Schade, dass dieser Tage „der Kampf für das Gute“ so eine mächtige Anziehungskraft besitzt und wie dumm, dass wieder einmal das gemeine Volk nicht so spurt, wie das den Regierenden vorschwebt. Auf dem ständig unterversorgten Markt für Spenderorgane herrscht Besorgnis, denn die Spendenbereitschaft befinde sich auf einem „historischen Tiefstand“ wie der Bayerische Rundfunk Anfang des Jahres berichtete:
Zieht nicht: Schlechtes Gewissen einreden, andere als leuchtendes Beispiel darstellen.
Die Deutschen „profitierten von der Spendenbereitschaft im Ausland“ denn „im vergangenen Jahr seien acht Prozent weniger deutschen Spendern (769) als im Jahr 2016 entnommen, und daher mehr Organe im- als exportiert worden.“
Und das, obwohl das bayerische Gesundheitsministerium doch erst im März 2018 die erfolgreiche Internet-Kampagne „Keine Ausreden. Entscheide Dich jetzt!“ neu aufgelegt habe. Was ist das nur für eine Formulierung: man stelle sich vor, ein Ministerium fordere in der gleichen Eindringlichkeit zur Nutzung der Öffentlichen Verkehrsmittel oder zum Verzicht auf tierisches Eiweiss auf. Nur die Überzeugung, dass man hier für ein hehres Ziel arbeite, kann den Ton irgendwie entschuldigen.
Für die gute Sache kann man schon mal ein Auge zudrücken
Ginge es um einen am Telefon abgeschlossenen Vertrag, um unerlaubte Werbung oder die Rechte des Konsumenten, wären Verbraucherschützer, Ratgeber und Politiker aller coulör dem Bürger zur Seite geeilt. Hier z.B. berichtet der Stern zum Thema ungewollte Handyverträge.
Wäre nun der Bundesgesundheitsminister, wie hier geschildert „… ein freundlicher Callcenter-Mitarbeiter, der einen dazu überrede, den neuen Tarif auszuprobieren … und man erst hinterher merke, dass man den Vertrag gar nicht brauchen könne, oder er doch nicht so günstig ist …“, hätte man immer noch ein Rücktrittsrecht. Selbst wenn man am Telefon „ja“ gesagt haben sollte, konnte man, was die Verbraucherzentralen 2017 noch stolz als Erfolg verbuchten, von dem Vertrag zurücktreten.
Diese Entscheidung soll dem Bürger, der wieder einmal nicht das macht, was ihm von interessierter Seite eingegeben wird, nun ein für allemal abgenommen werden. Denn auch auf 100 Mio Euro teure Kampagnen pro Organspende (hier berichtet der Spiegel) und überzeugende Vorbilder (Bundespräsident Steinmeier) ist offenbar kein Verlass. Obwohl die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) seit Jahren über Organ- und Gewebespenden informiert. Die seit 2010 bestehende Aufklärungskampagne „Organpate werden“ wurde Anfang 2016 überarbeitet. Der neue Kampagnentitel lautet: „Organspende – Die Entscheidung zählt!“ Sie war bundesweit und zielgruppenspezifisch mit Motiven auf Anzeigen, Plakaten und Online-Bannern geschaltet. Alles erfolglos. Nun nimmt also der junge Bundesgesundheitsminister mit seinem Vorschlag den Spendern die Entscheidung ab: Wer sich nicht dazu aufrafft, ausdrücklich zu widersprechen, auf den würde im Falle eines für eine Spende günstigen Moments die Wahl fallen.
Die Bürger sind mündiger, informierter und selbständiger, als es der Politik lieb ist
Obwohl die Zahl der Menschen mit Organspende-Ausweis im Vergleich zu 2012 deutlich gestiegen sei, nehme die Spendenbereitschaft ab. Gut 10.000 Menschen warten in Deutschland auf ein Spenderorgan. „Damit bleibe die Zahl der Wartenden seit Jahren etwa gleich hoch. Anders die Zahl der Spender: Gab es vor 2012 jeweils deutlich über 1.000 Organspender, sind es seit dem Jahr 2013 jährlich nur etwa 870.“ So das Bundesgesundheitsministerium auf seiner Webseite.
Im November 2016 ist das Gesetz zum Aufbau eines Transplantationsregisters in Kraft getreten. In ihm würden erstmals alle relevanten Daten zu Organspenden zusammengeführt: Spender-, Empfänger-, Vermittlungs- und Qualitätssicherungsdaten. Natürlich diene das Register „nur der Patientensicherheit. Es bringe mehr Transparenz und erweitere das Wissen um Transplantationen“, so die ministerielle Auskunft. Diesen Beteuerungen, dass es ja nur um die Sicherheit des Patieten gehe, scheinen die Deutschen aber immer weniger Glauben zu schenken. Sie sehen, um welche Summen es beim Geschäft mit den Organen geht, und misstrauen dem Braten instinktiv.
Klingt wohlbekannt – Minister Spahn über den besorgten Bürger: „Den Ängsten und Sorgen begegne man am besten, indem man darüber diskutiere.“
Der Grund für das Misstrauen der Deutschen beim Thema Organspende dürfte nicht allein auf die Verstöße einzelner Transplantationszentren bei der Organverteilung zurückzuführen sein. Auch diese Vorfälle nahm das Bundesgesundheitsministerium zum Anlass, die sogenannten Transplantationsbeauftragten in den Entnahmekrankenhäusern, die potentielle Spender erkennen und notwendige Schritte einleiten sollen, im Jahr 2015 mit 6,5 Millionen Euro und im Jahr 2016 mit sechs Millionen Euro zu fördern.
Unter dem süffisanten Titel „Warum die Deutschen kein Herz hätten“ veröffentlichte der Tagespiegel Mitte August 2018 einen nachdenklichen Artikel zu dem Thema.
In schöner Ausführlichkeit beschreibt der Autor unter anderem, dass Minister Spahn noch im August „Die Frage der Zustimmung in seinem für September versprochenen neuen Gesetzentwurf ‚nicht neu habe regeln wollen’“. Er habe aber auch angekündigt „die Debatte über die Organspende in der Gesellschaft voranzutreiben.“ Das hätte Spahn ja nun mit seinem Schwenk in Richtung Widerspruchslösung erreicht – und wäre damit auf eine dem Tagesspiegel zu Folge zu Jahresanfang per Twitter gemachte Forderung von Karl Lauterbach eingegangen: „Organspende niedrigste Rate. Brauchen Widerspruchslösung. Das System versagt. Zu viele unnötige Tote. Keine Ethik der Unverantwortlichkeit!“.
