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Humor stirbt

Ach, Serena

14.09.2018

| Lesedauer: 2 Minuten
Satire geht offenbar nur noch, wenn das Ironie-Objekt ein weißer Mann oder eine großflächig verhasste weiße Gruppe ist. Repräsentanten der Kunstform werden von Rassismus- und Sexismusvorwürfen irgendwann genug haben. Karikaturen werden zahm, Satire langweilig. Humor stirbt.

Gelegentliches Zerstören eines Tennisrackets oder frustriertes Herumgemotze auf dem Court ist kein Skandal. Das passiert den grössten Stars. Es geht um viel Geld, Prestige, teilweise haben die Sportler ihr ganzes Leben auf den einen Moment hingearbeitet.

Bei der vielleicht grössten Tennisspielerin aller Zeiten, Serena Williams, gehen die Ausfälligkeiten ein Stück weiter: 2009 drohte sie einer Linienrichterin: „Wenn ich könnte, würde ich verdammt noch mal diesen verdammten Ball in deine verdammte Gurgel stecken und dich umbringen. Hörst du das?“ 2011 fuhr sie die Schiedsrichterin an: “Sie sind eine Hasserin und haben ein unattraktives Inneres.“

Auch am Samstag bei den US Open hatte die 36-jährige weder das Racket noch sich selbst im Griff. Sie verlor die Nerven – und das Spiel. Zuvor hatte der Schiedsrichter sie dreimal verwarnt, irgendwann schrie sie ihn an: „Ich habe eine Tochter, ich betrüge nicht!“ Und: „Du schuldest mir eine Entschuldigung“. Sie nannte ihn „Dieb“ und „Lügner“ und zückte die Sexismuskarte: „Das ist nicht fair. Nur weil ich eine Frau bin.“ Bei der Siegerehrung wurde die Gewinnerin Naomi Osaka vom Publikum ausgebuht, weinte. Serenas Gezeter hat den glanzvollsten Moment ihrer Karriere ruiniert. Das ist unschön.

Wer sich so daneben benimmt, muss mit Konsequenzen rechnen, das gilt für Normalsterbliche wie für Superstars. In Serenas Fall war die Konsequenz unter anderem eine Karikatur in der australischen Zeitung The Herald Sun. Darin ist sie als zwängelndes Baby dargestellt. Es bildet ihr Benehmen treffend ab.

Die humorloseren Zeitgenossen unter uns empören sich darüber, das Bild sei rassistisch und sexistisch. Der Internetmob zog über den Karikaturisten Mark Knight her, forderte seine Entlassung, drohte ihm mit Mord. Er löschte seinen Twitter-Account.

Ich kann das Getöse um die Karikatur nicht verstehen. Satire IST überspitzt, Leute werden übertrieben dargestellt, Stereotype herausgearbeitet. Männer werden ständig mit stereotypen Merkmalen abgebildet – übergrosse Segelohren, schütteres Haar, Hängebauch und rote Nase – keiner schert sich drum. Ich wurde schon mehrmals karikiert, sogar mit nackter Brust auf einer grossen Laterne durch die Basler Fasnacht gezogen oder als „Telefasel“-Tussi mit riesen Zinken. Du meine Güte. Was soll an der Karikatur rassistisch sein? Äussere Merkmale sind übertrieben abgebildet: Gekräuseltes Haar. Üppige Lippen. Athletische Statur mit grossem Hintern. Wenn das nicht mehr zumutbar ist, muss Karikatur grundsätzlich verboten werden. Im Übrigen hat Serena ja auch kein Primaballerina-Figürchen. Das heulende Riesenbaby? Sie hat sich wie ein wütendes Baby aufgeführt. Der Karikaturist, der Tage zuvor einen männlichen Spieler als gereiztes Kleinkind darstellte, schrieb: „Es ist eine Karikatur über Verhalten. Es hat nichts mit Rasse zu tun.“

Die Besessenheit mit Identitätspolitik vergiftet die künstlerische Freiheit. Karikaturen erschaffen angesichts einer dauerdrohenden Guillotine in Medien und sozialen Medien – der Job wird dereinst so befriedigend sein wie ein Spaziergang durchs Minenfeld. Satire geht offenbar nur noch, wenn das Ironie-Objekt ein weisser Mann oder eine grossflächig verhasste weisse Gruppe ist. Künstler werden von Rassismus- und Sexismusvorwürfen irgendwann genug haben. Karikaturen werden zahm, Satire langweilig. Humor bleibt auf der Strecke. Was für eine traurige Gesellschaft.

