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Alles hat seine Grenzen

Der Preis der Toleranz

15.12.2018

| Lesedauer: 5 Minuten
Toleranz heißt Duldsamkeit, Toleranz ist Ertragen. Toleranz ist nicht Offenheit, Toleranz ist nicht Prüfen, und Toleranz ist nicht Klugheit. Zu tolerieren bedeutet zu dulden und zu ertragen.

Sie sind Feen, zauberhafte Zauberkreaturen. Ein Windhauch nur, ein kleiner, unbeabsichtigter Hauch wie das allzu schnelle Zuschlagen der Zimmertür oder ein Gegenargument, und schon kann das Gespinst ihrer zarten Flügelein brechen. (Deshalb schließen sie sich ja auch in »safe spaces« ein, sichere Räume, wo kein Lüftchen und kein widersprechender Gedanke ihr fragiles Wesen gefährden kann.) – Sie sind Feen, feingeistige Fabelwesen, und sie streuen ihren Feenstaub in die Augen der Schlafenden und sie machten das Sandmännchen zur Kanzlerin, und wir wissen nicht, wann, wieso und wohin ihr Feenstaub fallen wird. Nein, wir wissen nicht, wie wir auch sonst so vieles über das Leben nicht wissen, und das ist doch der Zauber, dass wir nicht wissen, was diese flatternden Viecher sich dabei denken!

Der neue magische Zauberstaub heißt Toleranz, und kein Mensch kann erklären, wann, warum und wohin er gestreut wird.

Dulden und Ertragen

Niemand kennt die Regeln, nach denen die erlaubte Meinung ihre Toleranz wie Feenstaub übers Land streut, wen sie trifft und wem sie ihre Toleranz erspart. Rosa Spielzeug für Mädchen gilt als sexistisch, aber ein religiöses Kopftuch schon für kleine Mädchen, das zu akzeptieren ist angeblich tolerant. Biologische Unterschiede zwischen Mann und Frau festzustellen das ist angeblich sexistisch, aber ein mit Religion verwobenes Patriarchat, das ein Wertigkeits-Gefälle zwischen Mann und Frau religiös festschriebe, das wäre zu tolerieren. Gedanken wie diese, die Sie jetzt lesen, wo die linke Doktrin hinterfragt wird, die machen den Toleranten große Angst und sollten »de-plattformed« werden, aber die Angst vorm Weihnachtsmarktbesuch und das Mobbing der einheimischen Minderheit in Schulen, das nicht zu dulden, das erscheint denen als intolerant.

Toleranz heißt Duldsamkeit, Toleranz ist Ertragen. Toleranz ist nicht Offenheit, Toleranz ist nicht Prüfen, und Toleranz ist nicht Klugheit. Zu tolerieren bedeutet zu dulden und zu ertragen. Und, wenn Politiker und Journalisten es sagen, bedeutet Toleranz: das Volk soll dulden und das Volk soll ertragen.

Die misshandelte Frau, die ihren prügelnden Mann erträgt, weil blau geprügelt zu werden ihr noch immer weniger schmerzhaft erscheint als die Einsamkeit, die ist dem Wort nach tolerant. Der christliche Märtyrer, der im Kolosseum von wilden Löwen zerfleischt wurde, weil von Reißzähnen zerrissen zu werden ihm weniger schmerzhaft erschien als seinen Glauben zu verraten, der hat auch geduldet, der war auch den Römern gegenüber tolerant. Und ja, der Kontinent, der sich die Lehren aus der Geschichte, die Lust an der Gegenwart und die Hoffnung auf die Zukunft stehlen lässt, weil Tod und Angst zu ertragen ihm weniger schmerzhaft erscheint als »rechts« genannt zu werden, hat der ihn schon erklommen, den letzten Gipfel der Toleranz?

»Sei tolerant« ist neues Deutsch für »dulde, ohne zu klagen«.

Ich will nicht dulden, ich will nicht ertragen müssen, und ich will nicht ertragen wollen sollen.

Der Preis der Toleranz

Wir haben eben vom Attentat am Weihnachtsmarkt in Straßburg gehört. Nach aktuellem Informationsstand hat ein bekannter Verbrecher, der nebenberuflich als religiöser Extremist unterwegs war, drei Menschen getötet und weitere verletzt. Ich schrieb »religiöser Extremist«, welche Religion war es also, welche da missverstanden wurde? Hinduismus? Buddhismus? Rastafari? Schamanentum? Druidentum? – Nein, keine der genannten Religionen. (Die Auflösung erfahren Sie etwa bei faz.net, 12.12.2018.)

Der mutmaßliche Attentäter war in Frankreich geboren, war auch in Deutschland unterwegs, und er hatte nordafrikanische Wurzeln. Und wir wissen, in welcher Community er sich bewegte. Man könnte nun feststellen, dass es eben so ist, das neue tolerante Europa, und dass Terror eben der Preis der Toleranz ist. Je toleranter desto tot. Läge man falsch?

Nun, dieser Anschlag hat zwei Besonderheiten, welche aber dem Muster nicht widersprechen, sondern es vielmehr nachzeichnen!

Erstens: Beim Anschlag von Straßburg entblößten sich die Parlamentarier des benachbarten EU-Parlaments als Heuchler des Tages. Diese Großkopferten, die tagaus und tagein über Mauern und Rechtspopulisten schimpfen, die groß die Toleranz predigen, verbarrikadierten sich und wollten ihre Gebäude nicht verlassen, bis die Gefahr vorbei war. Wo waren denn die Toleranz und Offenherzigkeit der Schwätzer plötzlich hin? Ist es am Ende gar so, dass Mauern dafür da sind, Menschenleben zu schützen? – »Wasser predigen, aber Ischias haben«, oder so ähnlich.

