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Geplatzt

EU und das Ende der Luftballons

26.10.2018

| Lesedauer: 2 Minuten
"Der Antrag der Grünen im EU-Parlament, die „vorsätzliche Freisetzung in die Atmosphäre von Luftballons bei öffentlichen & privaten Anlässen" (kein Witz) komplett zu verbieten, wurde abgelehnt. Manchmal setzt sich doch Vernunft durch.", twitterte FDP-Generalsekretärin Nicola Beer.

Sie haben gerade noch einmal die Kurve gekriegt. Sie haben verhindert, dass Millionen von Eltern weinenden Kindern auf Jahrmärkten, Festen und in Spielwarenläden etwas von einem bösen Monster in Brüssel erzählen müssten, das ihnen auch den letzten Spaß verbieten will. Wie hätten Eltern ihren Kleinen den hanebüchenen Blödsinn erklären können, den Grüne in Brüssel beantragt hatten: Weg mit den bunten Luftballons!

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Eine vollkommen außer Kontrolle geratene Gang wollte tatsächlich Luftballons verbieten! Die EU-Kommission hatte dem Parlament vorgeschlagen, Luftballons für Privatleute zu verbieten, für »industrielle und sonstige gewerbliche Verwendungszwecke und Anwendungen, die nicht an Verbraucher abgegeben werden«, zu erlauben. Denn gewerbliche Anwender würden verantwortungsvoller mit Luftballons umgehen. Also nicht einfach so aufblasen wie einen EU-Funktionär, sondern sinnvoll. Das kann man sich alles nicht mehr vorstellen!

Dann gab es eine liberale EU-Abgeordnete, die nicht mehr zwischen gewerblicher und privater Nutzung unterscheiden wollte: »Luftballons zählen zu den zehn an Stränden am häufigsten gefundenen Arten von Abfall. Sie verschmutzen die Umwelt und stellen eine Gefahr für wildlebende Tiere dar. Sie sollten nicht mehr lediglich aus Spaß in die Umwelt freigesetzt werden.«

So schrieb die vermutlich von der Wikipedia-Definition eines Luftballons (»ist ein elastischer Hohlkörper«) erschreckte liberale Abgeordnete Ries in den Text. Man möchte sich besser nicht vorstellen, wieviele wissenschaftliche Begleitprogramme finanziert wurden, um Müll an Europas Stränden zu zählen und die fundierte Grundlage für einen solchen Antragsmüll zu schaffen.

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Privater oder öffentlicher Luftballon – Diskussionen unter hochbezahlten EU-Funktionären. Kannste dir immer noch nicht vorstellen!

Luftballons gibt es seit fast 200 Jahren, sind in der Regel aus Gummi und damit kompostierbar. Doch die Weltmeere quellen über vor Plastik; Eisbär und Wal verrecken elendiglich, weil Kinder in Europa Geburtstage mit Luftballons feiern und sich noch freuen, wenn sie auf Festplätzen in die Luft fliegen.

Niederländische Behörden obsiegten im Sommer im Überbietungswettbewerb »Wer hat den schönsten Schadstoff?«

Sie warnten über das europäische Schnellwarnsystem Rapex vor Luftballons! Sie ordneten sogar eine Rücknahme des Handels an. Grund waren Nitrosamine und »nitrosierbare Substanzen«.

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Je weniger die EU auf die Reihe bekommt, desto törichter ihr Aktionismus. Jetzt also: Tier oder Kind? Die kinderfeindlichen Grünen ganz klar: Tier. Also lancierten sie das nächste Verbot: Weg mit Luftballons!

Die Geschichte im Klartext hätte kein Kind verstanden. Eltern in irgendeiner Villa Kunterbunt: »Da lebt ein böses Monster. Das will nicht, dass Du mit einem Luftballon die Umwelt verschandelst!«
Kind plärrt weiter: »Monster böse!«

Die Eltern: »Aber Du rettest mit Deinem Kindergeburtstag ohne Luftballons die Welt!«

Kind heult weiter.

Millionen von Eltern hätten ihren weinenden Kindern schließlich drastisch klarmachen müssen, warum es keine lustigen, bunten Luftballons mehr gibt, weil die für das Ende der Welt verantwortlich sind: »Nix da, basta!«

Die EU-Heissluftveranstaltung hat gerade noch einmal die Kurve gekriegt. Das EU-Parlament mit 571 Abgeordneten, 53 Gegenstimmen und 34 Enthaltungen für ein Verbot von Einweggeschirr, Strohhalmen und Wattestäbchen gestimmt, aber für Luftballons Ausnahmen vorgesehen. Die soll es weiter geben. Auch ohne Warnhinweise, wie das einige Abgeordnete wahrhaftig wollten (»Nicht steigenlassen!«).

Doch das böse Monster in Brüssel brütet vermutlich schon über dem nächsten Schlag: Thema Kondome. Die sind aus schlimmem Kunststoff und zerstören die Menschheit. Neue Parole: »Jute statt Plastik«. Wie könnten hier Warnhinweise auf den Produkten aussehen?


