<
>
Wird geladen...
Gegen Zentralismus in Berlin und Brüssel

Ein Funken Hoffnung

17.11.2018

| Lesedauer: 3 Minuten
Europapolitisch ist Merkel genau daran gescheitert, dass sie ohne jede visionäre Leidenschaft die EU nur benutzt, aber nicht gestaltet hat. Es ist ihr Migrationsnationalismus, dem zum Beispiel die Briten das Brexit-Chaos verdanken.

Warum eine Europäische Armee wichtiger ist als eine europäische Arbeitslosenversicherung.

I.

Für Konrad Adenauer ist es „ein schwarzer Tag“. Die französische Nationalversammlung hat am 30. August 1954 die Gründung der „Europäischen Verteidigungsgemeinschaft“ abgelehnt. Die Gaullisten sind noch nicht dazu bereit. Statt dessen wird die Bundeswehr in die NATO integriert (Pariser Verträge Mai 1955) Die deutschen Nationalisten sind schon damals gegen jedes Bündnis im Westen, zementiert es doch die Spaltung Deutschlands. Die westdeutschen Nationalisten stehen damals aber nicht rechts, sondern links, geben sich als Pazifisten. Darunter ist der spätere Bundespräsident Gustav Heinemann und auf publizistischer Seite ein gewisser Rudolf Augstein. Ersatzweise entsteht die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft als Vorläufer der EU. Mit schweren Geburtsfehlern: Planwirtschaft, Bürokratismus. Das große Friedens- und Wohlstandsprojekt Europa wird verkehrt herum gesattelt.

II.

Es gibt in der Geschichte gelegentlich Fehler, aus denen man nicht nur lernen kann, sondern die auch korrigierbar sind. Die Rettung der EU kann nur gelingen, wenn der Brüsseler Zentralismus abgebaut wird. Es geht um Entflechtung und Subsidiarität. Genau so wichtig ist es aber, dass die EU außen- und sicherheitspolitisch enger miteinander verbunden wird. Bei allen Schwierigkeiten im Detail: eine gemeinsame Armee ist und bleibt ebenso ein sinnvolles Ziel wie die Forderung nach einer Vertiefung der Währungsunion der falsche Weg bleibt. Italiens Schuldenkrise wird es erweisen. Auch ein Satz wie „Erst gute Sozialpolitik macht aus der EU eine Heimat“ (Prantl, SZ), ist in doppelter Hinsicht Unsinn. Als Heimat ist die EU zu groß und vielgestaltig. Heimat kann nur die Nähe einer Region bieten. Selbst Deutschland ist nicht Heimat. Ich werde mich z.B. in Berlin immer als Fremdling empfinden. Und zweitens wird gerade eine europäisierte Sozialpolitik in Deutschland als Wohlstandsgefahr begriffen. Sie hilft den EU-Gegnern, ist Wasser auf den Mühlen der Nationalisten. Aber das darf und kann doch nicht bedeuten, dass jede Form der europäischen Integration abzulehnen ist.

III.

Nur weil Macron den alten Vorschlag einer „wahren europäischen Armee“ neu ins Spiel bringt, ist er nicht schlecht. Nur weil Trump dagegen polemisiert, ist das Ziel nicht unvernünftig. Nur weil Merkel in vagen Formulierungen (siehe den Beitrag von Fritz Goergen) irgendwie zustimmt, muss man nicht gleich reflexartig dagegen sein. Nur weil der Teufel im Detail steckt, ist das Ganze noch kein Teufelswerk. Nur weil sich jetzt selbst die Mainstreampresse in Skepsis suhlt (am Ende der Merkel-Ära ist es plötzlich möglich), ist die Logik des europäischen Einigungsprozesses nicht falsch: Alles, was Europa gemeinsam besser kann als die einzelne Nationalstaaten, sollte auch gemeinsam weiter entwickelt werden. Mit Abwickeln allein ist die EU nicht zu sanieren. Europa, es ist oft genug beklagt und gefordert worden, braucht ein frisches Narrativ. Also ein einigendes Ziel. Macron spricht von „Vision“. Leute, die keine Visionen haben müssen zwar nicht zum Arzt, gehören aber auch nicht in die Politik. Europapolitisch ist Merkel genau daran gescheitert, dass sie ohne jede visionäre Leidenschaft die EU nur benutzt, aber nicht gestaltet hat. Es ist ihr Migrationsnationalismus, dem zum Beispiel die Briten das Brexit-Chaos verdanken. Das alte Friedensnarrativ bekäme durch die Debatte um die gemeinsame Armee wieder Aufwind.

IV.

Die Wahlen zum EU-Parlament dürfen nicht die gewinnen, die immer nur Nein zu allem sagen, was Europa zukunftsfähig macht. Also brauchen die Freunde der EU Ziele, über deren Verwirklichung sich trefflich streiten lässt. Das Heil der Deutschen liegt nicht allein in Berlin, dort lag es nie. (Aber eine Menge Unheil.) Allein in Brüssel liegt es natürlich auch nicht. Die notwendige Stärkung der Regionen ist eher von Brüssel aus zu erwarten (wo sich die europäischen Regionen zusammenschließen können gegen den Zentralismus ihrer Nationalstaaten). Wer Zentralismus beklagt, darf doch nicht den Berliner Zentralismus übersehen. Der wird bei uns so gut wie überhaupt nicht diskutiert. Die Bundeswehr wurde nicht von Brüssel heruntergewirtschaftet, sondern von der Inkompetenz der Merkel-Administration und dem pazifistischen Desinteresse an Landesverteidigung. Eine Ausbalancierung der neudeutschen Mentalität durch Länder mit anderen militärischen Erfahrungen und Traditionen wie Frankreich (und Großbritannien, das bedauerlicherweise nicht mehr dazu gehört – aber vielleicht wieder mit von der Partie sein wird, wenn die europäischen Armee einmal einsatzfähig ist), würde die Verteidigungskräfte auch hierzulande stärken. Macrons Initiative und Merkels verklausuliertes „Nach mir die Sintflut“ versprechen nicht weitere schwarze Tage für Europa. Da ist ein Funken Hoffnung.


Das neue Buch von Wolfgang Herles jetzt im TE-Shop und im Buchhandel >>>

Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

90 Kommentare

  1. Eine Europäische Armee? Macron als größenwahnsinniger Napoléon? Hört der Wahnsinn erst auf, wenn die Katastrophe da ist? Ich werde alles dafür tun, das bei den Europa Wahlen die AfD Stimmen gewinnt, in meinem Bekanntenkreis und wo es mir möglich ist.
    Die EU muss weg, wenn Europa leben will, zurück zur EWG, wo die Nationen in eigener Verantwortung durch ihre Währungshoheit über den Wohlstand ihres Landes selbst entscheiden können.

    • Die Realität ist anders. Die Siegermächte haben damals dir Parteien eingesetzt, um die Deutschen nachhaltig zu kontrollieren, und deswegen haben sie den Parteien und Beamten diverse Privilegien gegeben. Nur die AFD kann dieses System ändern, in dem sie Volksabstimmungen einführt..und damit ein Stück echte Demokratie. Das ist der einzige Weg, außer Revolution.

  2. Ein Funken Hoffnung?

    Man stelle sich einmal -zugegeben etwas weit hergeholt- vor es käme in der Zukunft zu Groß-Demos oder Aufständen. Ich finde den Gedanken, das eventuell spanische, italienische oder -von woher innerhalb EUropas- eingeflogene „EUropa-Soldaten auf deutschem Boden gegen Deutsche eingesetzt werden könnten alles andere als hoffnungsvoll.

    Diese Regelung mit anderen EUropäischen „Kräften“ gibt es übrigens bereits, man darf also davon ausgehen, das -ganz im Sinne der Brüsseler Bürokraten- auch der eventuelle „Einsatz im Inland“ diese fiktiven EUropäischen Armee vorgesehen sein dürfte. Vielen Dank, ohne mich.

  3. „Eine Ausbalancierung der neudeutschen Mentalität durch Länder mit anderen militärischen Erfahrungen und Traditionen wie Frankreich (und Großbritannien, das bedauerlicherweise nicht mehr dazu gehört – aber vielleicht wieder mit von der Partie sein wird, wenn die europäischen Armee einmal einsatzfähig ist), würde die Verteidigungskräfte auch hierzulande stärken. “

    Das sind wohl die Traditionen ehemaliger Kolonialmächte, die auch heute noch gern ohne UNO-Mandat bomben? In Frankreich und dem Vereinigten Königreich hegt man sicher die Hoffnung, dass die Lasten derartiger Abenteuer dann auch von Deutschland mitgetragen werden.

    Mit einer europäischen Armee würde die Entscheidung über Einsätze der Bundeswehr vom Bundestag auf das Europäische Parlament übergehen. Würden danach noch mehr deutsche Soldaten vor der russischen Grenze stehen? Auszuschließen ist das nicht. Die Bundeswehr ist das schärfste Schwert der Demokratie. Ihr Missbrauch und die Aushebelung des Parlamentsvorbehalts des Deutschen Bundestages müssen unter allen Umständen verhindert werden.

  4. Anscheinend gab es um Sie, Herr Herles, eine auffallende Häufung an Fettnäpfen, wenn ich die Kommentare so überfliege.
    Und nein, ich bin auch nicht für eine europäische Armee, das Hineinregieren von Lobbygruppen in deutsche und europäische Politik reicht mir vollkommen, da brauchen wir Scharfmacher und Hasardeure nicht auch noch verstärkt in oder über einer EU-Armee! Haben Sie die Beispiele Jugoslawien, Georgien, Ukraine schon vergessen?! Die Aktionen im Baltikum, auch alles andere, als eine Empfehlung bzw. Beleg für friedliches Nebeneinander, oder sticht Sie der Hafer?
    Will jedoch nicht bloß über die Lobbygruppen mosern, vielleicht verdanken wir denen wirklich – unbeabsichtigt – die bisher (noch) relativ friedliche Lage.
    Wenn alle Hubschrauber, SPW (Puma: etwa 30% der neugelieferten Fahrzeuge(!) sind voll einsetzbar), Transporter A-400, Jagdflugzeuge, U-Boote usw. tatsächlich funktionieren würden, dann hätte die scharfe Uschi (mit Stiefmutti u.a.) wohl schon den nächsten Krieg angefangen.

    • Dass die Armee bei Herles nur ein Beispiel ist, was auf welcher Ebene sinnvoll ist, scheint nicht überbringbar.

  5. Die wichtigste Frage um die sich alle EU-Hörigen drücken ist: Was soll die EU sein/werden?

    Die Vereinigten Staaten von Europa, eine neue EUDSSR (der feuchte Traum aller Linken in Europa), oder eine Wirtschaftsvereinigung.

    Ersteres und Zweiteres wird nur über die Köpfe der Bürger installiert werden können, da es die Proponenten in den letzten 15 Jahren zu brutal, zu abgehoben, zu naiv, durchsetzen wollten und noch immer fleißig daran werkeln.

    Merke: Wer sich nicht an die selbst aufgestellten Regeln hält, dem kann man nicht trauen und vertrauen und die Briten sind die ersten, die daraus die Konsequenzen ziehen.

  6. Ich kann Ihnen leider nicht ganz folgen, Herr Herles.

    Es fehlt in Ihrem Beitrag eine grundsätzliche Bewertung i.S. Definition des Bedrohungs-Begriffes auf der Basis der heutigen Begebenheiten auf der Welt. Geht man den klassischen militärischen Gedanken, dann würde alternativ zur NATO nur eine gemeinsame schlagkräftige Armee Sinn machen, die einen nuklearen Schirm über Europa spannt.

    Angesichts einer diskutierten militärischen Frage, stellt sich aber die Frage nach dem „Feind“. Es ist auch nicht klar, ob man aus deutscher Sicht überhaupt bereit ist, dieses Land zu verteidigen. Führt man heutzutage noch auf traditionelle Weise Kriege? Ist es nicht viel einfacher und effektiver Massenmigrationswellen in Bewegung zu setzen um die Zielstaaten mittelfristig zu übernehmen? Hat diese Form der mittelfristigen Übernahme nicht wesentlich mehr Erfolg als klassische und blutige kriegerische Auseinandersetzungen? Entstehen solche Wellen, wie z.B. vor den Toren der USA gerade zufällig? Es sieht aus wie ein Krieg von anrollenden Armeen – nur ohne Waffen. Die Waffen liefert das angegriffene Land von innen heraus selbst.

