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Gerade wird die Dosis erhöht

Inflation ist Gift für Wohlstand und Wirtschaft

21.11.2018

| Lesedauer: 2 Minuten
Ob Migrationspakt oder die Definitonsänderung der EZB für Inflation: Überall werden die Bürger hinter die Fichte geführt.

Kartoffeln werden teurer. Im kommenden Jahr steigen die Strompreise um über fünf Prozent; die Folgen der Energiewende werden spürbar. Allein dadurch verliert ein durchschnittlicher Drei-Personenhaushalt 55 Euro. Benzin und Heizöl steigt auf schreckerregende Höhen: Der Transport per Schiff nach Süddeutschland klappt nicht mehr so richtig, weil der Rhein Niedrigwasser führt.

Inflation hat viele Ursachen. Im Oktober 2018 sind die Verbraucherpreise in Deutschland um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Die Inflationsrate errechnet sich aus dem Preisanstieg eines durch das Statistische Bundesamt definierten Produktwarenkorbs. Glücklich, wer keinen Strom, Kartoffeln oder Heizöl braucht – Smartphones werden billiger.

2,5 Prozent Inflation klingt überschaubar. Doch dieser Eindruck trügt. Binnen Jahresfrist schrumpft die Kaufkraft von 1.000 Euro auf 975 Euro. Nach 5 Jahren sind die 1.000 € nur noch 873 wert; jetzt schmerzt der Verlust schon richtig. Viele Sparer sorgen für das Alter vor. Wenn sie heute 1.000 Euro auf die Seite legen sind sie in 10 Jahren bei 2,5 Prozent nur noch 781 € wert. Wer spart, ist der Dumme. Lange war die Euro-Zone eine Zone der Preisstabilität. Bei ihrer Gründung wollte die Europäische Zentralbank Preissteigerungen von 0-2 Prozent tolerieren, so der damalige Chefvolkswirt der EZB Ottmar Issing. Begründet wurde das mit der Schwierigkeit, die Inflation exakt berechnen zu können; werden die Kartoffeln teurer, ist das für sich genommen noch nicht Inflation.

Aber diese beruhigende Botschaft der EZB wurde schrittweise aufgeweicht. 2010 wurde als Ziel ausgegeben, die Preise sollen „nahe 2 Prozent“ steigen. Das wären ein Kaufkraftverlust von 20 Euro im Jahr pro Tausend Euro. Schon spürbar, aber nich nicht wirklich schlimm. Aber schon 2016 wurde das Ziel der Preisstabilität durch die EZB noch weiter aufgeweicht: „Nachhaltig und im Durchschnitt sind 2 Prozent“ erlaubt. Klingt nur nach mehr Worten bei gleichem Inhalt, aber bedeutet einen erheblichen Eingriff. „Nachhaltig“ heißt, man nimmt kurzfristig höhere Inflationsraten in Kauf. Und „im Durchschnitt“ bezieht sich auf die gesamte Eurozone. Nun unterscheiden sich die Inflationsraten in den unterschiedlichen Ländern der Euro-Zone erheblich: Griechenland kennt keine teuren Kartoffeln und auch das Benzin fließt ungehindert über seine Seehäfen. Und deshalb hat ein EZB-Ratsmitglied, der Finne Erkki Liikanen, bereits im vergangenen Jahr vorgerechnet, dass damit auch eine Inflation von 4 Prozent mit diesem Ziel vereinbar sei: Irgendwo sinken die Preise, und „nachhaltig“ umfasst einen längeren Zeitraum.

Bei 4 % schrumpfen aber 1.000 € in nur 5 Jahren auf 889 € Kaufkraft zusammen. Im Durchschnitt hat der Sparer ziemlich Pech. Vor allem, weil im Euro-Raum die Zinsen sich entlang der Null-Linie bewegen. Niedrige Zinsen sollen die Wirtschaft ankurbeln und den Süd-EU-Ländern ermöglichen, dass sie ihre hohe Staatsverschuldung billig finanzieren können. Deshalb will die Europäische Zentralbank an dieser Politik festhalten und indirekt die Wirtschaft und die Staatsausgaben in den schwachen Ländern weiter subventionieren. Die Zeche zahlen Sparer in Deutschland – ihre Guthaben werden nicht verzinst, aber ihre Kaufkraft rasiert.

Das wird in den kommenden Jahren nicht besser. Kaum jemand rechnet mit Zinserhöhungen, zu schwach ist die südeuropäische Wirtschaft und zu gierig die Finanzminister. Rechnen Sie deshalb mit steigender Inflation, denn Inflation kennt keine feste Größe. Kommt sie erst einmal ins Laufen, beschleunigt sich das Tempo: Die Gewerkschaften schlagen erwartete Preissteigerungen auf die Lohnforderung drauf, Unternehmer planen damit, Vermieter passen Staffelmietverträge an, die Leasingrate steigt. Keiner will der Verlierer sein, am Ende allerdings verlieren alle: an verfügbarem Einkommen und Planungssicherheit. Inflation ist Gift für Wohlstand und Wirtschaft. Gerade wird die Dosis erhöht.

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81 Kommentare

  1. also diese „Welt des Geldes“ ist schon lustig. Was haben die da alles erfunden ? Diese und jene Begriffe und wenn du dich in diesen Geld Dschungel begribst begreift doch niemand mehr so wirklich was denn jetzt Sache ist. Plötzlich ist das Geld weniger Wert als das was drauf steht. Nun ja man könnte da von Mogelpackung sprechen. Wenn du jetzt noch all die anderen DInge >Rund ums Geld betrachtest wie „Börse“ dann muss es der Wahnsinn sein was Geld nicht alles bedeute. Dabei ist Geld doch eine durchaus gute Erfndung nur hat man um die Sache Geld DInge gebaut die wahrlich kein mensch mehr kapiert. Aber so funktioniert Kapitalismus. Es ist schlicht der Wahnsinn

  2. In Merkelland wird alles auf den Kopf gestellt: Diejenigen, die vom Steuerzahler dafür freigestellt und beauftragt wurden, unser Eigentum zu beschützen, sehen ihre Aufgabe nunmehr darin, uns zu enteignen und zu verarmen. Es ist unter Merkel wie im Truffaut-Film Fahrenheit 451. Die Feuerwehr löscht keine Brände mehr, zu denen sie gerufen wird. Nein. Sie fährt eigenständig zu vermuteten Widerständlern und legt dort Brände.

  3. Man kommt immer wieder darauf, dass die Grundpfeiler in den Kohljahren gelegt wurde, wo eine Abgabe der Währungssouveränität vollzogen wurde. Bis dahin hatten wir eine Deutsche Bundesbank in der Verantwortung,die das Ganze in geordneten Bahnen hielt. Aber sie finanzierte ja auch nicht wie heute, marode Südeuropäer, die mit Inflation noch künstlich am Leben gehalten werden (zur Entwertung ihrer Schulden). Wo ist der Wähler/ Bürgerauftrag damals und auch heute für dieses Projekt? Niemals hätten Bürger Ende der 90er Jahre zugestimmt, hätte man sie dezidiert danach gefragt. Auch damals schon hat man „das Gute für die Menschen“ gegen ihren Mehrheitswillen entschieden.

