Teils erschüttert, teils begeistert haben die Brasilianer auf den Ausgang der Präsidentenwahl vor zwei Wochen reagiert, die Jair Bolsonaro eine deutliche Mehrheit bescherte. Bolsonaro gilt als rechter Populist oder noch schlimmer als Rechtsextremist. Die ganz pessimistischen Prophezeiungen haben sich nicht bewahrheitet, zumindest noch nicht: Brasilien ist nach der Wahl nicht in Flammen aufgegangen, es gab keine politische Gewalt. Das ist zum Teil auch der Entscheidung von Bolsonaro zu verdanken, seine Sprache zu mäßigen. Die aggressive Rhetorik des Wahlkampfs hat er zumindest vorerst beendet, jetzt spricht er staatsmännisch. „Die Demokratie in Brasilien wird verteidigt durch die Verfassung“, sagte er vor kurzem, um den Vorwürfen seiner Kritiker zu begegnen, die sagen, er werde eine autoritäres, „faschistisches“ Regime einführen.
Am 1. Januar 2019 wird der 63-jährige Ex-Militär, der schon seit fast drei Jahrzehnten als Hinterbänkler im Parlament sitzt, die Macht im größten lateinamerikanischen Land mit rund 210 Millionen Einwohnern übernehmen. Sein Wahltriumph mit 55 Prozent der Stimmen gegen den Kandidaten der linken Arbeiterpartei war deutlich. Die Börse reagierte mit Kursgewinnen, weil Bolsonaros designierter Wirtschafts- und Finanzminister Paulo Guedes für einen marktliberalen Kurs steht: Er will Staatskonzerne privatisieren und verspricht Investoren ein wirtschaftsfreundlicheres Klima. Für den Umweltschutz und den Regenwald im Amazonas-Gebiet hat Bolsonaro dagegen wenig übrig. In Medien wird er als „Tropen-Trump“ bezeichnet. Aus Washington kamen wärmste Glückwünsche von Donald Trump, von der EU besorgte, kühle Ermahnungen. Bolsonaros Aufstieg ist nicht nur für Brasilien ein Einschnitt, sondern für die ganze Region.
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Gemäßigt, aber doch in diesem linken Lager stand auch Brasiliens Regierungschef Luiz Inácio Lula da Silva, der von 2003 bis 2010 das größte lateinamerikanische Land führte. Die Sozialprogramme halfen einem Teil der Gesellschaft aus der Armut, doch brach das alles unter Lulas Nachfolgerin Dilma Rousseff zusammen, als der Rohstoffboom endete und das Land in einem gewaltigen Korruptionsskandal versank, der eng mit Lulas Arbeiterpartei PT (Partido dos Trabalhadores) verbunden war. Deren eher softe Sicherheitspolitik ließ auch die tödliche Kriminalität auf Rekordniveaus ansteigen.
Nun haben die Brasilianer einen Anti-Establishment-Kandidaten an die Macht gebracht. Der PT-Kandidat Fernando Haddad kam in der Stichwahl nur auf 45 Prozent, obwohl die meisten etablierten Medien, die Gewerkschaften und zahlreiche Minderheitengruppen für ihn mobilisiert hatten. Eine satte Mehrheit der Brasilianer wählte den ehemaligen Fallschirmjäger-Hauptmann Bolsonaro, obwohl der im Laufe seiner Hinterbänkler-Zeit eine Menge abstoßende Sprüche von sich gegeben hat: rassistische, die Diktatur verharmlosende und üble frauenverachtende Sprüche. Seine aggressive Sprache – die Drohung mit Säuberungen – schreckte die Mehrheit offenbar nicht ab.
Die Brasilienwahl ist ein Höhepunkt der 2015 begonnenen große Wende in Lateinamerika, weg von den linken Populisten, hin zu rechten, wirtschaftsliberalen Politikern: In Argentinien wurden die linksperonistischen Kirchner abgewählt, in Chile musste Michelle Bachelet gehen und Sebastián Piñera kam (wieder) an die Macht. Und nun Brasilien, das tief im Schlamassel steckt.
Pakt und Panik – Der UN-Migrationspakt
Milliardensummen wurden als Schmiergelder an Politiker der PT und anderer Parteien und Manager gezahlt für staatliche Aufträge. Dutzende Politiker und Manager sind dafür hinter Gitter gewandert, auch Lula wurde wegen Bestechung zu acht Jahren Haft verurteilt.
