Zu Buchläden fiel mir bisher vieles ein. Nur nicht, dass es sich um Kampfgebiete handeln könnte. Mittlerweile sind nicht nur Buchmessen Schauplätze von Machtdemonstrationen, bei denen es darum geht, bestimmte Verlage mit Protestgruppen zu belagern, Veranstaltungen zu verhindern, einen nach Schwefel riechenden Zeitungsverlag zwar zuzulassen, aber in eine Art Quarantäne am Ende einer Sackgasse zu stecken, und, andersherum, als rechter Verlag der Messeleitung eine Nase zu drehen wie Götz Kubitschek von Antaios.
Wer wie viel Platz für welche Bücher bekomme, hieß es von vielen Vertretern des Literaturbetreuungsbetriebs, also Messeleuten und Feuilletonredakteuren, das sei eben auch eine Machtfrage, zumindest eine Frage symbolischer Macht. Ich gehöre zugegebenermaßen zu denen, die den politischen Einfluss von Büchern nicht allzu hoch veranschlagen. Die Idee, ein Buch oder ein Autor könnte schon durch seine Anwesenheit andere in ihrem Denken kontaminieren, halte ich für magisches Denken. In einer Mail an seine Fußballfreunde schrieb der Autor Wolfgang Herrndorf einmal (es ging um die Frage, ob die eigene Truppe gegen eine so genannte rechte Mannschaft antreten solle beziehungsweise dürfe): „Ich habe jahrelang mit Nazis Rollhockey gespielt, fraternisiert und was weiß ich, und was hat es meinem Charakter geschadet?“
Was mich betrifft, ich habe in den vergangenen dreißig Jahren als Journalist schon berufsbedingt mit sehr linken und sehr rechten Leuten gesprochen, mit Geheimdienstlern, Berufskriminellen, Psychopathen, religiös Übergeschnappten, mit Bürgerkriegsteilnehmern. Ganz zu Beginn des Kriegs im zerfallenden Jugoslawien besuchte ich 1991 den Radni Stab, den Kriegsstab eines von Tschetniks besetzten Dorfs in der Nähe von Osijek und redete mit dem Kommandanten, während gerade ein mit Handschellen gefesselter Mann von Bewaffneten irgendwohin geführt wurde.
Die Macht der AK 47, die die Abführer trugen, halte ich bis heute für deutlich größer als die eines beliebigen Buchs in einem deutschen Buchladen, vom Kategorienunterschied zwischen symbolischer und echter Macht einmal abgesehen. Und die Wahrscheinlichkeit einer Gesinnungsabfärbung durch Kontakt, dafür biete ich mich als Fallbeispiel an, liegt praktisch bei Null.
Bis vor kurzem hatte ich vermutet, dass der größte Teil aller irgendwie mit Büchern und öffentlicher Debatte professionell beschäftigten Mitarbeiter des Kulturbetriebs ganz unabhängig von politischen Überzeugungen diese Sicht teilt. Ich hielt sie für eine Art gemeinsam anerkannte Regel, wie sie jedes Fußballspiel braucht.
Darin irrte ich mich.
Mein neuestes Buch „Kristall“ sollte ursprünglich in der Berliner Buchhandlung „Montag“ im Prenzlauer Berg vorgestellt werden, den Termin hatte eine Literaturagentur schon lange vorher ausgemacht. Ich fand den Ort interessant. Die Buchhändlerinnen, das sah ich an ihrem Veranstaltungsprogramm, stehen sehr weit links. Mit einem Termin kurz nach mir fand sich dort Margarete Stokowski auf dem Programm, eine Spiegel-Kolumnistin, die mit der Parole „Antifaschismus bleibt Handarbeit“ mehr oder weniger deutlich zur Gewaltanwendung aufruft und vor einiger Zeit sprachlich nur leicht verschleiert dazu ermunterte, politisch unliebsame Gestalten mit erfundenen MeeToo-Vorwürfen aus dem Weg zu räumen.
Unabhängig von ihren Ansichten halte ich Stokowski für eine Autorin mit einer sehr begrenzten intellektuellen Reichweite. Aber bitte – ich bin nicht ihr Publikum. Ich hatte kein Problem damit, in einer Buchhandlung zu lesen, die auch Stokowski einlädt.
Etwa zur gleichen Zeit, in der die Buchpremiere vereinbart wurde, lud mich auch die Correctiv-Buchhandlung in Essen ein, ebenfalls ein linker Laden. Wegen dieser beiden Einladungen freute ich mich darauf, endlich zwei Vertreter der von mir immer erwarteten, aber selten erlebten coolen Linken kennenzulernen, die auch einen nichtlinken Autor zu sich bitten, weil sie sein Buch interessant finden. Bei „Kristall. Eine Reise in die Drogenwelt des 21.Jahrhunderts“ handelt es sich weder um ein dezidiert linkes noch rechtes Buch. Es geht darin um die Frage, woher durch alle Zeiten und Kulturen das Bedürfnis nach Rausch kommt, zu ihm gehört eine kurze Kulturgeschichte von Rauschmitteln, die lange Zeit mit dem rechts-links-Grabenbruch nichts zu tun hatten. Am ehesten hätten sich Walter Benjamin und Ernst Jünger wahrscheinlich über ihre Drogenerfahrungen austauschen können. Und der Teil des Buchs, der sich mit der Verbindung mikrodosierter Drogen, Mensch-Maschine-Schnittstellen und Künstlicher Intelligenz befasst, behandelt, so weit ich es sehen kann, ein zu frisches Thema, als dass dort schon rechts-links-Demarkationslinien eine Rolle spielen könnten.
Drei Wochen vor der Buchpremiere sagte die Buchhandlung Montag den Termin ab, nicht direkt bei mir, sondern bei der Literaturagentur, und begründete die Absage erst auf Nachfrage. Man habe entdeckt, dass ich die „Charta 2017“ und die „Erklärung 2018“ unterschrieben habe. Also käme meine Lesung nicht mehr in Frage. Zur Erklärung, die „Charta 2017“ entstand, nachdem auf der Buchmesse 2017 Veranstaltungen an rechten Verlagen gestört, Bücher zerstört und entwendet wurden. Die Unterzeichner der Erklärung 2018 fordern, die grenzenlose Überdehnung des Asylrechts zu beenden. Dass ich Unterzeichner dieser Erklärungen bin, steht in dem Wikipedia-Eintrag zu mir, jeder stößt also darauf, wenn er meinen Namen bei Google eingibt.
