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Neuer Glaube

Das Weihnachts-Narrativ

24.12.2018

| Lesedauer: 3 Minuten
Eine alte Geschichte immer wieder neu erzählt, entfaltet ihre eigene Wirklichkeit. Statt uns davon zu lösen, sind wir heute mehr denn je gefangen in neuen Narrativen.

Es sind dies die Tage der Weihnachtsgeschichte. Heute würde man zu der Erzählung von der beschwerlichen Reise nach Bethlehem, der Geburt in Stall, dem Kind in der Krippe, von den Hirten bis zu den Heiligen Drei Königen besser sagen: Es ist ein Narrativ. 

Das ist ein modernes Wort für eine alte Geschichte. Ein Narrativ ist eine „sinnstiftende Erzählung“, so betörend, dass sie unsere Wahrnehmung der Realität verändert.  Wie die Weihnachtsgeschichte, die unseren Glauben, unsere Kultur geprägt hat und heute zumindest noch Weihnachtsmärkte. Solche Meistererzählungen steuern, wie wir unsere Welt sehen und uns verhalten. Der „amerikanische Traum“ und der „Wettlauf zum Mond“ sind solche Narrative; oder die „Europäische Union“ als friedensstiftende Erfindung, ohne die dieser Kontinent unweigerlich wieder in Kriegen versinken würde. Es sind Rechtfertigungen für unser Handeln und Politik. Das Narrativ von der Sonne, die keine Rechnung schickt, bewirkt, dass wir gerne jene Kosten tragen, die Solarmodule und deren Entsorgung mit sich bringen. Den Wahrheitsgehalt von Narrativen können wir schwer nachprüfen.  In Erzählungen verschwinden die exakten Grenzen zwischen Tatsachen, Erfindung und Hoffnung – wie in der Weihnachtserzählung. Was des Einen Glaube, das des anderen Spott. So geht es auch mit dem Klimawandel;  hier vermischen sich Modell und Glaube, Eifer, Geschäftemacherei und Ignoranz; wer dem Narrativ nicht folgt, gilt als „Klimaleugner“. Es wird nicht mehr argumentiert, sondern geglaubt; das ist effizient und erspart mühsame Auseinandersetzungen mit Ungläubigen. Narrative sind der neue Zaubertrank, mit dem die Welt ver­ändert und die widerborstigen Bürger dazu werden sollen, bestimmten Zielen zu folgen. Widerspruch zwecklos. DER SPIEGEL ist dafür bekannt geworden, dass er Storys publizierte, die solche Narrative emotional aufladen und ausschmücken. Mit der Realität haben sie nichts zu tun. Es geht um die Bestätigung dessen, was wir glauben sollen. Journalismus wird dafür nur mißbraucht.

Denn Narrative haben wenig mit der Realität zu tun. Es sind Erfindungen oder zumindest Übertreibungen, die mehr verbergen als offenbaren, etwa wenn vom „Bienensterben“ die Rede ist, obwohl die Zahl der Völker zunimmt. Narrative werden gerne von Lobbyisten erfunden wie einst der Weihnachtsmann, eine Schöpfung von Coca Cola und sie werden von leichtgläubigen Medien transportiert.  Wir werden eingelullt von verführerischen Worten, die sich ihre eigene Wirklichkeit erschaffen: So ist die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen stolz darauf, dass die Vereinten Nationen beim Zwei­-Grad­-Ziel „in vorbildlicher Weise ihre Macht genutzt“ hätten, ein „Narrativ zu bilden, das nun … seine Dynamik entfalten“ könne.

Narrative leben von der Umdeutung der Wirklichkeit; das ist mühsam, und man braucht die Unterstützung von möglichst vielen Medien. Derzeit bemüht sich die Bundesregierung, den UN­-Migrationspakt, der unzweifelhaft verpflichtende Elemente beinhaltet, umzudeuten: Er sei für Deutschland nicht gültig, nur für andere, und solle Migration verhindern statt befördern: Dabei sei Migration immer schon zum Vorteil aller Beteiligten gewesen. Narrative leben von Behauptungen und deren ständigen Wiederholung als Beweisführung, weshalb der Migrationspakt sogar die Verpflichtung beinhaltet, kritische Medien möglich zum Schweigen zu bringen. Nichts darf den Weihnachtsfrieden der einhelligen Meinung stören.

So können Narrative zu Glaubenssätzen werden, Glauben heißt dann: Nicht wissen und doch den Lehren folgen. In Demokratien ist das Gefährlich. Denn sie lebt vom Zweifel, vom Diskurs, sogar vom Streit und Widerspruch. Nur so gelingen Anpassung und Neuerfindung, nur so entsteht Fortschritt. Narrative können die Einsicht in Fakten blockieren, und deshalb ist Medienvielfalt so wichtig.

Wer die Medien besitzt, kann Narrative ständig wiederholen und beherrscht die Meinung. Denn gefährlich wird es, wenn die Wahrheit durchsickert. Das erlebt die Bundesregierung im Fall der Lügen von Chemnitz. Angeblich wurden in dieser Stadt arme Flüchtlinge von bösen, weißen deutschen Wutbürgern gehetzt, es soll zu Pogromen und rassistischen Verbrechen gekommen sein. Ein 19­sekündiges Video ist das Beweisstück, immer wieder gezeigt, immer wieder gesendet, immer aufs Neue angeführt.  Damit wurde die Entlassung eines Geheimdienstchefs begründet, der dem Narrativ nicht folgte, sondern seinem Dienstauftrag zur Wahrheitsermittlung. Tichys Einblick hat die Frau gefunden, die das Video gedreht hat. Nichts ist dran an Pogromen und Hetze. Wenn Narrative durchgesetzt werden, stirbt die Wahrheit. Und wenn es sein muss, wird eben eine ganze Stadt verleumdet. Das Narrativ muss verteidigt werden.

Es gibt immer wieder neue Narrative, die an die Stelle der alten treten sollen.

In den USA wird statt „Happy Christmas“ neuerdings „Happy Hollidays“  auf die früheren Weihnachtskarten gedruckt. Ein altes Narrativ wird durch ein Neues ersetzt: Das neue Narrativ setzt auf die angebliche Überlegenheit einer Gesellschaft, die Tradition und Kultur aufgibt um nur ja nirgends anzuecken, besonders nicht an einer bestimmten Ecke. Es ist das seltsame Narrativ, dass man sich einer anderen, fremden Religion anpassen soll, die angeblich friedlich ist. Seltsamerweise ist sie aber bereit, ihre Tugendhaftigkeit mit Gewalt durchzusetzen, worüber es aber besser sein soll, zu schweigen und das eigene Narrativ zu verschweigen.

