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Aufsichtsrat „Todesstern der Globalisierung"

Die Vita von Friedrich Merz im Vergleich

04.11.2018

| Lesedauer: 4 Minuten
Vor einigen Tagen bei Maybrit Illner im ZDF. Es geht um die Stärken und Schwächen der Kandidaten für den CDU-Vorsitz. Zu Friedrich Merz heißt es in einem mit dramatischer „Star Wars“-Musik untermalten Einspielfilm, sein größter Nachteil sei seine Tätigkeit bei Blackrock. Denn: „Der Vermögensverwalter Blackrock ist für viele eine Art Todesstern der Globalisierung. Und Merz ist der deutsche Aufsichtsratschef.“

Man kann schon jetzt voraussagen, dass die Tätigkeit von Merz als Aufsichtsrat vieler Unternehmen im Mittelpunkt der Kampagne seiner politischen Gegner stehen wird – von den Linksgrünen innerhalb und außerhalb der Union. Während sich rechte Verschwörungstheoretiker an seiner Tätigkeit als Vorstand der „Atlantik-Brücke“ stoßen, machen ihm linke Politiker und Medien zum Vorwurf, dass er für die „Hochfinanz“ arbeite. Schon „Finanz“ klingt ja für diese Leute (die selbst meist keine Finanzen haben) so bedrohlich wie „Neoliberalismus“ oder „Turbokapitalismus“, aber „Hochfinanz“ klingt so ähnlich wie „hochkriminell“.

Der Kandidat Friedrich Merz
Zur Vita von Friedrich Merz: Er studierte Rechtswissenschaften, schloss das erste und zweite Staatsexamen ab, arbeitete danach als Richter und in international renommierten Anwaltskanzleien. Heute ist er im Aufsichtsrat mehrerer Unternehmen, u.a. der deutschen Ableger des weltweit führenden Vermögensverwalters Blackrock und der HSBC, einer der zehn größten Banken der Welt. Schon die Größe der Unternehmen gilt den Merz-Kritikern als Argument gegen ihn. Hätte er es nur bis zum Abteilungsleiter einer Kreissparkasse gebracht, würde das noch als halbwegs ehrbarer Beruf gelten. Ein abgeschlossenes Studium, die Tätigkeit in einem ehrbaren Beruf, wirtschaftlicher Erfolg und Spitzenpositionen in der Wirtschaft gelten dem linksgrünen Zeitgeist als „No-Go“ für ein hohes politisches Amt. Wie sieht es aber mit den Helden der Linksgrünen und deren Vita aus? Ein Vergleich mit Merz ist interessant:

SPD: Die Vita von Nahles, Schulz, Kühnert

METZGERS ORDNUNGSRUF 35-2018
Friedrich Merz: Hoffnungsträger oder Lobbyist?
Die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles studierte 20 Semester Germanistik und Politik, bevor sie dann endlich doch noch ihren Magister mit einer Arbeit über „Serien-Liebesromane“ machte. Eine Doktorarbeit in Literaturwissenschaften hat sie zwar begonnen, aber nie beendet. Ihr Vorgänger im Parteiamt, Martin Schulz, hatte die Schule vor dem Abitur abgebrochen, dann aber immerhin eine Ausbildung als Buchhändler absolviert.

Oder nehmen wir Kevin Kühnert, den Shootingstar der Sozialdemokraten. Manche Genossen fordern sogar schon öffentlich, ihn zum neuen Parteivorsitzenden zu machen. Kühnert schrieb sich an der FU Berlin in Publizistik und Kommunikationswissenschaft ein, verließ die Uni allerdings ohne Abschluss. Später versuchte er es noch einmal und nahm ein Studium an einer Fernuniversität auf, diesmal in Soziologe und Politik, aber brachte es wiederum nicht zu einem Abschluss. Die linke taz erregte sich darüber, wenn das überhaupt thematisiert wurde: „Das Bildungsbürgertum urteilt also, ein abgeschlossenes Studium sei Voraussetzung für die Politik. Die Elite soll unter sich bleiben, Privilegien will schließlich keiner teilen.“

In der Tat: Dass jemand sein Studium abbricht, muss kein Fehler sein. Es gibt unter den Milliardären nicht wenige berühmte Studienabbrecher wie Steve Jobs oder Bill Gates, die allerdings ihr Studium abbrachen, um dann eine erfolgreiche Unternehmerkarriere zu starten. Bei linken Politikern folgt auf den Studienabbruch jedoch niemals eine Karriere in der Wirtschaft.