Bald darauf kam auch eine Mail von dem Essener Correctiv-Buchladen. Ich gebe den Mailwechsel hier wieder, weil er als Zeitdokument über sich hinaus weist.
Zunächst die Einladung vom August 2018:
22. August
Sehr geehrter Herr Wendt,
das CORRECTIV lädt Sie herzlich zu einer Lesung in unserem Essener Buchladen ein.
Regelmäßig veranstalten wir Events die sich mit gesellschaftlich
relevanten Themen beschäftigen, genau wie das gemeinnützige
Recherchezentrum CORRECTIV. Ihr Buch “Kristall”, das bald erscheint,
passt super in unser Konzept und wir würden uns über eine Zusammenarbeit
freuen.
Ich freue mich auf ihre Rückmeldung.
Mit den besten Grüßen
Hanna Wollmeiner
Dann, nach einer langen Zeit, in der entweder bei einem Buchladen, der zu der Rechercheplattform Correctiv gehört, jemand meinen Namen gegoogelt hatte, oder aber nach einem Wink, den jemand von außen gegeben hatte, kam dieses Schreiben:
25.10.2018
Sehr geehrter Herr Wendt,
leider muss ich Ihnen mitteilen, dass wir die Lesung leider absagen müssen. Uns ist aufgefallen, dass ihre politische Einstellung leider der unseren widerspricht. Ich muss mich von meiner Seite entschuldigen, dass mir das nicht direkt aufgefallen ist.
Ich hoffe Sie können das verstehen.
Mit den besten Grüßen
Hanna Wollmeiner.
Ich schrieb zurück:
Liebe Hanna Wollmeiner, ernsthaft, Sie laden nur Autoren ein, deren politische Ansichten mit Ihren identisch sind, unabhängig von einem Buch selbst?
Fällt Ihnen eigentlich auf, dass ich umgekehrt überhaupt kein Problem hatte, in einem Laden zu lesen, deren Betreiber andere politischen Ansichten pflegen als ich?
Beste Grüße, Alexander Wendt
Worauf der Buchladen antwortete:
Sehr geehrter Herr Wendt,
entschuldigen Sie bitte meinen ungenauen Ausdruck. Wir sind an
faktenorientierten Präsentationen interessiert.
Nach unserer Ansicht finden im Umfeld der Achse des Guten vor allem
Meinungsangebote statt.
Wir wollen vor allem Sachthemen präsentieren, die wir als Themen haben.
Das heißt nicht, dass wir Ihre Meinungen nicht respektieren. Wir
respektieren Ihre Ansichten. Und finden es auch in Ordnung, dass Sie
sich auf anderen Plattformen äußern.
Unsere Entscheidung würde anders aussehen, wenn wir Sie zu einem
Diskussionsformat eingeladen hätten – etwa zu ihren Positionen im
Klimaschutz. In diesem Fall hätten wir nichts gegen eine Debatte, die
auch auf unterschiedlichen politischen Ansichten beruht.
Wie gesagt, es geht lediglich um das Format einer Präsentation.
Ich bitte um Entschuldigung.
Mit freundlichen Grüßen
Hanna Wollmeiner.
Das fand ich ziemlich bemerkenswert. Hier schien ja doch eine Art Gespräch zustande zu kommen, wenn auch halbprivat.
Ich schrieb also:
Liebe Hanna Wollmeiner, was Sie schreiben, ist schon kurios. Erstens ist mein Buch ja auch ein Meinungsangebot. Es handelt sich um ein narratives Sachbuch, in dem es naturgemäß auch um Meinung und Deutung geht. Ich weiß nicht, was für Sie das „Umfeld der Achse des Guten“ ist. Die Texte von mir, die dort und anderswo erscheinen, sind ja nicht frei von Fakten, nur weil sie auch Meinung enthalten.
Was ich bemerkenswert finde, ist Ihre Bemerkung zu meinen Positionen zum Klimaschutz, mit denen Sie mich sogar einladen würden. Ich habe in den vergangenen 30 Jahren Artikel über vieles geschrieben, von Kunst und Literatur über Politik und Ökonomie, und Bücher zur Energiewende bis zu Depression und Drogen. Aber zur Klimadebatte habe ich mich nicht geäußert. Nicht, weil ich das Thema hätten meiden wollen, sondern, weil es sich nicht ergeben hat. Ich meine, dass der Kreis meiner Interessen schon ziemlich groß ist. Sie haben also ein Thema bei mir entdeckt, mit dem ich gar nichts zu tun habe.
Beste Grüße, Alexander Wendt.
Darauf kam leider keine Antwort mehr.
Kurze Zeit später wurde öffentlich, dass Margarete Stokowski ihre Lesung in der Münchner Buchhandlung Lehmkuhl abgesagt hatte, weil ein Vorabkontroll-Team festgestellt hatte, dass dort zwei rechte Titel im Regal stehen, Götz Kubitscheks „Die Spurbreite des schmalen Grats“ und „Mit Linken leben“ von Martin Lichtmesz und Caroline Sommerfeld. Die beiden Bände stehen dort in einem Regal, das die Aufschrift „Neue Rechte, altes Denken“ trägt. Beide Bücher finden sich dort zusammen mit sehr vielen anderen, die sich kritisch mit Rechten auseinandersetzen oder das jedenfalls versprechen (denn die Auseinandersetzung gelingt ja nicht immer). Die Buchhandlung Lehmkuhl in Schwabing gehört zu den linksliberalen Institutionen Münchens, ihr Inhaber Michael Lehmling, Jahrgang 1964, hängt der oben skizzierten Auffassung an, dass Bücher nicht schon durch ihre Anwesenheit andere kontaminieren. Er sagt von sich: „Ich bin ein Linksliberaler, der meint, wir müssen uns der Diskussion stellen.“ An ihm und Stokowski lässt sich der Unterschied zwischen der klassischen Linken und der Regressionslinken gut studieren. Es handelt sich um einen Unterschied in Generation, Bildung und intellektueller Autonomie. Ein Zuträger von Stokowski hatte offenbar Regale in der Buchhandlung mit tschekistischer Gründlichkeit abfotografiert, um die Anwesenheit der beiden inkriminierten Bücher zu dokumentieren. Hätte er (oder sie) einen anderen Ausschnitt gewählt, etwa Bücher des Verlags „Der neue Weg“, die der Laden auch führt, dann wäre der Nachweis gelungen, dass es sich bei Lehmling um einen Linksradikalen mit stalinistischem Einschlag handelt. Die meisten Regalfotos würden ihn wahrscheinlich als wählerischen Belletristikliebhaber überführen. Als regelmäßiger Kunde von Lehmkuhl weiß ich das auch ohne Observation durch Dritte. Aber darauf kommt es aus der Sicht einer Stokowski nicht an. Für sie zählt, dass die Buchhandlung Lehmkuhl nicht die Reinstraumbedingungen bietet, die sie vom Prenzlauer Berg gewohnt ist.