Zweitens: Der mutmaßliche Attentäter von Straßburg war von Deutschland nach Frankreich abgeschoben worden. Mit anderen, eiskalten Worten: Deutschland war intolerant gewesen und das hat womöglich einen Anschlag in Deutschland verhindert. (siehe z.B. bild.de, 12.12.2018)

Es scheint, dass die unangenehmste Lehre aus der Ära gutmenschlichen Wahns ist: Toleranz tötet, Intoleranz kann Leben retten. (Siehe auch: Die Schuld der Gutmenschen)

Nicht zu dulden

Es ist wahrlich nicht neu, dass Politiker und andere Mächte dem Volk einreden, das Ertragen dessen, was die Politik ihnen einbrockt, sei ein moralischer Wert. Manche sagen, das ganze Geschäftsmodell der Kirchen sei darauf ausgerichtet (gewesen), dem Volk ertragen und dulden zu helfen, was Schicksal und Fürsten ihm antaten.

Früher sagte man: Ertrage was dir heute angetan wird, dann wirst du im Himmel belohnt werden – und nicht zu ertragen sei Sünde. Heute sagt man: Dulde was dir heute getan wird, und du wirst immerhin als toleranter Mensch gelobt werden – und nicht zu dulden sei Rechts.

Es ergibt ja aus deren Perspektive durchaus Sinn, dass Regierungen und Propagandisten so viele Millionen in Kampagnen fürs Ertragen investieren. Das war im Mittelalter so und das ist auch heute so, und auch heute sind es auffallend oft Kirchenmänner, die das Volk aufrufen, die Möglichkeit des Todes für die »gute Sache« zu ertragen.

Ich will meinen Nachbarn nicht dulden und nicht ertragen, ich will eine klare Wand ziehen zwischen ihm und mir – und ich will ihm dort, und genau nur dort, begegnen, wo es ihm und mir, uns beiden also, angenehm ist. Meinem Nachbarn das generelle Recht zu geben, in meine Kreise einzudringen, würde ja auch bedeuten, dass ich mir das Recht nähme, in seine Kreise einzudringen! Ich will von meinem Nachbarn in Ruhe gelassen werden, und ich lasse ihn in Ruhe. Ich will von meinem Nachbarn lernen, wenn und insoweit es in meinen Plan passt, doch ich will nicht ertragen, seine Ideologie aufgezwungen zu bekommen – und ansonsten als »Ungläubiger« oder »Hund« bezeichnet zu werden.

Wer waren denn die Communities, innerhalb derer der Attentäter von Straßburg eine Heimat fand? Wo wurde ihm beigebracht, Ungläubige zu hassen? Was bedeutet es, dass Europa diese Communities duldet und erträgt?

Es bleibt ein Rätsel, warum die Feen der richtigen Meinung ihren Zauberstaub der Toleranz an die eine Stelle streuen und an die andere Stelle nicht. Lassen Sie uns die Feen dorthin verbannen, wohin sie gehören, nämlich ins Reich der Märchen.

Ein Leser schreibt mir, heute: »… fühlen Sie sich auch so, mit Verlaub, Scheiße, wenn der eigene Schwanengesang wie eine unendliche Litanei wirkt«?

Ich antworte: Wenn der moralische Kompass funktioniert, wird auch heute dort Norden sein, wo es gestern war. Ich habe Ihnen die Mechanik meines moralischen Kompasses in Relevante Strukturen vor- und offengelegt.

Meine Vorhersage bleibt die gleiche, und damit mein Ratschlag auch: Solange Menschen nicht ihre Kreise (ihre »relevanten Strukturen«) erkennen, ordnen und schützen, werden sie nicht glücklich sein. Eine Gesellschaft aber, die ihren Bürgern das Glück unmöglich macht, die Duldsamkeit lehrt wo Selbstschutz angebracht wäre, wie will sie die Prüfungen der Zukunft bestehen?

Besser als Toleranz

Viele der Zahlen und Fakten, sei es bei Kriminalität, bei sozialem Frieden oder bei Antisemitismus, widersprechen den Versprechungen der Toleranz-Lüge diametral. Es sind gerade »tolerante« Staaten, in denen Weihnachtsmärkte zu Gefahrenzonen wurden, wo die Gefängnisse immer voller werden, die Polizei überfordert ist und die Bürger aus Angst um die Zukunft ihrer Stadt und ihrer Kinder verzweifeln.

Es ist Zeit, allerhöchste Zeit, das Toleranz-Dogma zu prüfen: Wem nutzt es wirklich? Welche Gründe sprechen für blinde, suizidale Toleranz außer dem moralischen Druck der Meinungseliten?

Lasst uns den Politikern zurufen: Leitet die Menschen an, ihre Kreise zu ordnen! Erlaubt und helft den Menschen, sich zu schützen vor jenen, die ihre Kreise schwächen wollen! (Und wenn ihr es nicht tut, werden die Bürger nach anderen Politikern rufen – es ist dem Menschen angeboren, wie das Atmen und der Herzschlag, seine Kreise ordnen und schützen zu wollen. Würdet ihr versuchen, mit moralischen Argumenten dem Menschen das Atmen auszureden?)

An uns Bürger aber: Prüft eure Duldsamkeit! Überdenkt euer Ertragen! Ordnet eure Kreise und schützt, was euch wichtig ist. Duldet weniger, und duldet nicht jene, welche euch nicht dulden. Ertragt nicht, was euch gefährlich ist. Streckt die Hand zur Hilfe aus, doch zieht sie zurück, wenn man euch in die Hand zu beißen droht.


Dieser Beitrag erschien zuerst auf dushanwegner.com.

Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.

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48 Kommentare

  1. Gerade diejenigen, die laut die Toleranz einfordern, verhalten sich mit am Intolerantesten gegenüber Zweiflern, Kritikern, Andersdenkenden. Sie sind am wenigsten bereit, zu dulden und zu ertragen, wenn sich Menschen ihrem Meinungsdiktat nicht beugen wollen.