Dabei ist die Weihnachtsgeschichte eine wunderbare Erzählung. Sie beinhaltet den Satz „Friede den Menschen auf Erden“.

Vielleicht sollten wir doch daran festhalten.

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60 Kommentare

  1. ist es nicht eine Art „Hauch von Wahnsinn“ wie im Rahmen einer vergewaltigten Religion eine frei erfundene Geschichte in der Tat Kultur und Mensch prägt? Manchmal fragt man sich wie diese Damen und Herren des IS denn so viel Blödsinn anstellen können. Nun diese Leute laufen auch einer Art vergewaltigter Religion nebst ihren erfundenen Geschichten nach. Ebenso scheinen es die „westlich geprägten“ Menschen zu tun und nennen es dann zum Beispiel Weihnachtsgeschichte. Natürlich wie bei jeder dieser Art Geschichte diene alles dem Friede Freude Eierkuchen aber wenn wir mit offen Augen durch die Welt gehen dann tun die schlimmsten DInge genau jene Leute die solche Geschichten verbreiten bzw. an ihnen kleben.

  2. Wie lange noch, das ist hier die Frage, die mich seit einigen Monaten beschäftigt.

  3. Eine kleine Weihnachtsgeschichte:
    Gestern früh machte ich einen kleinen Spaziergang, ein älterer Herr fegte den Gehweg des Mehrfamilienhauses. Er bemerkte meinen fragenden Blick und sprach mich an. Ja, er müßte jetzt am 1. Weihnachtstag den Gehweg vom Müll befreien. In der Whg. über ihm sind auf 80 m² zehn! „Flüchtlinge“ eingezogen. Gestern, am heiligen Abend, wurden aus OSB-Platten Regale und Möbel gefertigt, das ganze dauerte bis 3 Uhr früh. Er zeigte mir die Holzreste in der Biotonne und den Restmüll in der Papiertonne. Seit 40 Jahren wohnt er hier, nun müßten seine Frau und er flüchten, den ständigen Krach würden sie nicht mehr aushalten. Der arme Mann war total verzweifelt. Ich wußte nicht, was ich sagen sollte. Etwa, daß er wohl kaum eine andere Bleibe finden wird? oder Frohe Weihnachten noch? Ich habe ihm viel Kraft gewünscht. Mein Weihnachten war erstmal gelaufen, der arme Kerl geht mit nicht mehr aus dem Kopf. Ich kann mich seinen Worten nur anschließen „Danke, Frau Merkel“.
    Trotzdem – Frohe Weihnacht allen, hat ja etwas mit Hoffnung zu tun.

    • Was in der Weihnachtsgeschichte immer wieder ausgeblendet wird sind die vielen maennlichen Neugeborenen die gewaltsam gestorben sind. Die gehoeren allerdings zur Wahrheit dazu.

    • Da es sich um die christliche Kultur handelt, schulden sie uns keinen Respekt. Wahrscheinlich wäre die Polizei nicht einmal erschienen, um sie darauf hinzuweisen, dass in Deutschland einer der höchsten christlichen Feiertag ist. Sie wären ausgelacht worden. Ihr Dienstherr ebenfalls nicht erfreud.

      • RICHTIG! Ich weiß nicht wie es sich in andere Bundesländer verhält. Aber z.B hier in Hamburg kommt bei Ruhestörung KEINE Polizei mehr. Diese Zeiten sind seit einige Jahre vorbei. Bei Anruf und Bitte um Hilfe bekommt man dann zur Antwort „dies sei keine Aufgabe der Polizei sondern Sache des Vermieters“.

    • Zitat: „Seit 40 Jahren wohnt er hier, nun müßten seine Frau und er flüchten, den ständigen Krach würden sie nicht mehr aushalten.“

      > Nachdem ich hier in Hamburg grad erst zum 2. Mal selber erlebt habe wie jeweils innerhalb ca.10 Jahre ein schönes Stadtteil mit sog deutscher Mittelschicht zum „Problemstadtteil u. sozialen Brennpunkt mit hohem Ausländeranteil“ wurde(so die hamburger Behörde), kann ich den armen Mann VOLL & ABSOLUT verstehen und habe -gerade auch in heutiger Zeit der Wohnungsknappheit- großes Mitleid mit ihm u. seiner Frau.

      Bei mir und meine beiden Beispiele hat es sich zwar nicht speziell um „Flüchtlinge“ gehandelt und im 2. Fall habe ich auch keine 40 sondern „nur“ knapp 30 Jahre in dem Haus gewohnt, dennoch waren die Zustände und das „Weglaufen“ müssen im Endergebnis genau so schlimm. Wobei ich z.Zt auch immer noch in Hbg und 100 km Umkreis auf der Suche nach einem bezahlbaren 2 Zi Wohnung in einer normalen u ruhigen – weitmöglichst „buntfreien“- Wohnumgebung bin.

      Ich wünsche diesen alten Mann u. seiner Frau für 2019 alles Gute und viel Erfolg u. Glück bei der Suche nach entsprechenden Wohnraum wo sie dann ihre letzten Jahre in Ruhe u. Frieden verbringen können.

  4. Narrative sind unverzichtbar, weil sie die Dramatik freiheitlichen Handelns zum Ausdruck bringen. Auch unsere persönliche Identität ist aus narrativen Einheiten, die Begegnungsmomente festhalten, zusammengesetzt (Daniel N. Stern, The Present Moment. In Psychotherapy and Everyday Life, W.W. Norton 2004). Wir kommen deshalb immer schon vom Narrativen her.

    Allerdings gibt es Geschichten und Geschichten. Die Weihnachtsgeschichte ist ein kontrolliertes Narrativ im Kontext der Evangelien, die wiederum eingebettet sind in den Gesamtkontext des Neuen Testamentes, das seinerseits wieder auf das Alte Testament zurückverweist. Deshalb lässt sich angeben, woher die Motive der Weihnachtsgeschichte stammen, was die Aussage der Weihnachtsgeschichte ist und inwiefern diese Aussage durch die geschichtliche Realität abgedeckt ist. Die Weihnachtsgeschichte ist also keineswegs einfach „frei erfunden“, sondern sie gibt in verdichteter Form klar erkennbare Realität wieder. Den Autoren der Evangelien war das bewusst, und der Leserschaft der Evangelien war das ebenfalls bewusst. (Man vergleiche dazu aus dem Alten Testament z.B. die Jona-Geschichte mit ihren geradezu märchenhaften Zügen, die theologische Inhalte in sehr dichter Weise in Form eines Narrativs ausdrückt.)