    Der Vormarsch des Islam in Europa war in keiner historischen miltitärischen Auseinandersetzung so erfolgreich wie heute. Die westlichen Staaten sind dank ihrer grenzenlosen mentalen „Entwicklung“ nicht mehr in der Lage trojanische Pferde oder neuzeitliche „Feinde“ zu erkennen. Es dominiert die Lust in Sachen Selbstaufgabe.

    Was soll also womit verteidigt werden? Der Artikel gibt keine Antworten.

    • Die Migration durch die Islamgläubigen ist langfristig die Eroberung des ehemals christlichen Europas. Erdogan hat seine Landeskinder entsprechend aufgefordert viele Kinder zu machen. Eroberung durch die Gebämutter. Die Losung der westlich emanzipierten Frauen “ Mein Bauch gehört mir !” ist der Beginn des Suizids der Europäer. Dies ist Zwangsläufig. Die hedonistische Gesellschaft zerstört sich selbst. Es ist nur eine Frage der Zeit.

  7. Diese ganze Diskussion um eine europäische Armee ist mir zutiefst suspekt, vor allem auch, weil sie ausgerechnet von dem Zentralisten Macron angestoßen wird. Die EU braucht in der Tat radikale Reformen in Richtung Subsidiarität. Danach sollte nicht viel übrig bleiben, was einer Behandlung auf europäischer Ebene bedürfte. Verteidigung wäre sicherlich eines davon. Wobei auch hier zu fragen wäre, ob sich nicht das gleiche Ziel auch durch eine Reform der Nato realisieren ließe, denn im Kern geht es doch hauptsächlich um gemeinsame europäische Kommandostrukturen. Dann bräuchte es auch keine Befürchtungen zu geben, eine europäische Armee würde sich in irgendeiner Weise gegen unseren wichtigsten Verbündeten richten. Aber Macron geht es wohl nicht zuletzt auch gerade um diesen antiamerikanischen Reflex. Und: Macron geht es nicht um Subsidiarität! Ihm geht es darum, den Brüsseler Zentralismus zu stärken und den Einfluss und die Rolle Frankreichs in diesem Europa zu festigen und auszubauen.

  8. Ich verstehe schon, dass Sie, lieber Herr Herles, als gelernter Westdeutscher Probleme mit Berlin haben. Auch wenn Sie an anderer Stelle, den Begriff der Identität geleugnet haben, Sie trauern der Bonner Republik als Ihre politische Heimat nach. Ich kann das, obwohl ich gebürtiger Berliner bin, durchaus verstehen. Diese verrückte Stadt mit ihrer linksradikalen Stadtregierung lässt kaum idyllische Gefühle aufkommen. Dennoch würde Frau Merkel von Bonn aus regieren, wäre ihre Politik gewiss auch nicht besser. Insofern möchte ich das gescholtene Berlin hier in Schutz nehmen, ebenso Brüssel, die wichtige exekutive Organe der EU beheimatet.

    Man muss allerdings Berlin schon sehr stark verachten, wenn man nun ausgerechnet aus Brüssel Unterstützung für den Berliner Zentralismus erwartet, um die Regionen zu stärken. Nichts ist zentralistischer und bürgerferner als die Brüsseler Elitebürokratie. Nicht die Regionen wird sie stärken, sondern die eigne Macht, die bekannterweise noch weniger demokratisch legitimiert ist als der Berliner Zentralismus. Den Beelzebub mit dem Teufel auszutreiben, ist eine fatale Hoffnung.
    Auch halte ich Ihr Plädoyer für eine Europäische Armee für reichlich abenteuerlich. Ollen im Ernstfall tatsächlich deutsche Soldaten oder Soldaten mit deutschen Migrationshintergrund den Einsatzbefehl aus dem Raumschiff EU erhalten, von bürgerfernen Institutionen, deren Zusammensetzung und politischen Ziele viel mehr im Dunkeln liegen als in der gescholtenen Berliner Republik. Sofern ich einen Sohn hätte, der dort dienen würde, würde ich ihm zur Desertation raten…nein, einen solchen Marschbefehl kann zur Zeit nur ein Nationalstaat seinen Staatsbürgern erteilen und als solches hat sich die EU bislang nicht konstituieren können. Und wenn es nach mir ginge, sollte das auch nicht in absehbarer Zeit geschehen.
    Bei aller berechtigten Kritik am Nationalstaat, aber man sollte das Kinde nicht mit dem Bade ausschütten. Bislang hat die liberale Demokratie zumindest in guten Ansätzen nur in Nationalstaaten funktioniert. Vielvölker-Konstrukte neigen eher zu autoritären Regimen.

  9. I.
    Ich habe mir schon vor 20 Jahren Gedanken darüber gemacht und als jugendlicher Idealist war ich natürlich für die Vereinigten Staaten von Europa. Mit Sicht auf 200 Jahre allerdings.
    Ich bin auch jetzt kein Gegner der grundsätzlichen Idee dahinter. Inklusive der Auflösung der bisherigen Nationalstaaten – und das sage ich als Nationalist.

    Aber bitte, man muss das Pferd von der richtigen Seite aufzäumen. Und man muss historischen Prozessen ihre Zeit geben. Man muss mehr als eine Vision haben, man braucht auch eine konkrete Vorstellung, wie der Weg dahin aussehen soll. Sonst ist es nur Träumerei. Oder schlimmer – Ideologie. Dann wird allzu schnell die Wirklichkeit passend gemacht – wehe dem Nazi, der was anderes sagt.

    Die integrative Kraft einer gemeinsamen Armee wird nämlich allgemein überschätzt. Bei weitem. Aber viel schlimmer noch, es wird unterschätzt, wie desintegrativ eine gemeinsame Armee auch sein kann.

    II.
    Die Vereinigung Europas – so man sie erstrebt – kann nämlich nur gelingen, wenn man (Politiker!) akzeptiert, dass Europa erstmal als Staatenbund sauber funktionieren muss, bevor es zum Bundesstaat werden kann. Das ist Schritt 1, und wenn man ihn auslässt, werden alle Einigungsbemühungen für die Katz sein.

    Erst wenn die Con-föderation klappt, kann man den Umbau zur Föderation ins Auge fassen. Das ist Schritt 2: Eine gesamteuropäische Regierung installieren, und zwar eine, die auf einer gesamteuropäischen Legitimation beruht. Die also unmittelbar von den Völkern Europas legitimiert wird, nicht durch „Räte“ oder „Kommissionen“ der Regierungen der Nationalstaaten.
    Vielleicht böte sich hier ein klassisches Zwei-Kammern System an. Ein gesamteuropäisches Parlament legitimiert durch gesamteuropäische Wahlen. Eine Kammer, in die die Regionen(!) ihre Vertreter entsenden.

    Und dennoch müssten die Staaten auch dann erstmal teil-souverän bleiben. Erst muss das so funktionieren, dann kann man später irgendwann die Souveränität der Nationalstaaten langsam auflösen, sie sukzessive zu Verwaltungsprovinzen degradieren und ihre Regionen endgültig direkt als teilsouveräne oder zumindest weitgehend autonome Staaten in die Föderation, also den Bundesstaat Europa integrieren. Das ist dann Schritt 3, und der muss zwingend (viele Jahrzehnte) nach 1 und 2 kommen.

    III.
    Ein Bundesstaat kann nicht aus den Leichen von 20 Nationalstaaten erwachsen, aber sehr wohl auf den Schultern von 70 lebendigen Regionen (Regionalstaaten) stehen. Doch dieser Prozess braucht ein kerngesundes Fundament (Stichworte: Legitimation & Identifikation) und Zeit, Zeit, Zeit und nochmals Zeit.
    Sonst flüchten die Staaten bei Interessengegensätzen sofort in die alten nationalen Strukturen zurück. Und Interessengegensätze gibt es immer.

    Es hat z.B. seinen Grund, warum kein US-Staat für die Schulden eines anderen haftet. Ein Aphorismus sagt, man verliert keinen Freund, indem man ihm einen Kredit verweigert, sehr wohl aber, indem man ihn gewährt. Der Volksmund kanns kürzer: Bei Geld hört die Freundschaft auf.
    Die USA besitzen nicht die Bindungswirkung einer einzigen, historisch gewachsenen Kultur. Darum leisten sie sich solche Fliehkräfte nicht. Europa als Ganzes unterliegt sogar der Trennwirkung verschiedener, historisch gewachsener Kulturen. Und dennoch baut es sich solche Fliehkräfte ein und nennt das noch Europäische Integration. Absurd.

    So, wie sie aufgebaut ist, muss die EU unweigerlich scheitern. Dieses kranke Gebilde ist nur durch noch mehr Zentralisierung zu erhalten. Einer Zentralisierung nämlich, die dem Zentrum, sprich der Bürokratenkaste, die Macht an die Hand gibt, die Fliehkräfte zu unterdrücken, die mit jeder Unterdrückung nur stärker werden. Mit anderen Worten: Diese EU kann nur als Diktatur funktionieren. Und genau daran geht sie zugrunde.

    Das ist der Prozess, den wir gerade sehen. Die Staaten sind gespalten über den Euro und Migranten. Und jeder Versuch der „guten Europäer“, diese Spaltung zu überwinden, vertieft sie nur noch. Sie begreifen diesen Prozess gar nicht, sondern versuchen ihre Vision zu erzwingen. Stets lavierend und auf Sicht navigierend, kleistern die EU-Bürokraten-Politiker jedes Problem zu, indem sie ein noch größeres erschaffen. Mindestens eins. Umso schneller driftet die EU auseinander.

    IV.
    Der Euro bietet ganz großes Kino, wenn es darum geht, wie man die EU auf gar keinen Fall aufbauen kann.

    Die Südländer werfen Deutschland vor, dass es vom Euro profitiert. Und sie haben – aus ihrer Perspektive – Recht. Für Deutschland ist der Euro zu schwach. Folge: Exportweltmeister. Und die Südländer können nicht mehr abwerten und geraten in Schieflage, denn für sie ist der Euro viel zu stark. Dann bekommen sie von Deutschland Sparpolitik diktiert, ein bisschen Disziplin bitte, Herrschaften. Natürlich wird der Südländer da sauer. Denn er sieht nur Deutschlands gewaltigen Profit. Dass dieser beim deutschen Bürger nicht unbedingt ankommt, ist ihm egal. Was geht den Italiener deutsche Innen- und Sozialpolitik an? Richtig, nix. Italien und damit er selbst wird an die Wand gedrückt, bekommt die deutsche Wirtschafts- und Arbeitskultur oktroyiert, und Deutschland verdient daran, so schauts aus.

    Allerdings hat der Bundesbürger eine andere Perspektive – und auch er hat damit absolut Recht. Die Südländer machen sich doch einen faulen Lenz auf seine Kosten, denn schließlich zahlt er kräftig Umverteilung, damit die Pleiteländer deutschen Krempel kaufen können. Ob es nun Geschenke, Reparationen für den WK2, Kredite, Bürgschaften oder Targetsalden sind, ist unterm Strich egal. Es wird umverteilt, das Geld ist weg. Sein Geld, seine Steuern. Und dabei haben die Südländer mehr persönliches Vermögen und alle ein eigenes Häuschen. Da kann der deutsche Malocher lange von träumen. Und jetzt soll er diese Staaten finanzieren, weil die sonst, in der Pleite, noch auf das Vermögen ihrer eigenen Bürger zugreifen müssen, das viel höher ist als sein eigenes. Apropos Zugriff, der gilt dann gleich als Blaupause für den Zugriff auf die mageren Kröten, die er sich erspart hat. Die nächste Umverteilungswelle rollt schon an. Na danke!

    Im Ergebnis sind alle mächtig sauer aufeinander. Und wie löst ein guter EU-Bürokrat das Problem? Richtig, er vergrößert es. Und zwar gewaltig.
    Die – übrigens immer noch ungelöste – causa Griechenland, zeigt das sehr anschaulich. Die Probleme wurden verschoben um den Preis einer exponentiellen Vergrößerung. Im Zuge dieser „Problemlösung“ wurden, ganz nebenbei, die Schulden so umstrukturiert, dass am Ende auch ja die Richtigen haften, nämlich die kleinen Leute hüben wie drüben. Jetzt ist erstmal Ruhe, und wenn das Drama wieder beginnt, wird die gleiche Lösung wiederverwendet.

