Bisher gibt es drei Arten von Kandidaten für den CDU-Vorsitz: Jene, die ihre Kandidatur öffentlich erklärt haben, einen, den manche Medien zum Kandidaten machen wollen, und dann noch einen, der seine Kandidatur offen lässt, aber verkündet, dass jedenfalls die Delegierten seines Landesverbandes bestimmen, wer es am Ende wird.
Der letzte, Armin Laschet, demonstriert damit wenig Parteitags-Psychologie. Die Delegierten der anderen Landesverbände mögen es nicht, wenn sich einer über sie erhebt.
Ihre Kandidatur angemeldet haben vor dem Kandidaturverzicht von Angela Merkel: der Berliner Jura-Student Jan-Philipp Knoop, der hessische Unternehmer Andreas Ritzenhoff und der Bonner Völkerrechtler Matthias Herdegen.
Nach Merkels Erklärung gaben Annegret Kramp-Karrenbauer und Jens Spahn ihre Kandidatur bekannt.
Den manche Medien (BILD, Handelsblatt und n-tv) zum Kandidaten machen wollen, ist Friedrich Merz, der sich bisher öffentlich nicht erklärt hat. BILD schreibt in einer Chancenbeurteilung von AKK, Spahn und Merz:
»Offiziell „hier!“ gerufen hat Friedrich Merz noch nicht, wohl aber seine Bereitschaft zur Kandidatur signalisiert. Der Ex-Unions-Fraktionschef kann sich immer noch auf die Unterstützung des Wirtschaftsflügels der CDU verlassen.«
Dass Medien bestimmen wollen, wer in welcher Partei Vorsitzender wird, ist alt. Rudolf Augstein war ewige Zeiten Delegierter zum Bundesparteitag der FDP und kurzzeitig deren Bundestagsabgeordneter. Er und Henri Nannen, ebenfalls FDP-Mitlgied, wollten 1967 Erich Mende als Bundesvorsitzenden stürzen (ich war als Jungdemokrat dabei). Dort gelang es nicht, doch 1968 löste Walter Scheel ihn ab. Aber die beiden agierten nicht nur publizistisch, sondern auch innerhalb ihrer Partei.
Martin Schulz schrieb eine breite Medienpalette zum Retter der SPD hoch und dann wieder runter. Nun erinnern mich manche Medien bei ihrem Plädoyer für Merz an ihre Counterparts, die Emmanuel Macron in Frankreich medial regelrecht gemacht haben und nun seinen Abstieg beschreiben. Mit in der Reihe als Gegenbeispiel nenne ich noch Sebastian Kurz: Er übernahm den Parteivorsitz gegen die alten Parteikader und die Kanzlerschaft gegen die meisten Medien in Österreich. Allen drei CDU-Vorsitzkandidaten würde die Übernahme der CDU nicht annähernd gelingen wie Kurz die der ÖVP als Liste Kurz.
Einfach mal prozedural
Wer einen Kandidaten auf dem Bundesparteitag der CDU in Hamburg zur Wahl als Bundesvorsitzender vorschlagen wird, ist nicht unerheblich für die Chancen des Kandidaten. Vor solchen Abstimmungen finden sich die Delegierten nach Landesverbänden zusammen und versuchen, sich auf einen Kandidaten zu einigen. Es wird nicht nur der Vorsitzende gewählt, sondern auch seine Stellvertreter und die anderen Mitglieder des Parteipräsidiums und des Bundesvorstands. Zwischen den Landesverbänden werden Absprachen gesucht: du wählst meinen Kandidaten für den Vorsitz und ich dafür deine für die Ämter X, Y, Z.
Dass die Landesverbände von AKK und Spahn die beiden vorschlagen, halte ich für gegeben. Täten sie es nicht, wäre ihre Aussichten schon gefährdet. Dass der Landesverband NRW Merz vorschlägt, ist schwer vorstellbar, denn Laschet und er gelten in der CDU als an unvereinbaren Flügeln angesiedelt. Dass bei Laschet nichts unmöglich ist, kalkuliere ich ein. Ob er aber einen Bruch mit Merkel riskiert, die noch länger Kanzlerin sein könnte, halte ich für unwahrscheinlich. Wer also schlägt Merz vor, wenn er denn kandidiert? Die Wirtschafts- und Mittelstandsvereinigung von Linnemann? Es wird seine Gründe haben, warum Merz selbst sich öffentlich noch nicht erklärt hat.
Was ich damit klarmachen will, ist, vor Personenwahlen findet ein verschachtelter Prozess hinter den Kulissen statt, den nur wenige Interne durchschauen und noch weniger nutzen können. In jedem Fall reicht es nicht, wenn manche Medien den Kandidaten A hoch und den Kandidaten B runter schreiben wollen. Sie können damit sehr wohl das Gegenteil erreichen.
Sollte das Kandidatenrennen vor dem Parteitag sehr heftig werden, schließe ich auch gar nicht aus, dass Merkel ihre bisherige öffentliche Zurückhaltung in letzter Minute aufgibt und sich für AKK ausspricht. Manche Auguren halten sogar für möglich, dass bei einem ausufernden Hauen und Stechen auf dem Parteitag, Merkel am Schluss als Retterin auftritt und sich überreden lässt, doch selbst zu kandidieren – das scheint auf den ersten Blick weit hergeholt. Doch bei dieser Frau halte ich alles für möglich.
Nicht nur Merz kommt aus NRW. Spahn auch. Und Brinkhaus, der neue Fraktionschef. Das ist ein Manko für jeden weiteren Kandidaten von dort, da die anderen Landesverbände sich nicht gerne so deutlich dominieren lassen wollen. Laschet hält sich zurück, weil er die Chancen von AKK kannibalisieren würde – beide gehören dem linken Flügel an (Laschet noch mehr als AKK) und sie sind eng mit Merkel assoziiert. Das dürfte für beide ein Problem werden, denn Herrn Goergens Meinung, dass Merkel noch eine wichtige Rolle bei ihrer Nachfolge spielen könnte, halte ich für vollkommen abwegig.
Die CDU wird keine Lust haben, die von Merkel jetzt selbst anerkannte Agonie zu verlängern.
Sollte sich Merkel für AKK als Alleinerbin aussprechen, wäre das wohl AKKs politisches Todesurteil per Judaskuss – denn es würde das berüchtigte „Weiter so!“ bedeuten.
Auf der rechten Seite kannibalisieren sich Spahn und Merz, wobei letzterer ein begeisterter Globalist ist (das wurde schon unten von meinen Vorredner gesagt – man siehe den von ihm mitunterzeichneten Aufruf „für ein solidarisches Europa“ im Handelsblatt vom 21.10.; da kann einen das Schaudern überkommen).
Merz hat Spahn genau diesen Globalismus, die Erfahrung und das Rednertalent voraus, das wird ihn auch auf der linken Seite „schluckbarer“ machen als Spahn. Allerdings ist er jahrzehntelang „weg vom Fenster“ gewesen – viele in der CDU kennen ihn gar nicht mehr. Er kann nicht so gut vernetzt sein wie Spahn.
Fazit: Alle haben als Kandidaten Nachteile, die ihnen die Wahl erschweren werden. Es wird wohl nur so gehen, dass zwei Kandidaten sich – vorläufig, bis zur endgültigen Entscheidung in den nächsten Jahren – taktisch zusammentun werden. Schäuble arbeitet an einem Tandem Merz-Spahn.
Ich befürchte, dass es aber eher eine Absprache Merz-AKK oder Spahn-AKK geben wird – das würde alle Flügel besser abdecken. Vielleicht kriegen wir ja offiziell eine „Troika“, wie weiland in der SPD.
Ich würde den Parteivorsitz mit der Forderung verbinden, dass Merkel auch als Kanzlerin zurücktritt, denn wer, außer AKK, hätte Freude an einem Parteivorsitz mit Merkel als Kanzlerin?
Erst jetzt, wo die Große Vorsitzende schwer angeschlagen in Seilen hängt, bereits ihren Teilrückzug angetreten hat, und daher keinerlei Gefahr mehr für ein „kühnes“ Auftreten besteht, kriechen die ranghohen Aparatschiks aus ihren Löchern und melden sich mutig zum Kampf um die Nachfolge, bei dem man nun selbst als Unterliegender nicht mehr als ein paar Schrammen davontragen wird. Zu ihnen gesellt sich, von ähnlichem Mut geschwellt, ein vorübergehender „Aussteiger“, der sich zwischenzeitlich in der Wirtschaft und in diversen internationalen Organisationen finanziell gesundgestoßen hat – als Hoffnung der (Mainstream-)Konservativen.
Den Stein ins Rollen gebracht haben allerdings Andreas Ritzenhoff, Jan-Philipp Knoop und Matthias Herdegen, die bereits vor der Hessenwahl mit ihren Ankündigungen deutlich gemacht haben, dass es auch in Bezug auf den Parteivorsitz noch mindestens eine Alternative geben kann. Eine wirkliche Wende und ein neuer Kurs in der Partei wäre, wenn überhaupt, so nur von einem dieser Drei zu erwarten, die sich auch für eine offene Debatte in der Partei stark machen. Denn ihr Anliegen war ja auch nicht, jemanden zu beerben sondern eine bestimmte Person abzulösen. Wie bereits zu erkennen, fällt über diese Außenseiter kaum noch ein Wort. Für die Medien waren sie auch nur solange interessant bis die üblichen Verdächtigen, nun bar jeder Gefährdung, sich wieder in Szene setzen konnten. Es wird vermutlich alles „seinen sozialistischen Gang gehen“.