  4. Im Lebensmittelbereich finden werden die Preiserhöhungen sehr taktisch durchgesetzt. Zuerst ein paar Biersorten teurer, dann ziehen die anderen schrittweise nach. Bei manchen dingen bleibt die Verpackung gleich, aber die Füllmenge wird reduziert. Unterm Strich bekommt man für’s gleiche Geld immer weniger. Immobilien? Da geht es richtig nach oben. Vor allem in Großstädten. Geld zu sparen macht keinen Sinn mehr, dann besser jetzt gut leben. Was wird der Euro in 20 Jahren noch wert sein, wenn es ihn überhaupt noch gibt?

  5. Arbeitnehmer aufgepasst!
    Inflation trifft immer die am heftigsten, die das Geld als letzte in die Finger bekommen.
    Und das seid ihr!

  6. Ihr Hinweis auf die Teuerung ist richtig, aber ich denke, das stört die Mehrheit der Deutschen im Gegensatz zur Bonner Republik, als die Erfahrungen von 1948 und der ersten Ölkrise noch präsent waren, wohl nicht mehr.

    Es bleibt nur übrig, die eigenen Kinder anders zu erziehen als früher. Weltspartag und ähnlicher Unsinn muss ignoriert werden. Die neue Richtung muss lauten: Sachwerte first, Nominalwerte second. Wie man das Kindern vernünftig vermittelt, dass die Politik einen schrittweise enteignet, ist mir noch nicht klar geworden. Meine eigenen Kinder sind bisher intellektuell noch nicht in der Lage, das Konzept zu verstehen oder ich bin zu dämlich, das vernünftig zu vermitteln. Wundert mich leider nicht, denn die meisten Erwachsenen in meiner Umgebung verstehen es auch nicht wirklich.

  7. Nicht nur Kartoffeln und Strom werden teurer, auch die Gaspreise kennen nur den Weg nach oben, von den Benzinpreisen will ich gar nicht reden.
    Wird der Strom,, das Gas teuer, dann auch das Brot, die Brötchen, der ÖPNV etc. etc. etc.

  8. Herr Tichy , Sie haben etwas vergessen. Die Diäten unserer „Volksvertreter“
    müssen an die Inflationsrate angepasst werden. Damit bei weiter steigender
    Inflation nicht gleich nachgebessert werden muss, ist eine über die zu er-
    wartende Steigerung der Inflationsrate hinausgehende Anpassung der Diäten
    zwingend erforderlich. Bitte bessern Sie Ihren Beitrag nach. Der letzte Satz ist
    nicht ernst gemeint, da ich alles genauso sehe wie Sie es beschrieben haben.
    „Investiere in Inflation. Sie hat die besten Aussichten“.
    Will Rogers (1879 – 1935)

  9. an Pessimist
    leider gibt es an der Kritik von Pessimist keinen Antwortbutton. Meine Gegenfrage an Pessimist ist, wo er den aus meinem Beitrag erkennt, dass die Geldmenge hier der EZB nicht ausgeweitet wurde und ich keine Inflation erkennen kann.?

    • Stimmt, Sie schreiben „Geldmenge stabil halten würde“. Dies kann man so interpretieren, das es in Ihrem Beitrag nur um die Teuerung ging und die Inflation nicht betrachtet werden sollte. Ich habe es anders interpretiert und mich bei der Bewertung offenbar geirrt. Außer Zweifel steht aber wohl, das wir bereits eine Inflation haben, die deutlich über der offiziell verkündeten Rate liegt. Alle Sachwerte oder Anteile an Sachwerten sind davon betroffen, also Immobilien, Oldtimer, Kunstwerke und Gold.
      P.S. Unter meinem Beitrag gibt es einen Antworten Button, jedenfalls sehe ich Einen. Warum das nicht funktioniert, weiß ich nicht.

  10. Der nobelpreisverdächtige Wirtschaftswissenschaftler Helmut Schmidt (Marx hab´ ihn selig) formulierte seinerzeit kenntnisreich „Lieber 5 % Inflation als 5 % Arbeitslosigkeit“.
    Am Ende hatte er von beidem bedeutend mehr.

  11. So ganz kann ich Herrn Tichy nicht folgen. Inflation wird durch Lohnsteigerungen kompensiert. Vorraussetzung dazu ist aber, das sich die Arbeiter auch organisieren und ihre Anpassung erstreiken. Von nichts kommt nichts. Als Beispiel sollte uns alle die französische Streikkultur dienen. Genau diese Intensität, die Revolutionen erst möglich macht, fehlt uns Deutsche. Zurück zur Inflation. Auch Deutschland hat 2 Billionen EUR Schulden. Über 100 % des Bruttosozialproduktes. Auch millionen Deutsche sitzen auf einen Berg von Milliarden an Privatkredite. Die Schulden übersteigen bei weitem das Privatvermögen vieler millionen Deutsche. Nur die Elite , dazu gehören natürlich auch rechte wie linke Journalisten, betrifft das vielleicht weniger. Hier ist das Verhältniss Schulden gegen Barvermögen umgekehrt. Nein, per se ist die Inflation das einzige Mittel, damit sich fast alle Staaten der Welt, und damit auch ihre Bewohner, entschulden können. Anders geht es realistisch gesehen nicht. Tut mir leid, liebe Elite, andererseits aber auch nicht, da ihr eh schon genug habt, bzw. auch mal etwas verlieren könnt, zum Wohle aller. Ausserdem bleiben der Elite andere Investitionsmöglichkeiten, abseits vom Bargeld.

  12. Ihrem kleingeschrieben, sonst ist das Tichy’s grünes Europa. Wäre der Widerspruch in sich. 😉

  13. Insgesamt rangieren die Vermögen der Deutschen am unteren Ende in Europa. Jeder 10. Haushalt ist in Deutschland überschuldet, 50% haben nichts, und weitere 20% nur Guthaben kleiner 100.000! Am oberen Ende des Einkommens rangiert in Europa hingegen der deutsche Staat, mit immer neuen Steuereinnahmerekorden, und die Ideen diese weiter zu steigern, gehen den Brüdern nicht aus. Jetzt wird vieler Orts an den Grunderwerbssteuern geschraubt, und die Überarbeitung der Grundsteuer ist auch in Arbeit. Für den Bürger bleibt nichts. Die Zinsen sind Null, und die Inflation wird auf Null herunter gelogen. Wer aber ein Haus baut, oder ein Auto kauft, oder nur mal essen geht, der wird ganz schnell feststellen, dass nichts billiger geworden ist. Der Sicherste Inflationsindikator ist die Kugel Eis beim Intaliener. Mit Euroeinführung 2002 kostete die Kugel Eis 50,-ct, heute teilweise 1.30 €, macht einen Kaufkraftverlust von 62%, also runde 6% jährlich. Dass heute bereits die Franzosen auf die Straße gehen, um gegen hohe Spritpreise zu protestieren, sollte von den Deutschen zum Anlass genommen werden, um die oft von Merkel gelobte Solidarität zu zeigen. Schließlich sind die Spritpreise auch hier hoch genug. Auf was wollen die Leute warten, dass sie Dank Umwelthilfe auf 2.00 Euro angehoben werden? Oder ist man in Deutschland schon deshalb glücklich, weil die Bundesliga die Montagsspiele absagt? Man muss an der Zurechnungsfähigkeit dieses Volkes zweifeln. Der Horizont scheint über Fußball, Bier und Alufelgen nicht hinaus zu gehen. Die Leute sind komplett gehirngewaschen.