Stokowskis Begründung für die Lesungsabsage lautet: eine Buchhandlung, die zwei Bände rechter Autoren führt, würde zur Normalisierung des rechten Denkens beitragen. Ich vermute, Stokowskis Antifa-ist-Handarbeit-Gewaltfantasie ist noch nicht einmal unter allen Linken konsensfähig. Normalität in einem zentralen Berliner Stadtbezirk bedeutet eben etwas anderes als Normalität außerhalb. Aber das ist ja gerade der Grund, warum für sie und ihresgleichen die Errichtung neuer antifaschistischer Schutzwälle ein so dringendes Anliegen ist. Ihr safe space muss geschützt werden, am dringendsten vor jeder Ambivalenz. Übrigens, wäre ihr Argument ernst gemeint und nicht nur zur Festigung der eigenen Gemeinde fabriziert, dann müsste Stokowski auch umgehend den Verkauf ihrer Bücher bei Amazon unterbinden. Denn dort steht sie ja auch auf einer kommerziellen Plattform zusammen mit Lichtmesz, Kubitschek, Sieferle und sogar Wendt.
Es ist ja nur zum Teil Koketterie, dass ich mich hier einreihe. Von mir hatte die „Antifa Nord“ – wer immer sich dahinter verbirgt – festgestellt, ich sei ein „neurechter Autor“. (Quelle: http://antifa-nordost.org/8016/prenzlauer-berg-buchhandlung-montag-sagt-lesung-mit-neurechtem-autor-ab/)
Meine Bilanz der letzten Jahre sieht so aus: ein Buch über Depression, eins über Drogen, vorher noch eins über Sprachschrott – so leicht wie 2018 war es vermutlich noch nie, mit einem d’oeuvre dieser Art als neurechts zu gelten. Aber die Aufmerksamkeit bestimmter Leute bekommt man schneller, als man denkt. Ich hatte mich schon in den Neunzigern gewundert, was die Staatsicherheit 1989 alles über mich – damals vierundzwanzig und Gärtner in Leipzig – notiert hatte. Wobei: der Stasi-Mitarbeiter schrieb damals ein besseres Deutsch als die Antifa Nord heute. So viel Vergleich muss sein.
„Rausch und Reinheit“ heißt übrigens ein Kapitel in „Kristall“ über die Tugendregime von Savonarola in Florenz und Johannes Calvin in Genf, die den Kreis ihrer Feinde ständig ausweiteten und schließlich nach jeweils vier Jahren kollabierten.
Es liegt eine Logik darin, dass Grenzenlosigkeit nach außen zu einer immer schärferen Grenzziehung im Inneren führt. Und zwar ausschließlich von der No-Borders-Fraktion. Denn die Migrationsfrage bildet seit 2015 den zentralen Debattenpunkt in Deutschland. Und auch den zentralen Grund für die Defensive der Linken. Es sind vor allem die Neolinken, die sich mit ihrer Freund-Feind-Unterscheidung als Musterschüler von Carl Schmitt erweisen. Die Leitung der Universität Siegen erteilte kürzlich dem Philosophieprofessor Dieter Schönecker ein Verbot, universitäre Haushaltsmittel zur Finanzierung seines Seminars zum Thema Meinungsfreiheit einzusetzen, weil er auf die Idee gekommen war, zu diesem Seminar auch Thilo Sarrazin und den Sloterdijk-Schüler und AfD-Bundestagsangeordneten Marc Jongen als Referenten einzuladen. Schönecker hatte auch ein dutzend Linke als Referenten zu gewinnen versucht. Doch bis auf einen sagte keiner zu, die meisten sagten mit der Begründung ab, sie könnten nicht auf einer Veranstaltung auftreten, auf der auch Sarrazin und Jongen sprächen. „Nur wenige machen ihren Kopf frei für den eigentlich nicht schweren Gedanken“, so Schönecker in der FAZ vom 7. November 2018, „man könne tatsächlich einen Redner einladen, ohne ihm zuzustimmen.“
Es sind ausschließlich Regressionslinke, die diesen Gedanken nicht in den Kopf bekommen, und ihre Reinheitsvorstellungen notfalls mit Mitteln totalitärer Systeme durchsetzen. „Wenn deine Eltern AfD wählen, warum nicht den Kontakt abbrechen?“, twitterte Ende Oktober Hannes Leitlein, stellvertretender Ressortleiter der „Zeit“-Beilage „Christ und Welt“.
Nach einer ganz zarten Kritik selbst innerhalb der SPD an dem Konzert „Wir sind mehr“ in Chemnitz, bei dem die Band KIZ unter anderem die Songzeile „ich ramme meine Messerklinge in deine Journalistenfresse“ zu Gehör brachte, belehrte die Oktoberausgabe der SPD-Mitgliedzeitung „Vorwärts“ seine Leser, das sei schon ganz in Ordnung, die Jusos fänden das gut, und Jusos wiederum seien „Frontkämpfer gegen den Faschismus“.
Wahrscheinlich bestünde die beste Kur für die Junggenossen darin, eine echte Front aus relativer Nähe zu betrachten, siehe oben. Lohnende Stellen gibt es schon wenige Flugstunden entfernt.