Erster wirklicher Prüfstein für eine „neue“ Ausrichtung könnte die hoffentlich stattfindende Debatte um den „Migrationspakt“ werden. Die Chefs von ARD und ZDF (Gniffke und Frey) hatten sich bereits bei der Podiumsdiskussion der AfD am 25.10.18, bei der sie erstaunlicherweise angetreten sind, durch ihre „Ahnungslosigkeit“ was diesen Pakt betrifft, richtig bloßgestellt. Es schien als ob er ihnen gar nicht bekannt sei, geschweige denn, dass sie ihn gelesen hätten. Ein peinlicheres Armutszeugnis hätten sich die beiden, „über alles sich informierenden“ Chefredakteure kaum ausstellen können und damit bestens demonstriert, welche Lücken in den Nachrichten des ORF klaffen können.
Spontan war in pro Friedrich Merz, aber nach einigem Nachdenken überwiegt doch große Skepsis.
Plus und Minus:
1. Intellektuell stark (++)
2. Überzeugter Konservativer – Stichwort: Leitkultur (+)
3. Vielfältige berufliche Erfahrungen ausserhalb des Politbetriebs (+)
4. Wirtschaftslobbyist statt „Mann der Kleinen Leute“ (-)
5. Globalist statt Patriot (–)
Fragezeichen:
1. Schwache Performance beim früheren Machtkampf mit Angela Merkel
2. Fragwürdiger beruflicher Track Record (miserable Performance beim Mandat , die WestLB/Portigon zu veräussern)
3. Fragwürdige Haltung zur Meinungsfreiheit (Ablehnung des Ludwig-Erhardt-Preises aus de Hand von Hr. Tichy)
Summa summarum sehe ich das Risiko, mit Hr. Merz einen zögerlichen Hamlet und prätenziösen Schönredner statt eines entscheidungsstarken Machers und Hands-on-Umsetzers zu inthronisieren.
Insbesondere bzgl. lautloser, aber gleichzeitig umso effizienterer Umsetzung gefällt mir Jens Spahn um Klassen besser. Um Umsetzung ist nach dem bleiernen Stillstand ala Breschniev unter Angela Merkel das aller aller Wichtigste.
Der Globalist Merz wird jetzt aufgebaut um, nachdem Merkel politisch total verbrannt ist, auch international, zusammen mit Macron die Alamo Linie der sich auf dem Rückzug befindlichen Globalisten zu bilden.
Deutschland braucht aber keinen weiteren Globalisten der antideutsche Politik betreibt. Es braucht, wie die USA, einen patriotischen Populisten.
Gute Analyse von Herrn Goergen. Viel Unterstützung für den Kandidaten Merz bei den Foristen nicht nur in WO auch hier bei Tichys. Ich war und bleibe skeptisch was Merz angeht, aber ein Kommentator hat meines Erachtens mit folgendem recht: Nur unter Merz als Generalsekretär wird der Abgang von AM definitiv beschleunigt. Das wäre wie man so schön sagt schon „die halbe Miete“! Dann kann man weitersehen.
Was bei der CDU jetzt ansteht, ist eine Richtungsentscheidung. Da wird der übliche Parteitags Klüngel kaum greifen.
Merz hat sich aus der Politik zurückgezogen, als ihm klar wurde, dass er nicht mehr den Einfluss ausüben konnte, den er für angemessen hielt.
Beiseite treten, andere den Karren vor die Wand fahren lassen, und sich für die nächste Chance bereithalten ist keine schlechte Strategie.
Da gibt es auch historische Vorbilder.
Auf dem Parteitag wird der künftige Kanzlerkandidat der CDU gewählt. Ob sich da z.b. die Delegierten des Saarlandes verdonnern lassen werden, KK zu wählen?
Mittlerweile hat Merz seinen Hut ja offen in den Ring geworfen und wird u.a. von der Werte Union und auch von Wolfgang Bosbach unterstützt.
Damit ist er ganz klar der Kandidat des konservativen Lagers und als relativer Aussenseiter ist er eine Kampfansage an die etablierten Führungszirkel und damit vor allem an den Merkel Flügel.
Bis Dezember ist ja noch ein bisschen hin und wie man schon jetzt erkennen kann, ist da mächtig viel Druck auf dem Kessel. Wer jetzt die Kandidatur erringt, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der nächste Kanzler. Wo soviel Dynamik im Spiel ist, sind Vorhersagen, wer letztlich das Rennen macht, praktisch unmöglich. Und ich glaube auch nicht, dass hier noch irgendjemand in Ruhe die Fäden in der Hand halten kann, wie das in „friedlichen“ Zeiten vielleicht möglich ist. Wenn Merkel geglaubt hat, sie könne den Prozess noch selbst gestalten, dann hat sie sich geirrt. Ihre Kanzlerschaft wird das nächste Wahljahr wohl kaum überstehen.
Zuerst wollte ich es einfach nicht glauben. Aber es ist doch offensichtlich wahr. Frau Kamp-Karrenbauer will ihre Kandidatur überdenken und den Weg frei machen für
die Kandidatur von Jürgen Trittin zum CDU-Vorsitz, wie jetzt bekannt wurde. Als mehr oder weniger geheimer Berater von Frau Merkel und bestimmender Kopf in der Programkommission der CDU möchte er seine wegweisende Tätigkeit jetzt mit dem CDU – Vorsitz
belohnt wissen. Der baldigen Vereinigung von Grünen und CDU so wie weiland der Vereinigung von KPD und SPD zur SED bzw. Die Linke sieht er freudig entgegen. Übrigens,
auch Claudia Roth soll sich um den Stellvertreterposten beworben haben.
Nach allgemeinem Kenntnisstand hat sich Merz doch öffentlich erklärt und Anspruch auf den Parteivorsitz der Schwarzen erhoben. Nun ist er nicht jedermanns Sache, aber man sollte ihn nicht unterschätzen, denn er geht an diese Aufgabe nicht blauäugig heran, denn sicherlich hat er sich vor dieser Entscheidung abgestimmt mit jenen, die einen Wechsel wollen und damit konnte er auch in Erfahrung bringen, wer und welche Anzahl für seine Person zur Verfügung steht und auch außerhalb des Parlamentes hat er sich kundig gemacht, in Brüssel, bei den Unternehmensverbänden usw. und mit dieser Erkenntnis tritt er an, sollten sie ihn allesamt belogen haben oder er die Sachlage falsch eingeschätzt hat wird sich dann im November zeigen, Fakt ist jedenfalls, daß er sich nach einem Sieg schnellstens von Merkel als Kanzlerin verabschieden muß, denn sie ist mittlerweile ein Negativmerkmal und wer sie noch stützt, geht mit ihr gemeinsam unter, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Merkel war doch immer glaubwürdig. Glaubwürdig darin das Gegenteil von dem zu tun, was sie versprochen hat
Es ist egal, wer neuer Chef der CDU wird. Wird es jemand vom linken Flügel wie AKK, wächst die AFD nach einer kurzen Delle weiter. Wird es ein Konservativer wie Spahn, verliert die CDU noch mehr an die Grünen. Der Abstieg geht erst mal weiter.
Nur eine Änderung der Umstände, z.B. eine Wirtschaftskrise, kann die Wähler wieder konservativer machen. Die Probleme der CDU gehen 2019 erst so richtig los, wenn die Landtagswahlen im Osten und die Europawahl in die Hose gehen. Zu viele Wähler im Westen haben noch zu viele Illusionen zur Scheinblüte unseres Landes und müssen erst in der Realität aufwachen. Und jetzt habe ich das Thema Migration noch gar nicht einbezogen, deren Fortgang noch sehr viele offene Fragen enthält.
Merz wäre sicherlich das Beste für die CDU, wenn die CDU wieder eine konservative Partei wie in der Vor-Merkel-Zeit werden will. Allein ich glaube nicht daran, dass die CDU ihn zum Vorsitzenden machen wird. Zu sehr hat der linksgrüne Zeitgeist des „anything goes“ „no border no nations“ „money for nothing“ offenbar auch die CDU erfasst. Und vor allem vermute ich, dass Merkel und AKK ihre innerparteilichen Fäden ziehen werden, auf dass AKK Vorsitzende wird. Merz dürfte demgegenüber nach 15 Jahren Politabstinenz über eine schlechte Vernetzung in der Partei verfügen. Meine Prognose: AKK macht das Rennen, wird schließlich Kanzlerin und wurschtelt im Stil ihrer Vorgängerin weiter.
Ich denke AKK ist nicht zu verhindern! Wer sonst sollte denn die vielen Hosenanzüge auftragen, die Mutti angesammelt hat. Wenn nicht, dann muss Mutti halt nochmal ihre Meinung ändern und sich im Dezember wieder wählen lassen. Bewerbungen sind noch auf dem Parteitag möglich.