Grüne: Die Vita von Özdemir, Roth und Habeck

EROBERT DIE CDU DIE PARTEI VON MERKEL ZURüCK?
Kandidaten-Roulette
Cem Özdemir, der zehn Jahre lang Bundesvorsitzender der Grünen war, machte nach der Mittleren Reife eine Ausbildung zum Erzieher. Anschließend erwarb er die Fachhochschulreife an einer Fachoberschule und studierte danach an der Fachhochschule Sozialpädagogik. Heute fühlt sich der gelernte Erzieher berufen, die deutsche Automobilindustrie über angebliche strategische Fehler zu belehren und möchte den Vorständen dieser weltweit erfolgreichen Unternehmen gerne vorschreiben, was sie produzieren sollten.

Özdemirs Vorgängerin im Amt der Grünen-Vorsitzenden, Claudia Roth, begann ein Studium in Theaterwissenschaft, Germanistik und Geschichte, das sie nach zwei Semestern abbrach. Danach arbeitete sie kurze Zeit als Dramaturgie-Assistentin an einem Theater und später als Managerin der linksextremen Band Ton Steine Scherben (bekannte Songtexte: „Macht kaputt, was euch kaputt macht“; „Und hau den ersten Bullen, die da auftauchen ihre Köppe ein“).

Dagegen nimmt sich die Vita des heutigen Grünen-Vorsitzenden Robert Habeck achtbar aus, immerhin wurde er mit einer Arbeit über „literarische Ästhetizität“ zum Doktor der Philosophie promoviert, während seine Co-Vorsitzende, Annalena Baerbock ihre vor einem Jahrzehnt begonnene Doktorarbeit immer noch nicht vollendet hat. Habeck hat seinen Doktor ordentlich gemacht, was man nicht von allen Politikern behaupten kann.

CDU/CSU: Minister mit gefälschten Doktortiteln

KANDIDATEN FüR MORGEN UND VON GESTERN
Merkel: Ein Abschied, der keiner ist
Die ehemalige Bundesministerin für Bildung und Forschung (!) im Kabinett von Angela Merkel, Annette Schavan (CDU), musste ihren Doktortitel zurückgeben. In einem Gutachten hieß es: „Eine leitende Täuschungsabsicht ist nicht nur angesichts der allgemeinen Muster des Gesamtbildes, sondern auch aufgrund der spezifischen Merkmale einer signifikanten Mehrzahl von Befundstellen zu konstatieren.“

Auch der ehemalige Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) im Kabinett Merkels musste seinen Doktortitel zurückgeben, weil er sich den Titel mit einem Plagiat erschlichen hatte. Seine Nachfolgerin Ursula von der Leyen (CDU), die zwar als Verteidigungsministerin komplett versagte, von Merkel jedoch für ihre bedingungslose Untergebenheit sogar ein zweites Mal mit einem Ministerposten belohnt wurde, entkam dem nur knapp. 2015 wurden Vorwürfe dokumentiert, wonach 43,5 Prozent der untersuchten Seiten ihrer Dissertation Plagiate seien. Schließlich leitete nach einer Vorprüfung die Medizinische Hochschule Hannover eine förmliche Untersuchung ein. Der Senat entschied im März 2016, dass von der Leyen ihren Doktorgrad behalten darf, da es sich um einen minderschweren Fall handele. Die Hochschuluntersuchungskommission stellte fest, dass „nur“ 20 Prozent der Arbeit fehlerhaft seien.

ALLE FRAGEN OFFEN
Vorhang auf für Friedrich Merz
Ich finde: Im Vergleich zu fast allen führenden Politikern von SPD und Grünen und im Vergleich zu vielen Politikern der CDU hat Friedrich Merz eine hervorragende Vita, auf die er stolz sein kann. Man mag bei ihm vieles gut finden und manches auch zu Recht kritisieren – aber die Kritik, dass er ein finsterer Anführer auf dem „Todesstern der Globalisierung“ sei, ist absurd.

Dennoch ist zu befürchten, dass diese Kritik verfängt, auch in weiten Teilen der von vergrünten und sozialdemokratisierten Merkel-CDU. Selbst diejenigen, die die Kritik nicht teilen, werden sich die Frage stellen, ob man angesichts der zu erwartenden antikapitalistischen Kampagne gegen Merz mit ihm Wahlen gewinnen kann. Das sagt allerdings mehr über den geistigen Zustand unserer Republik als über den Politiker Friedrich Merz.


