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Landtagswahlen in Bayern und Hessen

Die gesellschaftliche und politische Polarisierung des Landes erfasst zunehmend die Bundesländer

31.10.2018

| Lesedauer: 5 Minuten
Fest steht derzeit nur: das liberal-globale Lager wird im Osten nicht nur in der Minderheit, sondern aufgrund der Schwäche der Grünen auch ideologisch führungslos sein. Das konservativ-nationale Lager wird demgegenüber immer mehr Boden gewinnen.

Der Ergebnisse der Landtagswahlen in Bayern und Hessen zeugen von einer voranschreitenden Polarisierung zwischen zwei neuen politischen Lagern. Die gesellschaftliche Mitte zerfällt in ein liberal-global und ein konservativ-national ausgerichtetes Lager. In den alten Bundesländern dominiert auf absehbare Zeit das liberal-globale und in den neuen das konservativ-nationale Lager.

Bayern: 59 % gegen Merkels Migrationspolitik, Hessen: 72 dafür

Betrachtet man die Ergebnisse der Landtagswahlen in Bayern und Hessen unter dem Gesichtspunkt, wieviel Wähler sich für Parteien entschieden haben, die sich im Wahlkampf eindeutig für oder gegen Merkels Asyl- und Migrationspolitik aussprachen, kommt man zu folgendem Ergebnis: in Bayern stimmten rund 59 Prozent der Wähler gegen, in Hessen dagegen rund 72 Prozent für Merkels Asyl- und Migrationspolitik. Diese hat die beiden Landtagswahlen zwar nicht alleine bestimmt, sie aber nicht nur in Bayern, sondern auch in Hessen so stark mit beeinflusst, dass eine solche etwas holzschnittartige Betrachtung nicht nur legitim, sondern auch recht aufschlußreich ist. Der Vergleich zeigt nämlich, dass die bayerischen Wähler mehrheitlich Parteien bevorzugen, die für ein deutlich restriktiveres Vorgehen in der Asyl- und Migrationspolitik eintreten, während die hessischen Wähler mehrheitlich für Parteien gestimmt haben, die sich für Merkels liberal-globalen asyl- und migrationspolitischen Kurs stark machen.

NOTIZEN NACH HESSEN
Wenn das Neue von Gestern ist
In beiden Fällen sind die Stimmen für die FDP jeweils nicht mit eingerechnet, da sie derzeit keinem der beiden Lager eindeutig zuzuordnen ist. Als wirtschaftsliberale Partei ist sie naturgemäß für offene Grenzen nicht nur auf den Produkt- und Finanzmärkten, sondern auch auf den Arbeitsmärkten; gleichzeitig hat sie aber erkannt, dass auch Teile ihrer Wählerschaft mit dem grassierenden Missbrauch des Asylrechts zur Arbeits- und Sozialmigration nicht einverstanden sind. Sie schwankt daher zwischen der (ultra-)liberalen migrationspolitischen Haltung à la CDU, SPD, Grüne und Linke und der (ultra-)protektionistischen Haltung von CSU, AfD und Freien Wählern (FW). Mit dieser Profillosigkeit lässt sich im Moment aber weder im Bund noch in den Ländern ein Blumentopf gewinnen, weshalb die derzeitigen Wählerwanderungen auch nicht in Richtung FDP, sondern in Richtung AfD und Grüne gehen. Bei der FDP landen die deutlich wenigeren verschämten Wechsler.

 Konservativ-national gegen liberal-global

Diese beiden Parteien, die ihre Anhänger gegenseitig jeweils als „Rassisten“ oder „Vaterlandsverräter“ anfeinden, stehen für die fortschreitende politische wie ideologische Polarisierung des Landes zwischen einem vorwiegend liberal-global geprägten und einem vorwiegend konservativ-national geprägten (Klein-)Bürgertum. Soziologisch speisen sich beide Richtungen aus teilweise denselben (Berufs-)Gruppen (Akademiker in Privatwirtschaft und öffentlichem Dienst, Selbständige, Landwirte, Rentner), unterscheiden sich aber gleichwohl in ihren politischen Präferenzen insbesondere in Hinblick auf Fragen der Europäischen Union und des EURO, der Migration sowie des Energiewandels. Während sich die Interessen und Weltanschauungen der (klein-)bürgerlichen Globalisierungsanhänger stark mit denen des Großbürgertums (Unternehmer, Banker, Manager) überschneiden, decken sich demgegenüber die Interessen und Weltanschauungen der (klein-)bürgerlichen Globalisierungsgegner deutlich mit denen der einfachen Angestellten, Arbeiter und Arbeitslosen. Daher ist die voranschreitende Polarisierung auch eng mit der wachsenden ökonomischen Kluft zwischen ‚Globalisierungsgewinnern‘ und ‚Globalisierungsverlierern‘ verknüpft.

DOKUMENTATION
Die Mittelstands-Union der CSU fragt: Mit Soft Law am Parlament vorbei?
Dies macht deutlich: die voranschreitende gesellschaftliche und wirtschaftliche Polarisierung spaltet zusehends die sogenannte politische Mitte, deren auseinandertriftende Teile sich entweder stärker liberal-global oder stärker konservativ-national ausrichten. Die SPD verliert deswegen schon längere Zeit nicht nur ihre liberal-global gesonnenen Wähler an die Grünen, sondern inzwischen auch ihre stärker konservativ-national gesonnenen Wähler an die AfD. Nicht besser geht es allerdings inzwischen auch der CDU und selbst der CSU. Auch sie verlieren in beide Richtungen, da sie einem Teil ihrer bisherigen Wählerschaft zu ‚globalistisch‘ und einem anderen zu ‚nationalistisch‘ geworden sind. Allen drei schrumpfenden Volksparteien fällt es zusehends schwerer, gleichermaßen die Interessen beider gesellschaftlichen Strömungen abzudecken oder Interessenkompromisse zu schmieden, durch die sich beide ausreichend vertreten fühlen.

Grün-West gegen AfD-Ost und/oder Linke-Ost

Das spiegelt sich auch in den bayerischen und hessischen Wahlergebnissen wieder. In Bayern wird die CSU angesichts der 59 Prozent konservativ-national orientierten Wähler im Land zusammen mit den Freien Wählern eine vorwiegend an deren Interessen und Weltanschauungen ausgerichtete (Migrations-)Politik betreiben, nicht zuletzt, um an die AfD verloren gegangene Wähler wieder zurückzugewinnen. Das schließt Versuche, auch die an die Grünen verloren gegangenen liberal-global orientieren Wähler wieder zurückzuholen, nicht aus, wird aber nicht richtungsbestimmend sein.

CDU: RICHTUNGSKORREKTUR ODER NICHT
Starten sie oder warten sie?
Demgegenüber will die hessische CDU zusammen mit den Grünen den ohnehin schon eingeschlagenen liberal-globalen Weg, nicht zuletzt in der Migrationsfrage, weiter fortsetzen. Mit 72 Prozent entsprechend orientierten hessischen Wählern ist das Fundament ausreichend breit, um einen eventuell noch größeren Schwund im konservativ-nationalen Wählerreservoir zu verkraften. Notfalls besorgt man sich beim nächsten Mal einen dritten Koalitionspartner, wenn es für Schwarz-Grün endgültig nicht mehr reicht. Die Grünen werden der CDU in dieser Hinsicht in der fortgesetzten Koalition jedenfalls wenig bis gar keinen Spielraum lassen und alle Versuche der CDU, verloren gegangene AfD-Wähler wieder für sich zu gewinnen, unterbinden. Ob dies bei der nächsten hessischen Landtagswahl, wie in Baden-Württemberg, dazu führt, daß nicht mehr die CDU, sondern die Grünen stärkste Partei werden, wird man sehen.

In den alten Bundesländern zeichnen sich somit zunehmend schwarz-grüne oder auch grün-schwarze Regierungsbündnisse, mal ohne, mal mit dritten Partnern ab, wie sie in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Hessen inzwischen schon existieren. Sie fußen auf einer in den neuen Bundesländern bestehenden gesellschaftlichen Mehrheit liberal-global gesonnener Wähler, die zwar in einem allmählichen Erosionsprozess begriffen ist, auf absehbare Zeit aber nicht ihre Vorherrschaft verlieren. Sie basiert keineswegs nur auf der ideologischen Hegemonie ihrer Vertreter in Medien, Universitäten, Kirchen, Verbänden und Kultur, sondern verfügt auch über eine solide ökonomische Basis in einer fortschreitend global strukturierten und handelnden Finanzwelt und Industrie.

HYBRIS
Die UN legt die Lunte an sich selbst
In den neuen Bundesländern ticken die Uhren demgegenüber erkennbar anders. Hier ist es im Moment völlig offen, von welchen Koalitionen die jeweiligen Länder in den nächsten Jahren geführt werden. Die Grünen spielen dort als Speerspitze eines liberal-globalen Lagers so gut wie keine Rolle. Gleichzeitig ist nicht auszuschließen, dass die AfD als ihr Gegenpol sich in dem einen oder anderen ostdeutschen Bundesland zur Partei mit der stärksten Fraktion im jeweiligen Landtag entwickelt. Ihr fehlen im Osten bislang aber koalitionswillige Bündnispartner, obwohl große Teile der CDU anders als im Westen im Osten auch eher dem national-konservativen Lager zuzurechnen sind.

Der mit den Grünen und der FDP regierende schleswig-holsteinsche CDU-Ministerpräsident Daniel Günther hat seiner Partei deswegen vorsorglich schon einmal vorgeschlagen, sich für die neuen Bundesländer erste Gedanken über Koalitionen mit der Linken zu machen. Er wurde diesbezüglich von der Parteiführung zwar zurückgepfiffen. Sein Vorstoß zeigt aber, dass man sich in Teilen der CDU sehr wohl Gedanken macht, wie man auch im Osten unter erschwerten Bedingungen neue liberal-globale Regierungsbündnisse schmieden könnte.

Nur Bayern bleibt schwarz

Eine Sonderstellung kommt in den alten Bundesländern Bayern zu. Die bisherige Stärke der CSU beruhte nicht zuletzt darauf, durch die Kombination einer vorwiegend auf die Interessen des eigenen Landes und der eigenen Bevölkerung orientierten Wirtschafts-, Arbeitsmarkt-, Sozial- und Bildungspolitik sowohl Wähler der gesellschaftlichen Mittelschichten wie auch der oberen und unteren sozialen Schichten an sich zu binden. ‚Bayern first‘ ist deswegen schon lange vor Trumps ‚America first‘ die Devise der CSU gewesen, mit der sie über Jahrzehnte den Großteil der bayerischen Wähler hinter sich gebracht hat. Das wird sie im Verbund mit den Freien Wählern die nächsten Jahre sicherlich wieder verstärkt tun und dabei besonders in der Migrationsfrage restriktiver vorgehen, sofern die Bundesregierung ihr dies erlaubt.

„WER NICHT HöREN WILL, WIRD EBEN FüHLEN“
Professor Patzelt: Warum AfD und Grüne so stark werden und SPD wie CDU/CSU verlieren
Bayern wird von daher vorerst das einzige Bundesland sein, in dem das konservativ-nationale Lager dank der CSU über ein handlungsfähiges Regierungsbündnis verfügt. In den neuen Bundesländern ist hingegen trotz oder auch wegen der Stärke der AfD derzeit völlig offen, von wem und wie sie in Zukunft regiert sein werden. Fest steht derzeit nur: das liberal-globale Lager wird dort nicht nur in der Minderheit, sondern aufgrund der Schwäche der Grünen auch ideologisch führungslos sein. Das konservativ-nationale Lager wird demgegenüber zwar über eine gestärkte AfD verfügen, aber nicht regierungsfähig sein, sofern die potentiellen Bündnispartner vor und nach den im kommenden Jahr anstehenden Landtagswahlen weiterhin eine Zusammenarbeit kategorisch ausschließen.

Solange dies so bleibt, wird das liberal-globale Lager aufgrund der Größenverhältnisse der alten gegenüber den neuen Bundesländern länderübergreifend über eine Mehrheit verfügen. Sie wird den von Merkel eingeschlagenen liberal-globalen Kurs der CDU im Bund stärken und auch dort zu einer Koalition mit den Grünen führen. Sobald sich in den neuen Bundesländern hingegen regierungsfähige konservativ-nationale Koalitionen zwischen CDU und AFD bilden, wird dies zusammen mit Bayern auch die Kräfteverhältnisse im Bund zugunsten des konservativ-nationalen Lagers verschieben. Das ist der derzeitige Albtraum des liberal-globalen Lagers im Bund, allen voran der Grünen.

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96 Kommentare

  1. Die CDU im Osten wird auf Dauer gar nicht umhin kommen, über Zusammenarbeit mit der AfD nachzudenken. Bei den DDR Roten war die Ost CDU nur völlig abhängiges Aushängeschild. Wer in der CDU glaubt, mit diesen Roten wieder geruhsam und gemeinsam zu marschieren, wird wieder bei den DDR Verhältnissen landen. Aber dieses mal ist es für keine Ostler erforderlich, gewisser persönlicher Vorteile wegen, der CDU anzugehören, noch heute sie zu wählen. Das würde allerdings die AfD enorm weiter stärken. Für Einige der heute schon wenigen CDU Mitgliedern im Osten, ist dann politisches Aus oder Wechsel zur AfD angesagt. Wo sollen sie sonst bleiben? Wenn die Basis nicht mehr da, wer wird dann CDU noch wählen? Was bleibt dann dem, der Mitregieren will noch anderes übrig, als jede politische Kröte zu schlucken. Fraglich ist ja auch, wie lange im Osten die SPD überhaupt noch regierungsfähig bleibt?