  2. Passt, Dushan,
    … wie die weltliche Faust aufs‘ tolerante Feen-Auge. Aua 😉

    Denn genau dieses – in Wirklichkeit feige bzw. hinterhältige – ‚moralische‘ Zudrücken desselben VERSCHÄTZT inzwischen die nötige Distanz, um seinen Seh-Nerv überhaupt erhalten zu können.

    Da, wo mindestens Deckung angesagt wäre, werden die eigenen Fäuste herunter genommen. So, als sei es normaler, weltweiter Standard, dass Gegner dann ebenso ’nett‘ ihren Angriff abblasen.
    Man stelle sich eine vergleichbare Taktik mal beim Fußball vor: Torwart und Verteidigung machen das Tor frei, um damit die andere Mannschaft MORALISCH am Schießen und Gewinnen zu hindern… Löw wäre wohl schon lange Geschichte – logisch … 😉

    Wo leben und was fühlen Menschen,
    … die entweder von sich aus ‚überzeugt‘ von solchen lebensfernen (RE-)Aktionen sind? Oder – noch schlimmer – sich zu diesem UNnatürlichen Irrglauben verführen lassen?
    Hoffen diese Leute tatsächlich, dass UNSER Verständnis von ‚Moral‘ ganz von alleine ansteckend wirken wird?

    ► Was für ein Cäsarenwahn in der deutschen Politik
    ► Was für indoktrinierte Selbstmord-Wähler
    ► Was für ein verdummter, buckelnder, käuflicher, feiger … MS-Journalismus, der für Selbstzerstörung auch noch Propaganda macht – und Kritiker MUNDTOT !!

    ——————
    PS
    Gestern bekam ich 1 Woche SPERRE und weitere Androhungen von WELTonline wegen meines Kommentares zu:
    ►’BGH hält Regelung zu Kinderehen für verfassungswidrig‘
    https://www.welt.de/politik/deutschland/article185518466/Kinderehen-Bundesverfassungsgericht-muss-Verbot-in-Deutschland-pruefen.html

    ► Mein angemahnter Kommentar dazu:

    Angenommen,
    … diesem syrische Mann wird sein ‚kultureigenes‘ Anliegen auch in DE erfüllt, bin ich mal gespannt, wann der erste deutsche Pädophile auf die Idee kommt zu konvertieren… – um sich in einem islamischen Land ein kleines Mädchen zu kaufen, dort vor Ort ‚rechtmäßig‘ zu heiraten und dann mit seinem Missbrauchsopfer auch hier ‚legitim‘ zu leben …

    Das wird dann nämlich über kurz oder lang möglich sein, denn wie heißt es doch so schön?
    Genau –► Gleiches Recht für alle!

    ——————
    So weit sind wir schon.
    Sogar WARNUNGEN verstoßen inzwischen gegen die ‚Netiquette‘.

    Weiß jemand, wie man sich gegen solche Moderatoren-Willkür wehren kann?

    • **
      Ihre Ausführungen über die Korrelation von (falschverstandener blinder naiver) Toleranz und der zugrundeliegenden Feigheit der Toleranzgebenden treffen m.E. ins Schwarze.

      Hierzu…

      „Modernes Toleranzverständnis – Feigheit vor der Wirklichkeit der Unterschiede…“
      (Elmar Kupke *1942, deutscher Aphoristiker und Stadtphilosoph)

    • Ich weiß nur eines, evtl. vorhandenes online-Abo kündigen.

    • Bitte noch etwas warten, die stehen schon auf der Enteignungsliste….

  3. „Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft“
    vermute : Autor wohl ein antiker Klassiker

    • Ihre Vermutung stimmt, das sagte bereits Aristoteles.

  4. Niemand kennt die Regeln? Das ist so nicht richtig. Die Regeln sind sogar sehr einfach:
    Regel 1: Der Linke Mob hat immer recht.
    Regel 2: Sollte der Linke Mob einmal nicht recht haben, tritt automatisch Regel 1 in Kraft.

    Höflichkeit und Zuvorkommenheit (civility) sind eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr. In diesem Umfeld hilft das alte Testament („Auge um Auge…“) eher weiter.

    Wer sich auf das Spiel des linken Mobs und der „snow flakes“ einlässt und weiterhin auf Höflichkeit und Zuvorkommenheit baut, wird in nicht allzu ferner Zukunft aufwachen und feststellen, dass man alle Freiheiten, das Land und die Heimat verloren hat. Aber man kann mit stolz geschwellter Brust verkünden, dass man Höflichkeit und Zuvorkommenheit bis zum letzten Atemzug bewahrt hat. Die Nachkommen werden dann zu ewigem Dank verpflichtet sein…

  5. Es geht eigentlich um eine nicht so große aber sehr laute und aggressive Gruppe, die von Toleranz besessen ist. Nach verschiedenen Schätzungen ist die Zahl von solchen nicht besonders begabten Menschen nicht mehr als 25%.
    Die können allerding, besonders wenn sie noch regieren, einer katastrophalen Schaden verursachen.

  6. Wer gegenüber der Intoleranz tolerant ist, hat veloren. Sinngemäß nach Popper, dem Lieblinksphilosophen von Helmut Schmidt. Seine Nachfolger/innen halten es wohl mehr mit Karl Marx, dem faulen Dummschwätzer.

    • Jeder hatte seine Zeit und Anlass sich zu äußern. Auch Karl Marx. Nur wenn man sich dem Wortsinn von „Toleranz“ nähert, bedeutet es u.a. Akzeptanz und Einverständnis. Hieraus wächst auch Verantwortung, denn das Unterlassen sich einer etwaigen Fehlentwicklung entgegen zu stellen, kann katastrophale Wirkung entfalten.
      Wer übernimmt dann also Verantwortung für Geschlechtertrennung, die Abkehr westlicher Werte, der Gleichberechtigung, der Indoktrination und Fanatisierung von Kinder ?
      Die verantwortlichen Politiker werden sich jedenfalls nicht an ihr Geschwätz von Gestern erinnern.