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45 Kommentare

  1. …und zückte die Sexismuskarte: „Das ist nicht fair. Nur weil ich eine Frau bin.“

    Und ihre Gegnerin, die war etwa keine Frau oder was? Das zeigt mir nur erneut, dass man speziell in der Unterhaltungsindustrie, in Film, Fernsehen und Sport zwar körperlich herausragende Leute hat, geistig sind sie aber den meisten unterlegen.

  2. Weshalb ist der Artikel von Frau Wernli permanent auf der „Titelseite“? Ich wollte einen anderen Artikel später lesen, der aber nicht mehr angezeigt wurde und den ich über das Menü erst suchen musste.

  3. Dieser Aggressivität muss sich niemand aussetzen. Karrikaturen bewirken da auch eher das Gegenteil, das man erreichen möchte. Die Aggressivität steigt.
    Ich kann mich an das wutverzerrte Gesicht von Klopp einem 4. Schiedsrichter gegenüber erinnern und damals habe ich Angst vor diesem begnadeten Trainer gehabt.
    Für den Fall, dass Leute zu übertriebener mentaler Stärke finden, sich nicht mehr wirklich im Griff zu haben scheinen, kann ich nur zu therapeutischer Abhilfe raten.
    Aggressivität ist kein Kavaliersdelikt und ich hoffe, dass die Spitzen von Gesellschaften darüber nachdenken.
    Da mag ich nun unseren Boris gerne und hoffe, dass er uns/dem Tennis erhalten bleibt.
    Gewaltige Anstrengung über einen längeren Zeitraum ist nun mal keine Kleinigkeit, was sich evtl. so oder so äußern kann.
    Und sprach Boris nicht weise Worte zu Frau Williams?
    Auch Frau Wernli läst keinen Zweifel an den herausragenden Qualifikationen und Erfolge dieser Ausnahmespielerin.
    Helft ihr bitte.

  4. Leider wird hier nicht die Karrikatur über “ Serena Williams “ von “ Mark Knight “ in der “ Herald Sun “ aus Australien gezeigt. Ist bei “ you tube “ leicht unter den Stichworten in Anführungszeichen zu finden. Im Hintergrund sollte nicht die Sprechblase des Schiedsrichter übersehen werden. Deutsche Medien trauen sich offenbar nicht, solche Karrikaturen zu veröffentlichen.

  5. Heißt die nicht eigentlich SIRENA? So wie die losgetönt hat?

  6. Ich vermute, dass psychische Wirkungen des Dopings eine Rolle spielen. Denn dies steigert wegen der männlichen Hormone die Aggressivität. Doping gibt es im Hochleistungsport inzwischen überall; es wäre höchst seltsam, wenn es das Frauentennis nicht erreicht hätte.

    • Dachte auch daran. Sie ist aber eine starke Frau und vielleicht ganz alleine in der Lage, zu so einer Stärke zu kommen.
      Kinder bedeuten meist einen gravierenderen Einschnitt im Leben, als man das selbst an sich bemerken kann.
      Hoffentlich kündigt sich keine Krankheit an.

  7. Das sich jemand, wenn ihm die wirklichen Argumente ausgehen, in Rassismus- oder Sexismusvorwürfen verliert, passiert nicht zum ersten Mal und wird auch nicht das letzte Mal sein – übrigens hüben wie drüben: Männlein wie Weiblein.
    Wie Sie geschrieben haben – die Abnutzung der Begriffe ist schon in vollem Gange und einer Inflation der begrifflichen Verwendung geschuldet von beleidigten, dummen Menschen, die niemals die Schuld bei sich selbst suchen würden.

  8. Ich bitte hier zu differenzieren. Bei der Siegerehrung buhte das Publikum nicht, weil Serena gebeten hatte, davon abzusehen. Hier diktierte der selbstgemachte Verlierer, wie der Sieger gefeiert werden sollte, was an Peinlichkeit nicht mangelte.

  9. Alle dürfen gene ungestraft slawische [insbesondere katholische oder orthodoxe] Untermenschen kritisieren und verleumden – das ist durchaus zulässige freedom of speech, Fortschritt vom Feinsten, frische sahne fischfilet, die da singen schlagt sie tot !