  2. Man darf die Freihandelsbefürworter und die Migrationsbefürworter nicht, wie es dieser Artikel tut, in einen Topf werfen. Freihandel ist wohlstandssteigernd, aber die Migration mit der Etablierung einer multi-kulturellen Gesellschaft der Unterschichten und einem aggressiven Islam unterminiert den gesellschaftlichen Zusammenhalt und ist wohlstandsgefährdend. Die fehlende Sicherheit und die Kosten versagender Schulen werden über kurz oder lang auch die oberene Schichen der angeblichen Globalisierungsgewinner erreichen.

    Die Idee, dass die Migration aus Sicht der oberen Schichten „rational“ ist, ist daher Unsinn. Auch die Grünen-Wähler werden teuer für die Migration bezahlen, wenn die Moralbesoffenheit abgeklungen ist.

    • Viele „Freihandelsbefürworter“ zählen zu den ausgewiesenen „Migrationsbefürwortern“, wie man zum Beispiel an den Befürwortern von Merkels Migrationspolitik unter den Managern von DAX-Unternehmen unschwer sehen kann.

      • Die Frage ist doch, aus welchen Motiven sich diese „Manager“ zum (mittelfristig auch für die deutsche Industrie zerstörerischen) Merkel-Kurs bekennen. Man nehme nur mal den gratismutigen Johannes Käser, dessen Arbeitgeber zu großen Teilen von Staatsaufträgen lebt und gerade einen Riesenauftrag im Irak eingefahren hat, bei dessen Zustandekommen Mutti kräftig mitwirken musste. Wess‘ Brot ich ess, dess‘ Lied ich sing heißt es eben auch bei den Damen und Herren in den DAX-Etagen. Aus dem Mitttelstand hört man teilweise ganz andere Stimmen (wenn auch leider noch zu wenige und zu leise).

      • a) Gerade weil einige der Großindustriellen nicht zwischen Freihandel und freier Migration unterscheiden, gerade deshalb muss es ein Tichy-Autor tun. b) Dieses „in einen Topf werfen“ beleidigt mich, denn ich lasse mich nur ungern als „Globalisten“ beschimpfen, nur weil ich für Freihandel eintrete.

        Deshalb: Begriffliche Klarheiten wahren! *Freihandel* ist ungleich *Freie Migration*.

  3. Und als Badener kann ich bis heute nicht begreifen, was in Baden-Württemberg passiert ist…

  4. Die CDU kann sich überlegen, ob sie den Merkel-Kurs mit Migrationskatastrophe und Euro-Rettung „um jeden Preise“ weiter trägt, oder ob sie versucht mit einem Kurswechsel wieder die Interessen ihrer (potenziellen) Wähler umzusetzen.

    Die Wahlen in Bayern und Hessen sind ein massiver Machtverlust für die CDU, die einfach noch mal realistisch überlegen muss, ob sie so weiter Richtung Abgrund torkeln will.

    Falls keine deutlichen Kurskorrekturen erfolgen ist mit AfD-Wahlsiegen zu rechnen. Den Ostdeutschen wird langsam klar, dass eine andere Fraktion der „Merkelschen Einheitspartei“ (CDU, SPD oder Grüne) zu wählen, keine Lösung ist. Die CDU hat jetzt ein Aufbruchsmoment, wenn dies sich als Rohrkrepierer wie der „Schulz-Zug“ herausstellt, dann prophezeie ich der AfD satte 50% in Sachsen aber auch Thüringen.

  5. Als jemand, der in Frankfurt/Hessen lebt, also einem der (sozusagen) Epizentren der liberal-globalistischen Kohorte, kann ich den Beitrag in jeder Hinsicht bestätigen. Herr Springer hat in seiner Aufstellung aber einen weiteren Faktor übersehen, der hier, in einer der „westdeutschesten“ Städte der Nation überhaupt, bereits wirkungsmächtig geworden ist: Der steigende Anteil an Bürgern, die in Deutschland resident leben, aber keine Deutschen sind. Ein Teil sind eingebürgert oder bereits „Eingeborene“. Bis 2015 waren sie oder wurden die Mehrheit unter den Nichtdeutschen. Ein anderer Teil sind echte Ausländer, oder eingeboren aber keine Staatsbürger, sie sind durch die Masseneinwanderung seit 2015 wieder in der Mehrheit. Erstaunlich ist, daß es zwischen diesen Migrationskohorten relativ wenig Querbeziehungen gibt, sieht man vom Einzelkandel ab, dazu kommen althergebrachte Abneigungen wie etwa zwischen Türken und Araber oder Iranern und Arabern, und daneben eine diffuse, oft unbeachtete, aber nicht weniger starke Gruppe an europäischstämmigen Einwanderern, deren Integrations- und Assimilationsgrad stark variiert. Gemein ist aber den meisten Zuwanderungsstämmigen, daß ihre Loyalität gegenüber Deutschland entweder gering ist oder stark opportunistisch. Die Loyalität nimmt erkennbar sogar mit jeder nachgeborenen Generation wieder ab, und zwar bei nahezu allen zuwanderungsstämmigen Nationalitäten.
    Diese Zuwanderungsstämmigen vertreten in Mehrheit eine politische, kulturelle und endlich politische Ansicht, die mit der Verteilung der beiden dominanten deutschen Lager, liberal-globalistisch und national-konservativ nicht konformgeht. In der Regel stehen sie habituell, kulturell und sozial den national-konservativen Deutschen weit näher als dem globalistischen Lager. Gerade Muslime (oder Osteuropäer) und nationalkonservative Deutsche teilen oft frappierend ähnliche Überzeugung hinsichtlich Nation, Religion, Familie. Im Falle der Russischstämmigen führte das zu einer bevorzugten Hinwendung zur AfD. Auf der anderen Seite hat das liberal-globalistische Lager sie schon vor langer Zeit als Verbündete im Kampf gegen die Beharrung der residenten deutschen Kultur, die vom liberal-globalistischen Lager als Hauptgegner angesehen wird, ausgemacht und entsprechend umworben, insbesondere indem sie jede weitergehende Integration oder Assimilation erspart. Somit wählen zuwanderungsstämmige Deutsche mehrheitlich die Grünen und die SPD und sickern in diese Parteien ein.
    Obwohl den Zuwanderungsstämmigen durchaus klar ist, daß die Linke ihren inneren Überzeugungen konträr gegenübersteht, war in einer Güterabwägung das Verhindern von Assimilation bisher für sie wichtiger, ihre tradierte Kultur und Identität in Deutschland zu wahren. Als Gegenleistung erhielten sie vom linken Lager einfachen und großzügigen Zugang zum deutschen Sozialstaat, was von ihnen nicht problematisiert wird, da sie einseitig den Deutschen die Verantwortung für Infrastruktur und Staatsfinanzierung zuweisen – sie sehen Deutschland ja nicht als „ihr“ Land an. Vor den kulturellen Anmaßungen der Liberal-Globalisten schützen sie sich durch konsequente räumliche und ethnische Segregation.

    Diese Gruppe gilt es für die alten Bundesländer besonders zu betrachten, denn aufgrund der demographischen Entwicklung werden sie absehbar dort die Bevölkerungsmehrheit stellen. Die Geburtenrate autochthon-deutscher Frauen liegt in den alten Bundesländern bei ca. 1,46, die für Zuwanderungsstämmige bei ca. 2,24. Beide stagnieren, und die Deutschen sind bereits in zweiter Generation kinderarm, so daß sich diese Raten stabil bleiben und sich gegenseitig verstärken werden, zumal jedes Jahr mehr als 200.000 Ausländer neu einwandern, zugleich aber rund 100.000 Autochthone auswandern. Der durch Abwanderung in den Westen und Gebärverweigerung im Osten inzwischen spürbar werdende Überalterungseffekt tritt daher im Westen bisher nicht ein, dabei bleibt aber verborgen, daß gerade die jungen Alterskohorten unter den Deutschen auch im Westen immer schmaler werden.
    In den Alterskohorten von 2018 in den Jahrgängen unter 18 Jahren haben Nichtdeutsche inzwischen in allen westdeutschen Groß- und Mittelstädten die absolute Mehrheit. Wenn diese in jene Altersregionen kommen, die man in der Regel als die staatstragenden bezeichnet, also 30 bis 60 Jahre, was spätestens um 2030 der Fall sein wird, dann wird Westdeutschland in der Breite und nicht nur in ein paar Metropolen im Lebensgefühl und der Realität kein mehrheitlich von Deutschen bewohntes, also „deutsches“ Land mehr sein.

    Die Frage ist, inwieweit das politisch wirksam wird. Aus anderen stark multikulturell geprägten Ländern, wie den USA oder Brasilien, wissen wir, daß Politik dort schon lange ein fast reines Elitengeschäft ist, das überwiegend Sache der Weißen war. Zwar haben sich beide Ländern zuletzt wieder stark repolitisiert und als Folge (oder Ausdruck) dieser Entwicklung gelangten Repräsentanten des national-konservativen Lager (Trump und Bolsonaro) an die Macht. Entgegen den Behauptungen von links, daß dies ein Überlebens- und Abwehrkampf der tradierten europäischstämmigen weißen Kultur in beiden Ländern sei, ist der Konflikt keineswegs rein rassisch. Längst hat Trump zahlreiche schwarze oder latinische Wähler gewinnen können, und Bolsonaro wurde auch von vielen Nichtweißen gewählt, so wie das linke Lager in den USA eben auch sehr stark weiß dominiert ist, insbesondere bei seinen klerikalen Auslegern. Allerdings: In beiden Ländern fehlt etwas, was für Europa typisch, wenn nicht sogar bestimmend ist: Es gibt keine muslimische Minderheit, Muslime machen weniger in der Bevölkerung aus als etwa bei uns in den neuen Bundesländern. Über die Rassenschranken hinweg sind alle Christen, oder Atheisten. Wenn aber Muslime in Deutschland ein Drittel des Volkes ausmachen werden, werden sie, wie bisher immer seit 1500 Jahren, notfalls auch mit Gewalt die Adaption der Gesellschaft und des Staates an den Koran verlangen und durchsetzen. Der Widerstand dagegen ist bisher gering, und die schwache Bindungswirkung, die das Christentum nur noch entfalten kann, wird den meisten das Konvertieren erleichtern, zu wenig wert erscheint das alte.

    Diese Aspekte werden die deutsche Politik nach 2020 zunehmend bestimmen. Sie werden den Graben zwischen den alten und neuen Ländern eher noch vertiefen, da es Muslimen und Zuwanderungsstämmigen bisher nicht gelungen ist, im Osten so Fuß zu fassen wie im Westen, sieht man einmal von Berlin ab, das im Osten ein Sonderfall ist. Die Tendenz im Westen geht dahin, den Zuwanderungsstämmigen weiter entgegenzukommen und sich eher an sie anzupassen als verstärkte Integrationsanforderung zu stellen. Der Bildungssektor wird ständig nach unten nivelliert, um bildungsfernen Nichtdeutschen wenigstens kleine Bildungserfolge zu ermöglichen, zugleich wird somit Raubbau am wichtigsten Rohstoff der Deutschen betrieben, also der Bildung. Noch funktioniert der Braindrain, also das Ausplündern ausländischer Bildungsbürgerressourcen, aber das kommt an sein Ende, weil in Ost- und Südeuropa wegen des demographischen Wandels auch dort nichts mehr zu holen ist, Deutschland von gebildeten Asiaten gemieden wird und Afrika und der Orient keine gebildeten Menschen bereitstellen können. Wenn die Generation der Babyboomer in Westdeutschland altersbedingt aus dem Erwerbsleben ausscheiden wird, ein Prozeß, der derzeit beginnt und bis 2030 abgeschlossen sein wird, dann werden sich in Westdeutschland derartige Lücken an qualifizierten höherwertigen Arbeitskräften auftun, die auch nicht mit der Jobvernichtung der Digitalisierung kompensiert werden können. Das Land wird schleichend seine hochwertigen Branchen verlieren und verarmen. Das, was wir im Saarland oder dem Ruhrgebiet, der Lausitz oder dem Mansfelder Land sahen in der Schwer- und Montanindustrie, wird dann auch die Glitzermetropolen wie München, Düsseldorf oder Frankfurt befallen. Die Industrie wird, so sie kann, abwandern, Marken und Patente mitnehmen. Die Zukunft sieht man in jenen Vierteln, die von Einwanderern dominiert werden: Eine kleinteilige, einfache, kapitalarme, uninnovative, rein subsidäre Nahbereichswirtschaft dominiert: Kleinmärkte, Handyshops, Friseure, Imbißgastronomie, Fuhrgewerbe. Diese Basis kann und wird, ähnlich wie in Ländern der 3. Welt, von den „neuen“ Deutschen problemlos bedient werden. Eine stark verminderte Niedriglohnindustrie wird weiterbestehen. Für die Banktürme in meiner Heimatstadt wird es dagegen in ca. 20 Jahren weder Arbeitskräfte noch Firmen geben, die sie benötigen würden. Da das für alle unvorstellbar erscheint, wird es nach Kräften verdrängt. Es verhält sich in dieser Hinsicht wie bei einem Staudamm bei steigendem Pegel: Solange der Pegel die Dammkrone noch nicht erreicht hat, scheint alles in Ordnung, die Gefahr beherrschbar. Dann treten erste Risse auf, die man mit dem Überlauf zu entlasten sucht, vergeblich, sie bröckeln immer mehr aus. Und dann, weil der Druck des Wassers zu groß ist, bricht er – und die Wassermassen, die eben noch so still im Stausee lagen, reißen alles mit sich. Dies ist aus meiner Sicht die wirtschaftliche Perspektive Deutschlands nach 2030. Für Westdeutschland, das zeigen die jüngsten Wahlergebnisse, ist der Punkt, an dem eine Umkehr noch möglich ist, überschritten. Die breite Mehrheit der Westdeutschen unter 50 (vermutlich um 80%) fühlt sich dem liberal-globalistischen Lager zugehörig. Sie werden die Meinung erst ändern, wenn der Damm bricht, also zu spät. Daran ist nichts zu ändern. Denn die Grundlagen für diese Verortung sind stabil und wurden seit 50 Jahren angelegt. Dazu kommt, wie dargestellt, die Demographie.

