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METZGERS ORDNUNGSRUF 33-2018

Italiens Budget: Lackmustest für die Einhaltung der EU-Regeln

17.10.2018

| Lesedauer: 3 Minuten
Angela Merkel spricht im Bundestag von „soliden öffentlichen Finanzen“ und „Selbstverantwortung jedes Mitgliedsstaats“: Sonntagsrede oder Appell an Italien?

Wenige Stunden vor dem abendlichen EU-Gipfel, bei dem auch die Stärkung des Europäischen Stabilitätsmechanismus auf der Tagesordnung steht, wartete mancher am Mittwochnachmittag gespannt darauf, ob die deutsche Kanzlerin in ihrer Regierungserklärung auch ein direktes Wort zum italienisches Budget-Entwurf verliert. Nach einem einleitenden Loblied auf den Euro – „Seien wir froh, dass wir mit dem Euro eine gemeinsame Währung haben“ -, das von den beiden Regierungsfraktionen begeistert beklatscht wurde, konnte man eine Passage ihrer Rede zumindest als indirekte Botschaft an Italien verstehen. Sie sprach von der Notwendigkeit solider öffentlicher Finanzen, sprach von den „zwei Seiten einer Medaille, die aus Verantwortung und Solidarität, aus Haftung und Kontrolle“ bestehen: „Jeder Staat ist zunächst selbst für sich verantwortlich!“

Zwar wird es beim EU-Gipfel keine Entscheidungen zur Stärkung des EU-Stabilitätsmechanismus oder zur Bankenunion geben, sondern nur einen Sachstandsbericht. Aber es ist kaum vorstellbar, dass der von Italien gerade vorgelegte Budget-Entwurf keine Rolle hinter verschlossenen Türen spielt. Nimmt man das Wort der Kanzlerin im Bundestag ernst, dann müsste sie der EU-Kommission und dem italienischen Regierungschef unmissverständlich klarmachen, dass Deutschland diesen eklatanten Verstoß gegen die vereinbarten Stabilitätsregeln nicht billigen wird. Doch zwischen Reden und Handeln besteht bekanntlich auf EU- wie nationaler Ebene oft ein gewaltiger Dissens.

Da es bestimmte Regularien gibt, wie die EU-Kommission mit den von allen Mitgliedsstaaten bis zum 15. Oktober vorzulegenden Haushaltsentwürfen umgeht, wird man spätestens bis Ende Oktober sehen, wieviel Druck auf Italien von der Kommission zu erwarten ist. Denn sollte die Kommission Verstöße gegen EU-Regeln geltend machen, dann muss sie das innerhalb von zwei Wochen, also spätestens bis Ende Oktober, gegenüber der italienischen Regierung erklären und diese auffordern, innerhalb von maximal drei Wochen einen überarbeiteten Haushaltsplan vorzulegen. Noch während ich diesen Text schreibe, kommt die Meldung, dass Brüssel Italiens Budget zurückweist. Man darf jetzt gespannt sein, welches Eskalationsdrama sich daraus entwickelt und wie kreativ Rom und Brüssel bis Ende November nach Lösungen suchen.

Für Italien wird es aber schon am 26. Oktober spannend. An diesem Tag werden die Rating-Agenturen Standard & Poors sowie Moodys ihre neuen Kredit-Ratings für das hochverschuldete Land abgeben. Außerdem ist auf diesen Tag die nächste Auktion italienischer Staatsanleihen terminiert. Ein Rating auf Ramsch-Status würde Italien zwingen, Investoren höhere Zinssätze zu bieten. Aktuell liegt die durchschnittliche Verzinsung italienischer Staatspapiere bei 3,21 Prozent. Schon bei diesem Wert wachsen die Kosten der italienischen Staatsverschuldung deutlich schneller als seine Wirtschaftsleistung. Die niederländische Robobank hat kürzlich öffentlich gemacht, dass sich das erst ändert, wenn die durchschnittliche Verzinsung auf 2,63 Prozent sinken würde. Man darf spekulieren, wie sich die europäischen Akteure in den Monaten vor der nächsten Europawahl im Zweifel positionieren werden. Eine Zuspitzung der Euro-Krise, gar einen Exit Italiens, werden sie nicht zulassen wollen. Also wird Mario Draghis EZB flankierend „What ever it takes“-Politik betreiben. Und die EU-Kommission wie die deutsche Regierung werden EU-Regeln wieder einmal beugen, wenn es ernst wird. Schon an den ersten Tagen nach dem Vorliegen des italienischen Budgetentwurfs war an den Finanzmärkten ein leichtes Aufatmen zu spüren. Denn die Renditen der italienischen Staatsanleihen sind gesunken. Die Märkte scheinen darauf zu spekulieren, dass Brüssel alle Augen zudrückt und die EZB als „lender of last resort“ wie gewohnt bei Fuß steht. Nach der schnellen Zurückweisung des Budgets durch die EU-Kommission, die der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger dem SPIEGEL heute Nachmittag bestätigte, ist allerdings eine neue Lage entstanden. Die Marktreaktionen der kommenden Tage und Wochen versprechen Spannung.