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22 Kommentare

  1. Infolge anstehendem Verbot von Plastikgeschirr darf man gespannt sein, ob sodann im Flieger wieder das alte Metallbesteck raus gekramt wird, trotz Sicherheitsbedenken bezüglich möglicher Gewaltakte im Flieger oder man zu Fingerfood übergeht. Stäbchen geht ja auch nicht, wegen der möglichen Stecherei. Brüssel hat dazu sicher schon einen ausgeklügelten Plan.

    • Es endet wahrscheinlich irgendwann in einer Maschine, die einen füttern soll, wie man sie in „Moderne Zeiten“ sehen durfte.

  2. Frei nach Heinrich Heine: “Ärgert dich dein Auge, so reiß es aus, ärgert dich deine Hand, so hau sie ab, ärgert dich deine Zunge, so schneide sie ab, und ärgert dich deine Vernunft, so wähle die Grünen.”

  3. Ein grüner, luftgefüllter, elastischer Hohlkörper wäre dann was? An Luftballons denke ich bei dieser Beschreibung ehrlich gesagt nicht.

    • Von denen scheint es in deutschen Landen wohl eine übergroße Zahl zu geben. Anders lassen sich letzte Wahlergebnisse nicht mehr erklären!

  4. Das Problem ist, das die Grünen mit ihrer Kanzlerin Merkel seit Jahrzehnten mit ihren Verboten und Zwangsabgabe und Steuergesetze vom Grossteil der Deutschen Wähler immer und immer wieder gewählt werden!

  5. Es geht nicht um Luftballons. Es geht darum eine Pressemitteilung zu erhalten. Wenn die wirklich für die Luftreinhaltung wären, sollte man das Sylvestergeballer verbieten, zig Tonnen giftiger Schwermetalle in die Luft gepufft. Aber wenn sie das fordern, gehen ihnen einige Prozentpunkte an Zustimmung verloren. Die wollen nur an die Mach um ihre verquerste Ideologie durchzusetzen und gut bezahlte Posten, wie die anderen auch.

    • Nicht zu vergessen die Feinstaubschwaden, die bei jedem von Zehntausenden samt Medien gefeierten „Irgendwas in Flammen“ in die Gegend gesprengt werden. So viel Diesel kann kein Land fahren, um die selben Werte an frei gesetzten Schadstoffen zu erreichen. Aber bei Buntem und Glitzer allerorten in der Umwelt wird gejubelt, daß es kein Halten gibt. Alles so schön bunt hier, und zu netter Musikke. So viel zur geistigen Reife in Lalla-Land.

  6. Mit den grünen Köpfen befinden sich wahrlich genügend mehr oder weniger elastische Hohlkörper, da braucht es keine Luftballons mehr. Und heiße Luft (oder wie diese KGE sagte heißen Sch…..) können sie selbst am besten produzieren.

  7. Die Partei, die für den ersten Krieg der Bundesrepublik verantwortlich ist, die Partei die die 99 Düsenjäger schickt, schafft die 99 Luftballons ab.
    Wie soll Friedensmärchenonkel Habeck das seinen Leuten erklären?

    • Der Habeck braucht seinem Klientel nichts zu erklären. Was der macht, ist in deren Augen immer! richtig!!

  8. Frei nach Dieter Bohlen: Erklär‘ einem Idioten mal, dass er ein Idiot ist. Oder gewandelt auf die kommende Hessenwhl: Wieviele Verrückte werden die Verrückten wählen? Wenn es das Pech mit uns gut meint, haben wir demnächst den zweiten grünen Ministerpräsidenten. So kommt der Wahnsinn noch schneller voran, bis wirklich alles in die Luft fliegt. Mittlerweile hat das etwas Vergnügliches an sich: Den Irren beim Irrsinn zuzuschauen.

  9. Balla-Balla-Ballonverbot blasierter Parlamentarier – bei den Grünen gibt es wirklich nicht mehr als heiße Luft in der Gummizelle.

  10. Die Erklärung gegenüber den Kinder ist doch ganz einfach:
    „Die Grünen wollen nicht, dass Du und Deine Freunde Luftballons steigen lasst.“ – „Warum nicht?“ – „Weil die Grünen Kinder nicht mögen!“

    • Das stimmt so nicht. Einige von den Grünen mögen Kinder sogar sehr sehr gern. 😉

      • Eher weniger.

      • Manche Grüne mögen den Körper von Kindern, das Kind aber als ganzes, als Menschen, besonders, wenn er deutsch ist, hassen sie wie die Pest.

  11. Als das Glühbirnen Verbot kam, habe ich mich bis zur Decke mit Glühbirnen eingedeckt. Das reicht für die nächsten 30 Jahre. Warmes Licht. Quecksilberfrei. Schön. Jetzt werde ich mich eben mit Strohhalmen und Wegwerf Plastik beschäftigen und eindecken. Es gibt sicherlich sinnvolle Müllvermeidung, aber das ist einfach nur Schikane. FU EU!

  12. Die Grünen kommen mir vor wie Kinder, die ihre Grenzen austesten. Es gibt nichts, wovor diese infantilen Moralisten halt machen. Eigentlich wundert es mich, dass sie jetzt mal Grenzen aufgezeigt bekamen. Aber wie bei verwöhnten, zänkischen Kleinkindern wird der nächste “Test“ auf dem Fuß folgen.

  13. Es bleibt nur zu hoffen, dass den Erben Savonarolas eines Tages auch sein Ende bevorstehen möge.

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