Ein Blick auf andere Länder, so der Tagespiegel weiter, könne diese Erwartung jedoch „nicht bestätigen. Während in einigen Ländern die Spenderrate unter der Widerspruchslösung anstieg (zum Beispiel in Belgien), veränderte sich die Rate in anderen Ländern nicht (in Schweden und Singapur) oder sank sogar (in Brasilien, Dänemark, Lettland).“
Und in überraschend offener Weise kritisiert die Zeitung die „moralische Überhöhung“ der Mahner
„Im Kontext der Organspende kann und dürfe sich Aufklärung nicht allein darauf beschränken, Solidarität, Nächstenliebe, gar die Heldenhaftigkeit des Spenders zu überhöhen; und dürfe nicht ‚die Diskussion zentraler und klassischer Begriffe der abendländischen Ethik wie Leben, Körper, Natürlichkeit, Integrität, Menschenwürde, Autonomie, Person(-alität) und Pietät außer Acht lassen zugunsten einer »Aufklärung«, die letztlich einseitig altruistisch argumentiert und dabei simplistisch auf den allein biologisch verstandenen Tod rekurriert.’“ Und weiter: „In einer Zeit, in der Sterben und Tod wie nie zuvor manipulierbar geworden seien und viele Menschen den Möglichkeiten und der Macht der Medizin mit Skepsis oder Misstrauen begegneten, sei eine solche Verkürzung unangemessen, weil sie existenzielle Fragen, Ängste und Zweifel unberücksichtigt lasse.“ Davon, „… sensibel, offen und redlich geführt zu werden, seien die institutionellen Aufklärungskampagnen weit entfernt.“
Die Aufklärer setzen sich dem Verdacht aus, dass ihnen nicht die 10.000 Menschen, die ein neues Organ benötigen, am Herzen liegen, sondern sie sich (Tagesspiegel) „eher als Träger einer Mission denn als Bereitsteller von Information verstünden.“ „Der Entschluss zur Organspende wird dem Bürger als moralisch höherwertig, wenn nicht gar als moralische Pflicht vermittelt. Damit gerät jeder potenzielle Organspender unter Druck. Eine freie und wohl erwogene Entscheidung wird konterkariert. Bei manch Unschlüssigem wird eher das Gegenteil des Gewünschten erreicht. Auch der Ablehnung einer Organspende oder die Nichtäußerung kann eine wohlerwogene Entscheidung sein. Niemandem steht es zu, dies moralisch zu bewerten.“
„Dass die Bevölkerung für diese Zusammenhänge ein Gespür hat und deshalb mit Widerständen reagiere, hält Weymar Lübbe, ehemaliges Mitglied des Deutschen Ethikrates, für hoch wahrscheinlich …“
Würde es überraschen, dieser Tage zu lesen, dass man sich speziell in Sachsen der Organspende verweigert?
In der Forschung ist es bereits gelungen, ganze Organe zu züchten. Wenn man wirklich etwas erreichen will, dann sollte in die Forschung investiert werden und wir lösen dieses Problem auf fortschrittliche Weise.
Eine weitere Bevormundung lehne ich ab. Zudem ist der Prozess der Transplantation nicht ohne Risiken. Das Immunsystem muss unterdrückt werden. Als „moderne Medizin“ würde ich das nicht bezeichnen.
Ich finde diesen oft angeführten moralischen Aspekt widersinnig: Eine Spende gebe ich per definitionem freiwillig. Die von Spahn vorgeschlagene Regelung beruht aber nicht auf einer bewussten, freiwilligen Entscheidung. Vielen Menschen ist einfach nicht bewusst, dass es ethisch einen großen Unterschied zwischen der jetzigen Regelung und der Widerspruchsregelung gibt. Der Unterschied besteht im Menschenbild: Die aktuelle Regelung gibt mir als selbstbestimmtem Menschen die Möglichkeit, mit meinen Organen etwas Gutes zu tun, wenn ich selbst eigentlich gar nichts mehr tun kann. Die Widerspruchsregelung hingegen definiert meine Existenz neu, indem sie mich zu einem Ersatzteillager degradiert. Das ist dann der neue Status Quo, der Widerspruch wird zur Ausnahme, das „Spenden“ zur Regel.
Wenn ich dann über die praktische Umsetzung nachdenke, frage ich mich auch, was passiert, wenn im Falle des Falles mein Widerspruch nicht gefunden wird (oder nicht gefunden werden soll…). Wer entscheidet, wieviel Zeit und Aufwand getrieben werden muss, um einen potenziellen Widerspruch zu finden? (So ein Hirntoter kann ja aus wirtschaftlichen und platztechnischen Gründen nicht ewig an der Maschine hängen. Und es gibt ja so viele Patienten, die die Organe viel besser gebrauchen könnten…) Würde es eine nationale Spenderkartei geben oder bin ich in der Pflicht, das Dokument immer bei mir zu tragen, ansonsten habe ich halt „Pech gehabt“? Und wenn der Eintrag in der Spenderkartei fehlerhaft ist? (Menschen und menschengemachte Programme sind nicht perfekt.) Das Blöde dabei ist halt auch, dass ein Fehler nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.
Hinzu kommt, dass viele Pro-Organspende-eingestellte Menschen oftmals fordern, dass nur Spender selbst Spende-Organe bekommen sollten. Und wieder fällt die Freiwilligkeit aus und wird durch ein scheinbares Quid pro Quo ersetzt, bei dem es aber tatsächlich nur einen(!) Profiteur gibt – der andere ist ja schließlich tot. Wie man diese Quid pro Quo Regelung moralisch rechtfertigen will, wenn man gleichzeitig immer anmahnt, wie „kostbar“ jedes Leben sei, erschließt sich mir ebenfalls nicht. Da geht es dann wahrscheinlich nur um das eigene Leben, nicht um den nach außen vorgetäuschten Altruismus.