    Mit Italien passiert jetzt im Prinzip das gleiche. Das Problem wird nicht gelöst. Es wird verschoben. Dieser Streit um den Haushalt ist eine Show. Ein Tanzritual der Politik. Viel Gegacker, bevor irgendwann mal ein Ei gelegt wird. Wir alle haben die Doku gesehen und wissen schon, wie das Ei aussieht: Ein paar Regeln aufweichen, umgehen, ignorieren oder erfinden. Ein bisschen Haftung hier, ein paar Bonds da, irgendwie bringt man Italien über die Runden. Bloß um den Euro behalten. Das ursprüngliche Problem. Die heilige Problemkuh.

    Allerdings sind die Italiener nicht blöd. Sie haben die causa Griechenland beobachtet und wissen, dass die Eurokraten nachgeben werden, wenn es um ihre „Visionen“ geht. Dann wird eben noch eine Regel gebrochen und noch eine, die Rechnung wird unterm Tisch weiter gereicht. Das strukturelle Problem wächst und wächst und wächst….

    Ich orakele mal: Die Italien-Krise wird „gelöst“. Der nächste Brandherd flackert auf. Die Pressekarawane zieht weiter. In ein paar Jahren hat man zwei, drei weitere Krisen „gelöst“. Und irgendwann ist das Problem im Kreis gelaufen und wieder steht der Margin Call vor der Türe. Diesmal ist die Nachschussforderung noch hundertmal dicker.
    Wer glaubt, heute hätte Griechenland oder Italien oder sonst ein EU-Land eine populistische oder irgendwie radikale Regierung, der wird sich noch umgucken.

    Und die Europroblematik ist nur EIN Problem der EU, nicht DAS Problem. Da wäre noch diese klitzekleine Geschichte mit der Migration. Und ein großer Sack voll weiterer Problemchen.

    V.
    Und warum das Ganze?
    Weil die Bürokraten und Politiker nicht akzeptieren können, dass die EU drei Schritte zurück machen und sich über Weg und Ziel klar werden muss, und erst dann erst wieder vorwärts gehen kann. Weil sie ihre Träume nicht in Ihrer Lebenszeit verwirklichen können. Weil Geschichte ein lebendiger Prozess ist und ihr dämlicher Sozialkonstruktivismus am Reißbrett nur Blabla aus dem Elfenbeinturm ist.

    Die EU fährt im Moment voll vor die Wand und früher oder später macht es Bumm.
    Es ist wie mit Blasen und Börsencrashs. Man weiß, dass es wahrscheinlich passiert, aber nicht wann genau. Absurd hohe Kurse können noch explodieren und absurde Zentralisierung kann noch viel absurder und zentralisierter werden.
    Umso sicherer wird nur, dass es irgendwann kracht und umso größer wird dann der Krach sein.
    Es wird die EU zerreißen.

  10. Hr. Herles…sind Sie mir nicht böse…aber ihre Sicht auf Europa ist schon sehr oberflächlich…ein Deutschland, dass die Kernkraft und Atomwaffen ablehnt…soll mit einen Frankreich, dass die Kernkraft und die Atomwaffen als staatlich geschützte Säule sieht…zusammen kommen???
    Ein Frankreich, das den Zentralismus bevorzug will mit einen Deutschen Föderalismus … zusammen kommen???

    Deutschland hat seinen Meister/Diplom dem Master und Bachelor geopfert.. hat seine Schulbildung dem Bologna Prozess wie die Perlen vor die Säue hingeworfen…hat sein konservative/bodenständiges HGB einen risikohaften und betrügerischen IFRS geopfert…hat seine stabile Währungspolitik der DM einer Schulden-Mafia EURO-Draghi Politik geopfert….usw.

    Deutschland war vor dem EURO und der EU ein Ort der Stabilität, Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Bodenständigkeit = ehrlicher Kaufmann Tugenden…all dies hat die EU und der EURO…die Globalisierung (IFRS)… Exportmafia weggefegt.

    • Viele der Konservativen haben nicht begriffen, dass das „Friedensprojekt Europa“ keinen Frieden auf Dauer bringen wird, wenn Merkel-Deutschland, Merkel-Deutschland bleibt. Mit Merz-Deutschland bleibt es beim Merkel-Deutschland. Den Rest der Bewerber für die Spitze der CDU lasse ich bewusst weg – weil undiskutabel. Wer eine der Kartellparteien wählt, gleich welcher Couleur, bekommt die Rechnung, die bald durch die Decke steigen wird. Gesprächsthema am Abend on top, in bald allen Familien der Mittel- und Unterschicht, nach Rückkehr von der Maloche. Gespaltenes Deutschland ist nur ein mehr oder minderes Synonym für, „wir haben von EU, Klimaspinnern, Euro, Bargeldabschaffung, Verbot von Plastikstrohhalmen und offenen Grenzen die Faxen dicke!“

      • @pcn
        Es ist ja nicht das Merkel-Deutschland…Merkel ist nur die Marionette. Man fragt sich doch immer…für was stehtl eigentlich die Politik von Merkel…warum sind die Deutschen Medien (ÖR) nicht mehr an ihren Auftrag der neutralen Berichterstattung interessiert…und betreiben Regierungspropaganda in dem man die Opposition = AfD bekämpft und die Altparteienregierung mit Merkel in den Himmel lobt….WARUM ist das so….wie es ist….warum sind Regierung und Medien in Deutschland gleichgeschaltet….wer organisierte diese, über Jahrzehnte hinweg, aufgebaute GLEICHSCHALTUNG…Merkel ist hier nur der Kopf…die Marionetten Kanzlerin…die uns Deutsche eine nette, gütige, demokratische Kanzlerin vorspielen/geben soll….
        Eine Gleichschaltung der Politik/Regierung mit den Medien kann nur in zwei Richtungen wirken…nach innen oder nach außen….die Gleichschaltung nach innen war der Nationalsozialismus…die Gleichschaltung nach außen (One-World) ist der Grüne Sozialismus….beide Wege führen zur Zerstörung der Deutschen Gesellschaft…das Soziale ist hierbei der Zerstörungsfaktor…der Emotionale Aufbau…wir müssen helfen, wir müssen Spenden…wir sind verpflichtet….mit Bildern von hungernden Menschen/Kindern…mit Kriegsbildern usw. Politik und Medien wollen damit die Deutsche Gesellschaft gleichschalten….manipulieren. Hat Merkel mit ihren Medien erst einmal die Deutsche Gesellschaft auf Linie gebracht so kann diese Gesetze und Verordnungen in Deutschland erlassen, die von den NGOs, der in der EU sitzenden Finanz- und Wirtschaftsmafia (Weltregierung), ausgedacht worden sind. Zum Wohle…NICHT des Deutschen VOLK…sondern zum Wohle der NGOs und Lobbygruppen.

        Billige Arbeitskräfte durch illegale Grenzöffnung/Einwanderung…gut für die Globale Wirtschafts- und Finanzlobby.
        EURO Rettung der Schulden Banken durch den Deutschen Sparer und Steuerzahler…kein Problem…die Marionette Merkel regelt das schon.
        Merkel…diese Marionette der Finanz- und Wirtschaftsmafia…macht alles…nur keine Politik zum Wohle Deutschland und Europa!

      • @Marc Hofmann

        Das bedarf m.E. einer näheren Erklärung. Wessen Marionette ist Merkel?

        Die der Automobilmafia? Die der Pharma- der Chemie- oder der Agrarchemiemafia? Die der Kohle- und/oder Atomlobbymafia? Der Hühner-Schweine-Rinderaufzuchtmafia?

        Alles Bereiche, die Dank der Merkel-Politik gerade aufblühen und auf Billigstarbeitskräfte angewiesen sind? Die sich eine goldene Nase verdienen können, wenn Millionen Analphabeten das Land fluten?

        Ihren Ausführungen zum grünen Sozialismus und zur Machtaufstockung der NGOs vermag ich ja zu folgen. Aber wo ist die Finanz- und Wirtschaftsmafia die hiervon profitieren könnte? Was nun? Merkel als Marionette der Grünen oder der NGOs?

        Ist nicht vielmehr Merkel die treibende Kraft, die den grünen Sozialisten und den wie auch immer gearteten NGOs auf jede nur erdenkliche Art die Türe öffnet und damit der „Finanz- und Wirtschaftsmafia“ und so ganz nebenbei noch der Bundesrepublik den größten anzunehmenden Schaden zufügt?

        Marionette Merkel? M.E. eine Verkennung der Realität. Agitprop-Doro ist die Schlüsselfigur, die Alle mit ihrer Honecker-linkischen Redeweise hinter die Fichte führt. So eine Frau soll in der Lage sein, Deutschland aus den Angeln zu heben? Sie IST in der Lage dazu, verlassen Sie sich drauf. Sie beweist es jeden Tag aufs Neue. Sie ist Strippenzieher und Macher in Personalunion. 😉

        Wie viel einfacher für Merkel, wenn sie von Vielen als „Marionette“ einer nicht greifbaren „Institution“ angesehen wird. „och, Gott, die Arme, sie kann ja gar nix dafür – sie ist ja nur eine Marionette“.

  11. “ Die notwendige Stärkung der Regionen ist eher von Brüssel aus zu erwarten…“

    Herr Herles, bei allem Respekt, Sie erwarten doch nicht von diesem Personal in Brüssel eine Wende hin zu Stärkung der Regionen.
    Die heutige EU wird dominiert von Lobbyorganisationen, die sich nur ihren Herren und Finanziers verpflichten fühlen ist nichts fremder ist als die Stärkung der Regionen
    Die Idee von Macron´s EU-Armee ist nichts weiter als das Öffnen der Geldschleusen aus Deutschland Richtung Frankreich.
    Abseits der diversen multinationalen Lobbyorganisationen ist jedes Land damit beschäftigt eigene Interessen durchzusetzen. Nur das Blockparteien-Deutschland meint, durch die Einladung zur Plünderung der Ressourcen ihres Volkes die EU, die Welt und das Klima retten zu können.

    Wer will in so einer EU leben? Wer glaubt allen ernstes, das diese EU sich jemals reformieren wird?
    Wie kann man von Leuten die Lösung der Probleme erwarten, die diese selbst mit ihrer ganzer Kraft geschaffen haben?