    Aus meiner Sicht müssen die Ostdeutschen daher bald eine Grundsatzentscheidung treffen, ob sie diesen Weg mitgehen wollen oder nicht. Ostdeutsche Expats wie Anneta Kahane weisen bei aller Unpopularität doch zurecht darauf hin, daß Ostdeutschland nicht unbegrenzt ethnisch, kulturell und habituell ganz anders als Westdeutschland sein kann. Sie fordern daher eine konsequente Verwestdeutschung Ostdeutschlands, welche nach 1990 nur politisch, aber nicht kulturell und ethnisch vollzogen wurde. Davor bewahrt wurde Ostdeutschland bisher durch sein geringes Jobangebot, insbesondere Jobs mit Karriereaussicht und hohem Einkommen, und seinem Ruf, rechts zu sein, oder Heimat von zahllosen Neonazis. Das hat bis 2015 beispielweise wirkungsvoll eine ähnliche Migration von Ausländern, egal ob aus dem Ausland oder Westdeutschland, nach Ostdeutschland verhindert. Seit 2015 wird, mit unterschiedlichem Erfolg, verstärkt versucht, die ethnische Zusammensetzung in Ostdeutschland zu verändern, indem man der Region die Asyleinwanderer anteilig aufzwingt, was vor 2015 nicht der Fall war. So entstehen gerade in den Großstädten nun auch erste Segregationsinseln, die ab einem gewissen Punkt nicht mehr beherrschbar sind. Leipzig steht heute in etwa da, wo Duisburg 1980 stand. Wenn es dort so weitergeht, holt es die rheinische Stahlstadt in 10 Jahren ein. Marxloh ist dann Connewitz.

    Das Problem Ostdeutschlands ist, daß seine politischen Eliten, im Bemühen, Anschluß an die von Westdeutschen bemühten Machtzirkel zu finden, sich auf oft groteske Weise verwestdeutscht haben, Angela Merkel, aber auch Politiker wie Manuela Schwesig oder Katja Kipping sind Beispiele. Sie vertreten nicht die Interessen ihre Länder oder Menschen, sondern wollen und sollen den 1990 zunächst noch durch Importpolitiker und Landvögte begonnenen Prozeß der Einnordnung Ostdeutschlands vorantreiben und vollenden. Die Ostdeutschen selbst haben davon jedoch gar keinen Vorteil.

    Gutes Beispiel Chemnitz: Regiert von einer sächsischen, aber westlich assimilierten SPD-Bürgermeisterin, die aktiv die Angleichung der Stadt an eine westdeutsche betreibt. Angeblich, um sie für ausländische oder westdeutsche Investoren attraktiv zu machen. Offen, bunt, vielfältig, das ganze Vokabular und Repertoire der Politik dafür. Dafür wäre es aber zweckdienlicher, sie ans ICE- und Fernzugnetz der Deutschen Bahn anzuschließen, stadtweit Glasfaser zu verlegen oder dafür zu sorgen, daß eine Fahrt von Chemnitz nach München nicht so lange wie ein Transatlantikflug dauerte. Stattdessen hat sich in der Stadt eine aggressive muslimische Kurden- und Asylantenszene eingenistet, die auch Ausgangspunkt der Krawalle vor einiger Zeit war. Dies und die unbefriedigende wirtschaftliche Entwicklung haben die Naziszene in der Stadt und Region am Leben gehalten. Am Ende hat die Bürgermeisterin, also die Politik für Chemnitz, nun das erreicht: Die Stadt hat ein Migrantenproblem, nicht wie Duisburg, aber zunehmend unbeherrschbar, sie hat keine Spitzenjobs noch erklärt Apple, hier einen neuen Europa-Campus zu errichten, und sie hat den Ruf als Nazihochburg weg. Jetzt kommt in der Tat kein Investor mehr her, und Kapital in der Stadt selbst ist nicht ausreichend da, um nachhaltig aus sich selbst zu wachsen.

    So ähnlich ergeht es am Ende doch dem ganzen Osten. Wenn sich nichts ändert, in dem was man macht, wird es kein anderes Ergebnis geben. Man kann den Versuch starten, über AfD-Regierungen das Ruder herumzuwerfen. Dem steht entgegen, obwohl das einen Versuch wert wäre, daß Ostdeutschland zu klein und einwohnerschwach ist, um auf Gesamtdeutschland prägend wirken zu können – das konnte es noch nie, seit es seit 1948 weitgehend sein Kapital und seine Jugend an den Westen verloren hat. Auch ein AfD-Ministerpräsident in Dresden änderte gar nichts, denn insgesamt leben in Fünfost weniger Menschen als nur in Nordrhein-Westfalen. Er wäre ein Skandal und Medienfeuer – änderte aber an Rhein, Main und Donau nichts.
    Die Änderungen und der Wandel in Westdeutschland werden aber kommen. Auch Finanzströme von West nach Ost werden versiegen. Ich fände es selbst tragisch und schade, aber unausweichlich: Wenn Ostdeutschland nicht wie Westdeutschland werden will, muß es den Weg einer erneuten Sezession gehen. Sie würde keine Wohlstandsdividenden bringen, aber das Überleben als „deutscher“ Staat, angenähert an die Visegradstaaten. Es würde sicher erneute Abwanderungsbewegungen von links-globalistischen Ostdeutschen (sicher, die gibt es auch) geben, aber ganz sicher ab dem kommenden Jahrzehnt auch eine Migration von multikultimüden Westdeutschen. Ohne derartige Druckszenarien, also dem Drohen mit oder der Ausführung einer Sezession, wird Ostdeutschland ansonsten in den Wirren eines nach 2040 kollabierenden Westdeutschlands zerrieben.

    Man mag das vorgestellte Szenario für zu pessimistisch, kontrahistorisch oder gesponnen halten. Aber die Grundsatzentscheidungen fallen jetzt. Westdeutschland kann nicht mehr umsteuern, der Osten schon. Wenn er es will – wenn – dann läuft die Uhr.

    • Nur eine Ergänzung zu Ihrem hervorragenden Beitrag. Ich habe mir die Geburtenrate im Mikrozensus angeschaut. Daraus ergibt sich für mich, dass die Geburtenrate bei den Zuwanderern noch weiter differenziert werden muss. Die Geburtenrate von moslemischen Zuwanderern ist einde andere wie die von christlichen Zuwanderern.

    • Vor diesem Hintergrund dürfte auch zu eruiren sein, warum die politsichen „Elite“ so penetrant versucht, die Nationalstaaten aufzulösen und in ein Gesamteuropa umzuwandeln. Ein Scheitern Europas wäre das sofortige Ende des globalkapitalistischen Systems. Ich komme hier sowieso mit der Entwicklung der Grünen nicht zurecht. Will man dort nicht erkennen, oder will man verschweigen, dass man eigentlich nur im finanzkapitalistischen Sinne unterwegs ist. Die Intention bei der Gründung und den ersten Jahren war doch eine deutlich andere. Mein Verdacht ist, der Umweltschutz war und ist nur ein Vehikel, die Schwächung der europäischen Wirtschaft und Schaffenskraft eigentliches Ziel. Und die Rolle der beiden christlichen Kirchen ist mir komplett suspekt.
      Mit meinen 50 Jahren auf dem Buckel wird mich das im Großen und Ganzen nicht mehr tangieren, bis es ernst wird, kann ich den Löffel abgeben, die Veränderungen werde ich noch sehen, so Gott will. Meine Kinder wird es härter treffen – vielleicht. Sie erhalten eine gute solide Ausbildung, mit der sie weltweit sich arangieren können. Und für den, der hier in der Urproduktion tätig sein wird, ist auch gesorgt, die Finanzmittel sind zumindest so üppig, um entsprechende Sicherheit zu gewährleisten. Und unsere Produkte sind gefragt, je mehr Mäuler zu stopfen sind, umso besser.
      Ein weiterer Faktor, der aktuell noch nicht abschätzbar ist, ist das Verhalten anderer europäischer Staaten, wie werden sie reagieren, was werden sie tun. Nicht zu verharmlosen ist auch der Einfluss Chinas. China baut aktuell in Weißrussland einen Stützpunkt auf, der es in sich hat. Er wird komplett industriell autark sein, wird über einen internationalen Flughafen verfügen und eine leistungsfähige Anbindung ans eurasische Schienennetz. Aktuell vernetzen sich Russland und China mittels Fernstraße, den sogenannten „Expressways“.
      Auch ist mit dem Ausstieg der Briten aus der EU ist die weitere Entwicklungsrichtung der Briten und der EU noch nicht festgelegt, Lobbyarbeit wird sich verschieben.
      Ein Klotz am Bein der Bundesrepublik ist das Grundgesetz. Es wurde dem deutschen Volke noch keine Verfassung vorgelegt. Sollte das zu einem ungünstigen Zeitpunkt geschehen, kann dies ernste Konsequenzen für unser Land haben!

    • Interessanter Vorschlag! Er entspricht der Vision eines „Europa der Regionen“ anstatt der Nationen, wie sie z. B. Ulrike Guérot vertritt. Man denke dabei an Katalonien, Schottland, Flandern, Süd- bzw. Norditalien, Bayern … Dass eine Trennung in gutem Einvernehmen möglich ist, haben Tschechien und die Slowakei gezeigt. Also, liebe Ossis, bleibt standhaft und bewahrt euren Charakter, damit wir immer eine „Alternative“ haben …

    • @Redaktion: Dieser wichtige, richtige und weitsichtige Kommentar von Hr. Hellerberger sollte unbedingt (nach Absprache mit ihm) als eigener Beitrag auf TE herausgestellt werden!

  6. Der Begriff liberal wird in diesem Artikel auf eine haarsträubende Weise genutzt. Betrachtet man den täglichen Umgang dieser Globalen mit abweichenden Meinungen, dann waren III. Reich und DDR die liberalsten Zeiten deutscher Geschicht. Da durfte nämlich jeder seine Meinung jederzeit laut und deulich verkünden – solange es der Vorgabe der herrschenden Freiheit entsprach.

    • liberal wird oft mit dem Manchesterkapitalismus gleichgesetzt und synonym verwandt. Man hat hier ein Wort in seiner Bedeutung verändert. Also wenn irgendwo etwas als libaral bezeichnet wird, versteckt sich dahinter meist die Forderung nach einem ungehammten Fiananzkapitalismus! Dann wird auch die Haltung der Grünen verständlich!

    • ‚Liberal‘ bedeutet im Kontext meines Artikels nicht Meinungsfreiheit, sondern freier Warenverkehr nicht nur für (Finanz-)Produkte, sondern auch Arbeitskräfte.

  7. Ihrer Behauptung, die Grünen gehörten zum global-liberalen Lager, kann ich nicht folgen. Vielleicht sind es Teile ihrer Wähler, die sich dann aber gründlich hisichtlich ihrer Wahl täuschen. In keinem anderen Staat der Welt spielen „Grüne“ auch nur irgendeine größere Rolle, sie sind also eine national-deutsche Spezialität, aus dem Geist des adaptierten Rousseau und der Romantik, verbunden mit linken Wahnideen. Die Partei ist – auch wenn sie es vorgibt – alles andere als demokratisch, sondern verfolgte eine alternativlos totalitäre Weltrettungsideologie. Gerade dies macht sie in dem Sinne deutsch, dass am deutschen Wesen wieder mal die Welt genesen soll, ohne nach eigenen Wünschen gefragt zu werden. Nur ist das Ziel diesmal ins moralisch „Gute“ gewendet, was aber nicht bedeutet, dass es nicht zum Untergang des deutschen Staates (oder gar Europas) in jetziger Form führen könnte. Schließlich ist es nur in Deutschland möglich, dass Studienabbrecher, Nieten, Versager ohne jede Bildung bar jeder naturwissenschaftlicher, z.B. biologischer Kenntnis, sich als Umwelt-Partei aufspielen und sogar noch gewählt werden. Was schließlich den Gobalismus betrifft, so können China, Indien, Japan und andere Staaten der Welt durchaus Globalisierung mit starkem Patriotismus verbinden. Warum sollte das bei den europäischen Staaten nicht möglich sein?