Merz ist ein Vollprofi und damit in seinen persönlichen Absichten schwer abzuschätzen. Aber am Ende des Tages ist zumindest ein Profi. Etwas, das in diesen Tagen der Wohlfühl-Politiker so extrem selten geworden ist.
Kurz halte ich für „installiert“, nach dem Vorbild Macron. Was den CDU Parteivorsitz angeht, wird es in jedem Fall eine abgekartete Sache sein, keine Revolution.
Haben Sie für „installiert“ den geringsten Hinweis?
Die auffällige Parallele:
– Als es für die Sozialisten in Frankreich nicht mehr weiter ging, hat man Macron mit „En Marche“ aus dem Hut gezaubert um Le Pen zu verhindern.
Daran hat man sich in Österreich ein Beispiel genommen:
– Als es für die ÖVP in Österreich nicht mehr weiter ging, hat man Kurz, mit „der Liste Kurz“ aus dem Hut gezaubert um einen Strache als Kanzler zu verhindern.
Kinders, Kinders, das ist doch mit Händen zu greifen. Aber heut zutage ist bereits einfache Lebenserfahrung schon Verschwörungstheorie. Und auf welche Lebenserfahrung blickt eigentlich ein Herr Kurz zurück, daß man ihm die Geschicke Österreichs anvertraut? Bis jetzt allerdings agiert er im Sinne der Bürger.
Der Vergleich ist falsch.
Der Verleich ist nur insofern falsch als Macron und Kurz in verschiedenen politischen Lagern stehen. Das Vorgehen der Istallation von Macron und Kurz ist nicht gleich aber ähnlich. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass Kurz mit Strache eine Koalition bildet, Macron und Le Pen unter keinen Umständen gemeinsame Politik machen sondern politische Gegner wenn nicht Feinde sind.
Wenn die Maxime von Carl Schmitt stimmt, „Der Feind ist die eigene Frage als Gestalt“, stellt sich erstens die Frage, was ist die eigene Frage und zweitens, ist der „Feind“ die Antwort auf die eigne Frage nach dem „Eigenen“, also zu Selbstidentifikation notwendig. Hier wird das „Wesen“ von Politik berührt, in mehr als nur einem Sinn.
„Das Vorgehen der Istallation von Macron und Kurz ist nicht gleich aber ähnlich.“ Nein.
Man sich die Dinge auch solange verkomplizieren, bis man das Offensichtliche nicht mehr wahrnehmen muß. Zwei „Einzelfälle“ also, die nichts miteinander zu tun haben. Beide Personen wirken sogar in Äußerlichkeiten ähnlich. Natürlich hat man sich das von den Franzosen abgeschaut. Es war die letzte Chance im Spiel zu bleiben, und man hatte den richtigen Mann um sich ohne totalen Gesichtsverlust völlig neu darzustellen. Aber ich irre mich bestimmt, Einsicht ist plötzlich eingekehrt, der junge Herr Kurz hat sich die alten Parteiseilschaften mal zur Brust genommen und aggressiv die Macht an sich gerissen. Sowas macht der doch jeden Tag zum Frühstück. Das ist so glaubhaft wie unsere syrischen Fachkräfte, oder daß man Grenzen nicht schützen kann. Merkel zerstört jeden Tag mit System unser Land – keiner will es glauben. Dabei ist es völlig offensichtlich. Ist es wirklich so schwer zu begreifen?
Wie der Zufall will, weiß ich sehr genau, wann das in Ö begann und wie es ablief. Als Macron antrat, war die Operation: Kurz macht aus der ÖVP mit ihren uralten komplizierten Machtstrukturen die Liste Kurz hinter den Kulissen längst in trockenen Tüchern. Das ist nämlich viel schwieriger als – wie Macron – einen neuen Laden auf die grüne politische Wiese hinzustellen.
Wie es genau ablief, weiß ich nicht, sondern zähle lediglich 2+2 zusammen. Am Ende landet man fast immer an diesem Punkt der einfachen Mathematik, da einem nie alle Informationen vorliegen. Wie auch immer, Kurz macht seine Sache bisher gut, aber ein wenig gesundes Mißtrauen sollte gerade in diesen Zeiten immer erlaubt sein, und „Installiert“ ist ja so mancher Entscheider in der Politik. Daher sollte man sich nicht Illusionen hingeben. Aber letztlich kann sich auch der, aus welchen Gründen auch immer „Installierte“, als Glücksfall herausstellen. Hoffen wir also das Beste.
Macron ist an die Macht gekommen mittels einer „Bewegung“ en marche außerhalb der üblichen Parteistrukturen, Kurz ist an die Macht gekommen mit seiner „Liste Kurz“ als die ÖVP am Ende ihres Lateins war, zwar als Parteimitglied der ÖVP, aber nicht als Mitglied des etablierten Führungszikels. Beide, Marcron und Kurz also auf unorthodoxem Weg. Das meine ich mit „nicht gleich aber ähnlich.
Verstehe jetzt, was Sie meinen. Ich sehe keine Ähnlichkeit.
Macron wurde,glaube ich, im Mai 2017 „Monsieur lePresident“…..Alexander Kurz etwas später (Herbst 2017?)…Fast unmöglich, dass man in diesem kurzen Zeitraum einen Politiker „installieren“ kann…
Entschuldigung, natürlich Sebastian Kurz….
Zitat: „Und auf welche Erfahrung blickt eigentlich Herr Kurz zurück, dass man ihm die Geschicke Österreichs anvertraut?“ Und was nutzt denn, die wohl überschätzte, wie von Herrn Kurz bewiesen, „Erfahrung“ der deutschen Politiker den Geschicken Deutschlands und seiner Bürger? Im letzten Satz antworten Sie sich richtigerweise allerdings selbst.
Man sollte Herrn Laschet vielleicht daran erinnern, dass er in NRW nicht wirklich gewählt wurde: es wurde lediglich das Trio infernale Kraft, Jäger, Lörmann abgewählt. Und selbst bei dieser geballten Inkompetenz als Konkurrenz konnte Laschet nur mit Mühe eine hauchdünne Mehrheit ergattern. Hier in NRW läuft seitdem tatsächlich Einiges etwas besser, aber schlimmer als unter Kraft & Co. war ja auch kaum möglich. Kanzler kann Lusche Laschet jedenfalls nicht. Aber das konnte Merkel ja auch nicht und wir müssen trotzdem seit 13 Jahren unter ihr leiden.
Merz würde selbst Gründgens in der Rolle des Mephisto ausstechen, weil er diese Rolle nämlich nicht „spielt“. Die teilweise Stilisierung des schwarzen Prinzen zum Retter von Union, Demokratie und Deutschland, die wir jetzt in der Presse verfolgen dürfen, zeigt nur den Grad des Verfallsprozesses der republikanischen Öffentlichkeit. Es muss (und wird) noch alles viel schlechter kommen. Schritt für Schritt.
Es geht um viel Geld, sehr viel Geld. Da bricht dann schon verhaltene Panik aus. In der Bundesliga nennt man das Abstiegskampf. Aber nach Relegation sieht das nicht mehr aus. Lustig mitanzusehen wie Demokratie (nicht) funktioniert.
Überrascht hat mich das Auftauchen von Merz nicht. Nach CDU-Fraktionssitz Chef der ABrücke etc.. ,10 Jahre Blackrock. Hat er sich eigentlich jemals bei Herrn Tichy entschuldigt für seinen schamlosen Fauxpax betr. Ludwig-Erhard-Stiftung.
Die „Verschwörungselite“ (ja, man muss informiert sein!!) kann in diesem Chaos weder eine KK noch sonstige Spezialisten aus der zweiten Reihe gebrauchen. Nein, sie könnten so einen Naßforschen, der ohnehin schon auf Linie ist, für ihre Zwecke gut nutzen. Gerade jetzt, am Ende der „Kartoffelsuppenzivilisation“, müssen „Abgebrühte“ her. Populisten, die auf einem Bierdeckel die Welt erklären, Fraktionsvorsitz hinschmeißen, mutig sich zu den „Trilateralen“ bekennen, richtig viel Knete machen.
Gestern dachte ich noch ….. er kommt beim Volk nicht an, solche „Gefallenen Engel“ wolle man nicht mehr.
Heute folge ich einer Live-Umfrage, KK,Merz,Spahn. Diejenigen, die sich noch erinnern konnten, fanden Merz „die Lösung“, weil endlich mal einer kommt, der was von Politik verstehe und dazu noch dem „Volk auf Maul“ schauen könne.
Und zu alt ist er auch nicht, um Macron, Lindner, (noch)May, Merkel, zu überzeugen. AM darf noch den „Pakt“ unterschreiben ….. vielleicht darf sie sich dann bei der UN erholen.
Von den Strapazen, die sie uns auferlegt hat.
Dennoch, lieber Herr Goergen, noch ist Tschland nicht verloren. Und die Lawine sie rollt!
Bei „Die Welt“ ist unter der Meldung zu Merz’ Kandidaturankündigung eine Umfrage:
Wer sollte nach Merkel den CDU-Parteivorsitz übernehmen?