Dieser Aktionismus ausgerechnet bei einem so profitablen Geschäft verwundert nicht. Die vielen Toten mangels Hygiene aufgrund von Krankenhauskeimen juckt den Spahn nämlich so gar nicht. Da geht es nur um eins: Profit! Man Google mal Transplantationszentren Göttingen, Leipzig, München und Münster Organspendeskandal. .
Einmal von aller Moral befreit, stellt sich mir die Frage nach dem Nutzen für die Spender.
Dazu ein paar Fragen …
– Wem gehören meine Organe jetzt und nach dem Tod? Bin ich Eigentümer oder Besitzer meines Körpers?
– Kann ich eine Organ-Spende, wie andere Spenden auch, zu Lebzeiten steuerlich geltend machen?
– Besteht die Möglichkeit den Empfängerkreis einzuschränken?
– Ist eine Beteiligung an den Bestattungskosten nach Organentnahme vorgesehen, oder eine andere Art der Entschädigung?
– Kann ich bestimmte Organe von der Verpflanzung ausschließen? (z.B. Teile des Gesichts.)
– Wie soll sichergestellt werden, dass die Willenserklärungen potentieller Spender (auch noch nach dem Tod) vor Manipulationen und Datendiebstahl geschützt sind?
– Wer vertritt die Rechte des Verstorbenen?
– Wie soll verfahren werden, wenn die betroffene Person nicht oder zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr geschäftsfähig ist. (Stichwort Demenz, Patientenverfügung)
– Könnte ich meine Organe zu Lebzeiten auch verkaufen?
Das sind ein paar meiner Gedanken und Fragen zum Thema. Warum keine Entscheidungs-Regelung – JA oder NEIN – getroffen wird, kann ich nicht nachvollziehen.
Widerspruchslösung ist kein Zwang. Ich habe seit langem einen Organspenderausweis und auch in meiner Patientenverfügung habe ich festgelegt, dass ich nicht künstlich am Leben gehalten werden möchte, wenn Ärzte unabhängig voneinander festgestellt haben, dass ich gehirntod bin. Bevor die Maschinen endgültig abgestellt werden, können alle geeignet erscheinenden Organe entnommen werden. Ich würde mich nur freuen, noch jemandem ein bisschen helfen zu können, bevor der Stecker gezogen wird und die Leiche dann kurzfristig verbrannt wird. Man kann, wenn man unbedingt kritisieren will, die Regierungskampagne zum Thema kritisieren, und man wird auch immer wieder die Organisation der Organverwendung kritisch begleiten müssen, man sollte aber nicht den Leser für dumm verkaufen indem man etwas als Zwang diskreditiert, das keiner ist.
Es ist ein Zwang, und zwar der Zwang, frühzeitig Gegenmaßnahmen zu treffen, um zu verhindern, dass man gegen seinen Willen Organspender wird. Was, wenn jemand verunglückt bevor er seinen Widerspruch rechtswirksam und sichtbar formulieren konnte?
Die Widerspruchsregelung mag nicht vollständig der Definition von „Zwang“ entsprechen, jedoch kann man dann auch nicht grundsätzlich von einer „Spende“ ausgehen. Der „Spender“ könnte auch einfach nur jemand sein, der aus verschiedenen Gründen keinen Widerspruch ausgefüllt hat. Wenn ihm dann seine Organe entnommen werden, basiert das weder auf Freiwilligkeit noch auf „Spendebereitschaft“, sondern man nutzt einfach nur die billige Gelegenheit, an scheinbar „herrenlose“ Organe zu kommen. Das ist kein Zwang, aber das Ausnutzen einer Zwangslage und eine Entmenschlichung des Toten, der dann nur noch eine Ansammlung von Organen (Ersatzteilen) darstellt.
Was der Tote wirklich gewollt hat, interessiert dann keinen mehr – und das, obwohl der Letzte Wille in anderen Bereichen immer so hochgehalten wird und am besten noch von einem Notar beglaubigt und verlesen werden muss.
Der Organspender/Ausweis sollte generell dem Staat/ Krankenkasse 10.000 EUR wert sein. Das hat nur der Spender in spe unter dem Motto „Mein Bauch gehört mir“ zu entscheiden.
Ein unglaublicher Versuch der moralischen Erpressung, mit dem Inhalt: Spendest du nicht, bist du für den Tod eines Menschen verantwortlich!
Zugleich ein Offenbarungseid der Regierung: Was sind die Bürger dieses Landes überhaupt noch wert? Offensichtlich so viel wie eine Kuh: Melken, melken, melken.
Und im finalen Stadium dann: Abschlachten und ausschlachten!
Ein Staat eben, „in dem wir gut und gerne leben.“
Mitnichten!
Das Recht auf körperliche Unversertheit ist ein Grundrecht des Menschen.
Die moralische Erpressung von Menschen nicht.
Wehrt euch!
„Das System versagt“. Diese Feststellung scheint für Politiker hinreichend Grund zu sein, die Freiheit der Bürger in unverschämter Weise zu beschneiden. Sie machen sich noch nicht einmal die Mühe, nach den Ursachen zu forschen, geschweige denn diese öffentlich zu machen.
Vielleicht denken diese inkompetenten Politdarsteller einmal darüber nach, wie die CDU 1999 auf einem Wahlplakat die Frage „Was kostet uns der EURO?“ beantwortet hat. Auf die zweite Frage „Muss Deutschland für die Schulden anderer Länder aufkommen?“ lautet die Antwort: „Ein ganz klares Nein!
Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er gleich die Wahrheit spricht, ist eine sprichwörtliche Antwort auf das Verhalten der Politiker. Nahezu alles, was uns Politiker im Zusammenhang mit der €-Einführung hoch und heilig versprochen haben, haben sie auch gebrochen. Warum sollte jemand diesen Lügnern jetzt bei einer so gewaltig wichtigen Frage, wie es die Organspende ist, glauben, geschweige denn vertrauen? Meine Antwort: „Ein ganz klares Nein!
Die Frage nach einer Organspende ist eine zutiefst persönliche Angelegenheit, in die sich der Staat nicht einzumischen hat.
Gerade die Entscheidung gegen die Organspende während des Sterbens ist meist wohl überlegt, vermutlich oft besser und hintergründiger als die Entscheidung für die Organspende.