In einem Reinstraum verbessert niemand sein Immunsystem. Hinter den neuen antifaschistischen Schutzwällen kommt es zu geistigen Versorgungsengpässen. Bis jetzt sieht der intellektuelle Zustand der Regressionslinken ungefähr so aus: Frontkämpfer gegen den Faschismus im Stahlgewitter sein wollen, zweitens schon die symbolische Feindberührung im Buchladen hysterisch meiden, und drittens nach Riechsalz verlangen, wenn ein paar unfreundliche Mails und Tweets eintrudeln wie im Fall des des Elternkontaktabbrechen-Leitlein und der Buchhandlung Montag. Bei Leitlein klagte sein Blatt, er sei „Opfer eines Shitstorms“ geworden; der „Tagesspiegel“ berichtete, die Buchhandlung sehe sich jetzt „von rechter Polemik bedroht“.
Bedroht von Polemik – damit wird wirklich eine neue Kategorie des linken Leidens eröffnet.
Linke, die sich so verhalten, können wirklich alles haben – medialen Beifall, Fördergelder, Schulterklopfen der Kulturstaatsministerin – aber nimmermehr auch nur ein Fitzelchen Coolness. Eine Haxnabkratzen-Fußmatte ist entschieden mehr Punk als eine Margarete Ich-lass-die-Buchläden-fotografieren-bevor-ich-dort-auftrete Stokowski.
Die Regressionslinken sind gerade dabei, für die Reste ihrer Definitionsmacht die Reste der allgemeinlinken Coolness zu opfern.
Meine Prognose als nicht ganz unbeteiligter Zuschauer lautet: bald wird beides weg sein.
Der Beitrag von Alexander Wendt ist zuerst bei PUBLICO erschienen.
Solche fanati schen Linken gab es sehr viele in der DDR. Die waren dann bei der Stasi, oder Direktor einer Schule oder Parteisekretär. Verbohrte Ideologen mit dem Recht auf die Wahrheit. Für einige endete die im beruflichen Abseits oder im Gefängnis. Es kommt alles wieder.
„Regressionslinke“ ist herrlich, muss ich mir merken. Kindisch sind die oftmals bis zum Abwinken, wohl wahr. Aber eben auch gefährlich – eine bösartige Mischung.
Bücherverbrennungen kennen wir ja schon aus sozialistisch-totalitären Staaten, von Hitler bis Stalin, von Mao bis Pol Pot. Genau das hat Ray Bradbury mit „Fahrenheit 451“ und Orwell mit „1984“ gemeint. Deutschland ist auf diesem Weg schon weit fortgeschritten. Man hat ja seine Tradition.
Dem moderaten Ton der Buchhändlerin kann man entnehmen, daß sie Angst hat. Wäre es bei der Einladung geblieben, hätte sie mit Krawall oder einer Entglasungsaktion rechnen müssen. Und anschließendem Boykott. Auch nach 1933 hat nicht jeder Buchändler freiwillig jüdischen Autoren nicht eingeladen. Man soll also mit Verurteilungen zurückhaltend sein. Das Gewerbe hat es nicht leicht.
„Hinter den neuen antifaschistischen Schutzwällen kommt es zu geistigen Versorgungsengpässen“. Das ist ja mal ein herrlicher Satz. Den werde ich mir merken!
Wer eine andere Meinung hat, ist für sie ein Nazi. Sie kämpfen somit nicht gegen Nazis, sondern gegen Menschen mit anderer Meinung. Sie wollen nichts anderes, als die Meinungsfreiheit abschaffen. Ja, ich stimme der Prognose zu: Auch diese extreme Ideologie wird sich irgendwann selbst vernichten. Die Frage ist nur, wann das der Fall sein wird und wie hoch der dann entstandene Schaden ist.
„Die Idee, ein Buch oder ein Autor könnte schon durch seine Anwesenheit andere in ihrem Denken kontaminieren, halte ich für magisches Denken“
Was es auch ist. Es nennt sich heute allerdings Poststrukturalismus.
Das haben Stalin, Hönecker und andere linken auch befürchtet und was ist daraus geworden? Morden, morden und wieder morden. So ticken die Linksfaschisten auf der ganze Welt, aber in D. sind das die GUTEN mit freundlichen Unterstüzung viele Medien und Politiker, und das Volk lässt sich durch die Propaganda einlullen.
Linksradikale, die sich ihre kleine Mauer aufbauen, um dann in Inzucht zu degenerieren während sie predigen, dass die Grenzen weg müssen, damit Deutschland nicht in Inzucht degeneriert. Muss man wissen.
Man kann niemanden daran hindern, im eigenen Leseverhalten Selbstzensur zu üben. Übel wird es, wenn dies zum Maßstab für den Rest der Menschheit erhoben wird. Vorbildlich verhielt sich in diesem Sinne seinerzeit Frau Merkel, die das erste Sarrazin-Buch zwar nicht gelesen hat, aber wusste, dass es „nicht hilfreich“ ist. Könnte der Frankfurter Buchhandelzentralverband nicht einen „Wir- lesen- nicht-Tag“ einrichten, wo Prominente jedes Jahr die nicht gelesenen aber gefühlt gefährlichen Bücher empfehlen? Für die „Regressionslinke“ – welch Wort des Jahres – muss es einfach Leitung und Führung geben, wo kämen wir hin, wenn „jeder sich seines eigenen Verstandes bedienen würde“ (Achtung! Obgleich 1804 verstorben: Gefährlicher Autor!).
Sehr interessant berichtet. Ist ja enorm, wie tief die Linken gesunken sind. Das sind ja regelrechte Feinde der Meinungsfreiheit. Feinde des Volkes eben, wie Trump so treffend sagt. Auch diese Ausgrenzung, die ja bis zur Zerstörung anders denkender Existenzen geht, ähnelt der Vorgehensweise in muslimischen Kreisen doch sehr. Man nähert sich eben an und integriert sich.