  12. Von einer Europäischen Armee halte ich gar nichts. Man sehe sich einmal an, wie das Sprachkuddelmuddel bei den Armeen (Plural!) der österreichisch-ungarischen Monarchie abgelaufen ist. Wer will denn eine Europäische Armee wie die Französische Fremdenlegion, bei der jeder Soldat 500 Wörter beherrschen muss? Und wer soll diese Armee kontrollieren? Europäische Offiziere und europäische Verwaltungsbeamte?
    Was über eine Kontingentstruppe hinausgeht, braucht man doch gar nicht ernsthaft diskutieren. Da gäbe es weitaus wichtigeres.
    Was das Europäische Projekt ansich angeht – und das sage ich als vereinnahmer, aber nicht überzeugter Europäer und immer noch mehr Deutscher – braucht es – und ich denke, im Kern geht es darum – eine neue Projektrichtung. Man stürzt sich aus Kosten-, ideellen und eher nebulösen Sicherheitsgründen auf das Thema „Armee“, weil man mit europäischer Sozialversicherung, Banken- und Schuldenunion und sonstigem Gelärsch nicht zügig voran und auch sonst nicht weit kommt.
    Was als neues gemeinsames Projekt bliebe, wäre eine gemeinsame demokratische Weiterentwicklung der Union. Und zwar von unten her. Die demokratische Teilhabe an kommunaler Selbst- und der den Landkreisen entsprechende Verwaltungsebene könnte europaweit vorangetrieben werden. Ein einheitlicher Rahmen hierzu könnte erarbeitet werden, Probleme bei einem Mehr von Demokratie (wie bspw. unvernünftigen Forderungen von Bürgergruppen) erfaßt, untersucht und bearbeitet werden. Man könnte Fragen diskutieren, ob oder wie auf kommunaler Ebene Ämterlaufbahnen für Nichtverwaltungshochschulabsolventen notwendig wären, um bestimmte Verantwortungspositionen in der lokalen oder regionalen Verwaltung und Politik bekleiden zu können – als Otto Normalbürger, nicht als Berufspolitiker oder Verwaltungsspezialist.
    Auf höherer unionseuropäischer Ebene könnte man ein neues Gremium schaffen, das ähnlich bspw. den U.S.-amerikanischen Senat jedes Unionsland mit eigens gewählten Vertretern besetzt. Oder man könnte das E.U.-Parlament neu konzipieren.
    Und wenn wir da angekommen sind, könnte man auch gleich eine Reform der E.U. diskutieren. An sinnvolleren E.U.-Projekten als es Banken- Schulden, Sozial- oder Streitkräfteunion sind, mangelt es nicht.
    Um zu guter Letzt noch den gegenwärtigen Zustand der Union anzusprechen, wäre es vielleicht nicht verkehrt in Analogie zum deutschen konstruktiven Misstrauenvotum, quasi als Schöpferische Zerstörung, einen Plan B in der Schublade zu haben. Etwas konkreter ausgedrückt: Sollte – was man nicht gänzlich ausschließen kann und auch nicht sollte – die Europäische Union weiter Schlagseite bis zur Unmöglichkeit des Wiederaufrichtens erfahren, wäre es vielleicht angebracht, die Europäische Union aufzulösen – zu Gunsten einer bereits vorher ausgearbeiteten Light-Version, einem Nachfolgegebilde, auf dem man wieder aufbauen kann, wie dem Europäischen Bund, der Europäischen Konföderation, der Union Europäischer Länder etc.
    Kurz: Der Kanzler wird durch einen neu gewählten Kanzler (oder -in) ersetzt, die Union wird durch eine andere Union ersetzt.

    Andere Projekte zur Weiterentwicklung in und von Europa gäbe es also genug.

  13. „und Großbritannien, das bedauerlicherweise nicht mehr dazu gehört – aber vielleicht wieder mit von der Partie sein wird, wenn die europäische Armee einmal einsatzfähig ist“

    Kann ich mir nicht vorstellen. Im Gegenteil.

    • @ Alexis de Torcqueville: Eben! Großbritannien hat vor kurzem ein eigenes Projekt eines Mehrzweckkampfflugzeugs der aktuellen Generation in Ergänzung zur U.S.-amerikanischen F-35 angestoßen, während Deutschland und Frankreich ein gemeinsames Strike-Fluggzeug als Ersatz für den Tornado von Panavia bzw. als Ergänzung für den Typhoon von Eurofighter entwickeln wollen. Am Ende will das franco-germanische Ding wieder keiner kaufen, weil die multinationale Entwicklung den Preis hochgetrieben hat, weil es ohne irgendwelche elektonischen Tricksereien nicht geradeaus fliegen kann und ähnliche Scherze.

  14. Was wir brauchen ist gar keine Armee. Das Geschwafel von Feinden und von Angst ist genau der Grund, weshalb die Menschen den ganzen Unsinn veranstalten. Wer sind unsere Feinde? Wenn die Welt die gesamten Ausgaben für Rüstung und Krieg der letzten Jahrhunderte in Wohlstand und Forschung gesteckt hätten gäbe es gar keine Armut oder Probleme auf dieser Welt.
    Wir schaffen die Probleme selbst weil wir nicht in der Lage sind die eigenen Schwächen, den Egoismus und die Gier, zu überwinden. Der Mensch bzw. die Menschheit ist sich der eigene Gegner weil wir immer wieder das materielle über dss Ideelle stellen. Irgendwann wird der mensch begreifen, dass das Leben in Einklang mit Natur das einzig wahre Leben ist und das das Streben nach immer mehr, weiter, höher, schneller usw. Der eigentliche Feind der Menschheitsgeschichte ist.

    • Wow! Was sind Sie doch für ein weiser Philosoph. (Dazu genügen heute wohl schon ein paar „die-Menscheit-ist-ja-so-schlecht“ Sprüche, das gibt immer Likes für hohe Moral, gelle?) Das Internet ist voll von Typen wie Ihnen und ihren kindlichen Phantasien über „das Gut“.

      Immer der gleiche Senf, egal welches Thema. Nein, der Mensch gehört auch nicht in Weltraum, den macht er auch noch kaputt. Jaja. Die Menschheit ist soooo schlecht. Der Mensch an sich ist soooo dumm. Und wenn die Aliens kämen, sie würden sofort umdrehen, gibt kein intelligentes Leben da unten. Haha, wie witzig.

      Ja die dumme, schlechte, böse Menschheit. Bis auf Sie natürlich, Sie haben es ja schließlich erkannt. Das gibt ein Fleißkärtchen für gutes Betragen, mit Sternchen für Moral und eine Eins-doppelplus für ihre Weisheit.

  15. Der Blick auf die Landkarte zeigt, dass Nordamerika und Europa über den Nordatlantik eine strategische Einheit bilden. Wer die Seewege zwischen Grönland und Norwegen kontrolliert, der kontrolliert den gesamten Nordatlantik. Die USA übernahmen hier nach dem WKII die Führung – und dass das so bleiben soll, das hat Trump von seinen eigenen Stäben x-fach hören können(müssen). Daran kann Trump nichts ändern und ein inaktives Deutschland ist für die USA zwar ärgerlich, aber zugleich bequem.
    D., DK und N, wie auch S und NL sitzen hier alle im gleichen Boot. Ohne einen eigenen Nuklearschutz ist es für diese Länder sinnlos, eine „eigene“ europäische Armee anzudenken. Es sei hier erwähnt, dass bei einem Krieg zwischen Warschauer Pakt und NATO es zuerst an den Ostseezugängen zu einem Einsatz von Nuklearwaffen gekommen wäre. Das ist alles bekannt. — Im Mittelmeer sind die Verhältnisse wieder anders. Aber spezielle Auffassungen Roms werden ggf . direkt mit Washington geklärt – eben wegen der USA-Dominanz. Das heißt: Es sind die USA, die die NATO zusammenhalten. Mehr Eigenständigkeit für Europa setzt voraus, dass die o.g. Länder einen eigenen strategischen Standpunkt entwickeln. Was Berlin anbetrifft – da gibt es nichts, da sind nur Leerstellen und Unverständnis. Was Merkel dazu äußert, ist heiße Luft. Die gesamte politische Konstellation in D. gibt derzeit auch nichts anderes her.

  16. Ich halte zwar Trump für Klüger als Merkel und sicher hat Trump die deutschen Interessen eher im Sinn als Merkel. Dessen ungeachtet halte ich die Idee einer europäischen Armee für sinnvoll und im deutschen Interesse. Man betrachte nur die Bundeswehr. Nur sehr wenig Armeen kosten mehr und nur noch weniger sind untauglicher.

    Herrn Herles Ansicht teile ich weitgehend, Hoffnung habe ich aber keine mehr. Finis Germania! Und auch Europas Ende ist besiegelt! Nur das WIE ist noch unklar.

  17. Schon mal bzgl. eines Artikels von Hans-Werner Sinn kommentiert und kann mich nur, bei allem Respekt, wiederholen:
    Eine gemeinsame europäische Armee ist eine ganz dumme Idee. Im höchsten Maße naiv und geschichtsvergessen!
    Mag sie rüstungspolititisch (ökonomisch), militärisch und „ideell“ verlockend sein, hiesse eine solche, sie nicht nur in der europäischen politischen Praxis endgültig tatsächlicher demokratischer Kontrolle zu entziehen sondern – sollte sie die erhofften Synergien realisieren – die europäischen, interventionssüchtigen Politiker in einer Liga mit Russland, China und den USA unkontrolliert „spielen“ zu lassen.

    Wohin dies führen kann zeigt in gewisser Weise Deutschland nach der Reichsgründung. Erst nach Schaffung der gemeinsamen deutschen Armee hatte Deutschland überhaupt die Möglichkeit und „Macht“ offensiv Europa und sich selbst ins Verderben zweier Weltkriege zu stürzen, vorher war dies praktisch kaum möglich.
    Europa kann sich, besonders über die Nato, gut selbst verteidigen. Mehr militärische Macht in den Händen zweifelhafter Charaktere ist eher eine zusätzliche Gefahr denn Friedensgarant in einem Raum von Gibraltar bis an womöglich zukünftig noch die syrische Grenze.

  18. Selbstverständlich Herr Herles,natürlich wollen die Bürger mit Verstand der EU nicht an den steifen Kragen. Im Gegenteil, ich denke eher das Gegenteil ist der Fall.
    Ich mach´s mal an einem Beispiel fest:
    Wir machen eine Fahrt nach Südtirol, Frankreich oder auch ins Burgenland.
    Wenn Sie nun bei einer Weinverkostung einen, oder mehrere Weine gut finden dort, haben sie zwangsläufig den Wunsch sich eine oder zwei Kisten einzuladen und mit nach Hause zu nehmen. So weit, so gut. Sie kommen an die Grenze. Normal fahren sie unkontrolliert weiter. Alles gut, oder ? Eben nicht! Denn, und das ist Europa wirklich, der „kleine Mann“ soll von den großzügigen Regeln nichts haben, die die Großimporteure in vollen Zügen geniessen. Sie sind nämlich dazu verpflichtet, alles, was über die Kleinmengenregeln hinausgeht zollrechtlich anzumelden. Ist das der Gedanke an Europa? Ich denke nein. Dies ist nur ein kleines Beispiel für den Verdruß, der bei einer solchen Betrachtung entsteht. Mein Beispiel mag zwar unerheblich sein, aber genau diese Unerheblichkeiten sind es, die den kleinen Eu-Bürger gegen die große EU aufbringen. Es gäbe sicherlich noch viele dieser Beispiele. Lassen wir es dabei bewenden. Bin auf die Wahlen für das europäische Parlament im nächsten Jahr gespannt. Der Unmut Vieler wird sich garantiert dort niederschlagen.
    Dann sind wieder „die Populisten“ schuld, wenn es mit Europa einfach nicht weitergehen will.
    Wer lässt sich schon gerne verkaufen, den möchte ich sehen.

  19. Herr Herles, ihr entscheidender mehrheitsfähiger Kernsatz geht eigentlich im Verlauf des Kommentars etwas unter: „Alles, was Europa (Europa= nein; EU= ja) gemeinsam besser kann als die einzelne Nationalstaaten, sollte auch gemeinsam weiter entwickelt werden.“ Dem können auch die sog. verfemten Rechtspopulisten (wie sie auch immer diffamiert und stigmatisiert werden als das politisch Böse schlechthin) durchaus zustimmen. Das ist durchaus konsensfähig. Aber leider neigen sie auch zur Vorverurteilung (s. Aussage in Klammern) wie so viele bei der Beurteilung der AfD und anderer national (Konnotation negativ), also besser patriotisch und heimatnah (hier stimme ich ihrem regionalen Gedanken zu) gesinnten Parteien in der EU.
    Gleichwohl, ein interessanter, weil kreativer und weiterführender Kommentar zur langjährigen Malaise der EU. Sie haben Recht, dass Merkel ganz erheblichen Schaden D und der EU zugefügt hat, was zahlreiche MSM nur schwerlich eingestehen können.
    Ein großer Pluspunkt für TE und die zahlreichen hier kommentierenden Journalisten ist, dass Journalisten wie auch Kommentatoren erfreulich niveaureich und kreativ ihre Meinungen austauschen können. Ich sage einfach einmal, D A N K E!

  20. Also ehrlich gesagt mir hängt das Wort Europa echt zum Hals heraus. Ich kann es nicht mehr hören. Und ich komme vom Oberrhein, aus der Grenzstadt Breisach a.Rh, dessen Bürger im Jahre 1950, also vor über 68 Jahren, sich in einer „Probeabstimmung“ mit überwältigender Mehrheit für ein vereintes Europa aussprachen. Erstmalig damals in Europa.

  21. Wenn die Brits draußen sind, dann ist das nur noch Frankreich. Warum nicht? Die Deutschen kannsu eh nix machen lassen – außer malochen, das können sie. Alles andere ist immer schon inne Hosen jegangen, wa?

