Blieben Enttarnungsversuche der Frankfurter Rundschau an einem angeblichen AfD-Autoren bei Wikipedia noch erfolglos, waren andere erfolgreicher, als es darum ging, den Autoren hinter dem Pseudonym „feliks“ ausfindig zu machen und vorzustellen, wer da und warum was macht.
Gottfried Böhmer scheint ein besonnener Mann zu sein. Er ist Autor bzw. Initiator eines Blogs einer Gesellschaft, die sich „Freunde der Künste“ (GFDK) nennt und sich selbst als „aktiver Kulturförderer in Deutschland“ versteht. Thematisch beschäftigt sich das Portal mit „Kunst, Lifestyle, Theater, Musik und der Kulturpolitik.“
Zur Kulturpolitik mag gerade noch gehören, wenn sich Böhmer Anfang 2017 in diesem eher gefälligen Kontext auffällig empört über Wikipedia äußerte, dahingehend, das Online-Lexikon sei für das weite Feld der Geisteswissenschaften leider auch „eine Tummelwiese für Schreibtischkrieger, die unter dem Banner der „Neutralität“ dafür kämpfen, ihre eigene weltanschauliche Sichtweise zur „objektiven Wahrheit“ zu machen. Das ist genau so grotesk, wie es sich anhört.“
Der Auftakt zu einer verrückten wie glaubwürdig erzählten Geschichte, wenn Böhmer dann unter der Headline: „Manipulation und Betrug bei Wikipedia sind an der Tagesordnung“ berichtet, wie ihn einmal ein IT-Unternehmen aus Wiesbaden anwerben wollte und zehn- bis fünfzehntausend Euro monatlich als Dazuverdienst anbot, wenn Böhmer regelmäßig im Wikipedia schreiben würde; wenn er sich gegen ein Honorar Schritt für Schritt hocharbeitet und mit seiner Reputation irgendwann Administratorenrechte per Wahl durch die Wikipedia-Gemeinde erwerben würde. Der so überaus großzügige Gesprächspartner Böhmers erklärte diesem abschließend, dass er schon ein großes Netz von Journalisten hätte, die für Wikipedia schreiben, diese würden Böhmer dann schon zu gegebener Zeit als Administrator vorschlagen.
Aber die Freunde der Kunst sind bei weitem nicht die einzigen, die kritisch auf das Portal schauen, Einzelkämpfer wie Michael Schmalenstroer äußern Fundamentalkritik ebenso, wie beispielsweise die Frankfurter Rundschau die Anfang 2017 unter der Überschrift „Wikipedia-Manipulation – Stille Helfer der AfD“ einen Wikipedia-Schreiber entdeckt hatte, der angeblich negative Einträge zur Partei auf Wikipedia „tilgen“ würde und damit ein Extrembeispiel dafür sei, „was jeder politisch engagierte Nutzer in der Enzyklopädie tut.“
Ein weiterer Artikel der Zeitung wollte gar von einer Unterwanderung des Lexikons durch AfD-Funktionäre wissen und interessierte sich besonders für die Person hinter einem bestimmten Fantasienamen, welche jeder Wikipedia-Schreiber verwenden kann, wenn er anonym bleiben will. Die Rundschau fragte: „Wer steckt hinter AfD-Freund „Lukati“?“ Und findet keine Antwort: „Anders als mit geheimdienstlichen Mitteln käme man nicht dahinter, wer hinter dem Account steckt.“
Nach dieser also ergebnislosen bzw. –offenen Recherche der Frankfurter Rundschau, waren ein paar Blogger nun findiger und erfolgreicher, als es darum ging, einen noch viel dickeren Fisch an Land zu ziehen und zu enttarnen. So konnten Drehbuchautor und Regisseur Dirk Pohlmann (laut Wikipedia erstellte Pohlmann „historische Dokumentationen u. a. für Arte, ZDF, ARD und Spiegel-TV“) und sein Mitstreiter Markus Fiedler für ihre „YouTube Sendung „Wikihausen“ mit „feliks“ einen Wikipedia-Autor „enttarnen“ und mit der Offenlegung dieses Vielschreibers weit über das hinausgehen, was der Rundschau bei ihrer Recherche leider versagt blieb. Über „feliks“ schrieb Pohlmann: „Er gehört zu den Schreibern, die ein geradezu unglaubliches Pensum ableisten, so dass man sich fragt, ob sie keinen Arbeitsplatz, keine Freunde und keine Familie haben.“