Dass Buchhandlungen sich dem linken Diktat freiwillig unterwerfen, kann ich durch eine kurze Geschichte untermauern. 2016 wurde mein Kampf, zwar von Historikern mit Erläuterungen etwas entstellt, zum Kauf freigegeben. Ich wollte dieses Buch in der Mayerschenbuchhandlung kaufen. Die Buchhändlerin sagte, dass sie solche Bücher nicht im Angebot hat. Ich war verdutzt und mir fiel nichts Besseres ein, als nach einem Koran zu fragen und sie führte mich zu einem Buchregal mit mehreren Koranausgaben und haufenweise Schundlektüre zum Islam und dem ganzen Budenzauber drumherum. Linke Fantasten eben. Komplett entrückt von Traum und Wirklichkeit.
Nicht nur rechte Intellektuelle bekommen derzeit die Macht der Linken zu spüren, sondern auch ganz alltägliche Menschen. Ich kann davon ein Lied singen. Mit jedem neuen Tag und neuen Vorfällen wird mir dieses Land suspekter.
Schade eigentlich, dass ein Land an Dummheit der Mehrheit zu Grunde gehen muss.
Nicht regelrecht, mit Freuden sind sie das. Für die ist Meinungsfreiheit auch nur so ein Kryptofaschistenwort und steht eigentlich, aber das wissen nur die Doppelplusguten unter den Gutesten, für Hass. Muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.
eigentlich sollten Sie denen dankbar sein, denn die Absagen machen ihr Buch erst interessant.
Sprechen Sie dieser linken Gartenzwergidylle Ihre tiefempfundene und aufrichtige Dankbarkeit aus, dass sie so aktiv mitgeholfen haben Ihr Buch zu promoten. Glauben Sie mir, denen wäre alles lieber als Ihr Dank.
Und fragen Sie gleich an, ob man das beim nächsten Buch wieder so machen könnte. Schlagen Sie vor, die nächste Absage selbst zu schreiben, aber etwas geharnischter und mit der Anfrage zu einer Lesung gleich mitzuliefern.
Es ist das gleiche Vrhalten, dass die Anhänger der Herrenrasse hatten. Daraus entstand eine der schlimmsten Epochen der Deutschen.
Hoffen wir, dass es diesmal nicht wieder so schlimm wird. Jedoch – ich fürchte …
Dass „bald beides weg sein“ wird, vermag ich nicht zu glauben, lieber Wendt. Im Gegenteil. Mindestens noch bis 2021 wird dieser Golem Blüten treiben. Und wenn – was zu befürchten steht – GRÜN aus der nächsten BT-Wahl wirklich mit den Ergebnissen hervorgeht, die heuer prognostiziert werden und und wie sie in Bayern und Hessen bereits zu konstatieren sind, dann heben bei links und linksaußen die närrischen Tage erst recht an.
Lieber Herr Wendt, zunächst einmal vielen Dank für den Begriff „Regressionslinke“. Den kannte ich noch nicht. Die Kolumne von Frau Stokowski lese ich auf SPON recht gerne. Die verquerten Gedankengänge solcher Linker sind nun einmal von Leuten wie mir kaum nachvollziehbar. Und ich kann bestätigen, dass die Denkweise sogar beim Lesen nicht abfärbt. Genau genommen kann ich solche Leute nicht ernst nehmen. Schlimm wird es, wenn solche Linken tatsächlich mal irgendwelche Macht bekommen. Denn man stelle sich vor, solch ideologisch verblendeten Personen würden moderne IT nutzen, um Menschen zu kategorisieren. Es würde ausreichen, wenn ein Computer meine Texte liest, um mich politisch einzuordnen. Ein paar Fachaufsätze habe ich ja auch schon veröffentlicht. Und die bei Spotify verwendeten Algorithmen erkannten schon nach kurzer Zeit meinen Musikgeschmack recht treffsicher.
Stokowski zu lesen ist wie LSD zu injizieren, es ist behämmert, aber die Neugierde treibt einen dazu, das wirre Fabelwesen zu beobachten, das aus einer völlig anderen Welt stammen muss. Nur alimentieren muss man sowas nicht.
„Schlimm wird es, wenn solche Linken tatsächlich mal irgendwelche Macht bekommen. “
.
Lieber Markus Gerle, haben Sie schon mal was von Stasi- Kahanes „Stiftung“ gehört ?
Ist Ihnen bekannt, dass die extreme Linke durchaus missliebige Bürger, die von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch machen, bei deren Arbeitgeber als „Rechte & Nazis“ denunziert mit dem Ziel der gesellschaftlichen/sozialen Vernichtung ?
.
Erinnern Sie sich noch, dass vor fast 2 Jahren ein leitender MA der Werbeagentur Jung&Matt u.a. TE bzw. die Achse als „neurechts“ kategorisierte und Werbepartner dieser Seiten aufforderte, keine Anzeigen mehr auf diesen „neurechten“ Seiten zu schalten und sie stattdessen auf die Blacklist zu setzen und sie damit um ihre Existenz zu bringen?
Ist Ihnen bekannt, dass die Antifa – gestützt mit Steuergeldern im Kampf gegen Rechts – gut geführte Listen hat, mit allen Daten missliebiger Funktionsträger bzw. sie unterstützender Journalisten, Autoren, Kneipenbesitzern die Versammlungsräume zur Verfügung stellen?
.
Bei nichtlinken Wohlverhalten werden solche Versammlungsorte dann direkt zerlegt:
https://www.bild.de/regional/leipzig/leipzig-news/bekennerschreiben-von-linksextremisten-farb-anschlag-auf-gasthof-vor-afd-parteit-58333232.bild.html
.
Vielleicht haben Sie das gar nicht so gemeint, wie es in Ihrem Kommentar geschrieben steht ?
Aber mir haben die Linken schon viel zu viel Macht und sie zerlegen leider nicht nur Versammlungsräume, sondern sie zerlegen unser Heimatland Deutschland bis zur Unkenntlichkeit.
Interessant die vielen neuen Worte in meinen Ohren, ähm Augen. Regressionslinke, sagen die das von sich selbst (nichts ist unmöglich) oder ist das Ihre Wortschöpfung?
Meinungsangebot finde ich auch ganz gut. Werde ich demnächst in Gesprächen für mich in Anspruch nehmen. Mal sehen ob in Zukunft auch Meinungsangebote verboten werden.
Geistige Versorgungsengpässe sind ja eine brilliante Formulierung, Respekt.