Nur vor dem Hintergrund des totalen Vertrauensverslusts in die etablierten Parteien, die Staatskonzerne und die Medien konnte ein Mann wie Jair Bolsonaro aufsteigen, der versprochen hat, den „korrupten Saustall“ auszumisten. Gern hat er dazu in Wahlreden mit einem fiktiven Schnellfeuergewehr um sich geschossen.
Ein Hauptthema im Wahlkampf war die Sicherheitslage und die ausufernde Gewaltkriminalität im Lande. Drogenbanden machen die Straßen und besonders die Armenviertel von Rio und São Paulo unsicher. 2017 wurden unglaubliche 64.000 Personen Opfer von Mord und Totschlag, das macht etwa 175 Todesopfer pro Tag .
Privat: Die unheimliche Macht der Geschichte
Seine Anhänger verehren Bolsonaro wie einen Messias – und es trifft sich für ihn gut, dass sein zweiter Vorname tatsächlich „Messias“ ist. Vor allem Anhänger evangelikaler Freikirchen haben mit großer Mehrheit für ihn gestimmt. Bolsonaro hat diese Stimmen gewonnen, indem er ihre konservative Werte-Agenda übernommen hat. Er lehnt die Homo-Ehe und Homosexualität überhaupt ab und stellt sich strikt gegen die Legalisierung der Abtreibung sowie die Legalisierung von Drogen. Im Wahlkampf berief sich Bolsonaro oft auf Gott, auch nachdem er ein Messerattentat überlebte.
Für seine Gegner ist und bleibt er ein gefährlicher „Faschist“. Tatsächlich hat er in der Vergangenheit durch Sprüche solche Vorwürfe genährt. Nun muss sich zeigen, ob die demokratischen Institutionen in Brasilien stark genug sind, um einen Stresstest zu bestehen.
Marcela Vélez-Plickert ist Journalistin und hat fast zwei Jahrzehnte lang für verschiedene lateinamerikanische Zeitungen und einen TV-Sender gearbeitet; sie lebt in Frankfurt und ist nun freie Korrespondentin.
Zumal ein Militärputsch nicht per se etwas Schlechtes ist. 1938 wollten Teile der Wehrmacht gegen Hitler putschen, aber leider verließ man sich auf eine Kooperation mit England. Konnte ja nichts werden. Aber war die Idee deshalb fasch?
„eine Menge abstoßende Sprüche von sich gegeben hat: rassistische, die Diktatur verharmlosende und üble frauenverachtende Sprüche. “
Meine Stimme hätte er auch bekommen. Besonders wenn ich nichts weiter über ihn wüsste, als diesen einen Satz.
Über wen so seitens der Medien, Gewerkschaften, Minderheitenheulvereinen, NGOs, etc. geredet wird, der ist ziemlich sicher rational, demokratisch und marktwirtschaftlich gesinnt und grundanständig.
So meine Erfahrung, und ich treffe in 90% aller Fälle ins Schwarze. Die 10% echten Rassisten, die dann ebenfalls meine reflexhaft abgegebene Stimme bekämen, fallen da nicht weiter ins Gewicht.
Niemals gewählt wird jemand, der als sozial, ökologisch, tolerant etc. gilt. Das ist fast sicher ein kommunistischer Menschenhasser, der lieber einen Insektenstock als eine menschliche Gesellschaft regieren würde, und der alles(!) tun wird, um die Gesellschaft dementsprechend umzubauen.
Interessant ist doch, wie wenig in der Mehrzahl der Medien über das brutale Chaos im sozialistischen Venezuela berichtet wird, während man sich episch über einen rechten Präsidenten in Brasilien austobt, der demokratisch gewählt wurde.