    • Vielleicht sind die Grünen, wie Sie schreiben, eine „national-deutsche Spezialität“, in Deutschland bilden sie inzwischen aber die ideologische Speerspitze des liberal-global orientierten Lagers.

  8. Der Autor vergaß die Komponenten Euroknall und Arbeitslosigkeit in seinen Betrachtungen. Die Zukunft gehört den Konservativ-Nationalen.

  9. Meine Schlußfolgerung: die Klassenkameraden im Westen wollen die DDR, weil man da so schön unselbstständig verwaltet wird. Das entspricht exakt ihrer Baby-Mentalität und (Nicht-) Lebensfähigkeit, also betreutes Wohnen, betreutes Denken, Nanny-Staat von vorne bis hinten und keiner weiß Bescheid, weder die Nannies noch die Babies. Die Deutschen im Osten wollen endlich was Festes zwischen den Zähnen, eine echte Bundesrepublik, deswegen Tendenz sehr konservativ. Die wollten jahrzehntelang nichts anderes, als diese Politclowns wegsprengen und wieder Herr im Hause sein. So habe ich die Unternehmer in Sachsen und Thüringen nach der Wende kennengelernt. Die können das! Ähnlich wie das prosperierende Norditalien kann man auch eine Kernrepublik bilden. Sachsen, Thüringen, Baden-Württemberg und Bayern. Das ist der Think-Tank. Der Rest ist Deko!

  10. „….in Bayern stimmten rund 59 Prozent der Wähler gegen, in Hessen dagegen rund 72 Prozent für Merkels Asyl- und Migrationspolitik“

    Merkels hat keine Asyl- und Migrationspolitik gemacht – sie ist eine Getriebene:

    Merkels „Erfolge“:
    1. Europäische Lösung: Krachend gescheitert
    2. Keine Schließung der Balkanroute: Durch Österreich / Mazedonien gelöst
    3. Fluchtursachen bekämpfen: Naiver Grössenwahn
    4. Rückführung, Rückführung und nochmals Rückführung: Krachend gescheitert

  11. Das ist mir auch als erstes sofort ins Auge gesprungen. Die Verbotspartei hat mit „liberal“ so viel zu tun wie der Papst mit der Mondlandung. Die Grünen sind nicht liberal, sie waren es nie, und sie werden es auch nie sein.

  12. Dass Springer mit liberal nicht meint, was sie meinen, ergibt sich doch im Zusammenhang – oder?

  13. Liberal-global und konservativ-national. Es fehlt nur noch Compo-global-Hypernet und dessen Folgen und die Karten werden nochmals neu gemischt. Der Fortschritt macht nämlich vor beiden – den Liberal-Globalen und den Konservativ-Nationalen – nicht Halt. Ein Großteil der durch die Schröder’schen Reformen mühsam geschaffenen und mühsamen Geringverdienerjobs ist durch die fortschreitende Automatisierung mittels digitaler Mittel (Computer, Roboter) eher mittel- denn langfristig gefährdet. Zunächst Asyl Suchende sind erst Zu-, dann Dank doppelter (de facto Mehrfach-) Staatsbürgerschaft und ungeachtet ihrers tatsächlichen Beitrages in die sozialen Sicherungssysteme, Einwanderer mit vollem Zugang zu Alters- und Krankenversorgungsystemen, die noch immer über Umlagen finanziert werden – also zum überwiegenden Teil von den Nichteinwanderern, von denen, die schon länger… uswusf.
    Das Verständnis der SPD von „sozialer Gerechtigkeit“ ist schon ein besonderes. Nicht umsonst nennt man ihre Mitglieder mittunter auch „Spezialdemokraten“.
    Während der genaue Zeitraum des voraussichtlichen Abbaus der vielfach ungeliebten Geringverdienerjobs nicht bekannt ist, weiß man allerdings, daß die Babyboomer beginnend in der ersten Hälfte des nächsten Jahrzehnts verstärkt dem Ruhestand entgegen gehen. 2030 sind die Angehörigen des Jahrgangs 1960 70.
    Währenddessen – zur selben Zeit auf dem entfernten Planeten Europa (ja, es gibt auch einen Jupitermond, der so heißt, aber der ist nicht gemeint) – rechnet man schon aus, wieviel Geld man von den schon länger oder noch nicht so lange in Deutschland lebenden Steuerzahler abkassieren möchte. Zum Beispiel für europaweite Sozialversicherungen, europäische Armeen, europäische Straßen, (mehr) europäische Beamte, europäischen Grenzschutz (Der was machen soll? Grenzen schützen geht doch angeblich gar nicht.) und vielerlei lustige, bunte Dinge, die Europa so richtig hipp und grün und bunt und nicht nationalmiefig machen sollen. Die doofen Inselaffen sind Gott sei Dank weg; ihr Geld dummerweise auch. Aber das ficht die Kämpfer für das Wahre, Schöne, Gute nicht an.
    Wo kämen wir da hin? Womöglich in Kontakt mit der Wirklichkeit?
    Weit, weit vom Planeten Europa entfernt lebt seit etwa zwei Jahren eine Lebensform, die wir schlicht „Trump“ nennen. Dieses Wesen hat es sich zum Ziel gesetzt, sein Biotop auf Vordermann zu bringen. Die Mittel dazu erscheinen nicht jedem Biotopsexperten bestens geeignet. Nur weiß niemand, wie man diesen Trump von seinem Vorhaben abbringen soll. Seine bevorzugten Mittel könnten aber dazu führen, daß wir bei ihm weniger verkaufen können. Zudem sollen wir fast doppelt so viel Geld für unsere Armee ausgeben. Mit der Frage wofür, wird der für all das aufkommende Steuerzahler, den netten Politikern sei Dank, nicht belastet.
    Aber nochmal zu Trumps Biotop. Da gibt es welche, die haben so ein Ding, das nennt man mitunter Zinsschraube. An diesem Ding dreht ab und zu mal einer. Das wäre ja kein großes Drama, würde es nicht nach sich ziehen, daß auf dem Planeten Europa irgendjemand auf die Idee kommen könnte, ebenfalls an so einem Ding mit Namen Zinsschraube rumzuspielen. Aber die südlichen Teile des Planeten Europa können derlei Rumgespiele nun gar nicht gebrauchen. Die haben nämlich so andere komische Dinge, wie zu hohe Staatsschulden und… „Target-Salden“ – Geld, daß irgendeine Bank in diesen Ländern vergessen hat, an irgendeine Bank in den Ländern im Norden des Planeten Europa zu bezahlen. Also auch so eine Art von Schulden.
    Aber in Europa ist man solidarisch. Die Steuerzahler im Norden werden gerne den Bierdeckel bezahlen, den die Südländer vollgekritzelt bekommen haben – für das Bier, daß ihnen die Nordländer angedreht haben.
    Haben Sie auch schon einen Kater? Es geht noch weiter:
    Die Erde brennt! Ja, sie wird von Tag zu Tag heißer. Wir müssen etwas dagegen tun. Wir müssen den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid verringern, am besten vollständig einstellen.
    Wir müssen die Autos, die sich auf Basis des Verbrauchs fossiler Energieträger fortbewegen, abschaffen. Wir müssen vieles abschaffen. Und wir werden eine ganze Menge abschaffen. Schaffen und Abschaffen von Errungenschafften, Krempel und Verstand sind derzeit absolut „in“.
    Nun ist da so ein schm… schwieriger Typ, da unten in einem der Länder der Bunderepublik Abschaffland. Der will Präsident der Minister werden. Aber weil er so schwierig ist, ist es schwierig, die dafür blöderweise benötigten Wähler davon zu überzeugen, ihn zu wählen. Demokratie ist so lästig. Aber Rettung naht!
    Ein Seebeben im fernen Pazifik löst eine Flutwelle aus, die Teile Japans überschwemmt. Zwischen fünfzehn- und neunzehntausend Menschen finden den Tod, zweieinhalbtausend werden vermisst, sechstausend sind verletzt.
    Und in ein Kernkraftwerk läuft Wasser.
    Jedes Kind weiß nun aber, daß in Kernkraftwerke kein Wasser rein und vor allem keines wieder rauslaufen darf. Die Medien in Abschaffland erkennen haarscharf analytisch die reale Gefahr. In Abschaffland stehen auch solche Dinger rum: Kernkraftwerke. Am besten man schaltet sie ab. Das sehen viele Leute, darunter auch sogenannte Wähler, ebenso. Darufhin entschließt sich die Gottkaiserkönigin Angie I. zur Abschaltung. Vielleicht finden dann die Wähler sie und den schm… schwierigen Typen in dem südlichen Land nicht mehr so schwierig und wählen. Zunächst ihn, später auch wieder sie. Der erste Teil des Plans geht schief. Der zweite Teil klappt ganz gut.
    Erinnern Sie sich noch an die brennende Erde? An die Autos? Die sollen nun mit elektrischer Energie fahren. Um das Klima vor dem Kohlendioxid, das auch aus den Autos kommt, zu retten.
    Kein Problem! Wir haben ja da was ganz tolles. Wir haben Kernkraftwerke!
    Upps!
    Kein Problem! Wir machen was ganz tolles. Wir werden Windkraftanlagen und Photovoltaikanlagen haben. Ja genau!
    Und wir werden Energiespeicher haben, die die Energie speichern, die am Tag erzeugt wurde und in der Nacht für das Landen der Autos gebraucht wird.
    Danach gehen wir ein Eis essen. Jeder bekommt eine Kugel.
    Oder so.
    Wo war ich noch? Ach so! Der Fortschritt macht vor Liberal-Globalen und den Konservativ-Nationalen nicht Halt.
    Fortschritt ist die Konsequenz einer Fortbewegung in einer eingeschlagenen Richtung.
    Wer hat die Richtung eingeschlagen, wer wird sie ändern, wer wird vom Fortschritt überrollt, wer vorhergeschoben, wer geht in neuer Richtung vorneweg?

  14. Falls die AfD in Sachsen, wie zur Bundestagswahl bereits geschehen, stärkste Kraft wird, ist das für die CDU nicht weniger als der GAU. Sie müsste eine bunte Viererkoalition aus CDU-SPD-Grüne-FDP bilden, vorrausgesetz, dass Grüne und FDP über die 5% kommen. Vier „Wessi-Parteien“, drei davon chronisch unbeliebt, tun sich zusammen, um irgendwie an der Macht zu bleiben? Sie können sich denken, wie gut das bei den Sachsen ankäme. Noch schlimmer wäre für die sächsischen CDU-Wähler eine Koalition mit der SED, pardon PDS, äh „Die Linke“. Die CDU würde dort so schnell implodieren, dass es selbst der toten SPD noch Schadenfreude bereiten würde. Dann kommt die AfD nicht mehr auf 25%, sondern 40%.

    • In Sachsen könnte die AfD gewinnen, falls die CDU sich jetzt wie ein „Hühnerhaufen ohne Leitglucke“ aufführt, oder ein „Apparatschik“ wie Laschet der „Konsenskandidat“ der CDU wird.

      Merz ist der einzige dem ich Kanzler zutraue, aber hat wohl nicht den Rückhalt der CDU.

  15. „Sie schwankt daher zwischen der (ultra-)liberalen migrationspolitischen Haltung à la CDU, SPD, Grüne und Linke und der (ultra-)protektionistischen Haltung von CSU, AfD und Freien Wählern (FW). “

    Meinen sie das ernsthaft?
    Sie bezeichnen andauernden rechtsbruch und das ignorieren/umgehen unseres grundgesetz als (ultra-)liberal und das befürworten der einhaltung von recht und gesetz als (ultra-)protektionistisch?

    • Ja, denn die Parteiführungen von CDU, SPD, Grünen und Linke wollen, daß Migranten einen möglichst freien (liberalen) Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt haben, während die Parteiführungen von CSU, AfD und FW diesen vor Migranten eher schützen (protektieren) wollen.

      • Michael M meint das aber m.M. aber schon in Bezug auf die Stufe davor! Aushebelung des Rechtsstaates zwecks Flutung mit Femdgängern. Und außderdem ist mein Eindruck ein anderer: Gerade die Globalen verweigern den Zugang zum Arbeitsmarkt, während die protektionischen Kräften eben eine stärkere Eigenverantwortung wollen, sprich Lebenserhalt durch Einkommen mittels eigener Hände. Die erneuten Anhebungen des Mindestlohns sind jedenfalls kontraproduktiv in Bezug auf die Erwerbstätigkeit von Unqualifizierten!