  22. Ich glaube, die Bundeswehr wurde vom Merkel-Regime absichtlich heruntergewirtschaftet in freudigem Ausblick auf die europäische Armee. Wer weiß, was da noch alles bei Merkel in der Schublade liegt!? Zum Beispiel der nach dem Migrationspakt zu unterschreibende Flüchtlingspakt, vermutlich auch wieder rein unverbindlich!

  23. Zum Thema Heimat habe ich folgendes fuer mich herausgefunden:

    Deutschland = Heimatland.

    Allgaeu = Heimat (so im Umkreis von, na sagen wir, 20 km)

    Ort = Daheim.

    Haus mit Familie = Zuhause.

    Eigentlich doch ganz simpel, oder?

  24. „Die EU ist nur zu retten, wenn der Brüsseler Zentralismus abgebaut wird“. Ich glaube De Gaulle sagte es, dass wir ein Europa der Nationalstaaten bauen und brauchen. Daraus strikten die EU- Globalisten die Mähr vom wiederkehrenden, bösen Nationalsozialismus. Unschwer ist zu erkennen, dass wir tatsächlich andere Politiker brauchen. Wir können uns diese global agierende Bande nicht mehr leisten. Wir brauchen Politiker, die alles, aber auch wirklich alles dafür tun, damit es den ureigensten Bevölkerungen gut geht, sie geschützt werden und sie sich frei entfalten können und ernst genommen werden. Wir brauchen Politiker, die ehrlich sind und deren Arbeit nicht daraus besteht, Tatsachen zu beschönigen, zu verheimlichen und Trugbilder in die Welt zu setzen. Wir brauchen vernünftige Politiker mit Anstand und Würde und keine Amokläufer.

    Selbstverständlich brauchen wir eine vernünftige Außen- und Sicherheitspolitik. Eine Sicherheitspolitik, die dem Namen auch gerecht wird, kann ich nicht erkennen. Der Alltag wird täglich unsicherer und die Außenpolitik besteht im Wesentlichen darin, islamische Interessen in Europa und der Welt zu unterstützen, ich denke da nur an den Iran oder Palästina, und die „Hilfsbedürftigen“ aus aller Welt bei uns anzusiedeln und mit Steuergeldern am Leben zu erhalten, damit die Wirtschaft an ihren ersehnten Profit kommt.

    Eine gemeinsame Armee, kann durchaus sinnvoll sein, zumindest in diesen Zeiten. Der von mir sehr geschätzte Peter Scholl- Latour, unser Gott habe ihn selig, warnte seiner Zeit vor dem großen Ansturm auf Europa. Er sah die Türkei als Einfallstor des Islams für den großen Ansturm auf Europa, und erklärte, dass sich Deutschland und die EU bis an die Zähne bewaffnen müssen, um das zu überleben. Grundsätzlich bin ich zwar gegen Armeen, aber solange es Muslime gibt, werden wir diese wohl brauchen.

    „…das darf und kann doch nicht bedeuten, dass jede Form der europäischen Integration abzulehnen ist“. Das tut es auch nicht Herr Herles, aber die finanziellen Unterschiede (Kaufkraft, Löhne, BIP, Verschuldung usw.), sind nicht mit einem flächendeckenden Almosen H4 oder ähnlichem Mist, zu erreichen. Die Vielfalt, die Buntheit der europäischen, christlichen Nationalstaaten, die wir alle erhalten wollen, ist unsere Stärke und nicht flächendeckender , linker Sozialismus für alle. Zu was das führt, sehen wir ja. Sie kommen von überall.

    Sie wissen, das Macron ein Befürworter der Einwanderung ist, oder? Also, kann mir seine Vision von Europa auch gestohlen bleiben. Er wird verglühen wie ein Glühwürmchen nach der Paarung. In seinem Fall ist es sogar angebracht, die näheren Umstände, wie dieser Typ an die Macht gekommen ist, zu erklären und eine Untersuchung einzuleiten.

    „Die Wahlen zum EU-Parlament dürfen nicht die gewinnen, die immer nur Nein zu allem sagen, was Europa zukunftsfähig macht“. Wenn meinen Sie damit, Herr Herles? Etwa die Rechtskonservativen?, hört sich fast so an und das mit dem „Nein zu allem“, geben sie es zu, ist unzulässig. Niemand ist differenzierter, als die Rechtskonservativen, die im übrigen auch ein Europa wollen und zwar ein Europa der Bürger, die Ernst genommen werden und nicht brüskiert werden und vor vollendeten Tatsachen gestellt werden und jetzt islamisiert werden. Unsere Vorstellung von Europa ist einfach besser, aber Sie können ja mit machen.

    • Wer soll das sein? Ich halte die Gestalten, die in der ersten Führungsriege von Union/SPD, Grün-Linken, FDP agieren, allesamt für **. Ich weiß nicht, wem diese Leute ihre Seele verkauft haben, aber sie dienen nicht diesem deutschen Volk.

      • Habe ich auch nirgends gesagt.

  25. Die NATO funktioniert, weil sie eigentlich „die USA und ihre Verbündeten“ heißen müsste. Zur Not können die USA auch alles alleine. Aber von Fall zu Fall können auch die verschiedenen Verbündeten Unterstützung leisten.
    Der Grundfehler der EU ist, dass sie etwas erzwingen will (ist aber bei einem Beamtenapparat normal), anstatt einfach auf Herausforderungen und Wünsche der Länder zu reagieren. D.h. wenn die meisten Länder den Wunsch haben, bei der Sicherung der EU-Außengrenze besser zusammen zu arbeiten, sollte die EU das machen.
    Die Sache mit der „europäischen Armee“ ist schlicht ein Witz:
    Die außenpolitischen Interessen der verschiedenen EU-Länder sind so was von verschieden, da müsste diese Armee laufend gegen sich selbst kämpfen.
    Die Schweiz, ein anderer Verbunden von „Einzelstaaten“ (den Kantonen) war ca. 50 Jahre lang (um 1500) ein außenpolitischer und militärische Riese. Danach hat sich die Schweiz ganz bewusst für außenpolitische Zurückhaltung entschieden. Wieso? Weil die außenpolitischen Abenteuer die reale Gefahr brachten, dass Kanton gegen Kanton kämpft.
    Sollten die meisten EU-Länder z.B. den Wunsch haben, eine gemeinsame China-Politik zu betreiben, sollte die EU das machen – sonst nicht.

  26. Permanent Structured Cooperation, kurz PESCO, Ständige Strukturierte Zusammenar
    beit, bezeichnet die Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten der Europäischen Union, die sich in der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) besonders engagieren wollen.

    Und jetzt die „wahre europäische Armee“. Das sind alles Hirngespinste. Frankreich als Atommacht wird nie darüber die Verfügungsgewalt abgeben. Welcher Soldat wird sich für diese „wahre europäische Armee“ entscheiden? Wer setzt sie ein?

    Alles, was Europa in puncto Sicherheit benötigt, garantiert die NATO. Doppelstrukturen sind gar nicht finanzierbar und schwächen nur bewährte Strukturen. Die Nato hat in der Nachkriegszeit die Sicherheit erfolgreich garantiert. Das sollte man nicht ohne Not aufgeben.

    Die Europäische Union hat dagegen alle Großprojekte (Euro, Dublin etc.) mehr oder weniger gegen die Wand gefahren. Nichts davon funktioniert! Und nun wollen wir unsere außenpolitische Sicherheit dieser EU anvertrauen? Das ist doch völlig absurd!

  27. Auch bei Herles wird nicht klarer, was denn diese ‚Europäische Armee‘ (E-A)sein soll. Wir wissen spätestens seit den Kriegen in Jugoslawien in den 1990ern dass die europäischen Nato-Mitglieder für sich sehr schwach sind. Das ist in den letzten Jahren nicht besser geworden. Die Briten galten militärisch immer als relativ am besten aufgestellt, und werden mit Sicherheit den USA verbunden bleiben. Die Bundeswehr ist bekannt. Soll also die E-A zusätzlich zur Nato-Mitgliedschaft sein, oder diese ersetzen ? Wenn zusätzlich, dann wofür, und Trump hätte allen Grund zu poltern, weil wir uns materiell zu ca. 70% auf die USA stützen. Bei anstatt Nato würden die politischen und materiellen Kosten noch dramatischer. Es gelingt mir bei bestem Willen nicht, der Idee, E-A, etwas abzugewinnen.

    • Bei Herles geht es auch nicht um die Armee, sondern welche Richtung die EU oder ihr Ersatz nehmen soll.

      • Mir ging es aber um Absatz III. Für mich stehen darin immer noch ein paar verblüffende Anmerkungen. Ich anerkenne gerne, dass die drei anderen Absätze nicht von der Armee handeln. Diese habe ich nicht kommentiert.

  28. Die Schweiz macht es vor: Dank radikaler Subsidiarität funktioniert das Staatswesen (und die Demokratie!) hervorragend. Bereits die Gemeinden haben weitgehehende Befugnisse und nutzen diese: In unserer Gemeinde tagen mehrmals im Jahr öffentliche Ausschüsse zu allen anstehenden größeren Projekten, die Bürger sind explizit aufgefordert, sich mit ihren Ideen (und Kritikpunkten) einzubringen und in workshops mit den Gemeinderäten auszudiskutieren. Entsprechendes geschieht dann nochmals auf Kantonsebene für kantonale Projekte -inklusive Möglichkeiten der direkten Demokratie, über solche Beschlüsse abstimmen zu lassen. Nur was weder auf kommunaler noch kantonaler Ebene gelöst werden kann, darf auf Bundesebene bestimmt werden und auch dort hat der Bürger dank Volksabstimmung und -initiativen das letzte Wort.

    Die EU ist in ihrer Organisation und in ihrem Selbstverständnis dagegen eine „Anti-Schweiz“: Eine zentralistische Krake, die Personalien und politische Entscheide demokratisch nicht legitimiert in Hinterzimmern ausmauschelt. -Siehe gerade wieder den totgeschwiegenen und ohne Diskussionen geschweige denn Volksabstimmung durchzuwinkende Migrationspakt.

  29. Macron und Merkel sprechen als EU-Politiker von einer europäischen Armee. Damit wollen sie wieder den falschen Eindruck erwecken, sie wären als EU-Politiker für Europa zuständig. Zu Europa gehört u.a. auch Weißrussland. Ich glaube aber nicht, dass sie Russland an einer europäischen Armee beteiligen wollen.

  30. „Nur weil der Teufel im Detail steckt, ist das Ganze noch kein Teufelswerk.“

    Kann man so sehen, muss man aber nicht. Seit den „handwerklichen Fehlern“ der Regierung Schröder, die sich im Handeln der GaGa-Grokos perpetuiert haben, habe ich Probleme das Regierungshandeln noch als „kompetent“ Wahrzunehmen.
    Beispielhaft würde ich die G36-Affäre von Flinten-Uschi anführen, die DSGVO (höchstgradig inkompetent, wenn die Abgeordneten sich vom wiss. Dienst des BT ein Gutachten schreiben lassen müssen, was dieses Gesetz, dem sie zugestimmt haben, für sie bedeutet), und viele andere „Vorhaben“ der Regierung, die auch in Täuschungsabsicht oft andere Namen tragen, als den darin enthaltenen Regelungen entspricht.
    Auch die Diskussion über den „Compact for Migration“ lässt dies erahnen, wenn die Proponenten behaupten, dieser sei nicht bindend, obwohl der gesamte Text vor Passagen mit „verpflichtet sich“ nur so strotzt. Oft hat man, wenn der genaue Text nicht vorliegt, das Gefühl, man solle hinter die Fichte geführt werden.
    Deshalb enthalten die Vorlagen zu Vernehmlassungen in der Schweiz, die jeder Wahlbürger zuvor erhält, den Volltext der bisherigen und zukünften Gesetzes-Wortlaute.
    Da sind dann „Missverständnisse“ eher nicht mehr möglich.

  31. Klar doch, eine europäische Armee – zum Schutz der europäischen Grenzen, oder zur Eroberung neuer Siedlungsgebiete?

    „Mit 17 hat man noch Träume, …“ sang ‚Little‘ Peggy March.