es gibt zu Brasilien auch einen Artikel auf misesde.org
https://www.misesde.org/?p=20786
„Die Weltpresse hat sich in Bolsonaro genauso getäuscht wie 2016 bei Trump“
„Ähnlich wie Trump hat sich auch Bolsonaro im Wahlkampf wenig um die konventionellen Regeln gekümmert. Aber damit dürften die Parallelen auch schon enden. Trump kommt ja schon beruflich aus einer ganz anderen Ecke. Auch ist Bolsonaro, ganz anders als Trump, schon seit 1991 politisch tätig, und zwar als gewählter Abgeordneter im brasilianischen Kongress. Dort spielte er aber eine Außenseiterrolle und fiel nur durch unkonventionelle Beiträge und vom Tenor abweichende Stimmabgaben auf. In dieser Hinsicht ähnelt er eher Ron Paul. „
Wo verläuft die Grenze zwischen sozial und sozialistisch? Es scheint im Wesen der Politik zu liegen, nach einiger Zeit immer über den Rand zu steuern und damit alles kaputt zu machen. Nachdem die Welt in den letzten Jahrzehnten zunehmend linksdrehend war, hat sich gezeigt, dass der sozialistische Weg nicht funktionieren kann. Grund dafür ist vor allem ein Faktor: der Faktor Mensch. Ob nun rechts oder links, mir scheint eine Mischung aus beidem wesentlich erfolgversprechender zu sein. Diese Mischung jedoch aus sozial und demokratisch und nationalistisch, trotzdem mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Wirklichkeit, in der Sache dann aber hart und konsequent – das schafft in der Welt kaum jemand, da kommt dann wieder der Faktor Mensch ins Spiel. Niemand kann vorhersagen, ob Bolsonaro für ein rechtschaffenes Brasilien der Richtige sein wird oder nicht. Zumindest bringt er als Ex-Militär die nötigen Voraussetzungen mit, hart durchzugreifen und mir scheint, eine Menge Länder benötigen solch eine konsequente Führung und die Wähler wollen das auch. Klar ist jedoch, die Menschen in Brasilien haben die Schnauze voll von sich selbst bereichernden Linken, die nichts, aber auch wirklich gar nichts auf lange Sicht gebacken bekommen und der Bevölkerung nur Armut und ausufernde Kriminalität bescheren. Und das ist übrigens nicht nur in Brasilien so. Schlußendlich scheint mir die Gefahr des Niedergangs von Links viel größer als die von Rechts. Rechts muss ja auch nicht zwingend in „Nazi“ enden.
Die brasilianischen Strukturen sind jedenfalls stark genug, ein ganzes Korruptionskartell trotz dessen Deckung durch die Regierung aufzubrechen, dessen Köpfe einzusperren und für einen raschen aber friedlichen politischen Wandel zu sorgen. Dazu sind die deutschen Strukturen nicht in der Lage. Die Korruptionskartelle rund um die erneuerbaren Energien und die Autoindustrie, die Verquickung von Flüchtlingshilfe und Regierung zu einer Gelddruckmaschine sind nur die Spitzen des Eisberges in einem Land, das bei seinen angelsächsischen Nachbarn seit jeher als kaum weniger korrupt als Italien oder Österreich gilt. Und das liegt nicht zuletzt an der Justiz. Während es etwa in Österreich noch nicht einmal spezialisierte Wirtschaftsstrafkammern gibt, in denen die Bearbeitung komplexer Korruptionsverfahren auf mehrere Schultern verteilt wird, sind die Staatsanwaltschaften der Bundesrepublik noch immer Weisungsunterworfene des Justizministeriums und stehen in ihren Möglichkeiten weit hinter den Befugnissen der brasilianischen Kollegen zurück, die bei deutlich besserer Bezahlung eine richterähnliche Unabhängigkeit genießen. Das sind Strukturen für den großen Wurf und nicht für die Scheingestalt eines nur noch dem Namen nach existenten Rechtssstaats.
Apropos: In der deutschen Justiz wird seit mehr als einem Jahrzehnt von der Einführung der elektronischen Akte geredet. In Brasilien hat man sie längst eingeführt: effektiv, benutzerfreundlich, webbasiert. Jeder Beteiligte hat dort zu den für ihn freigegebenen Daten eines Verfahrens online Zugriff. Der Zeuge kann seinen Termin ebenso online nachsehen, wie er seine Zeugenentschädigung online regeln kann; Gerichte und Staatsanwaltschaften brauchen keine Zenter an Akten mehr zu bewegen; Vernehmungen auf Video sind standardmäßig gelebte Realität und verhindern den ewigen Streit über das verschriftete Wort.
In einem Land aber, dass mit Datenschutzgrundverordnung, Migrationspakt und Dieselverboten reine Scheinprobleme wälzt und die zunehmende eigene Unfähigkeit hinter Ersatzverhalten versteckt, ist an Besserung nicht zu denken.
Der Artikel schließt mit der Bewertung von Bolsonaro als „Stresstest“ für das Land.