Stand 19:36h sind 8% für AKK, 4% für Laschet, 77% für Merz, 11% für Spahn.
Wen die konservativeren Die-Welt-Leser lieber mögen, ist klar. Wen aber mag die CDU?
Ich bin mir der Problematik sehr wohl bewusst, dass eine gefestigte subjektive Aversion der Objektivität nicht zuträglich ist. Indes glaube ich, dass Bauch und Instinkt, auch wenn sie die Unvoreingenommenheit trüben, nicht die schlechtesten Berater sind.
Alle hier genannten „Alternativen“ sind für mich, bestenfalls, zweite Wahl. Das wirkliche Dilemma der „Volksparteien“ besteht darin, dass der deutsche Parteien-, Polit-, Proporz- und Postensumpf jeden Ansatz von Kreativität, Ideenmut und Veränderungswillen sehr früh und sehr nachhaltig erst unterbindet und hernach abtötet. Was herauskommt, sind Partei- und Programmmarionetten – deren unangenehmstes Exemplar eine AKK darstellt, die zu den „Formaten“ gehört, die niemals eine eigene Meinung äußern, um jede andere geäußerte, egal von wem, zum vermeintlich richtigen Zeitpunkt übernehmen oder ablehnen zu können. Der Stil mithin, der die Kanzlerin seit Beginn ihrer Karriere getragen hat.
Dass Grün offenbar auf dem Weg ganz nach vorne ist, liegt nicht am Programm oder der Ideologie, sondern ist dem Umstand geschuldet, dass man dort zumindest optisch den nötigen Bruch zur Bräsigkeit vollzogen hat. Die „neuen“ Kandidaten sind Parteigewächse wie überall anders auch. Aber die deutsche Else gewinnt dem smarten Robert, da kann er Nonsens absondern wie er will, erheblich mehr ab als dem wanstigen Peter, und der deutsche Michel sieht der hippen Annalena, auch als nerviges verbales Schnellfeuergeschütz, lieber auf die strammen T….., als der Unfrau Angela ins miesepetrige Antlitz. Politik mit Gesichtern. Mit Trittin, Künast oder Roth war da kein Pott zu gewinnen, das haben die erkannt und umgesetzt. Und wenn die dann noch rhetorisch cremig sind, dann fluppt das mit den Wahlen – eindrucksvoll zu beobachten. Hätte Frau Weidel vor dem Betreten der Politbühne (optisch passts ja) in eine gute Rhetorikausbildung investiert, würde sie nicht so hölzern aufgesetzt reden. Und ein paar Stunden in Körpersprache hätten ein Übriges getan. Die AfD wird als so verbissen bewertet wie ihre Protagonistin wirkt. Ohne einen väterlichen Gauland als Co-Figur wäre die Partei bei der 5%-Hürde. Probates Beispiel ist die FDP. Lindner wuppt die Partei im Grunde alleine. Eine One-man-show: good looking, smart talking. Das weiß er auch, genau wie seine Partei, die ihn das Ding machen lässt. Dass ihn und Habeck eine Sonnyboy-Freundschaft verbindet, sagt ebenfalls Vieles. Ein Jens Spahn passt da rein wie Kreuzkümmel in Buttercreme.
Beide, CDU und SPD, werden ihren Abstieg nicht aufhalten können. Nicht mit dem bislang amtierenden Personal. „Wenn du entdeckst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab“, ist ein Spruch der Dakota-Indiander überliefert. Der ist gut. Ich weiß nur nicht, ob er für die Volksparteien passt. Ich fürchte, dass beide, Pferd und Reiter, tot sind. Sie haben nur den Schuss noch nicht gehört.
Das Absteigen von einem toten Pferd stelle ich mir auch recht schwierig vor. In der Regel ist ein Bein unter dem Pferdekörper eingeklemmt. Es sei denn, man ist im Damensitz geritten. Da kann es allerdings im ungünstigen Fall auch passieren, daß dann beide Beine unter dem Pferd eingeklemmt werden.
Im günstigen Fall kann der Damensitzreiter (oder die -reiterin) nach dem Absteigen freudig umher springen. 🙂
AKK und Laschet sind nur Kopien vom gescheiterten Original. Das wird den Absturz der CDU nicht aufhalten oder gar ins Gegenteil verkehren.
Merz wird es nicht. Weil erfür potentielle Koalitionspartner wie die Grünen nicht tauglich ist. Merz ist ein Opportunist, der sich wegduckte, als Angela M. ihn ins Visier nahm.
Jetzt wissen wir auch,m weshalb er den Ludwig Ehrhard Preis nicht annahm. Er hat Angst, dass ein Auftritt mit Hr. Tichy seine weitere politische Entwicklung gefährden könnte.
Merz ist überdies kein Mann der Realwirtschaft und er verspricht der CDU auch keine neuen Wählerschichten. AfD-Wähler die glauben, Merz würde Politik in ihrem Sinne machen, täuschen sich.
Es ist von „längerer“ Hand geplant: Merkel und Merz…..beide „Atlantikbrücke“….Nur ein Naivling denkt, die würden nicht miteinander reden…Der Kontakt ist nie abgebrochen…Sein wahres Gesicht hat Merz gezeigt, bei der Preisverweigerung wegen Roland Tichy….Merkel wußte schon, was sie nach der Hessenwahl machen würde..Auch ihre angebliche Kronprinzessin aus dem Saarland wird keine Chance haben…
Warum ist nur immer der eine Punkt das „wahre Gesicht“, welcher den schlechtesten Eindruck macht?Die Ablehnung des Preises kann auch rein taktischer Natur gewesen sein. Man sollte das nicht zu hoch hängen.
Mit welchem taktischen Ziel?
Eine sokratische Frage? Er will auch bei Merkelianern in der CDU punkten nicht nur bei ihren Kritikern, deshalb die Ablehnung des Preises aus der Hand von Tichy als entschiedenem Merkel-Gegner.
Logisch allerdings vor allem dann, wenn Merz schon länger den Vorsitz im Visier hatte und ausrechnete, dass Merkel nach Hessen in bedeutende Schweirigkeiten geraten könnte.
Das habe ich sofort gedacht, dass Herr Merz wohl noch politische Ambitionen haben wird, als er seine provinzielle, kleinkarierte Ablehnung des Preises mit einer ebensolchen Begründung verkündete.
Sorry, den Opportunismusvorwurf kann man nicht hoch genug hängen. MfG
Merz ist immerhin das kleinste Übel.
Wenn Merz schon seit einiger Zeit den Vorsitz der CDU in seiner Planung hatte, ist die Ablehnung der Annahme des Ludwig Erhard Preise aus der Hand von Herrn Tichy ein Teil seiner strategischen Überlegungen. Er ist darauf angewiesen auch aus dem Merkel-Pool Stimmen zu generieren, wenn er an die Spitze will. Tichy ist dezidiert Anti-Merkel,- mit schlagenden Gründen- wie alle TE-Leser wissen. Merz ist auch Anti-Merkel aber als zukünftiger Politiker, der auch wieder Parteipoitiker ist, wird er eine lagerübergreifende
Politik betreiben müssen, wenn er aus seiner Sicht erfolgreich agieren will.
Klingt plausibel
Der Vorteil von Merz ist: Jeder kann seine Wünsche nach einer Politikänderung in ihn hineinprojizieren. Sein Nachteil: Will er tatsächlich konservative Politik machen, braucht die CDU einen Koalitionspartner. Sozialstaat abspecken, Flüchtlinge nach Hause schicken mit den Grünen? Kann man wegessen. Deshalb: Ohne Koalitionsoption der CDU mit der AFD wird Merz nicht zum CDU-Vorsitzenden gewählt. Danach sieht es derzeit nicht aus.
Laß das doch die Nahles machen, die kann das
Ironie off !
Interessant auch die Diskussion bei Stefan Aust.
„…und so wird sie…wie Sie richtig schreiben…schneller abgelöst…als viele hier denken….und auch in ihrer Umgebung glauben…
…es gibt kein Warten…es gibt kein Glorienschein…es gibt nur ein Stürmen nach Vorne…in der ersten Reihe stehend für die Menschen….und für das Land da zu sein und die richtige Politik….mit richtigen Entscheidungen zu treffen….und das wenn´s sein muß auch bei Nacht….all das steht im „Pass“…
….so sind die Stunden gezählt….daß keine Zeit mehr bleibt….den Tisch zu räumen…ist diese Eile geboten…damit kein Augenblick des Stillstands passieren darf…
….so ist es überall in der Welt…ob in den USA oder auch hier….“
„@Stefan Aust: Danke für den klasse Artikel Herr Aust.
Meine Fragen an Sie: Behält A.M. weiterhin ihre Richtlinienkompetenz als Kanzlerin? Darf sie im Namen Deutschlands den „Globalen Pakt für Migration“ im Dez. in Marokko unterschreiben? Wäre das Thema nicht ein paar Zeilen in der Welt würdig?
Wolfgang Scheida, Ressortleiter Community und Social Media
vor 9 Minuten
Doch, ist es! Die Außenpolitik ist dran und bereitet ein großes Stück vor.“ ?