  14. Der hohe Spritpreis hier im Süden hat viele Ursachen, aber keine davon ist zu niedriges Wasser im Rhein. Die Raffinerien in Karlsruhe und Ingolstadt werden direkt über Pipelines von Marseille, Genua und Triest aus versorgt, und dann seit jeher mit dem Tankzug ausgeliefert. Sonst könnte ja auch ein havariertes Schiff die Raffinerien lahmlegen.
    Doch der Deutsche glaubt ja inzwischen alle Märchen, die einem vor dem Einschlafen von der Tagesschau erzählt werden. Schlaf gut Michel.

  15. Ja, die Zahlen stimmen. Aber die Rechnung wird den Gläubigen erst in der Zukunft präsentiert. Mit jedem Tag, an dem diesem Wahnsinn nicht Einhalt geboten wird, steigt die Rechnung. Was mich wundert, das die Deutschen nicht einmal ihre Rentenvorhersage verstehen…denn das, was die Mehrheit später bekommen wird, ist praktisch nur die Grundsicherung. Denn bis dahin sind auch alle Kosten gestiegen…sodass nichts mehr übrig bleibt.
    Als Rentner sehe ich mir das gelassen an, außer AFD wählen bleibt mir da nichts.
    Als Vorbeitung darauf kann man sich nur etwas reales Gold hinlegen…ggfs noch bewaffnen

  16. Es ist immer wieder erstaunlich, mit welchen Argumenten die Zinspolitik der EZB kritisiert. Dabei müsste doch der Autor wissen, dass es gerade Herr Draghi war, der den Euro vor den Kollaps bewahrte. Ein Grund für den Absturz waren die deutschen Forderungen im Jahr 2011 die Zinsen anzuheben, mit der Folge, dass die Euro Zone in die Depression fiel. Herr Draghi hat mit seinem raschen Handeln den Absturz gestoppt.
    Und wo wir gerade bei den Zinsen. Was mir immer wieder auffällt, ist die Tatsache, dass bis heute kein Mensch die Zinshöhe nannte.
    Warum wohl? Weil keiner es gewesen sein soll, wenn seine Zinsforderung umgesetzt wird und die Wirtschaft dadurch in die Depression fällt.
    Als Benchmark kann man die USA nennen. Dort liegen die Zinsen immer noch unter der Inflationsrate. Aber die Folgen sind bereits zu spüren. Die Wirtschaft stagniert.
    Es wäre daher von dem Autor ehrlicher gewesen, endlich die Zinshöhe zu nennen.

      • Ich befürchte nur,das Herr Draghi Teufel mit Beelzebub austreibt,das Ergebnis wird aber das gleiche sein!
        Wer wird denn die Billionenschulden der EZB ausgleichen müssen,es werden alle Bürger sein,die den Euro in der Tasche haben,ob sie ihn wollten oder nicht.
        Wenn dieser Sack platzt,dann ist nicht nur der Euro kaputt,dann fliegt auch die EU auseinander,die ja ein wirlich gutes Projekt ist,das aber leider die falschen Köche zur Zeit tüchtig vergiften!

    • Das ist ja das Problem, dass Herr Draghi auf unser aller Kosten den EURO retten wollte.
      Gerettet hat er ihn ja tatsächlich trotzdem nicht!

    • Wie Mario Draghi sein historisch einmaliges Konzept „quantitative easing“ umriss: Wir kaufen den Regierungen Zeit. Leider haben die Regierungen sein billiges Geld gern genommen, die Strukturreformen aber auf die lange Bank geschoben. Und so wird es kommen, wie nach jedem durch Gelddrucken finanzieren Boom. Der Absturz war immer heftig mit schimmsten politischen Verwerfungen. Wirtschaftsgeschichte wiederholt sich eben doch.

  17. Dass politisch gewollte oder auch nur stillschweigend akzeptierte Teuerung ein süßes Gift ist, hätten die Italiener lernen können*. Inflation frisst nicht nur Guthaben auf, sie erhöht auch Zinsen. Das wiederum ist Gift für (echte) Investitionen da diese dadurch verteuert werden und ein unabsehbares Zinsrisiko kreiert wird.

    *Die haben gerade Rückfallerscheinungen mit der Idee von Mini-BOTs.

  18. Sehr gut Herr Tichy, das Sie dieses vor sich hin brodelnde Thema ansprechen!
    Unsere Sparguthaben liegen zurzeit in einem Backofen in dem Ober- und Unterhitze zugleich eingeschaltet werden und die Temperatur immer höher eingestellt wird.So verbrennt eben unser Geld immer schneller.
    Eine der Hauptursache ist, dass die EZB so um 2012 einen Paradigmenwechsel vollzogen hat, nämlich den Wechsel von der Stabilität des Geldwertes hin zum Erhalt des Euroraums! Diesem Ziel wird seitdem alles aber auch alles untergeordnet! Deutlich zu erkennen an den Nullzinsen, die nicht nur den Schuldnerländern billige Refinanzierungen ermöglichen!Auch unsere Refinanzierungen werden in Niedrigzins-Anleihen umgewälzt und erfreuen unsere Finanzminister, die sich deshalb mit der „Schwarzen Null“ brüsten können Mit diesen eingesparten Summen werden dann die Flüchtlingskosten von ca. 50 Mrd. Euro pro Jahr finanziert!Dem einem (Finanzminister) Freud ist dem anderen( Sparer) Leid! Allzu deutlich ist erkennbar, dass diese unsägliche Vertragskultur in der EU, besonders im Eurowährungsraum die Ursache für immer gefährlicher werdenden Spannungen im Euroraum sind. Mit der faktischen Zerstörung der NO-BAIL-OUT Klausel im Jahr 2010 durch diese Kanzlerin wurden auch die Maastrichverträge, die sich auf diese Klausel stützten zur bloßen Makulatur. Da der Fiskalpakt, der die Maastrichtverträge faktisch ablöste ebenfalls immer wieder verwässert und relativiert wurde, stehen wir heute vor dem Riesenproblem „Italien“! Der Euro sollte wie eine Klammer Europa einen, oder erzwingen, war aber das untauglichste Mittel dafür, denn nun konnte kein Land wie früher in der bewährten floatenden Währungsschlange auf oder abwerten, sondern nur noch seine Löhne senken und/oder sich im Euro verschulden. Man schaue auf die auch durch Banken hervorgerufene Verschuldungslage der europäischen Staaten von ca. 10 Billionen Euro. Alle Europrobleme wurden nie gelöst, sondern mithilfe dieser Verschiebebahnhof-Kanzlerin in eine ungewisse Zukunft, nämlich der unserer Kinder verschoben. Die überaus riskanten Verwerfungen im Euroraum und den Handelsbilanzen kann man auch sehr treffend an den Target2 Salden der Bundesbank zurzeit erkenen Forderungen der Bundesbank aus TARGET2:
    Betrag: 927.555.162.351,79 Euro
    (Stand: 31. Oktober 2018).
    Alleine Italien steht mit über 400 Mrd. bei uns in der Kreide und will sich trotz 2,3 Billionen Schulden weiterhin ungebremst verschulden.
    Es sieht also nicht gut aus im Euroraum, aber das wird uns nicht gesagt, bis wir eines Montags früh aufwachen und vor verschlossenen Banken stehen. Auch hier wie bei den Problemen seit 2015: Merkel sei Dank!

    • Sie haben Recht,aber wir werden trotzdem weiter belogen,oder soll Ich lieber sagen berugigt.
      Wenn dieser „Sack“ platzt,dann Gnade uns Gott,dagegen war Lehmann nur ein lauer Wind,obwohl der schon tüchtig alles umher gewirbelt hat!
      Wer den Bock zum Gärtner macht,der kann auch den Wolf als Schafhirten engagieren!