Dies ist zu respektieren. Es als unsoziale Einstellung zu brandmarken ist bereits der erste Schritt zur Übergriffigkeit eines Systems, das selbst im Tode noch Profit aus seinen Mitgliedern schlagen will. Hier mit Moral und sozialer Verantwortung zu argumentieren ist zutiefst unethisch.
Abgesehen von religiösen, spirituellen und philosophischen Gründen dürfte ein starkes Motiv für die Nichtorganspender ein nicht unberechtigtes Misstrauen in das System sein. Die Frage nach der organspendefreundlichen Definition von „tot“ spielt da sicher eine Rolle, sowie die Frage, ob man (oder des eigene Kind) als Organspender im Falle eines Unfalls primär als zu rettender Patient oder als potentieller Organspender gesehen wird.
Was wäre der nächste Schritt nach der Einführung der Widerspruchslösung, wenn dann immer noch zu wenig Organspenden beklagt werden? Aberkennung des Widerspruchs? Zeitliche Begrenzung, wie im Abo – wird nicht regelmäßig neu widersprochen, gilt dies automatisch als Zustimmug? Regelmäßige Post von der Registrierungsstelle, es sich anders zu überlegen? Sanktionen für Widersprecher?
Nochmal mein Vorschlag: Nur wer sich *vor* dem Eintreten oder der Diagnose seiner Krankheit als Organspender registriert hat, ist berechtigt, ein Organ zu bekommen. Alle anderen nicht. Ich denke, dann hätten wir keine Knappheit an Organen mehr.
Denn die Trittbrettfahrer, diese Heuchler, die zwar ein Organ wollen, wenn sie dem eigenen Tod ins Auge sehen müssen, aber unter hochmoralischen Vorwänden keines geben wollen, wenn es nur um jemand anders geht, die wären endlich aus dem Spiel.
Das ist n.m.M. Erpressung, Herr Seiler.
Erpressung? Nein, es gibt jedem die freie Wahl: Ist er gegen Organspenden, mit allen positiven und negativen Folgen für sich selbst, oder möchte er zum Pool derer gehören, die dafür sind, ebenfalls mit allen Risiken (die hier breit beschrieben wurden) aber eben auch den Vorteilen, wie z.B. ein längeres Leben. Es ist eine faire Wahl.
Im Moment begünstigt das System Trittbrettfahrer: Organe nehmen, aber nicht geben wollen. DAS ist unethisch.
Wenn ich jemandem die Pistole an den Kopf setze und ihm sage, dass ich ihn erschieße, wenn er mir nicht sein Geld gibt, dann hat derjenige sicherlich eine Wahl – es ist aber keine freie Wahl. Die wenigsten Menschen wollen sterben und genau aus diesem Grund ist die Pistole ein sehr wirksames Argument, ihre Wahl entsprechend meinem Willen zu beeinflussen. Das ist weder fair noch hat es etwas mit Freiwilligkeit zu tun. Dementsprechend ist das Geld, dass das Opfer dem Räuber übergibt genauso wenig als „Spende“ zu verstehen, wie die Gabe von Organen in Ihrem Vorschlag.
Dieser Vorschlag kommt in dieser Debatte sehr häufig vor und bleibt dennoch unethisch. Die Organspende erfolgt dann nicht freiwillig, sondern über die Aufgabe der Selbstbestimmtheit über den eigenen Körper. Davon abgesehen spaltet es die Kranken in Klassen: Die Guten und die Schlechten. Wer zu den Guten gehört, bekommt dann die Vorzugsbehandlung, die Schlechten sollen halt verrecken. Ihre Lösung basiert erst also recht auf Egoismus, da Sie nur zu geben bereit sind, wenn Sie selbst etwas bekommen. Das ist Heuchelei.
Zumindest die Politik könnte diesen Kurs mit der aktuell gefahrenen moralischen Schiene nicht rechtfertigen.
Davon abgesehen gibt es auch bei Ihrem Lösungsvorschlag immer nur einen „Gewinner“ – der andere Vertragspartner ist dann schließlich tot. Eine Organspende kann ein Leben retten bzw. verlängern – aber dafür muss jemand sterben.
Ich frage mich was der Autor uns sagen will.
Ich kann nur eine ellenlange Warteliste erkennen auf der dutzendweise die Menschen sterben.
– Und keinem Spender geschadet wird. –
Auf der anderen Seite sehe ich eine Jahrzehnte schon andauernde Diskussion und reichlich andere Länder die uns ohne erkennbaren Schäden vormachen wie es geht.
Viele negative Klicks hier. Kann man vielleicht schon sehen, wie sich die Gesellschaft durch die bedrohliche Einwanderung Kulturfremder entsolidarisiert? Als nächstes kommt das Arbeitslosigkeitsgeld und Hartz-IV unter die Räder.
Oder vielleicht muss es erlaubt sein, zu schreiben: Ich gebe meine Organe frei, aber nicht, wenn es an jemanden geht, der nicht aktives Mitglied einer christlichen Kirche ist?
@Marcel Seiler: Sie sind erstaunt wegen einer Entsolidarisierung? Man könnte Ihr „Prinzip“ (siehe weiter oben) ja weiterführen:
– niemand bekommt Geld aus den Sozialkassen, der nicht vorher Geld eingezahlt hat
– niemand, der sich nicht verpflichtet hat, der Gesellschaft etwas zu geben, bekommt z.B. eine Ausbildung
Sicherlich überspitzt, aber Organspende ist, für mich, kein Thema der Solidarität!
„[…] aber Organspende ist, für mich, kein Thema der Solidarität!“
Das sehe ich auch so.
„Organspende ist, für mich, kein Thema der Solidarität!“ Ja, was ist es dann?
Bei der Organspende werden nicht dem Toten sondern dem Lebenden, aber für hirntot Erklärten (eine fragwürdige Definition von Tod) die Organe entnommen. Das ist eine tiefgreifend ethische und über den Tod hinausgehende Frage mit vielerlei Aspekten, mit der das Individuum sich hier konfrontiert sieht. Das geht weit über jede Frage von Solidarität hinaus und ist eine tief persönliche Entscheidung (nicht jeder glaubt, dass der Sterbeprozess mit dem Hirntod beendet ist). Mit welchem Recht fordert eine Gesellschaft, andere aus Solidarität für ihr persönliches Schicksal haftbar zu machen? Solidarität beschreibt das Zusammenhalten aufgrund gemeinsamer Ziele und Anschauungen und nicht den Anspruch, gemeinsame Anschauungen haben zu müssen.