  10. Es scheint beliebt, wenn auch absolut unsportlich, bei Tennisspielern zu sein, beim eigenen Versagen den Tennisschläger zu demolieren. Alle Leute versagen mal, in dem Sinne, dass sie dem eigenen Anspruch nicht gerecht werden konnten. Komischerweise hab ich noch von keinem Geigenspieler gehört, der deshalb seine Geige zertrümmert hat. Kann es sein, dass diese Tennisleute ihr Instrument eigenlich hassen?

  11. Rassistisch wäre, bestimmte Volksgruppen nicht zu karikatieren, um ihnen nicht zu nahe zu treten. Wer gleich behandelt werden will, sollte normal finden, dass er nicht verschont wird.

    • Ein sehr gutes Statement! Auch Positivrassismus ist Rassismus.

  12. Wenn sich kluger Spott rechtfertigen muss ist das Land unfrei !!

  13. Liebe Frau Wernli,

    inzwischen ist es schon eine ganze Weile her, aber ich erinnere mich sehr gut, mehr als einmal den Tennisschläger in die ein oder andere Ecke „gepfeffert“ zu haben, mit einiger Wucht und mit ziemlicher Verzweiflung.

    Es war die Verzweiflung des Jugendlichen über das eigene Unvermögen. Niemals aber, habe ich erlebt, dass sich Wut oder Zorn auf dem Platz gegen Andere gerichtet hätte.

    Wir beobachten in unseren Gesellschaften wohl eine Art „Wohlstandsverwahrlosung“, die eine Art „Dekulturalisierung“ zur Folge hat.

    Ich persönlich denke, die vorherrschende Ideologie, das Denken, der politische Diskurs ist zutiefst negativ konotiert, von Pessimismus geprägt, da kann eigentlich „nix gutes bei rumkommen“.

    Übrigens, eine wirklich gute Karikatur überzeichnet etwas tatsächlich vorhandenes einer Person, die Karikatur von Ihnen ist nicht wirklich gelungen!

  14. Ach herrje! verehrte Frau Wernli – die Figuren von the sisters.
    Ich werde mich allerdings nicht äußern; Herz und Mördergrube
    gehen manchmal unheilige Verbindungen ein. Zu der angegangen
    Schiedsrichterin kann ich leider nichts sagen – aber bei der war es
    immerhin nur das Innere.
    So, jetzt werd‘ ich gleich versuchen, meinen Text mit einem Minus-
    Daumen zu zieren (ob das funktioniert weiß ich nicht. Ich hoffe
    aber auf gütige Mithilfe aus der großen Leserschaft, die ich Ihnen
    noch wünsche, Sie hätten sie verdient).

    • Korrektur: Es war ein Schiedsrichter (sonst wäre der Hinweis „weil ich eine Frau bin“ recht unsinnig).

      • Hallo, Casa Done, im Text von Frau Wernli heißt es,
        2011 fuhr sie die Schiedsrichterin an. Darauf hatte
        ich mich bezogen.

      • Hat sie gegen einen Mann gespielt? Der Hinweis IST unsinnig.

      • „weil ich eine Frau bin“ ist sowieso Blödsinn, war die Gegnerin etwa keine Frau?