  32. Das Problem der EU ist doch, dass sich dort eine Ansammlung hochbezahlter Menschen gebildet hat, welche aufgrund ihrer Ausbildung und ihres Intellekts kaum in der Lage sind, die richtigen Akzente zu setzen, während die Führungspersönlichkeiten nichts anderes sind, als die Handlanger von Lobbyisten. Somit herrscht in der EU das gleiche Chaos wie auf Bundesebene. Das erklärt auch, warum die Menschen der EU nichts mehr zutrauen und dann lieber, in der Hoffnung dort leichter beeinflussen zu können, auf Berlin setzen.
    Die Kritik an Berlin ist ja mehr als berechtigt. In einem bin ich mir aber sicher, eine Stärkung der EU wird nichts an den Verhältnissen verändern. Auch dann nicht, wenn ein gemeinsames Vorgehen in einigen Bereichen durchaus sinnvoll wäre.

  33. Klasse, und diese „Europäische Armee“ – dürfen da die Briten auch mitmachen oder sind die dann nicht mehr genug „europäisch? – besetzen wir dann mit dem zugelaufenen Jungmännerüberschuß. Allahu akbar. Oder glauben Sie, die grünen Ewigstudenten gehen dann alle „für ihre Idee“ zur Infanterie?

  34. Eine „Ausbalancierung der neudeutschen Mentalität durch andere Länder“.
    Das hatten wir doch schon mit dem Versuch der Einbindung des europäischen Dauerproblems Deutschland in das westliche System wie NATO und EU nach WK II. Hat nicht geklappt. Deutschland spaltet und macht kaputt, immer sobald es die Macht dazu hat.
    Europäische Armee, Abstimmung und gemeinsames Verfolgen von Interessen, da wo es Sinn macht, und Subsidiarität, da wo es notwendig ist, sind sicher prinzipiell lohnenswerte Ziele. Aber nur ohne die Deutschen!
    Mit den Deutschen klappt das nicht. Zu selbstbezogen, zu arrogant, zu verantwortungsscheu, zu destruktiv, zu sehr von Neidkultur beherrscht, um Win-Win-Situationen erkennen und nutzen zu können.
    Bestes Beispiel ist die Einwanderungspolitik. Aber auch Energie-und Finanzpolitik. Vom einen Extrem zum anderen innerhalb weniger Tage.

  35. Herr Herles, bei allem Respekt, eine „europäische Armee“ ist doch ein Hirngespinst. Wie die funktionieren soll, wäre als erklärende Beilage schon mal ein Muß.

    Wir haben eine Bundeswehr, die alles macht, nur wie unser Land gegen Landnahme von außen zu schützen wäre, dagegen hat man kein Mittel. Und europäisch wäre das Desaster leider genau so groß.

  36. Wir sollten endlich mal gründlich und ohne Scheuklappen drüber nachdenken, was „Europa“ ist. Sollte es ein Begriff für eine über Jahrhunderte historisch gewachsene „Kulturgemeinschaft“ sein, muß endgültig die Rußlandfrage beantwortet werden, auch wenn das eine Herkulesaufgabe sein wird. Man kann nicht über eine europäische Armee reden, wenn man nicht genau weiß, was diese Armee zu verteidigen habe, falls sie überhaupt genug Ressourcen hat, sprich einsatzbereites Gerät und einsatzwillige Mannschaften, so etwas zu tun.
    Für mich ist es klar, Rußland war und ist fester Bestandteil Europas und muß eingebunden werden, schon wegen der Pufferwirkung gegen die aufkommemden asiatischen Machtblöcke und speziell auch, um einer „europäischen“ Armee die nötige Achtung im interationalen Gefüge zu verschaffen. Nicht zuletzt ist die Einbindung Rußlands auch deshalb sinnvoll – ein alter Hut -, um den Reichtum sibirischer Bodenschätze für dieses Europa nutzbar zu machen. Die USA gehören, wie man sieht, de facto nicht zu Europas eingefleischten Freunden, warum also deren kolonialistischen Dominanzinteressen weiterhin berücksichtigen? Vor 100 Jahren hat die USA in ihrem Interesse die Weichen für die europäische Zersplitterung und nachhaltige Schwächung gestellt. 100 Jahre reichen. Es ist an der Zeit neue Wege zu gehen.

    • Da ich ähnlich kommentieren wollte, kann ich mir dies sparen. Eine spitze Bemerkung zur europäischen Armee sei mir ( hoffentlich ) erlaubt. Warum überhaupt Milliarden für das Militär ausgeben, wenn alle potentiellen Agressoren mit Bart und Burka verkleidet mit dem Paßwort “ Asyl “ zu Millionen unbehelligt nach Europa “ einreisen “ und langfristig das Land einnehmen können? Und nun im Ernst: Rußland wird in der Zukunft froh sein, wenn es in der Lage ist, seine Grenzen im Süden und Osten zu schützen. Eine militärische Bedrohung Europas durch Rußland ist unrealistisch.

      • Wohl war. Die militärische Bedrohung Europas durch Rußland das lebensverlängernde Tonikum für die NATO auf der Intensivstation.

  37. „Europa, es ist oft genug beklagt und gefordert worden, braucht ein frisches Narrativ. Also ein einigendes Ziel. Macron spricht von „Vision“.“

    Dazu müsste man sich in Europa im klaren sein, was Europa überhaupt von Nicht-Europa unterscheidet, denn nur das könnte das verbindende Element untereinander sein. Das würde aber gleichzeitig eine Abgrenzung nach außen bedeuten, was man eigentlich genau vermeiden will. Europa (zumindest aus deutscher Sicht) will ja alles sein: ineinander verbunden, aber gleichzeitig offen nach außen. Bloß keine „Festung Europa“. Die eierlegende Wollmilchsau. Weltoffenes Weltbürgertum (zumindest aus deutscher Sicht), aber was ist daran noch spezifisch europäisch, wenn es global ist? Oder ist vielleicht auch gerade das europäisch, dieser Griff nach der Welt? Stichwort Kolonialismus. Ja, vielleicht, wenn man nach Westeuropa schaut, aber Nord- und Osteuropa hatten damit schon wieder nichts zu tun, können damit also wenig anfangen.

    Wenn man die politische Elite in Berlin und Brüssel frage, was Europa ausmache, hören wir natürlich von der Wertegemeinschaft: Demokratie, Aufklärung, Menschenrechte und Frieden. Aber auch das solle ja global gelten und in manchen Weltregionen ist das auch tatsächlich mehr oder weniger der Fall, zumindest formal. Und wie passt die aktuelle Zivilreligion des Multikulturalismus und der One World dazu, die gerade in Westeuropa immer stärker propagiert wird? Das soll ja auch nicht auf Europa beschränkt sein.

    Mir fällt persönlich kein neues Narrativ für Europa ein, was wir nicht jetzt schon hätten. Halt, da gibt es tatsächlich doch noch ein Narrativ, was Europa und sogar seine Abkömmlinge in Nordamerika und Australien miteinschließen würde uns welches es trennscharf vom Rest der Welt unterscheiden würde. Aber das ist so ein politisch unkorrektes Narrativ, dass man es gedanklich schon von vornherein unter Quarantäne stellt.

    Europa will alles sein – weltoffen, multikulturell, friedlich, demokratisch, tolerant – und ist deswegen vielleicht eines Tages gar nichts mehr.

    Vielleicht sollte man mal in allen Staaten Europas eine Volksbefragung machen. Was ist Europa und wie unterscheidet es sich von anderen Regionen der Welt? Dann hat man schon mal ein interessantes Sammelsorium an Bürgermeinungen. Ansonsten muss sich wieder der alte Habermaß was am Schreibtisch ausdenken. Aber da kommt ohnehin nichts Neues, was wir nicht jetzt schon als Narrativ hätten.

    Und vor allem sollte sich Europa mal bewusst machen, wie die anderen Regionen und Kulturkreise sein wollen, was sie ausmacht und wie sie sich von anderen unterscheiden wollen. Wie wollen die Afrikaner sein, wie will der Orient sein, wie will Asien und Lateinamerika sein? Und wie sehen diese Kulturkreise uns im Unterschied dazu?

    Ich glaube, es kann gar keine Eigendefinition geben, ohne sich von anderen abzugrenzen, was man ,wie gesagt, in Europa tunlichst vermeiden will. Ein Kontinent, der niemandem mehr wehtun und verletzen möchte. Friede auf Erden, alle Menschen sind gleich. Die „Anderen“ darf es ja gar nicht mehr geben. „Othering“ gilt in manchen linksgrünen Kreisen als Todsünde.

    Es ist ein echtes, unlösbares Dilemma! Zumindest wenn man im politisch korrekten Kontext bleiben will. Denkt der Rest der Welt auch in politisch korrekten Kategorien? Darüber will man natürlich nicht nachdenken.

  38. Als ehemaliger Offizier stelle ich das Funktionieren einer europäischen Armee stark infrage. Wie soll das in der Praxis aussehen? Wer hat die Befehls- und Kommandogewalt über diese Armee? Wer entscheidet über die Einsätze? Wer verfügt über die hierfür unbedingt notwendige demokratische Legitimation? Der Kommissionspräsident? Müssen erst 27 Parlamente zustimmen? Gemeinsame militärische Verbände haben sich in der Vergangenheit schon auf bilateraler Ebene als problematisch erwiesen. Für mich scheitert eine solche Armee alleine schon an der Heterogenität und Egoismen der beteiligten Nationen.

  39. „Migrationsnationalismus“, herrlich, Herr Herles! Also das ist dann Fa, diejenigen, die das nicht wollen sind folglich AntiFa – bisschen grob, zugegeben, aber ein aparter Jedanke, wa? Schließlich wollen wir, zusammen mit den Türken, den WW I doch noch gewinnen – die Brits merken das, andere auch, machen deshalb die Fliege oder einfach nicht mit, allein schon, weil sie nicht mithalten können bei ihrer Positionierung in dem Riesenmarkt der Ummah (mit 1.600 Mio. größer als China mit seinen 1.400 Mio Leuten – und viel rascher anwachsend) gegen die Exportmacht DE. It’s the economy, stupid. Und wir allein haben keinerlei historische Altlasten mit unseren muslimischen Freunden, nicht wahr? Die Brits haben das osmanische Reich auf Null gebracht, die Saud angeschmiert von wegen, sie bekämen die Trümmer davon als Beute, die Franzosen auch dito ein bisschen (Sykes-Pictot), Kritik wegen der Armenier hält sie fern bei der Erneuerung des türkischen Schienenetzes etc. trotz ihres sehr guten TGV – während die Deitschen an die Bagdadbahn anknüpfen können. Mit der Suezkrise 1956 haben sich die beiden, GB und FR nochmal ordentlich in die Nesseln gesetzt und geoutet durch Gier … . Nur die USA haben sie zurück pfeifen können – und haben daher einen dicken Stein im Brett bei den Ägyptern – bis heute, man vergisst das nicht so schnell in der Region dort. Guter Ausgangspunkt für nationale Interessenpolitik vom Feinsten für DE – warum nicht? Alle Europäer ringsum wissen das.

  40. Für mich ist die EU vor allem eins, ein „Eraserhead“.
    Ebenso der inzwischen inflationär, vor allem gern von
    sogenannten oder auch echten Intellektuellen verwendete
    Begriff „Narrativ“; nur noch eine Spielwiese.

  41. „Europäische Armee“ – schön und gut. Wer von europäischer Verteidigung redet, kann über Verteidigungsanstrengungen seitens der Bundesrepublik erst einmal schweigen. Sobald das Thema in die deutsche Politik gerät, wird es heißen: nicht mit deutschen Soldaten und Gewalt ist sowie so nicht gut. Die Salonpazifisten von Grün bis CDU werden allenfalls einen symbolischen und finanziellen Beitrag genehmigen. Es ist wie bei der Kernkraft: sie ist moralisch verwerflich, aber im Falle von Energieengpässen wird gerne auf Atomstrom von ethisch unterentwickelten Länden wie Belgien, Tschechien etc. zurückgegriffen. Die institutionalisierte Doppelmoral wird lauten: Geld und Moral von uns – die Knochen halten die anderen hin. Frau Merkel wusste schon, warum sie diesen politischen Neppballon gestartet hat.