Das neue christliche Verständnis von „liebe deinen Nächsten“ und brich mit deinen Afd Eltern haut mich glatt um. Ich lerne, Fortschritt ist möglich, man muß ihn nur sehen.
Einmal mehr entlarven sie sich von selbst, wer die wahren Faschisten sind….
Buchläden, eine sterbende Spezies. Wenn die meinen, sie müssten kein Geld verdienen, bitte schön. Dann bestellt man halt bei den diversen unterstützenswerten Online-Möglichkeiten.
Inschallah geht die Zeit sowieso über solche Anachronismen wie Buchläden hinweg.
Es kommt nur auf Amazon an. Die Buchläden sterben glücklicherweise aus.
Die Kaplaken Reihe ist auch sehr schön. Bestelle ebenfalls dort direkt anstatt bei Amazon.
Exakt so sehe ich das auch.
Wenn die Buchläden aussterben, wird es ein Leichtes, missliebige Bücher zu indexieren bzw. die bleiben die Besteller nicht mehr anonym.
Was den kleinen Verlag im Süden S/A. anbetrifft – auch da bin ich ganz bei Ihnen – der bestellt übrigens auch alle sonstigen Bücher und liefert sie zuverlässig nach Hause.
Für die Linken gibt’s nur Wahrheit=Ihre Meinung und Fake news = andere Meinung.Da kann’s natürlich keinen Relativismus mehr geben.
„Linke fürchten andere Meinungen.“ – Deshalb unterdrücken sie sie überall, wo sie die Macht dazu haben und nennen es auch noch kackdreist ‚herrschaftsfreien Diskurs‘. Sogar vor rohester Gewalt schrecken die Arbeiter im Weinberg des roten Weltfortschritts nicht zurück.
Lieber Herr Wendt,
ich stimme Ihnen vollstens zu!
Bisher konnte ich noch in meinem Stammbuchladen „konservative“ Bücher bestellen, bin gespannt wie kange noch!
Mein Stammbuchladen heißt Amazon. Und da gehts, also alles in Butter.
„Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: „Ich bin der Faschismus“. Nein, er wird sagen: „Ich bin der Antifaschismus““. Ignazio Silone, gestorben 1978, hat es gut vorhergesagt.
„Der Marsch durch die Institutionen“ ist in jeder Hinsicht gelungen, man ist nur noch fassungslos.
Wollte Ähnliches schreiben. Der Marsch durch die Institutionen war eine sehr lang brennende Lunte, die gefühlt in den letzten zwei Jahren zur Detonation gekommen ist.
Ich gehe davon aus, dass praktisch alle Buchläden links sind. Es gibt bei mir einen kleinen Schreibwarenladen, der auch Bücher hat. Die alten Inhaber sind ziemlich unpolitisch. Bei denen bestelle ich die Bücher, die ich kaufen will. Alle anderen Buchläden bekommen von mir keinen Pfennig.
Nach meiner Erfahrung ist es so: ein Linker oder ein politisch Korrekter hat genau eine Möglichkeit, der Anrufbeantworter einer Bank bietet ihnen 3 Möglichkeiten an, ein analoger Mensch hat viele Möglichkeiten, der liebe Gott hat unendlich viele Möglichkeiten. Deshalb empfehle ich das Buch von Papst Benedit XVI: VOM WIEDERAUFFINDEN DER MITTE. Ein Rechter ist nämlich genau so starr wie ein Linker, ob mit der Faust oder mit der Feder. Deshalb schlagen sich Antifa und Rechte so gerne auf Demos. Was wir alle tun müssen, ist vom hohen Ross der Rechthaberei herunter und den Landeanflug beginnen, jeder für sich persönlich, damit wir wieder handlungsfähig werden und uns verteidigen können, beispielsweise. Dazu brauchen wir DIE SPANNKRAFT DER SEELE. Ein Buchtitel von Johannes Cassian, Wüstenvater und Mönch aus dem 4. Jahrhundert. Wenn ich Michel Houellebecq richtig vertsanden habe, ist unsere Zukunft ziemlich katholisch, nicht foral katholisch, sondern lebendig katholisch. Renouveau catholique. Hörtauf die Franzosen, aber auf die Richtigen!
Ich bin nicht starr. Nach rechts gibt es noch viel Platz!
Ich staune, dass noch immer an die Rechten geglaubt wird, welche von den Sozialisten erfolgreich, zur Ablenkung eigener Gräueltaten an hundert Millionen Menschen, erfunden wurden und durch Kommunisten, Bolschewisten, Mekelisten zu NAtionalen SoZIaliSten erhoben wurden. SAantifa ist eine Brut und konnten sich noch nie leiden.
Absetzungen von Autorenlesungen sind nicht neu.
Als 2010 „Deutschland schafft sich ab“ erschien, lud eine Große Buchhandlung in Hannover, die rund ein Dutzend Filialen in Norddeutschland betreibt, zu einer Autorenlesung mit Herrn Sarrazin ein. Als die Bundeskanzlerin das Buch, ohne es gelesen zu haben, als nicht hilfreich einstufte und ein Shitstorm vor allem aus Kreisen „seiner“ SPD gegen Herrn Sarrazin einsetzte, lud die Buchhandlung Herrn Sarrazin kurzerhand wieder aus und sagte die Veranstaltung ab.
Ich entschied mich, mit den Füssen abzustimmen und den Laden nicht mehr zu betreten, in dem ich früher mal guter Kunde war.
Die National Sozialisten haben Bücher verbrannt. Wir entwickeln uns zurück.
Nein. Die Sozialisten verbrennen wieder Bücher. Noch virtuell.
Diesmal wollen die selbsternannten Gutmenschen alles gut und richtig machen und machen wieder alles falsch. – Warum nur gilt die Freiheit in Wort und Schrift und im Denken so wenig bei uns? Warum?
Ich als Migrantin bin schockiert über die vielen Stalinistin (der Massenmörder), Maoisten (Massenmörder) inklusive Pol Pot Verehrer, Ex Stasi und SED Funktionäre die in Deutschland unbehelligt Politische Macht ausüben. Eines Tages wenn sie merken dass jeder vernünftige Steuerzahler aus Deutschland flüchtet, werden wir eine Grenzmauer bekommen. Eine die uns einsperrt.