    Demgegenüber gibt es Lügengeschichten, die die Wahrheit vertuschen und entstellen wollen (vgl. Gen. 3,1-5). Als Narrative können auch sie eine gewisse Kraft entwickeln, und zwar gerade dann, wenn sie unkritisch hingenommen werden. Entsprechend kann man von einem Kampf der Narrative sprechen, der zeigt, dass dass Narrative allein nicht genügt: Es braucht die Kontrolle durch den weiteren Kontext, der erkennen lässt, um welche Art des Narrativs es sich handelt.

  5. – Allerseits „Frohe Weihnacht“! –
    Den Lesern von TE sei im Zusammenhang mit obigem Artikel das Büchlein die „Erwachsenensprache“ über ihr Verschwinden aus Politik und Kultur von Robert Pfaller ans Herz gelegt. Das Büchlein zeigt wie über die Manipulation der Sprache die Manipulation des Bewusstaseins erfolgt. Was erst möglich wurde/wird vor dem Hintergrund, dass ein bedeutender Teil der Menschen niemals „erwachsen“ geworden ist, das Staddium Adoleszent nicht erreicht hat. –

  6. Das Leugnen des Bienensterbens ist eben auch nur ein Narrativ. Honigbienen können in Deutschland gar nicht mehr ohne die Hilfe des Imkers überleben, da die Landschaft weder Wohnmöglichkeiten noch über das Bienenjahr ausreichend und gleichmäßig Nahrung bietet. Zudem wurde von Wissenschaftlern die Varroamilbe zu Untersuchungszwecken nach Deutschland geholt. Leider wurde die dann versehentlich freigesetzt, so dass sich diese zusätzliche tötliche Gefahr verbreiten konnte. Ein Maßstab bei Tests von Insektiziden zur Bienenverträglichkeit ist die Dosis, bei der 50% der betroffenen Bienen sterben (LD50). Wenn diese Grenze nicht überschritten ist, dann ist es schon einmal ok und das Mittel wird noch auf weitere Wirkungen auf die Brut oder das Orientierungsvermögen getestet. Aber wenn 50% sterben, kann das Mittel als bienenverträglich gelten. Dass es wieder mehr Bienenvölker gibt liegt ausschließlich daran, dass die Anzahl der Imker überproportional steigt, nicht daran, dass die Natur soviel guten Lebensraum bietet. Es wäre schön, wenn diese Fakten nicht pauschal als unsinnig abgetan würden. Genauso wäre es falsch zu behaupten, die Weihnachtsmärkte in Deutschland sind seit 2015 viel sicherer geworden, denn es gibt viel mehr Weihnachtsmärkte mit Betonpollern, Schutzzäunen und bewaffneten Patrouillen als noch vor vier oder fünf Jahren. https://deutscherimkerbund.de/161-Imkerei_in_Deutschland_Zahlen_Daten_Fakten https://www.bvl.bund.de/DE/04_Pflanzenschutzmittel/01_Aufgaben/09_GesundheitNaturhaushalt/02_SchutzNaturhaushalt/02_Bienenschutz/Bienenschutz_node.html

  7. Im Sardischen würde man sagen „narödu“, was soviel bedeutet wie sag es, erzähl es. Das Sardische ist eine dem Lateinischen sehr nahestehende Sprache. Narrative sind Erzählungen, man hat was zu sagen. Ich würde beim deutschen Wort Erzählungen bleiben Herr Tichy.
    „Wenn Narrative durchgesetzt werden, stirbt die Wahrheit.“ Wenn sich Erzählungen durchsetzen stirbt die Wahrheit. Was meinen Sie damit Herr Tichy? Natürlich können journalistische Fake-Erzählungen sich durchsetzen und die Wahrheit verbiegen. Das passiert praktisch ständig. Erzählungen sind aber auch immer von den persönlichen Motiven und Empfindlichkeiten der Erzähler, sprich Journalisten abhängig. Absolute neutrale, unabhängige, objektive journalistische Berichterstattung gibt es nicht. Es kann nur nahe dran sein oder eben auch weit weg davon.

    • Früher gab es objektive Berichterstattung, zumindest in den Nachrichten, aber auch in Magazinen. Das las und hörte sich halt furztrocken an. Es wurde beschrieben was war und berichtet, was wörtlich gesagt wurde und nicht, was gemeint sein hätte können. Es wurden keine plumpen Bewertungen durch Begrifflichkeiten (versammeln vs. aufmarschieren, rufen vs. brüllen, etc.) verwendet, etc. Ich erinnere mich auch noch an Moderatoren und Nachrichtensprecher (auch im Radio), die auf persönliche Meinungsbekundungen komplett verzichteten und nicht überall ihren Senf dazu gegeben haben oder die Meldung mit einer persönlicher Bewertung in Gossensprache gewürzt, wie es heute gang und gäbe ist.

  8. Wieso nochmal ist Weihnachten das Fest der Liebe? Ach ja, richtig: Zu Weihnachten feiern wir die Geburt von Jesus, auch wenn dieser Hintergrund heute nicht mehr so verbreitet ist. Weihnachten, das Fest der Liebe und Familie.

    Die Geburt des Christkindes steht für Liebe, weil sie für den Abschied vom Alten Testament steht, wodurch das Prinzip Liebe die Unbarmherzigkeit und Strenge dieses Alten Testaments ersetzte. Dafür steht Jesus und deswegen feiern wir Christen seine Geburt. Deswegen „Friede den Menschen auf Erden“ – das ist eine Absichtserklärung und ein Ziel gleichzeitig. Wer keine Ziele hat, hilft anderen, die ihren zu erreichen. Also halten wir besser an dem sehr schönen, gedeihlichen Ziel fest, oder?
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  9. Das Wort Narrativ sagt es bereits eindringlich: Eine Erfindung, die uns zum Narren halten soll, zu unserem Nachteil und zum Vorteil anderer, die Widerstand aus dem Weg räumen soll, wo er angebracht wäre, wo Sinn behauptet wird, wo keiner ist, die den in wohl fast allen wohnenden Wunsch nach einer schönen heilen Teletubbie-Welt befriedigt, in der sich alle lieb haben und der Strom aus der Steckdose kommt, jeden Tag Sonnenschein ist (ach nee, das wäre ja die Klimakatastrophe pur!), Kühe Rock’n Roll tanzen, damit sie statt Milch pure Sahne abgeben können, und ansonsten einem die gebratenen Burger in den Mund fliegen und überall Cola-Quellen sprudeln!

