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Lebt die Stasi weiter?

Empörungswellen nach dem »virtuellen Mord« an Hubertus Knabe

03.10.2018

| Lesedauer: 8 Minuten
Hubertus Knabe waren von über 190 Einsicht-Anträgen über zwei Jahre ganze 15 ermöglicht worden. Von der Behörde jener Marianne Birthler, die seine Interims-Nachfolgerin werden soll. Von Holger Douglas und Hariolf Reitmaier.

Hohe Empörungswellen umfluten die »Stasiopfer-Gedenkstätte« inzwischen auch im Berliner Senat. Dort sitzt noch der »eigentlich starke Mann der Linkspartei in der Hauptstadt« (Die Welt) Klaus Lederer als Kultursenator. Der wollte den sehr renommierten, aber aus Genossen-Sicht politisch höchst inkorrekten Gedenkstätten-Direktor Hubertus Knabe per Hauruck-Rauswurf nach 17 erfolgreichen Jahren erledigen.

Die Empörungswelle, die zunächst von CDU-, FDP- und AfD-Politikern rund um das Ex-Stasi-Gefängnis in Berlin-Hohenschönhausen losgetreten worden war, wurde noch von vier Mitgliederinnen des Gedenkstätten-Beirats in einem offenen Brief weiter verstärkt.

Die DDR-Bürgerrechtlerinnen Heidi Bohley und Schriftstellerin Freya Klier, die Gedenkstätte-Beiratsmitglieder Professorin Barbara Zehnpfennig und die ehemaligen Fernsehmoderatorin Edda Schönherz, die selbst drei Jahre hinter Stasi-Gefängnisgittern auch in Hohenschönhausen saß, empörten sich über Lederers Dolchstoßaktion. Knabes Freistellung sei „entwürdigend“ und „von der Sachlage her keinesfalls gerechtfertigt“. Ohne den Angeklagten anzuhören hatte das Stiftungsrats-Gericht unter Vorsitz Lederers den SED-PDS-Die Linke-Feind aus der Gedenkstätte entfernt. Dies habe, so die vier empörten Protestbrief-Autorinnen, mindestens den „Anschein einer Strafaktion“ gehabt, die „sich eher als Reaktion auf seine politische Unangepasstheit denn als Antwort auf (vorgebliche) Verfehlungen deuten“ lasse. Ihre Forderung: sofortige Aufhebung des Urteils der Lederer-Strafkammer und damit die sofortige Wiedereinsetzung Knabes als Gedenkstätten-Direktor.

Zum Verhängnis sollte Knabe werden, dass er seinen Vize Frauendörfer wegen – angeblicher – sexistischer Angriffe auf sieben anonyme Frauen – Volontärinnen, Mitarbeiterinnen und Praktikantinnen – nicht zur Rechenschaft gezogen, sondern vor zwei Jahren nur verwarnt und ihm das Gelöbnis der angeblich »strukturell-sexistischen« Besserung abgerungen hatte. Anfang 2018 hatte Knabe gar Anzeige wegen der Flurfunk-Berichte gegen Unbekannt erstattet. Die Ermittlungen waren jedoch von der Staatsanwaltschaft eingestellt worden.

Durchgestochen worden war die Knabe-Anklageschrift an den »Linke«-nahen öffentlich-rechtlichen Sender RBB schon fünf Tage, bevor Lederer sein Kurzprozess-Urteil über den Anti-SED-Die Linke«-Triebtäter Knabe verkündete. Fünf Tage später schrieb der Journalist und Historiker Sven Felix Kellerhoff in der Welt: »Entlassung von Knabe wird für Lederer zum Bumerang, Berlins linker Kultursenator will den politisch unbequemen Chef der Stiftung Berlin-Hohenschönhausen um jeden Preis loswerden. Er instrumentalisierte anonyme Vorwürfe.«

Verloren habe einerseits Knabe, aber auch sein Scharfrichter Lederer. Kellerhoff: »Ihm dürfte nur der Rücktritt bleiben, wenn tatsächlich, wie anzunehmen ist, gerichtlich die Rechtswidrigkeit seiner Vorgehensweise gegen Knabe festgestellt werden sollte. Denn einen Stiftungsverantwortlichen aufgrund von anonymen Beschuldigungen gegen eine andere Person zu entlassen, ohne ihn auch nur anzuhören, spricht dem Rechtsstaat Hohn.«

GEWALT IST CHIC IN HAMBURG?
Hubertus Knabe: Linksextremismus
Eine nur interne Empörungswelle unter den Stasi-Forschern schließlich hatte eine als »nahezu skandalös« empfundene Personalie ausgelöst: Die Berufung der Ex-Chefin der »Bundesbeautragten für die Stasiunterlagen« (BStU), Marianne Birthler als kommissarische Knabe-Nachfolgerin. Sie hatte für Bündnis 90/Grüne 1990 in der DDR-Volkskammer gegen den »Beitritt der DDR in die die BRD« gestimmt und war in den Jahren 2011 bis 2018 eher als BStU-Verschleierungs-Expertin vor allem im Blick auf West-Stasi-und auch NS-Belastete aufgefallen. Kellerhoff aktuell: »Sie ist persönlich zwar integer, aber lässt sich von Lederer instrumentalisieren. Dabei ist sie, auch das ist kein Geheimnis, mit Knabe persönlich verfeindet. Sie hätte deshalb wegen persönlicher Befangenheit besser die ihr angetragene Aufgabe ablehnen sollen.«

Kahl und bleich habe Hubertus Knabe die Gedenkstätte verlassen, das ehemalige Stasi-Gefängnis. Grußlos, nachdem ihm sein Rauswurf bekannt gemacht wurde. Das berichtet ein Mitarbeiter, einer von bald hundert Begleitern meist mit Historiker-Examen, die Besucher-Gruppen durch die Stasi-Opfer-Gedenkstätte in Berlin-Hohenschönhausen führen.

Gespräch mit einem Historiker, etwa Anfang 50 Jahre, der seinen »Gedenkstätten«-Job nicht verlieren will und deshalb nur anonym berichten will. Treffpunkt eine ehemalige Stasi-Kneipe in der Konrad-Wolf-Straße nahe der »Knabe-Gedenkstätte« umgeben von einer Plattenbauten-Siedlung, die früher der »Proletarier-Intensivhaltung« (ehemaliger DDR-Jargon) diente und heute von zahlreichen Stasi-Offiziers-Pensionisten bewohnt werden.

»Über Flurfunk«, berichtet er, hatte längst zuvor schon im Kreis der festen und auch der zahlreichen freien Besucher-Betreuer die Runde gemacht, dass der »Hubertus« vom rot-rot-grünen Berliner Senat per »Stasi-Zersetzungsmaßnahme« endgültig zum Abschuss freigegeben worden sei – nachdem er sich auch mit dem damaligen SPD-Justizminister Heiko Maas wegen der stasi-belasteten neuen »Internet-Stasi« angelegt hatte, jener ominösen Amadeo-Antonio-Stiftung.

Nach exklusiver Einsicht der Stasi-Akte der Vorsitzenden der Amadeu-Antonio-Stiftung, Anetta Kahane, erhob Hubertus Knabe Vorwürfe gegen den damaligen Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD). Es sei unverständlich, wieso »das Bundesjustizministerium ausgerechnet Kahanes Stiftung für eine sensible Aufgabe wie die Kontrolle des Internets heranzog.« Das saß. Die Ex-SED-Linke hatte, wie schon zu konspirativen Honecker-Zeiten, einen maaslosen Partner in der SPD gefunden. Knabe war zum Abschuss freigegeben.

Offenkundig habe es in der Gedenkstätte rund um Knabe einen »Maulwurf« oder »Maulwürfinnen« gegeben, die konspirativ dem Senat alle belastenden Informationen habe übermitteln lassen – auch die über seinen Stellvertreter Helmut Frauendorfer.

