bei den gefallssüchtigen Geschichtenschreibern a la Roletius, die liefern, was gerne gehört wird, dürfen wir aber genau die Prantl’s nicht vergessen: Die ideologisierte Speerspitze des Meinungsjournalismus mit exorbitantem Missionierungsanspruch. Diese Leute halte ich im Grunde für noch viel gefährlicher. Dass gerade Prantl die „Einzelfall-Nummer“ hervorkramt und zur „Einzelfall-Decke“ machen will, unter der er sich verkriechen will, bedeutet nicht weniger, als die schiere Angst, dass sich die Finger auch auf ihn richten könnten. Und genau das aber wäre richtig!

    Hunderte in den Printmedien, Tausende in den Redaktionen allenthalben, Zehntausende in Behörden, NGO’s und dergleichen mehr. Multiplikatoren, die die Demokratie aushebeln. Jeden Tag. Eine Haltungskaste, die mit der Politik mauschelt, kuschelt, „sich austauscht“, angetreten Staat und Gesellschaft zu transformieren. Relotius ist ein Mosaiksteinchen in dem Puzzle der Abhängigkeiten, das sich Demokratie nennt, aber Herrschaft meint. Wer glaubt, durch irgendeine Wahl im herkömmlichen Muster alle 4, 5 oder 6 Jahre etwas zu ändern, muss ein Idiot sein. Ich habe keine Lösung, in einem Staat, der mir Tag um Tag fremder wird.

  40. Sie sollten sich auf einen Namen festlegen: Roletius oder Relotius, aber bitte nicht beide. 🙂

    • Was macht das für einen Unterschied? Genauso gut könnten an dessen Stelle irgendwelche andere Namen aus unserem „Qualitätsjournalismus“ stehen.

    • Besser ist das als neues Label: *C.R.* „Claas Reloaded“ zu verwenden. Leichtverständlich und zutreffend.

  41. Ich zweifle schon lange. Wenn bei Talkshows immer wieder die selben Zuschauer auf den selben Plätzen sitzen oder Einspieler sekundengenau verfügbar sind, denke ich an ein vorher genau festgelegtes Script. Und ausgerechnet die Öffentlich-Rechtlichen wie ARD und ZDF mit den Investigativformaten wie Monitor, Report, Fakt etc, den TalkSHOWS Plasberg, Illner, Maischberger, Will sind da überaus auffällig. Ich glaube euch nichts mehr.

    • Abkürzung W I M P L- Talkshows. Welch ein Einsparpotential für Millionen für Brot und die Welt und keiner muss dazubezahlen.

  42. Die Frey(en) Medien und die „Qualitätspresse“ – verfälschen, weglassen, hetzen, denunzieren.

    • Aus den verbreiteten Halbwahrheiten werden Lügen, wenn man die Wahrheiten unterdrückt indem man diese mit weiteren Halbwahrheiten geschickt überdeckt.

  43. Die MSM machen weiter, als wäre nichts gewesen. Z.B. heute ein Artikel über 300 „Flüchtlinge“ vor der Küste Lybiens. Natürlich steht im Text „darunter viele Frauen und Kinder“. Wenn man mal den Text der Schlepper-Organisation aus dem Spanischen übersetzt: von 307 sind 3 Schwangere und 7 Kinder.

  44. A BAG OF TRICKS
    Was dem nicht mit Medienkompetenz gesegneten Durchschnittsdummi nicht bewusst ist: welche Fülle an Tricks Medien haben, Meinungen zu beeinflussen oder gar zu machen. Beispiel: ein Nachrichtensender befragt 100 Personen zu einem Thema, weil er regelmäßig auf demselben Sendeplatz innerhalb seiner Nachrichtensendung eine „Bürgerbefragung“ bringt, wo nur Zeit ist für 5 Äußerungen. Nun hat der Sender selbst ja eine gewünschte Sichtweise (ob aus politischen Abhängigkeiten durch Verfilzung oder wegen Quote, siehe unten). Wenn nun 95 der Befragten sich anders und nur 5 sich äußern wie gewünscht, dann erwartet nur der Naivling, dass ausgewogen berichtet wird und dies sich in der Auswahl der gezeigten Befragten niederschlägt. Man bringt also die 5 erwünschten. Der Dummi-Zuschauer sat sich dann (weil er den Rest ja nicht kennt): „Mensch, die haben Leute zu dem Thema befragt, und alle 5 waren einer Meinung.“ Von den 95 weiß er natürlich nichts. Er geht davon aus: 5=100%. ist diese Vorgehensweise legal? Natürlich. Ist sie im Sinne des journalistischen Berufsethos? Natürlich nicht. Aber die Quote regiert.