    Kurzum: Narrative sind Mittel zur Begrenzung oder Ausschaltung von eigenem Denken und Intelligenz!

    Eines der ältesten Narrative ist übrigens die Weihnachtsgeschichte selber. Während Lucas sie noch wahrscheinlich wahrheitsgetreu erzählt (Volkszählung unter Augustus, Rückkehr von Maria und Josef in die Städte ihrer Geburt), erzählt uns Matthäus eine Räuberpistole vom Massenmord an Kleinkindern und Säuglingen, vor dem Josef und Maria „flüchten“ mussten. Passt so wunderbar in die Geschichte von den heutigen „Flüchtigen!“. Und ist eine genauso große faustdicke Lüge! Während Augustus tatsächlich eine Volkszählung durchführte, was historisch verbürgt ist, fand man auch nicht den geringsten Nachweis eines Massenmordes an Kindern und Säuglingen, angeordnet von Herodes. Eine solch ungeheure Tat wäre doch bestimmt nicht unberichtet geblieben, nicht wahr? Eben, weil sie nicht wahr ist!! Sondern christliche Propaganda!

  10. Ich kann das Wort Narrativ nicht mehr hören! Und erst recht nicht das völlig missbrauchte Wort Eliten für eine Gruppe von Versagern.

  11. Der Mensch braucht Eckpunkte, wo er sich festhalten kann und gegen Religion als solche ist ja nichts einzuwenden, solange sie nicht mißbraucht wird, denn Glauben erstreckt sich nicht nur auf die Mystik und das Unbegreifliche, glauben kann man an alles, wenn es noch von der Vernunft beherrscht wird und auch der Unglauben ist nicht glaubenslos, sondern nur anderes gepolt und die wirklichen Gefahren für die Menschen in ihrer Gesamtheit besteht nur aus wenigen Vorgängen, die aber so radikal sein können, daß es ein Überleben nicht mehr garantiert. Dazu gehört tatsächlich ein Klimawandel, der ist aber deshalb fiktiv, weil er in einem Erdenleben nicht wahrnehmbar ist, Naturkatastrophen, insbesondere durch Meteoriteneinschlag oder Vulkanausbrüche, große Epidemien, Atomkriege und das allergrößte Übel dürfte die Überpopulation sein, die uns in nicht allzuferner Zukunft hinwegrafft und bevor ich es vergesse, die Lüge ist der Wegbereiter für viele Ungereimtheiten um von den eigentlichen Problemen abzulenken, wobei viele sich darin wohlfühlen, denn ist sie geschickt verpackt, dann suggeriert sie Verständnis und Wohlwollen und in dieser Blase befinden wir uns schon seit Jahren, völlig realitätsfremd, orientierungslos und dann klammert man sich automatisch an das Bewährte, ohne sich die Frage nach Sinn und Unsinn zu stellen und so fahren wir weiter auf dem Narrenschiff bis wir an den Klippen des Lebens zerschellen und vermutlich geht das schon seit hundertausenden von Jahren so, denn die Lebensspanne eines menschlichen Wesens ist einfach zu kurz um Dinge zu begreifen, geschweige denn im gleichen Zeitraum etwas sinnvolles entgegen zu halten und vermutlich wird es sich auch nicht ändern, denn dann kommen die nächsten und die machen die gleichen Fehler bis diese in der totalen Zerstörung enden und dann ist ehedem Feierabend.

  12. Wir leben wahrlich in interessanten und narrativen Zeiten. Fröhliche Weihnacht!

    • Chinesischer Fluch: Mögest Du in interessanten Zeiten leben!

  13. „doch“?
    Die Weihnachtsgeschichte und „Friede den Menschen auf Erden“
    Sehr richtig, daran sollten wir festhalten, und nicht etwa „doch“, sondern eisern. Es ist dieses „doch“ welches zum Abschluß des Artikels, symbolisch für die Orientierunglosigkeit, Glaubensunfähigkeit und Beliebigkeit unserer Gesellschaft steht. Lieber das eine Narrativ, oder lieber „doch“ das andere? Weihnachtgeschichte oder lieber „doch“ Klimawandel? Nein, es ist falsch, grundfalsch, zu versuchen, den Bogen von einem der Kernelemente des christlichen Glaubens, zu irgendwelchen „Narrativen“ zu schlagen. Die Weihnachtsgeschichte ist kein Narrativ. Sie ist im Kontext des christlichen Glaubens zu sehen und hat mit „Narrativen“ genauso wenig zu tun, wie mit Grimms Märchen. Den Glaubenserzählungen des Christentums liegen immer Demut und Ehrfurcht (mittlerweile Unwörter) vor Gott und der Schöpfung zugrunde und vermitteln die Werte dessen, was die westliche Welt bis vor noch nicht allzulanger Zeit ausmachte. „Narrative“ hingegen, sind oft genug Basis von sektiererischen Eifer, Hochmut, Selbsterhöhung und jeder Menge Dummheit.
    Vielleicht es also „doch“ einmal mit etwas mehr Demut und Ehrfurcht versuchen? Wenn schon nicht vor Gott, dann wenigstens etwas Ehrfurcht in Bezug auf das Bewahren der Leistungen früherer Generationen einerseits, und ein Mindestmaß an Demut hinsichtlich dessen was Menschen realistischer Weise überhaupt zu „schaffen“ in der Lage sind, andererseits.

  14. Kennen sie die Geschichte von dem Liebespaar, dass sich unendliche Liebe schwört, heiratet und nach 3 Jahren geschieden wird? Bestimmt. Einer von den beiden, wird ein neues, sorgenfreies Leben beginnen können und der andere steht vor den Trümmern seines Lebens.

    Kennen sie die Geschichte von den Gläubigen und den Ungläubigen? Bestimmt. Einer wird alles verlieren und der andere seine Identität, seine Heimat und vielleicht sogar sein Leben.

    Diese unendliche Geschichte kennt jeder, aber keiner glaubt sie. Es sind Einzelfälle, redet man sich ein. Fangen sie an zu zählen beim nächsten Bummel in der Innenstadt.

    „Friede den Menschen auf Erden“, hört sich an wie „Reichtum für alle“ oder „Islam bedeutet Frieden“. Universeller Mumpitz. Ich halte mich da lieber an der Realität fest und schaue den Tatsachen in die Augen (falls möglich). „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ oder „die andere Wange hinhalten“, das sind die Möglichkeiten die uns bleiben und die sind alternativlos.