  7. …oder mit einer falsch gedeuteten Wertigkeit;(!?)
    insbesondere in der Phase von jugendlichem Gruppenzwang können sich aus einer falsch interpretierten Zugehörigkeit fatale Situationen entwickeln.

  8. So ist es. Genau so.

    Vor etwa acht Jahren – mein Sohn war elf oder zwölf – bat er mich am Hermannplatz/Neuköln in der U-Bahn in die hintere freie Viererbank zu wechseln. Ich wusste warum, tat etwas überrascht, tat ihm aber unauffällig auf die vier „südländischen“ provozierend breitbeinig positionierten Jugendlichen blickend, den Gefallen. Einige Stationen weiter schwoll ein immer lauter und unterschwellig bedrohlich werdender Streit der Jugendlichen mit zugestiegenen Fahrgästen an. Wir müssten oder dürften aussteigen. (Es gab noch andere Fahrgäste, die in der Not hätten eungreifen können.)

    Woher mein Sohn das wusste, wollte ich am Bahnsteig von ihm wissen. Er sagte, dass ich es gewesen sei, die ihm ständig eingebläut hätte: Hör immer auf Dein Gefühl, auch wenn dir dein Gefühl nicht recht ist. Ich lächelte und versuchte mir nicht so anmerken zu lassen, dass ich stolz war, bei meiner nicht immer vorbildlichen Erziehung, etwas Elementares richtig gemacht zu haben.
    Ich frage mich oft, was machen die Guten und Edlen in solchen Situationen? Bleiben Sie mit ihrem Kind sitzen und raten ihm: Sei tolerant, ertrage und begib dich in Gefahr? ..
    Grausam wäre das.

    • Jetzt müssten Sie Ihrem Sohn nur noch nahelegen können, daß es vorteilhaft wäre, wenn man nicht nur den Platz räumen, sondern sich im Notfall auch zu verteidigen weiß und ihn am besten in einem Krav-Maga-Kurs anmelden.

  9. Es gibt andere Kulturkreise, in denen Toleranz als Schwäche ausgelegt und ausgenutzt wird. Dies wird bei uns nicht verstanden.
    Grenzenlose Toleranz führt in so einem Fall zur bedingungslosen Kapitulation und damit zur Selbstaufgabe.

    • …ein ganz ausschlaggebendes Argument von tiefgreifendem kulturellem Missverständnis!
      Hier werden weder Sprachkurse noch Kenntnisse des GG Abhilfe schaffen!!!

      • Exakt. Ist das nicht ein Witz, dass gerade die, die von interkultureller Kompetenz überhaupt keine Ahnung haben, sich selbst immer als Experten in diesem Bereich darstellen und Toleranz einfordern, wo sie völlig kontraproduktiv ist? In unserem Land bestimmen Pseudoexperten mit ihren Sitzkreisen den Diskurs.

  10. Ja was ist Toleranz?
    Wer ist tolerant?
    Gibt es Menschen die generell tolerant sind?
    Ich glaube nicht, oder zumindest nur ganz Wenige.
    Nach meinem Empfinden ist es doch eher so, daß Diejenigen
    die von Anderen immer verlangen sie müßten talerant sein,
    damit meinen die Anderen müßten all das tolerieren was Ihren eigenen mehr oder weniger eng gesetzten Vorstellungen entspricht. Entsprechen die Vorstellungen der Anderen nicht genau den Vorstellungen / Ideologien dieser „Toleranz Anmahner“ so ist bei denen überhaupt keine Toleranz diesbezüglich der Anderen Auffassung vorhanden. Im Gegenteil, man meint vielfach diesen Anderstdenkenden deren „Falsche“ Auffassung austreiben zu müssen. Die „einzig richtige eigene“ Auffassung heilige dabei jedes Mittel. Solche Leute die Toleranz auf der einen Seite Toleranz einfordern sind dann ganz und gar untolerant.
    Wollen anderen Vorschreiben was sie als richtig und als falsch zu meinen haben.
    Es gibt auch schon ein Gesetz bezüglich der Meinungsfreiheit nur wird das zumindest zur Zeit ziemlich einseitig angewendet. Diejenigen die Anderen üblicherweise vorschreiben was sie zu Denken haben rufen es an gegen Anderst Denkende um die „Mundtod“ zu machen. Die Anderst Denkenden könnten dieses Gesetz umgekehrt aber auch oft anrufen und müßten, wenn nach Buchstaben des Gesetzes gehandelt würde auch ihr Recht gewahrt bekommen. Nur ist das eben derzeit nicht üblich (Toleranz einseitig) und so wird dieses Gesetz üblicherweise auch als Gesetz nur gegen die eine Seite angesehen, wie es wohl gedacht war. Nach dem Buchstaben des Gesetzes ist es umgekehrt aber auch anwendbar
    In den Neuen Migrationsvereinbarungen wurde Dieser „Lapsus“ erkannt und es wurde dementsprechend „nachgebessert“
    Was ist Toleranz? In wie Weit ist Toleranz für jedes Einzelne klug?
    Wird Toleranz oft nicht viel zu Sehr „mißbraucht“?
    Simmen die Sprüche:
    Je toleranter man ist um so mehr wird gefordert?
    Gib den kleinen Finger und du bekommst eventuell den ganzen Arm ausgerissen?

  11. Dieser Artikel stellt meine Toleranz auf eine harte Probe.

  12. Und wenn Dir jemand auf die rechte Wange schlägt ……eigentlich nix Neues , man sollte sich nur bei solchen Ratschlägen fragen , wem sie am Ende nutzen ?
    Aber egal lernen durch Schmerz , ersetzt Hirn Mut und Charakter .
    Begriffe wie Solidarität und soziale Gerechtigkeit haben die gleiche Funktion , aber wer hinterfragt noch, wenn man es ununterbrochen rechts und links langs de Backen bekommt und sich an den Schmerz gewöhnt hat .