Ich bin kein Brasilienexperte, aber allein der obige Artikel mit seiner Schilderung von Armut, Korruption und ungebremster Mordlust erzeugt ja doch den Eindruck, dass die bisherigen „Antifaschistischen Demokraten“, die diese Zustände herbeigeführt haben, der eigentliche Stresstest waren.
Ich kann es den Brasilianern nicht verübeln, wenn sie diese Zusatände gründlich satt hatten und es mal mit dem Gegengift versuchen wollen.
Was natürlich überhaupt nicht geht, ist diese mittlerweile weltumspannende Mode, dauernd Politiker zu wählen, von denen deutsche Qualitätsmedien dringend abraten. Es müssen dringend die Bevölkerungen ausgetauscht werden, wenn es nicht zu einem deutschen Medienaustausch kommen soll. 😉
Der brasilianischen Bevölkerung alles erdenklich Gute!
Ich wette seine Kommentare zur Diktatur und Folter waren Sprüche mit Augenzwinkern. Nicht wirklich ernst gemeint. Das ist bei der ZEIT schon anders, die das Karl-Marx-Jahr endlos auskostet, so als würde sich sonst nichts jähren, und nun einen strammen Pro-Diktatur-Text von Jana Hansel unter die Menschen bringt.
https://www.zeit.de/2018/46/ddr-sed-erinnerungskultur-laessigkeit-unrecht-aufarbeitung
Bolsonaro ist ein rechtsradikaler Wirtschaftsliberaler mit militaristischem Einschlag, ein Contra, ein Pinochet ohne Putsch gewissermaßen, ein Linkenfresser auch, aber kein Faschist.
Sein politisches Profil entspricht zwar dem rein ökonomistischen Faschismusbegriff der Marxisten, aber dieser hatte mit dem Denken der Faschisten nie etwas zu tun. Wenn man wissen will, was diese woll(t)en, darf man nicht die Linken fragen, die über das Denken in Besitzverhältnissen nie hinauskamen und heute nicht einmal mehr das hinbekommen, sondern verzweifelt ahnungslos herumdämonisieren.
Der Faschismus kombinierte in all seinen Ausprägungen Elemente der Gegenmoderne und Gegenaufklärung, harten Konservatismus und Rechtssozialismus im Sinne Spenglers.
Das ist nicht Bolsonaros Programm. All die Perons, Mussolinis, Salazars hätten weit von sich gewiesen, dass Bolsonaro einer der ihren ist.
Er ist nicht mehr und nicht weniger als die Eisenvariante von liberal-konservativ.
„Bolsonaro ist ein rechtsradikaler Wirtschaftsliberaler mit militaristischem Einschlag, ein Contra, ein Pinochet ohne Putsch gewissermaßen, ein Linkenfresser auch, aber kein Faschist.“
Sie beschreiben da meinen absoluten Traumtypus von Politiker. Ein rechtsradikaler Wirtschaftsliberaler mit militaristischem Einschlag. Genial. Ist der Mann wirklich so perfekt?
Gelingt dem neuen Präsidenten Bolsonaro mit knallhartem Durchgreifen (alles andere ist vergebens!) die über alle Maßen ausgeuferte Gewaltkriminalität erfolgreich zu bekämpfen und kann er diese Maßnahme mit einer Wirtschaftspolitik, die Arbeitsplätze und auskömmlichen Wohlstand für breite Bevölkerungsschichten schafft verbinden, wird er für die Brasilianer in der Tat ein „Messias“. Und das sei den liebenswerten Brasilianern vergönnt.
Nichts lehrt Menschen besser als die eigenen Erfahrungen. Die Erfahrungen anderer haben dagegen keinen hinreichenden Wert, selbst das abschreckende Beispiel Venezuela hält die globalisierten Ideologen nicht davon ab, den Sozialismus weiter hoch zu loben. Selbst wenn Sozialismus ein Land nachhaltig zerstört hat, hören wir seine Verfechter beschwören, dass er eben nur falsch realisiert worden ist und dass man den gleichen Fehler ganz bestimmt nicht noch einmal macht, wenn das hohe Lied erneut auf den Sozialismus ertönt…
Wenn die Sozialismus und heut zu Tage der Grüne Sozialismus (Linke RAF Extremisten) ein Volk in den Ruin…in den Mangel, Armut und Gewalt Alltag getrieben haben, dann wird es an den Rechten Patrioten sein, mit ihren ökonomischen Verstand (Wissen) und ihrer partiotischen Vernunft (Leistungsbereitschaft), dieses Volk/Gesellschaft des Wohlstand und der Sicherheit wieder aufzubauen.