    Ein düsterer Ausblick, ich weiß. Es ist so traurig und am liebsten würde ich auch eine frohe Botschaft verkünden aber ich habe keine.

    • Weil Sie nicht verstanden haben, daß man nichts geschenkt bekommt.

      • Ich kenne Millionen, die alles geschenkt bekommen. Man muss nur im richtigen Moment „Asyl“ hauchen.

      • Bezog mich auf die Realität, nicht auf Deutschland.

  15. Journalisten werden nur missbraucht?

    Missbrauch hat so etwas Entschuldigendes, es hört sich so an, als würden sie es unfreiwillig tun. Das trifft aber offensichtlich nicht zu. Sie tun es mit Überzeugung und hohem heilsbringendem Engagement. Es ist selbstverständlich verständlich, dass man die eigene Branche in Schutz nimmt. Das gehört sich auch so. Man beschmutzt nicht das Nest, in dem man selber sitzt. Ansonsten hat man letztendlich selber den Schaden.

  16. Mehr Bienenvölker? Bitte sachlich bleiben. Die Zahl der Wildbienen geht weiterhin dramatisch zurück. Ist ihr Artikel also auch auf Spiegelniveau?

    • Scheibenkleister. Auch so ein Narrative, dass geglaubt werden muss, ohne dass es mit den Fakten kompatibel ist.

  17. Narrativ ist für mich das Unwort des Jahres. Ich habe es bei http://www.unwortdesjahres.net eingereicht. Da eine kritische Auseinandesetzung mit Narrativen gegen die von Mächtigen gewünschten Narrative wirken könnte und das Wort/Unwort des Jahres augenscheinlich ein Mittel zur Unterstützung der Narrative der Mächtigen ist (Stichwort Heißzeit), wird das Ganze im Sande verlaufen.

  18. Den Kommentar von Michael Theren möchte ich noch ergänzen: Eike Christian Hirsch, Theologe (aber echter, nicht von der Kategorie Kathrin Göring-Eckardt) und Philosoph, besonders bekannt durch seine geistreichen, dabei unterhaltsamen Sprachglossen („Deutsch für Besserwisser“ etc.), schreibt zum Thema Weihnachtsmann unter anderem:
    „Zunächst gab es nur den Heiligen Nikolaus mit seinem Knecht Ruprecht. Die beiden erschienen seit eh und je Anfang Dezember mit Sack und Rute. Diese bedeutende Rolle für einen katholischen Heiligen mochte ein gewisser Martin Luther nicht mehr dulden. Um auch diesem Heiligen das Wasser abzugraben, führte der große Reformator den Weihnachtstag als den wahren Tag der Geschenke ein. Er wollte damit dankenswerterweise das Jesuskind wieder mehr in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken. Erreicht hat er aber leider das Gegenteil. Gebessert hat er nur die Katholiken: bei denen kommt seitdem das Christkind.
    Der von Luther vertriebene Sankt Nikolaus aber tauchte in protestantischen Ländern als Weihnachtsmann wieder auf und begann, dem Jesuskind erst recht die Schau zu stehlen. Dieser behäbige Kerl im roten Mantel mit Kapuze und wallendem weißen Bart ist dann in unserem Jahrhundert von der Werbung als ideale Figur der Verkaufsförderung entdeckt worden. …“
    Dazu paßt auch, daß er im englischen Sprachraum ja auch „Santa Claus“ heißt (soll von holländischen Einwanderern stammen, bei denen er Sinterklaas hieß).
    J. R. Tolkien hat übrigens schon 1925 über viele Jahre seinen Kindern „Briefe vom Weihnachtsmann“ (im englischen Original „Father Christmas“) geschrieben, von ihm selbst wunderschön illustriert. Der Weihnachtsmann hat einen tolpatschigen Gehilfen, den Polarbären. Ein Rentierschlitten gehört auch schon zu den „Requisiten“ des Weihnachtsmannes.
    Coca-Cola ist auf diese Tradition wohl nur aufgesprungen.

  19. Nun ist die Vorstellung von Frieden Interpretationssache, ein weiteres Narrativ. Frieden kann nur herrschen, wo sich alle einig sind über die Aspekte friedlichen Zusammenlebens. Davon entfernen wir uns jedoch zunehmend.

    Für einige kehrt Frieden ein, wenn alle dem eigenen Glauben huldigen und sämtliche Verweigerer tot sind.

    Für andere kehrt Frieden ein, wenn niemand mehr schweigt und alle der „ganz besonderen“ Verwandtschaft Paroli bieten.

    Wieder für andere ist Frieden, wenn ihre Filterblase dick genug ist, dass nichts Unliebsames mehr hereindringt.

    Manche erklären Frieden und friedliches Zusammenleben zur (täglichen) Verhandlungssache.

    Andere schreiben Frieden herbei und retuschieren den Unfrieden weg.

    Statt friedvolle Bedingungen zu erhalten, wird Frieden von oben verordnet.

    Durch Wegschauen wird die Vorstellung von Frieden aufrecht erhalten.

    Das ist die momentane Realität außerhalb des eigenen, gestaltbaren Umfelds.

    Umso mehr wünsche ich Ihnen allen inneren und äußeren Frieden und eine schöne Weihnachtszeit.

    • Damit Menschen auf der Erde in Frieden leben, müssen sich nicht alle einig sein. Ob Menschen in Frieden und angemessenem Wohlstand auf unserer schönen Erde leben, darüber entscheiden eine „handvoll“ Personen aus Politik und Wirtschaft. Menschen wollen in Frieden leben. Sie schlagen sich nur dann gegenseitig die Köpfe ein, wenn Eliten aus Politik und Wirtschaft das so wollen, wenn sie von diesen Leuten dazu animiert und angeleitet werden.

      • Frieden ist für mich nicht nur die Abwesenheit von Krieg und nicht an die Quantität materiellen Wohlstands gebunden. Er ist viel weniger von den Eliten geprägt als von den Vorstellungen, den Werten und den Verhaltensweisen der Menschen in den (kleinen wie auch großen) Gemeinschaften, aber auch der Individuen. Da diese Wertvorstellungen sehr unterschiedlich sind, gibt es Grenzen und Gesetze. Zur Zeit wird bei uns so getan, als gäbe es diese unterschiedlichen Wertvorstellungen und Verhaltensweisen nicht oder als spielten sie keine Rolle für den Frieden in einer Gesellschaft.