  13. „Denn was uns heute als Toleranz verkauft wird, ist oft nichts anderes als ein Verbot, sich einzumischen. Die liberale Gesellschaft beachtet dieses Verbot in aller Regel peinlich genau.

    Schon einen Konzertbesucher, der seit geraumer Zeit vernehmlich mit seinem Nachbarn plaudert, um Schweigen zu bitten, kostet Überwindung und wird nicht selten mit jenem Blick der Verachtung bestraft, der seit den Tagen der Achtundsechziger für den Spießbürger reserviert ist.

    Dieses Nichteinmischungsgebot verpflichtet uns zu einer Liberalität, die im Gewährenlassen besteht und im Klima des Nicht-Wissen-Wollens gedeiht. Da reden sich dann Behörden auf ihre Toleranz heraus, wenn sie vor den Problemen, die sich aus dem Zusammenleben von Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen ergeben, die Augen verschließen. Da scheuen sich Polizisten, gegen afrikanische Drogendealer vorzugehen, weil sie sich nicht den Vorwurf des Rassismus einhandeln wollen.

    Und da riskiert jeder den Ruf der Intoleranz, der kulturell begründete Anschauungen nicht generell für kompatibel hält“.

    Habe ich in alten Aufzeichnungen gefunden. Wer das geschrieben hat, weiß ich nicht, muss aber was mit Freiherr Knigge zu tun haben.

    • An diesen Beispielen sient man, dass Toleranz schnell mit Feigheit verwechselt
      werden kann.

  14. Toleranz bedeutet, freiwillig zu ertragen, was man nicht mag. In Demokratien ist Toleranz eine sehr wichtige Tugend, soweit es um die Zulassung von Meinungen zum Diskurs geht.

    Außerhalb dieses Bereichs ist Toleranz keine Tugend, sondern töricht. Denn es ist nicht vernünftig, freiwillig auf den Versuch einer Änderung unerwünschter Verhältnisse oder Handlungsweisen zu verzichten.

    Toleranz als Tugend ist in Deutschland leider auf dem Rückzug, weil sich staatlich alimentierte „NGOs“ immer neue Bapperl ausdenken, die sie Trägern ungeliebter Meinungen und solchen Menschen anheften können, die sich mit Bapperl-Trägern zeigen, um sie alle mitsamt ihren Meinungen vom Diskurs auszuschließen.

  15. (Paris) Vor einem Jahr wurden am 1. Oktober in Marseille zwei junge Frauen, Mauranne und Laura, 21 und 20 Jahre alt, mit zahlreichen Messerstichen auf dem Vorplatz zum Bahnhof Saint-Charles grausam getötet. Die Tat geschah am hellichten Tag, um 13.45 Uhr. Der Täter, Ahmed Hannachi aus Tunesien, schrie „Allahu akbar“, während er seine wahllos ausgewählten Opfer abschlachtete. Er wurde von der Polizei am Tatort erschossen.

    Ahmed Hannachi hielt sich zum Zeitpunkt der Bluttat illegal in Frankreich auf. Er befand sich auf freiem Fuß, obwohl er kurz zuvor wegen eines Raubüberfalls verhaftet worden war, und obwohl er keine Aufenthaltserlaubnis hatte. Sein wichtigster Komplize? Eine falsch verstandene Toleranz. Durch sie wurde ein Klima genereller Gleichgültigkeit der Behörden und der Justiz geschaffen, das Straftaten bis hin zum Doppelmord an zwei jungen Frauen erst möglich machte.

    Nun wird eine Rechnung präsentiert: Dominique und Sylvie Harel, die Eltern von Mauranne, haben zusammen mit Pascale und Fabrice Paumier, den Eltern von Laura, angekündigt, die Republik Frankreich vor Gericht zu zerren.

    „Wir haben den Eindruck, dass der Staat seine Verantwortung herunterzuspielen versucht. Wir sind überzeugt, dass es sich um schwere Fahrlässigkeit handelt, die offensichtlich ist“, so die Eltern.

    (aus „katholisches“ v. 6..10.2018)

    • @ linda levante
      Das Vorhaben der Eltern, den Staat Frankreich ist sicherlich gerechtfertigt, aber nur in einem Rechtsstaat. Der wurde aber in Frankreich schon vor langem zu Grabe getragen.

      Erinnern Sie sich an den Absturz eines Airbus im Elsass. Spätestens danach hat der Staat den Rechtsstaat beerdigt.

      Gut, dass es in Deutschland nicht so ist. Oder war da nicht etwas…

  16. Nicht umsonst findet der Begriff Toleranz im Maschinenbau seine Anwendung, und bestreibt die Maßabweichungen in der Fertigung von Bauteilen, welche für die Funktion von Baugruppen unschädlich sind. Ist ein bestimmtes Maß überschritten, ist die Funktionsfähigkeit nicht gegeben, oder von kurzer Lebensdauer geprägt. Bei den Gesellschaftsingenieuren ist Toleranz hingegen ein bis in die Unendlicheit dehnbarer Begriff. Da wird Hammel und Fisch in einem Topf gekocht, und mit dem Hinweis als leckerer Sonntagsbraten aufgetischt, dass es Migration schon immer gegeben hat. Stimmt, aber da sind dann die Polen in Ruhrgebiet gekommen, die Hugenotten aus Frankreich eingewandert, Deutsche nach Russland gegangen, und von verschleppten Sklaven mal abgesehen, wurde Nordamerika von Europäern besiedelt. Dass hier die Buschmänner eingewandert sind hat`s nie gegeben, die Mauren wurden aus Spanien vertrieben, und die Türken bei Wien vor die Tür gesetzt, was angesichte heutiger Zustände eine gute Entscheidung war. Migration war auch mit Arbeitsaufnahme oder Geschäfteröffnung verbunden. Der bedingungslose Zugang ins Sozialsystem, ist hier der völlig falsche Ansatzt.