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44 Kommentare

  1. Erstaunlich,
    wie viele Kommentatoren – selbst hier – bei Merz so viel „Negatives“ entdecken.
    Immer besteht es im Kern aus mehr oder weniger eingestandener oder verdeckter Abneigung von Allem was mit „Geld“ auch nur irgendwie zu tun hat. –
    Ich sehe in dieser Abneigung einer (Neid-)Gesellschaft der es noch nie so gut ging wie heute einen UNGEHEUREN Schaden den über Jahrzehnte bewusst lanciertes „sozialistisches Gedankengut“ hinterlassen hat. Einen Schaden den ich zusammenfasse in dem Satz: Wenn einer Geld hat vermutet man weit eher dass er es „irgendwie unredlich“ erworben hat, als dass man vermutet dass er es „verdient“ hat. –
    KEIN Kennzeichen für eine „positiv-vorwärtsgewandte“ Gesellschaft.
    Eher für eine „abrutschende“ Gesellschaft.

  2. Genau so ist es!
    Link-grünes Gedankengut („Gefühl/Meinung dominiert Realität“) Schwarz-weiß-Denken, Kategorisierung in „Gut-Schlecht“ ist unglaublich T I E F ins kollektive Bewußtsein unglaublich vieler Menschen eingesickert. Hat sich dort breit gemacht. –
    Diese Sorte Gedankengut fördert, provoziert geradezu „einfache Emotionen“ aus unaufgeklärten Zeiten. Den „swing-back“ in voraufgeklärte Zeiten. Nicht zuletzt die Überforderung so vieler Menschen durch die zunehmenden Komplexitäten dieser Welt. –

  3. was muß ich da lesen HSBC Bank….das paßt ja wie die Faust aufs Auge meiner Vorurteile, großgeworden durch den (gewaltsamen) Opiumhandel, inkl. Taiping Aufstand auch rezent im Verruf die größte Geldwaschanlage des Planeten zu sein….wobei es nicht um Schwarzarbeitgeld geht, sondern um Drogen und die OK.
    Wir erinnern uns, Afghanistan, Kosovo, war da nicht etwas….
    Atlantikbrücke mag Verschwörung sein, Big Money, Big Oil, Big Drugs, Deep State, ist eine an US Universitäten gelehrte und beforschte Tatsache, auch ein Gang ins jeweilige Bahnhofsviertel mag reichen, noch nie (seit dem Verbot) war das Zeug so billig, das Geschäft so groß….

  4. Macht er den Egon Krenz, oder darf ich noch auf ein Wende in Deutschland hoffen?

  5. Werter Autor , ich verstehe nicht warum sie hier Haeme ueber Cem Oezdemir ausschuetten. Er hat, Wie die ausfuehren eine ordentliche berufsausbildung. Er passt daher nicht in ihre reihe Von abbrechern und losern. Bzgl ihrer kritik an seiner ansprache Der automobil industrie faellt mir nur ein: Man muss kein huhn sein um ein faules ei zu erkennen. …ich bin kein Autor und erkenne den fehler in ihrem Artikel ?

  6. Der Euro muß auf Biegen und Brechen halten. Wir wollen doch nicht die US-Renten (Black Rock) auf’s Spiel setzen, oder?

    Es ist ja nun mal so, daß der normale deutsche Steuerzahler und zukünftige Renter hier alt aussieht. Zumal im europäischen Vergleich. Obwohl die anderen europäischen Länder nicht so Leistungsfähig sind. Völlig absurd.

    Klar hätte ein gemeiner Deutscher mehrheitlich auf Aktien setzen können. Doch das ist zu kurz gefasst. Hier gab es diese Kultur schlicht nicht. Somit bleibt es hätte hätte Fahrradkette. Die normalen Deutschen wurden mit der Euro Politik enteignet.

    • Warum hat der „deutsche Sparer“ nicht auf Aktien gesetzt?
      Weil „link-grüne antikapitalistische Schwätzer“ es ihm als „riskant“ ausgeredet haben.
      Warum glaubt der deutsche Fan der „solidarischen Rentenversicherung“ den Quatsch der ihm suggeriert wird? Weil er „link-grün beschwatzt“ wurde!
      – Gefühl vor Realität! –
      Programmierte Ahnungslosigkeit!
      – D A S Machtinstrument! –
      Und WIEDER Gustave le Bon!!!

      • Ja, stimmt.

  7. Was ist der Unterschied zwischen einer Politik von Trump und Merz…ganz einfach…Trump kann FREI handeln und Merz handelt im Auftrag von Dritten. Trump ist in seinen Entscheidungen und damit in seiner Wegstrecke FREI und Merz war ist und bleibt eine Marionette des System…der Globalisten!