  20. Nach dem Nationalsozialismus und dem Kommunismus/Sozialismus hat sich in Deutschland eine neue Ideologie festgesetzt: Der Globalismus (Das ist etwas anderes als Globalisierung. Die gab es schon immer. Marco Polo. Kolumbus etc.)
    Globalismus ist eine Mischung aus Neoliberalismus und Kulturmarxismus und widerspricht, wie alle Ideologien, dem Wesen des Menschen. Wie alle Ideologien wird auch diese scheitern an der Realität. Nur zu welschen Preis. Bezahlt wird immer mit Geld und mit Blut.

  21. Die weltliche Kirche…der Vatikan…hält uns seit seiner Gründung in einen Narrativ fest…das Narrativ von der Geburt Jesus, seine Leben und seinen Tod.

    Das Leben Jesus fällt mit der Wintersonnwende gleich…die Geburt für das Licht des Leben…für die Wintersonnwende an dem die Tage wieder länger werden.

    Der Tod Jesus fällt mit der Aussaat im April (Ostern) zusammen…Ostern (Fastenzeit) wird nach dem Mondkalender berechnet. Das Korn kommt in die Erde um als Pflanze (Nahrung) aufzuerstehen. Jesus wird gekreuzigt um dann aufzuerstehen.

    Pfingsten…das Fest des heiligen Geist…fällt in die Wachstumsperiode der Pflanzen….man bettet für ein gutes Wachstum…das der Geist = Wachstum in die Pflanzen „einfährt“…damit es eine gute und reichliche Ernte gibt.

    Damit wären wir dann beim nächsten großen kirchlichen Festtagsreigen im Jahr…dem Erntedankfest….man dankt Gott/Jesus für die gute Ernte. Man opfert…gibt ab…für den Zehnt an die Kirche….man dankt also Gott und damit die Kirche für ein gutes Jahr…in dem man spendet/abgibt.

    Und so schließt sich der Kreislauf…der Monat November ist den Toten…der Erinnerung wieder vorbehalten…bevor der Kreislauf mit der WEIHEN – NACHT wieder von vorn beginnt.

    Man sieht also…die Kirche hat sich einfach den Riten/Ritualen der „Heiden“…Naturvölker in Europa bedient…der Kelten….der Germanen usw.
    Die Kirche hat sich hier nur draufgesetzt um selbst die Deutungshoheit über die Völker/Menschen zu erlangen. Darum unterschieden sich die Linke Gesinnung und der kirchliche Jesus Kult auch nicht so sehr von einander….beiden geht es um die Deutungshoheit…die Beherrschung der Gesellschaft…um Macht und Einfluss…um Steuerung, Unterdrückung, Zwangsabgaben….usw.

  22. Eine Gesellschaft braucht verbindliche soziale Normen.
    Nur dann – und erst dann – funktionieren auch gesetzte rechtliche Normen.

    Wir erleben nun seit einiger Zeit vereinzelt das Phänomen, dass gesetzliche Normen durch die Gesellschaft, hier deren Teilmenge „Politik“, nach ihrem Gusto „ausgelegt“ werden. Zumindest wird das von einem anderen Teil der gesamten Gesellschaft so wahrgenommen.

    Diese „Schleifung“ setzt sich jetzt auch fort in den bisher als verbindlich geltenden sozialen Umgangsusancen miteinander. Die „Abtragung“ der einst religiös begründeten Verbindlichkeiten, Erosion kann man das nicht nennen, da es eine gewillkürte, keine naturgegebene Entwicklung ist, ist deswegen so dramatisch, weil hier offenbar nicht rechtsnormative Gesetzmäßigkeiten aufgegeben werden sollen.

    Das entbehrt nicht einer gewissen Tragikomik, da ja gerade diese, beispielsweise herausragend in der Bergpredigt festgelegten, sozialen Normen dafür herangezogen werden, gesellschaftliche Veränderungen zu begründen.

    „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ ist ein zutiefst christlicher Grundsatz, der auch den „Heiden“ zuteil wird, die in anderer Religion der Verfolgung ausgesetzt sind und so als „unwertiger“ angesehen werden müssen.

    Je weiter wir uns also von den christlich-religiös gesetzten Verbindlichkeiten entfernen, desto geringer wird auch deren Wert werden.

    Das gibt zu Befürchtungen Anlass, über die ich hier lieber nicht weiter spekulieren möchte. Das Vakuum, das entsteht oder schon entstanden ist, wird derzeit nicht mit adäquatem neuen Denken erfüllt. Die Rede des Bundespräsidenten zeigt das auch deutlich, wenn er die fehlende Güte des Kommunikationsprozesses in der Gesellschaft anprangert. Auch dies erzeugt ein gewisses, wenn auch sarkastisches, Amusement; denn gerade dieser hat mit seinen gezeigten „musikalischen“ Empfehlungen und dem Loben des Einführens von „Gesinnungstagen“ entscheidend dazu beigetragen, die Voraussetzungen für Kommunikation einseitig werden zu lassen.

    Ein Schelm, wer sich dabei an gesetztes „Orwellsches Zwiedenken“ erinnert fühlt.

  23. Wann endlich endet diese alptraumhafte Endlosserie in Deutschland? Warum sind die Menschen so dumm, so leicht manipulierbar? Wenn ich gläubig wäre, könnte ich schwören, hier hat der Teufel die Finger im Spiel.
    Ich bin im falschen Film und komme einfach nicht heraus, „und ewig grüßt das Murmeltier“.
    Hier schreibt ein Mönch vor 2000 Jahren eine Geschichte auf, die sich angeblich schon 80 Jahre zuvor zugetragen haben sollte. Man verinnerliche, was ein „Stille Post“-Spiel nach 80 Jahren Mund zu Mund – Übertragung noch an Wahrheitsgehalt (wenn überhaupt) gehabt haben mochte, dort schreibt ein von der Sonne durchgeknallter Beduine ein Manifest auf vor fast ebenso langer Zeit. Die List ließe sich verlängern. Heutzutage wird jegliches Sendungsbewußtsein auf eine religiöse Ebene gepackt und: die Menschen glauben wieder (oder immer noch).
    Ich frage mich ernsthaft, warum sich die Menschen für die Krone der Schöpfung halten.
    Fröhliche Weihnachten.