Ähnliches schrieb auch die Rundschau schon über ihren Kandidaten:
„Ist „Lukati“ doch nur ein Hobby-Autor, der der AfD einfach nur zugeneigt ist? Dagegen spricht jedenfalls, wieviel Zeit, Ressourcen und Energie „Lukati“ über Jahre aufwenden konnte, um die Inhalte der Wikipedia im Sinne der AfD zu verändern.“
Nun wollen Pohlmann und Fiedler herausgefunden haben, dass „feliks“ einst Schatzmeister bei den Linken war, dass er seinen Namen änderte, den jüdischen Glauben vor ein paar Jahren angenommen hätte und in München als Rechtspfleger arbeiten soll. Weiter heißt es da: „Er hat mehr als 150 Wikipedia-Artikel zu Israel, Palästina, den israelischen Streitkräften und Themen bearbeitet, die die israelische Politik betreffen. Er hat noch einen zweiten Schwerpunkt: Abgeordnete der Linken.“
Pohlmann und Fiedler nennen Ross und Reiter, Vor- und Zunamen. Pohlmann selbst machte bereits negative Erfahrung mit „feliks“, der ab einem bestimmten Moment auch den Artikel „Dirk Pohlmann“ in Wikipedia bearbeitete. Es muss dutzende, wenn nicht hunderte Wikipedia-relevante Personen geben, denen diese zweifelhafte Ehre zuteil wurde. Auch der Wikipedia-Eintrag des Autors hier ist seit Jahren deutlich „feliks“-kontaminiert, so wie auch der von Tichys Einblick und Roland Tichy, Birgit Kelle, Rainer Meyer, Matthias Matussek und vielen weiteren Journalisten und Autoren mehr.
Nach der „Enttarnung“ wurde es hektisch bei „feliks“. So versuchte er offensichtlich noch schnell seine übelsten Verdrehungen zu löschen, als er beispielsweise am 7. September um 15:35 Uhr einen extrem langen Abschnitt beim linken Politiker „Dieter Dehm“ löschte mit der Bemerkung: „(Kontroversen gehören nicht in die Wikipedia)“, was ihm schon fünf Minuten später eine deutliche Abmahnung einbrachte: „Änderung 180713099 von Feliks rückgängig gemacht; das ist Vandalismus – sorgfältig belegte Inhalte werden nicht gelöscht. Beim nächsten Mal VM und Sperre!)“ Solche Korrekturen ist „feliks“ nicht gewöhnt, in der Regel und in ruhigerem Fahrwasser, kann er sich fast immer durchsetzen.
Exemplarisch dafür ein kurzer Dialog mit einem weiteren Vielschreiber auf Wikipedia aus 2014, der „feliks“ ironisch dazu gratuliert, einen Schreiber aus Wikipedia entfernt zu haben: „Gratulation, … dass Du Deinen langjährigen Sparringpartner dank wohlgesonnenen Trainern (Admins) zur Strecke gebracht hast.“ „Danke für die Blumen“, schreibt „feliks“ sarkastisch zurück und weiter: „aber die böse Admin-Sodateska hatte daran keinen Anteil, denn ohne seine tatkräftige Mithilfe wäre das nicht möglich gewesen.“ Antwort von „Bwag“, so nennt sich sein Gegenüber: „Ja, ja … Ps.: Kein Wunder, dass die Leute in der Enzyklopädie-Redaktionsstube immer weniger werden, wenn einerseits das Rausbeißen von Mitarbeitern zur obersten Priorität erhoben und andererseits andere sich wegen so einem sozialen Umfeld angewidert zurückziehen bzw. beim Eintreten gleich wieder umdrehen.“ Antwort „feliks“: „Klar, aus deiner Sicht war AWB als verdienstvoller Mitarbeiter ein echter Verlust.“
So ungefähr der Sound von „feliks“, der im Juni 2018 der Linken Annette Groth ins Wikipedia schrieb, als er deren Artikel um einen Abschnitt ergänzte, wo es wohl um irgendwelche Hilfslieferung für Gaza ging: „ Na dann mal Mast- und Schotbruch!“. Und es gibt etliche solcher Einträge mehr, das „feliks“-Archiv ist da fast unerschöpflich. Allerdings empfiehlt es sich, schnell zu schauen, denn „feliks“ hat offenbar eine Methode gefunden, nun auch solche im Prinzip unlöschbare Passagen löschen zu lassen, wie er auf seiner Seite bei wikipedia gerade aktuell mitteilt.