Der habe – welcher Skandal – angeblich »Swingerclubs« besucht und Mitarbeiterinnen »sexuell belästigt“. Mitarbeiterinnen mit »Zwei-Jahres-Verträgen« würden sich jetzt, wundert sich der Mitarbeiter, gemeinsam an »strukturellen Sexismus« erinnern. Merkwürdig sei aber, dass sie eigentlich keinen dienstlichen Kontakt untereinander hatten, weil sie zu verschiedenen Zeiten beschäftigt waren.

Plötzlich erheben sie gemeinsam Anklage gegen Frauendorfer, der »Frauen im Kollegengespräch seine Hand schon mal zu lange auf den Frauenarm gelegt hatte«. Das seien die »Vergewaltigungen« gewesen. Knabe selbst übrigens habe sich zudem als offen Heterosexueller geoutet, was im heutigen Berlin nicht gerade gut ankam.

Belastendes Material zu sammeln – das ist eine Disziplin, in der sich ehemalige Stasi-Leute, SEDler und heutige Linke gut auskennen. Man darf nicht vergessen: »Die Linke“ hatte eine Vorgängerpartei, deren »Schild und Schwert« Ministerium für Staatssicherheit (MfS) und Stasi hieß. Die hatte nicht nur Tausende von Ost-Geknechteten in Gefängnissen wie eben auch in Hohenschönhausen schmoren und auch ermorden lassen, sondern auch DDR-feindliche West-Bürger. Ihre Spezialität: »Mediale und politische »Zersetzungsmaßnahmen«.

Heute ist der Handwerkskasten um den »virtuellen Existenz-Mord« bereichert worden. Doch der Vorsitzende des Stiftungsrates bemüht sich nicht einmal um saubere Vertuschungsarbeit, wie das seine Genossen-Vorläufer früher getan haben. Der angebliche Protestbrief der Mitarbeiterinnen wurde von seinem Büro an sein Büro geschickt gefaxt, wie das aus dem Schreiben des »Frauenzusammenschlusses c/o Senatsverwaltung für Kultur und Europa« hervorgeht. Darüber wundert sich Martin Trefzer, der wissenschaftspolitische Sprecher der AfD im Berliner Abgeordnetenhaus und fragt: »Wieweit und wann war die Kulturverwaltung informiert und wie weit hat sie sich am Brief beteiligt?« Klaus Lederer kommt im Berliner Abgeordnetenhaus arg ins Stottern beim Versuch einer Antwort. Er bleibt sie bisher schuldig.

CDU-Bundestagsabgeordneter Kai Wegner vermutet, was in Berlin viele denken: Knabe ist das Opfer einer Intrige von Kultursenator Klaus Lederer (Linkspartei) geworden. Wegner im Cicero-Interview: »Ich weiß, dass er (Knabe) mehrfach versucht hat, vom Kultursenator Detail-Informationen über die erhobenen Vorwürfe zu bekommen. Er hat sie aber nicht erhalten. Ich frage mich, warum Klaus Lederer ihn bei der Aufklärung nicht unterstützt hat.« Hubertus Knabe habe ganz klar gesagt, so etwas würde er nicht dulden.

Wegner erinnert weiter daran, dass es nicht das erste Mal sei, dass Lederer einen Vorwand suchte, Knabe zu feuern. »Das war schon so bei der Kontroverse um den linken Baustaatssekretär Andrej Holm, der wegen seiner früheren Stasi-Vergangenheit in die Kritik geraten war. Hubertus Knabe hat Holm damals der Lüge beschuldigt und seine Entschuldigung als unglaubwürdig zurückgewiesen. Damals hat sich die SPD noch schützend vor Hubertus Knabe gestellt.«

»Für Klaus Lederer war Hubertus Knabe ein Stachel im Fleisch der Stadt, der gestört hat.« Knabe habe sich schon im Jahr 2016 öffentlich dagegen ausgesprochen, dass die Linke das Kulturressort übernimmt. Deshalb bezeichnete Stefan Förster, Sprecher für Wissenschaft der FDP-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Knabes Entlassung als «Sieg der SED-Erben». Es handle sich dabei um «die Rache des Senats an einem seiner schärfsten Kritiker».

Ins gleiche Protesthorn blies der Berliner AfD-Vorsitzende Gerd Pazderski, der auch erkannt hatte, dass da ein »politisch unbequemer Direktor« entfernt werden musste, da er die Gedenkstätte »zu einem Zentrum für staatlich geförderte Projekte gegen Linksextremismus weiterentwickelt« habe.

HUBERTUS KNABE
SED-Erben verjagen Stasi-Jäger aus Stasi-Kontrollstiftung
Rund um die Ex-Stasi-Kneipe hatte dann am vergangenen Wochenende eine Email an die Beschäftigten Entrüstung ausgelöst. Der Inhalt: Der böse Knabe und die Handaufleger-Unkultur sind tempi passati. Denn jetzt komme die 70-jährige Grünen-Oma Marianne Birthler als neue Übergangschefin: »Frau Birthler steht Ihnen für jegliche Themen zur Verfügung, bei denen Sie meinen, dass diese unbedingt angesprochen werden müssen, um einen Kulturwandel einzuläuten«. Auch »Probleme, mit denen Sie bisher auf taube Ohren gestoßen sind« könnten jetzt offene Birthler-Ohren erreichen. So besitze Marianne Birthler das »volle Vertrauen des Stiftungsrates«: »Ihre Aufgabe wird darin bestehen, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gedenkstätte – also für Sie alle – als Vertrauens-Instanz und Ansprechpartnerin zur Verfügung zu stehen.«

Ausgerechnet jene mit Knabe verfeindete Marianne Birthler wird Nachfolgerin, die früher als Nachfolger Gaucks als Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik gearbeitet hatte. Sie segelte früher mit ihrer problematischen Stasi-Aufklärer-Vita unter der Flagge der Bürgerrechtler und dem Bündnis 90/Grüne. Die heute 70-jährige hatte nicht nur einen »Stasi-Schatten über dem Bundestag«, so die Welt 2006, ausgelöst, sondern mindestens einen Schatten auch über ihre »Restakten«-Behörde geworfen.

Sie hatte versucht, den renommierten Ex-Grünen und Stasi-Forscher Prof. Helmut Müller-Enbergs zum Schweigen zu bringen – per Abmahnungen. Müller-Enbergs hatte herausgefunden, dass zwischen 1969 und 1972, als Willy Brandt Kanzler war, das Ost-Berliner Ministerium für Staatssicherheit Kontrolle über dreißig Abgeordnete der SPD, zehn der CDU und drei der FDP hatte. Doch der entsprechende Bericht, in dem der Stand der wissenschaftlichen Kenntnis über diesen Zweig der West-Arbeit des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) festgehalten ist, liegt seit 2004 bei der Leitung der Behörde für die Stasi-Unterlagen. Birthler hielt ihn bis heute für »nicht publikationsfähig«.

Sie gab zum Besten, der Bericht der Forschungsgruppe Müller-Enbergs bedeute keineswegs, dass die IM-Fraktion im Bundestag zu Willy Brands Kanzlerzeit auch tatsächlich wie klassische IMs »gespitzelt« und der MfS-Spionagetruppe von Markus Wolf zugeliefert hätten. Damit hatte Marianne Birthler entweder wissentlich falsch informiert oder das Wesen eines IM vor allem in der Politik schlicht nicht begriffen. Denn »IM« heißt nicht »Informeller«, sondern »Inoffizieller Mitarbeiter«. Ein wesentlicher Unterschied, der die Tätigkeit beschreibt.