Vielen Dank, Frau Kremmel. Das sehe ich auch so.
„Sicherlich überspitzt, aber Organspende ist, für mich, kein Thema der Solidarität!“ Ja, was dann?
Zuerst: Ich habe einer Organentnahme ausdrücklich widersprochen und trage dieses Dokument bei mir.
Warum? Ich habe durch meine Tätigkeit im Medizinbetrieb Organspender betreut und weis, was es bedeutet, als naher Angehöriger vor die Entscheidung gestellt zu werden, Organe seiner nächsten Angehörigen zur Verfügung zu stellen. Der emotionale Druck ist immens groß. Zu der Trauer über den eigenen Verlust, kommt eine emotionale Bombe, die den Angehörigen in eine furchtbare Lage versetzt. Er muss quasi den eigenen Verlust ertragen und wird vor eine Entscheidung über Leben oder Sterben von Menschen gedrängt, die quasi von der Organentnahme seines sterbenden Angehörigen abhängt. Zur Trauer kommt dann noch Schuld, wenn er die Entnahme verweigert.
Organe werden nicht Toten entnommen, Organe werden Sterbenden entnommen. Ein Abschiednehmen während der Sterbephase ist somit ausgeschlossen. Angehörige müssen den Sterbenden alleine lassen, der entweder auf die Intensivstation verlegt wird, wo er beatmet und Kreislaufüberwacht wird, bis ein passender Empfänger gefunden ist, oder der Spender kommt sofort in den OP wo die Entnahme durchgeführt wir. Dem Sterbenden wird eine Narkose gegeben, da es sich erwiesen hat, dass die Menschen noch Schmerzempfinden haben. Am emotional schlimmsten habe ich es empfunden, wenn Eltern sterbender Kinder nach Organspende gefragt wurden. Diese Situation möchte ich hier nicht beschreiben.
Auf dir Frage, wie ich mich entscheiden würde, wenn ich oder einer meiner Angehörigen nur durch eine Organverpflanzung überleben würde, habe ich keine Antwort. Ich könnte hier schreiben, dass ich es ablehne Organe zu empfangen. Diese Frage ist aber im Zustand der nicht Emotionalen Betroffenheit nicht ehrlich zu beantworten.
Politiker und Mediziner die sich in Talkshows zu Propagandisten für Zwangsentnahmen machen, nehmen den emotionalen Stress, den sie den Angehörigen zumuten anscheinend billigend in kauf.
Danke für den sehr guten Kommentar und den Einblick in die Realität. Es ist leicht, über Sterbende und den Nutzen von Organsprende zu befinden, wenn man keine emotionalen Bindungen an den Sterbenden hat.
Mit dieser Regierung liegt mein Vertrauen auf Eis! Ich traue denen inzwischen zu, dass wir als Ersatzteillager so lang Luft holen dürfen, bis ein wertvoller Aktivist unsere Lunge benötigt. Sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe….. unwertes Leben rettet gottgleiche Bonzen.
Da sich Merkel nun persönlich (!) eingeschaltet hat, wegen der Organspende, wieder ein Schachzug von ihr, um die Deutschen weiter einzuschüchtern (denn es sind nur „die, die schon länger hier leben“).
Die vielen Toten in Deutschland, durch die Merkel-Migranten, finden kaum Erwähnung (genauso, wie Merkel erst 1 Jahr später, nur wegen einem Mahnbrief der Hinterbliebenen, auf die Opfer vom Breitscheidplatz reagierte und den Toten eine kurze Gedenkfeier widmete).
Und Merkel stellte sich auch persönlich (!) auf die Seite der Migranten, die arme und alte Deutsche an der Essener Tafel verdrängten. Und heute werden in Kitas Einwandererkinder vor deutschen Kindern bevorzugt, „Integration steht vor Existenz“, egal ob die deutschen Eltern in Schwiegrigkeiten kommen oder nicht.
Auch wenn das auf den ersten Blick nicht zusammenhängt – dahinter steckt für mich dasselbe! Merkel will sagen, „was in Deutschland geschieht, das entscheide ich“ – und ihrDeutsche, ihr schafft das – geht arbeiten und seid fleißig, denkt an andere …
(Und die Grenze wird nicht kontrolliert und auch abgewiesene Illegale müssen wieder in Deutschland aufgenommen werden, Merkel will das!)
Viele laufen immer noch mit, es ist genau wie beim Rattenfänger von Hameln!
Ich habe bereits vor Jahren verfügt, dass ich eine Organspende ausschließe. In dem auf Rentabilität gerichteten Gesundheitssystem muss ich schon stets bei klarem Bewusstsein hinterfragen, ob verordnete Therapien nun in erster Linie gut für mich oder für den Arzt sind. Ich halte im Falle des Falls die Kosten-Nutzen-Fragestellung für sehr realistisch, auch, wenn alle empört das Gegenteil versichern würden: liegen lassen und weitere Therapieversuche = Kosten; Organentnahme und Transplantation = Umsatz (Nutzen). Und ich habe noch nicht mal das Vertrauen darin, dass Nein dann auch Nein heißt. Wer will das schon kontrollieren? Zumal: wenn die Patientenverfügung gerade nicht rechtzeitig vorlag… was dann?
Die Diskussion wogt seit Jahrzehnten hin und her.
Die einfachste Lösung wäre: Anspruch auf ein Spenderorgan hat nur, wer vor Auftreten der zur Empfängerbedürftigkeit führenden Erkrankung einen Spenderausweis unterschrieben hat.
Das wäre solidarisch. Wer nicht spenden will, bekommt auch nichts aus dem Pool.
Wo ist das Problem?
Und diese ganze moralische Diskutiererei könnte endlich aufhören. Buddhistische Freunde von mir, die sich sonst über ihre grenzenlose Aufopferungsbereitschaft von Buddhisten für die Welt definieren, haben keinen Ausweis, weil sie ja ihre Organe für die Wiedergeburt bräuchten! Da verschwendet man seine Worte.