Das populistische italienische „Wohlfühlprogramm“

Ein paar Details will ich noch auflisten, die zeigen, wofür Italiens Regierung die massive Erhöhung seines Staatsdefizits auf 2,4 Prozent des BIP im kommenden Jahr verwenden will. Es wird, wie von Cinque Stelle seit Jahren gefordert, ein Grundeinkommen von 780 Euro im Monat geben, allerdings in abgespeckter Form für Menschen ohne Arbeit, Einkommen und Vermögen. Außerdem wird eine Mindestrente in gleicher Höhe eingeführt. Rund 6 Millionen Menschen sollen nach Angaben der Regierung davon profitieren. 7 Milliarden Euro sind dafür im ersten Jahr etatisiert. Experten erwarten deutlich höhere Ausgaben.

Ab Februar 2019 können die Italiener wieder früher in Ruhestand gehen. Die 2011 durchgeführte Rentenreform wird zumindest teilweise wieder rückgängig gemacht. Wer 62 Jahre alt ist und mindestens 38 Jahre lang Beiträge bezahlt hat, kann abschlagsfrei in Rente gehen. Damit wird das schlechte deutsche Vorbild der abschlagsfreien Rente mit 63 und 45 Versicherungsjahren noch deutlich getoppt. Bereits im nächsten Jahr soll diese Renteneintrittsalter-Absenkung 7 Milliarden Euro kosten. Mittel- und langfristig ist das italienische Rentenpaket der mit Abstand teuerste Teil der kreditfinanzierten Konsumorgie der neuen Regierung.

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26 Kommentare

  1. Herr Metzger,

    ich verstehe Ihre Kritik an Italien nicht: Auch wir Deutschen, die Franzosen und viele andere haben die Maastricht-Kriterien missachtet, als es galt hausgemachte Probleme zu vertuschen. Dies ist kein Alleinstellungsmerkmal einer „populistischen“ italienischen Regierung. Letztlich werden wir den Italienern dankbar sein, wenn Sie diese Lügengebilde zum Einsturz bringen, erst dann wird es sich zum besseren wenden können. Wir müssen uns befreien von dem rein ideologisch – oder gar machtpolitisch – begründeten Festhalten an ganz offensichtlich nicht funktionierenden Konstruktionen (Euro als gemeinsame Währung, immer engeres Zusammenpferchen von Völkern unterschiedlicher Kultur in einer gemeinsamen, die Luft zum Atmen raubenden Euro-Bürokratie etc.).

  2. Offen bleibt natürlich mal wieder die Frage, wieso Stabilität immer nur im Sinne von Geldwertstabilität verstanden wird. In einem ganzheitlicheren Blickwinkel sind stabile Verhältnisse in anderen Bereichen nicht minder wichtig – und wenn man sich die Arbeitslosigkeit in Italien anschaut, kommt man wohl nicht umhin, zuzugestehen, dass enormer Handlungsbedarf besteht. Und wenn der Preis dafür ein paar Schulden mehr sind, dann ist das eben so.

    Und ehrlich gesagt: Leute, die ihren Mitmenschen nicht mal 780 Euro (Mindest-)Einkommen gönnen, kann ich nicht erst nehmen.

  3. Schön informativ der Vortrag! Danke!

    Und damit Vorhang auf für ganz großes EU-Kino!
    M5SLega wird es der EU nicht einfach machen.
    Im Gegensatz zu den Vorgängerregierungen, werden sie ein großes Theater machen und der Zustimmung einer Mehrheit der Italiener können sie sich dabei sicher sein.
    Dazu kommt noch, dass, vermutlich wird Salvini es machen, die Italiener in Richtung Frankreich zeigen können und darauf verweisen werden:
    „Hört mal, denen habt ihr das durchgehen lassen, also fordern wir jetzt die gleiche Nachsicht!“
    Frechheit siegt bekanntlich!