  17. „Geschäftsmodell der Kirchen … dem Volk ertragen und dulden zu helfen, was Schicksal und Fürsten ihm antaten.“
    Schon lange bekannt und in das schöne Zitat gegossen (wer kann helfen und weiß die Quelle?):
    Fürst zum Pfarrer: „Halt‘ du sie dumm, ich halt‘ sie arm!“
    Und es ist eher noch schlimmer geworden: auf dem Begräbnis der von einem marokkanischen LKW-Fahrer ermordeten jungen Tramperin entblödete sich der Pope doch tatsächlich in seiner Predigt nicht, zu sagen, dass Misstrauen dem Mädchen vielleicht das Leben gerettet hätte – aber ob das denn wirklich das bessere Leben sei.
    Diese Pope war übrigens Bedford-Strohm, EKD. Ich empfehle: Austreten!

    • Bedfor-Strohm, der Bückling, der auf dem Tempelberg sein Kreuz abnahm. Ein serviler Kuffar eben. Wird von Muslimen nicht geschätzt, sondern ebenfalls verachtet.

  18. „Man muss wissen, Straßburg ist eine Festung des islamistischen Fundamentalismus“, sagte Le Pen und weiter „es handele sich um eine tödliche Ideologie, die binnen sechs Jahren 250 Tote und Hunderte Verletzte in Frankreich gefordert habe“.

    „Früher sagte man: Ertrage was dir heute angetan wird, dann wirst du im Himmel belohnt werden – und nicht zu ertragen sei Sünde. Heute sagt man: Dulde was dir heute getan wird und du wirst immerhin als toleranter Mensch gelobt werden – und nicht zu dulden sei Rechts“. (Autor)

    Im Islam würde es heißen: Wehre dich gegen die Ungläubigen. Leistest du keinen Widerstand, gehst du nicht in den Jihad, tolerierst du andere Religionen, dann kommst du nicht ins Paradies.

    „Je mehr muslimische Gewalt, Fehlverhalten von Muslimen und islamischer Terror in Europa zunehmen, desto mehr wird auch die Islamfeindlichkeit wachsen. Falsch verstandene Toleranz und ein Multikulti-Schutzprotektorat helfen hier nicht weiter, sondern sind kontraproduktiv“. (Islamwissenschaftler Dr. Alfred Schicht).

    „Blauäugig verhandelten deutsche Regierungsstellen dennoch mit selbsternannten Islam-Vertretungen, deren erklärte Gegnerschaft zum Grundgesetz diese eigentlich disqualifizieren müsste. Falsch verstandene Religionsfreiheit sei der Hebel, mit dem deutsche Politiker regelmäßig in die Knie gezwungen würden“, und weiter „Es gibt im Islam keine Gleichwertigkeit von Werten und Sitten. Nur die islamische Moral ist wirklich eine Moral. Und Moral ist gleich auch Gesetz.“ (Hamed Abdel Samad aus seinem Buch“ Integration-Ein Protokoll des Scheiterns“).

    Das alles bedeutet klipp und klar „Es kann kein miteinander geben“. Die Trennung muss vollzogen werden. Wenn nicht, war’s das mit uns.

  19. Ihr Appell zum Schluss Ihres sehr nachdenklich stimmenden Beitrags ist mehr als richtig, Herr Wegner, nur leider wird man, wenn man ihn befolgt, sofort in die rechte Ecke verortet und gesellschaftlich geächtet. Eindrückliche Beispiele dieses perfiden Vorgehens von Seiten der Politik und der ihnen treu ergebenen Medien in einem Staat, der sich anschickt, den Schutz der Bürger mehr und mehr zu vernachlässigen und ihm immer mehr zuzumuten, haben wir in letzter Zeit genügend vor Augen geführt bekommen. Die Duldsamkeit einer ständig anwachsenden Zahl der Menschen, die hier schon länger leben, ist vermutlich schon lange erschöpft.

  20. Im Namen der Toleranz sollten wir uns das Recht vorbehalten, die Intoleranz nicht zu tolerieren.“ Sir Karl Popper. Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, außer: Auch Popper wurde heute von der Allparteienfraktion CDUCSUSPDGRÜNESED und den gleichgeschalteten Medien als „Rechtspopulist“, „Hassredner“ und „Nazi“ beschimpft werden.
    Á pro pos – der Name der „Religion“, die hier nicht (mehr) genannt werden darf – Islam – bedeutet in der Übersetzung „Unterwerfung“ – und auch dazu ist eigentlich nicht mehr zu sagen…

  21. Richtig ist, dass es hier nicht um ein -rational begründetes -Tolerieren i. e.S. geht, sondern um ein stark religiös ( genauer lutherprotestantisch )geprägtes Phänomen einer Mischung zwischen Entlastung ( vom mehr oder weniger ausgeprägten „ heidnischen“ Hedonismus )durch Leiden und Bestrafen ( auch mit Ablassfunktion )und dem opferähnlichen Erdulden dessen, was „ von oben“ kommt, weil das per se richtig ist und der „Protestant „sich dem zu fügen hat. Der Unterschied könnte kaum größer sein : Da gibt es immer mehr Leute, die „ sicher im Glauben“ und transzendental gefestigt für diesen Glauben zu Einigem bereit sind und demgegenüber eine Masse von konsumistischen Untertanen mit großer innerer Leere und massiver Orientierungslosigkeit, deshalb anfällig natürlich für „ Verführer“ in diesem Fall links/ grüner Ideologie der Seeligwerdung durch Weltrettung und „Erlösungsopfer“, wobei die Opfer schon immer nur aus dem gemeinen Volk kamen. Wer den Clash gewinnt, ist vorhersagbar. Mit dem Begriff „ Toleranz „ wird, wie heute üblich, ein machtmässig gewünschtes, weil hilfreiches Phänomen ganz anderer Art falschpositiv besetzt, denn wer möchte nicht tolerant, ähnlich wie „ weltoffen“, sein. Das Motiv der technokratischen „neuen“ Funktionärselite und ihrer Helfershelfer ist klar. Es trifft zumindest hierzulande, aber auch im Westen insgesamt, auf einen unglaublich fruchtbaren Boden, zumal nur sehr wenige zu der im Beitrag zutreffend beschriebenen Reflektierung und Differenzierung, einschließlich der sich jeweils ergebenden Folgen, in der Lage sind. Zudem sind die Selbsterhaltungstriebe – und Notwehrreflexe erfolgreich pseudomoralisch wegstigmatisiert, was noch gefährlicher ist als die grassierende und weiter zunehmende Verblödung.