Und wetten, dass viele, die jetzt gegen die Pflicht zur Organspende wettern (wie meine buddhistischen Freunde), sich als Spender registrieren würden, wenn sie sich überlegen, dass sie ansonsten vielleicht selbst sterben müssen?
Die bloße Überlegung ändert nichts. Es hat auch noch nie ein Gentechnikgegner auf das Argument gehört. Und es braucht schon knallharte, religiöse Hardliner, um lebensrettende Behandlung abzulehnen. Die moralischen Gentechnikgegner schlucken Gentech-Medikamente ohne mit der Wimper zu zucken.
Heuchelei, klar. Aber ziemlich menschlich. Wenn sich Überlebensinstinkte bahn brechen, spielt Moral keine große Rolle mehr.
Ich erwarte nicht, dass Menschen sich rational verhalten. Aber sie sollten auch nach den Worten sterben, nach denen sie leben, und nicht einfach dieses Schicksal anderen zuweisen, auf deren Kosten sie dann leben.
Haben Sie die Menschen, die Organspenden unter den heute gegebenen Umständen und Definitionen ablehnen überhaupt gefragt, ob sie für sich selbst Organe von Sterbenden beanspruchen würden?
Das sollte bei allem so sein!! Wer Ökostrom will, soll das selbst finanzieren. Wer Millionen Migranten will, soll sie alleine beherbergen und finanzieren. Wer gegen Gentechnik ist, darf auch nie mit ihren Errungenschaften therapiert werden.
Würde die Gesellschaft so funktionieren, dann bräuchten wir wahrscheinlich keine Spenden mehr und würden unsere Organe schon züchten, auf dem Mars.
Wir wären Jahrhunderte weiter, müssten die Menschen die Folgen ihrer Entscheidungen tragen. Unser Sozialtick enthebt das Individuum von jeder Verantwortung. Das Ergebnis ist die wuchernde Ignoranz. Kostet ja nix, auf irgendwelchen Gesinnungsdemos seine Beschränktheit zur Schau zu tragen. Die Kosten tragen andere.
Natürlich sollte nicht jeder kleine Fehler und jede kleine Dummheit das Leben kosten. Dafür gibt es schließlich ein Sozialgefüge unter Menschen, wir sind soziale Wesen. Das ist ein Überlebensvorteil. Aber was wir heute treiben, ist ein Überlebenshindernis. Siehe Chemnitz oder jetzt Köthen. Die Gesellschaft wird daran sterben. Also erstmal mal viele Individuen, bevor dann alles kollabiert und das System selbst verreckt.
Genau deshalb funktioniert nämlich der Sozialismus nicht. Sozial sein ist ein menschlicher Ur-Instinkt. Dem Sozialismus steht dieser Instinkt aber entgegen. Der Einzelne ist sozial, weil er eine Gegenleistung erwartet, nicht unbedingt bewusst. Aber sich ausnutzen lassen empfindet niemand als sozial, sondern als Nachteil. Als Bedrohung. Da können die Sozis so totalitär sein, wie sie wollen und ihre Glaubensbekenntnisse verlangen. Umso mehr nur flüchten die Menschen ins Private. Umso weniger sozial geht es zu.
Für die armen Mitbürger und den sozialen Frieden finanzieren die Leute den Sozialstaat gern. Sogar dann, wenn derjenige es nicht immer verdient hat. Aber zunehmend mehr zu leisten und im Falle des Falles weniger zu bekommen, weil die Verantwortungsbefreiten Gesinnungsethiker das Geld für ihre Träume von der perfekten Multikulti-Welt rausschmeißen, das geht nicht ewig gut. Da können sie gegen AfD pöbeln, wie sie wollen.
Was Merkel und Spahn planen, ist nichts weniger als ein tiefgreifender Eingriff in die individuelle menschliche Autonomie. Aber Menschen sind kein Ersatzteillager, aus dem sich nach Belieben bedient werden kann. Bereits in Artikel 2 (2) des Grundgesetzes ist festgelegt: „Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit“. Das ist kein Gnaden- sondern ein Grundrecht. Gleichwohl kann sich jeder Bürger das Recht zubilligen, sich selbst das Leben zu nehmen oder Teile seines Körpers im Todesfall kranken Menschen zu spenden. Doch das ist seine ureigene Entscheidung, in die der Staat nicht (auch nicht indirekt über eine „Widerspruchslösung“) eingreifen darf oder kann.
Organe müssen LEBENDEN Menschen entnommen werden. Die Geschichte mit dem „Hirntod“ wurde erst in den Anfangstagen der Organspende-Medizin regelrecht „erfunden“, um die Organspende moralisch zu legimitieren! Niemand wird mich – falls ich ins KOMA fallen sollte – bei lebendigem Leib ausschlachten dürfen. Und noch was: Die Methoden für die Diagnose des Hirntods verwendet werden, sind geeignet eben diesen erst hervor zu rufen. Da wird z.B. die Beatmung für mehrere Minuten abgestellt um in Erfahrung zu bringen, ob ein eigener Atemreflex einsetzt. Und natürlich kann genau so etwas das verletzte Gehirn erst recht schädigen und diesen verlogenen „Hirntod“ hervorrufen der dann freudig diagnostiziert wird.
Nein, man muß kein schlechtes Gewissen haben, wenn man seine Organe nicht zur Spende freigibt. Ein schlechtes Gewissen sollte dann eher derjenige haben, der versucht andere zur Spende zu nötigen.
Eine wichtige Webseite, die oben Genanntes noch mal ausführlicher behandelt und Betroffene, d.h. Angehörige, die es bitter bereuen, das OK für die Organspende von Angehörigen gegeben zu haben in vielen Erfahrungsberichten zu Wort kommen lässt. Sowas will die Organspende-Mafia natürlich nicht, dass es gehört wird!
https://initiative-kao.de/
Würde man die Bevölkerung darüber aufklären, wie das Ausweiden des schwerverletzten Sterbenden erfolgt (tote Organe kann man nicht transplantieren) – nämlich unter Gabe von Muskelrelaxanzien und teilweise von Schmerzmitteln und unter Beatmung bis zum Schuß der OP, würde die Transplantationsindustrie kein einziges Spernderorgan mehr bekommen. Das Ausschlachten bis zum Tode ist das genaue Gegenteils eines würdevollen Sterbens.