Unweit der Knabe-Gedenkstätte hatte der inzwischen verstorbene »Stasi-Verräter« Günter Bohnsack gelebt. Der hatte immer wieder darauf verwiesen, dass schon bei der Umwidmung der ehemals »Geheimen Mitarbeiter« in »Inoffizielle Mitarbeiter« intern deutlich gemacht wurde, dass der Einsatz als »inoffizieller« Einflussagent vor allem in Politik und Medien wichtiger war als Spionieren.

Ohnehin landete jedes Schreiben wichtiger deutscher Behörden auch in Ost-Berlin. Kein Telefon im Westen, das nicht angezapft werden konnte. Hunderte von Vorzimmerdamen und Umfeld-Spitzel in westdeutschen Büros ergänzten, was die MfS-Abhörtruppe erkundet hatte, die sogar die Telefone des Verfassungsschutzes anzapfen konnte.

2003 rückte die CIA die sogenannten »Rosenholz«-Dateien heraus. Auf fast 400 CD-ROMs mit 350 000 Dateien waren abgefilmte Karteikarten der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) mit ihrem berüchtigten Chef Mischa Wolf. Diese Dokumente erlaubten tiefgehende Einblicke, wer Stasi-zugehörig war. Darunter fielen zahlreiche West-Politiker, aber auch Journalisten wie beispielsweise der sehr DDR-nahe Günter Wallraf. Das Problem war jedoch, dass die Karteikarten auch die Namen von Personen enthielten, die möglicherweise ohne deren Wissen nur abgeschöpft wurden, wie aber auch solcher »Landesverräter«, die als Agenten angeworben worden waren. Die Verifizierung hätte den Einsatz von erfahrenen Stasi-Forschern erfordert.

Marianne Birthler war für regelrechte »Schwärzungs-Exzesse« auf Kopien von Dokumenten für Historiker wie Journalisten verantwortlich. Anforderungen von Akten aus »Rosenholz«-Dokumenten behandelte Birthler sehr restriktiv.

Wie zum Beispiel die von Hubertus Knabe. Ihm waren von über 190 Einsicht-Anträgen über zwei Jahre ganze 15 ermöglicht worden. Von der Behörde jener Marianne Birthler, die schließlich seine Interims-Nachfolgerin werden soll.

Extrem behindert und dann sogar per Abmahnung abgestraft wurde auch der Politologe Helmut Müller-Enbergs. Seine »Forschungsgruppe Rosenholz« wurde gar aufgelöst. Die FAZ unter der Schlagzeile »Die Stasi in Fraktionsstärke?« (im Bundestag): »Im Streit um diese Entscheidung wird lauter denn je Kritik an der Amtsführung von Marianne Birthler geäußert.«

Birthlers Zorn sollte den Stasi-Aufklärer Müller-Enbergs treffen. Der mutige Forscher hatte es doch tatsächlich gewagt, mit einer besonderen Veröffentlichung einer ganzen West-Generation schlaflose Nächte zu bereiten.

"DIE RAF HAT EUCH LIEB!"
Die Meinhof-Saga
Professor Müller-Enbergs, der später an skandinavischen Universitäten lehrte, war bei seiner »Restakten«-Durchleuchtung auf den Todesschützen des Links-Demonstranten Benno Ohnesorg gestoßen. Der war am 2. Juni 1967 in Berlin bei einer Demonstration gegen den Staatsbesuch des Schahs von Persien von einem West-Berliner Polizisten erschossen worden. Sein Name: Karl-Heinz Kurras. Schüsse, die die 68er-Bewegung zur Massenbewegung befeuert hatte, und aus der schließlich auch die Linksterror-Truppe Rote Armee Fraktion (RAF) entstehen sollte.

Den Skandal-Hammer deckte Müller-Enbergs mit einer Kollegin 2009 auf: Kurras war nicht nur Stasi-IM, sondern auch geheimes SED-Mitglied. Mit letzter Sicherheit konnte zwar nie geklärt werden, ob Kurras als Einflussagent in der West-Polizei auf Befehl oder im vorauseilenden Gehorsam das »Operationsgebiet« namens BRD in einen gesellschaftlichen Zersetzungsprozess ballern sollte, oder ob der SED-Genosse sogar einen Tötungsauftrag der »Firma« MfS ( Ministerium für Staatssicherheit ) exekutierte.

Die Folgen jedenfalls waren für die Nachkriegszeit fatal. Es formierte sich eine außerparlamentarische Opposition, kurz APO, deren »Marsch durch die Institutionen« sogar Straßenkämpfer wie Joschka Fischer in Ministersessel hieven sollte. Fatal war der Stasi-Fall Kurras auch für Müller-Enbergs. Der wurde von Birthler für seinen Forscherfleiß abgemahnt und musste sich in langen Arbeitsgerichts-Verfahren die Streichung seiner Abmahnung durch Birthler erstreiten. Sie bedeutete dennoch eine erhebliche Einschränkung seiner mutigen Forschungs-Arbeit.

Die Ex-FDJ-Aktivistin Birthler sollte als grüne Ex-Bürgerrechtlerin von der Stasi-Restakten-Behörde ins Bundespräsidialamt aufsteigen. Eine Belohnung für ihre Aufklärungs-Unterdrückung?

Vorgeschlagen als Bundespräsidentin von einer weiteren Ex-FDJ-Aktivistin, deren Akten bis heute trotz intensiver Historiker-Fahndung verschwunden blieben: die von Angela Merkel. Doch kurz vor ihrer Nominierung sagte Birthler telefonisch der Ex-FDJ-Genossin ab – sie fühlte sich angeblich »überfordert«. Statt Schloss Bellevue folgt jetzt das Ex-Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen.

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84 Kommentare

  1. Ihre Frage vor dem Artikel, „Lebt die Stasi weiter“, ist wohl eine rein rethorische.
    1. Natürlich.
    2. Es gab keine Aufarbeitung im vereinigten Deutschland, was die Stasi betrifft. Alle, die dort arbeiteten, haben es sich gemütlich machen können im neuen Deutschland.
    3. Bei der Vielzahl an Stasi-Mitarbeitern und IM´s – wo blieben denn da die tausenden von Gerichtsverfahren? Fehlanzeige.
    4. Gelernt ist gelernt. Stasi hat sich wieder nach vorn gearbeitet. Siehe DSGVO.

  2. **
    „Von der Behörde jener Marianne Birthler, die seine Interims-Nachfolgerin werden soll. “ ist Fakenews.
    M. Birthler ist NICHT die Nachfolgerin Knabes und soll es auch NICHT werden.

  3. am Freitag voriger Woche bin ich zum Stasi-Gefängnis gefahren. Eine Frau, die ich seit 1972 aus der Berufschule kenne, arbeitet dort als Besucherreferentin. Ihre Schilderung der Lage entspricht in etwa dem was im Artikel zu lesen ist.
    Zwei Dinge noch aus ihrer Sicht :
    1 .Die Zeitzeugen (also Besucherführer die selbst dort einsaßen, sollen nun rausgedrängt werden, und durch jüngere Besucherreferenten mit „wissenschaftlicher Ausbildung“ ersetzt werden.
    2. Zu negative Schilderungen/Ausstellungstücke über die Stasi sollen aus der Ausstellung bzw. der Dokumentaion entfernt werden.
    Ein Beispiel: In Gera wurde nach Auflösung des dortigen Stasigefängnisses ein Röntgengerät entdeckt, welches dicht neben einem Verhörplatz stand und durch einen Stoffvorhang verborgen wurde. Den Inhaftierten wurde mit diesem Gerät eine hohe Dosis Röntgenstrahlung verabreicht, ohne dass diese etwas davon mitbekamen. Mehrere Inhaftierte starben nach ihrer Entlassung an Tumoren.
    Aber Beweise für Menschenversuche gäbe es nicht, das Gerät könnte auch rein zufällig dort gestanden haben, ohne dass es in Betrieb war.