  8. So eine Vita wird man eher in der SPD nicht finden?
    Aber Schmidtchen hat Volkswirtschaft studiert und war bestimmt nicht dumm. Da gibt es einige in der SPD, die ihr Licht und ihren Sachverstand nicht unter den Scheffel stellen müssen. SCHRÖDER…
    Wahrschenlich bin ich ein politisches Schaf, aber ich erwarte, dass Friedich Merz sein internationales Know How für 1. die Bundesrepublik, dann 2. Europa und dann 3. international einsetzt, worunter dann auch die Interessen der USA fallen. Herr Laschet ist bestimmt guten Willens, Frau AKK eine nette Person. Jens Spahn hat vor allem Zukunft, vielleicht als Aussenminister, auch alle anderen Bewerber könnten gut in der Neuorientierung der CDU eingesetzt werden.
    Es muss also so oder so nicht so schlimm werden.
    Sorgen mache ich mir eher um Arbeitnehmerinteressen unter Merz Führung.
    Aber dafür gibt es eben auch andere Parteien.
    Er könnte den Euro stabilisieren.
    Ich sehe also auch nicht unbedingt einen Crashkurs zur SPD.
    Wenn nur mal diese unsäglich Emotionalisierung („Merkel“) der Politik aufhören würde.
    Sachfragen, Problemlösungen.
    Natürlich hätte ich jetzt auch auf die Vita von Sebastian Kutz verweisen können, aber er ist nun mal ein Frühstarter.
    Andererseits kann man vielleicht auch bei anderen anderes vermuten.
    Was hätte man denn sein müssen, um in der DDR eine blitzblanke Vita vorzeigen zu können?
    Es lohnt sich also genauer nachzusehen.

  9. Naja ich glaube denen bleibt nix anderes übrig wie Merz als CDU Chef zu machen, und viele Alte CDU Garden sprechen sich ja auch dafür aus, Schäuble, Öttinger usw. sowie der Wirtschaftsflügel.
    Weil Jens Spahn ? Mag keiner hat auch in der Bevölkerung kein Rückhalt. AKK ?? Die steht für weiter so mit minimalen Änderungen, und eine Frau als CDU Cheffin/Kanzlerin kann bis auf einige Frauen, die das befürworten keiner mehr sehen.
    Merz kommt jetzt völlig unbelastet von dem ganzen Politikklüngel der letzten 10 Jahre, die ganzen Linken CDU Spinner haben ja schon regelrecht Panik vor Merz, und ich glaube schon, das man mit Ihm wieder Wahlen gewinnen kann, und er kann Kanzler.
    Auch wenn wir noch nicht wissen was er vorhat, glaub ich er ist nun wirklich nicht doof und weiß welche Richtung er einschlagen muss.Wie schon geschrieben, würde er jetzt schon sagen das er einen harten Asyl Kurs fahren will ( so wie die CSU)l… er wäre noch mehr erledigt(siehe Seehofer), als wenn er ein Wirtschafts Lobbyist ist, dann würden die Linken MSM total durchdrehen.

    • Ja, wie er sich im Amt positionieren würde ist völlig offen. Wählt man ihn, kauft man die Katze im Sack.

  10. Habeck hat seien Doktor ordentlich gemacht, sagt Zitelmann. Zitelmann hat Habecks Arbeit vermutlich nicht gelesen. Ich schon. Wenigstens teilweise. Vielleicht sollte Zitelmann das auch mal tun, falls er das durchhält.

  11. Lassen Sie es mich mal so sagen, Herr Zitelmann.
    Für einen Herrn Merz – mit seiner Sozialisierung, Banker, Atlantiker, das Umfeld dort –
    braucht es schon sehr viel Zuwendung des lieben Gottes, um aus dem noch einen wirklichen Hoffnungsträger für die Bevölkerung zu machen.
    Befürchte, der macht mit wenigen Abstrichen so weiter, wie bisher, ist für Konzerne und Finanzclique ok, für das Volk ungenügend!

  12. Tja, …

    … das trifft es doch auf den Punkt. Abenteuerlich agierende Polit-Amateure haben augenscheinlich das Ruder übernommen, ob nun un- oder nur mittelbar … .

    Ein wesentlicher Aspekt fehlt noch:

    Wir sollten sehr genau auf die „vorpolitische“ berufliche Ausrichtung der Akteuere schauen.
    Es werden sich darunter nicht sehr viele Leistungseinkommensempfänger befinden, also solche, deren Bezüge von der Wirtschaftskraft ihres Arbeitgebers – und damit der Fähigkeit Steuern zu zahlen – abhängen.

    Das Gros der politische Verantwortung anstrebenden Kandidaten dürfte von der Masse der Übertragungseinkommensempfänger gestellt werden, also denjenigen, deren Gehalt unmittelbar oder mittelbar aus Steuereinnahmen finanziert wird.