  16. Eine sehr aufschlussreiche Analyse, die allerdings nur so lange zutreffend ist, wie die Verhältnisse im Land stabil um nicht zu sagen statisch bleiben. Dies ist jedoch nicht zu erwarten, denn die Massenzuwanderung scheint wieder an Tempo zu gewinnen, bei gleichzeitiger Wohnraumverkappung und -verteuerung in den Ballungsräumen, bei durch die Migration ansteigender Kriminalität und fallender Bildungsqualität. Wenn jetzt noch, durch eine von Italien induzierte Währungs- und Finanzkrise und/oder durch die protektionistischen Tendenzen im Welthandel die Konjunktur und damit die Steuereinnahmen einbrechen, kann die Situation sich ganz schnell wandeln und wir werden sehen, wie groß die Gruppe der überzeugten Globalisten dann noch sein wird.

  17. An der Schilderung der Situation ist ja einiges dran, doch finde ich sie begrifflich falsch gefasst. „Kosmopolitismus versus Kommunitarismus“, wie dies einige Politologen machen, finde ich präziser. Ich möchte mir jedenfalls den Begriff „liberal“ nicht von den Linken stehlen lassen. Die FPÖ in Österreich nennt sich liberal, es gibt viele in der AFD, die sich liberal nennen und umgekehrt verstehe ich nicht, wie sich zumindest eine in der Tradition des Marxismus stehende Linke als „liberal“ bezeichnen könnte. „Liberal“ ist bei denen ein Schimpfwort.

    Außerdem gibt es im kommunitaristischen Lager Menschen (so wie mich), die den Begriff „national“ lieber meiden, weil er vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte in der Tat sehr missverständlich ist. „Patriotisch“ ist besser.

    • Treffende Attribute für die neuen Lager zu finden, die nicht zu Mißverständnissen und falschen Assoziationen führen, ist schwierig. Die von Ihnen vorgeschlagenen, in den einschlägigen Wissenschaften gebräuchlichen Begriffe ‚Kommunitarismus‘ und ‚Kosmopolitismus‘ sind für Nicht-Wissenschaftler sehr erklärungsbedürftig. Beim Begriff ‚liberal‘ geht es immer darum, worauf er sich bezieht und wer ihn für sich in Anspruch nimmt bzw. ablehnt. Grundsätzlich geht es ja um die Handlungsfreiheit des Einzelnen. Grüne würden diese beispielsweise bei bestimmten Konsumgewohnheiten gerne möglichst einschränken, während sie dies zum Beispiel bei Fragen der Arbeitserlaubnis für Asylbewerber gar nicht wollen. Linke sind für eine strikte Regulierung der Finanzmärkte, halten aber gar nichts von strengen Regeln bei der Gewährung von Hartz IV. Liberale sind für freie Warenmärkte, gleichzeitig aber für strenge Regeln beim Schutz freier Berufe vor unliebsamer Konkurrenz. Konservative sind für strenge Strafgesetze, wollen aber keine staatlichen Vorgaben für die Erziehung von Kindern in den Familien. Es kommt also sehr darauf an, für wen oder was man Liberalität fordert bzw. ablehnt.

      • Eben deshalb eignet sich „liberal“ nicht, um Lager zu kennzeichnen.

      • Der Begriff liberal ist verbrannt. Ich schlage libertär vor. Den Begriff haben sich die Liberalen (Linken) noch nicht komplett unter den Nagel gerissen.

  18. Wenn die CDU etwas anderes als linke Politik machen will, was langfristig ihr Untergang wäre, dann muss sie sich den Koalitionen mit der AfD öffnen.
    Dann würden auch die Extremisten in der AfD an den Rand gedrängt und endlich ein Politikwechsel möglich, was die eigentliche Basis einer Demokratie ist.

  19. Es wäre gut, wenn man in Zukunft politische Theorie weniger über Ergebnisse der Merkelschen „Alleingänge“ machen müßte, dafür über ernstzunehmende Politik, zu der ich Merkels nicht zähle.
    Nichts davon hätte SO über die Bühne gehen müssen und würdig, theoretisch zu betrachten finde ich die Politik erst wieder nach Merkel.
    Das bliebe mir als Zeitenwende in der Politik: Nicht etwa nach Merkels Geburt, sondern nach Merkels Abgang, sehr überspitzt formuliert.

  20. Ich kann dem Autor nur bedingt folgen. Es stimmt schon, daß in Bayern die Zahl der Anhänger des deutschen Nationalstaats größer ist als in Hessen. Aber daraus zu schließen, daß die Mehrheit der hessischen Wähler die Politik der offenen Grenzen befürwortet, die nichts anderes bedeutet als die Einwanderung von prekären Menschenmassen aus der dritten Welt in die Sozialsysteme, halte ich für falsch. Auch die Mehrheit der Hessen lehnt die Politik der offenen Grenzen und Massenmigration kategorisch ab. Schließlich gibt es auch im hessischen Landtag eine knappe bürgerliche Mehrheit von CDU, FDP und AfD. Allerdings ist die Hessen-CDU, da gebe ich dem Autor recht, deutlich linker als ihre Wähler. Auch die Hessen-CDU ist dank der Merkelschen Politik in den letzten Jahren deutlich nach links gerückt. Mit der Partei des bekennenden Konservativen Alfred Dregger, der die CDU in den 70er Jahren zu einem starken konservativen Block gemacht hat, hat sie nicht mehr viel gemein. Daß nach wie vor die Masse der konservativen Wähler die CDU wählt und nicht die AfD, hat einfach damit zu tun, daß viele CDU-Wähler die AfD noch nicht als gefestigte und stabile Partei ansehen und daher vor ihrer Wahl zurückschrecken. Trotzdem sind viele Unionswähler zur AfD gewandert, von den 11% Verlusten der CDU gingen die meisten Stimmen zur AfD. Und dieser Trend wird sich weiter fortsetzen, vor allem im Süden und Osten der Republik. Einzig im hochprekären Norden, der immer schon sehr links war und seit Jahrzehnten von Rot-Grün beherrscht wird, scheint es eine klare Mehrheit für Merkels Politik der Massenmigration zu geben. Selbst die CDU ist hier zu einem Teil der Grünen geworden bzw. hat sich ihnen ausgeliefert. Treffliche Beispiele dafür sind die Ministerpräsidenten von NRW und SH und CDU-Linksaußen und Merkelgetreuen Laschet und Günther. Ich kann mir gut vorstellen, daß sich im Norden von NRW bis SH und Berlin eine neue MultiKulti-Gegenrepublik bilden wird, die mit dem alten Deutschland, wie wir es seit Jahrzehnten kennen, nichts mehr zu tun hat.

  21. Und da reden Leute, Ost und West würden sich immer mehr angleichen.
    Das genaue Gegenteil ist der Fall!
    Der Graben zwischen Ost- und Westdeutschland wird immer tiefer und die ideologische Mauer immer höher.
    Ich persönlich merke das sehr deutlich, wenn ich mich als Ossi urlaubsbedingt mit Westdeutschen unterhalte, und es kommt zur Sprache, dass ich aus dem Osten bin. Obwohl man Politik im Gespräch weitgehend meidet, fallen schon mal Begriffe wie rechter oder brauner Osten, oder wie gut man mit den Flüchtlingen (im Westen) doch zurechtkäme.
    Dann ist meist die Unterhaltung für mich beendet.

    • Nicht der Graben zwischen Ost- und Westdeutschland wird tiefer, sondern der zwischen gesundem Menschenverstand und ideologischer Umerziehung. Ich bin als „Wessi“ heilfroh, dass es die Ossis gibt, sonst ginge es mit unserem Land noch schneller bergab …

    • Bedaure, dann treffen Sie wohl leider auf die falschen Wessis (bedauerlich übrigens, dass es zumindest sprachlich immer noch diese Ost-/Westdifferenzierung gibt).
      Zumindest ich kenne niemanden, der eine solche Haltung hat, obwohl mein Bekanntenkreis dank meines deutlich älteren Mannes fast ausschließlich aus ehemaligen 68er-Studentenrevoluzzern besteht, die ja eigentlich die Entwicklung bejubeln müssten. Das tun sie nicht.
      Zumindest in meiner näheren Umgebung sind die Leute offensichtlich aufgewacht.

  22. Ja wer spaltet denn nu die Gesellschaft bzw verfälscht den Wählerwillen, die AfD oder die Auschließeritiker?

    Wie in Europa, man glaubt nicht es mit erwachsenen Menschen zutun zu haben.

  23. Ich als AfD Anhänger möchte klarstellen, ich bezeichne die Wähler der verschiedenen linken Parteien nicht als „Vaterlandsverräter“, sondern als „Deutschlandhasser“ und „Deutschenhasser“, bzw. bezogen auf die verschiedenen anderen europäischen Länder als „Europäer-Hasser“ oder „Weißen-Hasser“.
    (Ich würde weder den Begriff „Patrioten“ noch den Begriff „Vaterland“ verwenden – auch wenn ich die Begriffe OK finde, sondern ich glaube einfach an Interessen, an meine Interessen. Und ich lebe nun mal in Deutschland und ich bin Deutscher. Und hier liegen auch meine Interessen.)
    Die große Masse ihrer Wählern sind nur einfache Mitläufer und Opportunisten oder uninformierte „Trottel“, aber diese Parteien als Ganzes sind „Deutschenhasser“.
    (Falls folgender Vergleich nicht konform ist, ihn bitte weglassen.) Genauso wie die überwiegende Anzahl der Wähler der NSDAP (die echten Nazis, die es wirklich einmal gab) keine „Judenhasser“ waren, aber die Partei als Ganzes war es.

    • Dann muß man aber konsequenterweise auch den Werdegang der DDR-Administration nach dem Mauerfall beleuchten, und zwar hinunter bis in die Stuben der einfachen Beamten. Denn alle waren dort handverlesen. Wo sind diese geblieben? Ich bin der Meinung, sie haben alle weiter ihr Geschäft betrieben, vom Kommunlbeamten bis zum Stasimitarbeiter. Keine wurde ausgewiesen oder inhaftiert. Also sind sie weiter ein Teil unserer Geselslchaft und üben entsprechend Einfluss aus. Alimentiert werden sie von der Gesellschaft und von den Unternehmen, die man aus dem SED-Vermögen hat herauslösen und verstecken hat können. Es ist da sicherlich auch kein Zufall, dass man STASI-Mitarbeiter zur Oberaufsicht des Netzes gemacht hat und politkonformen Neusprech durchzusetzen versucht.

      • Weil Sie die DDR erwähnen. Was im Nachhinein bekannt wurde, welchen Einfluß die DDR auf den politischen Werdegang in der BRD hatte: Von bestochenen Abgeordneten bei dem gescheiterten Versuch Rainer Barzel zum Bundeskanzler zu machen (d.h. die DDR legte fest, wer hier Bundeskanzler ist) bis zu den Schüssen auf Benno Ohnesorg durch einen Stasi-Mitarbeiter (und nicht durch den „faschistischen Staat“ wie die Linken behaupteten) – mit den entsprechenden Folgen für das gesellschaftliche Klima in der BRD. Und das ist nur das, was schon gekannt ist. Viele Akten sind noch unter Verschluss.

  24. Das liberal-globale Lager „basiert keineswegs nur auf der ideologischen Hegemonie …, sondern auch auf einer soliden ökonomischen Basis“. Nennen Sie die zunehmende Verarmung unseres Landes durch Schuldenhaftung in Billionenhöhe, Null-Zins-Politik, verbotene Staatsfinanzierung durch die EZB (Kauf von Anleihen in Höhe von rd. 2.600 Mrd. Euro, unser Anteil 25,6%) , unbegrenzte und uneinbringliche Überziehungskredite (Target-Salden in Höhe von fast einer Billion) usw. und den dadurch absehbaren Zusammenbruch von Investitionskraft, Altersversorgung und notwendigen Rücklagen „solide“, Herr Springer?

    • Da haben sich wohl etwas mißverstanden. ‚Solide‘ nenne ich den Umstand, daß das ‚liberal-globale‘ Lager einen starken Rückhalt in der Finanzwelt und der Industrie hat. Die deutschen Staatsschulden sind ein ganz anderes Thema.