  15. Auf Fox News, also einem nicht-linken Sender, habe ich am Tag danach eine Diskussion zu diesem Thema verfolgt, zwischen einer Sportjournalistin aus New York, eher aber nicht zu links, und dem Moderator, beide Namen leider entfallen. Der Tenor der Dame: Williams HAT sich daneben benommen, keine Frage, ABER, es gäbe unterschiedliche Standards im Tennis und in der Gesellschaft sowieso. Sie sei nicht die einzige Flucherin im Tennis-Zirkus, man verwies auf Billy Jean King und Martina Navratilova. King war vor meiner Zeit, bei Navratilova weiß ich nicht so recht. Das männliche Gegenstück, das allerdings ist mir noch aus der Boris Becker Zeit, wo die Duelle der beiden Legende waren und ich sie am Fernseher sah: John McEnroe. Und ja, der fluchte gotteserbärmlich, schmiß Tennisschläger umher oder zerstörte sie wie Jimmy Hendrix seine Gitarre und nannte Schiedsrichter „Asshole“ oder „Fucker“ und zahlte dafür Geldstrafen. Jimmy Connors war noch so einer. Beide bilden, so die heutige Deutung, eine Männlichkeit ab, wie sie heute nicht mehr geduldet wird,
    Man mag, und der Moderator bei Fox hob darauf, sagte, das war eine andere Zeit, die 80er, keine politische Korrektheit, in Gaststätten wurde noch geraucht, Kinder aßen bei McDonalds noch zu Mittag und sich auf Kirmes im Suff geprügelt, ohne das Betonpoller aufgestellt wurden. (es prügelten aber nur Deutsche ohne Messer und keiner rief Allahu Akbar)
    Die Journalistin blieb dabei, es gäbe doppelte Standards im Sport. Männer dürften mehr und lauter fluchen und randalieren, Frauen hätte smiley und zuckersüß zu sein, und sie verkniff sich auch nicht den Hinweis auf den Beachvolleyball, wo Frauen beinahe wie Playmates gekleidet sind, aber Männer in knielangen Schlabbersachen.
    Andererseits, warum macht frau das? Weil mann es sehen will, also Brust, Beine, Po, und weil Frau eben nicht nackte Männerbäuche sehen will, so unbedingt. Weil Sex sells und Werbegelder bringt, darum tragen die Damen im Tennis Röckchen so kurz wie T-Shirts und die Männer Shorts bis zum Knie.
    Wurde Williams also ungerecht behandelt, gibt es ein Recht auf schlechtes Benehmen auf dem Court, das von proligen männlichen Spielern definiert wird?
    Eben nicht.
    Aber, dann sei mir noch zum Schluß die Frage gestattet: Warum wird dieses Jahr Lewis Hamilton die Fomerl 1 Weltmeisterschaft gewinnen, und nicht Sebastian Vettel? Genau. Weil Hamilton im Inneren ein Londoner East End Homie ist und so fährt und Vettel ein Snowflake aus der deutschen Mittelschicht und wenn er mal die Regeln bricht, sich dabei ungeschickt anstellt und weint anstatt einfach böser Junge zu sein. Hamilton checkt derweil after-race die Grid Girls. Und daran sollte man denken, bevor man moralisiert. The winner takes it all, egal wie er dahin kommt.

  16. Wurde inzwischen eigentlich medizinisch geklärt, ob die beiden Williams-Brüder tatsächlich Frauen sind?

    • Rechtlich sind es Frauen. Wie ich aus unbestätigten Quellen erfahren habe, sollen sie vor der OP weiß, männlich, schwul, und in der US-Auswahl der Gewichtheber aufgestellt worden sein. Aber das sind nur Gerüchte, von denen ich mich distanziere.

  17. Wenn die Furie Serena noch Jimmy Connors auch genannt „ der Hasser“ oder den Beißer Mc. Enroe spielen und fluchen hätte sehen können, sowie die Reaktion der Stuhlschiedsrichter daraufhin, käme ihr so eine kranke Argumtation, wie Sexistisch nicht in den Sinn.

  18. Wie wahr, wie wahr, leider!
    Daß ein Großteil des Publikums Frau Osaka ausbuhte, zeugt auch nicht gerade von Unvoreingenommenheit.

  19. Um in dieser Karikatur Rassismus oder Sexismus erkennen zu können, muss man ausschließlich auf das Äußere von Menschen fixiert sein. Frau Williams wird zum Opfer stilisiert. Das hat sie nicht verdient.

  20. Sie sollten aber nicht unerwähnt lassen, daß die „Herald Sun“ die Karikatur im Anschluss an den shitstorm auf der Titelseite präsentiert hat. In Australien beginnt sich der Wind auch zu drehen: Der Premierminister musste auf Grund der wie in D völlig verfehlten Energiepolitk seinen Hut nehmen und in den Großstädten bilden sich muslimische Sharia-Ghettos – finden die Aussies auch nicht mehr witzig.

  21. Natürlich stirbt der Humor. Das ist immer der Fall, wenn nach totalitären Ideologien gelebt werden muss. Der heutige Feminismus ist nichts anderes als eine weitere totalitäre Ideologie.

  22. Es ist nicht neues, dass viele Menschen nicht besonders intelligent sind. Neues ist, dass Sie jetzt nicht brauchen, Klappe zu halten, sondern dank Anonymität im Internet ihre blöde jämmerliche Meinung laut zur Schau stellen können.

    • Das Internet ist dafür nicht notwendig. Die Grünen Spitzinnen sind beredtes Beispiel dafür, dass man mit seinem geistigen Niveau ruhig in die Öffentlichkeit treten kann.