Auf der anderen Seite braucht der Empfänger riesige Mengen teurer Medikamente, mit denen man das Immunsystem außer Kraft(!) setzt. Sonst würde das Organ abgestoßen. Auch das Krebsrisiko ist dadurch bei Empfängern EXTREM hoch. Transplantierte Organe arbeiten im Schnitt nur wenige Jahre.
Aber an der Transplantation und der Folgebehandlung läßt sich extrem viel verdienen.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/organspende-das-war-ein-katastrophaler-ausbau-von-ersatzteilen-12536010.html
aus August 2013 – noch in Erinnerung behalten und gerade durch Dr. google wieder gefunden. sehr lesenswert.
Ist es nicht bemerkenswert, dass derartige Ansinnen unter einem moralischen Verdikt ausgerechnet in eine Zeit fallen, da der Untertan permanent erzogen oder besser manipuliert wird, nur zu seinem Besten natürlich, zugleich aber nicht der allergeringste Anlass besteht, den Ansinnenden auch nur ansatzweise zu vertrauen ? „ Personen“, deren kognitive Kompetenz und charakterliche Integrität erwiesenermaßen, sie zeigen es jeden Tag überdeutlich, defizitär sind, müssen natürlich zu allen Mitteln greifen, deren sie sich – weil unkontrolliert – hemmungslos bedienen dürfen. Ihre Herrscherin hat es vorgemacht und die Vasallen machen es nach. Dabei sind ( mindestens ) 2 Fragen drängender denn je und nicht wirklich angegangen, geschweige denn gelöst: Die Frage des Todeszeitpunktes ( hier hat man sich auf einen „ Passenden “ ( für wen ? ) verständigt und die Frage, wie ein derart missbrauchsanfälliger „ Markt“ ethisch ( nicht moralisch ) sauber bleibt, d.h. sowohl vor Gewinnerzielungsabsichten ( natürlich sind alle Ärzte davon völlig frei ) und vor der Transplantation von „unten nach oben“ ( viele Reiche „kaufen“ sich bereits heute die Organe der Armen oder Ärmsten, wobei der Preis für die Reichen keine Rolle spielt) geschützt wird. „Richtig“ ist, dass das Herz eines ( ärmeren ) Ungläubigen im
Leib eines betuchten Saudi sicher besser aufgehoben ist, wenn ein paar Mio dabei abfallen. Nicht nur die Bestimmung über den eigenen Körper ( haben wir schon bei der Sterbehilfe ), sondern auch die Bestimmung, was soll damit geschehen und wer soll ggf. was erhalten, ist das höchstpersönliche und unveräußerliche Recht des Individuums selbst. Immer mehr fühlt sich dieser linke Staat offenbar als umfassender Bestimmer ( Entscheidungsabnehmer )und Körpereigner. Im übrigen schlage ich auch bei der Organvergabe eine Quotenregelung vor. Auch hier sollten Minderheiten nicht „ diskriminiert „ werden.
In einer Fernsehdokumentation sagte eine Medizinerin den eindeutig zu verstehenden Satz „Leichen spenden keine Organe.“ Dieser Satz führte bei mir dazu, dass ich mir einige Bücher zu dem Thema Organspende durchgelesen habe, wo ich z.B. erfuhr, dass bei der Entnahme von Organen durchaus plötzlich das Schmerzempfinden des „Toten“ anspringen kann. Gar kein schöner Gedanke. Aber gut, jetzt will also Herr Spahn für 10.000 Menschen auf der Organ-Warteliste 82 Millionen Bürger (die hier lebenden Ausländer eigentlich auch?) in Regress nehmen. Nur zum Vergleich, wie eher marginal die Problematik ist: Jährlich werden in Deutschland allein über 420.000 künstliche Hüft- und Kniegelenke operativ eingesetzt. Vielleicht sollte sich Herr Spahn mal darum kümmern, dass jährlich nicht über 20.000 Menschen in Deutschland in Krankenhäusern an resistenten Keimen sterben (und das sind nur die Toten!). Die Niederländer schaffen das ja auch in vorbildlicher Weise. Und, Herr Spahn, dann könnten Sie auch noch gleich das äußerst ärgerliche Problem der ärztlichen Versorgung in der Fläche des Landes mit anpacken, da hätten Sie eigentlich genug zu tun. Und wenn Sie dann noch Zeit haben, dann könnten Sie uns allen mal erklären, wie Sie es sicherstellen wollen, dass jedes Krankenhaus zu 100% sicher zukünftig weiß, dass jemand der Organspende zugestimmt hat oder nicht, wenn in Deutschland nicht mal die Polizeibehörden in dem einen Bundesland wissen, was die im anderen so treiben.
Was die Frage aufwirft, wenn Schmerzempfinden ausgelöst wird, wie dann der Sterbende hirntot sein kann.
Wurde deshalb der Umstand des Hirntods erfunden, damit man die Körper besser verwertet werden kann? Denn bei einem echten Tod fängt der Vewesungsprozess sofort an und die „Ersatzteile sind nicht mehr verwertbar. Wir leben langsam in einem Gruselkabinett.
Eine kritische Auseinandersetzung, Moral vorerst ausgeklammert, rein auf sachlicher Ebene wäre mehr als wünschenswert.
In welchem Zustand muss der Spender sich befinden, damit das Spenderorgan brauchbar (lebendig) ist – lebend?, kurz vor dem Tod ?, Hirntod ? oder Tod ?
Was ist genau Hirntod ?
von wo kommen die Spenderorgane, Stichwort Organhandel, Schwarzhandel
wieso will man die Patientendaten digitalisieren?
Bevor nicht diese und sicherlich noch weitere Fragen sachlich einwandfrei beantwortet werden, ist ein Gesetzesvorstoss kriminell.
Nicht nur mit höchststeuern wird man vom Staat abgezogen, jetzt soll man nach dem Ableben auch noch ausgeweidet werden, wie eine Weihnachtsgans.
In dem Land bekommt man es echt mit der Angst, selbst nach dem Tod wird man hier noch ausgenommen.
Unfassbar und pietlos ohnegleichen.