    • Sorry,
      nur dank Merkel blieben die Banken in Europa offen,
      als die Griechen mit dem Bruch der No-Bailout-Klausel „gerettet“ wurden.
      Das Desaster, vor dem Sie sich heute fürchten, stand schon mit einer Griechenland-Pleite 2010 an. Die Kanzlerin hatte keine andere Wahl… die „Alternative“ war ein Zusammenbruch der europäischen Bankenlandschaft, der Beginn einer mörderischen Weltwirtschaftskrise ungeahnten Ausmaßes, die auch die USA, China, Rußland, auch die Ölländer erfaßt hätten. Vom Banken-Chef Ackermann einst sauber skizziert. Es sind die Mainstream-Medien, die dank ökonomischer „Blindheit“ dieses „alternativlose“ zu einem negativen Merkel-Markenzeichen hochrüsteten. Und heute haben wir die AfD. Wahrhaft…..Eine „grandiose“Leistung.
      Das zugrundeliegende Problem, nämlich Griechenland in der EURO-Zone, schuf erst der Vorgänger der Kanzlerin. Noch 1998 lehnte Waigel das Beitritts-Ersuchen ab und begründete dies mit „die Beitrittskriterien schaffen die Griechen nie“. Nur 2 Jahre später „schafften“ die Griechen es….. mit Hilfe der rot-grünen Regierung dank ihrer totalen ökonomischen Ahnungslosigkeit. Was ein Wolfgang Glomb als zuständiger EURO-Fachmann der rot-grünen Regierung später mal bestätigte. Alles im Netz auffindbar.
      Es war gerade ein deutscher SPD-Bundeskanzler, der den Stabilitäts-Pakt, Kohls Bedingung für die Aufgabe der DM, als Erster brach, aufweichte und zusammen mit dem Euro-Beitritt Griechenland der Kanzlerin die horrenden Probleme hinterließ.

      Heute ist die Kanzlerin schuld.
      Wohl, weil es so in den Zeitungen steht.

      PS.
      aktuell ist zu beobachten, wie Italien über Kreuz liegt mit Brüssel wegen ihrer Schuldenpolitik. Dieses Brüssel, welches in 2000 mehrheitlich sozialistisch dominiert einem Schröder diesen Stabilitätsbruch gewährte. Heute sieht es so aus, als hätte sich der harte Austeritäts-Kurs der Kanzlerin in fast allen EURO-Ländern durchgesetzt, halten sie sich, bis auf Italien, an die „Spielregeln“. Und das Merkwürdige: in all diesen Ländern herrscht Wirtschaftswachstum und zurückgehende Arbeitslosigkeit. Es ist sehr wohl kein Zufall, daß das von Merkel geführte Deutschland prosperiert, ohne Neuverschuldung auskommt und in 2019 oder 2020 die 60%-Schuldengrenze wieder einhalten wird.

      Dafür wird heute hierzulande das „Agenda 2010-Märchen“ verbreitet als Motor des „Aufschwungs“. Für diese „Erkenntnis“ braucht es wahrlich den „Mainstream“.

      • Die USA Banken existieren immer noch, nur die faule Lehmann Bank ist Geschichte. Die unfähigste Kanzlerin aller Zeiten, Merkel, hat die Banken gerettet und den Bürgern die Zukunft gestohlen. **

      • Dass Schröder ?? in den € geholt hat (bar jeder ökonomischen Vernunft) stimmt zwar. Merkels Märchen der Alternativlosigkeit ihrer ??-Rettung dürfen Sie aber gerne alleine glauben. Das ?? Medianhaushaltsvermögen ist in 13 Jahren Merkel auf den letzten Platz in der ?? abgeschmiert. Die Infrastruktur ist am Alerwertesten. Dass ?? gut dasteht, ist ein Volksmärchen der Regierungsmedien!

  19. Zur Klarstellung, es liegt eine fallende Exponentialfunktion vor. Rechnung: 1000 x 0,96 EXP 5. Das Ergebnis ist noch erschreckender: 815,37 €.

  20. Schade, dass auch Sie, Herr Tichy, nicht zwischen Teuerung und Inflation unterscheiden. Was Sie an Preissteigerungen von Kartoffeln, Strom, Diesel und Benzin u.a. beschreiben sind erst einmal Teuerungen, deren Gründe genau beschrieben werden können; und wenn die Geldmenge stabil gehalten würde, noch lange nicht zur Inflation führen müssen. Der Begriff Inflation ist dagegen die Beschreibung des allgemeinen Preisanstieges durch gezielte Ausweitung der Geldmenge. Das alles kann nur so laufen, weil wir weltweit Geld- und Zinsmonopole haben. Allen Markteilnehmern innerhalb des Geltungsbereichs einer Währung wird es vorgeschrieben, allein diese Währung zu verwenden. Ich behaupte die Geld- und Zinsmonopole sind neben allen anderen staatlichen oder staatlich garantierten Monopole wie Schulmonopol, Heilungsmonopol der herrschenden Schulmedizin, staatliches Wissenschaftsmonopol mit seinen Brotgelehrten usw. die effektivsten Ausbeutungsinstitution mit der die arbeitenden Bevölkerung, von der einfachen Hilfskraft bis zum Unternehmer oder Vorstandsvorsitzenden legal und weltweit nicht in Frage gestellt ausgebeutet werden.
    Doch, da gibt es einen nicht ganz unbekannten Herrn, der der das Geld- und Zinsmonopol in Frage stellt. Und das ist, man höre und staune, ein MdB, nämlich Frank Schäffler, auch Autor bei Tichys Einblick.

    • Die EZB „druckt“ seit mehreren Jahren 60 Milliarden Euro – pro Monat – ohne jeden realen Gegenwert. Und Sie erkennen da keine Ausweitung der Geldmenge? Da würde mich interessieren, wann bei Ihnen eine Ausweitung der Geldmenge beginnt. Mann, Mann!

  21. Die Prämien für die private Krankenversicherung steigt 2019 um 10%. Herr Draghi verwechselt bei der Inflationsrate von 2% Ziel und Obergrenze.

  22. Roland Tichy hätte ich aufgrund seiner Biografie schon mehr makroökonomioschen Sachverstand zugetraut, die Inflationsrate wird hier ausschließlich mit der mikroökonomischen Brille betrachtet. Inflation (steigende Ölpreise sind genausowenig Inflation wie fallende Ölpreise Deflation sind) hängt untrennbar mit den Löhnen, ihrer Steigerung sowie den an der Produktivität einer Volkswirtschaft orientierten Lohnstückkosten zusammen. Und Inflation als nomineller Wert ist immer auch eine der Voraussetzungen für Zinsen. Man kann nicht Null Inflation wollen und gleichzeitig 5% Zinsen aufs Sparguthaben. Gesund wäre eine Inflation um die zwei Prozent, bei gleichzeitiger Anpassung der Löhne, die den Kaufkraftverlust ausgleicht und zusätzlich noch eine Schippe drauflegt. Diesen frappanten Zusammenhang (negativ als „Lohn-Preis-Spirale“ verunglimpft) kann man in jedem VWL-Schulbuch nachlesen. Unser Problem ist eine jahrzehntelange Lohnzurückhaltung bei gleichzeitig massiv zurückgegangenen Organisationsgrad der Arbeitnehmer. Alles im Dienste der Wettbewerbsfähigkeit, als sei die komplette Volkswirtschaft nur im Außenverhältnis zu betrachten. Und jetzt haben wir den Salat.