  42. Dass wir unbedingt Europäer werden wollen, und es vielen schon peinlich ist „Staatsangehörigkeit DEUTSCH“ im Ausweis zu haben, scheint in diesem Land eine sehr ausgeprägte Tugend zu sein. Dieses Angebiedere, und anderen Europäern hinterherhecheln, die sich auch nur als Franzosen, Polen, Ungarn, Italiener, Iren, oder Griechen verstehen, verachte ich zutiefst. Auf die Knie fallen, bitte nehmt unser Geld, und verzweifelt zu rufen, „ich liebe doch alle Menschen“, lässt jedes Selbstwertgefühl vermissen. Im Grunde ist Deutschland groß genug, um sich selbst zu genügen. Hat Politiker, die niemand in der Welt fürchtet. Warum sich also nicht, wie andere auch, sich um sich selbst kümmern? Geschenke sind genug verteilt.

    • Ich kann Ihnen im Großen und Ganzen nur zustimmen….zumindest was den Teil der Selbstverachtung angeht.
      Schon als kleiner Junge in den frühen 70gern habe ich dies nicht verstanden…auch wenn damals in meiner kleinbürgerlichen Umgebung im schönen Ruhrgebiet es durchaus noch ein gesundes Selbstverständnis gab. Im Fernsehn war das aber eine ganz andere Welt….und es war für mich leicht zu wählen, was für mich attraktiver war….denn als Kind von Flüchtlingen aus Pommern und Ostpreussen empfand ich mich als stolzer Preuße und Deutscher.
      Und es gab damals für diesen kleinen Jungen ja selbst im Fernsehn attraktivere Vorbilder als die vom Deutschen Fernsehn produzierten sich in die „Hosemacher“….und die kamen meist aus Großbritannien und den USA…..und das gar in Kriminalserien und Unterhaltungssendungen……also der normalen Unterhaltungswelt. Die erschienen mir in meiner kleinen Welt nicht so memmenhaft.
      Nun es gibt aber durchaus einen weit-verbreiteten Deutschen Chauvinismus (Habe mal gelernt, daß es eine Reihe von Patriotismus-Nationalismus-Chauvinismus gibt; Dank an meine Geschichts-LK Lehrerin)! Sei es im Benehmen unserer Industrie im Ausland; sei es in der EU, wo dieses Frl. Merkel anderen Nationen erzählen will, daß sie illegale Einwanderer aufnehmen müssen oder sei es diese ekelhafte allenthalben und besonders im linksradikalen Lager (Grün, rosa-rot und richtig rot und seltsam verwässertem Schwarz und in weiten Teilen der Westdeutschen dem Materialismus verfallen Bevölkerung) vorhandene Attitude immer noch auf die „neuen“ Bundesländer herabzuschauen und Länder wie Polen, Tschechei und Ungarn als unterentwickelte Vasallen ansieht.
      Da halte ich es doch lieber mit General de Gaulle und seiner „Vision“ des Europas der Vaterländer…..und das schließt doch wohl auch das Deutsche Vaterland ein.

      Im Übrigen bin ich der Meinung, daß Frl. Merkel und ihre Ja-Sager aus dem Amte gejagt werde müsse!
      Dirk Zielske

      • Sehr schön. Ich stimme Ihnen gerne zu, besonders Ihrem letzten Satz.

      • Was Sie ansprechen, steht für das manglnde Geschichtsbewußtsein vieler Leute, die leider nur die Schattenseiten unseres Landes sehen. Dass Franzosen oder Briten in ihrer kolonialen Vergangenheit nicht weniger Dreck am Stecken haben, wird dabei geflissentlich unterschlagen. Es tut mir Leid, für mich ist das kein Grund dieses Land zu verschenken, oder zu Gunsten des EU-Völkergefängnis aufzulösen.

    • Wie wäre es, wenn wir statt „Deutsch“ einfach reinschrieben: pain in the ass? Gilt für die meisten, die immer noch „deutsch“ im Ausweis haben. Da weiß man, was man hat, guten Morgen.

  43. Ich habe die EU immer (!) für einen weiteren Verwaltungsapparat gehalten, der viel kostet, aber nichts bringen wird, außer der Verlagerung/ Zuschiebung von Verantwortung. Ich bin dann immer belehrt worden, dass die EU der deutschen Wirtschaft dient. Nun denn, wir sehen ja jetzt, was es der Bevölkerung und der Wirtschaft in Konsequenz bringt, und es ist absehbar, was da noch kommen wird.
    Wenn man denn eine, wie ich sinnvoll finde, eine gemeinsame (außereuropäische !) Wirtschafts-, Außen-, Wehrpolitik braucht, dann hätte man das auch mit mehrnationalen Verträgen machen können. Eine gemeinsame Geldpolitik brauchte es nicht! Eine gemeinsame Sozialpolitik ebenfalls nicht, denn die Erfahrung zeigt, dass immer der geringste Standard der Maßstab für internationale Politik ist. Und nachdem ich hier von einem Mitkommentator auf das Manifest von Ventotene hingewiesen wurde (Nochmals Danke an Martin Walla!) bin ich noch negativer eingestellt zur politisch organisierten EU.
    Von daher, Herr Herles, ich werde bei den EU- Parlamentswahl mit Sicherheit eine Partei wählen, die alles tut, damit diese Art von EU verhindert wird. Auch, wenn es dann keine (sowieso nur wenige) sinnvollen Projekte mehr gibt. Lever död as slav! (Lieber tot, als Sklave)

  44. Die Idee einer Europäischen Armee ist im Prinzip zu unterstützen, vor allem dann, wenn sie eine Europäische und keine EU Armee wäre. Es ist aber auch viel Skepsis angebracht.

    Ob Frankreich wirklich eine EU-Armee zulässt ist noch keine beschlossene Sache. Die Frage nach der Verfügungsgewalt über die Kernwaffen wurde noch nicht einmal oberflächlich betrachtet. Es ist Beleg dafür, dass man aus dem Zustandekommen der Eurozone nicht gelernt hat.

    Einige Staaten des ehemaligen Warschauer Pakts, heute der EU, haben ein reales Bedürfnis an einsatzbereiten Streitkräften, besonders eingedenk der Aussage Putins, dass die größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts der Untergang der Sowjetunion war. Die Übergriffe Russlands in der Ukraine sind Realität gewordene Rede von Generalstabschef Gerassimow in 2013: „…im 21. Jahrhundert lösten sich die Grenzen zwischen Krieg und Frieden auf. Kriege würden nicht mehr erklärt, und sie verliefen nach einem ungewohnten Muster… Die Regeln des Krieges haben sich verändert. Politische Ziele seien nicht mehr allein mit konventioneller Feuerkraft zu erreichen, sondern durch den breit gestreuten Einsatz von Desinformationen, von politischen, ökonomischen, humanitären und anderen nicht militärischen Maßnahmen, die in Verbindung mit dem Protestpotential der Bevölkerung zum Einsatz kommen…“.

    Gerade Deutschland ist ein ziemlich unglaubwürdiger Befürworter einer Europäischen Armee, mindestens für die weiter ostwärts angesiedelten Nationen. Die Bundeswehr ist alles, nur keine Werbung für einsatzbereite Streitkräfte. Besserung ist nicht zu erwarten…

    • Eine Nicht-EU-, aber europäische Armee würde bedeuten, dass auch Russland dabei ist, als eurasische Macht. Bin sehr dafür, dann wäre das wenigstens erledigt und wir könnten uns gemeinsam der wirklichen Bedrohung zuwenden, der demographischen Bedrohung aus dem Süden. Was früher mal, vor ca 1000 tausend Jahren die „Nordmänner“, vulgo Wikinger waren, das sind heute die Südmänner – bloß viel schlimmer, weil so viele und so **.

  45. Danke für den guten Artikel.
    Für eine europäische Armee innerhalb der Nato spricht alerdings auch , das gewaltige Kosten eingespart werden können , für alle . 25 verschiedene Waffensyteme und Ausrüstungen !? Das ist eh ein Irrsinn .

  46. „Selbst Deutschland ist nicht Heimat. Ich werde mich z.B. in Berlin immer als Fremdling empfinden.“
    Ich war auch immer froh und erleichtert, wenn ich aus Berlin wieder in meine Heimat zurückkehren konnte. Nur reicht der Arm der Heimatgegner heute bis in die entlegensten Winkel der Republik und die Berliner Eliten haben uns selbst die Heimat in der „Provinz“ weggenommen. Denn es sind ja die bevölkerungspolitischen Entscheidungen aus Berlin, die immer stärker dazu führen werden, dass auch das letzte Heimatgefühl verloren geht. Die Zwangsentwurzelung der schon länger hier Lebenden geht so weit, dass es bald keine Rückzugsorte mehr geben wird.
    Wahrscheinlich ist auch nur noch ein komplett wurzelloser Arbeitsroboter in unserer schönen neuen Globalistenwelt überlebensfähig.

  47. Auch Deutschland ist nicht Heimat, ich werde mich in Berlin immer als Fremdling empfinden. Diese Aussage ist absolut richtig und nun kann man sich vorstellen, wie sich die Fremden hier im Lande fühlen und sich zusammenschließen um ein Stückchen Heimat zu generieren und das ist völlig normal, aber für das Land abträglich, weil es zur Ghettobildung führt und spaltet und dort wo man sozialisiert wurde meint man, dies sei die eigentliche Heimat und merkwürdig ist das eigene Empfinden schon, wenn man die alte Heimat besucht und sich dann nur noch für sichtbare Dinge auf der Straße vordergründig interessiert, denn die Bande zu den früheren Bewohnern sind abgerissen und halten eine Verbindung kaum noch aufrecht, während andere Substanzen weiterleben und so wird es immer sein, Heimat ist Gewohnheit und dort wo man sich wohlfühlt ist Heimat, das geschieht nicht über Nacht und es braucht viel Zeit um neue Heimat zu werden und wenn das z.Bsp. nicht geschieht, dann hat man kein Interesse an der neuen Heimat, wohl aber die Vorzüge im Blick und das ist kontraproduktiv und führt nicht zum gewünschten Ergebnis und deshalb ist die weltoffene Gesellschaft die gleiche Utopie wie der Sozialismus, was zwar nicht unlogisch klingt aber in der Praxis kaum funktioniert und eher zu Verwerfungen führt als zu einem gedeihlichen Zusammenleben.

    • Der in- sich- menschliche Widerspruch, eingekleidet in das doch so überlebensgetränkte Gefühl kreuzt hier den Punkt mit der „Summe aller guten Erinnerung“ – und wurde mit ihren Worten gut in Relation ,der an uns gestellten Ansprüche gesetzt!

      Die inneren Zerrüttungen unter denen sich Migranten anmaßen kulturell gewachsene Bestände der einheimischen Bevölkerung zu verrücken, zu unterbinden ja, sogar abzusprechen , sind ein Beweis für die nicht gelungene Integration.
      Eigentlich durchaus verständlich .Durch die eigene Entgleisung der bekannten Gruppen , innerdeutscher Politik treffen sie auf reichhaltigen Nährboden.Dergestalt wird keine Einigung erreicht werden, Andersdenkende werden die Lastdoppelt tragen müssen.

      Abdel Samad hat dies in seiner Biografie wunderbar beschrieben , indem er sich erinnert wie er das anschwellende Heimweh, die Unsicherheiten über den Verlust der alten Gebräuche +Gewohnheiten seiner Heimat darüber versuchte zu kompensieren.

      Er began dieses Land zu hassen , in welchem er so viel Freizügigkeit ausgesetzt wurde. In seiner Verzweiflung trieb es ihn in die Moschee, welche heute schon wegen Nähe zu Salafisten geschlossen wurde!!

      Dort verfestigte sich seine Denkweise nur. Er bemerkte wie eine Art religiös-fanatische Mauer seinen Geist behinderte …..zum Schutz vor diesem verlockenden Westen.
      Er lernte daraufhin mehrere Auslegungen von „gelebter Integration“ bei seinen „neuen Freunden “ kennen.
      Von “ die wollen Integration, ich geben sie Integration “ ,[ mit dem Zusatz ;“ …in Deutschland ich geh´Moschee….. arbeiten nebenher – ohne Finanzamt wissen !! – gehen Puff, trinken bisken Alkohol…..Frau nix wissen ….. ] bis hin zu …….
      „Warte mal ab, in 25 Jahren übernehmen wir hier den Laden. Das Land wäre perfekt, es fehlt nur der Islam!“ erklärte man ihm die neuen, gelebten Errungenschaften mit Namen „INTEGRATION“

      Seinem Wissendrang und seiner Intelligenz ist es letztendlich zu verdanken das aus ihm ein kritischer Beobachter wurde.
      ER ist ein Kundiger + Mahner, wäre ein außerordentlich wichtiger Gesprächspartner für uns.
      Für die, die immer noch glauben zu wissen….doch man hat ihm die Daumenschrauben angelegt.In WEST + OST.