    Und die EU?
    Wird einknicken und Draghi wird leise weinend die Staatsanleihen aufkaufen (müssen).
    Was soll sie auch sonst tun?
    Die Italiener rausschmeissen? Nie im Leben!

    Und die Kanzlerin?
    Bleibt ihrer Linie treu und wird einfach so tun, als sei überhaupt nichts passiert.

    Thema durch! ;D

  4. Alles schön aufgezählt. Jetzt wissen wir was die Italiener machen wollen und wieviel dies kosten soll und woher das Geld kommen soll. Wo sind aber die Lösungsvorschläge? Was sollen die Italiener anders machen? Ich finde, die Italiener tun genau das Richtige. Sie zeigen uns, den Wohlbestallten auf, dass es noch ein Volk gibt für das es sich einzusetzen gilt. In Verbindung mit dem verzinsten Schuldgeldsystem reicht es eben nie für alle ein auskömmliches Leben zu haben ohne permanente Verschuldung. genau dies ist die Botschaft, die wir erkennen sollten. Die leeren und altbekannten Sprechblasen unserer Kanzlerin helfen da nicht weiter. Die Folge ist das Entstehen neuer Parteien weil sich immer mehr Menschen von dieser verlogenen Politik abwenden. Das verzinste Schuldgeldsystem fordert immer größere Opfer. In der Zwischenzeit sind ganze Staaten davon befallen. Macron flattern auch schon die Hosen und er sucht neue Wege der Finanzierung. Die Frage bleibt wann kommt der ganz große Knall. Wir sollten nicht so tun ob uns dies nicht betrifft. Der Pensionstsunami der auf uns zu rollt wird auch nicht von schlechten Eltern sein. Der IWF hat ja längst festgestellt dass es in Deutschland auch nicht sehr rosig ausschaut wenn man mal alle Verpflichtungen berücksichtigt. Diese Ehrlichkeit fehlt unseren Politikern. Dann hätten wir auch italienische Verhältnisse. Diejenigen die von Zwangsgebühren leben und/oder vom Steuerzahler fett alimentiert und versorgt werden sind wohl der Meinung sie betrifft es nie und auf die Vermögenswerte (Immobilien) kann man dann im Zweifelsfall ja zugreifen. War alles schon mal da. Eine schlüssige Erklärung wie dies im Katastrophenfall finanziert werden sollte hat keiner der Verantwortlichen. Wenn ich mir da die politische „Elite“ im Land anschaue die sich an unserer Staatsspitze etabliert hat beschleicht mich ein ungutes Gefühl.

  5. Sehr verehrter Herr Metzger, Sie sind für mich gerade das Paradebeispiel
    wie “ Grüne “ und“ CDU “ Philosophie sich geradezu ergänzen. Als ehemaliger Grüner und jetziges CDU Mitglied haben Sie natürlich auch eine Bring-
    schuld an unsere Kanzlerin. Folglich interpretiere ich auch Ihren Artikel
    dementsprechend. Zum Thema Italien ist festzuhalten, dass die immensen Schulden die Italien angehäuft hat, sind Schulden aller Vorgängerregierungen vor der jetzigen. Diese jetzt der neuen Regierung anzulasten ist
    geradezu unredlich.Das wissen Sie ja am besten.
    Der neue Ministerpräsident Italiens hat auch klar gesagt, wenn es um
    EU -regeln geht, steht für ihn als erstes Italien zur Disposition.
    Er denkt an erster Linie an Italien und seinen Bürgern. Eine Aussage
    die Achtung verdient.Ich wäre froh, wenn unsere Regierung nur Ansatzweise eine solche Haltung einnehmen würde.
    Regierungshandeln muss sich auch immer an den aktuellen gegebenen
    Umständen ,dem jetzigen Zustand des Landes anpassen. Genau dies tut
    die neue Regierung mit Verantwortung. Mein Respekt!

  6. Herr Metzger,
    setzten 6 und ein ganz großes Lob an die Italienische Regierung, die eine abschlagsfreie Rente mit 62 bei 38 Beitragsjahren durchsetzt. Da tut eine Regietung etwas für Ihre arbeitenden Bürger, während unsere Verbrecher, ja das ist mittlerweile meine Meinung, unsere hart verdienten Gelder an Illegale Einwanderer und Straftäter ausschüttet. Motivation der arbeitenden Menschen in diesem Land geht anders. Deutschland hat ein EU-Verfahren verdient, wegen Rechtsbeugung, Meineid und Veruntreuung durch Merkel. Zudem erledigt sich die EU in dieser Form von alleine, so ein undemokratisches Bürokratiemonster mit einem Säufer an der Spitze braucht keiner.