    Und die damit peinlichst vermieden haben, wirtschaftliche Verantwortung zu tragen und Steuereinnahmen zu generieren statt nur wieder auszugeben. Nur so kann es wohl zu diesen Kindergarten-Trotzalter-Aktionen kommen, über die wir zunehmend den Kopf schütteln. Wenn aufgrund zukünftig etwa Not leidender staatlicher Finanzen deren „Beamtensolidarität“ gefragt sein könnte, wird sich ein großes Klagen und Wehgeschrei erheben.

  13. Den beruflichen Werdegang des Friedrich Merz muss man neidlos als vorbildlich anerkennen, und von den derzeitigen politischen Bundesnieten hebt er sich hierbei positiv ab – keine Frage!

    Wahr ist aber eben auch, dass er als leidenschaftlicher Transatlantiker den von Merkel eingeschlagenen Weg der Migrations-Politik, welche die Auflösung der Nationalstaaten und gleichsam die Vernichtung der europäischen Völker zum Ergebnis haben wird, in gleicher Weise vertritt, auch wenn sich Merz dieser Tage hierzu explizit noch nicht geäußert hat. Aber seine diesbezüglichen Ansichten sind durchaus bekannt!

    Von daher leitet Merz allenfalls einen Stil-, aber keinesfalls einen Politikwechsel ein. Das sollte man bei allen durchaus vorhandenen Vorzügen Merz‘ gegenüber Jens Spahn oder „AKK“ nicht vergessen!

    • Also evtl. verweist der andere Stil Merkels auch auf eine andere Politik?

  14. Leiden kann sie ja trotzdem! Es geht zzt. um den Parteivorsitz, nicht um das Kanzleramt! Ob die Arbeit der CDU unter dem Parteivorsitzenden Merz gefällt, oder nicht, können wir dann 2021 per Wahlzettel rückmelden. Herr Merz muss, für den Fall, dass die CDSU die Wahl gewinnt, nicht zwangsläufig auch Kanzler werden. Könnte auch Herr Brinkhaus werden (oder Laschet, Spahn, AKK, Amthor…)

  15. OK, dieser Merz ist mir auch nicht sympathisch. Trotzdem muss ich sagen: Stets wird bemängelt, dass niemand aus der Wirtschaft in die Politik geht, es sind ja fast ausschließlich Personen, die keine richtige Berufsausbildung haben (dazu zähle ich natürlich auch Soziologie- u. Politikstudium) und Personen, die keinen festen beruflichen und finanziellen Boden unter den Füßen haben, die eine Karriere in der Politik anstreben.

    Jetzt ist hier mal eine Person, die nicht in dieses Versagerbild der Politikerkaste passt und schon wird er „niedergemacht“. Hierbei spielt natürlich auch stark der typisch deutsche Neidkomplex gegenüber beruflich erfolgreichen Personen eine Rolle.

    Dann muss man doch feststellen, die deutschen Bürger haben wirklich die Politiker, die sie verdienen, weil sie sie so wollen, wie sie sind.

    Zum Vorwuf Lobbyismus: Schaut man sich unsere Politiker/Parlamentarier mal genauer an, dann stellt man schnell fest, dass es wohl kaum jemand darunter gibt, der kein Lobbyist ist. Das ist eigentlich auch ganz normal im politischen Geschäft, auch wenn es oft vielleicht nicht gut so ist.

  16. Die Vermögensverwalter haben einen Top-Manager gegen Merkel ins Rennen geschickt, um deren luziden Caesaren-Wahn zu beenden.
    Ihre desaströse grüne Klima-Sekten-Politik verpulvert jegliches Kapital-Vermögen, das Merz nun als Unions-Vorsitzender vor Merkel und den wütenden Linken schützen soll.
    Gleichzeitig wird er die Euro-Währungs-Politik im Sinn der Vermögensverwalter stabilisieren müssen.
    Er ist diametral zu Merkel sozialisiert und wird thematisch vieles bei der AfD abschreiben, um die Union inhaltlich zu reorganisieren.
    Grüne, Linke und SPD-ler schießen darum aus allen Rohren, weil er sie als Konservativer und Profi schrumpfen wird.