      • Das wäre auch mal ein Thema zur ausführlichen Betrachtung. Gerade Linke und Grüne – hier liberal-global genannt – stecken mit dem Finanzkapital unter einer Decke. Die Industrie, sofern es sich nicht um Konzerne handelt, würde ich gefühlsmäßig ausnehmen. Wir machen das man am Beispiel des Siemenschefs fest:
        Er selbst stammt auch aus sehr einfachen Verhältnisssen des bayerischen Waldes. In seiner Heimat haben 25% der Menschen bei der letzten Bundestagswahl AfD gewählt. Auch bei der Bayernwahl war die AfD und die FW überdurchschnittlich, obwohl der Landkreis Cham bis Dato einer der schwärzesten in ganz Bayern war. Kaeser vertritt offen eine linksliberale Position und wettert immer wieder gegen konservative Tendenzen. Genau gegen jene Traditionen, die es den Bewohnern des Bayerischen Waldes bis heute ermöglichen unter harten Bedingungen zu überleben und ein Auskommen zu finden. Das Finanzkapital, sprich Spekulationskapital kann nur Gewinne erwirtschaften, wenn es entsprechend umgeschlagen wird. Es dient nicht der Wertschöpfung, es dient der WertschRöpfung. Hier ist der Gewinn des einen der Verlust des anderen. Nur in Zeiten der Unruhe kann man Gewinn daraus erzielen. Man kauft in der Zeit der allg. Verunsicherung oder Notlagen unter Wert ein und verscherbelt in Einzelteilen zu einem höheren Preis. In Amerika gibt es zwei bekannte Verteter von Investoren: Zum einen Warren Buffet. Buffet investiert in Unternehmen, die Werte schaffen, die für die Zukunft eine solide Entwicklung erwarten lassen. Er ist ein Investor, der Wohlstand schafft, bzw. das Kapital dazu zur Verfügung stellt, um anderen Einkommen zu ermöglichen. Sicher nicht selbstlos, aber die Erträge, die er erwirtschaftet, fließen wieder zurück und suchen neue Menschen, die das Risiko eines Unternehmens auf sich nehmen.
        Das andere Beispiel ist George Soros. Soros hat anfangs der Neunziger sein Kapital dazu genutzt, die itl. Lira von 1 DM für 1000 Lire auf ca 80 Pfennige für 100 Lire zu drücken. Gleichzeitig schnellten die Zins rauf bis auf 17 Prozent für die Staatsanleihen. Nach einem halben JAhr hat sich die wieder normalisert. Er hat abwärts verdient und aufwärts. Aufwärts war ich dabei und konnte innerhalb eines halben Jahres ca 50% auf das eingesetze Kapital erwirtschaften. Dieses Anlageverhalten kann man verfolgen bis in die heutige Zeit: Es werden Unruhen verursacht, in deren Gefolge man seinen Reibach macht. Geld wird eingesetzt, nicht um Werte zu schaffen, sondern dazu, andere um die Früchte ihrer Arbeit zu bringen. Man investiert in Ukraine und forciert den Zugang zur EU, um über Nacht seine Werte zu verdoppeln. Auf der Strecke blieben die Menschen dort, ebenso wie in Tunesien, Libyen oder Ägypten. Die Menschen in Griechenland leiden Ebenso, wie die in Spanien oder Portugal. Und es müssen Menschen sterben auf dem Weg von Honduras über Mexiko in die USA. Liberal-Global ist nichts anderes als exzessiver Manchesterkapitalismus, gepimpert von destruktiven Kräften und unterstützt durch unsere Grünlinken. Hier wird das Geld genutzt, um Ideologien durchzusetzen.
        Kaeser übrigens investiert in seine Heimat: ostbayerische Waldgebiete! Bleibt für ihn nur zu hoffen, dass ihn das Pendant von Soros in Ruhe lässt: Der Borkenkäfer! Wo der hinkommt, bleiben nur kahle Landschaften.

  25. Das hört sich alles irgendwie richtig und doch so seltsam blutleer an! Wie unsere Politiker, scheint auch der Autor nicht sonderlich an die Wähler zu denken. Alles kann ganz schnell Makulatur werden, treten die Effekte der liberal-globalen Politik erst mal mit Vehemenz zu Tage. Diesel? Auto? Abgeschafft! Und ein Viertel unserer Arbeitsplätze gleich mit! Strom? Wird aus Helligkeit und Luft gemacht. Wenn Sonne und Wind es wollen! Dunkelflaute für alle! Religionsfreiheit? Bereicherung in bunt – inshallah! Und Lies! Erstens kommt es anders und zweitens … oft auch schneller!

    • ..manchmal aber auch langsamer. Wir werden sehen.

      • Ich glaube nicht, Herr Springer, dass wir noch Zeit für Langsamkeit haben. In keiner Hinsicht.

  26. Wir haben eine Zweiteilung Europas hinsichtlich global-liberal und konservativ-national. Der Riss geht von Nord nach Süd mitten durch Deutschland. Aus dieser Sicht gehören die östlichen Bundesländer zuzüglich Bayern zu Osteuropa, sowie Österreich, das mittlerweile ebenfalls nach Osten tendiert. Deutschland bleibt weiterhin ein geteiltes Land.

  27. Gute und unaufgeregte Analyse. Es klingt alles nach dauerhafter Spaltung. Deutschland als Ganzes ist ein Auslaufmodell. Es wird längerfristig Separationsbestrebungen geben, eine Entwicklung, die ich begrüßen würde. Ich halte das wiedervereinigte Deutschland für die größte Gefahr Europas und des Westens überhaupt.

  28. Wer sich bezüglich der finanziellen und gesellschaftlichen Kosten der illegalen merkelschen Immigration belügen lässt, der wählt Grün. Vom dadurch entstandenen blutigen Kollateralschaden der Opfer fange ich erst gar nicht an.

    Wer sich bezüglich der finanziellen und ökologischen Kosten der „Energiewende“ belügen lässt, der wählt Grün

    Wer sich bezüglich des Euros und den damit eingegangen finanziellen Verpflichtungen belügen lässt, der wählt CDU/SPD/Grün

    Wer noch immer glaubt den Klimawandel durch Verzicht und Deindustrialisierung Deutschlands aufhalten zu können, der wählt Grün

    Wer noch immer glaubt, der „Kampf gegen Rechts“ ist notwendig, da das dritte Reich bereits vor der Tür steht, der wählt Grün.

    Wer noch immer glaubt, die armen Palästinenser werden von Israel unterdrückt, der wählt Grün

    Wer noch immer glaubt, Islam heißt Friede und das das nur eine Religion sei und keine aggressive Gesellschaftsform, die unsere Lebensweise zutiefst ablehnt, der wählt Grün.

    Diese Wählerschaft wird leider erst aufwachen, wenn der Wolf vor der Türe steht, wenn sie persönlich Abstriche hinnehmen müssen. Aber dann werden sie in lautes Wehklagen ausbrechen und von nichts gewusst haben wollen und nichts dafür gekonnt zu haben.

    Es ist absehbar, dass sich Geschichte doch wiederholt.

    • Die Grünen werden nicht ohne Grund „Wohlfühlpartei“ genannt.
      Irgendwann ist das Wohlfühlen beendet. Spätestens dann, wenn die Zinsen erhöht werden. Oder die Industrie nicht mehr so läuft (ca. 70 % der Arbeitsplätze in NRW könnten von PCs erledigt werden).
      usw.

    • Gestern ein Bericht über einige Schulen in Birmingham: Weihnachtsfeier abgeschafft, Geschlechter getrennt unterrichtet, alle Mädchen mit Kopftuch. Schritt für Schritt, für Schritt, für Schritt….
      Und die grüne Dumme weiß noch gar nicht, dass sie in zehn Jahren nur noch Viertfrau werden kann – vorzugsweise von einem konvertierten Rechten!

  29. Ich halte die Bezeichnung „liberal“ in Zusammenhang mit den Grünen oder auch den Befürwortern der Merkelschen Migrationspolitik für völlig deplaziert. Der Umgang mit den Trägern anderer Prämissen rechtfertigt eher die Einordnung sls „faschistisch“.

  30. Die Klassifizierung der Patrioten als (Klein-) Bürger weise ich zurück. Eher ist es umgekehrt, vor allem bei den staatsnahen Beschäftigen, die grün wählen, und die schon aufgund des begrenzten Staatsgehalts mindestens finanziell nicht dem Großbürgertum zuzuordnen sind.

    Umgekehrt wird die AfD von sehr vielen Familienunternehmern und Selbständigen und Freiberuflern unterstützt. Anders wären auch die enormen Spendenaufkommen zu Beginn der Partei nicht möglich gewesen. Auch diese, finanziell wie akademisch dem Großbürgertum zuzuordnenden Personen, leben aber nicht in „gated communities“, und wollen dies auch auch in Zukunft nicht, sondern auch sie haben Kinder und Enkelkinder, die auf ganz normale staatliche oder konfessionelle Gymnasien und Schulen gehen und sich frei im öffentlichen Raum bewegen, und dies auch wollen. Man kann sich das als Unternehmer für seine Familie auch nur so wünschen, selbst wenn man Tochtergesellschaften in China, den USA und sontswo führt und internationales Geschäft betreibt. Deswegen sind Grenzschutz und Freihandel auch kein Widerspruch, im Gegenteil. „free movement of goods“ funktioniert auch wunderbar ohne „free movement of workers“, von Asylanten ganz zu Schweigen.

    • Soziologisch setzt sich das (Klein-)Bürgertum aus verschiedenen gesellschaftlichen (Berufs-)Gruppen zusammen. Zu ihnen gehören unter anderem auch grün wählende Staatsbedienstete, nicht zuletzt auch Beamte, wie aber auch die von Ihnen erwähnten AfD-wählenden Selbständigen und Freiberufler. Von letzteren wählen viele nicht nur AfD, sondern auch grün, nicht zuletzt aus dem wachsenden Sektor der Produzenten erneuerbarer Energien. In Baden-Württemberg sind die Grünen mittlerweile bei diesen Wählerschichten genauso gut verankert wie die CDU und weit besser verankert als die FDP.
      Deswegen: die Polarisierung geht quer durch das (Klein-)Bürgertum. Die einen wandern Richtung liberal-global, die anderen Richtung konservativ-national. Das ist neu und hat es so in der Geschichte der BRD noch nicht gegeben. Sichtbar wird dies u.a. auch daran, daß der Streit über Merkels Flüchtlingspolitik ganze Familien, nicht zuletzt im (Klein-)Bürgertum spaltet.

      • Ein Grund scheint dabei zu sein, dass ja ein Teil dieses Unternehmertums mobil ist. Wer Anteile an der Photovoltaik- oder Windstromerzeugung besitzt, in Miete wohnt und einen Beruf hat, den er freiberuflich unabhängig vom Wohnort ausüben kann, der ist mobil. Er oder seine Kinder wechseln den Wohnort oder Staat, wenn es zu doll wird, seine Sicherheit ist die Mobilitätsgarantie ohne Grenzen. Dem steht gegnüber der Unternehmer, Selbstständige oder Freiberufler, der aufgrund seiner Investitionen oder Berufswahl ortsgebunden ist. Der natürlich wird zusehen, dass sein Umfeld so bleibt oder sich so entwickelt, dass er und seine Familie nicht plötzlich hinten runterfallen. Veränderungen scheuen diese Menschen nicht, was sie scheuen sind Unsicherheit und Chaos. Nicht vergessen werden sollte auch, dass unternehmerisches Risiko vor allem erst dann lukrativ wird, wenn es über Generationen andauert! So bleibt ein Siemenschef trotz seiner Stellung letztendlich ein Angestellter. Wo seine Kinder einmal stehen werden lässt sich aus der Stellung der Vaters schlussendlich nicht ableiten. Wobei ein erfolgreicher Unternehmer auch nicht immer auf kompetente Nachfolger aus der eingenen Familie rechnen können. Auch hier gibt es Beispiele genug.
        Betrachtet man z.B. die Sippe De Maiziere so können auch Verwaltungsbedienstete erfolgreich über Generationen tätig sein und ihre Stellungen ausbauen. Solche langlebigen Familiendynastien sind vorteilhaft für einen Staat und die Gesellschaft. Voraussetzung dafür sind aber Fleiß, Disziplin, Ehrgeiz aber auch Bodenständigkeit, Verantwortung und ein Gespür dafür, unterscheiden zu können, was notwendig, und was Ideologie ist. Zu gut Deutsch: Die Erziehung ist grundlegend für einen Erfolg, sowohl familiär, als auch gesellschaftlich!
        Aus dieser Sicht heraus ist es völlig pille palle, wie die gesellschaftliche Einordnung erfolgt, sie ist heutzutage eh nicht mehr relevant, den bunt sind inzwischen nicht nur mehr die Volksgruppen, sondern auch die Parlamente und die sozialen Schichten.

  31. Danke für diese Analyse! Ich denke, das parteipolitische Gezerre wird in den nächsten Jahren tatsächlich dazu führen, dass das Land die letzte Reserven verbraucht. Alles vor dem Hintergrund eines zerfallenden Staates.

    Ich würde es vergleichen mit einem Schiff, dass so lange am Kai anliegt, bis die Mannschaft sich einig ist, wohin man fahren will. Und in dieser Zeit kommen immer mehr Passagiere an. Viel mehr als es von Konstrukteuren geplant war.

    Insofern ist es egal, wer das Ganze Jahre später steuern soll. Das Ding wird stehen bleiben bzw. versinken.

    • Da haben sich mich etwas mißverstanden. Die Neusortierung politischer Landschaften ist zwar nichts Alltägliches, findet in der Geschichte aber immer mal wieder statt. Das ist kein Grund, den ‚Untergang des Abendlandes‘ oder auch nur Deutschlands zu befürchten. Wir erleben z.Z. die Korrektur eines übertriebenen Globalismus und Neo-Liberalismus, was kein Grund zur Panikmache ist. Weder seitens der ‚Globalisten‘ noch seitens der ‚Nationalisten‘.