Und ja, wenn nicht nur der Vorsitzende, sondern auch seine Stellvertreter und die anderen Mitglieder des Parteipräsidiums und des Bundesvorstands gewählt werden, wie sie schreiben, dann ist ja ein großes Rotieren und Durchschütteln angesagt, bei dem noch viel passieren kann.
Seien wir doch ehrlich, man kann sich AKK und A. Laschet nur „in der Bütt“ vorstellen, aber nicht als Kanzler.
Hat Gerhard Schröder das nicht auch vor dreizehn Jahren von der damaligen CDU-Vorsitzenden angenommen?
Naja ist doch die Frage, ob die CDU wieder zu Ihren Wurzeln zurück kommen will, oder ein “ weiter so“ AKK, Laschet, Günther Bouffier stehen alle auf weiter so, da würde sich auch im Wahlverhalten nicht viel verändern, vlt wieder 30 % mit Glück.
Aber wenn die CDU wieder auf Kohl Kurs gehen würde, würden ja vermutlich die AFD Zahlen wieder runter gehen, haben Gauland und Weidel Gestern ja schon gesagt, dann wird es für uns schwer.
Ist die Frage kann und will Merz das ?Für Ihn spricht ja, das er nicht im derzeitigen Parteiklüngel mit drin hängt, also praktisch unbelastet ist, gegen Ihn spricht z.B. die sehr geschätzte Frau Lengsfeld, die sagt er sei ganz und gar nicht Konservativ, und hat die Partei in der Not allein gelassen, also ein Feigling, und auch jetzt sagt er nicht klar was er will und wofür er steht.Außerdem ist er ja auch schon 62…….
@ Deichgraf72: Wer ist Günther Bouffier? Meinen Sie Volker Bouffier? Wo der steht ist egal. Der macht vielleicht nichtmal mehr die nächste Runde (= Legislaturperiode) voll. Nicht, weil ich ihm etwas Böses wünschte, sondern weil er nicht den Anschein macht, noch groß „Bock auf den Job“ zu haben.
sorry das Komma wurde verschluckt Günther und Bouffier so ist es richtig. 😉
Er meint Herrn Günther MP in SH.
da fehlt nur ein Komma, glaube ich! 😉
@ Deichgraf72: Entschuldigung! Sie meinten Daniel Günther, oder? Ich stand etwas auf dem Schlauch. Nix für ungut. 🙂
Zitat:
„Aber wenn die CDU wieder auf Kohl Kurs gehen würde, würden ja vermutlich die AFD Zahlen wieder runter gehen, haben Gauland und Weidel Gestern ja schon gesagt, dann wird es für uns schwer.“
Ich als AfD-Stammwähler würde es begrüßen, wenn es der AfD durch gute Politik der Union schwer wird!
Die Bewerbung von Merz ist sicherlich erfolgt, weil er sich seiner Unterstützer gewiss ist.
Zudem ist der beispiellose Niedergang der CDU für viele Platzhirsche/Bundestagsabgeordnete ein Grund, den Parteikurs zu ändern, um nicht weiter Ämter und Mandate zu verlieren. Das wäre unter AKK zweifellos der Fall. Es wird nicht mehr gelingen, die Delegierten auf Kurs zu halten, wie es noch unter Merkel/Kauder gelang.
Ganz wichtig ist nun das (neue) mediale Erscheinungsbild von Merz. Da bin ich mal gespannt.
Die „Landesverbände“ sind das eine – die Wähler das andere.
Das Gespann Herr Spahn und Ehemann kann einpacken gegenüber Habeck und Annalena – auch bei den „jungen und modernen Wählern“.
Glauben Sie mir – ist einfach so.
(Nur zu Einordnung, ich habe noch nie CDU gewählt, bis vor 2013 immer das ‚kleinere Übel‘.)
Weil sie immer so gerne Kurz anführen:
Kurz gelang das nur, weil die ÖVP durch die Wahlerfolge der „rechten“ FPÖ verzweifelt war.
Hätten die Wähler in ganz Deutschland die AfD in dem Maße gewählt, wie die Österreicher die FPÖ, wäre Merkel schon lange Geschichte und ein wirklich Konservativer wäre aufgestiegen.
Das deutsche CDU-FDP-SPD- und das österreichische ÖVP-FPÖ-SPÖ-Parteiensystem haben sich schon vor geraumer Zeit auseinander entwickelt.
Weiters saßen – ö. GroKo sei Dank – Schwarze und Rote an den Schalthebeln der Medienmacht (ORF), keine grün Angehauchten.
Wenn wir noch ein oder zwei Legislaturperioden mit GroKos hinbekämen, gingen die AfD-Werte garantiert durch die Decke (und ich wahrscheinlich schon vorher). 😉
Es könnte sein, es könnte auch nicht sein, dass das auch eine Rolle gespielt hat. Ich denke, dass es vielmehr andere Gründe für den Erfolg von Sebastian Kurz gab. Vor allem ist Herr Kurz eine determinierte, äußerst intelligente, authentische, rhetorisch glänzende und sonst couragierte Persönlichkeit, die andere Menschen sehr für sich einnimmt. So eine gibt es in der politischen Landschaft in Deutschland gar nicht. Zudem ist bei der österreichischen Gesellschaft selbst, viel mehr von gesundem Menschenverstand zu beobachten als in Deutschland. Selbst die Grünen dort, als sie noch im Parlament saßen, waren im Vergleich zu den deutschen Grünen gemäßigt und harmlos. Von dem Hang zum Radikalen und Totalitären keine Spur. Die österreichische Gesellschaft ist auch viel mehr individualistisch. In Deutschland herrscht mentale Uniformiertheit. Die Mehrheit der Menschen in Deutschland ist nur darauf bedacht, bloß nicht aus der Reihe zu tanzen, bloß nicht auffallen und schon gar nicht mit der politischen Meinung. Wie soll all das politische Änderungen begünstigen ?
Fritz Goergen würde sagen, sehr gut hingeschaut.
Doch bei dieser Frau halte ich alles für möglich……bravo Herr Goergen,
diesen Gedanken habe ich auch bereits mehrfach geäußert.
Herr Görgen, lassen sie mich querdenken:
Die Länderfürsten – Bouffier, Laschet etc. setzen langfristig auf schwarz-grün/Jamaica. Sie wollen die GroKo (damit Merkel als Kanzler) vorzeitig beenden und in eine Jamaica- Koalition gehen. Wer wäre der geeignete Kanzlerkandidat? Günther, Klöckner, AKK, Strobl …….
Die Frage wäre dann eher „Quo vadis CDU?“
„Günther, Klöckner, AKK, Strobl…..“?
Mir wird gerade übel.
Günther können Sie streichen. Da kommt schon jetzt viel zu viel Dreck an die Oberfläche. Sein Bruder, sein Onkel…. Das ist kein Zufall.
OK, jetzt wo Merz kandidiert, ist es endgültig unberechenbar.
Eine moderate Merkelianerin, ein Merkelgegner und ein Merkelfeind, die letzten beiden aus dem größten Landesverband, dessen Vorsitzender der größte Merkelianer ist.
Meine Zweifel, dass sich das zwischen Landesvorsitzenden moderieren lässt, wachsen.
Eher offene Feldschlacht. Es geht da nicht um irgendwelche „Anteil“, sondern um die Richtung.
Die Frage, ob man Merkel erstmal im Kanzleramt lassen will (AKK), der Merkeldomino Fraktion-Partei-Kanzleramt schnellstmöglich zuendespielen will (Spahn) oder Merkel direkt hinwirft, wenn man gewählt wird, weil ihr eine Zusammenarbeit unmöglich ist (Merz) ist ein Unterschied.
Es scheint ausgeschlossen, dass Merkel unter einem Parteivorsitzenden Merz weitermachen würde. Weil das weiß, hat er beim Werben um Unterstützung das Kanzleramt anzubieten.
Die zuvor geäußerten Eindruck, er halte nur einen Marshmallow ins Feuer, ziehe ich zurück. Merz geht aufs Ganze.
Sie vergessen aber auch einen großen Merkel-Fan aus dem größten Landesverband, Armin Laschet. Und der hat seine Landtagswahl gewonnen und somit vielen Delegierten einen Abgeordnetenjob beschert. Und der wird sich auch noch anmelden. Und spätestens dann wird Merz wieder kneifen.
sehe ich auch so
Friedrich Merz wird gewinnen. Warum? Weil die Amerikaner ihn präferrieren. Tatsächlich wurde er für den nun eintretenden Ernstfall geparkt. Ein derart vernetzter Vollprofi tritt nicht an, wenn der Sieg nicht feststehen würde. Die anderen Kandidaten werden nicht den Hauch einer Chance haben.
Die nächsten Wochen werden auch insofern interessant, als dass die transatlantisch kontrollierten Journalisten (Lohnschreiber) Merz nolens volens positiv darstellen müssen. Das wird ein Gaudi! So schnell dreht sich der Wind. Achtet darauf: Der ‚pöse‘ Konservative Merz wird von Welt, Zeit, FAZ, Spiegel und SZ als ‚integrativer Neuanfang‘ in Stellung gebracht werden. Tja, die Drehbücher schreiben nicht wir, sondern andere.
Es wird ganz sicher AKK.
tippe ich auch! die finden doch Merkel alle gut! und da nehmen sie das abziehbild.