  22. muss ich tolerieren den,
    der mich und meine Art
    zu leben und zu glauben
    nicht toleriert?

    Toleranz für den Anderen,
    der mich hasst und ausbeutet –
    seiner Religion gemäß?

    • Genauso sehe ich das auch. Menschen, die meine Lebensweise nicht akzeptieren, noch nicht mal tolerieren, ja, sogar ablehnen, muss ich absolut nicht tolerieren.

  23. Das Maximum an Grenzüberschreitung bringt allerdings Merkel mit ihrer Durchsetzung des Unberechtigten. Siehe Migrationspakt.

    In einer Rede spricht sie davon, das im Zeitalter der Globalisierung nunmal die Menschen, die in einem Land leben das Volk seien und NICHT IRGENDEINE GRUPPE, DIE SICH ALS VOLK DEFINIERT.

    Des Bürgers sämtliche Rechte durch Merkel weg definiert. Existenzrechte für Deutsche?? Ist nicht. Die ultimative Intoleranz.

    **

  24. Nietzsche, glaube ich, hat sinngemäß gesagt, Toleranz ist Misstrauen gegen ein eigenes Ideal oder gar ein Fehlen desselben. Wenn jetzt gar Gerichte feststellen könnten/werden, dass Kinderehen rechtens und zu tolerieren sind:

    https://www.welt.de/politik/deutschland/article185518466/Kinderehen-Bundesverfassungsgericht-muss-Verbot-in-Deutschland-pruefen.html

    dann kommt diese Toleranz in ein Fahrwasser, dessen kausalen Auswüchse nicht mehr zu beherrschen sein werden. Pädophile könnten zum Islam konvertieren und ihre Neigungen ganz legal ausleben, mit Gleichbehandlungsklagen könnte man gar dieses Konvertieren umgehen, denn auch gleichgeschlechtliche Ehen würden da sicher Anhänger finden.

    Völlig entsetzt sind unsere Toleranz- und politisch korrekt-Bürger über die EU Untersuchung zum Antisemitismus:

    https://www.welt.de/politik/ausland/article121681538/Europas-Juden-beklagen-wachsenden-Antisemitismus.html

    Man darf politisch korrekt die islamischen Neubürger nicht des Antisemitismus verdächtigen, nur gegenüber den verabscheuungswürdigen rechten Biodeutschen ist dies
    politisch korrekt und nicht tolerierbar, selbst wenn es völlig an der Wirklichkeit vorbei geht. Das sind nicht einmal nur Bauernopfer, das ist die reine Dolchstoßlegende im umgekehrten Vorzeichen.

    Es ist auch im Sinne der allgemeinen Einstellung ethisch zu tolerieren, wenn „einzelne“ Terroristen eben irgendwelche Zufallsopfer ermorden, dies sind bedauernswerte Kollateralschäden und man soll sich nicht so haben und fröhlich über den Weihnachtsmarkt bummeln. Nur wenn sich so ein Bursche auch nur in der Nähe eines hermetisch abgeriegelten EU-Gebäudes befindet, haben dieselben toleranten Heuchler
    die Hosen voll bis zum Stehkragen.
    Das war auch mein erster Gedanke, lieber Dushan Wegner und ziemlich erhellend und entlarvend!

    Danke für ihre Geduld, wer es bis hierher geschafft hat ! 🙂

  25. „Meinem Nachbarn das generelle Recht zu geben, in meine Kreise einzudringen, würde ja auch bedeuten, dass ich mir das Recht nähme, in seine Kreise einzudringen.“

    Ich fürchte, dass unsere Eliten, die ja für die Massenzuwanderung verantwortlich sind, niemals auch nur im Traum daran dachten, die Nachbarn in ihre Kreise eindringen zu lassen.

  26. „Toleranz heißt Duldsamkeit, Toleranz ist Ertragen. Toleranz ist nicht Offenheit, Toleranz ist nicht Prüfen, und Toleranz ist nicht Klugheit. Zu tolerieren bedeutet zu dulden und zu ertragen. Und, wenn Politiker und Journalisten es sagen, bedeutet Toleranz: das Volk soll dulden und das Volk soll ertragen.“

    Der Autor hat recht , wenn er feststellt , daß der Begriff Toleranz aus dem Lateinischen Übertragen mit „erdulden“ und „ertragen“ gedeutet werden kann.
    Mir scheint die Deutung des Begriffes damit aber noch nicht erschöpfend behandelt , soll heißen , daß ich sie für zu kurz gegriffen halte.

    Der Begriff der Toleranz wird ja auch im technischen Bereich verwendet. In Anlehnung an diesem Beritt kann der erweiterte Sinn dieses Begriffes verständlich gemacht werden.

    Als Ingenieur , Wissenschaftler , Handwerker oder Weiterem hat man im Alltag die Notwendigkeit einen Idealzustand festzulegen. Ein Maß , einen Messwert , eine Zustandsgröße.