Allerdings auch hier in spürbarer Hektik geschrieben, so das dem ansonsten so akribischen Wikipedia-Bürokraten etliche Fehler unterlaufen, wenn er Belege verlinkt, die inhaltlich nichts hergeben oder Belege aufführt, die nicht mehr einsehbar sind, weil ebenfalls dauerhaft gelöscht. Noch einmal interessanter wird es da, wo „feliks“ Pohlmann und Fiedlers Youtube-Beitrag rezensiert und wo man dann merkt, dass die argumentativen Qualitäten entweder doch arg begrenzt sind oder unter dem Druck der „Enttarnung“ einen empfindlichen Schlag abbekommen haben, wenn der sonst oft beißende Zynismus und Spott des „feliks“ in solchen Kommentaren noch deutlicher kippt.
Laut Pohlmann-Recherche war „feliks“ u.a. Parteimitglied bzw. wohl auch einmal Schatzmeister einer Landesgruppe der Partei die Linke. Pohlmann schreibt über seine Recherche zum Fall: „Die Enttarnung von Feliks war ein investigatives Puzzlespiel, das uns letztlich durch einen Hinweis gelang, in welcher Schule er Abitur gemacht hatte.“ Im Youtube-Video ist von einem anonymen Hinweisgeber die Rede.
Den allerdings hätte es nicht einmal gebraucht, wenn „feliks“ selbst diesen Hinweis bereits nachlesbar abgeliefert hat, als er am 16. Januar 2015 nicht widerstehen konnte und damit prahlte, mit dem ehemaligen MTV-Moderator Markus Kavka zusammen zur Schule gegangen zu sein, dessen Schulort und Laufbahn nun allerdings bekannt ist und zum gleichen Ergebnis geführt hätte.
Abschließend vielleicht noch ein vielsagendes Zitat des „feliks“ aus seinem unendlichen Beitragswald, das noch einmal verständlicher macht, welche Aufgabe er selbst für sich reklamiert in Wikipedia, aufgeschrieben um 23:10 Uhr am 09. September 2014:
„Aber nach fast zehn Jahren an den Hauptkampflinien der WP möchte ich meinen, dass keiner von ihnen unkaputtbar ist. Deshalb: Manierlich bleiben, regelkonforme Belegwünsche erfüllen (…), und dann zuschlagen, wenn sie die Maske fallen lassen. Wie im richtigen Leben kriegen wir sie alle, die einzige Kunst dabei ist es, die eigenen Verluste zu minimieren.“
Wikipedia als Kriegsschauplatz. Eine Enzyklopädie, gespickt mit roten Fähnchen, Frontlinien und Vertreibungsmechanismen. Nach Pohlmann und Fiedler offensichtlich mitgesteckt von einem Mitarbeiter am Landgericht München, der dort als Rechtspflegeamtmann mindestens seine Pausenzeiten am Computer verbringen muss. Denn bisher hieß es bei „feliks“ auf der sogenannten „Benutzerseite“, er würde am Wochenende nicht für Wikipedia schreiben.
Auf seiner Benutzer-Seite aktualisierte „Benutzer feliks“ erneut seine Sicht der Dinge.