    • „Man kann nicht Null Inflation wollen und gleichzeitig 5% Zinsen aufs Sparguthaben. Gesund wäre eine Inflation um die zwei Prozent“ … bei wie viel Prozent Zinsen?
      Sind die aktuell 2% Inflation und die 0,01% Zinsen bei meiner Sparkasse in Ordnung?
      Richtig ist natürlich, dass die Löhne nicht der Produktivität gefolgt sind. Dass dies eine Begründung für den Exportweltmeister Deutschland ist. Aber das ist ein anderes Thema.

    • Bei diesem Kommentar reicht es vielleicht…den Kopf zu schütteln.
      Gewerkschafts-Rhetorik pur. Entspricht dem Sachverstand eines Funktionärs, der damals Neue Heimat und COOP in die Pleite gefahren hat. Auf Löhne hat der Gesetzgeber keinen Einfluss….Damit entfällt die Logik dieses Kommentars. Die Zinsen beschreiben nur den Wert des Geldes….und der fällt eben gegen null…demnächst.

    • „Gesunde Inflation“ – ein unbewiesener Mythos. In der amerikanischen Wirtschaftsgeschichte gab es lange Perioden wirtschaftlicher Prosperität bei 0% Inflation.

  23. Nein, nicht googeln, nehmen Sie „metager.de“, keine Werbung, kein Ausspionieren, Sie können sogar mal einen Fund anonym öffnen, falls gewünscht.

  24. @ gerhard, mein Namensvetter:Wenn doch nur die Deutschen tatsächlich solche „Weltmeister“ wären, dann käme nämlich keiner mehr hier her und wir hätten endlich Ruhe. ´Vielleicht ist das des Rätsels Lösung: Wir stellen uns doofer als wir sind, senken unsere Attraktivität, reißen das Maul nicht so weit auf, mit dem Ergebnis, dass alle kommen um nach zu gucken … . Zu NO: Brennstoffzellen brauchen Wasserstoff, den macht man aus Wasser – womit? Na mit el. Strom, den die Norweger reichlich haben durch ihre Wasserkraftwerke – absolut grundlasttaugliche. Haben wir nicht so. Wenn sie dürften, die Norweger, dann könnte sie halb DE derart unter Strom setzten, dass uns vielleicht endlich ein Licht aufginge. Ganz ohne CO2, nebenbei bemerkelt.

  25. Wie sagte doch unser aller Angela gestern im Parlament? Es sei schön, dass man es sich raussuchen könne, worüber man reden möchte. Folgerichtig hat sie zur schon realen Wirtschaftskrise des durchschnittlichen Deutschen Michels fortgeschrittenen Alters lieber nichts gesagt, sondern über weitere Opfer desselben zur allgemeinen Weltrettung. Ich will endlich eine Regierung, die sich um deutsche Interessen kümmert und um sonst nichts anderes, sonst zahle ich nicht mehr.

  26. Den Bürgern wurde geraten weniger Strom zu verbrauchen, damit die Umwelt nicht so belastet wird und die individuellen Stromkosten gesenkt werden, was dann wiederum zur allgemeinen Verbesserung der Kaufkraft führen sollte. Diese Ratschläge betrafen den Wasserverbrauch, dass steigende Müllaufkommen, sowie den Sprit und Gasverbrauch. Das Volk sparte und sparte und sparte, wo es nur konnte. Man kaufte sich Energiesparleuchten, drehte den Wasserhahn beim Zähneputzen zu, kaufte sich teure spritsparende Autos (!) und benutzte öfter das Fahrrad. Und was war das Ende vom Lied. Die Preise für den Energieverbrauch stiegen.

    Dann kamen einige wenige Politiker und Journalisten auf die Idee, die Kaufkraft im eigenen Lande zu stärken, indem man die Löhne und H4 erhöht. Der viel zugeringe H4-satz wurde lediglich der Inflationsrate angepasst und die Effekte blieben aus. Die Löhne stiegen zwar und lagen über der Inflationsrate, aber die steigenden Kosten z.B. im Energiesektor oder Steuererhöhungen, frassen den Mehrwert wieder auf.

    Da man die Deutschen seit 45 arm und dumm halten möchte, verhindert man individuellen Reichtum in der Unter- und Mittelschicht und verlagerte die Kaufkraft mit der Umverteilungsorgie Agenda 2010, in die mittlere und obere Oberschicht. Die geschenkten Milliarden erweiterten deutlich die Machtstrukturen in der BRD und aus Bürgern wurden Kunden.

    Reich sollten die Kunden ja nicht werden, aber mehr. Also rief man in die Welt hinaus „kommet her zu mir alle, die ihr Mühselig und beladen seid“ und öffnete die Grenzen. Millionen von Neukunden erhöhen nun die innerdeutsche Kaufkraft mit Geld, das den Altkunden vorenthalten wurde bzw. einfach weggenommen wurde, man könnte auch sagen gestohlen wurde.

    Den Europäern standen 2017 im Schnitt 13.937 Euro für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung – das zeigt die aktuelle Studie „GfK Kaufkraft Europa 2017“. Das verfügbare Nettoeinkommen der untersuchten 42 Länder unterscheidet sich jedoch enorm: In Liechtenstein, dem Spitzenreiter unter den europäischen Ländern, steht der Bevölkerung eine pro-Kopf-Kaufkraft von 63.267 Euro zur Verfügung, während sich die Kaufkraft der Ukrainer auf lediglich 949 Euro pro Person beläuft. Die letzte Spalte ist der Kauffkraft-Index Europas:

    1 Liechtenstein 63.267 453,9
    2 Schweiz 42.142 302,4
    3 Island 33.399 239,6
    4 Luxemburg 30.499 218,8
    5 Norwegen 29.407 211,0
    6 Dänemark 24.493 175,7
    7 Österreich 22.597 162,1
    8 Deutschland 22.239 159,6
    9 Schweden 21.764 156,2
    10 Großbritannien 20.857 149,6

    Europa gesamt 13.937 100,0

    Die Inflation wird steigen, ist doch klar, die Anzahl der Neukunden hat sich um Millionen erhöht und die Einnahmen über die Mehrwertsteuer steigen. Die Kosten für Aquisse, Kundenpflege und Support der Neukunden, werden von den Altkunden übernommen, durch Verzicht.

  27. Bei 4 % schrumpfen aber 1.000 € in nur 5 Jahren auf 889 € Kaufkraft zusammen
    Ist das nicht ein Rechenfehler ?

  28. Inflation und Niedrigzinsen sind Staatsbetrug. Von wegen Altersvorsorge durch private Versicherungen? Selbst Versicherungen für den Todesfall reichen, durch die abgemagerten Auszahlungssummen, oft nicht einmal für eine ordentliche Beerdigung mehr. Die Ersparnisse der Deutschen werden von Merkel und der EU, für ihre ureigenen wohlfühl Experimente sinnlos verbrannt oder in Kanäle geleitet, die uns nichts nutzen und dabei keinem anderen EU Land, noch der Welt wirklich helfen. Nur da wo wirklich sehr viel Geld sich ansammelt, vermehrt es sich zunehmend. Die EU wird immer mehr zu einem sozialistischen Grünkram Konstrukt. In dem sich daher Bildung, Fleiß und Leistung nicht mehr lohnen. Unsere Mächtigen verteilen, Gott gleich, mit vollen Händen unser schwer Erarbeitetes. Entsprechend dem Bibeltext: Seht die Vögel unter dem Himmel an. Sie säen nicht, sie ernten nicht und der himmlische Vater ernährt sie doch. Aber sie sind nicht Gott, sondern nur schwache Menschen. Menschen ohne Achtung vor denen, die ihr Brot im Schweiße ihres Angesichts verdienen und essen müssen.