  24. Narrative sollen Denkklischees erzeugen, den Verstand der Menschen vernebeln und deren Kritikfähigkeit herabsetzen oder gar eliminieren; denn Argumente können danach anstrengungslos durch Schlagworte ersetzt werden. Sie sind eigentlich nichts anderes als eine „Anwendungssoftware“ für den infantilisierten Menschen der Postmoderne, der ohnehin ständig im „App-Store“ nach passenden Denkstützen sucht.

    Richtig! Wir sollten daran festhalten („Friede den Menschen auf Erden“), aber bitteschön nicht mit Heinrich Bedford-Strohm und Reinhard Marx, die so weit von der Bergpredigt entfernt sind wie mittelalterliche Ablaßpfaffen.

  25. Geht man nach den Geschichten von Tausendundeiner Nacht, ist das Narrativ (also die Erzählung, von lat. narrare) ja eine das Überleben sichernde List, die in kongenialer Meisterschaft von des Wesirs Tochter Scheherazade und ihrer, sie stetig mit Fortsetzungen versorgenden, Schwester Dinharazade zur höchsten Blüte getrieben wurde und tausende Frauen davor bewahrte, Opfer der verletzten Ehre des Königs zu werden und einen Kopf kürzer gemacht zu werden.

    Selbst im zu Ende gehenden Jahr 2018 sind solche Geisteshaltungen und die daraus resultierenden Praktiken im Nahen und Mittleren Osten immer noch verbreitet und akzeptiert
    (man denke nur jüngst an die beiden Norwegerinnen).

    Braucht es deshalb heute wieder Narrative und sind darum so viele im Umlauf, um etwa dem Deutschen Michel weiterhin scheinbar sein sorgenfreies Überleben zu sichern und ihn u.a. glauben zu machen, dass Migration die Quelle allen Wohlstands, auch und gerade für die die kulturelle Bereicherung aufnehmende Gesellschaft, sei, wie es der UN Migrationspakt in seinem penetranten Narrativ zu suggerieren versucht?

  26. „In den USA wird statt „Happy Christmas“ neuerdings „Happy Hollidays“ auf die früheren Weihnachtskarten gedruckt. “

    Der deutsche neue Narrativ „Happy neue völlige Substanzlosigkeit“. Das beste Narrativ um sich als Volk in Nichts aufzulösen.

  27. Gerade durfte ich (erneut) in der Kirche erleben wie das alte Narrativ überarbeitet wird : „die Flüchtlingsfamilie Maria und Josef“ – dabei waren es doch bisher immer rechtstreue Bürger, welche dem Aufruf ihres Oberhauptes folgten…

    • Unfassbar schmerzhaft ist die vorauseilende Unterwerfung der politisierten Vertreter und der politischen Mitläufer der beiden Kirchen in Deutschland. Für mich war das damals, im 2016, nachdem die obersten Vertreter der beiden Kirchen in Deutschland ihre Kreuze im Jerusalem abgenommen hatten, ein definitiver Grund aus der katholischen Kirche auszutreten. Weihnachten feiere ich trotzdem und gläubig bin ich auch geblieben. Nur so eine Kirche dazu brauche ich dazu nicht.

    • Neu ist dieses Narrativ nicht – und auch nicht falsch. Nur wird es neuerdings von manchen verdreht und mit der Geburt Jesu verwechselt.

      „Als die Sterndeuter wieder gegangen waren, erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Ägypten; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten. Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten.“ (Mt 2,13-14)

      • Dem Evangelist war offensichtlich entgangen, dass Herodes bereits 4 vor Christus starb und seine Flucht nach Ägypten zumindest bezüglich der Begründung eine Fake News darstellt.

      • So oder so eignet sich das Narrativ nicht für die moralische Rechtfertigung der deutschen Migrationspolitik. Jesus wäre ein politisch Verfolgter gemäß deutschem Asylrecht gewesen. Die Familie floh nicht vor Krieg oder Armut sondern das Kind Jesus sollte gezielt aus politischen Gründen getötet werden.

        Man kann also mit gutem Gewissen auf den Unterschied verweisen, wenn in Bezug auf die Migrationspolitik auf die heilige Flüchtlingsfamilie verwiesen wird.

      • Jesus soll tatsächlich 6 oder 7 Jahre vor der christlichen Zeitrechnung geboren worden sein. Damit würden die Angaben des Evangelisten wieder stimmen.

  28. Der Bundespräsident hat sich gemeldet und ruft die Deutschen auf durchaus zu streiten mit denen, die anderer Meinung sind. Das aber ist gegen den Migrationspakt, wonach sich die unterzeichnenden Länder dazu verpflichten, dem Migrationspakt entgegenstehende Meinungen zu unterdrücken. Also, was gilt ezzad?

    • Die Meinung muss gar nicht unterdrückt werden. Die meisten Medien machen das schon durch den selbst verpassten Maulkorb, und das seit Jahren schon. Wie man aber Medien wir diesem hier beikommen will, wird interessant sein.

    • Der BuPrä meint natürlich, sich mit denen zu streiten, die anderer Meinung sind als es der Migrationspakt vorgibt. Insofern gilt beides.

  29. Ich mutmaße, daß Narrative für Narren ausformuliert werden. Irgendwie sind die beiden Worte verwandt.

    Willst du eine Marschrichtung? Hier ist dein Narrativ!

    Die Weihnachtstage sind aber meine solide Basis und Bezugsebene. Leute, die Weihnachten leugnen und umbenennen, sollten lieber zu Narrativen greifen…

  30. Gerade zu Weihnachten, „Friede den Menschen auf Erden“, sollte man evtl. auch die großen Kirchen einmal erinnern, dass zu ihrem originären Auftrag das Kümmern um die menschliche Seele allgemein zählt und nicht die engagierte PARTEIpolitisierung – und dass das Böse immer und überall ist, jedenfalls keineswegs auf eine bestimmte Gruppe der Gesellschaft abonniert.

    Auch Menschen in der Mitte oder links oder sonstwo … können falsch handeln und denken. Kirche sollte differenzieren, um glaubwürdig zu sein.

    Wie fragte doch Ulf Poschardt (Die Welt) zu Recht: „Wer soll eigentlich noch freiwillig in eine Christmette gehen, wenn er am Ende der Predigt denkt, er hat einen Abend bei den Jusos bzw. der Grünen Jugend verbracht?“ Nächstenliebe erstreckt sich nicht nur auf linksgrüne Positionen und Migranten/Minderheiten. Auch andere Menschen zahlen Kirchensteuern (tragen finanziell zum Bestand der Kirchen und ihrer Einrichtungen bei), sind anständige Bürger und haben den Respekt der Kirchen verdient.