Sein aktuelles Fazit zu der Arbeit von Pohlmann und Fiedler sieht nach Stand vom 11.09.2018 um 15:22 Uhr nun so aus:
„Eine Vielzahl der dort gemachten Angaben ist schlicht falsch oder zumindest seit bis zu 15 Jahren veraltet, so zum Beispiel die zu Beruf, Arbeitgeber, militärischem Dienstgrad und Funktionen. Aber es ist vermutlich völlig witzlos, das den Verschwörungsgläubigen mitzuteilen – für die ist das nur Indiz dafür, wie gerissen die sich doch immer wieder tarnen.“
Einen weiteren interessanten Effekt hat dieser bemerkenswerte Vorgang rund um die „Entarnung“ des „feliks“ übrigens auch noch: Die vielen Beileidsbekundungen auf seiner Benutzerseite lesen sich wie das Who’s Who seiner Zusammenarbeiten der letzten Jahre. Für Pohlmann und Fiedlers weitere „Ermittlungen“ sicherlich ein hilfreiches Zusammentreffen.
Wikipedia is ein fast idealer Tummelplatz für staatliche und private Geheimdienste. Die Pseudonymität macht es möglich.
Und: wer schaut sich denn die komplexe Historie eines Wiki-Eintrags an ?
Bestätigt meine Vorbehalte gegenüber dem deutschen WP, in dem man in endlosen Grabenkämpfen Zeit und Energie sinnlos verpulvern kann. Es setzt sich im Prinzip nicht die Wahrheit durch, sondern die cleverste Verdrehung. Wer Wiki braucht, der wählt die engliche Version. Interessant wäre es, ob es auch dort bei der englischen Variante solche ideologischen Steinbeisser gibt, die sich dann noch nach dem Tscheka Chefideologen nennen (Außerordentliche Allrussische Kommission zur Bekämpfung von Konterrevolution, Spekulation und Sabotage , wie passend) und WP als Quelle konsequent zersetzen. Wenn WP dagegen nichts einfällt, ist es mittelfristig obstruiert und wertlos.
Bemerkenswert ist auch ein Beitrag über die Entstehung des italienischen Staates. Da ist sinngemäß von heute „unzeitgemäßen Nationalisten“ wie Mazzini und Garbibaldi die Rede, welche es doch tatsächlich gewagt haben, die Besatzung im Norden, den Kolonialismus im Süden und die Herrschaft des starrsinnigen Klerus in der Mitte zu beenden. Mit anderen Worten gesagt: „Alles, ganz egal was auch immer, ist besser als ein eigenständiger Staat.“ Da kann nur ein geistig verquerer Ethnomarxist am Werk gewesen sein.
Ja, das ist doch ganz im Sinne der Soros-Globalisten. Wie wir wissen, haben die massig Zeit, Geld und andere Resourcen. Um auch Wikipedia „anzupassen“.
Bemerkenswert fand ich auch die Verschönerung des Lebenslaufs der Chemnitzer OB Barbara Ludwig. Nachdem sie durch ihen Aufruf zur Besonnenheit temporäre Bekanntheit erhielt, ging ja auch der von ihr verursachte Unfall durch die alternativen Medien (sie „übersah“ 2002 einen Rollstullfahrer in der Fussgängerzone (!), der wenig später an den Folgen des Unfalls verstarb).
Am 29.08. wurde dieser Teil aus Wikipedia ersatzlos gestrichen.
Sowas ist nur wichtig, wenn es sich um pöse AfD-Mitglieder handelt.
Deswegen, wenn man es braucht, Brockhaus (oder Enc. Brittanica) nehmen! Auch heute noch eine seriöse Quelle, was drinnen steht kann nicht falsifiziert werden!
Das ist leider alles nichts neues. Als mehr oder weniger ehemaliger WP-Autor, der sich immer aus politischen Diskussionen herausgehalten hat, diese aber teilweise verfolgte, empfehle ich auch einen Blick auf die Autoren Fiona B., Zietz, Schwarze Feder aka Andreas Kemper und KarlV.
Fiona B wurde ebenfalls enttarnt (Google hilft) und hat offensichtlich keine andere Beschäftigung, wenn man ihre Bearbeitungen von früh bis spät zum Thema Feminismus/Gender verfolgt.