Schockieren Sie auch die vielen Moslems in der Politik, den Amtsstuben, vor und hinter den Medien, bei den Printmedien, in den Stiftungen, bei der Polizei……..in den Fußgängerzonen….? Ich habe gehört, das sind knallharte Nationalisten und Judenhasser, die nichts Gutes im Schilde führen sollen. Passt diese Gruppe auch in Ihre Kategorie des Bösen und schockiert Sie das auch?
weil grüne und linke Angst vor den Argumenten haben.
Sie haben den Argumenten der vermeindlich Rechten nichts wirklich gehaltvolles entgegenzusetzen außer die üblichen Blumenpflücker Appelle verschiedenst einfältiger Ausprägung.
Dass sich damit keine Probleme lösen lassen…, „geschenkt“.
Ihr Weltbild und Verhalten ist nicht simpler uns naiver als das. Man betrachte auch deren Schnappatmung und Getöse bei Gegendemos z.B. wenn man ihnen einfachste Fragen stellt – im Grunde sagt das doch alles?
Rechte Gegendemos zu linken Demos? irgendwie nicht besonders existent oder?
Das also zum Thema freie Meinungsäußerung und Freiheit von Gedanken und Leben, Lebensentwürfen.
Vllt. ist’s auch der Hang vieler linker gleichgesinnte zu treffen, Familientreffen, Erinnerung an die Schulzeit – „mit Blümchen und so“, weit gefehlt, schließlich gibt’s zumindest im (wertschöpfenden Arbeits)Alltag für diese Nichtskönner nicht viel zu lachen.
Im Sinne von nach Feierabend zu wissen was man geschafft hat.
Vllt. wissen/merken sie unterbewusst dass ihre (links verorteten)Tätigkeiten ja im Grunde überflüssig sind wenn es eben die bekannten gesellschaftlichen Probleme nicht gäbe.
Die Probleme müssen also bleiben, oder indirekt geschaffen werden.
Und wem sollte man auch helfen wenn es niemanden gibt der die Hilfe will bzw. braucht? Richtig, man sucht sich die „bedürftigen“ die zur eigenen Lebensschablone „irgendwas mit Menschen“ passen, und dazu wird dann schonmal gerne das ganze Land verbogen, auf Kosten aller.
Und wem wurde (langfristig!) geholfen?
Die gemeinen Politaff*innen(von links, grün bis Merkel CDU) freut’s natürlich sie alle bekommen ihre Gutmensch „gemeinnützigen“ Fototermine zur selbstdarsteller Profilbildung. Andere schöpfen derweil Werte, die links nur allzugern verkonsumiert.
Genau so beschreibt sich die Widerwärtigkeit dieser überflüsssigen aber verkannt noch viel gefährlicheren Leute.
Noch Fragen?
Sie machen es dieses Mal nicht falsch, die hypersozial-istischen Gutmenschen, im Gegenteil, sie machen es aus ihrer Sicht(?) alles goldrichtig. Und gerade das ist eben das Falsche.
Savonarola passt gut. Er sammelte auch reichlich indoktrinierte Kinder um sich, die mit Eifer nach Sündern suchten, denunzierten und auch gerne mal selber Hand anlegten.
An dieser Stelle darf ich erneut meiner Hoffnung Ausdruck verleihen, dass den Erben Savonarolas auch exakt sein Ende bevorstehen möge.
Sehr geehrter Herr Wendt,
vielen Dank für Ihren aufschlussreichen Schriftwechsel mit der Buchhandlung Correctiv. Ich denke, mit Ihrer Einstellung überfordern Sie einfach nur viele Zeitgenossen, gerade auch linke.
50 Jahre Linksruck nach 1968 haben dazu geführt, dass die meisten lebenden Deutschen nur eine gesellschaftliche Bewegungsrichtung kennen. Dass das Pendel irgendwann mal wieder in die Gegenrichtung der ursprünglichen Mitte ausschlagen könnte, ohne das das gleich extremistisch ist, kommt in deren Weltbild nicht vor. Sie könnten auch versuchen, einem mittelalterlichen Alchemisten das Bohrsche Atommodell zu erläutern; es wird wohl leider meist nicht klappen.
Dazu zwei Zitate von Albert Einstein, die auf Linke wie auf Rechte zutreffen:
1. Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.
2. Der gesunde Menschenverstand ist nur eine Anhäufung von Vorurteilen, die man bis zum 18. Lebensjahr erworben hat.
Das gilt natürlich auch für Erkenntnisse aus der Soziologie, der Kriminalistik, den Wirtschaftswissenschaften und anderer politisch relevanter Forschungszweige, die gelegentlich (nicht durchgängig!) Thesen der „neuen Rechten“ tatsächlich auch stützen:
„Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, daß ihre Gegner überzeugt werden und sich als belehrt erklären, sondern vielmehr dadurch, daß ihre Gegner allmählich aussterben und daß die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut gemacht ist.“ (Max Planck)
In diesem Sinne gehe ich davon aus, dass die angstgetriebenen Absagen der Buchhandlungen weniger durch die kritische Auseinandersetzung mit Ihren Thesen hervorgerufen wurden, sondern durch die Angst vor den eigenen Kollegen, Lieferanten und Kunden, dass bekannt wird, sie unterstützen den politischen „Feind“ (was auch immer das alles sein soll).
Bleiben Sie bitte locker. Viele Leute in Deutschland wurden in den letzten Jahrzehnten erst einmal ähnlich geächtet: die ersten Minirockträgerinnen, die ersten unverheiratet zusammen lebenden Paaare, die ersten Ökolandwirte, die ersten Wehrdienstverweigerer, die ersten bekennenden Homosexuellen, die ersten Frauen in diversen Männerdomänen, usw. Jetzt sind halt die „neuen Rechten“ dran, die wieder Themen ansprechen, die bisher tabu sind.
Auch das wird sich irgendwann geben, aber es erfordert den üblichen jahrelangen mühsamen Diskurs mit Leuten, die auf die Frage „worin liege ich falsch?“ einfach nur mit „Du bist böse“ antworten, ohne auf die Argumentationslinie einzugehen. War bei den zuvor genannten Gruppen auch nie anders. In noch früheren Jahrhunderten waren es halt andere Gruppen und Vorlieben, z.B. der Skandal, erstmals Tango zu tanzen oder den von Gottes Gnaden erwählten Monarchen in Frage zu stellen.