    • Merz würde bei der AfD abschreiben?
      Das glauben Sie doch nicht im Ernst.
      Merz wird sicher an eine Zeit vor der AfD anknüpfen, weil er Merkel korrigieren und/oder jedenfalls besser erklären wird als sie.
      Ich würde eine steile Niveauanhebung der Politik erwarten.
      Das kennen DDR´ler evtl. weder aus der DDR noch m.E. unter Merkel. deshalb fühlte man sich fast doch irgendwie wieder zu Hause mit ihr?
      Aber davor sollte man keine Angst haben, auch wenn es unbekannt ist.
      Der Osten ist fähig, hat alle Ressourcen…

  17. Wieso tut Ihnen das leid? Sollte es nicht. Wenn es so ist, ist es so. Sie haben das Recht, keinen schwulen Bundeskanzler zu wollen. Oder keinen Rothaarigen. Oder keine Frau. Das ist Freiheit!

    • Da würde ich Ihnen widersprechen. Es hat mit Recht nichts zu tun und es wäre unrecht jemanden abzulehnen, weil er „schwul“ ist!
      Man kann aber niemanden zwingen, jemanden zu wählen, weil er „schwul“ ist.
      Schade, dass so etwas bei Ihnen den Ausschlag geben würde.
      Ich dachte, wir wären weiter.

  18. Natürlich ist das antikapitalistische Gebrüll einfach Blödsinn. Indes, ein Problem sehe ich bei Merz dann doch.

    Marktwirtschaft ist gut, Handel ist gut. Und zum Handel gehört der Internationalismus. Das wussten die Menschen schon vor Jahrtausenden, Handel bringt mehr Gewinn, wenn man in die Ferne schweift. Wenigstens ins Nachbardorf. Schon im alten Ägypten handelte man mit Syrien und schickte seine Schiffe nach Punt.

    Der Positions-Streit zwischen Freihandel und Marktprotektionismus ist ebenfalls uralt. Älter als die Worte selbst. Händler wollen Freihandel. Zölle mögen sie nicht. Da könnten wir Jakob Fugger genauso fragen wie einen heutigen Handelskonzern-Manager.

    Aber ein Händler denkt an sich selbst. An sein Unternehmen. Das ist ok, das ist sein Job. Andere Leute, etwa Politiker, müssen aber anders denken. Was passiert, wenn Billigimporte aus der Dritten Welt hier an sich gesunde lokale Unternehmen verdrängen? Was bedeutet es für ein Land, wenn outgesourct wird bis die Schwarte kracht?

    Es darf bezweifelt werden, dass Merz das richtige Mindset besitzt. Immerhin wollte er schon nicht mit Herrn Tichy auf einer Bühne stehen, weil der ihm zu „rächts“ ist. Offenkundig genügt Herrn Merz ein freier Warenhandel nicht. Und die EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit auch nicht. Es muss wohl globale Massenmigration sein. Alles andere ist anscheinend „rächts“.

    Die Frage muss erlaubt sein: Qui bono? Dass Herr Merz ein kluger Mann ist, geschenkt. Dass er den meisten der Witzfiguren, die heute unsere Politik bevölkern, meilenweit überlegen ist, keine Frage. Aber handelt Herr Merz deswegen auch in unserem (uns = deutsches Volk) Interesse? Da habe ich sehr, sehr große Zweifel.

    Zudem: Selbst wenn Herr Merz ein Heiliger wäre, er ist in der CDU. In einer Deutschland feindlich gesinnten Partei, die sich einen Dreck um Verträge, Gesetze und Verfassungen schert. Die von Linksextremisten bevölkert wird, siehe Laschet, Günther & Co.. Die die Antifa unterstützt und Zensur übt, auch wenn Sie die Drecksarbeit dem Koalitionspartner überlässt.

    Fazit: Herr Merz muss erst noch beweisen, dass er unser Wohlergehen im Sinn hat. Die CDU hat bereits bewiesen, dass dem nicht so ist.
    Meuthen und Weidel sind ebenso klug wie Merz. Ich bleibe bei der AfD.