Kemper macht sogar eigene Veröffentlichungen, um sie als Referenz in ’seinen‘ Artikeln benutzen zu können. Er schreibt sich seine Belege selbst, wie praktisch.
KarlV scheint von 9:00-17:00 während der Arbeit zu schreiben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzerin:Fiona_B.
https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Schwarze_Feder
https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Zietz
https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:KarlV
H-IV macht es möglich !
Allen, die wegen der teilweise wirklich guten nichtpolitischen Artikel gerne den Spendenaufrufen folgen, sei deutlich gemacht, dass die guten Artikel einen hohen Preis fordern: nämlich die parallele Unterstützung eines brutalen, demokratieverachtenden Linksbiotops!
Danke dafür. Sehe ich genauso. Ich unterstütze auch die mehrheitlich linksgrünen Buchketten nicht. Auch bei anderen Dingen versuche ich, linksgrünen Gutmenschen freiwillig keinen Cent zu geben.
Diese Heimtücke und Verschlagenheit, auch in der Politik, stresst mich am meisten.
Mich stresst am meisten das Mitläufertum der allermeisten Bürger-Schafe.
Nicht nur Wikipedia wird manipuliert. Beliebt ist auch die Manipulation der Suchanfrage bei Google. Wenn sie bei Google Suchbegriffe eingeben, macht Ihnen Google Vorschläge mit ergänzenden Suchbegriffen. Bei Kritikern der aktuellen Politik finden sie hier oft den ergänzenden Suchvorschlag „AfD“, auch wenn sie nichts mit der AfD zu tun haben. Dies ist viel effektiver als die Manipulation von Wikipedia. Denn hier bekommen sie schon die Diffamierung, ohne überhaupt auf Enter gedrückt zu haben….
Was mit der Wikipedia geschieht ist ein Skandal. Ich habe früher mitgeschrieben und kann die Diktatur der Admins bestätigen. Es geht nicht um Argumente, sondern um Macht. Wir brauchen heute eine alternative Wikipedia, bei der nicht gelöscht wird, sondern auch andere Perspektiven sichtbar sind!
Der Doku-Spielfilm über die Willkür der Wikipedia am Beispiel des Friedensforschers Daniele Ganser ist sehr empfehlenswert:
„Die dunkle Seite der Wikipedia“ von Markus Fiedler und Frank-Michael Speer.
https://www.youtube.com/watch?v=wHfiCX_YdgA
Die „Geschichten aus Wikihausen“ sind ebenfalls sehr empfehlenswert:
https://www.youtube.com/watch?v=xlgGx9LM5cM&list=PLeYq15Ygqn9HDcz9HmNgQ5V0WzXY0xH1S
Wenn die Wikipedia hier keine Reform bringt, dann keinen Cent mehr für dieses diktatorische Propagandainstrument!
Und es zeigt sich wieder einmal dass der sogenannte herrschaftsfreie Diskurs eine habermarsche Illusion ist. Auch wenn die Wikipedia in idealistischer Weise nach dem Mitmach-Prinzip aufgebaut ist, zeigt sich doch deutlicher dass Hierarchien eingezogen wurden sind und hier sich eine Gesinnungsdiktatur etabliert hat. Wikipedia ist vollkommen unbrauchbar. Kritiker werden vielleicht einwenden, dass es für MINT-Themen geeignet sind, aber eben gibt es hier auch Manipulationsmöglichkeiten. Beim Thema I kann man z.B. auch sehen wie Artikel gender- und feministisch-konform geschliffen werden. Das bedeutet freilich nicht, dass auch herkömmliche Enzyklopädien gefärbt waren. Gerade aber bei Wikipedia werden immer wieder tagesaktuelle Geschehnisse gefärbt eingemischt. Einen kritischen Geist sollte jeder pflegen.
Puh, Herr Wallasch, Herr Pohlmann hat offensichtlich einen kleinen Judenknacks und ist ein 09/11-Believer. Da wird mir ganz schwindelig, wenn ich über die komplexen Interessen der Desinformanten aller coloeur nachdenke.