  4. Einige Berliner Zeitungen unterscheiden sich in nichts mehr vom ‚Neuen Deutschland‘ oder dem NS-‚Stürmer‘. Wenn man die dortigen Kommentare liest, wird einem schlecht. In einem Tagesspiegel-Artikel wird gar kolportiert, Knabe hafte etwas „Diabolisches“ an; es fehlt nur noch, dass in seiner Nähe Schwefelgeruch zu bemerken war…
    Aber wir müssen feststellen, dass der Sexismus-Vorwurf immer mehr zur politischen Waffe gegen Missliebige wird. Wenn man den Angegriffenen persönlich nichts vorwerfen kann, dann bezichtigt man sie eben, zu einer „Kultur“ des Sexismus beigetragen oder sich nicht ausreichend dagegen gewehrt zu haben.
    Das ist Verurteilung wg. vermuteter bzw. unterstellter Gesinnung. Volle Kraft zurück ins Mittelalter: Die Hexenprozesse lassen grüssen.

  5. Vielleicht kann ich ja etwas zur Diskussion beitragen. Viel wohl nicht. Hier mein Briefwechsel mit Birthler, welcher dieser Tage entstanden ist:

    Am 28.09.2018 um 09:26 schrieb Jörg Plath:

    Sehr geehrte Frau Birthler,

    aus den Medien habe ich erfahren, dass Sie übergangsweise die Gedenkstätte Hohenschönhausen beim „notwendigen Kulturwandel“ beraten sollen. Ich kann den gesamten „Fall Knabe“ nicht nachvollziehen, ebenso nicht, dass Sie sich offenbar vor den Karren des Linken-Politikers Lederer spannen lassen. Entschuldigen Sie diese Formulierung, aber der Eindruck entsteht. Nach allem, was bekannt ist, ist die Entlassung Knabes ein persönlicher Feldzug Lederers gegen Knabe und juristisch höchst umstritten. Knabe wurde offenbar nicht persönlich gehört, zudem bestehen sämtliche Vorwürfe aus anonymen Anschuldigungen. Hier wird offensichtlich ein scharfer Kritiker der SED-Nachfolger mundtot gemacht! Ich verstehe nicht, wie Sie bei derartigen Aktivitäten hilfreich zur Seite stehen können.

    Mit freundlichen Grüßen

    Plath

    Antwort Marianne Birthlers vom 04.10.2018:

    Sehr geehrter Herr Plath,

    haben Sie Dank für Ihre Nachricht. Zweierlei möchte ich dazu anmerken:
    Ich habe mich noch nie vor den Karren anderer spannen lassen und werde das auch in Zukunft nicht tun.
    Und zweitens: Wenn ich Gründe gehabt hätte, in der Ablösung von Hubertus Knabe die Intrige eines Linken-Politikers zu vermuten, hätte ich diese neue und nicht ganz einfache Aufgabe ganz gewiss nicht übernommen.

    Mit freundlichen Grüßen –

    Marianne Birthler

    Damit sagt sie relativ wenig, sie fühlt sich allerdings wohl ziemlich getroffen…

    • das lesen sie da rein. für mich eine Bestätigung, das Frau birthler das anders sieht und sie im Detail Interna nicht ausplaudern will. in dem Schreiben der Frauen wird nicht nur auf sex. Belästigung abgestellt, es geht auch um den generellen Umgang mit den Leuten und ich vermute das spielte auch eine Rolle bei der Entlassung.

    • Das soll ein Beitragen sein?

      „..Ich kann den gesamten „Fall Knabe“ nicht nachvollziehen, ebenso nicht, dass Sie sich offenbar vor den Karren des Linken-Politikers Lederer spannen lassen.“.

      Der Stiftungsrat hat einstimmig beschlossen. Interessiert Sie das nicht?

      Was ist eigentlich mit Stiftungsratmitglied Dieter Dombrowski, seines Zeichens Vorsitzender „Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft“ und CDU Mitglied.
      Hat der sich auch vor den Karren spannen lassen?

      Was ist mit Stiftungsratmitglied Monika Grütters, ihres Zeichens Landesvorsitzende der Berliner CDU und Mitglied des Präsidiums der Bundes CDU.
      Hat die sich auch vor den Karren spannen lassen?

      Oder was ist mit Carl-Wolfgang Holzapfel, seines Zeichens Vorsitzender der Vereinigung 17. Juni 1953, der sagte: “ „Die Kenntnisse, die ich teilweise aus erster Hand habe, sprechen leider eine andere Sprache. Nach den Kenntnissen, die ich jetzt habe, neige ich nicht mehr dazu, unbedingt davon zu sprechen, dass hier eine alte Fehde ausgetragen wird.“

      Und warum haben nur 4 Frauen des Beirates einen Brief geschrieben, 10 andere Mitglieder diesen aber nicht unterschrieben?

      Verbreiten Sie ruhig weiter Ihre Lügen gegenüber Herrn Lederer oder Frau Birthler. Es wird nichts nutzen.

  6. Bitte nicht die Dunkelhäutigen vergessen zu erwähnen, die auf den Werbebildern von Singlebörsen neuerdings gezeigt werden.

  7. Publikation von Hubertus Knabe: Die Täter sind unter uns !

  8. Soviel Einfluss des MfS auf unsere damaligen Abgeordneten? Wer viel über andere weiss…
    Das wiegt schwer, ich weiss, dennoch erheitert mich die Bestandsaufnahme für die DDR.
    Nur getippt, „30“ Abgeordnete, vielleicht sogar aus Überzeugung für Honecker, der Rest beseelt von einer möglichen Wiedervereinigung.
    Ich glaube also nicht, dass etwa die Stasi aus Trümmern neu erstehen könnte:)

  9. Hier gibt es den Brief der „belästigten“ Frauen im Original. Ich musste echt staunen aus was heutzutage eine sexuelle Belästigung wird. Nicht eine der Frauen behauptet intim berührt oder gar vergewaltigt worden zu sein, stattdessen „enge, fast intime körperliche Nähe“ und „zu lange Umarmungen“? Wenn das reicht um Mitarbeiter zu diskreditieren dann gute Nacht. In Zukunft also nur noch Betriebsfeiern nach Geschlechtern getrennt und bloss kein „sexistisches“ Lob aussprechen, das wird irgendwann (nach 40 Jahren ?) garantiert ausgebuddelt. Und bitte permanente Verhaltenskontrolle aller Mitarbeiter, sonst ist man seinen Posten los.
    https://www.berliner-zeitung.de/blob/31321846/b3bbb696af54aef0b6dbf77a54a42783/brief-gedenkstaette-data.pdf

  10. Politik ist ein dreckiges Geschäft. Heute mehr denn je.
    Wer die unterhaltsame Polit-Serie „House of Cards“ als unrealistische Fiktion abgetan hat, muß sich eines besseren belehren lassen. Diese Serie war eine Anleitung und wahrscheinlich weitaus harmloser als die Wirklichkeit.

  11. Das Ziel ist einfach: Man möchte den weiteren Linksruck im Land nicht durch weitere Erkenntnisse über sozialistische Machenschaften gefährden. Der Linke Lederer nimmt immer wieder das Wort „liberal“ in den Mund. Hier wird wieder vorsätzlich an der Umdeutung gearbeitet. Links und liberal sind kaum vereinbar, auch wenn „Linksliberale“ das Gegenteil behaupten. Engstirnigkeit, Intoleranz und Ideologie widersprechen dem Liberalismus.