Vor ein paar Jahren wollte ich Knochenmark für eine an Leukämie erkrankte Frau mit einer seltenen Blutgruppe spenden. Die Spende wurde damals mit dem Hinweis, das ich zu alt sei, damals knapp über fünfzig, abgelehnt. Inzwischen ist die Frau tot, da kein passender Spender gefunden werden konnte. Seitdem ist mir die Lust am Spenden gründlich vergangen.
„Dein Körper gehört mir!“.
Eigentum verpflichtet!
Die politischen Vertreter dieser Republik sind wahnsinnig geworden. Over and out.
Zwei Dinge gehen mir spontan durch den Kopf:
1. Anscheinend sollen ja nur die Deutschen spenden. Ich darf davon ausgehen, dass unsere muslimischen Mitbürger selbstredend ausgenommen sind – aus religiösen Gründen – versteht sich.
2. Nun sehe ich auch die vielen Kampagnen zum Thema „Gesundes Essen“ und die Erziehungsmaßnahmen zum Thema „Rauchen“ und „Alkohol“ in einem anderen Licht.
Es geht wieder mal nicht um unser Wohl, die Organe sollen möglichst gesund zum Recyceln bereitgehalten werden.
wenn ich irgendwie ein wenig Witterung habe, wie meine Wähler so grade drauf sind, würde ich mir so was zur Zeit verkneifen. es sei denn, es ist unvermeidbar.
Ein unnötiger Tod ist ein unnötiger Tod. Wir leben in einer Welt des Verdrängens, sofern es unser eigenes Ende betrifft. O.K Endlichkeit. Ich bin für diese Lösung, damit nicht JEDER den Kopf in den Sand stecken kann. JEDER sollte das Recht haben mit seinen Organen verbrannt zu werden, oder es den Lebewesen in der Erde zu überantworten.
Aber JEDER sollte gezwungen werden, darüber nachzudenken. Wenn er das nicht will, trift eben die Gesellschaft die Entscheidung.
„Aber JEDER sollte gezwungen werden, darüber nachzudenken. Wenn er das nicht will, trift eben die Gesellschaft die Entscheidung.“
Warum sollte jeder dazu gezwungen werden? Das emfinde ich als Anmaßung.
Sollte einer in Ihrer Familie — Gott bewahre— ein Spenderorgan benötigen, aber die Verfügbarkeit deswegen nicht gegeben weil jemand das Recht auf Ignoranz , und und Indolenz Proklamiert, hoffe ich für sie nicht, dass Sie auf Gleichgesinnte treffen.
Jeder hat das Recht zur Organspende nein zu sagen. Aber ich finde ist auch eine Pflicht, als Mensch.
Ich sehe das anders. Ich bin ja nicht gegen die Organspende. Wer spenden möchte, das als seine Pflicht ansieht, kann es ja tun. Das kann er doch mit der bestehenden Regelung.
Ich verwahre mich gegen den Druck, sich damit beschäftigen zu müssen. Es gibt kein Recht auf ein Spenderorgan. Ich verwahre mich dagegen, daß man ganz selbstverständlich sagt, „wer nicht Nein sagt, ist automatisch Spender.“ Was ist das für ein Menschenbild?
Es gibt Bürger die sich beim DRK engagieren, zur Blutspende gehen und sich auch die Mühe machen darüber nachzudenken ob sie Organspender werden wollen oder nicht.
Wer nicht bereit ist, hierüber nachzudenken von dem habe ich ein Menschenbild , mit dem ich keinen Schulterschluss suche.
Gute Nacht Deutschland, wenn man einmal mehr bereit ist über die bloße Möglichkeit nachzudenken jemanden das Leben zu retten !
Als ob die eigene Betroffenheit etwas dazu beitrüge, dieses Thema objektiv zu betrachten. Davon abgesehen, weiß ich nicht, wie ich mich fühlen würde, wenn ich damit rechnen müsste, dass die „Spende“ nicht freiwillig erfolgt ist.
Man muss leider sagen: Zeittypisch. Ein von Oben verordnetes Verfügen über den Bürger – und zwar ein grenzüberschreitendes hinein bestimmen in die privatesten Entscheidungen eines Menschen.
Ich stimme Ihrer Vermutung zu, dass es nicht wirklich um die Patienten geht, sondern sich um eine weitere Variante der aufgeblasenen Präsentation der eigenen „überlegenen Moral“ handelt. Ähnlich dem ewigen Kampf gegen Rassismus und gegen das lauernde 4.Reich. Hauptsache Symbolismus.
Wenn die Moralleier angeworfen wird schaudert es mich inzwischen.
PS: Freiwillige Organspende ist eine gute Sache.
Wenn wir so viele Organe importieren, können wir doch unseren Export-Überschuß verringern…..
Meine Organe gehören mir und nicht dem Staat!
Nach meiner Vorstellung ist jede beabsichtigte Handlung frei, wenn sie nicht mit dem Recht eines Anderen im Konflikt steht, d. h. der Andere ein entgegenstehendes Recht hat.
Wer könnte an Recht an meinem Körper haben? Dafür gibt es zwei mögliche Antworten.
Zum einen, wenn man den Menschen als Sklave der Gesellschaft begreift, (der Sklave hat seine Autonomie abgegeben und ist nicht frei), dann kann die Gesellschaft sich nach eigenem Gutdünken bedienen. (Die Mehrheit ist ja schließlich dafür, eine wohlfeine Aussage)
Mit dem gleichen Argument könnte man dann auch die Ausrottung von ethnischen Minderheiten befürworten, wenn sie z. B. etwas besitzen, was für die Mehrheit von Wert ist. Dies wäre dann eine kollektivistische Position. Stalin, Mao, Hitler sind hier Befürworter.
Die andere Antwort ist, dass Freiheit als eine Immunität anzusehen ist und das derjenige, der mir ein Organ entnehmen will, zuvor meine Zustimmung (das Recht dazu) benötigt. Dieser Standpunkt stellt die Freiheit über die Gleichheit.
Literaturtip: Anthony de Jasay: Der Staat.
Ein dreifaches Nein.
1. Alle Regierungsmitglieder von Schwarz-Rot-Grün und Gelb sowieso sind nicht integer
2. Der Organspendezirkus ist durch und durch korrupt
3. Der Gesundheitsminister, der uns erzählen will, wie edel und gut der Organspender sei, ist die Summe aus 1 und 2