Ich glaube auch: Merz-Atlantik Brücke-BlackRock. Das Marionettenspiel beginnt und derjenige der das Spiel bestimmt sitzt „über dem Atlantik“. So war es doch immer, eigentlich nichts neues oder ?
AKK, Jens Spahn,etc. gehören einfach zum Spiel dazu.
Wählen Sie doch einfach Die Linke, die sind mit Sicherheit nicht in der Atlantik-Brücke oder bei Black Rock. Eher bei Rot Rock und der Stalin Brücke. ?
Sie meinen wohl, die „anderen“ sind auch nicht besser. Das stimmt !
Merz hat sich kürzlich auch Rückendeckung in Brüssel geholt.
Sowohl Merz als auch AKK werden einem als konservativ angedreht. Die sind beide nicht konservativ. Merz gilt als „liberal“, weil er sich im wesentlichen von Großindustriellen kaufen lässt. Das sind Partikularinteressen und keine liberale Haltung. Für den freien Markt interessiert er sich wohl kaum. Bei AKK ist die Erklärung, warum die nicht gleich bei der SPD hockt, dass sie gegen die Homoehe sei. Als ob a) das Thema den Leuten unter den Nägeln brannte und b) sich auf dem Gebiet was täte.
Abwarten. Die Oper vom sterbenden Hund und seiner Wiederauferstehung ist erst beendet wenn der Hund wirklich weg ist, vorher nicht.
Ich kann Ihre Gedanken nachvollziehen und habe diese auch s. o. angemerkt. Er wird alles versuchen, die Nationalstaaten zu überzeugen, dass die EU erhalten bleibt. „Zerfressen von Ehrgeiz“. Die übrigen „Kandidaten wissen das – AM + Brinkhaus m.E. inklusive“. Gehören mE alle zum gleichen Verein.
Zitat:
„Ein derart vernetzter Vollprofi tritt nicht an, wenn der Sieg nicht feststehen würde. Die anderen Kandidaten werden nicht den Hauch einer Chance haben.“
Ihr Wort in Gottes Ohr!
Alle anderen haben auch nicht den Hauch einer Chance den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Auch die von Linken viel beschworene Sozialpolitik kann nur so vom Kopf auf die Füße gestellt werden.
Linke und AfD sind aus verschiedenen Gründen gegen Merz.
Sei er wie er ist, er ist der einzige, der genug Format hätte, den Merkel-Kurs zu korrigieren und die ewig Angepassten und Folgsamen „mitzunehmen“.
So gesehen könnte Merz eine Wende einleiten, die über ihn hinaus reicht.
– könnte -, aber in Ihrer Betrachtung fehlt die verkannte aber gern sogenannte „Demokratie“ der Medien(oder Partei-Gazetten) die gerne über den Willen des Volkes, also wie auch die Politker über das Volk direkt hinwegsehen, bzw. sich als Erziehungsberechtigt aufspielen, das hat Tradition. Schließlich sind sie und die ihren die Guten.
Im Effekt wie ein Resonanzverstärker, Stichwort Echokammer.
Herr Görgen, dies scheint alles so richtig zu sein und für sie zweite Reihe für mich plausibel. Nach dem gestaffelten Abgang von Merkel (schätze als Kanzler von EP-Wahl bis Ende Legislatur unbestimmt) wird der neue Parteivorsitzende wohl der Kanzlerkandidat sein und der sucht sich seine Mannschaft selbst. Beim Kandidat geht es auch um Machterhalt – mit wem kann man Wahlen gewinnen – ergo den Trend umkehren. Bisher ist diese öffentliche Diskussion von der Union vermieden worden. Mit AKK wird die Truppe Merkel ihr Überleben sichern wollen – März wäre die Konterrevolution – Spahn kann ich schlecht einschätzen – als Kanzlerkandidat für mich zu blass. Dann gibt es noch den Merkel—Freund aus Bayern (die Zange März Seehofer für Merkel auch interessant) – evtl. kommt noch jemand aus der Deckung – Klöckner wurde noch nicht erwähnt, die Personaldecke ist sehr dünn.
spahn hat doch null Gespür….das mit der Organspende ist doch hanebüchen.
Blackrock ganz offiziell im politischen Amt? Ich weiß nicht. Entspricht eher nicht der Art und Weise, wie diese Krake ihre Strippen zieht. Üblicherweise schicken die einen strahlend unbescholtenen Sonnyboy ins Rennen, wie schon öfters mal zu sehen war und nicht einen ihrer älteren Funktionäre.
Blackrock ist »nur« eine Investment-Gesellschaft, an und/oder mit der sich jedermann beteiligen kann. Das passiert international seit Jahren und führte, da Blackrock ihre ‚iShares‘-ETFs »physisch« i.d.R. mit Unternehmensbeteiligungen unterlegt, zu entsprechenden Stimmrechten aka unternehmerischen Einflussmöglichkeiten (wobei diese aber nirgends per se maßgeblich sind). [Von der Marktkapitalisierung her ist Blackrock übrigens nachwievor eher nur ein peanut]
Es ist ein, offenbar leider auch in der TE-Leserschaft, verbreiteter Irrglauben, Deutschland könnte ohne internationales Kapital im Rücken besagte Problemkulmination noch entschärfen. Das breiter zu reflektieren würde auch die deutsche Staatsgläubigkeit – sicher eine der Kernursachen für die Problemkulmination in Deutschland seit Ausbruch der Kredit(derivate)krise – auf ein angemesseneres Maß stutzen.
Merz könnte(!) die CDU wieder auf Kurs bringen und die AfD zum Zaum halten [was der AfD natürlich nicht passen kann] – allen anderen spreche (auch) ich das ab.
Ein ‚politischer Feigling‘ wäre Merz m.M.n. eher, würde er sich nicht bereit erklären, den Karren aktiv gegen Widerstände aus dem Dreck ziehen zu wollen. Merz zog es vor ~15 Jahren vor, Erfahrung im und mit dem Kapitalismus zu sammeln. – Was haben die anderen Kandidaten in den letzten 15 Jahren gemacht; auch an Erfahrung?
Auch die FDP könnte sich dann, im direkten Themenwettbewerb mit einer Merz-CDU, (hoffentlich) wieder finden und zur Gesundung der Parteienlandschaft beitragen.
Und die Grünen mit ihrer aktuell hanebüchen realitätsignoranten Ideologie könnten bzw. würden als potenzieller CDU-Koalitionspartner m.M.n. darüber schnell ad acta kommen.
Tja, Herr Georgen, Ihre Einschätzung teile ich durchaus. Es ist schon fatal, wie die internen Verhaltensregeln Einfluss auf Kandidaturen bestimmen. Andererseits zeigt es aber auch, wie sehr die Parteien sich selbst im Wege stehen.
Die Erneuerung und Ausrichtung der sogenannten Volksparteien, CDU und auch SPD sind notwendig, wollen Sie zukünftig Wähler mit einem höheren Stimmenanteil (Prozentzahlen) generieren. Doch mit der Art und Weise der Kanditaturen beginnt bereits ein neues Fehlverhalten. Warum vertrauen Parteien eigentlich nicht darauf, dass sich der beste Kandidat allein durch seine Argumente aufstellt und die Mitglieder dies honorieren. Liegt hier nicht schon wieder die Beeinflussung von Mitgliedern begründet?
Nun das möge jede Partei für sich entscheiden, jedoch befürchte ich, dass die Parteimitglieder dies durchschauen werden.
Natürlich werden die Medien ihr übriges tun, um den Kandidaten zu bevorteilen, der ihnen am genehmsten ist. Diese Rolle haben Medien schon immer gespielt und werden es auch wieder tun.
Aufgrund der sich bisher zeigenden Kandidaten wird ohnehin ein interner Machtkampf entstehen und es werden sich verschiedene Lager innerhalb der Partei darstellen. Ich bin auch davon überzeugt, dass Angela Merkel diesbezüglich noch eingreifen wird, denn sie will sicherstellen, dass ihre Politik weitergeführt wird. Außerdem ist so sichergestellt, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt keinen Schaden nimmt. Sollte sich eine völlig konträre Politik zu der Angela Merkels zeigen, ist die Gefahr, dass Angela Merkel an Ansehen und Anerkennung verliert umso größer. Warten wir einmal ab.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Gefahr, dass die gegenwärtige Regierungskoalition platzt, es zu Neuwahlen kommt und die Erneuerung und Ausrichtung von CDU und SPD garnicht zum tragen kommt. Immerhin wird in der nächsten Zeit sowohl innerhalb der CDU als auch SPD Personaldebatten Themenbeherrchend sein, was wiederum zu politischen Stillstand führt. Inwieweit dies parteiübergreifend zu Spannungen und Druck führt kann derzeit noch garnicht beurteilt werden.
Insofern ist für Spannung innerhalb Berlins und der Volksparteien gesorgt. Allein der diesbezügliche Ausgang ist ungewiss und kann jederzeit für Überraschungen sorgen.