  29. Ich kenne Bulgarien gut und weiß daher, dass Sie hier gerade Äpfel mit Birnen vergleichen.
    Der Leidensdruck des durchschnittlichen Bulgaren Ivan Ivanov ist wesentlich höher, als der des Deutschen Max Mustermann.
    Den Deutschen geht es einfach noch (!) zu gut.
    Dazu kommt aber – und insofern haben Sie recht – die scheinbar angeborene Unterwürfigkeit der (West-)Deutschen.
    .
    P.S.
    Borrisovs GERB-Partei hat sich aus rein innenpolitischen Machterhaltungsgründen gegen den UN-Migrationspakt entschieden, weil ihm sonst die Nationalisten die Regierung aufkündigen würden. Und bei Neuwahlen würde GERB nach aktuellem Stand eher noch schlechter abschneiden, als bei der letzten Wahl.

  30. Stimmt genau, Herr Tichy, aber der Wohlstand ist Gift für den Geist. Der Wohlstand ist in der Regel eine Folge des Geistes, aber er braucht ihn nicht. Nur jene, die Wohlstand ohne Geist haben wollen, haben irgendwas falsch verstanden. Um den Geist ist es aber gegenwärtig schlecht bestellt. Der Zusammenhang, daß ein voller Bauch nicht gerne studiert, ist Ihnen doch geläufig, oder etwa nicht?!

  31. Nullzinsen und Inflation, interessante Kombination.
    So können Staatsschulden weginflationiert werden.
    Doch was macht man in der Rezession? Tiefer als Null können die Zinsen kaum sinken.

  32. Dieser Artikel zur steigenden Inflation ist ein guter Anlaß eine von mir hier auch schon gestellten, aber leider noch nicht beantwortete Frage, erneut zu stellen.

    Frage: Wenn das prognostizierte Wirtschaftswachstum des BIP für 2018 mit 1,8 % der Summe aller Preise in einer Volkswirtschaft produzierten ökonomischen Güter (Waren und Dienstleistungen), von einer Periode zur nächsten verstanden wird und im gleichen Zeitraum der Preis , also der Bewertungsmaßstab gleichzeitigt um 2,5% inflationiert(weniger Wert wird), was wächst den da überhaupt?

    Für die Beantwortung der Frage währe ich sehr dankbar.
    Gruß
    H.D.

    • Die Antwort wird Kaufkraftbereinigt lauten, was immer das auch Bedeutet!?

      • @Reinhard Peda
        Danke für den Hinweis.
        Es ist wohl so, das für die Prognose sowie für die tatsächliche Feststellung die Teuerungsrate berücksichtigt wird.
        Jetzt wünsche ich mir noch, das die Gewerkschaften bei ihren nächsten Verhandlungen ihre Mitglieder nicht mehr verxxxxxxx und die Teuerungsrate ebenfals berücksichtigen.
        Gruß
        H.D.
        PS: Da Sie Nicht nachtragend sind, nehme ich meine unhöfliche damalige Reaktion ( die mit dem Kreuzworträtsel) mit der Bitte um Entschuldigung zurück.

      • Sie brauchen sich nicht zu Entschuldigen. Tichy hat ihren damaligen Kommentar veröffentlicht. 🙂

        Bedanken wir uns beide bei Tichy, der es ermöglicht, Kommentare unterschiedlicher Meinung, zur veröffentlichung zuzulassen. In diesem Sinne, weitere „Aufregende“ Kommentare.

      • Wenn ein Autounfall zu Sach- und Personenschaden führt, dann sind Reparaturkosten, Arztkosten, Anwaltskosten, Gerichtskosten… als Wachstum definiert. – Die tatsächliche Situation, der vorhandene Wert muß sich bei Wachstum nicht verbessert haben; es kann auch das Gegenteil sein. Über z.B. MWst. – Steuer wächst schon mal die Staatskasse.

    • Wenn diese Angaben (Wachstum) tatsächlich nicht inflationsbereinigt gerechnet werden, wäre es wirklich ein Witz. Aber ehrlich gesagt, weiß ich es nicht und halte es auch nicht mehr für ausgeschlossen, dass slebts unser Wachstum nur ein billiger Taschenspielertrick ist.

    • @Reinhard Peda, Talleyrand, Dr. Michael Kubina
      Danke für Ihre Antworten.
      „Geben ist seeliger als Nehmen“ mit diesem Gedanken möchte ich Ihnen einen Heute entdeckten Vortrag von Dr. Marcus Krall kredenzen:
      „Wenn schwarze Schwäne Junge kriegen…“
      https://www.youtube.com/watch?v=j7SnsTQhmeo
      Besonders ab ca. 30 M zum Parteiensystem ein echter Genuß.
      Mit bestem Dank
      H.D.

  33. Wenn ich so meinen Kollegen zuhöre, dann geht es „uns“ halt noch viel zu gut. Da ist es wichtig, ob ein 65-Zöller oder ein 80-Zöller TV gekauft wird, welches Restaurant gerade angesagt ist, welches SmartPhone das nächste wird und dergleichen. Und bei uns wird nicht extrem viel gezahlt, wir sind Tarifgebunden.

    Es wird gelebt auf Teufel komm raus. Morgens Brot schmieren und mitnehmen? Das war vorgestern – der Bäcker kommt doch jeden Morgen und bringt Stückchen und belegte Brötchen mit.

    Und ich kann das verstehen – für was soll man denn noch sparen? Bei Null-Zins ist das sinnlos.
    Ein Polster für schlechte Zeiten ist inzwischen kontraproduktiv, denn wer nix hat bekommt genug vom Staat, wer was angespart hat muss das erst verbrauchen.

    Ich befürchte, dass dieser Lebensstil uns irgendwann auf die Füße fällt.

    • Sie haben recht und ich empfehle Ihnen einen gestern auf der Achse veröffentlichten Text zum „Ende des Sozialstaats“ . Sehr lesenswert.

  34. Letzte Woche bin ich in bedingt durch ein Schlagloch mit meinem Fahrrad gestürzt, in der Schule wird Unterricht meines Kindes im nächsten Halbjahr einfach gestrichen, weil zu wenig Lehrer für das Fach, in der hiesigen Grundschule müssen Eltern ihren Kindern Toilettenpapier mitgeben….. dafür zahlen wir horrende Steuern und Abgaben und bekommen dafür …. weniger als nichts. Und unser hart erarbeiteten Ersparnisse und Notgroschen schmelzen dahin. Das gefährlichere ist allerdings, die schwindende Verbundenheit zum Land und damit die Zukunft: Für was noch arbeiten, sich anstrengen, sich solidarisch zeigen, Innovationen generieren? Die Regierung täuscht sich, wenn sie denkt, das Disziplin und Leistung auf Dauer für umme und ohne Gegenleistung zu haben ist. Der Absturz der Wirtschaftskraft und Leistungsbereitschaft wird rapide kommen. der Beginn ist allenthalben überall zu beobachten.

    • Ziehen Sie ins grüne Paradies nach BW. Dort werden flächendeckende hochmoderne Radwegenetze gebaut, Straßen fürs Auto selbsredend vernachlässigt. Da wird das Fahrradfahren herrlich sicher und unfallfrei, die Autos gehen, wie gewünscht, kaputt.