Ich hätte mir im Artikel sehr die besagten radikalen Zitate gewünscht, denn so kann sich der Leser nicht ausreichend ein Bild machen. Denn da sind ziemlich heftige Sprüche dabei. Wie dem auch sei, am Ende sollte man Bolsonaro nach seinen Taten beurteilen. Folgendes kann man aber jetzt schon sagen: Die ökonomisch und ethnisch z.T. stark fragmentierten Länder Südamerikas bringen einen gewissen Hang zum politischen Extremismus mit sich. Das sollte für Europa ein abschreckendes Bsp sein, kein Vorbild!
‟… einen gewissen Hang zum politischen Extremismus“
Mit Verlaub, aber den hatten wir in Europa mehr als in jedem anderen Teil der Welt (Faschismus in Italien und vor allem in Deutschland mit mehr als 50 Millionen Toten, Kommunismus im gesamten Ostblock (allein in der Sowjetunion mit mehr als 20 Mio. Toten). Von China mit mehr als 80 Millionen Toten unter Mao will ich gar nicht erst reden. Da brauchen wir keinen Anschauungsunterricht aus Südamerika.
Wenn ich mir allerdings die tonangebende linke Szene in der deutschen Politik anschaue, dann habe ich nicht den Eindruck, dass die Deutschen aus der jüngeren Vergangenheit etwas gelernt haben.
Ihren Einwand sehe ich nicht im Widerspruch zu dem was ich meinte. Der Faschismus war auch zum Großteil ein Kind der ökonomischen Extremen und ethnischer Konflikte plus dem aufkommenden Kommunismus. Nach 45 hat man Europa neu geordnet, alle Völker hatten ihren Platz, zumindest in West/Mitteleuropa. Die Zeit bis zum Mauerfall war durch relative ethnische und ökonmische Homogentität geprägt, und ging mit politschem Zentrismus einher. Genau das wird u.A. durch ethnische Fragmentierung jetzt aber gefährdet. Und da lohnt sich ein Blick nach Lateinamerika absolut!
„…dann habe ich nicht den Eindruck, dass die Deutschen aus der jüngeren Vergangenheit etwas gelernt haben.“
Zumindest der überwiegende Teil nicht.
Na dann mal Butter bei die Fische, was hat der Mann Böses gesagt?
„Witzig“ ist ja: Ein linkes Narrativ ist ja: Die guten armen unterdrückten Menschen in den Entwicklungsländern und die bösen Unterdrücker und Faschisten in den Industrieländern.
Wobei dieses Narrativ eh etwas in Schlingern gerät, z.B. durch die Länder in Ostasien: Sind das jetzt arme gute Entwicklungsländer oder böse Industrieländer.
Auch so in Indien: Es gibt dort viele arme Menschen aber auch viele sehr reiche. Wohin also tun wir Indien?
Und nun diese große Enttäuschung der Linken: Jetzt wählen diese guten armen Menschen in den Entwicklungsländer freiwillig (!, keine böse CIA zwingt sie dazu) „Faschisten“ und „Diktatoren“ an die Macht. Es ist zum Verzweifeln für sie. Wer sind jetzt die Guten und wer jetzt die Bösen?
Ein zeitwilliger Ausweg ist immer: „Die Menschen werden ja nur verführt dazu. Die verstehen ja nicht, dass sie nicht für ihre Interessen wählen.“
Wie groß wohl die Enttäuschung der Linken über die liebe Friedensreligion sein wird?
Ein ganz wichtiges privates Grundmotiv bei Linken ist:
Sie sind enttäuscht von den Menschen in ihrer direkten Umgebung und suchen sich „Ersatzmenschen“ (andere suchen sich Ersatz in Tieren), in die man all das hineinprojizieren kann, was man gerne hätte. Früher waren das die Arbeiter. Aber die haben bei den Linken versch… . Seit den 68iger ist es die Dritte Welt. Könnte aber sein, dass die demnächst bei den Linken ebenso versch… hat.
„Die Leute nehmen oft ihre Mängel als die Mängel der Gesellschaft wahr und wollen dann die Gesellschaft umgestalten, weil sie nicht wissen(können/wollen?), wie sie sich selbst verbessern sollen.“ Isaac Asimov
Denken können Linke nur in sehr wenigen Fällen. Die „fühlen“ eher.