  23. Es beginnt schon früher, nämlich bei der Ironie, die in weiten Teilen schon intellektuell nicht mehr verstanden und – das begegnet uns hier auch – permanent als „ Angriff“ auf die offenbar äußerst empfindliche Seele ( Ausnahme : weiße Herren )empfunden wird. Ein auch nur „normales“ Selbstbewusstsein scheint den Meisten ( in der Regel Frauen oder Muslime ) inzwischen zu fehlen. Offenbar fehlen hier nachhaltige Gründe für den Aufbau dieses Selbstbewusstseins . Damit fehlt natürlich eine persönliche Voraussetzung, mit derartigen Karikaturen angemessen und gelassen umzugehen, vom Humor auch und gerade über sich selbst, ganz zu schweigen. Der Westen ist nicht nur geistig arm und freudlos geworden, er meint, permanent seine Opfergruppen „ schützen“ zu müssen, er unterwirft sich nicht nur protestantisch/ islamischer Kasteiung ( Bilder unerwünscht !), seine Menschen sind auch zu sehr schwachen Persönlichkeiten degeneriert , ohne Resilienz und mit einem ständigen Verhätschelungs – und Bestätigungsbedürfnis. Bitte keine Kritik, denn sie kann nur persönlich ! ( was ist unpersönliche Kritik ?)oder gar diskriminierend/rassistisch gemeint sein, auch nicht als Karikatur und schon gar keine Verhaltens – oder Persönlichkeitsspiegel, es sei denn, das Bild ist narzisstenadaequat positiv „gemacht“. Frau Williams hätte gerne Privilegien wie sie alle vermeintlichen Opfer des weißen Mannes fordern, als Ausgleich für was auch immer. Da gibt es auch hierzulande Gruppen, die Privilegien und Quoten ( nur wenn es gefällt ) fordern und die ebenfalls nicht ( karikaturistisch ) kritisierbar sind.

  24. Die Satire-Zeitschrift „Titanic“ war einmal lustig.
    Heute schreiben ex-BesatzungsmitgliederInnen wie Thomas Gsella gestern in der FAZ ein Gedichtle auf der Frontseite der über Joachim Maaßen, dass sich die Lettern biegen. Und die Pointe ist so ausgedacht und „antifaschistisch“, dass man sich verwundert die Augen reibt.

    Dagegen habe ich gestern über einen Kommentar hier auf Tichy’s lauthals lachen müssen, un der ging ca. so: Wenn man sich das derzeitige Berliner Gegurke anschaut wird man mit einer gewissen bewunderung auf die Würde und anmut blicken, mit der die DDR unterging.

    (Ich muss schon wieder lachen!). – Danke Kommentator auf TE!

  25. Doppelmoral, Doppelstandards und Heuchelei gab es natürlich immer schon. Der Unterschied heute ist, dass die Political Correctness diese abscheulichen Untugenden legitimiert und moralisch adelt. Angehörige von Minderheiten können sich jederzeit, egal wie absurd es auch sein mag, als verfolgtes Opfer darstellen und erhalten dafür pauschalen Beifall weit über die notorische Gutmenschen-Fraktion hinaus. So im Fall des 170 Millionen Dollar schweren Superstars Serena Williams, die sich allen Ernstes als unterdrücktes Opfer des Machtmissbrauchs eines weißen Stuhlschiedsrichters stilisiert und dafür vom liberalen Amerika auch noch gefeiert wird. Natürlich ist das völliger Quatsch, denn der allseits als strenger Referee bekannte Carlos Ramos hätte auch jeden Mann gleichermaßen bestraft. Dass bei Männern nur selten jemand mit einem Game-Verlust bestraft wird, so wie jetzt im Fall von Serena Williams, liegt nicht etwa an unterschiedlichen Maßstäben, sondern daran, dass es überhaupt höchst selten vorkommt, dass sich jemand – wie Serena Williams – in einem Match gleich drei „code violations“ einhandelt. Hätte es Serena bei einem Schlägerwurf belassen, wäre ihr also – genau wie jedem Mann – überhaupt nichts passiert, zumindest kein Point- oder Game-Abzug. Hätte Serena es dagegen noch weiter getrieben, hätte ihr auch eine Disqualifikation drohen können. So wie John McEnroe 1990 bei den Australian Open. Und der war bekanntermaßen ein Mann.

  26. Typischer Fall von hyperventilierenden Social Justice Warriors. Wenn deren Sprach-, bzw. in diesem Fall Karikaturpolizei erstmal Fahrt aufnimmt, kennt die Empörung kein Halten mehr und der Lynchmob gibt sich erst zufrieden, wenn das Opfer verbrannt ist.