    Nun besteht im Allgemeinen die Einsicht , daß diese Idealzustände in der Realität kaum zu erreichen sind , man kann sich ihnen bestenfalls stark annähern. Gegen diese lebenspraktische Sichtweise nicht anzukämpfen liegt im Sinne der Vernunft.

    Man steht nun vor der Aufgabe , die unvermeidlich auftretenden Abweichungen vom Idealzustand einzuordnen. Bis zu welchem Grad der Abweichung ist das , was ich als meinen Idealzustand festgelegt habe , noch funktionierend ? Ab wann kann ich davon ausgehen , daß die gewünschten Eigenschaften nicht mehr erfüllt werden ?

    Es wird also ersichtlich , daß die Anwendung des Toleranzbegriffes als erstes eine klare Positionierung des eigenen Standpunktes bedingt. Damit verbunden ist die Einsicht , das die übrigen Menschen in meiner Umgebung mit hoher Wahrscheinlichkeit andere Idealzustände definieren. Ich muß also notgedrungen darüber nachdenken , wie weit mir andere Positionen , die von den Meinen abweichen , noch erträglich sind. Und ab wann der Toleranzbereich verlassen wird.

    Die Pflicht zur Toleranz läßt sich schon aus Kant’s kategorischem Imperativ lesen. Würde ein jeder Mensch in einer Gemeinschaft sein eigenes Ideal , ohne die Bereitschaft zu Kompromissen und Abstrichen , zum uneingeschränkten Maßstab machen , so würde kaum ein gedeihliches Gemeinwesen möglich sein.

    Wirklich tolerant kann also nur derjenige sein , der sich mit dem Gegenstand der Betrachtung ernsthaft auseinandersetzt. Erst dann kann er zu einer Haltung kommen.
    Er erträgt und erduldet bis zur Schmerzgrenze , bis dahin wo es knirscht. Darüber hinaus aber eben nicht mehr , da wird derjenige begründet und entschieden intolerant.

    Toleranz ohne diesem ernsthaften Befassen ist beliebig und sollte bevorzugt mit dem Begriff „Gleichgültigkeit“ beschrieben werden.
    Das ist ebenso legitim und auch mir fallen jede Menge Dinge ein , zu denen ich keine Haltung habe. Sie sind mir schlicht gleichgültig.

    • Es ist schon ein Unterschied, ob man den gesellschaftlichen Toleranzbegriff verwendet oder den technischen. Der gesellschaftliche, den Wegner beschreibt, geht auf die religiösen Toleranzedikte im Gefolge des Augsburger Religionsfriedens zurück – d. h. alle christlichen und jüdischen Religionsvarianten werden vom Staat als gleichberechtigt toleriert. Eine Art religiöses laissez-faire.
      Der technische Begriff definiert einen Spielraum um einen festgesetzten, gemessenen Wert, der nicht unter- resp. überschritten werden darf, weil sonst die Maschine oder das System nicht mehr funktionieren.
      Sie schlagen nun vor, das technische Toleranzverständnis in die gesellschaftliche Debatte einzuführen und entsprechend zu verwenden, weil ohne festgelegte, rote Funktionslinien der Staat implodiert.
      Sie sagen: wenn alles gleich gültig ist, ist es gleichgültig. Das darf nicht sein.
      Ich stimme Ihnen zu – Sie haben Recht.

      • Wäre ich doch nur ein Zyniker, dann könnte ich mich in folgender „Wahrheit“ einrichten :

        „Die GLEICHGÜLTIGKEIT unserer Gesellschaft ist viel erträglicher geworden, …….
        seitdem wir sie zur TOLERANZ erklärt haben!“

        Für einige wurde dies zur Lebensmaxime , in diesem Land.

  27. Diese Form von bei uns praktizierter „Toleranz“ ist einerseits Relativieren = gleichsetzen von Wertvollem mit jedem Mist und damit Verrat an dem Wertvollen und zweitens ein beständiges Animieren für die Gegenseite Grenzen immer wieder zu überschreiten, da dies immer wieder hingenommen wird.

    Die Grenze wird dann immer weiter auf Kosten des „Toleranten“ verschoben. Bis eben das Unverschämte den gesamten Platz beansprucht und das „Tolerante“ keinen Platz mehr hat. Man könnte auch Selbstaufgabe dazu sagen und sich ans Intolerante anbiedern. Scheinbar die neue Kernaufgabe unseres Staates.

  28. Dieser Artikel gehört zu den besten, die je auf TE erschienen sind.

  29. Ausgezeichnet, Herr Wegner. Die aktuelle Hohlphrase „Toleranz“ haben Sie gut analysiert.
    Nach Macrons Twitter-Nachricht: „Solidarité de la Nation tout entière pour Strasbourg, nos victimes et leurs familles“ sollten Sie sich bitte die Hohlphrase „Solidarität“ vornehmen. Denn auch damit wird Schindluder getrieben.

  30. Toleranz mit einem „L“ bedingt eine Ober- sowie eine Untergrenze. Das was die GrünInnen unter Toleranz propagieren schreibt sich „Tolleranz“.

  31. Toleranz ist ein Machtinstrument. Denn der Mächtige entscheidet, was okay ist, was noch zu tolerieren ist und was gar nicht mehr geht, also nicht mehr zu tolerieren ist. Daran, dass wir Veränderungen in dem haben, was in den Bereich des zu tolerierenden fällt, zeichnen sich Machtverschiebungen in unserer Gesellschaft ab. Das kann man als derjenige oder diejenige Gruppe, die an Macht verliert, ihre Vorstellungen durchzusetzen, zwar unschön finden, aber das ist nicht zu ändern.
    Also, kurz gesagt, Toleranz ist ein Nullbegriff. Es gibt keine Toleranz. Es gibt nur mehr oder weniger Macht, seine Vorstellungen durchzusetzen.

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