    • Ich gehe einmal davon aus, dass mit der Äußerung nicht der Autor im Speziellen gemeint, sondern twsan vielmehr darauf hinweisen wollte, welche Gefahren so eine EU-Armee birgt. Betrachte man die europäische Finanzpolitik mit den drastischen Folgen für die einfachen Menschen, die Vertragsbrüche in der EU (Haftung der Allgemeinheit für Verbindlichkeiten einzelner Mitgliedsstaaten), die Migrationspolitik 2015, insbesondere die der deutschen Regierung bis heute, die DSGVO, die Tendenzen im EU Parlament die Meinungsfreiheit einschränken zu wollen, die ganze Regulierungswut und vor allem das Spitzenpersonal welches sich tummelt. Zusammen mit den ureigenen Machtinteressen der Regierungschef und vor allem einer deutschen Kanzlerin, die sich vom Grundgesetz beider Verwirklichung ihrer Ziele nicht aufhalten lässt und Fake News kolportiert (Chemnitz),wird deutlich, was der Kommentator meint. Diesem EU-Moloch auch noch eine Armee unter Befehlsgewalt an die Hand zu geben, hat schon etwas spezielles. Zu Befürchten steht, dass sie nicht nur zur Verteidigung nach Außen hin eingesetzt werden darf sondern auch weitreichende Befugnisse innerhalb der EU erhalten wird. Erleben wir dann Europäisches Militär bei friedlichen Demonstrationen in den jeweiligen Staaten oder bauen die EU Granden schon einmal vor, wenn es bei der Umsetzung des UN Migrationspaktes mit jährlich Millionen von Migranten aus Afrika zu „Problemen“ kommt? „Nur die dümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber.“

    • Das hätten Sie ja statt oder zusammen mit dem als Unterstellung gegen den Autor Verstehbaren schreiben können.

  48. Sehe ich genauso.

    Und jeder Nachfolger von Merkel ist ein Fortschritt, selbst AKK. Denn nur ein Nachfolger kann unbelastet unsinnige Entscheidungen korrigieren. Die Hofschranzen von Union und Presse machen eh fast jeden Schwenk mit.

  49. Danke, Herr Herles, für Ihre Wissenvermittlung. Die Pariser Verträge bekommen für mich eine neue Sichtweise. Vielleicht wendet sich doch noch so manches zum Besseren. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Angenehmes Wochenende.

  50. Man sollte eines nie! vergessen: Frankreich ist zentralistisch, es wird schon immer von Paris aus alles geregelt. Je mehr Frankreich in Brüssel zu sagen hat, umso zentralistischer wird Brüssel werden.

    Ja, eine europäische Armee mag Sinn machen, aber wohl kaum von Staaten, die ihre eigene derart verlottern lassen wie Deutschland. Und auch nicht von Staaten, die ihre in erster Linie dazu benutzen um im Ausland (Mali sei ein Beispiel) tätig zu sein wie Frankreich und Deutschland.
    Ich befürchte, dass eine zukünftige europäische Armee schlicht im Ausland tätig sein wird. Sie wird nur dazu benutzt werden die Nationalstaaten noch weiter zu schwächen. Denn zwei Armeen (eine für die EU und eine zum Schutz des Staates) auszustatten kann sich kein Staat leisten.

    • „Ich befürchte, dass eine zukünftige europäische Armee schlicht im Ausland tätig sein wird.“

      Könnte aber auch als Drohpotenzial nach innen verwendet werden, z.B. gegen Mitgliedsstaaten, die sich abspalten wollen. Einen Brexit II will man auf jeden Fall verhindern. Besonders hellhörig sollte man werden, wenn es mal um eine europäische Polizei gehen sollte, die Brüssel untersteht. Im Moment kann der europäische Gerichtshof ja Urteile sprechen, aber er hat bei massiver Verweigerung keine Mittel, diese gewaltsam durchzusetzen.

      EU-Armee und EU-Polizei können auch ein Baustein in Richtung EU-Diktatur sein, natürlich wie immer alles unter dem Deckmantel der „Demokratie“. Die vulgäre Polemik von der EUdSSR ist ja gar nicht allzu weit hergeholt. Im Ostblock hatte immer das Argument vom Sozialismus den Einsatz aller Mittel geheiligt.

  51. es klingt leider böse und wird Herrn Herles nicht gerecht, aber dennoch ist mein Einwand berechtigt, ist der EU Kurs langfristig doch mind. ebenso verheerend und sogar tödlich….
    Manche meinen ja das gewisse Ideologien der Vergangenheit im Ansatz durchaus wertvoll waren, aber falsch ausgeführt wurden.
    Daran erinnert dieser Artikel, die EU ist nicht reformierbar, auf staatlicher nationaler Ebene wäre evt. eine evolutionäre Revolution denkbar, bei 27 Mitgliedern mit den unterschiedlichsten Interessen und einer festgelegten Machtelite aber nun einmal nicht, denn die Volker sind bereits hinreichend geteilt und gegeneinander gehetzt, denkbar wären allenfalls Sezessionen und ein kompletter Neuaufbau, die EU muß weg

  52. Was bleibt schon von Merkel? Mal dumm daher gesprochen, hat Gas-Gerd in den letzten 13 Jahren als Postkanzler noch mehr für Deutschland geleistet als die Amtsinhaberin. Er wendet konsequent Schaden vom deutschen Volk ab. Irakkrieg, Hartz IV Reformen und jetzt sorgt er noch dafür, dass wir uns trotz Spinnern am Ruder nicht den ** abfrieren. Auch Kohl hat seine historischen Leistungen: Europa, Wiedervereinigung…
    Habe gestern gerade mit einem Freund darüber gesprochen, lieber Gas-Gerd als Migrations-Merkel. Da wirkt sogar ihre erratische Diesel, Energie- und Klimapolitik noch wie ein ** dagegen.

  53. es klingt leider böse und wird Herrn Herles nicht gerecht, aber dennoch ist mein Einwand berechtigt, ist der EU Kurs langfristig doch mind. ebenso verheerend und sogar tödlich….
    Manche meinen ja das gewisse Ideologien der Vergangenheit im Ansatz durchaus wertvoll waren, aber falsch ausgeführt wurden.
    Daran erinnert dieser Artikel, die EU ist nicht reformierbar, auf staatlicher nationaler Ebene wäre evt. eine evolutionäre Revolution denkbar, bei 27 Mitgliedern mit den unterschiedlichsten Interessen und einer festgelegten Machtelite aber nun einmal nicht, denn die Volker sind bereits hinreichend geteilt und gegeneinander gehetzt, denkbar wären allenfalls Sezessionen und ein kompletter Neuaufbau, die EU muß weg

    • Ja, kann ich aus meinem Geschäftsleben bestätigen. Zurück zur kleineren Einheit , bringt den Frieden und den Erfolg zurück. Die Verantwortung für Entscheidungen wird klar. Ebenso wer etwas macht. Was die östlichen Länder der EU im Lauf der Zeit erlitten haben, wie die osmanische Herrschaft oder den Kommunismus, können wir aus dem Westen gar nicht ermessen, die wir erst mal unsere Wohlstandsverwahrlosung erkennen sollten.

  54. Soviel Dezentralisierung wie möglich, soviel Zentralisierung wie nötig. Das ist ein Spruch aus der Organisationsentwicklung. Die Idee baut darauf, dass eigenverantwortliche dezentrale Einheiten besser arbeiten. Aber es braucht auch die Zentrale, im Sinne gemeinsam sind wir stärker. Ja, es ist eine sehr gute Idee, wenn in der EU ein Prozeß in Gang gesetzt wird, in welchem entschieden wird, was die einzelnen Nationen besser können, und was besser gemeinsam angepackt wird. Aber gerade mit einer gemeinsamen europäischen Armee zubeginnen halte ich für keine gute Idee!

  55. Man kann noch so schön von einer besseren EU träumen, die wichtigsten Fehlentwicklungen wird jedoch niemand mehr stoppen können und stoppen wollen: der riesige erwaltungsapparat, die ausufernde Bürokratie und Regelungswut, die unsinnige und zerstörerische Gleichmacherei, die Umverteilung von den ärmeren Staten zu den reicheren Staaten, die Überheblichkeit der Politiker aus den EU-Staaten, die behaupten, sie seien zuständig für Europa und nicht zuletzt die fehlende Demokratie.

    Es ist unmöglich, dieses riesige Konstrukt in eine andere, vernünftige, den Bürgern zum Vorteil gereichende politische Gemeinschaft umzugestalten. Hierzu ist dieses undemokratische System viel zu fest installiert.

  56. Ich habe nichts gegen eine gemeinsame EU-Armee. Allerdings bereitet mir die Führungsriege und die zur Verfügung stehenden EU-Politiker arge Bauchschmerzen und von daher stehe ich einer gemeinsamen EU-Verteidigungs-Armee mit großer Skepsis gegenüber. Schlußendlich wird Deutschland doch wieder nur der Zahlmeister irgendwelcher obskuren Visionen, die in der Realität weit am Nutzen vorbeischlittern.

  57. Ich versuche mir vorzustellen, dass die Briten draußen sind, die EU-Armee sich aber in englisch verständigt.

    Dann versuche ich mir den deutschen Beitrag zu einer EU-Armee vorzustellen: Nehmen wir Demographie, den militärfeindlichen Geist in Deutschland und die neue Migration, dann sitzen in zwanzig Jahren in unseren Panzern die zahlreichen Abkömmlinge arabischer Clans und sonstiger Einwanderer. Willkommen in der EU.

    • War mein erster Gedanke.Erst kriegen sie unser Geld und dann die Waffen.

  58. Eine gemeinsame Verteidigungspolitik mit dem Kernwaffenstaat Frankreich ist mittelfristig erforderlich. Schade, daß Merkel Britannien aus der EU rausgeekelt hat. Die Engländer haben militärisch auch noch etwas in die Wagschale zu werfen. Wie auch immer die europäische Verteidigung entwickelt wird, ist das Entsorgen des Zankapfels Euro vorher erforderlich. Was fatal ist: die Neigung der Berliner Pseudoeliten, kein Geld in die Verteidigung zu investieren. Danke für den Eintrag, Herr Herles!

  59. Ich glaube nicht, daß sich je beispielsweise ein französischer oder britischer Uffz. von einem deutschen Leutnant (motiviert) befehlen oder gar zusammenscheißen lässt*. Ich glaube nicht, daß beispielsweise je ein finnischer Soldat sich todesmutig in die Schlacht wirft, wenn in Portugal die Bude brennt.
    Also: Lasst den Quatsch! Armeen sind nationengebunden oder Söldnerarmeen.
    Germany second: Siehe Bundeswehr, siehe Jogimannschaft.
    * Ich weiß, das sagt man nicht und das gibt es auch bei deutschen Offizieren nicht. Ist nur so ein Beispiel aus der Volksarmee der Ersten Deutschen Demokratischen Republik.

    • Man sollte in einem nächsten Schritt darüber reden,in welcher Form das ausgestaltet werden könnte.
      Es gäbe ja tausend Möglichkeiten.
      Heute braucht man keine riesige manpower mehr. Es gibt extrem zielgenaue Raketen, Radar und Nachtsichtgeräte, drohen….

      Transport und Logistik spielt auch eine nicht zu unterschätzende rolle.

      Logistik ist bald wichtiger als Kampfkraft.

      Zudem kann man die auch in katastrophenfällen gut nutzen.

      Was fehlt ist ein kluger Kopf, der das alles durchdenkt und auf den Weg bringt.

    • Es gibt sowas heute schon in der Tierseuchen Bekämpfung.
      Z.b. glaube das funktioniert besser als ich mancher vorstellt.

Einen Kommentar abschicken