Mit einhelliger Unterstützung des eigenen Landesverbandes auftreten kann bis dato allein AKK. Der saarländische Landesvorsitzende Hans hat sich ja entsprechend geäußert gestern. Die Saar-CDU ist innerhalb der Bundespartei als eine kleine Mittelmacht anzusehen (war vor den Merkelschen Staatsverbrechen mal Mitglied). Die Saar-CDU ist an Mitgliederzahl ein Witz gegen NRW, wobei es zugleich mehrere ostdeutsche Bundesländer braucht, um die saarländischen CDU-Mitglieder aufzuwiegen.
Bei Spahn und Laschet im mächtigen NRW ist die Sache weniger eindeutig und die Unterstützung des Landesverbandes für Spahn sogar sehr fraglich. Nicht nur weil der eine Rheinländer ist, der andere Westfale, wiewohl man die zwei „Reichshälften“ in NRW auch nicht unterschätzen sollte, sondern deswegen, weil Laschet ein glasklarer Merkelianer ist, Spahn aber der offensivste Merkelgegner.
Nehmen sie die Abwahl Kauders in der CDU-Fraktion als Situationsbeschreibung der CDU. Glauben Sie, Laschet hat die Abwahl gut gefunden? Gewiss nicht. Denn diese zielte ja voll auf seine geliebte Kanzlerin. Nur: ausgetüftet wurde der Coup sehr wesentlich in NRW. In Laschets Landesverband. Spahn, Brinkhaus, Krings, Ziemiak… Es dürften viele, wenn auch nicht alle MdB´s aus NRW gegen Kauder gestimmt haben. Die allerwenigsten Landesgruppen innerhalb der Unionsfraktion dürften en bloc abgestimmt haben. Und genau das ist Spahns Chance. Er kann die CDU (knapp!) mehrheitlich addressieren, hat das auf einem Parteitag schon einmal mit Erfolg getan.
Ich kann mir vor diesem Hintergrund nicht vorstellen, dass Laschet Spahn vorschlägt und deswegen gerade dabei ist, NRW-Truppen hinter Spahn zu sammeln. Hören die – bundespolitisch – überhaupt auf ihn? Im Fall Kauder schon mal klarerweise nicht. Die Kabale kam aus NRW, der resultierende Fraktionschef auch. Laschet und Spahn sind sich zwar nicht spinnefeind wie Lafontaine und Schröder, aber einfach innerparteilich auf dem anderen Ticket unterwegs.
Der Parteigrande, der Spahn auf dem Parteitag vorschlagen wird, heißt Schäuble. Der hält ganz große Stück auf seinen Ziehsohn Spahn.
Der Parteivorsitz dürfte so ähnlich geklärt wie der Fraktionsvorsitz. Entlang inhaltlicher und „ideeller“ Lager, weniger landsmannschaftlich. Dafür ist die Lage der CDU auch viel zu heiß. Wäre alles im grünen Bereich in der CDU, hätte AKK aus dem mittelkleinen und Spahn gegen seinen großen Landesverband keine Chance. Sie haben aber beide Chancen, gerade weil das zwei Lager aufeinanderprallen.
Was Merz angeht, so glaube ich, dass er versucht hat, sich über die Springerpresse ins Gespräch zu bringen für den Fall, dass man einen „heilenden Kompromißkandidaten“ sucht, mit dem jeder irgendwie leben kann, um die offene Feldschlacht zu vermeiden.
Denn wenn das auf eine Stichwahl-Kampfkandidatur hinausläuft AKK gegen Spahn hinausläuft, die dann ähnlich knapp ausgeht wie die Schlacht um Kauder in der Fraktion, ist das ein veritabler Fehlstart für den oder die neue/n Vorsitzenden.
Die CDU kann sich nur bedingt erlauben, einen Parteichef oder eine Parteichefin mit 52% ins Amt zu bringen, der die halbe Partei gegen sich hat.
Falls als versucht wird, die Spaltung der Partei unter einem neuen Vorsitzenden zu überwinden statt sie gegeneinander zu eskalieren, steigen Merz‘ Chancen.
Da AM explizit erklärt hat dass es ihr egal sei wer ihre Nachfolge also Parteivorsitzender antritt kann man davon ausgehen dass es ihr eben nicht egal ist.
AKK wird schon unterkommen, dafür wird Merkel und der Feministenmob schon sorgen, entweder als Parteivorsitzende oder später als Kanzlerin – für beides hätte es nicht mehr gereicht, wobei die Option erst Parteivorsitzende und dann AKK zusätzlich als Kanzlerin sicherlich Merkels favorit ist.
Und dass Migrationsmerkel die Nebelgranate(Frage des Parteivorsitzes) „schon“ jetzt zündet(nach ihrer Aussage um eine Woche vorgezogen) hängt ausschließlich damit zusammen dass die Gefahr bestand dass das Thema UN-Migrationspakt noch vor Merkels Absegnung im Dezember mediales Oberwasser gewinnt bzw. öffentliches Interesse erregen könnte.
Insbeaondere nach dem letztes Wochenende im Format „ARD und ZDF im Dialog mit AfD“ mit den beiden Chefredakteuren Peter Frey(ZDF) und Kai Gniffke(ARD) deutlich wurde dass diese beiden Herren Meinungsfaschisten nicht den geringsten Gedanken daran verschwenden und verschwendet haben die Bevölkerung über den UN-Migrationspakt aufzuklären.
Wenn das Thema sich dann doch noch in die Öffentlichkeit Bahn bricht, dann gibt es für AM und miesen Abnicker Verein kein halten mehr.
Ach Migrations-Merkel, pack doch schon mal deine Koffer, es gibt sicher auch ein Ziel für dich, ich habe gehört Nord-Afrika soll kulturell sehr bereichernd sein, insbesondere für Frauen.
Genau dieses Strippenziehen und Geschacher macht wenig Hoffnung auf einen dringend notwendigen Politikwechsel.
Dort agieren die gleichen Abgeordneten, die bisher Merkels Entscheidungen abgenickt, mitgetragen und gegen Kritiker zum Teil mit Schaum vor dem Mund verteidigt haben.
Wo soll da jetzt plötzlich der Sinneswandel herkommen.
Ich bin da eher skeptisch.
Alles richtig, aber der Druck der äußeren Ereignisse (Völkerwanderung, Euro-Krise etc.) kann die Akteure zu Wendungen zwingen, die sie eigentlich nicht wollen. Die Hegelsche „List der Vernunft“ kann sich hinter dem Rücken der historischen Akteure durchsetzen.
Wer CDU-Bundesvorsitzender werden soll, muss auch Kanzler(-kandidat) sein können. Wer bitte soll das von den genannten Personen sein? Merz hat keine Hausmacht. Wäre er der, den wir in ihm bis zum „Tichy-Ausrutscher“ vermutet haben, würde er seien Hut in den Ring werfen und sagen: „So Leute, hier bin ich. Und da geht’s lang!“ Macht er das? Vera Lengsfeld hat eine vernichtende Kritik über ihn geschrieben. Dem kann ich mich anschließen.
Die „Seiteneinsteiger“? Mutig. Nee. Haken dran. Die anderen drei, Spahn, Kramp-Karrenbauer, Laschet? Spahn ist ein Jungspund, man könnte meinen, er hätte grade seine Lehre hinter sich. Ein rechter Linker, will man Robin Alexander glauben. Es wird wohl auf ein Duell der beiden Merkeltreuen hinauslaufen. Schreit das nach Erneuerung, nach Signal, nach Aufbruch? Schreien? Nein, das ist Gesäusel. Aber so wird es kommen. Wo wären denn die Alternativen, kernige Typen mit Ansagequalitäten, Kanzler halt? Da is nix. So rettet man sich über die Europawahlen und Bremen. Und dann kommt Brandenburg und Sachsen. Wenn die Union nicht mehr aufzubieten hat, oje, die AfD wird’s freuen.
Nur wenn der Wähler sie auch wählt.
„Wer also schlägt Merz vor, wenn er denn kandidiert?“
Es ist manchmal schon recht atemberaubend, wie schnell die Realität die Spekulation überholt. Letztendlich würde ein Merz sicher nur den Niedergang der Christdemokraten verlangsamen. Aufhalten kann der es auch nicht mehr. Dazu müßte uns schon ein Kurz geboren werden. Allerdings wüßte auch ich nicht, wie dieser sich dann in dem karrierebetonten Filz innerhalb der Parteistrukturen als mehrheitsfähiger Freigeist überhaupt entwickeln könnte.
Die Frage bleibt.
Richtig, wer den Merz vorschlägt (und dann auch unterstützt) hätte ich auch gern beantwortet, mir gings ja auch nur um den Fakt, daß während des Lesens dieses Konjunktivs (wenn er denn kandidiert) die „Top“Meldung erschien, daß er kandidiert.
Die CDU als Partei ist doch tot – reine Abnickerpartei all dessen, was aus dem Kanzleramt kommt (Das letzte Mal, dass ich CDU gewählt habe, war mein Dankeschön an Kohl für die Wiedervereinigung.) Mit Merkel im Kanzleramt bis zur nächsten Wahl wird das eh nichts – ein potenzieller Nachfolger müsste erstmal zeigen können, was er drauf hat. Alternativ müsste man ihm bei der nächsten BT-Wahl irgendwelchen Erzählungen und Versprechungen glauben, die er dann von sich gibt. Die Zeit bis zum nächsten Parteitag ist sehr, sehr knapp: Hat Kramp-Karrenbauer da nicht einen uneinholbaren Vorsprung (Bearbeitung diverser Kreisverbände)?