  31. Weihnachten ist, wenn Kirsty MacColl mit den Pogues singt:

    „[…]They got cars big as bars
    They got rivers of gold
    But the wind goes right through you
    It’s no place for the old
    When you first took my hand on a cold christmas eve
    You promised me broadway was waiting for me
    You were handsome you were pretty
    Queen of new york city when the band finished playing they yelled out for more
    Sinatra was swinging all the drunks they were singing
    We kissed on a corner
    Then danced through the night.

    And the boys from the nypd choir were singing Galway Bay
    And the bells were ringing out for christmas day.[…]“

    Und das lassen wir uns nicht von Marx und Bedford-Strohm vermiesen.
    Merry Christmas.

  32. Kevin Kühnert, der Jusovorsitzende, hielt das Narrativ vom bösen, rechtslastigen, aufmüpfigen, majestätsbeleidigenden Maassen und von den Verfolgungsjagden und Pogromen der Chemnitzer für so mächtig und unzweifelbar, dass er sich sogar dazu verstieg ein lebenslanges Berufsverbot für den entlassenen Maassen zu fordern, weil der das Narrativ anzweifelte. Kein Qualtätsmedium hat das kritisiert. Er hätte auch Sippenhaft fordern können ohne auf Kritik zu stossen, denn er betonte und verstärkte das Narrativ.

  33. das Video von Chemnitz wurde ja von Merkel und ihren Regierungssprecher mal schnll und spontan als authentisch gehalten ,woraus man dann eine Hetzjagd auf Migranten zelebrierte,mit tatkräftiger Unterstützung der sogenannten Leitmedien..
    Was unterscheidet Merkel und ihre Jünger eigentlich von dem Märchenakrobaten vom Spiegel??
    Nichts,aber auch gar nichts….Wenn die Politik aus ideologischen Gründen Lügen vorleben,muss man sich nicht wundern,wenn es naive Journalisten nachaffen..

    Niemand von den Leitmedien hatte mal recherchiert,welchen Wahrheitsgehalt das Video,welches von der dubiosen anonymen Gruppe oder Einzelperson Antifa-Zeckenbiss verbreitet wurde,denn wirklich hat..
    Alle Leitmedien berichteten so,als ob dieses Video wohl absolut wahrhaftig ist!
    Tichy klärte die Wahrheit auf,aber danach war bei den Leitmedien Schweigen im Walde und die Mär,dass es Hetzjagden in Chemnitz gab,ist teilweise immer noch präsent..
    Chemnitz und seine Bürger wurden genauso diffamiert,wie die kleine Stadt in den USA und ihre Bewohner,die ja pauschal von Relotius verunglimpft wurden..
    Ich warte auf den Tag,wo sich Medien und Politeliten bei den Bürgern vonChemnitz für die Fake News,die von den Leitmedien verbreitet wurden,endlich entschuldigen!!
    Von Merkel kann man diese Demut nicht erwarten!

  34. „Vielleicht sollten wir doch daran festhalten.“

    Grossartig, Herr Tichy!

    Sie verdienen den erkennbar stabilen Erfolg von TE wirklich, und sind persönlich auch Garant dafür, dass er weitergehen wird.

    Deshalb, wenn ich mir dieses feinsinnige gegen-den-Strich-Bürsten erlauben darf, kann TE auch ohne Probleme weiter auf meine finanzielle Unterstützung verzichten, die ich aus grundsätzlichen Prinzipien all den Publikationen verweigern muss, die meine Kommentare gelegentlich wegzensieren… 😉

    • Jetzt wollten Sie mich aber extra ärgern, liebe Redaktion… Aber Ätsch, an Heiligabend lasse ich mich nicht ärgern…

      Denn wie Herr Tichy schon so richtig gesagt hatte: „Friede den Menschen auf Erden“…
      😉 😉

      • @Falk Kuebler

        ….möchte mich nicht einmischen, aber der sehr einseitige Monolog zwischen Ihnen und Ihnen, bedarf einer faktischen Ergänzung. Der von Ihnen zitierte Ausspruch des Herrn R. Tichy, stammt nicht von ihm, sondern aus dem Lukas Evangelium, Vers 14 und lautet tatsächlich:

        „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden unter den Menschen seines Wohlgefallens“.

        Warum Herr Tichy den Satz nicht vollständig zitiert hat, entzieht sich meiner Kenntnis, aber vielleicht können wir ja eine erhellende Antwort aus dem Olymp herbei beten.

        Ob unter den „Menschen seines Wohlgefallens“ auch Antichristen aus dem Morgenland gemeint sein könnten? Meiner Ansicht nach ja oder kennen sie irgendeine andere Religion, die uns Schweine nennt?

      • Nun ja, liebe Frau Levante, zunächst mal war ich nicht sicher, ob Ihr Kommentar Ironie enthält. Die ist ja manchmal schwer zu erkennen, wie ich selbst sehr wohl weiss als jemand, dessen Kommentare fast immer von (wie ich glauben möchte) milder Ironie geprägt sind…

        Mein ernsthaftes Bravo für Herrn Tichy hatte seinen Erhellungungen zum Instrumentarium des „Narrativ“ gegolten, für die er die Weihnachtsgeschichte wohl nur als Aufhänger verwendet hat.

        **
        Soweit nochmal zu den wirklich wichtigen Dingen des Lebens, nämlich mir selbst 😉

        Aber Ihr Kommentar hat eine interessante Frage eröffnet, nämlich wie ausgrenzend (in dieser Beziehung dann milde koranähnlich) Gedanken im neuen Testament sein könnten?

        Ihre dies unterstützende Version „…Friede auf Erden unter den Menschen seines Wohlgefallens“ scheint der Lutherbibel von 1984 zu entstammen, während die 1912-er Version „…Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen“ zu lauten scheint.

        Tja, möchte ich leicht resigniert sagen, ob Gott jetzt ein Identitärer war oder nicht, das hängt anscheinend davon ab, wann der zu dieser Frage zuständige Analyst Luther übersetzt worden ist… 😉

        P.S.: Zu meiner Ausgangsfrage: ich vermute jetzt doch, dass Ihr Kommentar eher nicht ironisch gemeint war…

  35. das „moderne“ Design des Weihnachtsmannes mag von der Coca Cola Company stammen, Mythos und Abbild des Weihnachtsmannes sind dagegen uralt und in vielerlei Formen bei den Nord- und Mitteleuropäern bekannt….

    Das Kind bitte nicht mit dem Bade ausschütten und frohe Weihnachten, wessen Geburt man auch immer begeht…

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