    Manche fragen sich immer noch, warum es diese Linksgrün-Lastigkeit in unseren Mainstreammedien gibt. Nun, dafür gibt es eigentlich 2 Gründe: beim ÖR ist es vermutlich politische Verfilzung, bei den Privaten ist es die Quote. Quote bringt Geld, und nur der Mainstream bringt Quote. Wenn der Zeitgeist nun überwiegend linksgrün ist, so ist eben nur dort Quote. So einfach ist das. Etwas Neues wird auf diese Weise nicht mit der Unterstützung der Mainstreammedien rechnen können, es muss sich selbst neue Medien schaffen. Und das ist ja heute gottlob kaum noch ein Problem.

    Wir stehen an einer Zeitenwende, an einer Wegscheide. Wir befinden uns in einer Situation, die der dänische Philosoph Kierkegaard in seinem „Entweder-oder“ beschreibt. Journalistisch gitb es grundsätzlich 2 Haltungen: die eine ordnet sich dem Kopf und der Redlichkeit unter, die andere appelliert an den Bauch und an niedere Instinkte. Die eine wird repräsentiert durch jemand wie Hanns-Joachim Friedrichs, der sagte: „Der Journalist darf sich mit keiner Sache gemein gemein machen, auch nicht mit einer vermeintlich guten.“ Die andere wird repräsentiert durch jemand wie Frau Reschke vom Staatsfunk, die das genau andersherum sieht. Sie sagt:“ Zeit sich mit der guten Sache gemein zu machen.“ Leute wie Frau Reschke (meist Frauen) sind dabei der vollen Überzeugung, sie wüssten was „gut“ ist. Das Problem dabei: es entspringt nicht irgendwelchen objektiven Maßstäben, sondern reiner Gefühligkeit. Es appelliert an die niederen Instinkte, an Bauch statt Kopf, an Masse statt Klasse, an Sentimentalität statt an Ratio. Die Politikerversion von Frau Reschke legt Gesetze nach Gutdünken aus oder ignoriert sie, um das aus ihrer Sicht „gute“ umzusetzen (oder pragmatischer, das was vermeintliche Wählerstimmen bringt). So wird dann eben eine Grenze geöffnet, die gemäß Rechtslage eigentlich zu schützen wäre.

    Wir sind mit dem Journalismus à la Friedrichsen immer gut gefahren, wollen wir uns jetzt davon weg bewegen auf das Glatteis des Gefühligkeits-, Sentimentalitäts- und letztlich Schmonzettenjournalismus?

    Das Dilemma des edlen Menschen: er bemüht sich um aufrechten Gang, will dicke Bretter bohren und nicht immer den Weg des geringsten Widerstands gehen. Während die Masse dünne Bretter bohrt, sich in der bequemen Bratwurstspiralenposition einigelt (statt den aufrechten Gang zu wählen) und faul und feige immer den weg des geringsten Widerstands geht.

    Meine Überzeugung: es ist der Auftrag der Evolution an den Menschen, den aufrechten Gang zu wählen. Und der geht oft eben gegen Mainstream, Bauch, Bequemlichkeit, Denkfaulheit, gegen die dumme, mittelmäßige Masse.

  45. Sicher eine in allen Punkten zutreffende Analyse. Nur, die Aussichten auf eine Änderung zum Besseren sind allemal trübe. Die beschriebene Form von Journalismus ist doch womöglich nur ein Reflex auf die Bedürfnislage der Rezipienten. Auch diese erwarten doch je nach politischer Lagerzugehörigkeit klare Ansagen wie beispielsweise: „Merkel macht es ganz gut / ist unser aller Unglück“, „Die Heißzeit hat begonnen / alles Schwindel dieses Klima“, „Zuwanderung bereichert uns / ist der Untergang des Abendlandes“ usw.
    (Könnten übrigens auch in der Leserschaft von TE derlei Gesinnungslagen anzutreffen sein?)
    Ein sehr bezeichnendes Stichwort aus dem Artikel ist die ‚Gefallsucht‘! Das deutet an, Narzissten bedienen eben narzisstische Bedürfnislagen. Ein gewisser Hang unserer Gesellschaft zur Neurose, wie ihn Herr Herles ja an anderer Stelle schon dargestellt hat, läßt sich da leider nicht abstreiten.
    Eigentlich bleibt einem da nichts anderes übrig, als den Fernseher in den Keller zu stellen und das Internet nur alle paar Tage zu bemühen. Aber wer macht das schon?