  32. Wer Global will, der will einen Einheitsbrei…der will den Standortwettbewerb und somit den Wettkampf um die beste Lösung = Fortschritt der Völker abschaffen. Globalisierung steht für Diktatur..für ein Sozialistisches System einer Monotonie als für stillstand, Rückschritt und eine Welt des Mangel und der Armut….die Vielfalt…der Wettbewerb…und somit der Fortschritt wird in der Welt der Globalisten nicht mehr stattfinden…das ist ein FAKTUM des Verstand und der Vernunft = der Realität. Global heißt Diktat…heißt Ideologie = UNfREI = Tod jedes Fortschritt und wirtschaftlichen Denken/Investition.
    Für die Globalisten wie für die Grünen kommt der Strom aus der Steckdose und das Geld aus dem Automaten…was sich dahinter jedoch abspielen muss…welcher Wettbewerb dahinter wirkt…das verstehen weder die Grünen noch die Globalisten…die wollen das auch nicht verstehen…das Leistungsprinzip einer freien Markt-Gesellschaft/Wirtschaft!

    • Na ja. Wir leben alle zur Zeit nicht so schlecht von den globalen Märkten, in die unsere Unternehmen exportieren. Die (real-)sozialistische Wirtschaft war außerdem alles andere als ‚global‘. Die Länder des Sowjetimperiums hatten meist so gut wie nichts zu exportieren, da es noch nicht einmal für die eigene Bevölkerung reichte.

      • Was soll das für ein Export Gewinn sein, der auf Kosten von uns Sparern, Steuerzahler, Rentnern und Sozialversicherungspflichtigen basiert ..also ein Gewinn der uns die Zukunft kostet .der uns in eine Mangel und Armutsgesellschaft führt… Target II Salden die nichts anders Aussagen, das wir Deutsche den Export selbst finanzieren/bezahlen…1 Billionen Euro Mittlerweile! Tendenz weiter steigenden

  33. Für die National-Konservativen gibt es keinen Grund ihre Meinung zu ändern. Das sieht bei den Liberal-Globalististen anders aus. Die erste Bandenvergewaltigung klärt meist den Nebel im Kopf.

  34. Phantastisch. Habe noch nie eine derart überzeugende (Kurz-) Analyse der katuellen politischen Lage gelesen, noch dazu in einer für jedermann verständlichen Sprache. Respekt. Wer für diese Umwälzungen die Hauptverantwortliche ist, dürfte klar sein – den Namen dieser Person will ich gar nicht mehr aussprechen. Hochnotpeinlicher Atomausstieg, Migrationspolitik und sonstiges ‚weit nach Links Gerutsche‘ haben die CDU – unter kräftiger Mithilfe der grün-linken mainstream-Presse – in ein undefinierbares, schwammiges Nichts verwandelt und die Grünen weit nach oben gepusht. Es gibt heutzutage jede Menge Leute, die beklatschen minutenlang ihren eigenen Untergang. Die CDU gehört eindeutig in diese Gruppe.

  35. Nachdem, ausweislich Ihres Kommentars, offensichtlich konservatives Bürgertum nicht ohne ein vorangestelltes „Klein-“ zu haben ist, würde mich Ihre Definition dieses Begriffes interessieren, ebenso, warum sie ihn hier verwenden. Die einschlägigen Worterklärungen sind mir bekannt – das macht es nur noch spannender …

    • Das „Klein“ habe ich dem Begriff Bürgertum vorangestellt, um die Kernwählerschaften der Grünen auf der einen und der AfD auf der anderen Seite von derjenigen der CDU abzugrenzen, deren Kernwählerschaft sich auch stark aus dem (Groß-)Bürgertum rekrutiert. Da es sich bei allen drei Parteien vorwiegend um bürgerliche Wählergruppen handelt, sind die Grenzen fließend und auch nicht immer eindeutig.

  36. Die Polarisierung ist ein ‚Albtraum auf Gegenseitigkeit‘. Mir scheint aber, dass das liberal-globalistische Lager in höherem Masse an inneren Widersprüchen und Lebenslügen leidet als das National-Konservative. Schon für die Linkspartei ist die ungeregelte Masseneinwanderung von Geringqualifizierten der Dauerkonflikt mit der eigenen Klientel. Ihre wirtschafts- und verteilungspolitischen Vorstellungen, frei nach dem Helden Hugo -Chavez, haben auch immer weniger Glaubwürdigkeit, weshalb sich am linken Rand die Antifa weiter radikalisiert. Die Grünen können zwar wortreich behaupten dass ‚der Strom aus der Steckdose‘ kommt, sie können aber weder den steigenden CO-2-Ausstoss verhindern, noch auf das Saudi-arabische Öl verzichten. Am Ende werden die Wähler nicht ausschliesslich nach Wohlgefühl entscheiden, sondern effektive Politik- und Verwaltungsleistung fordern und bei Wahlen beurteilen. Nicht nur in D wird über kurz oder lang die national-liberale-konservative Seite dominieren. Das ewige Durcheinander links der Mitte ist für die Mehrheit unerträglich.

  37. Ich teile Ihre Auffassung, dass sich das zukünftige Parteiensystem – wie die Bevölkerung – in zwei Lager spalten wird. Ich nannte die Lager an anderer Stelle hier schon dogmatische Globalisten und konservative Nationalisten. Für bei Lager beginnt jetzt schon der Kampf um die Begriffe. Dass Sie jetzt, Herr Springer, die Globalisten „Liberal-Globale“ nennen, zeigt, wo Sie selbst stehen.
    Damit die Leute gegen ihre eigenen Interessen votieren, ist dogmatische Ideologie nötig. Da ist nichts mit Liberalität. Friedlicher Interessensausgleich ist nur auf dem Boden souveräner Nationalität möglich. Der liberale Freistaat Bayern hat es vorgemacht. Und die liberale BRD – BISHER – auch. Globalismus ohne Demokratie bedeutet Sozialismus.

    • Treffende begriffliche Beschreibungen neuen Pole/Lager sind zur Zeit schwierig, da vieles in Bewegung ist und sich bisherige Richtungen neu orientieren und sortieren. Außerdem sich alle gebräuchlichen Adjektive/Prädikate mit bestimmten Bedeutungen belegt, was die Sache auch nicht einfacher macht. Zum von mir verwendeten Prädikat ‚liberal‘ nur so viel: der ‚Globalismus‘ ist wirtschaftspolitisch notgedrungen liberal, da es ihm um den möglichst ungehinderten weltweiten Austausch von Waren, nicht zuletzt der ‚Ware Arbeitskraft‘ (Karl Marx) geht.

  38. Definition von liberal nach Duden: dem Einzelnen wenige Einschränkungen auferlegend, die Selbstverantwortung des Individuums unterstützend; freiheitlich

    Und jetzt denken wir mal scharf nach, inwiefern Grüne und co liberal sein könnten. Hmmmm….

    • Da trifft der Duden den Sachverhalt nur zum Teil. ‚Liberal‘ bedeutet auch immer Freihandel, sei es von Waren oder auch von Arbeitskräften.

  39. Nach Chemnitz und Freiburg kommt jetzt die nächste Meldung aus München…immer mehr Fälle und immer schneller rollt die Gewalt und Vergewaltigungslawine über die Deutsche Gesellschaft…https://www.merkur.de/lokales/muenchen/stadt-muenchen/muenchen-ort29098/muenchen-maedchen-von-sechs-maennern-in-wohnungen-vergewaltigt-15-jaehrige-aeussert-schlimme-vorwuerfe-10411636.html

    Grün will diese Lawine, Grün will die Energiewende, Grüne will den EURO und EU, Grün will die NGOs der EU und UN…der grenzenlosen Profitgier der Globalen Wirtschafts- Spekulations- und Finanzmafia! Grün will die Natur und Umwelt vernichten…mit Windmühlen und Photvoltaik zubetonieren….Grün sind die Vernichtung von Gesellschaft…ist Chaos, Gewalt und Willkür! Ist RAF, SA und Antifa!

  40. Diese politische und soziologische Kurzsichtigkeit, geprägt von Hypermoral, falsch verstandener Weltoffenheit und/oder monetärem Egoismus, wird allen, also auch den liberal-globalen Wählern noch auf die Füße fallen. Denn mit Heerscharen von mindergebildeten Zuwanderern in das deutsche Sozialsystem, welches spätestens in der nächsten Rezession zusammenbrechen wird, wird weder der bereits sinkende allgemeine Wohlstand noch die Sicherheit im Lande gewährleistet werden können. Zudem stellt sich die Frage, wie lange noch die Rechtsordnung, wie wir sie kennen und schätzen, gegenüber sich zunehmend verstärkenden Forderungen einer schnell wachsenden Schicht von islamischen Gläubigen wird standhalten können.

  41. Ich kann rechnen, und die Ideologie ist mir zunächst einmal vollkommen wurscht wenn es darum geht, dass ich weder Merkels Migrationspolitik noch den Öko-Murks der Grünen mit meinen Steuergeldern und sonstigen Abgaben bezahlen will.

  42. Dies bedeutet übrigens, daß anscheinend rund 2,38 Millionen eher für Merkel und 6,84 Millionen Wahlberechtigte eher gegen Merkel in diesem Zusammenhang gestimmt haben.Doch wohl recht eindeutig!

    • Wie kommen sie auf diese Zahlen ? Im derzeitigen Bundestag würde ich grob die CDU-,SPD- und Grünen-Wähler zum ‚liberal-globalen‘ Lager zählen. Das sind mehr als 50 Prozent der Wähler.

  43. Also abwarten und Daumen drücken dass sich nach der Europawahl alle EU-kritischen Fraktionen – egal ob links oder rechts – unter dem Minimalkonsens zusammenschließen, die EU in seiner jetzigen Form endgültig abzuwickeln.
    Was eine solche Entwicklung dann für Auswirkungen auf die Pro-EU-Fraktionen vor allem auch in Deutschland haben wird… bleibt abzuwarten, die Befürchtungen diesbezüglich bei den „Altparteien“ muss jedenfalls riesig sein… es könnte ihr Ende bedeuten.

  44. Das ist ein löblicher Versuch die wirre Lage auf einfache Begriffe herunter zu brechen. Aber es stimmt nicht überein mit meiner unmittelbaren Beobachtung:

    Weder ich noch meine Freunde sind „national-konservativ“, aber dennoch vehement gegen offene Grenzen für jedes A…loch das hier aufschlägt und „A..syl“ sagt.

    Das ist schlicht Folge der Einsicht in die Schädlichkeit dieser Politik die seit 2015 alles dominiert.
    Es hat für mich zu tun mit der Wahrnehmung von Wirklichkeit, Interpretation von Daten. Es gibt eben viele die meinen dass die Faktenlage so sei dass Afghanen hier nicht gewalttätiger und übergriffiger seien als die Einheimischen, und ebenso arbeits- und anpassungsbereit. Sie sehen einfach keine nennenswerten Probleme, und daher ist der Widerstand für sie rassistisch, eben extrem national-konservativ.

    Natürlich gibt es auch die beinharten Ideologen beider Lager. Aber das Entscheidende ist die Wahrnehmung und richtige Interpretation von Fakten. Da hapert es, und da geht noch was. Zumindest war es bei mir so und meinem Umfeld.
    Ich war auch ein klassischer Multikulti, und habe erst durch viel Beschäftigung mit der Realität, auch z.B. durch persönliche Erfahrung der Islamisierung in Indonesien, die Probleme erkannt.

  45. Zuerst hätte ich bitte die Definition liberal-global geklärt.
    Wenn es bedeutet, die Werte die Europa und auch die USA, Teile Südamerikas auch Japans ursächlich tragen bin ich liberal global. Wenn es bedeutet Werte die in Saudi Arabien, Iran oder in anderen diktarorischen despotischen islamischen Staaten liberal gegenüber eingestellt zu sein dann bin ich Nationalist genug um zu sagen, mögen diese Bürger in ihren Ländern leben wie sie wollen, hier in meinem Land will ich das nicht. Mögen die Firmen Geschäfte machen und in den jeweiligen Ländern nationale Gepflogenheiten respektieren, deren Gepflogenheiten müssen im Umkehrschluss nicht bei uns Einzug halten.

    • Die von mir verwendeten Bezeichnungen ‚liberal-global‘ und ‚konservativ-national‘ beziehen sich vorwiegend auf die Frage, wie sich die beiden Lager wirtschafts- und arbeitsmarktpolitisch wie auch identitätspolitisch verorten. ‚Liberal-global‘ meint insofern: Freihandel nicht nur auf den Produkt-, sondern auch auf weltweiten Arbeitsmärkten einschließlich Multi-Kulti; ‚konservativ-national‘ dagegen: Schutz nationaler Produkt-, vor allem aber nationaler Arbeitsmärkte mit Bewahrung der nationalen Leitkultur.