  7. Phoenix Runde: „SPD Affinität“, hahaha…. Kinnladenschock, HR sieht Rot 🙂
    Köstlich, wie simpel man das Schema der Sendung doch aufzeigen kann, Danke !

  8. Wer etwas auf die Worte der Politikdarstellerin Merkel gibt, der hat das letzte Jahrzehnt unter einem Stein verbracht – mindestens aber die letzten drei Jahre. Auch hier wieder: „Jeder Staat ist zunächst selbst für sich verantwortlich“. Eine vollkommen wertlose Aussage, denn das „zunächst“ pflastert den Weg für neue EU-Geldspritzen.

  9. Die Vorgängerregierungen haben immer Budgets eingereicht, welche in Brüssel genehm waren, diese aber stets überschritten. Das hat aber in Brüssel niemanden gestört, weil immer die Parteien mit der richtigen Haltung in Rom das Zepter geschwungen haben.

  10. Das Lackmuspapier wird sich verfärben, was ist nochmal die Frage ?
    Die EU funktioniert eben nicht, bis auf lauter faule Kompromisse.
    Aber die Barley wird jetzt ja EU Spitzenkandidatin. Lach !! Echte Oiropäerin ohne Ahnung.
    ESSPEEDEE – Ade! (reimt sich).

  11. Früher oder später wird Italien eine Parallewährung einführen müssen. Wird aber definitiv nicht der Weltuntergang sein und auch nicht das Ende der Euro…!

  12. „Italiens Budget: Lackmustest für die Einhaltung der EU-Regeln“

    Ich bitte vorab schon mal um.entschuldigung, aber wer denkt sich solch eine unsinnige überschrifte aus?

    Lackmustest für die einhaltung der eu-regeln?
    regeln die seit jahren gebrochen werden!

    Verlassen sie ihren elfenbeinturm…

  13. Einige zusätzliche Renten sind für eine Volkswirtschaft billiger als arbeitslose Jugendliche. Jugendliche brauchen Arbeitsplätze um Familien zu gründen. Wenn es so eine hohe Jugendarbeitslosigkeit wie in Italien gibt, verliert man u.U. eine ganze Generation.

  14. Deutschland im Zentrum Europas wird zur EU Euro Diktatur von Merkel und ihren politisch-medialen Helfershelfern ausgebaut…das ist die wahre Bedrohung für einen freien Menschen…ein Frank und Frei wie meiner eins!

  15. Meine Einschätzung:
    Italien ist die „Einhaltung der EU-Regeln“ so was von egal. Den anderen südeuropäischen Staaten vermutlich auch. Der EU in Brüssel sowieso. Herrn Draghi und der EZB auch. Merkel und Deutschland will nur „schöne Bilder“ haben.
    Die einzigen, die Probleme machen könnten, sind die nordeuropäischen Euro-Staaten außer Deutschland. Also z.B. Österreich, die Niederlande, Finnland, Slowenien.
    Die EU ist für mich wie so eine typische linke „kinderfreundliche“ Sekte (Odenwaldschule und Co), die auch ewig lang weiter existieren kann, weil ihre Verwalter das so wollen.
    Die Odenwaldschule haben sie ja zum Glück aufgelöst. Ob ich das mit der EU noch erlebe, hängt wohl davon ab, wie alt ich noch werde. Linke System können sich lange halten.

  16. Wer ‚too big to fail‘ ist muss sich eigentlich keine Sorgen machen. Wer darauf spekuliert, dass der Euro früher oder später zumindest teilweise den Bach runter geht, wenige Nordstaaten die Zeche bezahlen werden, der muss seine Bevölkerung nicht mit Sparprogrammen quälen.

  17. Falsche Frage, Herr Metzger. Die frage ist nur, lassen sich die Italiener weiter die Einmischung Brüssels gefallen? Ich hoffe nicht, denn so wird jedem klar werden, wer die Fäden in der Hand hat. Kennen sie nicht den Text…gib mir die Hoheit über die Währung, dann ist es egal, wer dort regiert…?

  18. Es geht doch nichts über eine Transferunion. Vor allem wenn man Schuldner ist und Andere mit dem Platzen der großen EU Illusion drohen kann.