    • @Alexis de Tocqueville
      „Aber handelt Herr Merz deswegen auch in unserem (uns = deutsches Volk) Interesse?“
      Das weiß man in der Tat nicht. Aber was ist die Alternative? Mit AKK wird weitergemerkelt, Herr Spahn wird kräftig die Backen aufblasen, sich dann auf europäische und internationale Abkommen zurückziehen, und sich, so, wie er es die letzten Jahre getan hat, fügen.
      Letztlich geht es erstmal „nur“ um den Parteivorsitz. Ob er denn auch Kanzler wird, hängt mMn einerseits davon ab, wie er in den nächsten knapp 3 Jahren die CDU ausrichtet, denn Frau Merkel wird nur gehen, wenn die SPD die GroKo „schmeißt“ und Jamaika nicht zustande kommt. Andererseits hängt es mMn auch davon ab, ob die CDSUler nach den Erfahrungen mit Frau Merkel noch bereit dazu sind, den Parteivorsitz mit dem Kanzleramt in Personalunion zuzulassen.
      Und wenn die CDU unter Herrn Merz in den nächsten drei Jahren keinen deutlichen Kurswechsel hinkriegt, oder deutlich wird, dass die Interessen von uns weiterhin unter die Räder kommen, dann braucht sich die CDU wohl kaum darüber Gedanken machen, wer denn aus ihrem Kreis Kanzler wird.
      Ich denke auch, die bis 2021 voll durchschlagenden Konsequenzen des Migrationspakts, die Frage, ob Herr Merz es, neben der Neuausrichtung der CDU, schafft, die nationalen gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Umsetzung des Paktes zu verhindern, werden maßgeblich Einfluss auf die Wählerentscheidung haben. Wenn er das nicht hinbekommt, dann wird der nächste Kanzler entweder grün (?) oder blau. Und ich bin mir sehr sicher, dass die Kanzlerin Merkel auf europäischer und internationaler Ebene massiv gegen ihn arbeiten wird!
      Aber insgesamt denke ich, Herr Merz ist, aus dem vorhandenem Angebot, die beste Option. Schaun wir mal …

      • Liebe Jasmin, Merz ist sogar sehr wahrscheinlich die beste Option aus dem vorhandenen Angebot – innerhalb der CDU.
        Nur ist die CDU insgesamt keine Option und ich bezweifle einfach, dass sich das unter Herrn Merz ändern wird.

  19. Sehr geehrter Herr Zitelmann, Sie sind doch immer so für Kapitalismus. Ich will in der CDU -Führung unbedingt einen Kapitalisten sehen, aber nicht einen Systemkapitalisten wie Friedrich Merz oder Hartmut Mehdorn, der, wenn es schief geht, mit einer Riesenabfindung seinen Lebensabend auf Kreuzfahrtschiffen verbringt, sondern einen Unternehmer, der da steht mit seinem Namen wie Claus Hipp oder Wolfgang Grupp, und der mit seinem Kapital persönlich haftet, wenn es schief geht. Das ist ein kleiner Unterschied, das ist Ihnen doch klar, oder? Das ist der Unterschied zwischen einem Schwätzer und einer bodenständigen Untrenehmerpersönlichkeit!!!

    • Klar, ein durchgeknallter Muttis Liebling wie Grupp, fehlt uns gerade noch. Den können Sie allenfalls als komische Einlage in Talkshows verwenden.

  20. In vielerlei Hinsicht teile ich ihre Meinung, und doch habe ich ein ungutes Gefühl, über das was Merz zu Europa und den Euro von sich gab. BlackRock erwartet was von seinen sehr gut bezahlten Angestellten.
    Zu mindestens, dass er den Euro auf Teufel komm raus, und egal was es für Deutschland kostet, für BlackRock stützen soll.
    Da bin ich mir zu 1001 % sicher.

    • Das wird sicher erwartet.
      Ja und?
      Ich bin irgendwie kein Nationalist, ich finde, dass „Intelligenz“ für sich spricht.
      Kein Wunder also, dass Blackrock Europa benötigt:)

  21. In der Tat ist Hr. Merz` vita gegenüber den meisten anderen Spitzenpolitikern eine der ehrbareren, wenn man das so bezeichnen möchte.
    Allerdings kann man etwas überspitzt schon behaupten, er hat bei BlackRock seine Wählerstimmen zu Geld gemacht. Das ist keine gute Voraussetzung für hohe Staatsämter. Warum haben bei uns echte Quereinsteiger in der Politik kaum eine Chance? Deutschland täten wirklich mal Politiker gut, die wissen wie es in Berufsfeldern ausserhalb der Rechtswissenschaften oder Parteikarrieren zugeht. Das liegt m. E. am Verhältniswahlrecht und den Listen. Der Bürger ist dadurch inzwischen fast komplett entmachtet zugunsten undurchsichtiger Parteigremien. Ein reines Mehrheitswahlrecht in der Legislative könnte Abhilfe schaffen. Zusätzlich sollten alle Ämter und Mandate auf einmalige Wiederwahl beschränkt werden, dann setzt automatisch eine Durchmischung ein.

  22. Ich habe auch ein Diplom. Alles selbst geschrieben !

    • Ich habe einen Picasso. Ein Original, selbst gemalt.