  46. Noch was vergessen,
    gehört meiner Meinung auch dazu:
    Gelenkte Demokratie, Nudging.
    Alle Parteien machen mit (naja, fast alle).

    Um Danisch zu zitieren;
    „Wer wählt denn sowas!“

  47. Mittlerweile frage ich mich: Wem kann man überhaupt noch trauen ?

    nicht der Mainstreampresse
    nicht dem Fernsehen
    nicht mehr unseren Politikern – also fast keinem – TRAURIG

    doch, meiner Ehefrau noch !!!

  48. Schämen sollten sich die, die ihn dazu anhielten, darin bestärkten und dafür auch noch prämierten.
    Zitatende

    Ja

    und ein schönes Weihnachtsfest, Herr

  49. Dieser Schreiber hat ja auch die Geschichte vom armen Syrer erfunden, der 1000 € gefunden haben soll und diese sofort auf dem Fundamt abgebeben hat und auch keinen Finderlohn wollte, weil in seinem Land es zum ehrenhaften Brauch gehört, verlorenes Eigentum unentgeldlich abzugeben und mit dieser rührenden Geschichte ist es doch mehr als offensichtlich, was der Schreiber damit bezwecken will, bei umgedrehten Tatsachen würde er kein Wort verlieren, aber selbst konstruierte Geschichten sind der Gipfel eines linken entarteten Journalismus und das ist nur die Spitze, die nun an`s Tageslicht getreten ist, wir werden schon seit Jahren über die Medien links manipuliert, wobei immer zwei dazu gehören, der Dummgläubige ohne Hintergrundwissen und jener der sich ungern veräppeln läßt und das sind schon große Unterschiede. Im übrigen ist mir Mitte der siebziger Jahre etwas ähnliches passiert, indem eine junge Frau beim Telefonieren in der öffentlichen Telefonzelle ihre Wechselgeldtasche vergessen hat mit 900,– DM Inhalt und bevor ich den Beutel vor meinem Telefonat zurückgeben konnte war sie um die Ecke verschwunden und außer Arbeit auf der Fundstelle hatte ich nichts, weder eine Nachricht, noch ein Dankeschön, geschweige denn einen Finderlohn. So unterschiedlich kann sich die Welt darstellen, trotz gleicher Situation und dem selben ehrenhaften Tun.

    • Tja, man kann eben auch zu edel sein. Hören Sie sich doch mal das Lied „Du musst ein Schwein sein“ von den „Prinzen“ an.

    • Das ehrt Sie, Nibelung.
      Ich denke, das ist eine Frage der Erziehung.
      Ich hätte auch nicht anders gehandelt, ganz einfach, weil ich es in meiner Kindheit von meinen Eltern, Kindergärtnerinnen, Lehrern, Nachbarn und den allermeisten Erwachsenen nicht anders vorgelebt bekommen habe.
      Ich bin mir nicht sicher, ob die genannten, an der Kindeserziehung direkt oder indirekt beteiligten, Personengruppen dieses Vorbild heute auch noch so leben (insbesondere in meiner Geburtsstadt Berlin).
      Vermutlich nicht, wo ja schon das Wort Erziehung (von Kindern wohlgemerkt, nicht von Erwachsenen, worauf man sein Streben als selbstgerechte moralische Instanz heute verlegt zu haben scheint) scheinbar anrüchig und politisch inkorrekt ist oder aber schlicht zu viel (unentgoltenen) Aufwand zu erfordern scheint.

    • Die Geschichte vom armen Syrer der 1000 Euro abgegeben hat, hat er nicht erfunden, er hatte sie aus der Prantl-Prawda übernommen (siehe Originalartikel), allerdings hat er sie natürlich ausgeschmückt: in dem Sparbuch lagen zwei ‚geglättete‘ 500 Euro Scheine…

  50. dascwurd lange dauern,
    das Vertrauen
    wieder aufzubauen.
    Zuviele Varianten
    von Manipulationen
    sind dem Leser/Hörer/Zuschauer
    inzwischen bekannt.

    Gezielte Informationen werden
    auch angefangen in der Kommunalpolitik
    zur Erreichung eigener Ziele
    von Behörden, Bürgermeistern usw.
    eingesetzt.

    Kurz: man glaubt nichts mehr!

    • Sie glauben nichts mehr. Ich auch nicht. Und vielen anderen geht es genauso. Die Mehrheit jedoch glaubt weiter alles.

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