    Die Berliner-Regierung untermauert wieder mal: Sozialismus ist wirtschaftliche Zerstörung und Linksradikale sind Feinde der Demokratie. Die Linken sind mit ihren Wurzeln vorbelastet, wie auch die Grünen. OB Müller macht die Rolle rückwarts: Die SPD verpflichtete sich der Demokratie und trennte sich von den Kommunisten ab. Und nun das! Vielleicht sollte die Berliner SPD erst mal selbst einen Kurs Geschichte über die SPD belegen.

  12. Manche Stasimitarbeiter haben’s ja auch bis ganz nach oben geschafft, man denke nur an IM Erika und IM Larve (wers nicht weiß kann es googeln). Ich persönlich glaube felsenfest daran dass nicht die DDR untergegangen ist sondern die alte Bundesrepublik, die haben es nur noch nicht gemerkt.

    • Sagen die gewählten Namen eigentlich etwas über die Leute, vorausgesetzt man weiss, wer es ist?

      • Nein, wäre ja blöd. Vielleicht ist aber Erika nur die weibliche Form von Erich aber soviel Sarkasmus traue ich den Genossen vom Ministerium nicht zu.

  13. Bei solchen Verstrickungen wundert doch nichts mehr! Und waren das nicht dieselben Methoden, die heute politisch wieder angewandt werden?

    Was wir benötigen, ist eine wirklich unabhängige Gruppe, die diese Machenschaften und ihre Hintermänner und -frauen schonungslos aufdeckt und demaskiert. Diese Dunkelpersonen müssen stante pede aus den Machtpositionen entfernt werden. Denn die Zeichen sind unübersehbar, dass wir dank SPD, GRÜNE und LINKE wieder auf einen Stasi-Staat zulaufen.

  14. Fer Bericht zeigt deutlich, dass der Autor das Wesen der FDJ überhaupt nicht verstanden hat. Beihnahe jeder trat in der Schule nach der Pionierzeit der FDJ bei. Das erfolgte im Block des ganzen Kladsenkollektivs. So wie heute jeder einen Personalausweis bekommt. Das hat niemand wirklich interessiert. Daraus politische Einstellungen zu generieren ist Unsinn hoch drei.
    Auch die Tätigkeit der Stasi nach Außen war mit der des BND, CIA, KGB usw. vergleichbar. Man erinnere sich nur an die angehörte Merkel. Und was den aktuellen Sicherheisapparar betrifft ist der doch kaum auf der Linken Seite tätig. Maas seine Zensurgesetze, die offenen Lügen der Kanzlerin zu Hetzjagden in Chemnitz deuten doch in die gleiche Richtung antidemokratischer Tendenzen. Man mussdieStasi eben auch in all ihren Funktionen sehen und auch die Parallelen zu anderen Diensten weltweit. Eine ehrliche Debatte würde auch deren Rolle zur Machtsicherung in der BRD und anderen Staaten einschließen.

    • Merkel musste nicht in die FDJ eintreten, da sie als Pfarrerstochter das Privileg hatte, davon befreit zu sein, ohne irgendwelche Nachteile befürchten zu müssen.

      Aber vielleicht können Sie mir erklären, warum sie trotzdem in der FDJ drin war – und in der Akademie der Wissenschaften der DDR dazu noch als FDJ (Unter-)Sekretärin für Agitation und Propaganda, und damit auch erste Ansprechpartnerin des Parteisekretärs war, und u.a. mit potentiellen Kandidaten Anwerbegespräche für den Eintritt in die SED führte.

      • Da hat der Bummi recht, verehrter Tesla. FDJ Mitgliedschaft oder Junge Pioniere war nun wirklich kein Kriterium für herausragenden Opportunismus, wirklich nicht. Selbst FDJ-Sekretärin einer Schulklasse oder Seminargruppe sagt noch nicht viel (ich weiß das, weil ich selbst mal dazu gewählt wurde).
        Die 5-10% Nichtmitglieder sind in erster Linie auf bockige Eltern zurück zu führen. Echter Widerstand in den betroffenen Alterskohorten bewegte sich im Promillebereich.
        Die Delegation zum Studium in der SU ist da gewichtiger. Entscheident für echte Systemnähe/Volloportunismus kann die Reisezulassung ins NSW (nichtsozialistisches Wirtschaftsgebiet) gewertet werden – und natürlich vor allem Spitzeltätigkeit.

        Die Rosenholzdateien sind im Übrigen ja nicht vollständig übergeben worden! Und vermutlich auch mit Auflagen – da kann man jetzt ja auf Trump hoffen.

        Nochwas: Ein angemessener Opportunismus ist in einer Diktatur überlebensnotwendig. Tya, was ist angemessen? Sind unsere Journalisten unbedingt auf ihren Job angewiesen? Wie viele leisten untergründigen Widerstand? Oder sind alle Merkel treu?

    • Einer der Fragen ist: Wo ist die Stasi-Akte über Frau Dr. Merkel geblieben? Von einer Existenz geht man schließlich aus.

  15. Wer die “ Linke “ mit ins Regierungsboot holt weiss eigentlich das er nur die SED wieder
    aus der Versenkung holt.

    • Die Linken haben nach dem Niedergang der DDR noch einmal eine Chance zu politischer Tätigkeit erhalten.
      Es wäre schön, wenn sie sich entsprechend verhielten, wovon ich im Prinzip aber ausgehe.
      Ich tippe eher auf „private Seilschaften“, wobei ich den „Honecker-Clan“ durchaus auch für eine privatpolitische Veranstaltung geneigt bin zu halten.
      So redeten doch keine politisch denkenden Menschen, eher solche, die sich in die Politik verlaufen hatten?

  16. Beim Umschreiben der Geschichte stören eben einige Personen – Pech für Herrn Knabe. Aber Vorsicht: dies ist nur der Anfang. An Universitäten lehren immer noch ausgewiesene Antistalinisten und die Stimmen der authentischen Bürgerrechtler und vor allem Bürgerrechtlerinnen konnten noch nicht vollständig als rechtsradikal denunziert werden. Da bleibt für den „Typus Lederer“ noch viel zu tun. Am Ende des Säuberungsvorgangs wird es heißen: die DDR war halt eine gemütliche „Nischengesellschaft“ (Günter Gaus).

  17. Hubertus Knabe hat es vor 2 Jahren gewagt Lederer, bei desssen Amtsantritt als Senator, im Tagesspiegel zu kritisieren. Lederer, der sogar in seiner eigenen Partei als sehr nachtragend bekannt ist, rächt sich nun mit zweijähriger Verspätung. Berliner Verhätnisse eben.

    • Müssen wir , die Steuerzahler, diese „Verhältnisse“ akzeptieren? Die nächsten Wahlen kommen.

  18. Es gibt genau eine Sprache, die diese Leute verstehen, ob man sich das eingesteht oder nicht, und exakt ein wirksames Mittel. Ceaucescu lässt grüßen.
    Leider hat man das 1990 verpasst, als rings um die Erstürmung der Stasi-Zentrale alles möglich war. Dass man jedoch nicht einmal die SED verboten hat und diesen Verbrechern sogar ihre Milliarden ließ, ist schlicht irre.

    Patrioten und Zecken. Auch der Umgang mit Hubertus Knabe ist Zeckenbiss.

    Wenn die Normalen nicht jedesmal mit doppelter Wucht zurückschlagen, werden sie irgendwann totgebissen. In Sachen Perfidie können sie nämlich nicht mithalten. Und wenn sie des reinen Reagierens müde werden, müssen sie einmal durchziehen. Das ist dann allerdings nicht mehr „liberal-konservativ“. Der bürgerliche Rechtsstaat lässt es erstaunlicherweise nicht zu, einem orthodoxen Kommunisten die Bürgerrechte abzusprechen, obwohl es sein erklärtes Ziel ist, die bürgerliche Gesellschaft zu zerstören. Das ist ein bedauerlicher Webfehler. Es steckte viel Antikommunismus in faschistischen Entwicklungen und es wird viel Antikommunismus in neofaschistischen Entwicklungen stecken.