    Bisher sind EU-finanzpolitisch selbst blanke Betrüger und Fässer ohne Boden, bestens mit ihrer halbseidenen Methodik durchgekommen. Kurzum, die EU ist zutiefst unglaubwürdig oder zumindest ein zahnloser Marder.

    Deutschlands versteckte Staatsschulden sollen bei 7 Billionen liegen, das hält Merkel aber nicht davon ab, dem deutschen Steuerzahler die Kosten der halben Welt noch um den Hals zu legen.

    Merkels Finanzstrategie ist auch nicht gerade überzeugend. Für jedes ausfallenden EU Land haften wir für dessen EU Beitrag. Jetzt möchte Madam auch noch afrikanische Länder bzw. deren Depoten „fördern“. Die Kosten für die Einwanderung in die Sozialsysteme explodieren während unsere Industrien kaputt gemacht werden. Eine solide Finanzpolitik ist das auch nicht.

  19. Ach Herr Metzger, auf diesen billigen Trick von Frau Merkel fallen Sie doch nicht wirklich mehr herein. Was könnte Frau Merkel besseres passieren als italienische Finanzierungsprobleme?

    Wenn diese nicht kämen, müsste ja die EZB aus dem Anleihekaufprogramm dauerhaft aussteigen und die Zinsen würden für alle, also auch Deutschland, steigen. Da ist es doch viel besser, den demokratisch nicht abwählbaren Mario Draghi („whatever it takes“) die unpopuläre Arbeit machen zu lassen und mit einem neuen Aufkaufprogramm die Zinsen wieder zu drücken. Dann kann man als CDU-Chefin über die „bösen“ Italiener schimpfen, die eine solche Hilfe erforderlich gemacht haben, kann selbst ein paar neue Wahlgeschenke verteilen, sich über die schwarze Null 2019ff. für den Finanzminister des Koalitionspartners freuen und so weiter machen wie bisher. Richtig schwierig wird es erst, wenn die Verbraucherpreise zu gallopieren anfangen; dann hat Frau Merkel ein echtes Problem. Allerdings muss das vermutlich bereits ihr Nachfolger / ihre Nachfolgerin ausbaden. Solange kann sie mit aussagefreien Reden prima die nächste Zeit überbrücken. Hat doch in den letzten Jahren auch gut geklappt; der Wähler machts ja mehrheitlich immer schön mit.

  20. Was wollen sie denn machen, oder wie viele Divisionen hat die EU? Schließlich wird man in allen Euro-Mitgliedstaaten froh sein, dass der Laden irgendwie zusammen gehalten werden kann. Dazu belässt man die Zinsen bei Null, schmeißt die Notenpresse an, und kauft alle Staatsanleihen die man bekommt. Das wird zwar für weitere Inflation, über das erklärte Ziel hinaus sorgen, ist aber besser, als wenn eine Bank nach der Anderen in Europa abschmiert. Wer Erspartes hat, sollte einfach das Beste kaufen, was er für Papiergeld bekommen kann. Guten Einkauf.

  21. Angela Merkel spricht im Bundestag von „soliden öffentlichen Finanzen“
    Welcher Witzbold hat da denn unserer Raute das fette rote Minuszeichen in ihrem Finanzplan wegradiert? Mario Draghi himself?

  22. Was sind lächerliche 7Mrd. Rentenfinanzierung gegen mindestens 50 Mrd. (Offiziell für Schland) Wirtschaftsflüchtlingehilfe, wobei Italien mit Sicherheit ähnliche Summen aufbringen muss. Nur mit dem Unterschied, das die 7 Mrd. Ca. 20 Jahre gezahlt werden und die 50 Mrd. 50 Jahre und mehr. Denn die Topausgebildeten Goldjungs werden nichts in die Kassen spülen. Die Rentner haben aber immerhin 38 bzw. 45 Jahre einbezahlt.

    • Die Rentner haben nicht nur einbezahlt. Sie haben ein Arbeitsleben lang das BNP mitproduziert, und damit auch viel Wohlstand der ihnen nicht persönlich gehört. Wer das Pech hat noch mehr als ca. 10 Jahre zu leben, und auf gesetzliche Rente und Gesundheitsversorgung angewiesen ist, der wird unter der Politik, wie sie spätestens seit 2010 betrieben wurde und weiterhin wird, erheblich und sehr persönlich zu leiden haben. Es gilt nur von heute auf morgen, dass niemandem etwas weggenommen wird. Das gilt bestimmt nicht für die nächsten 5, 10 und mehr Jahre. Aus deutschen und europäischen Gründen.

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