      • Ich wohne in BW und witzigerweise ist genau für diese Straße vor zwei Wochen ein Fahrradweg abgelehnt worden. Obwohl diese auch viel befahren wird von Kindern (als Schulweg). Ein toller Fahrradweg verläuft ein paar Straßen weiter (Umweg, zudem an der Hauptverkehrsstraße) damit ist die Grünen „wir bauen Fahrradwege Quote“ erfüllt. Alles nur Schein.

  35. Der einzige Trost … die Bio-Deutschen schaffen sich so schnell ab, dass es insbesondere die Neudeutschen sein werden die die Suppe auslöffeln werden.

    • Die werden überhaupt nichts auslöffeln. Wenn es hier nichts mehr zu holen gibt, geht der Marsch zur nächsten Grenze los. Und das ist auch meine einzige Hoffnung. **

  36. Da der deutsche Durchschnittsbürger alles einfach nur hinnimmt und geduldig erträgt wird hier getreu dem Motto „alles was geht“ gehandelt. Deshalb werden wir hier immer die international exorbitant höchsten Abgaben und Preise bezahlen. In anderen Ländern würde die Bevölkerung bei solchen Abgabenlasten und Preisen schon längst rebellieren. Deshalb kann ich dem grünen Leitspruch „Deutschland verrecke“ nur beipflichten. Den die hohlköpfigen Grünen haben schon lange erkannt wie verblödet die deutsche Durchschnittsbevölkerung mittlerweile ist und alles mit sich machen lässt. Eine solche unkritische und unmündige Bevölkerung hat schon lange seine Daseinsberechtigung verloren.

    • Bis auf Ihre „Beipflichtung“ kann ich alles unterschreiben. Auch wenn Sie in der Sache recht haben, so ein Satz käme mir trotzdem nicht über die Lippen. Deutschland ist mehr als diese letzten 10-15 Jahre linksgrün- durchseuchte Etappe.
      Es könnte allerdings die letzte Etappe des Deutschlands eingeläutet haben, wie wir es kannten und im neuen, bunten Deutschland mit AKK als Kanzlerin möchte ich nicht leben und daher bin ich bald weg. Die Heimat meiner Frau wird bald das neue Zuhause.
      Aber: Heimat kann man nicht an den Schuhsohlen mitnehmen…

  37. Ich habe mal versucht das hier gezeichnete Schreckensbild mit der Realität der jüngeren Vergangenheit in Einklang zu bringen und bekomme ein Problem:

    Über den Zeitraum 2000-2008 lag der Leitzins der EZB bei durchschnittlich 3%. Die durchschnittliche Inflationsrate in Deutschland betrug im gleichen Zeitraum 1,6%.
    Das Jahr 2009 markiert den Anfang der Niedrigzinsphase. Im Zeitraum 2009-2017 lag die durchschnittliche Inflationsrate in Deutschland bei 1,2%. Darin enthalten ist das Jahr 2011 mit einem Glitch nach oben (2,1%) der mit einem leichten Anstieg des Leitzinses in diesem Jahr korreliert.
    Die Behauptung Zinsen ‚runter = Inflation ‚rauf stimmt für die letzten 18 Jahre in Deutschland also nicht. Was lässt Herrn Tichy glauben das sich in Zukunft daran etwas ändert ?

    Quellen:
    http://www.leitzinsen.info/eurozone.htm
    https://www.finanz-tools.de/inflation/inflationsraten-deutschland

    • Eigentlich ist der Begriff der Inflation korrumpiert. Korrekt wäre der Begriff der Teuerung. Inflation ist die Erhöhung der Geldmenge (durch die EZB und eine Erhöhung der Kreditvolumen durch die Geschäftsbanken) , die Teuerung entsteht daraus, nicht nur für die Güterpreise sondern auch die Vermögenspreise. (Cantillon-Effekt)

      https://www.youtube.com/watch?v=5QZK2l7PWs0

      Durch den Cantillon-Effekt wird der durchschnittliche Arbeitnehmer durch die staatlichen und halbstaatlichen Institutionen schlicht betrogen. Auf der Geldseite entsteht ein Gewinn, dessen Herkunft zu denken gibt. (Ludwig von Mises)

    • Dass bei Nullzinspolitik keine Inflation beobachtet wird, zeigt meiner Meinung nach: Wir können gar nicht so viel mehr nachfragen, vulgo kaufen, essen und trinken. Produktion von Gütern und auch – eingeschränkt – Dienstleistungen wird immer billiger – das hat mit Produktivität zu tun. Der Effekt wird sich mit Industrie 4.0 noch beschleunigen. Einzig die halbwegs gleichmäßige Verteilung der Kaufkraft auf ALLE Marktteilnehmer ist zu organisieren. Stichwort Mindestlohn: Lassen wir denen das bisschen Geld, keine Steuern darauf, keine Sozialabgaben und der Laden brummt. Weil die sich auch bisschen was leisten können und bisschen nachfragen. Fazit: Inflation entsteht nicht, wenn Geld billig zu haben ist wie derzeit, sondern wenn die Nachfrage nach Gütern aller Art größer ist als das zur Verfügung stehende Angebot. Und angeboten wird dir alles in einem Maße, was das Zeug hält, du hältst es im Kopf nicht aus und die Leber auch nicht. Wir haben ein Absatzproblem, sonst nichts. Deshalb wohl auch die PR-Aktion „ein freundliches Gesicht zeigen“ – vielleicht kann man denen noch was verkloppen.

  38. Leider sind weder Kartoffeln, noch der teurer gewordene Sprit, noch Versicherungen in der Kerninflation berücksichtigt. Auch der Wertverlust des fahrenden Diesel-Untersatzes taucht nirgendwo auf. Alles frisst den nach Kerninflation verbleibenden Rest aus den 1000 Euro auf.

  39. Herr Tichy, ich muß und darf Sie korrigieren. Hinter dieser einzelnen well-known Fichte ist kein Platz mehr. Bitte ab jetzt einen ganzen Fichtenwald hernehmen (aber woher nehmen wenn nicht stehlen?).

    Also das ist (auch) so: Was Sie im Kontext Nullverzinsung und Inflationsziele beschrieben haben, das juckt den trägen Michel (noch) nicht, dem allem ist (leider) ein stark retardierendes Moment innewohnend. Der mickrige Rentenbescheid wird kommen… für Millionen jetzt noch Berufstätiger. Die armselige Auszahlung fondgebundener Kapitallebensversicherungen wird kommen… für Millionen augenblicklich noch Wertschaffender. Weitere Strompreiserhöhungen werden kommen… für Millionen Bürger ohne Solarpanels aufm Dach. Weitere Spritpreiserhöhungen (die Saudis wollen drosseln) werden kommen… für Millionen Pendler ohne angemessene ÖPNV Infrastruktur, Strassenschlaglöcher aber zuhauf und inklusive. Weitere Steuererhöhungen, Beitragserhöhungen und Abgabenerhöhungen werden kommen (kommunal Grundsteuerneubewertung, länderspezifisch Grunderwerbssteuer, Bund sowieso) … für Millionen steuerzahlender Bürger, die Geschenke für alle Welt und für jeden (ausser uns) müssen schließlich auf eine solide finanzielle Grundlage gestellt werden.

    „Der Staat ist so reich wie nie!“. „Niemand wird etwas weggenommen!“. Das Tranquilizer-Gebräu aus den Öffentlich Richtigen wird per Giesskanne sprühnebelartig eskalativ verteilt werden. Dichter Nebel wird übers Land schwafeln. Immer dichter. Aus dem Dichter-und-Denker-Land wurde schon lange Dumm-Deutschland (Doppel-D bleibt!) gemacht. Wer hat’s erfunden? Nein, nicht die Schwyzer.