Auf den brauchen Sie sich hier bitte nicht konzentrieren, der gute Pohlmann hat hier lediglich dankenswerterweise seinen Arm tief reingesteckt – dafür unser Dank, was er sonst treibt oder nicht treibt bleibt ausnahmsweise mal in Las Vegas, sollte aber wenn, dann auch nicht in WP nachgeschlagen werden
Ich verfolge die Serie der beiden bei der Gruppe42 schon seit Anbeginn, großartige Arbeit und exakt im Habitus, den eigentlich die öffentlich-rechtlichen Anstalten mitbringen müssten und an dem die Frankfurter Rundschau kläglich scheiterte, was wiederrum beweist, dass dort keinerlei IT-Kenntnisse vorhanden zu sein scheinen.
Dirk Pohlmann ist ein Schwergewicht der Recherche und hat mit Markus Fiedler einen perfekten Kollegen, wer mehr möchte, hier der Link zur Serie:
https://www.youtube.com/channel/UCJes3rB5bqTZb9YMYWjMdAg
Ich benutze die deutschsprachige Wikipedia grundsätzlich nicht mehr für politisch oder gesellschaftlich bezogene Themen, oder auch Beiträge über militärische und historische Ereignisse. Dazu rufe ich nun sofort die englische Version auf. Grundsätzlich, wenn es nicht um ein rein deutsches Thema geht, ist bereits der Beitragsumfang immer mindestens 2:1 zugunsten der englischen Ausgabe. Teilweise, bei nichtdeutschen Themen, findet man in der deutschen Ausgabe ohnehin nur mies übersetzte Ausgaben des englischen Beitrages, oder sie sind grotesk veraltet. Und vor allem kann man sicher sein, daß die englische Ausgabe sich zumindest bemüht, halbwegs neutral, meinungsfrei und faktenbasiert zu sein. Selbst bei in der US-Welt so kontroversen Beiträgen wie Rassismus, Donald Trump oder Black Life matters usw. ist das zu erkennen, und imponiert. Ein anderer Klassiker, den ich kenne: Filmbesprechungen. Die deutschen immer bewußt abwertend (dazu wird gerne das „Lexikon des internationalen Films“ zitiert, das stets im einem Stil wie der sowjetischen Kulturkommission urteilt), ohne Hintergrundinformationen, lustlos. Kann weg, ab zur US-Ausgabe.
Trotzdem löst der Rückfall auf die englische Ausgabe nicht das grundsätzliche Problem der linken Ursupation der deutschen Wikipedia. Denn wenn es um deutsche Politik, Vergangenheit, Gesellschaft oder Kultur geht, so ist der Blick der englischen Wikipedia nur der von außen, der der angelsächsischen Welt. Heutige Schülergenerationen wachsen mit der Wikipedia so auf wie wir „Analogen“ einst mit dem Brockhaus, Herder oder Duden. Was dort drin steht, nehmen sie für bare Münze, gilt als „wahr“ und für ihre Lehrer gleich mit – klar, die sind so links wie die Autoren.
Es mag auch ein paar „rechte“ Autoren geben, aber auch das löst nicht das Problem, das erbitterter Lösch-Schlachten oder Totalblockaden. Oder Pranger-Kampagnen wie die der Frankfurter Rundschau. Auf der Strecke bleibt ein Medium, daß wie kaum ein anderes das Gegenwartsbewußtsein vieler, wenn nicht der meisten Deustchen von heute mitprägt. Wer bei Google nach etwas sucht – der erste oder wenigstens zwei Treffer verweist immer auf Wikipedia. Und für alle Deutschen unter 30 ist etwas nicht von dieser Welt, wenn Google es nicht kennt.
Was wäre zu tun? Aus meiner Sicht ist die Wikipedia nicht zu retten, denn das Problem der Troll-Verseuchung, egal ob von links oder rechts, ist in ihrer Struktur so angelegt, bereits jeder Leserforums-Moderator kämpft dagegen wie Don Quichote gegen die Windmühlenflügel. Die englische Ausgabe hat einen zwar weitaus größeren Autorenpool, weltweite (und nicht nur deutsche oder österreichische, schweizer) Leser und Autoren. Die Wikipedia-Macher in den USA wissen: Wenn sie diese Ausgabe so verkommen lassen würden wie die deutsche, könnten sie den Laden dicht machen. Aber auch hier toben Edit-Battles und es geht nur selten um Wahrheit – sondern Deutungshoheit. Nur die Leitplanken und Hemmschwellen sind höher als bei der provinziellen deutschen Ausgabe.