Diese extreme Gewalt in Brasilien, in 2017 175 Morde am TAG, kam ja auch nicht aus dem Nichts. Da haben kriminelle Gruppen ausgetestet was möglich ist und wurden wohl nicht sonderlich entschieden bekämpft.
Das könnte uns hier auch blühen vor lauter „Toleranz“ den Kriminellen gegenüber. Der Prozess, dass die Sicherheit im Öffentlichen Raum verlustig geht und sich kriminelle Clans überall ausbreiten ( zur Zeit Immobilien) ist ein klares Anzeichen. Das kann man problemlos hochrechnen wie das weitergeht. In manche Viertel wagt sich die Polizei nur noch mit Verstärkung.
Und dann sind die Zustände irgendwann einmal derart daneben, dass man einen „starken Mann“ braucht, um den Chaosraum wieder einigermaßen unter Kontrolle zu kriegen.
Dem Esel geht es zu gut, deshalb geht er auf dem Eis tanzen.
Brasilien wünsche ich viel Erfolg beim Aufräumen.
„Bolsonaro gilt als rechter Populist oder noch schlimmer als Rechtsextremist.“
Bei wem? Der linksgsrün orientierten deutschen Mainstreampresse? Anscheinend gibt es ja wohl auch andere Meinungen, sonst hätte er wohl kaum 55% erreicht.
„Die ganz pessimistischen Prophezeiungen haben sich nicht bewahrheitet, zumindest noch nicht: Brasilien ist nach der Wahl nicht in Flammen aufgegangen, es gab keine politische Gewalt.“
Ahh, der Teufel tarnt noch seine Hörner und den Pferdefuß. Aber nachdem sich die GANZ pessimistischen Prophezeiungen noch nicht bewahrheitet haben, welche einfach Pessimistischen wurden schon realisiert? Ich kann Ihrem Artikel keine Informationen zu diesem Thema entnehmen.
„Die Demokratie in Brasilien wird verteidigt durch die Verfassung“, sagte er vor kurzem, um den Vorwürfen seiner Kritiker zu begegnen, die sagen, er werde eine autoritäres, „faschistisches“ Regime einführen.“
Haben Sie schon mal in Betracht gezogen, dass er es auch so meinen könnte? Gut, ich weiß auch, dass Politiker schon mal etwas sagen und das Gegenteil meinen. Das kann man aber in mindestens ebenso großen Umfang bei Politikern der anderen Art feststellen (Linke erzählen schließlich gerne, dass sie für das Volk tätig seien, betätigen sich aber tatsächlich viel lieber mit Misswirtschaft, Korruption und der Verfolgung, Einkerkerung und Tötung ebendiesen Volkes) um dann etwas gleicher als die Gleichen zu leben.
„Bolsonaro zentrales Versprechen im Wahlkampf war, mit extrem harter Hand die Kriminalität zu bekämpfen…die Justiz soll schärfere Urteile sprechen…“
Möglicherweise hat ihm das auch viel Zustimmung gebracht. Im Zeitalter der Täterschutzjustiz wäre das in unserem Land auch durchaus mal angebracht.
Der Kommentar von Frau Marcela Vélez-Plickert erinnert mich an die zunehmend grantig, frustrierte Stimmung in der Mittelamerikagruppe der Uni Marburg. Damals, als sich der Teufel USA partout weigerte, in Nicaragua einzumarschieren. Darüber enttäuscht zu sein, hätte natürlich nie jemand zugegeben. Als Linke(r) hat man´s mit der Realität halt ganz schön schwer.
Über Lula da Silva´s Zeit als Präsident kenne ich übrigens entschieden andere Einschätzungen. Abgesehen von seinem linken und antiweißen Populismus („Lula caused an uproar by declaring that the economic crisis was caused by „the irrational behavior of white people with blue eyes, who before seemed to know everything, and now have shown they don’t know anything.“), die unter und mit ihm grassierende Korruption sind viele auch der Meinung, dass die Wurzeln des wirtschaftlichen brasilianischen Disasters schon unter ihm gelegt wurden, nicht erst durch seine Nachfolger.
Das Wirtschaftswachstum war genauso seriös, wie es das der Türkei war.