  40. Es ist ja nicht nur so, dass die Inflation zuschlägt…auch die Löhne steigen für den Großteil der Bürger in Deutschland nicht mehr…im Gegensatz zu den Renten…dieser werden aber gleich der Besteuerung unterworfen…Deutschland ist in der Abgaben- und Steuerspirale gefangen…jede Lohnerhöhung wird durch Steuern und Abgaben zu einer Negativen Lohnerhöhung…somit werden wir Schritt für Schritt immer Ärmer in Deutschland…der Steuer- und Abgabenstaat schlägt hier gnadenlos zu….und das zusammen mit steigenden Lebenshaltungskosten…Mangel und Armut…das kann die grün-sozialistische Merkel Gesinnungspolitik…mehrwertschaffenden Markt..Volkswirtschaft…Wohlstand….das konnten weder die Sozialisten, die Grünen noch Merkel nicht…die wissen gar nicht wie das geht…die wissen nur wie man eine Gesellschaft knechtet, unterdrückt und ausbeutet!

  41. Wenn es tatsächlich eine Preissteigerung gäbe wie in den 1970ern, also mit Raten um 5% und mehr, wäre das das Ende des Euro. Denn keine Zentralbank, auch die EZB nicht, kann es sich angesichts der exorbitanten Verschuldung von Staaten und Unternehmen leisten, zur Inflationsbekämpfung die Zinsen anzuheben. Und weil das Geldsystem, und der Euro im Besonderen, um jeden Preis gerettet werden müssen, werden die Ursachen der Preissteigerung bekämpft. Diese sind: (a) Energiekosten – die sind heute anders als in den 70ern kein Problem, denn Öl und Gas gibt es nicht zuletzt dank Fracking genug, (b) Lohnkosten – die haben in den 70ern maßgeblich zur Preissteigerung beigetragen, nachdem Gewerkschaften in Deutschland z.T. 10 % Lohnerhöhung durchgesetzt haben. Heute setzt man bei drohendem Arbeitskräftemangel auf Zuwanderung. Nachdem die „Grenzöffnung“ 2015ff nicht den erhofften Zustrom an Fachkräften gebracht hat, soll es jetzt der Migrationspakt richten. Und schließlich (c) die Wohnkosten: Hier wird mit Eingriffen in den Mietpreis operiert, Stichwort Mietpreisbremse. Da der „Fachkräfte“-Zuzug auch in Zukunft zu einer Wohnungsnachfrage führen wird, die das Angebot immer mehr übersteigt, dürfen sich Vermieter in Deutschland auf immer rigorosere Markteingriffe gefasst machen, bis hin zur Wohnungsbewirtschaftung.

  42. Bei 4% Inflation schrumpfen 1000 Euro auf 960 Euro und nicht auf 889 Euro Kaufkraft. Leider kann die Inflation nicht als Werbungskosten bei Steuer angegeben werden. So zahlt der Sparer auf seine Minizinsen, die eigentlich Verluste bedeuten, noch Kapitalertragssteuern.
    4% Inflation hatten wir schon. Aber dann lagen die Zinsen bei 6%.
    Die Inflation heizt den Konsum an. Ob das Gift für die Wirtschaft ist, ist fraglich.

    • …in 5 Jahren. Als Vergleich zu oben gedacht.Aber mißverständlich….gute Idee mit Werbungskosten.Kommt demnächst. Sie sehen – im Vertagen bin ich gut.

      • Hallo Hr. Tichy,
        bei 4% jährlicher Inflation ist die Kaufkraft wie folgt:
        Nach einem Jahr 960 Euro
        Nach 2 Jahren 921,60 Euro
        Nach 3 Jahren 884,74 Euro
        Nach 4 Jahren 849,34 Euro
        Nach 5 Jahren 815,37 Euro

        Bei der Inflation gilt auch die bei vielen verrufene Zinseszins-Formel.
        Oder anders: Bei 4% jährlicher Inflationsrate ist das Geld nach 18 Jahren nur noch die Hälfte wert. Das werden die meisten noch erleben.

    • Inflation heist den Konsum an?
       Wenn die Butter teurer wird, kann ich mir weniger davon kaufen!
       Ich kaufe sie aber lieber schon heute, denn morgen wird die noch teurer!
       Wenn der Strom fuer die Melkmaschine zu teuer wird, schraenkt der Bauer die Produktion fuer Butter ein. Die Butter wird noch teurer.
      Ganz schoen kompliziert mit der Inflation!

      • Sie begründen doch selbst, warum die Inflation den Konsum anheizt. Warum sollte man Geld sparen, wenn man dafür im nächsten Jahr weniger bekommt. Das ist auch der Grund, warum die EZB ursprünglich die Inflation bei 2% halten wollte. Deflation macht genau das Umgekehrte. Wenn man Geld zurücklegt und im nächsten Jahr mehr dafür bekommt, wird nicht konsumiert.

      • Inflation verlagert Konsum in die Gegenwart zu lasten des zukuenftigen Konsums. Summa summarum geht der Konsum zurueck. Denn wenn die Butter teurer wird, koennen wir uns weniger kaufen!

        Ceteris paribus 😉

  43. Herr Tichy,

    Sie wissen, das dies der Plan war. Die „whatever it takes“-Story zur Kaschierung der EU-Schuldenkrise unseres Helden Draghi – und nicht nur ihm – benötigt doch eine signifikante Inflation, um überhaupt die Chance zu haben, gut auszugehen. Letztlich ist das die Rechnung für das „über die wahren Verhältnisse“-Leben seit Menschengedenken. Problem ist nur: Es ist bisher – außer für einige Jahrzehnte in der Neuzeit – immer schief gegangen und hat sich in hässlichen ökonomischen Reset’s (Hyperinflation, Massenarmut, kriegerische Auseinandersetzungen etc.) materialisiert. Dass die bundesrepublikanischen Politik-„Eliten“ diese vorhersehbare Entwicklung noch mit Brandbeschleunigern wie „Energiewende“, „Massenimmigration“ und irrsinniger „EU-Bürokratie“ aufhübschen, spricht für die Abwesenheit jeglicher ökonomischer – von naturwissenschaftlich-technischer wollen wir gar nicht erst reden – Kompetenz. Mal sehen, wie das ausgeht.

  44. Dumm nur, dass die überwältigende Mehrheit der Deutschen einfach weiterspart wie immer (und auch einfach weiterwählt wie immer). Ich hätte erwartet, dass irgendwann wenigstens in den Aktienmarkt umgeschichtet würde, aber der schwächelt in D nun seit Jahren und jetzt fällt er auch noch ziemlich rapide. Gold bewegt sich seit Jahren kaum, und mit Kryptowährungen haben sich in den letzten Monaten auch viele die Finger verbrannt.

    Schon seltsam, dass viele Deutsche offenbar nicht finanziell unabhängig werden wollen. Bevormundung und Autokratie scheinen ebenfalls höher im Kurs zu stehen als das Risiko von Freiheit und Rechtsstaatlichkeit einzugehen.

    Die Deutschen sind ein tragisches Volk.

    • -> Aktien: Aktien halten und Dividenden kassieren. „Meine“ Firma zahlt knapp 5% Dividende (Pharmabranche) und der Aktienpreis ist niedrig aber stabil

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