  23. Finde ich auch.
    Hat mich außerordentlich überrascht und stutzig gemacht so viel Kanpfstimmung bei TE und anderen Medien gegen Merz.
    Natürlich muss er keine Rettung Deutschlands sein. Aber angesichts des intellektuellen Zustandes der jetzigen Elite, ist er ein Hochbegabter.
    Selbst wenn er die Rolle des Königsmörders übernimmt, dann hat er schon viel für das Land getan.
    Größere Verräterin als Merkel kann ich mir überhaubt nicht vorstellen!!!

  24. Müsste man sich nicht viel mehr die Frage stellen, warum tut Merz sich das an? Immerhin ist er bereits 62 Jahre alt und will nun ein komplett neues Kapitel in seinem Leben öffnen. Im Gegensatz zu vielen der anderen Politiker hat er es nicht nötig. Er braucht keinen Posten um seinen Lebensstandard zu erhalten. Im Gegenteil, er wird wohl weniger Geld haben wenn er den Job erhält. Es ist somit anzunehmen, dass er es aus anderen Gründen macht. Wohl kaum, weil er mit der CDU untergehen will. Er wird somit alles dafür tun der CDU wieder zu guten Wahlergebnissen zu verhelfen. Wobei ihm durchaus klar sein dürfte, dass das mit Merkel als BK kaum möglich sein wird.

    Ich denke, dass es Merz entweder ganz uneigennützig um die CDU als solche geht, oder aber darum selbst Macht zu erhalten. Hoffen wir, dass er diese Macht dann, wenn er sie ehalten sollte, zum Teil zumindest zum Wohle der Deutschen nutzt.

  25. Merz, Spahn, AKK – alle sind Vasallen des Deep State.

  26. Es würde zu unserer verqueren Gesellschaft passen – in der alles richtig oder erstrebenswert scheint, was konträr zum gesunden Menschenverstand läuft – wenn man einem Mann, der offenbar Macher- oder Managerqualitäten hat und diese in die Politik einbringen will, es negativ auslegt, damit in der richtigen Welt erfolgreich gewesen zu sein. Ich muss irgendwann in Schilda aufgewacht sein :/

  27. Die Politische Clique ist doch mehr oder minder gleichgeschaltet. Globalistisch gleichgeschaltet. Die vehementen Versuche Deutschland abzuschaffen kommen doch aus allen Ecken.
    Merz hin Merz her. Glückwunsch zur disziplinierten Karriere, aber was sagt das über den Politiker aus?

  28. „Keiner ist so blind wie der, der nicht sehen will“
    -Mario Draghi, EZB-Präsident: 2002 bis 2005 bei Goldman Sachs
    -Peter Sutherland, EU-Kommissar und UN-Sonderbeauftragter für Migration:Von 1993 bis 1995 leitete er die Welthandelsorganisation WTO, bevor er zu Goldman Sachs wechselte
    -José Manuel Barroso, zehn Jahren EU-Kommissionspräsident:2016 kündigte er seinen Wechsel zu Goldman Sachs International in London an
    -Mario Monti, Regierungschef Italiens von 2011 bis 2013, EU-Kommissar von 1995-2004:
    Berater von Goldman Sachs
    -Romano Prodi, ehem. italienischer Ministerpräsident und EU-Kommissionspräsident, war von 03/1990-05/1993 bei Goldman. Wenn Prodi kein öffentliches Amt bekleidet, arbeitet er als Berater für Goldman Sachs
    -Jörg Kukies, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium: Co-Chef der Investmentbank Goldman Sachs in Deutschland
    -Macro usw.
    Und nun neu ganz neu im politischen Kasperleprogram Merz von Black Rock.

    • Scheint nach Ihrer Liste nicht so als wären die Bösen unbedingt bei Blackrock zu suchen.

      • Denk mal!

  29. Chapeau! Herr Zitelmann
    Außerdem, die „work-life-balance“ des Herrn Merz entspricht sicherlich auch nicht der Mehrheit der anderen Politikerdarsteller, schon gar nicht der vereinigten linken „Jagdgesellschaft“
    Ich denke, er wird eben von dieser „abgeschossen“ werden, weil vom Steuerzahler nicht! abhängig zu sein, sein Geld in den verbliebenen Nischen einer in Trümmern liegenden freien Marktwirtschaft zu verdienen, ist (nahezu) das absolut Böse, auch hier in Österreich

  30. Ein akademischer Grad sagt noch nicht viel aus, wie die wirre Politik der Frau Doktor Merkel beispielhaft beweist. In jedem Falle sollte man alle Mandatsträger hinsichtlich geistiger Eignung untersuchen, um großen Schaden zu vermeiden. Als Privatmann handelt man schließlich auch stets ökonomisch, und verpulvert nicht sein Tafelsilber für Dinge, die keinen positiven Mehrwert schaffen.

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