Aber populistisch, doppelzüngig und extrem sind immer die Anderen. Ein klassischer Fall von Projektion. Heute auch wieder im Bundestag zu erleben.
ich bin mir nicht ganz sicher, worauf Ihr Kommentar zielt, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass Sie der Autorin eine einseitige Haltung gegen Bolsonaro unterstellen. Genau diesen Eindruck habe ich aber nicht. Ich lese den Artikel als wohltuend ausgewogen und offen, und dazu hervorragend formuliert. Wir „Rechten“ haben es nämlich nicht nötig, immer gleich in Angriffs- oder aggressiven Verteidigungsmodus zu fallen. Wir tragen die Bezeichnung „rechts“ mit Stolz, weil wir im Recht und für „für Recht und Ordnung“ sind und wissen, dass nur unter dem Schutz von Recht und Ordnung echte Freiheit gedeihen kann. Wenn Bolsonaro geschmackloses Zeug geredet hat, dann ist es richtig, das zu benennen. Natürlich auch, dass die Linken jeden Tag geschmackloses Zeug reden. Denn „Links“ funktioniert überhaupt nicht. Niemals. Noch nie. Nirgendwo. „Links“ tötet Menschen. schon immer. Überall.
„…aber ich werde das Gefühl nicht los, dass Sie der Autorin eine einseitige Haltung gegen Bolsonaro unterstellen…“
Ob dies nun eine Unterstellung ist? Aber ja, Sie haben recht, dass ich den Artikel nicht besonders ausgewogen finde. Zwar fängt die Autorin immer mal wieder geschickterweise mit ausgewogen klingenden Formulierungen den Trend zum Bolsonaro-Bashing ein, aber bestimmend sind m. E. die Aussagen, die darauf hindeuten, dass er ein Rechtsradikaler ist, der zwar noch nicht, aber vermutlich in nächster Zukunft seine geplanten Teufeleien umsetzen wird.
Aber längst nicht alles, was ein Linker geschmacklos findet, ist es auch.
Das übliche Muster der Linken ist, alle als Faschisten zu beschimpfen, die nicht links sind – und dabei selbst faschistoid zu handeln (siehe Antifa). Und wenn jetzt schon faschistisch ist, gegen die Legalisierung von Drogen zu sein, sieht man wohin Sozialismus ein Land bringt. Besonders typisch auch: Die Gleichheit predigen und die größten Korruptionsskandale am Hals haben. Sozialismus und linke Politik sind durchdrungen von Neid und von Hass auf alle Andersdenkenden. Und sollte der Sozialismus endlich einmal von der Erde verschwunden sein – dann hätten wir wirklich die von den Linken so gepriesene bessere Welt.
Topp….?
Aus der EU kommen kühle Mahnungen, obwohl man ausgerechnet im Herzen der EU jederzeit bereit ist, im Namen der Weltrettung ohne Rücksicht auf Verluste an Pflanzen, Bäumen und Tieren abzuholzen. Realsatire vom feinsten. Der Tropen-Trump lässt eher mehr Bäume stehen als unsere schwarz-rot-grünen Weltretter. Ach ja, Pressevertreter mit unerwünschten Meinungen sollen in Zukunft in der EU durch den Entzug von finanziellen Mitteln bestraft bzw. wirtschaftlich ruiniert werden. So habe ich mir schon immer „aufrechte Demokraten“ bzw. „Mahner“ vorgestellt.
İnsbesondere die EU sollte sich bei „Mahnungen“ wirklich etwas „kleinlauter“ geben.
Es sind ja nicht nur die Widersprüche bei der „Rettung“ der Welt, sondern auch solche,
die noch weitreichernde Folgen haben.
Denken sie dabei nur an der „Agrarpolitik“ der EU, wo mit den afrikanischen Staaten
Vertraege abgeschlossen werden, die den Markt für europaeische Agrarprodukte weitgehend öffnen, es aber diesen verbietet zum Schutz der einheimischen Produkte Einfuhrzölle zu erheben. So muss man sich dann auch nicht wundern, wenn sich immer mehr Afrikaner auf den Weg nach Europa machen….
Der Rechtsruck wird in Deutschland auch kommen. Dann wird die ‟rosa Welle“, die in Deutschland eine „grüne Welle“ ist, austrocknen und die grünen Chávezianer werden zum Teufel gejagt.
Dies wird aber erst geschehen, wenn Deutschland – ähnlich wie nach dem Dritten Reich – vollständig in Trümmern liegt.