  27. NICHT NUR DER HUMOR STIRBT-
    Unsere ganze Kultur geht auf diese Weise zugrunde. Ein Beispiel: man stelle sich vor, ein Genie wie Ernest Hemingway (u.a. Pulitzer- und Nobelpreisträger), das Welt und Humanität mit geistreichen literarischen Produkten bereichert hat würde heutzutage seine ersten schriftstellerischen Schritte machen wollen. Das würde wohl so aussehen: bedingt durch die Tatsache, dass Hemingway vor allem in seinen Kurzgeschichten immer wieder frauenkritische Passagen hatte (u.a. als Folge des schlechten Verhältnisses zu seiner Mutter) würde seine Literatur nicht einmal die ersten Hürden im Verlagswesen nehmen. Eine durch Quote in ihre Funktion als Redakteurin bzw. Lektorin hineinprotegierte, genderhysterische Frau (und Frauen können sehr emotional und daher sehr dünnhäutig sein) würde, wenn sie es liest sagen: „das ist aber nicht nett“-und es ohne weiter zu lesen in die Tonne werfen. Ein Genie auf den Müllhaufen. Solch in unserer Zeit zur Normalität gewordener politisch korrekter Jakobinismus ist de facto mit einer Bücherverbrennung gleich zu setzen.

    Politische Korrektheit ist ein Synonym für Engstirnigkeit, Niedertracht und Kulturfeindlichkeit. Die ********* Anfeindung des „Alten weißen Mannes“ sollte mit einem Verbot beantwortet werden, all das zu nutzen, was alte weiße Männer im Laufe der Menschheitsgeschichte geschaffen haben. Und das betrifft dann fast alles. Die politisch korrekten Eiferer, wohl ausnahmslos entstanden in der Bruthitze westlicher Überzivilisation und somit Ausdruck tiefer Dekadenz, würden voller Erstaunen feststellen, dass sie ihre verwöhnt-verzogene Bequemlichkeit eintauschen müssten gegen die Steinzeit. Kein Auto mehr fahren, kein Flugzeug mehr nutzen, etc. Dieser ganze Wahnsinn ist klarer Ausdruck einer Sackgasse, in die unsere westliche Kultur geraten ist. Sie betrifft allerdings im wesentlichen städtische Regionen, und hier vor allem den nicht besonders intelligenten Teil der Hochschulszene.

    Es ist überlebenswichtig, diesen Wahnsinn zu stoppen. Donald Trump wurde wohl nicht zuletzt deshalb gewählt, um dem zu entgegnen, die engen Meinungskorridore zu weiten und somit den Kollaps der westlichen Kultur zu stoppen. Er poltert gezielt, seine Unflätigkeiten sind keineswegs infantil, sie sind intendiert und somit Programm, wichtige Facette eines kulturellen Befreiungsschlags. Es ist nicht nur zutiefst heuchlerisch, es ist verbrecherisch, die Existenz eines Menschen wegen verbaler Entgleisungen zu zerstören. Man sollte prinzipiell ALLES sagen dürfen.

    Der Geschichtsphilosoph und Kulturhistoriker Oswald Spengler hat in seiner Veröffentlichung „Der Untergang des Abendlandes“ (1918) all dies bereits vorausgesehen. Den Untergang der abendländischen Kultur hat er für ca. das Jahr 2000 vorher gesagt, wenn nicht ein tatkräftiges, exekutivgewaltiges Individuum erscheinen würde um sich dem entgegen zu stellen. Nun, ich denke, dieses Individuum heißt Donald Trump. Und es geht einher mit aufkommenden politischen Bewegungen in Europa wie der AfD, Viktor Orbán, etc.

    Die Devise heißt: Freiheit statt weiter auf dem Weg des politisch korrekten Wahnsinns zu taumeln. Es ist menschenquälerisch, ja geradezu eine Art von Folter, ein gefühls- und verstandesbegabtes menschliches Wesen auf einen politisch korrekten Papagei zu reduzieren, ihn zu nötigen auf immer dünner werdenden Eischalen zu laufen bis alle Bewegung zum Erliegen kommt. Raus aus der von Fanatikern beschrittenen und zwangsverordneten Sackgasse und hinein in die Freiheit der Wildnis, hin zu einer Revitalisierung westlicher Werte.