Ich habe es in meiner aktiven Zeit immer so gehalten, dass neue Kandidaten gründlich gecheckt wurden, um Zeitbomben zu vermeiden. Bei Merz ist es, glaube ich, nicht sehr schwer, ihn faktenbasiert madig zu machen. Abgesehen davon, dass er nicht den nötigen Kämpferinstinkt hat, sondern eher ne Art Heulsuse ist. Brinkhaus hat neulich in der FAZ einen Text geschrieben (Fremde Federn), der m. E. gar nicht mal so schlecht war (bei allerdings sehr reduzierter Erwartung an alles, was aus der CDU kommt.). Na ja, abwarten.
„Friedrich Merz, der sich bisher öffentlich nicht erklärt hat…“ – Das ist gerade geschehen. Er wird es nicht unbedacht gemacht haben. Merz kandidiert. Wenn uns das schon mal den schrecklichen Laschet erspart, ist es immerhin eine gute Nachricht, auch wenn ich mir von Merz keine große Wende erhoffe.
Die Frage, wer ihn vorschlägt, bleibt.
Ich bete für AKK oder Laschet, wäre nur noch zu toppen von Schwiegersöhnchen Thomas Strobl, dann wäre der verdiente Totalabsturz des Kanzlerwahlverins perfekt!
Laschet wäre super. Der hat in der internen Abstimmung in NRW (2010) sogar gegen Röttgen verloren.
Spekulieren macht ja auch Spaß, bei allem Ernst, und so schlage ich offiziell vor, Herr Goergen, dass TE nach den Wahlwetten, die nun bis zum nächsten Mai eingemottet werden müssen, eine Vorsitzendenwette startet. Sie können ja die gleiche Software nehmen, nur die Parteien mit Namen ersetzen. Haben Sie auch schon eine Redaktionswette laufen?
Ich sehe in der CDU kein Gesicht, das für die dringend gebotene Wende in der Politik der CDU stehen könnte. Mit einer Kramp-Karrenbauer, einem Laschet oder Typen wie Günther, Bouffier, Altmeier, von der Leyen und Konsorten dürfte die jetzige Politik betoniert werden. Der vielgepriesene Herr Merz ist auch keine Alternative, da (politischer) Feigling. Die wahre Alternative liegt außerhalb der CDU. Ich hoffe, genügend Wähler sind klug genug, sich nicht von diesem neuerlichen Manöver der CDU hereinlegen zu lassen. Wenn die letzten Jahre eines gezeigt haben, dann dass dem Parteienstaat geprägt durch CDU/CSU, SPD, Grüne und FDP und damit auch diesen Parteien nicht zu trauen ist.
Günther wäre noch schlimmer als Laschet (laut zu glauben eigentlich)….
Die CDU hat die Wahl:
AKK: Die Egon Krenz-Lösung. Alles bleibt wie es ist, nur mit Brille, mehr Zahnfleisch und einer schlankeren Figur. Dumm dabei nur: Auch der Abstieg der CDU bleibt wie er ist.
Jens Spahn: Jung und schwul, angeblich konservativ (was immer das auch in der CDU 2019 heißen mag). Allein durch sein Schwulsein weniger angreifbar für den politischen Gegner als Merz (Vorteil). Könnte ein paar Wähler von der AfD zurück holen (je nach Programmatik), genießt den Rückhalt von Schäuble.
Friedrich Merz. Die Lafontaine Lösung aus dem Off. Garant für eine notwendige Polarisierung zwischen Links und Rechts, hat Erfahrungen außerhalb der Politik gesammelt und war dort erfolgreich (nicht so wie Koch), könnte den Grünen und der SPD sagen (ernsthaft) er hätte mal einen richtigen Job gemacht, würde wahrscheinlich das System Merkel abräumen (notwendig) und die AfD (bei richtiger Programmatik) auf 6-7% drücken. Dazu müsste er aber von einer komplett durchgemerkelten CDU gewählt werden und hat bis zum Parteitag keinen Fuß in der Tür und somit keine Möglichkeit die Truppen zu sammeln. Einzige Chance: Ein mitreißender Lafontaine-esquer Auftritt auf dem Parteitag. Aber die CDU ist nicht die SPD.
So sehr ich mir Merz wünsche (das tut die SPD auch, die AfD bestimmt nicht), die CDU ist zu feige dafür. Sie wird die Egon Kranz-Lösung wählen.
Den letzten 30-40 Konservativen in der CDU ist zu raten, medienwirksam geschlossen zur AfD zu wechseln und diese von innen zu zähmen. Dann wird auch das 15% Plateau (gesamtdeutsch) überwunden.
Das mit der „schlankeren Figur“ legt sich ganz schnell.
Wenn die Delegierten des Parteitages auch nur ansatzweise über ihren parteiinternen Tellerrand und das Auskungeln von Posten nach Landesverbänden, Gruppierungen und Vereinigungen innerhalb der CDU hinausblicken, dürfte in dieser außerorentlichen Situation, in der sich die Partei befindet, zumindest auch berücksichtigt werden, welcher der Kandidaten, der dann auch Anspruch auf das Kanzleramt haben wird, geeignet ist, Stimmenverluste, die durch die Politik der Kanzlerin entstanden sind, wieder zurück zuholen.
Ich sehe da nur einen Kandidaten, der mir zwar auch nicht gefällt, der aber zumindest eine Chance dazu hat, wenn er einigermaßen vernünftig agiert. Übrigens die Verteter der AfD haben blitzschnell erkannt , um wen es sich handelt.
Im Parteiinteresse der AfD wäre übrigens ein Sieg von AKK oder Laschet. da kann es überhaupt keinen Zweifel geben.
Zitat:
„Ich sehe da nur einen Kandidaten, der mir zwar auch nicht gefällt, der aber zumindest eine Chance dazu hat, wenn er einigermaßen vernünftig agiert.“
Genauso sehe ich das auch. Als AfD-Stammwähler würde es mir auch gefallen, wenn durch vernünftige Politik der Union (Verdienst der AfD) die AfD sich sogar halbieren würde. Allerdings muss sie sicher im Parlament vertreten sein, denn sie sorgt dafür, dass die Mäuse nicht auf dem Tisch tanzen. Also werde ich trotzdem weiter AfD wählen !!!
In meinen Augen wäre wichtig, wenn es in der CDU wieder eine innerparteiliche Balance gäbe. Zurzeit eiert die CDU kräftig, das die Links-Grün-Verschiebung unter Merkel die Balance der Union nachhaltig ge- oder gar zerstört hat. Bei einer Balance zwischen den Strömungen und Lagern innerhalb der Union, könnte man bei den „Verlorenengegangenen“ sicherlich punkten: bei denen, die weiterhin für christlich-konservative Werte stehen, aber vom Merkel-Kurs abgestoßen wurden, ebenso bei denen, die aus Frust und Protest zur AfD abgewandert sind. Wenn die CDU das Kapitel „Neue/rVorsitzende/r“ gut über die Bühne bringt, dann bietet nur die SPD noch ein Bild des Jammers und die CSU wäre fast gezwungen, es der großen Schwester gleich zu tun.
Zu den Kandidaten:
AKK: sicherlich in der Lage auch ohne Merkel und mit einer gewissen Eigenständigkeit die Union zu führen. Sie gilt zwar als merkeltreu, vertritt aber durchaus auch konservative und eigene Standpunkte. Würde sich nach der Kanzlerschaft Merkel wahrscheinlich sehr schnell mit einem eigenen Profil hervortun.
Spahn: wäre gut beraten noch abzuwarten. Eine steile Karriere kann auch ebenso steil enden.
Merz: wäre genau der, der die Balance in Richtung „konservativ“ herstellen könnte. Er würde auch beim Bürger gut ankommen, der ihm die Steuererleichterung im positiven Sinn nicht veregessen hat. Wäre mit einer konsequenten Linie in der Flüchtlingspolitik sicher auch einer, der zur AfD Abgewanderte zurückholen könnte.
Laschet: Würde er kandidieren, wäre es einmal mehr ein Beweis für Aachener Größenwahn und Selbstüberschätzung (an der auch Schulz gescheitert ist). Außerdem: warum Laschet zum Vorsitzenden machen, wenn man Merkel nicht mehr will? Die Regel ist einfach: Laschet ist Merkel 2.0 („Merkel light“ wäre beim pummeligen Armin der falsche Begriff). Und alles ginge so weiter wie bisher. Will man das wirklich und der SPD in den Abgrund folgen?
Und: Leider steht der gute Wolfgang Bosbach aus bekannten Gründen nicht zur Wahl. Sehr schade. Für ihn würde ich jetzt gerne einen Jung- und Gesundbrunnen bauen…
Wichtiger noch als die Personalwahl ist die Richtung, die die CDU einschlagen wird. Wird sie sich ihres konservativen Erbes erinnern? Oder weiterhin der SPD das Wasser abgraben und den Grünen hinterher laufen?