Fragen wir nach der Schuld: Die „Linken“? Mitnichen. Sie sind, wie immer, nur hartnäckiger, sendungsgetriebener, zielgerechter. Sie machen nur, was sie können. Wir sind schuld, wir alle. Es ist unser Geiz, unsere Sucht nach der Umsonst-Kultur. Ein vollständiger Brockhaus, schon die kleine Version mit sechs Bänden, kostete in den 80ern, was war es, 200 Mark? Ich konnte in die Stadtbibliothek gehen, da stand die volle Ausgabe, aber wollte ich das, nur um herauszufinden, wie viele Einwohner Kaiserslautern hat? Oder Hölderlins erstes Werk? Zu Hause hatte ich dann einer dieser üblichen Taschenbucheditionen in 20 Bänden, typisches Weihnachtsgeschenk in dieser Zeit. Doch schon nach einem Jahr war der laufende Meter Papier veraltet, und alles in den Müll? Ich habe sie immer noch, und amüsiere mich über viele historisch überholte Beiträge wie den über die DDR oder „Biafra“. Und bin froh, solche wie über den zweiten Weltkrieg zu haben, gegen die die der Wikipedia ein Witz sind, wohl verfaßt von Ursula von der Leyen herself.
Es hatte trotzdem schon seinen Grund, daß wir alle zur Wikipedia abgewandert sind, heute eine App auf nahezu jedem Smartphone. Warum wir nicht mehr vor Telefonzellen anstehen sondern Handys haben. Aber weder Handys noch Mobilfunknetze sind umsonst. Wir müssen dafür zahlen, und das nicht zu knapp. Auch für das 1€-Handy zum Vertrag. Es gibt eine harte Konkurrenz, auf der einen Seite Huawei und Samsung mit Google, auf der anderen Seite Apple. Das sorgt für faire Preise und hohe Qualität und Innovation. Nur die Inhalte sollen dann umsonst sein, der fatale Anspruch der Digital Natives. Die Wikipedia ist die unmittelbare Folge.
Es gab seitens Microsoft mit der Expedia den Versuch, eine digitale Enzyklopädie zu etablieren. Aber auch hier, wie schon bei Windows Phone: Too little, too late. Microsoft nahm das Internet nicht ernst, als PC-Firma setzten sie auf DVDs, die sich verkaufen lassen – die aber bald keiner mehr haben wollte, nicht mal den 3D-Atlas, den Google heute online viel besser hinbekommt. Wikipedia ist das unanständige Angebot, das wir nicht ablehnen wollen. Insoweit, liebe Mitleser, nicht lamentieren, auf die Linken schimpfen. Eine Konkurrenz zu Wikipedia muß her. Aber, Digitales scheint nur was für Linksliberale zu sein. Ich war mal bei der Re:Publica in Berlin, fast so eine Art gemischter Parteitag der Grünen mit den Piraten. AfD hatte laut Organisator Hausverbot, sogar die Bundeswehr sollte keinen Stand haben.
Wir schaffen es ja nicht nicht einmal eine rechte Tageszeitung zu etablieren, wir lesen weiter Welt und SPON und gucken Anne Will und kotzen uns dann bei TE darüber aus. So haben wir uns alle die Wikipedia redlich verdient. Ich auch, denn ich arbeite auch an keiner neuen Online-Enzyklopädie.