    • Politica correctnes ist ein scheinbarer Ersatz für Anstand und Respekt.

      Wenn ich Anstand und Respekt Anderen gegenüber habe, brauche ich keine politische Korrektheit!

  28. Ich bin mittlerweile auch einer der Humorlosen. Allerdings von der ganz anderen Seite. Frau Williams hätte für ihr erbärmliches Gepöbel, spätestens aber beim Mißbrauch des Begriffes „Sexismus“ schlagartig disqualifiziert werden müssen. Die Wahnvorstellung, über eine konstruierte und konstruiert benachteiligte „Minderheit“ Anspruch auf Vergünstigungen zu haben, muß abgestellt werden. Es reicht schon lange! Vor wenigen Tagen entstand vor meinen Augen eine Hexenjagd auf einen jungen Mann, der nach zuviel Alkohol gestolpert ist, und seine Freundin (!) dadurch ebenfalls aus dem Gleichgewicht geriet. Die „beste Freundin“ der bereits wieder auf eigenen Füßen Befindlichen begann unverzüglich mit einem Tribunal gegen den Schänder: „Frau geschlagen…, Frau geschlagen…, blabla.“ Erste Unbeteiligte erweckten den Eindruck sich mit ihr solidarisieren zu wollen. Nachdem ich sie im Kasernhofton auf ihre unerträgliche Großkotzigkeit und erbärmliche Selbstgerechtigkeit hingewiesen habe, brach ihr Sendungsbewußtsein schlagartig in sich zusammen. Der Rest der Hobby-Social-Justice-Warrior trollte sich umgehend. Das Fräulein wollte auch mal Opfer sein, natürlich ohne echten Schaden, oder auch nur Gegenwind. Auswirkungen dessen was linksgrüner Genderunsinn uns täglich einhämmert. Kann man ja auch mal mißbrauchen. „Hilfe, mir ist nix passiert, ich bin Opfer!“

  29. „Künstler werden von Rassismus- und Sexismusvorwürfen irgendwann genug haben. Karikaturen werden zahm, Satire langweilig. Humor bleibt auf der Strecke. Was für eine traurige Gesellschaft.“

    Welch ein überwältigendes Resümee… Ebenso deprimierend wie wahr… 🙁

  30. „Bei der Siegerehrung wurde die Gewinnerin Naomi Osaka vom Publikum ausgebuht, weinte. Serenas Gezeter hat den glanzvollsten Moment ihrer Karriere ruiniert. Das ist unschön.“

    Das ist nicht nur unschön, sondern war geradezu widerlich degoutant. Eine keifende, hochaggressive Megäre, die ihren Zenit seit geraumer Zeit offenkundig überschritten hat, kann es nicht verwinden, von einer erheblich Jüngeren, die ihre Tochter sein könnte, sang- und klanglos in die Schranken verwiesen zu werden. Mögen uns weitere unselige Auftritte dieser Art von einer sinnlos Amok laufenden, nur noch charakterlich derangiert einherkommenden Tennis-Walküre erspart bleiben.

  31. Ich fand auch die Aufregung im unterschiedlichen Umgang mit Männern und Frauen ziemlich dürftig. Eigentlich weiß jeder, dass Frauen und Männer im Verhalten etwas unterschiedlich sind. Wahrscheinlich hätten die Damen im Tennis größere Probleme, wenn mehr Gegenspielerinnen sich wie Serena Williams benehmen würden. Ganz im Gegenteil: In der Grundschule besteht das Förderungsproblem, dass Jungen sich an den ruhigeren Mädchen orientieren sollen. Folglich ist die Erziehung für Jungen nicht adäquat.

    • Na wenn das stimmt würde es ja nur noch Puppenspieler geben 😀

    • Aber welches Geschlecht hat nun Serena Williams ? Die Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten…

      • Mit dem Geburtsvorgang eigentlich schon:
        1. normaler Weg (im Volksmund -wo rein (gekommen) auch raus 😉
        2. ärztlicher Kunstgriff – auch Messerhilfe oder Kaiserholung genannt
        3. bei höheren Lebewesen ist eine Arterhaltung durch den Anus unmöglich

      • Hallo, sie hat eine Tochter.
        Es gibt eben unterschiedliche Sporttypen. Schauen Sie sich nur mal Football an.
        Bei den Frauen könnte Frau Williams auch unschlagbar sein.
        Aber geregelt bitte.

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