  46. „Konservativ-national gegen liberal-global“

    Ein von Ihnen angesprochenes Kernproblem ist, dass die bürgerliche Mitte ausblutet. Sie wird durch die politische Polarisierung der einschlägigen Parteien (! und auch Medien) gezwungen, sich zwischen (überspitzt gesagt) Polen/Extremen zu entscheiden – wobei die linkere Seite die „Mitte der Gesellschaft“ gern als neu-rechts definiert/diffamiert (EU- und globalisierungskritisch) in der Hoffnung, die könne, weil sie ja ungern rechts genannt werden will, nach links schwenken. Die Amadeu Antonio Stiftung als ein Träger von Demokratie leben! z. B. wird ja nicht müde, die so genannte Mitte der Gesellschaft als rassistisch hinzustellen und damit Objekt ihrer Erziehungsbemühungen (Gesine Schwan als Zeugin auf der Website der Stiftung: „Und ist Rassismus kein Problem in vermeintlichen ‚extremen Rändern“ mehr, sondern

    in der Mitte der Gesellschaft angekommen“).

    Was fehlt, ist eine selbstbewusste Gruppierung, die der Migration sachlich-kritisch gegenübersteht und liberal-konservative Werte vertritt. Die WerteUnion der CDU scheint mir dafür nicht ungeeignet, nur dass sie es nicht wirklich schafft, zum Beispiel mit aggressiverer Pressearbeit sich in der Öffentlichkeit zu profilieren.

  47. EINE FOLGERICHTIGE ENTWICKLUNG
    Es macht keinen Sinn, ein Land unter viel Mühe wieder zu vereinigen, an einem Nationalfeiertag dieser Wiedervereinigung zu gedenken, Sonntagsreden dazu zu halten, nur um dann dieses Land zu schlachten. Da muss man die Dinge gar nicht „nationalistisch“ sehen-Deutschland ist eine über Jahrhunderte gewachsene, volkswirtschaftliche, aber auch kulturelle Einheit, die ihren Bürgern Schutz, Sicherheit aber auch ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und Identität vermitteln soll. Man kann auch „weltoffen“ sein, ohne sich selbst zu entleiben, ohne an dem Ast zu sägen auf dem wir sitzen. Und genau Letzteres ist jetzt über viele Jahre regelrecht zelebriert und geradezu zur Staatsdoktrin gemacht worden. Du kommst am heimischen Herd an, wenn du ihn vorher zerstörst-so die abstruse Logik der Deutschlandhasser.

    Neue Impulse für unser Land können ausschließlich vom Osten ausgehen. Es gibt dafür mehrere Gründe:
    -in der DDR gab es zwar eine Stasi, aber keine 68-er. Ich wage mal die kühne These, dass die Stasi hier in Westdeutschland mehr kaputt gemacht hat als in der DDR selbst (wo wahrscheinlich die Mehrzahl der Leute eine Abneigung gegen sie hatten und im Grunde immer eher konservativ waren): über die Beeinflussung (und wohl auch unter-der-Hand-Finanzierung) von linksextremen Studentengruppierungen an den Universitäten hat man versucht, die westdeutsche Gesellschaft zu zersetzen. Wenn man sich unser linskverrutschtes, vollkommen ruiniertes Schulsystem ansieht (wo die Lehrerschaft ungehindert linksgrün indoktriniert wie am Fließband), so muss man sagen: es ist mit Zeitabstand gelungen. In unseren „Schulen“ herrschen unhaltbare Zustände, es wird nicht mehr unterrichtet, nur noch politisiert, ein 80-Millionen Volk ist trotz teurer Bildungseinrichtungen nicht mehr in der Lage, seinen Fachkräftemangel zu decken.
    -die „Grünen“ sind eine Wohlstandserscheinung, zumeist urban geprägte Schickimickis, die sich durch Aufsetzen eines mit viel Geschrei und Ökopharisäertamtam aufgesetzten Ökoheiligenscheins ein Naturburschenimage zu geben versuchen. Und das, obwohl niemand naturferner ist als sie. Aus begreiflichen Gründen war die Anzahl solcher Wohlstandserscheinungen in der DDR überschaubar. Übergroßer Wohlstand und enthemmter Konsum führen immer in die Dekadenz. Von all dem blieb die DDR verschont, die Grundversorgung war gewährleistet, aber viel mehr eben nicht. Es gab keinen Konsumterror und daher auch nicht die Dekadenz, die sich hier in Westdeutschland vor allem in den Städten entwickelt hat.
    -in Westdeutschland haben sich über die Jahre unmerklich viele Fehlentwicklungen zementiert-die Zerrüttung des Schulsystems ist nur eine davon. Die verlogene Altruismus-Pseudomoral, das ganze unerträgliche „virtue signalling“, das damit verbundene Schlechtmachen des eigenen Landes, auch all das sind letzten Endes Wohlstandserscheinungen, die es im Osten nicht gab.

    All das sage ich als Wessi, der zu keinem Zeitpunkt ein Verfechter der DDR war, der aber erkannt hat, dass man im Osten bestimmte Geisteshaltungen, Überzeugungen und Eigenschaften konserviert hat, die uns in den nächsten Jahren nicht nur sehr nützlich sein, sondern uns den Hals retten können.
    Wir brauchen eine neue Wende, ein weg vom Selbstzerstörungskurs und hin zur Erhaltung, Stabilisierung und Weiterentwicklung unseres Landes, unserer Kultur. Wir haben nicht nur eine Verpflichtung gegenüber all jenen Geistesgrößen, die uns all dies hinterlassen haben, wir müssen es auch in die Zukunft transportieren. Für mich persönlich sind in erster Linie die Gegenwart und unmittelbare Zukunft wichtig. Unser Land ist akut bedroht, es gibt viel zu tun um aus der Dekadenz resultierende Fehlentwicklungen zurück zu drehen-die Wessis sind überwiegend desorientiert, überdreht und haben den Faden verloren.

    Es müssen eine Menge Dinge richtig gestellt und reformiert werden-und da zähle ich auf unsere Landsleute im Osten, der jetzt unglaublich erblüht ist. Ich war vor ein paar Wochen nach 19 Jahren zum ersten mal wieder dort und sprachlos wie toll alles mittlerweile dort ist. SO hat Deutschland zu sein, nicht charakterlich-moralisch und auch materiell verrottet, wie es sich im globalisierten Westdeutschland mehr und mehr abzeichnet.

    Es sieht schlimm aus, aber der Osten kann uns vielleicht noch retten.

    • „Deutschland ist eine über Jahrhunderte gewachsene, volkswirtschaftliche, aber auch kulturelle Einheit“, na ja, Beginn 1871 und bis das EIN Staat war, dauerte …

      • Na ja, das „Heilige römische Reich deutscher Nation“ bis zu seiner Auflösung in der napoleonischen Epoche war schon eine Art von Nation mit der Wahl des Kaisers als Staatsoberhaupt durch die deutschen Kurfürsten, allerdings waren die Subjekte dieses Gebildes so stark unabhängig und souverän, dass sie sogar Kriege gegen einander führen konnten, ähnlich wie die Japaner zur Zeit des Shogunats und relativer oder tatsächlicher Machtlosigkeit des japanischen Tenos.

    • So ähnlich stelle ich mir die „Ruck-Rede“ eines Bundespräsidenten vor! Bravo!

  48. Links-Globalismus versus Konservativer Regionalismus wäre mein Vorschlag für diese Dichotomie.
    Einen extremeren Keil kann man in keine Gesellschaft schlagen, einen aggressiveren Spaltpilz kann man nicht säen.
    Die Rißbildungen in der zuvor homogen-friedlichen Gesellschaft verzweigen sich zudem. Es entsteht ein Stellungskrieg zwischen unzähligen absolut(!) unvereinbaren Positionen.
    Und der Konflikt wird geschürt, wird mit Turbolader angeheizt, wenn man Antifa-Prügeltruppen auf friedliche Demonstranten hetzt, die einfach das tägliche Gruppenvergewaltigen ihrer Töchter nicht mehr aushalten, es nicht länger hinnehmen wollen, die Rechtsstaatlichkeit einfordern, wo der Staat zynisch grinsend und wohlwollend dem permanenten Rechtsbruch, der ubiquitären Gewalt zusieht.
    Die Deutschen sollen gezwungen werden, schweigend und mit gesenktem Kopf zuzusehen, wie die neuen Herren des Landes ihre Töchter systematisch „zureiten“. Der Konflikt, die Qual der gefühlten Erniedrigung bei staatlich erzwungener Ohnmacht, unter Androhung von Antifa-Gewalt, soll sie psychisch zerstören, ihren Lebenswillen brechen.
    Diese Vorgänge befinden sich derzeit noch im Frühstadium, wir erleben das Vorspiel zu einem Exzess, der durch den Compact Of Migration bei gleichzeitiger Verschiebung der Macht Richtung Links-Grün flächendeckend und mit unvorstellbarer Grausamkeit zum Ausbruch kommen wird.
    Die Politik trifft Vorsorge, will durch immer fanatischere Spaltungsschübe sicherstellen, dass – wenn es ernst wird – die gespaltenen Teile der Deutschen aufeinander einschlagen, nicht gemeinsam auf die Täter und Verursacher.
    Wie kann es zu einer derartigen Perfidität im Namen kranker Ideologie kommen?
    Jeder Gewaltausbruch gegen deutsche Frauen wird mit frenetisch-hysterischen Demonstrationen für „mehr Buntheit“ und noch mehr unkontrollierte Einwanderung beantwortet, auf die Mahner, die Verkünder der Missstände wird jedoch eingehackt, wird Hexenjagd gemacht.
    Man könnte glauben, die heutigen Linken wollten ihre Vorfahren, die im Sportpalast während die Einschläge immer näher kamen, Jaaaa!! zum totalen Krieg geschrien haben, rehabilitieren, indem sie sich heute genauso verhalten. So wird diese so paradoxe wie tödliche Massenhysterie ex post normalisiert und legitimiert.
    Man fühlt sich dann besser, ist befreit von der Pein vergangener Fehler. Dieselben Fehler NICHT erneut zu begehen, wäre zu unbequem oder gar unmöglich, da der Weg dahin durch Denkverbote und jahrzehntelange psychische Konditionierung verbaut ist.
    Deutschland gehört auf die Couch, benötigt Psychotherapie – bei einem Psychologen, der keinen weiteren Missbrauch an seinem Patienten begeht.

  49. Was ist denn liberal-global? Sind das Liberale und Linke in einem Lager?

    • In der Frage des Zugangs zum deutschen Arbeitsmarkt vertreten die ‚linken‘ Parteien in Deutschland, allen voran die Partei DIE LINKE in der Tat eine ultra-liberale Position der ‚offenen Grenzen‘ für alle Benachteiligten dieser Welt. Wagenknecht und Lafontaine kämpfen schon seit längerem gegen diesen Liberalismus im eigenen Lager.

  50. Zutreffende Analyse der Kräfteverhältnisse der beiden politischen Lager. Diese Aufteilung ist auch auf europäischer Ebene zwischen den Mitgliedsstaaten der EU zu beobachten, wo allerdings die Globalisten entscheidende Schwächen zeigen, da bereits eine nicht unbedeutende Anzahl von Regierungen, dem globalistischen Lager nicht mehr zugerechnet werden kann. Im übrigen Eintreten für Freihandel bedeutet noch nicht eine automatische Zuordnung zum globalistischen Lager. Da gibt es noch einige Abstufungen und Modifikationen. Freihandel in Europa wird zumindest in Deutschland wohl von keiner Partei in Frage gestellt. Auch nicht von der AfD.

    • Da haben sie recht. Es geht im wesentlichen um die Einschränkung des Freihandels bei der ‚Ware Arbeitskraft‘.

      • Vielleicht ist das der Punkt: Sie verbinden konservativ-national mit der Einschränkung des Freihandels bei der ‚Ware Arbeitskraft‘.
        Ich persönlich setze ‚Ware‘ gleich etwas, das man besitzt, anschafft oder herstellt, um es möglichst erfolgreich -ideell oder materiell – weiter zu verwenden.
        Vor diesem Hintergrund kann ich mich nicht erinnern, dass hierzu aus dem konservativ-nationalen Lager etwas ernstzunehmend Anderes gehört zu haben.
        Hat man allerdings beim Einkauf oder der Herstellung Fehler dergestalt gemacht, dass die Ware absehbar und in vertretbarem Zeitrahmen wohl kein ‚Bringer‘ wird, so sollte es erlaubt, nein geboten sein die ursprünglichen Strategien anzupassen.

        Das liberal-globale Lager verweigert jedoch sich selbst und, schlimmer noch allen Anderen, auch nur den Ansatz eines Nachdenkens darüber, im Sinne eines (ideologisch?) notwendigen Kampfes gegen die Konservativ-Nationalen.
        Vielmehr schaffen sie daraufhin noch mehr davon an, bzw. verwenden noch mehr Ressourcen auf die Produktion. Der (zweifelhafte?) Erfolg daraus kann demnach nur ideeller Natur sein, wobei dieser Erfolg dann von beiden Lagern finanziert werden darf, aber letztendlich nur den Einen dient. DAS ist ein wahrer Erfolg!

        Ich kann diese Haltung beim besten Willen nicht als liberal bezeichnen. Entschuldigung, aber ein bisschen Selbsterhaltungstrieb darf sein, um sich den Liberalismus überhaupt leisten zu können. Ansonsten, Kalkutta, eben…

        Und ja, ich glaube an die Demokratie – stellt einfach nur den Rechtsstaat wieder her. Wer weiß, wie viele Extrempositionen sich dann in Luft auflösen würden.

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