Der Wikipedia „rechte“ Tendenzen zu unterstellen, ist ein Treppenwitz. Wikipedia ist ein strammer Verfechter der NWO, Geschichtsfälscher und Propagandist. Aus gutem Grund gilt Wikipedia als ungeignete, unseriöse und daher für wissenschaftliche Veröffentlichungen nicht verwendbare Quelle. Wer jedoch wissen will, welche Weltsicht CIA und NSA bei den ansonsten systematisch verdummten Lesern wünschen, lese die Wiki-Artikel zum Kennedy-Attentat, zu 9/11 oder dem Historiker Daniele Ganser. Kurzum: Wikipedia ist noch unseriöser als der Südeutsche Beobachter.
Die östliche Kunst des „Zwischen-den-Zeilen“ lesen dürfte ist heute fester Bestandteil der Medienkompetenz. Ich werde mein restliches Leben wachsam bleiben, den (Massen)medien werden ich nie wieder Vertrauen schenken können.
Vielen Dank für den prima Artikel, Hr. Wallasch! Ich denke, daß viele ihre Erfahrungen mit Wikipedia haben. Schon etliche Jahre zurück suchte ich dort nach Yavuz Sultan Selim, dem Namensgeber der Moschee in Mannheim. Es fand sich ein ausführlicher Artikel, der alle möglichen Grausamkeiten etc. dieses paranoiden Herrschers beschrieb (er brachte auch die eigene Familie um) und der eigentlich alle Christen in seinem Herrschaftsbereich beseitigen wollte (laut Wikipedia). Einige Zeit später habe ich mir den Artikel nochmal angesehen und mit dem bei mir abgespeicherten Artikel verglichen. Er war wesentlich gekürzt und entschärft worden. In der englischsprachigen Fassung waren die Kürzungen nicht ganz so radikal, aber ebenfalls nachzuweisen. Die Tendenzen zum Thema Klimawandel dürften Ihnen ja bekannt sein. Auch dort gab (gibt?) es einen Top-Aktivisten.
Ich lese Wikipedia sehr gerne zu geografischen oder sportlichen Themen, aber die politischen Artikel sind mir zu linksverdreht. Nahezu jeder AfD-Politiker wird dort mit Dreck beworfen, und als ich einen AfD-Abgeordneten als ehemaligen Schüler einer Schule verlinkt habe war dieser Link im Nu wieder gelöscht.
Wie seriös kann es da noch sein ?
Unseriös m.E.
Eine kritische Frage, besonders da auch Lehrer Wikipedia ihren Schülern als Informationsquelle empfehlen („Digitalisierung“ des „Unterrichts“), bzw. diese selbst nutzen. Danke für die „hartleibige“ Verfolgung und Dokumentation dieser Propagandisten und selbsternannten Lehr- und Indoktrinationsmeister. In diesem Fall aus der SED-Nachfolgepartei. Sehr verdienstvoll.
„Wikipedia als Kriegsschauplatz. Eine Enzyklopädie, gespickt mit roten Fähnchen, Frontlinien und Vertreibungsmechanismen.“
Wikipedia ist ein linkes Denunziantenstadl. Für ein Lexikon ist es jedoch unbrauchbar, sobald das gesuchte Wort oder die gesuchte Person irgend eine pol. Note hat.
Albert Einstein soll einmal gesagt haben: „Was nichts kostet, ist nichts wert.“
Kann ich nur bestätigen, das Denuntiantenstadl! Seit grob 15 Jahren benutze ich die Wikipedia, und insbesondere in den letzten Jahren bemerke ich zunehmend Änderungen in historischen und politischen Beiträgen. Ich suche Zitate oder prägnante Beschreibungen, und sie sind verschwunden, teilweise ersetzt durch ellenlanges Geschwurbel. Gehört alles zum Generalangriff der Linken auf die Deutungshoheit der Begriffe. Hetzjagd, Pogrom, Zusammenrottung, Nazi uswusf.! Lassen wir doch noch ein paar Jahre tatenlos vergehen, und lesen uns dann mal die neuen Texte durch.
Naiver Glaube an das „Gute“ ist nirgendwo hilfreich. Aber leider tickt die große Masse so, weil sie es einfach haben möchte. Und nicht zu viel denken möchte.
Ansonsten, dass Wikipedia bei allen politischen Themen absolut links ist, ist schon seit Jahren bekannt. Endlich mal ein nachgewiesenes Beispiel.