    • Tja in der DDR mögen Kommunisten das Sagen gehabt haben und nicht von ganz ungefähr, siehe den Krieg gegen die UDSSR.
      Aber in Westdeutschland haben sie eher Seltenheitswert und Deutschland ist insgesamt liberal zwar, aber sehr konservativ. Sozialdemokraten waren schon auch leicht Schmuddelkinder…
      Bleiben Sie ganz ruhig.

  19. So wie die Politik und Stasi in der DDR stark aus aus ehemaligen Nazis und Mitgliedern der Gestapo bestand, so besteht unsere heutige Politik aus ehemaligen SEDlern und Stasi Mitarbeitern. Es gab nie eine vollständige Entnazifizierung und schon recht keine Entkommunistisierung.

  20. Für diese STASI-Mitarbeiter die Wiedervereinigung leider nichts an dieweiteren. Karriere geändert. Es gab keine Dekommunicierung oder mindestens eine Lustration.

  21. Wen wundert es, wenn ein SED Mann seine schützende Hand über die Stasi hält?

  22. „…vier Mitgliederinnen“ – Fängt das jetzt hier auch schon an? Es gibt keine Mitgliederinnen. Mitglied ist Neutrum! DAS Mitglied, die Mitglieder. Dazu kann man keine Femininum bilden, weil es auch kein Maskulinum gibt.

    • Ja, Ironie ist in deutschen Landen immer ein Wagnis …

  23. Schon seit Jahren ist mir klar: Bei der Wiedervereinigung wurde nicht die DDR von der Bundesrepublik übernommen, sondern umgekehrt war es eine feindliche Übernahme der Bundesrepublik durch offizielle, inoffizielle, heimliche und unheimliche Akteure der DDR wie den Last-minute-Freiheitskämpfer, die Frau mit der verschwundenen Stasi-Akte, die von Maas eingesetzte, in Spitzel-Diensten sehr erfahrene Ober-Zensorin und Hetze-Expertin und last not least die sozialistische Ober-Grüne mit dem abgebrochenen Theologie-Studium. Mit anderen Worten: Die deutsche Politik wird bestimmt von Leuten mit SED-Gesinnung.
    Seit einigen Jahren machen sich diese ehrenwerten Leute nicht einmal mehr die Mühe, ihre SED-Gesinnung zu verbergen, sondern sie treiben die Umwandlung der Bundesrepublik in eine DDR 2.0 zielstrebig voran. Sie fördern aus allen möglichen staatlichen Töpfen ihre paramilitärischen Schlägertruppen Antifa, rote Flora etc. und setzen sich ungeniert an die Spitze der von diesen organisierten Demonstrationen.
    Nur eines unterscheidet sie noch von der DDR: in der DDR 2.0 gibt es keine Grenzen mehr.

  24. Und, schon was davon gelesen davon, im sogenannten Sturmgeschütz der Demokratie? Die PDS in den Bundestag zu lassen war der grösste Fehler. Die komplette Regierung ist mittlerweile unterwandert. Honni hatte schon recht, den Sozialismus in seinem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf.

    • Insbesondere nicht die Ochsen und Esel der West-Sozen.

  25. Danke für den Artikel. Der einzige Punkt ist dass sie behaupten die Linke hätte eine Vorgängerpartei gehabt. Hat sie nicht. Die SED hat sich nur mehrfach umbenannt. Warum hat sich die SED nicht aufgelöst? Weil Genosse Gysi fleissig eingeheizt hat und darauf hingewiesen hat, dass ansonsten das Parteivermögen futsch ist.

  26. Ich wiederhole mich: Im Gegensatz zur EntNAZIfizierung hat eine EntSTASIfizierung nie stattgefunden!

  27. Am Beispiel Lederer zeigt sich (wieder einmal), dass Linke, sobald sie auf einflussreichen Positionen sitzen, nicht nur widerlich hinterhältig und charakterlos sind und erkennbar auf das Recht pfeiffen, weil sie sich sicher fühlen, sondern dazu auch noch schlicht DUMM.
    Es schaudert mich regelrecht bei dem Gedanken, dass wir schon wieder (!!) so weit sind, dass SOLCHE Menschen obenauf sind. Diese diktatorischen Systeme wie das, das Merkel nun aufgebaut hat, fördern die miesesten Eigenschaften der Menschen zutage. Sie bestrafen die Ehrlichen und Fleißigen und belohnen die Lügner, Denunzianten und Blockwarte.

    • Diese Eigenschaften und Verhaltensweisen sind weder links noch rechts … gib den Menschen Macht über Menschen und sie werden sie missbrauchen.

      • Früher nannte man so etwas wie Ihre Antwort abwertend einen Allgemeinplatz.
        Andere meiner Vorbilder sagten auch, damit kann man alles oder nichts erklären.

        Vor allem aber habe ich in meinem mehr als siebzigjährigen Leben weitaus mehr Linke kennengelernt, auf die die Erkenntnis von Delion Delos zutrifft, als mir das bei sogenannten Rechten passiert ist.

  28. Die Linken wittern eben wegen des erfolgreichen Abservierens des Herrn Maassen Morgenluft und haben sich an Herrn Knabe (bislang erfolgreich, hoffentlich nicht auf Dauer) versucht. Deshalb sollte man ihnen „keinen Finger“ geben, sonst wollen sie die ganze Hand. Ich hoffe der Shitstorm gegen die Abservierung Knabes ist erfolgreich.

  29. So einen Bericht hat man früher im SPIEGEL gelesen. Dank an TICHYSEINBLICK. So nach und nach finde ich die These von Mielkes U-Booten immer glaubhafter.

    Frage: Stimmt es, dass unsere B u n d e s t a g s v i z e p r ä s i d e n t i n Petra Pau als FDJ-lerin Militärmanöver („Schneeflocke“) organisierte und Grundschüler zwang mit Handgranatenattrappen den Klassenfeind zu bekämpfen?

  30. Ich warte sehnlichst auf den Richterspruch, der dieses perfide Treiben beendet und Herrn Knabe wieder dorthin befördert, wo er hingehört: Als Direktor der Stasi-Opfer-Gedenkstätten.

    Dort scheint weiter ungeförderter politischer Sprengstoff zu liegen. Vielleicht ist das ja der tiefere Hintergrund dieser unglaublichen Entlassung. Dabei ist es weiterhin unglaublich, dass ein Vertreter der SED-Nachfolgepartei überhaupt Zugriff auf eine Einrichtung erhält, die das Schild und Schwert (Stasi)der SED zu untersuchen hat.

    Man kann nur fragen: Was läuft da im politischen Berlin?

  31. Eine Frage: War Birthler vielleicht sogar selber StaSi-IM? Sie wäre nicht die einzige Bürgerrechtlerin im Dienst der StaSi gewesen. Hatte vielleicht sogar Birthler selber der Merkel eine ‚weiße Weste‘ verschafft, von der ich ein einem früheren Kommentar ( https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/spahns-spitzwege/liebe-spd/#comment-511303 ) schrieb?