Diese Buchhändler sind einfach nur klassische Duckmäuser im Stile von Heinrich Manns „Der Untertan“ und merken es nicht einmal. Das gibt sich, denn deren Kinder werden über ihr seltsames Verhalten später nur den Kopf schütteln. Der Mensch ändert sich halt nicht wirklich…^^
was an der derzeitig linken Position des Pendels ist nicht extremistisch?
@teanopos: Das ist natürlich Ansichtssache. Für mich ist die derzeitige linke Position des Pendels noch nicht extremistisch, da ich Tichys Einblick im Laden um die Ecke legal kaufen kann und Herr Wendt noch keine Stasi im Genick hat und keinen Wolf Biermann Effekt erzeugt hat. Das heißt allerdings nicht, dass das nicht dennoch noch kommen könnte. Ich glaube es aber nicht mehr.
und was meinen Sie wie das mit der „Überlieferung“ und Durchsetzung von religiösen Sichtweisen funktioniert?
Insbesondere im Islam.
Insbesondere auch in weniger versorgten Zeiten.
@teanopos: ehrliche Antwort: keine Ahnung. Wenn man den Rückgang der Geburtenzahlen im Iran verfolgt, läuft es da völlig anders als im Nachbarland Pakistan. Die Türkei macht seit ein paar Jahren die Wende in die falsche Richtung, während Indonesien wirtschaftlich aufblüht.
Für mich ist das Ignorieren von Sarrazin und seinen Thesen durch den Mainstream das größte Sicherheitsrisiko Deutschlands seit den Mittelstreckenraketen der Sowjets. Umgekehrt fasziniert mich die positive Einstellung junger Muslime, die ich in meinem Job kennengelernt habe, weil für sie die westlichen Möglichkeiten sehr verlockend wirken. Ich gebe aber gerne zu, dass der scheiternde Teil der Muslime bisher sicher nicht in meinem Büro aufgetaucht ist.
Das ist die nächste „geistig virtuelle“ Bücherverbrennung. Diesmal von Linksfaschisten.
Es gab noch nie andere Faschisten.
Stimmt. Waren ja auch …Sozialisten.
Hat man uns in der Schule gelehrt.
Vielleicht wird es mal Zeit?
Lieber Herr Wendt, dieser Artikel und der Umgang mit Ihnen machen sprachlos. Es ist beschämend und – diese „Provokation“ kann ich mir nicht verkneifen: „Sind wir schon wieder soweit? . Es ist absolut erschreckend, dass die Verbrennung der nach Ansicht der Zündler „falschen“ Bücher wohl nicht mehr weit entfernt ist.
Linke fürchten andere Meinungen? Nein, sie hassen, bekämpfen, und wenn sie die Macht dazu haben, unterdrücken sie diese mit psychischer und physischer Gewalt.
Werter Herr Wendt, was erwarten Sie denn? In HH, in den öffentlichen Bücherhallen, die ja so schön gemeinnützig (sprich unparteiisch) sein sollen, werden die Bücher von unliebsamen Autoren aus dem Katalog entfernt. Sämtliche! Mit Löschung von Zugriffsstatistiken usw. Bloß damit keiner vergleichen kann, was man am linken Schrott mit 1x Ausleihe in 10 Jahren immer noch im Bestand hat.
Als Begründung gelten dann solche Sätze, wie „…eine rote Linie überschritten…“. Die Bücher hatten aber mit dieser imaginären und definitivst parteiischen Linie nichts zu tun.
Und da arbeiten eigentlich Leute, die „1984“ und „fahrenheit 451“ gelesen haben müssen. Vielleicht gerade deswegen agieren Sie so gekonnt?
„Und da arbeiten eigentlich Leute, die „1984“ und „fahrenheit 451“ gelesen haben müssen.“
Gelesen vielleicht, aber verstanden? Wo die sich doch regelmäßig zur „Hasswoche“ ganz wie bei 1984 treffen und das gar nicht mehr merken, wie weit sie schon in „Doppeldenk“ und „Neusprech“ verfangen sind!
Für die Linken war 1984 noch nie eine Warnung, sondern eine Gebrauchsanleitung.
Sehr schön schaurig im ehemaligen Land der Dichter und Denker. Der Linksextremismus durchsetzt leider erfolgreich die Kultur in diesem Land und sucht die Vermeidung und zuweilen aggressive Unterbindung von Diskursen, um die ideologische Hoheit zu erhalten und zu bewahren. Auf was das hinausläuft kann sich jeder selbst denken, wenn er denn mit einem Quentchen historischem Wissen (ab 1918 reicht) kann und will.
Ich wüsste wirklich gern, ob das oft genannte Zitat von Ignatio Silone, wonach der Faschismus wiederkehren wird, sich dann aber als Antifaschismus ausgibt, authentisch ist. Kann so viel prophetische Klarsicht in eine so weite Zukunft wirklich sein, oder ist das einfach nur gut erfunden?
Immerhin ist folgender Ausspruch unseres hochgeschätzten HMB authentisch, denn das habe ich selbst am Bildschirm verfolgt. Da rieb er einem der Anmelder der berüchtigten Berliner 1.-Mai-Randalen – sorry: laut ÖR-Sprech natürlich „Kundgebungen“ – mitten ins Gesicht:
„Ihr seid nicht die Antifa. Ihr seid die Fa!“
Wer ist HMB?
Herr Broder.
Ich kann Dir „Merkels Maske “ von Hinrich Rohbohm empfehlen.
Super, die sind nämlich wie Materie und Antimaterie, also von derselben Sorte, nur mit unterschiedlichem Vorzeichen. Mathematisch würde man sagen, der Betrag beider Zahlen ist gleich. Betrag Antifa = Betrag Fa = |FA| = Gewalt. Deshalb liegen sie dann „friedlich“ nebeneinander in der Notaufnahme. Das Zitat von Ignatio Silone , ob authentisch oder nicht, ist auf jeden Fall die Wahrheit!