Und hinterher will niemand die grünen Chávezianer jemals gewählt haben…
Chavez=Merkel und darauf folgt Maduro=Kramp-Karrenbauer. Alle zwei Personenpärchen übrigens im selben Jahr geboren. Zufall?
Venezuela ist das Sorgenkind in Lateinamerika. Aber ich denke irgendwann ist auch der Maduro mit seinem Sozialismus fällig. Die besten Länder sind eindeutig Chile, Uruguay, Paraguay, Peru und Kolumbien. Der Rest ist glatt zum Vergessen. Ich habe mich als Neu- Rentner entschlossen, aufgrund der hiesigen Politik, Deutschland zu verlassen und zwar nach Kolumbien. Dort bekomme ich eine 3-Zimmerwohnung für 250 US-Dollar in einer „Gated Area“. Meine Nettorente beträgt 845 Euro. Deutschland soll mir den Buckel runterrutschen mit seinem Merkel-Sozialismus und den Millionen Kopftüchern und Messerstechern. Ich bin katholisch und möchte noch gerne unter Meinesgleichen leben solange ich das noch kann. Kolumbien mit seiner latino-katholischen Kultur ist ein Land wo Rechts gelebt wird und zwar durch und durch. Und das schon seit langer Zeit. Die Welt ist dort noch in Ordnung. Ich freue mich schon riesig drauf.
Ich werde meine Bemühungen, Spanisch zu erlernen (die Grundlagen habe ich schon), verdoppeln. Außerdem haben Kolumbien etc. Vulkane. Aktive. Da kann ich als Vulkanforscher wohl besser unterkommen, als hier in D-Land, auch wenn’s hier bald heiß hergehen wird.
¡Te deseo todo lo mejor y mucho éxito!
Ja unbedingt. Die Kolumbianer sind gute arbeitsame Leute, keineswegs faul aber manchmal etwas verschlagen und man muss aufpassen sich nicht ausnutzen zu lassen. Aber die Landschaften sind umwerfend. Das Klima sowieso. Der Umtauschkurs ist sehr gut momentan. Das hängt alles am Dollar. Ende Januar mache ich endgültig das Kreuz über Deutschland wenn ich über den Wolken bin.
Monart, danke für den treffenden Kommentar (ich habe herzhaft gelacht) und viel Glück auf Ihrer Reise.
Kann ich verstehen. Wir haben vor zwei Wochen eine Wohnung in Kroatien gekauft. Die werden den Teufel tun und sich von muslimischen Migranten überrennen lassen. Deutschland wird in diesen Jahren einen enormen Exodus erleben – der schon längst begonnen hat. Und zwar nicht an „Abgehängten“ (Ich spreche fünf Sprachen, habe einen M.A. und meine Frau hat ein Naturwssenschafts-Diplom). Man wird in Statistiken und in den Medien nichts davon lesen, wie groß die Auswanderung tatsächlich ist. Und wenn, ist dann bestimmt nicht die Merkelsche Politik Schuld, sondern die AfD und ihre Nazis.
ich wünsche Ihnen viel Glück. Aber ich bin mir nicht sicher, wie lange noch Rentenzahlungen erfolgen werden.
600 Euro in Kolumbien? Ach was, davon lebe ich mit einer jungen alleinstehenden Kolumbianerin mit ihren 2 Kindern einen Monat lang in Saus und Braus! Und werde noch vin unten bis oben gepflegt wenn’s soweit ist. Krankenversicherung kostet nicht viel. Und außerdem bin ich total gesund.
Es dauert halt bei unterschiedlichen Mentalitäten in unterschiedlichen Weltgegenden unterschiedlich lange, bis die Leute die Nase vom Linksgdöns getrichen voll haben. Aber Aufhalten läßt sich das nicht. Auch hier nicht, wo die edlen Spießbürger grünen.
die Deutschen haben bis jetzt noch jeden Wahnsinn auf die Spitze getrieben. Und bitte bedenken Sie: wenn dieser Wahnsinn vorbei ist, dann haben wir möglicherweise eine Bevölkerung, die nur noch zum Geringeren Teil in das althergebrachte Mentalitäts-Schema passt. Das ist dann schon eine ganz neue Situation – das Ergebnis eines historisch einzigartigen Experimentes, wie ein Kommentator es einmal treffend ausdrückte.
Wenn ich den hiesigen Altparteien-Panikpegel richtig deute, sind wir von der Spitze nicht mehr allzuweit entfernt. Ich freue mich schon mal.