    Lederer wird sich wohl keine Sorgen machen müssen. Wenn seine Partei sogar für Ex-StaSi Mitarbeitern eine pol. Heimat bietet, sogar in dt. Parlamenten, dann wird sie vielleicht auch für ihn einen Posten finden, allein aus Dankbarkeit für die Entlassung nicht nur seines Intimfeindes, sondern für die Entlassung eines Intimfeindes seiner Partei. Und Knabe? Vielleicht wird er Bücher schreiben, wer weiß…

  32. Sorry, aber dieser Artikel ist unter dem Niveau von TE. Ich wollte schon beim ersten reagieren, habe das aber, da ich hier unter Klarnamen kommentiere, zunächst unterlassen. Was sollen diese Breitseiten gegen Marianne Birthler, sie hat nichts mit Knabes Rausschmiss zu tun, das sind lauter Nebelkerzen, die Knabe m.E. auch eher schaden als nützen werden. Birthler und Knabe haben große Verdienste, wie sie beide auch Kritik verdienen. Selbstverständlich hat die Linke und haben noch einige mehr Interesse, Knabe loszuwerden, selbstverständlich wird hier eine Sache instrumentalisiert, wahrscheinlich ist sie arbeitsrechtlich kaum haltbar. Ich weiß aber auch, dass die Verhältnisse in der Gedenkstätte etwas eigen sind, um es mal etwas allgemein auszudrücken. Der Autor hätte sich vielleicht in seinem Furor auch mal der Frage widmen sollen, warum der Beschluss des Stiftungsrates einstimmig zustande kam, inklusive der Stimme von Dieter Dombrowski, dem man irgendwelche Kommunistennähe beim besten Willen nicht nachsagen kann. Das ist doch die eigentlich Frage in diesem eigenartigen Vorgang. Dazu würde ich gerne mehr wissen, als ich bisher nur vermuten kann. „Die Reihen fest geschlossen“ ist hier keine angemessene Reaktion. Knabe ist auch nicht jemand, der sich nicht zu wehren versteht, und er hat einflussreiche Freunde. Dass es trotzdem so läuft, wie es läuft, das ist das Irritierende.
    PS: Dass die Gedenkstättenführer „meist“ ein „Historiker-Examen“ haben, ist eine echte Ente, in diesem Fall aber auch vollkommen unerheblich. Die Masse der Führungen wird von ehemaligen Opfern und Zeitzeugen gemacht. Auf der Homepage ist von „mehr als 50 ehemaligen politischen Häftlingen“ die Rede. Dann werden noch 42 „Historiker, Politologen, Sozial- oder Kulturwissenschaftler“ genannt: „Sie übernehmen vor allem den größten Teil der fremdsprachigen Führungen.“ Wichtig ist das nicht für den Fall Knabe/Lederer, aber ein Indiz für die Qualität dieses Artikels.

    • Danke, Herr Kubina, für Ihre vertiefenden Erläuterungen. Aber Ihrer sachlich möglicherweise gut unterfütterten Bemerkung…

      „‚Die Reihen fest geschlossen‘ ist hier keine angemessene Reaktion“

      … möchte ich als thematischer Laie mein Bauchgefühl entgegenhalten: Es müsste und sollte sich mMn soviel Widerstand wie möglich gegen das Geschehene bilden, und dazu ist mir persönlich jede Stimme willkommen, auch eine des Furors.

      • tja, man gerät leicht in Furor bei diesem Vorgnag, ich wohl auch, Ihre Kritik ist gerechtfertigt, nehme das Zitat zurück, mehr aber nicht

    • Sehe ich ähnlich. .Dombrowski ist integer und der Stiftungsrat soll wohl nur einstimmig beschlossen können.

      • na warum macht es denn Dombrowski, fragen wir ihn doch

      • Ich denke , er wird interne Personalangelegenheiten nicht kommentieren.

    • Wo sollen denn die Verdienste von Birthler sein? Tatsache ist, dass sie Forschern Akteneinsicht verwehrt hat und die Publikation von Forschungsergebnissen.

      • z.B. nur, ihr Rücktritt wegen Stolpe, aber Sie haben sicher größere Verdienste

    • Es ist selbstverständlich nicht unerheblich, wenn jetzt Frau Birthler (wieder ) die Macht über die Rest Stasi Akten übernehmen soll. Der Artikel ist klar wie Klossbrühe argumentiert und lässt nur noch erschauern. Ich habs immer geahnt, die BRD wurde schon immer bis heute von der Firma regiert. Selbstverständlich müssen Gegner diskreditiert und zersetzt werden. Mittlerweile glaube ich der Osten hat den Westen übernommen, zumindest politisch.

      • Die Gedenkstätte verfügt über keinerlei eigene DDR-Akten, schon gar keine Stasiakten, Frau Birthler kann daher mit ihrem Interimsjob auch keine Macht über solche Akten übernehmen.

    • Wurde im Artikel das Gegenteil behauptet? Es wurde lediglich, und was schon schlimm genug ist, auf Birthlers sonderbare Begriffsstutzigkeit hingewiesen. Von ihr gewollt oder nicht gewollt. Aber sie ist wieder zur Stelle, wenn die Partei ruft????
      Nur um ein falschen Aspekt ihres Kommentars aufzugreifen. Den Rest schenke ich mir.
      „Was sollen diese Breitseiten gegen Marianne Birthler, sie hat nichts mit Knabes Rausschmiss zu tun, das sind lauter Nebelkerzen,“

    • wie wär’s mal mit einem Argument, ihr anonymen Negativberwerter? Lasst alle Hoffnung fahren, die ihr auf TE und Verstand hofftet (oder umgekehrt: Verstand und TE). Gute Nacht –
      er bellt vor gier’gem Hunger
      und still wird, wenn er in das Futter beißt

      • Bleiben Sie ruhig und vertreten Sie ihre Meinung.
        Das kann TE nur gut tun!
        Ich lese auch hier, um auf breiter Basis Informationen zu bekommen.
        Sie sollten aber seriös sein.

    • Vielen Dank für Ihre Zuschrift. Der Stiftungsrat, sollte man dazu sagen, hat sich hinterher beschwert, daß er überrumpelt wurde. Die Abstimmung fand ohne Diskussion statt. Die „Anklageschrift“ war schon an den RBB durchgestochen, bevor sie intern bekannt gegeben wurde. Behauptet haben wir nie, daß Birthler am Knabe-Rausschmiß beteiligt war. Knabe hat nicht versucht, Akten zu schwärzen, zu verbergen und zurückzuhalten. Birthler hat das Werk Gaucks fortgesetzt, alles, was für West-Politiker aller PArteien belastend sein könnte, unter der BStU-Decke zu halten. Ein Heiligenschein gebührt ihr definitiv nicht.

      • die Vertreterin des BKM und Dombrowski, beides Politprofis, ja der ganze Stiftungsrat wurden überrumpelt? Warum sagen sie (der Stiftungsrat) das dann nicht laut? Das sind doch die interessanten Fragen. Habe auch nichts von „Heiligenschein“ für Birthler gesagt, im Gegenteil. Auf Knabe trifft im übrigen das gleiche zu. Was mich stört: Hier wird Kampagne gegen Kampagne gefahren, aber nicht nüchtern aufgeklärt. Wir beschweren uns doch dauernd und zu Recht und nicht zuletzt hier auch TE selbst über den Niedergang des Journalismus in unserem Land, „Haltung“ statt Infomation. Wenigsten hier, auf TE, sollte es besser sein. Trotzdem, auch Ihnen Dank für Ihre Antwort.

    • Doch, Herr Dr. Kubina, Frau Birthler hat sehr wohl „etwas“ mit der Entlassung von Knabe zu tun. Sie hat sich unter den bekannten Umständen bereit erklärt seine Nachfolge anzutreten. Das muss sie sich anrechnen lassen. Die bislang bekannten Vorwürfe gegen Knabe sind lächerlich und können nur als Vorwand gewertet werden.

      Noch schwerwiegender bewerte ich das Abstimmungsverhalten von Dombrowski – und der anderen Ratsmitglieder. Wer sind diese, und haben sie sich geäußert?

      Ich erahne mehr, als das ich was weiß, Knabe wird wohl auch weniger verdientstvolle Seiten haben. Das ist aber eine andere Sache und ändert nichts am schäbigen Gebaren a la Maaßen 2, Pfui.

    • Ich bin sehr dankbar für Ihre Gegenstimme, bin ich doch jetzt sehr verunsichert, was die Person Frau Birthler angeht.
      Solche Zusammenhänge wären mir völlig neu.
      Das ruft nach einem kontroversen Artikel.

  33. Stasimethoden in der Stasi Gedenkstätte. Wie erschreckend weitreichend und intrigant die Stasi Altkader sind.
    Laut einem Vortrag von Vera Lengsfeld ist IM Erika auch nur in die CDU eingetreten weil die SPD sie nicht gleich in die Führungsriege aufnehmen wollte. Wie sagt Erdogan so schön: Der Zug auf den sie aufspringen.

    • Merkel ist über ihre Mitgliedschaft im Demokratischen Aufbruch (DA) zur CDU gekommen. Der DA war eigentlich eher links, wie alle DDR-Bürgerbewegungen. Mit dem Fall Knabe hat das absolut nichts zu tun, mit „Stasi Alkadern“ sehr wahrscheinlich auch eher wenig. Knabe hat fahrlässig eine Angriffsfläche geboten, die seine Gegner jetzt nutzen. Ein (fast) normaler politischer Vorgang.

      • Was Sie für einen normalen politischen Vorgang halten, zeigt für mich auf, in welchem Umfang die alten und jüngeren FDJ-und Stasi-Seilschaften in Berlin noch aktiv sind. Der Umzug der Bundesregierung in die ehemalige DDR Hauptstadt und in die Stadt der ehemalige Stasi Zentrale war ein großer politischer Fehler.

      • ganz sicher, es liegt an Berlin, bis noch Bonn hätten sich die FDJ- und Stasiseilschaften nie getraut. Was hier so an „Argumenten“ aufgetischt wird …

      • Man kann über eine linke Bürgerbewegung der DDR nicht „zur CDU kommen“, das ist unlogisch, weil links nie freiwillig nach rechts geht.
        Man kann aber über eine linke DDR Bewegung via CDU eine linke Bewegung ala DDR in der Bundesrepublik installieren. Dann hat das sehr viel mit Knabe zu tun, mit seiner Kritik zu Kahane, Birthlers Beziehungen zu Friede Springer und Bertelsmann. Die Resultate sehen wir ja jetzt. Eine völlig entkernte konservative CDU, die so schön mit SPD, Grünen und Ex-SEDlern kann. Merkwürdigerweise aber nicht mit einer ebenfalls entkernten FDP…

        Praktisch hat Knabe keine Angriffsfläche geboten, und so wich man auf das erprobte Feld der nicht nachgewiesenen Anschuldigungen aus, in dem der ältere, weiße Mann nun wirklich keine Verteidigungsfläche hat, nicht einmal, wenn es sich nicht um ihn selbst handelte. Um ihn eventuelle Problem nicht lösen zu lassen, ließ man seine Anfragen zu den Beschwerden unbeantwortet, obwohl es die Pflicht der Beschwerdeführerinnen gewesen wäre, ihn als Vorgesetzten zuerst zu informieren.

      • Hat zwar mit Knabe nun wirklich nichts mehr zu tun, trotzdem: Merkel war Mitglied im Demokratischen Aufbruch (DA), der sich zur Volkskammerwahl 1990 mit der Ost-CDU und der DSU unter Vermittlung der West-CDU zur „Allianz für Deutschland“ zusammengeschlossen hatte. Nach dem katastrophalen Wahlergebnis für den DA (0,9%) schloss sich dieser der Ost-CDU an, die sich dann wiederum später an die West-CDU anschloss. Niemand, auch Merkel nicht, hat die West-CDU gezwungen, die Ost-CDU aufzunehmen. Die West-CDU wollte einfach deren funktionierenden Apparat in Ostdeutschland. Verschwörungstheorien brauchen keine Fakten, viel Spaß weiter damit, nur eine Annäherung an die Wirklichkeit wird so schwierig, aber wen stört’s, wenn die Welt so einfacher wird. Das war jetzt mein letzter Kommentar zu diesem Artikel bzw. Gegenkommentaren hier.

    • Ihre Formulierung ist irreführend oder hat Frau Lengsfeld etwas über IM Erika verlauten lassen?
      Wer wurde denn IM?
      Waren das nicht untere Chargen?
      Honecker war doch nicht IM bei der Stasi?
      Ich kann mir so oder so Frau … nicht als IM Erika vorstellen, da wäre doch schon der Name blumiger geraten, Vergissmeinnicht, Frauenschuh etc.? 🙂

      • Ihre Wirklichkeitsverdrängung bzgl. des Themas hat erstaunliche Kommentare zur Folge. Frau Lengsfelds Ausführungen z.B. bestätigen indirekt sämtliche Gerüchte zu Merkel. Ein direkter Beweis kann nicht erbracht werden, weil alle Akten bzgl. Angela Merkel „verschwunden“ sind.
        Ich muss zugeben, dass ich 85% Ihrer Kommentare schlicht nicht verstehe, weil sie für mich konfus und nicht nachvollziehbar daher kommen. Sorry, aber schon allein die „Frage: Waren das nicht untere Chargen?“ zeugt von wenig Kenntnis der Stasi.

  34. Mit Klaus Lederer als Kultursenator verwaltet die SED ihr eigenes Erbe.

  35. Das gegen Anfang des Artikels verwendete Wort „Mitgliederin“ gibt es nicht.

      • @Redaktion:

        Aber es steht immer noch drin: “ wurde noch von vier Mitgliederinnen des Gedenkstätten-Beirats in einem offenen Brief weiter verstärkt.“

        @Tichy: Wird hier inzwischen auch rot-grün-gegendert? Stoppt diesen Irrsinn! Übrigens fehlt das „Gender-Sternchen“!

        Zum einen heißt es „Das Mitglied“. Komplett geschlechtsneutral. Zum anderen selbst wenn es „Der Mitglied“ hieße, müsste man nicht „gendern“.

        Der Student: Ein männlicher Student
        Die Studentin: Eine weibliche Studentin
        Die Studenten: Ein Gruppe von Studenten, männlich, weiblich, gemischt wer weiß

        Möchte man darauf hinweisen, daß „die Studenten“ nur weiblich waren, setzt man ein „weiblich“ davor. Andersrum ein „männlich“

      • In diesem Fall ist das Geschlecht auch unerheblich. Wir wollen doch hoffen, dass die Mitgliedenden eines Gedenkstätten-Beirats nicht sexistisch motiviert sind 🙂

    • In der Tat das Einzige, was auch mir an diesem beeindruckenden und hoffentlich weitere Recherchen anstoßenden Artikel negativ aufgefallen ist…

  36. SED und Stasi haben gesiegt. Wiedervereinigung nennt sich das.

  37. Früher hätte Der Spiegel über dieses Thema berichtet und die stinkende Sache aufgedeckt. Inzwischen reicht es nur noch dafür, auf billige Tour das ganze Bundesland Sachsen bösartig zu verleumden. Und die Chefredaktion wundert sich über sinkende Auflagen. Da die Medien ihre Kontrollfunktion nicht mehr wahrnehmen, sondern nur noch gegen rächtz unterwegs sind, feiern alte SED-Verbrecher unbehelligt fröhliche Urständ.

    • Ich kann mich nicht daran erinnern, dass der Spiegel jemals wirklich gegen links unterwegs war. Der war nur kreativ und investgativ, solange es gegen die Konservativen ging. Sobald die richtigen Leute in die richtigen Institutionen einmarschiert waren, wurde es ruhig im Blatt. Heute wird dort nicht mal mehr richtig recherchiert.

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