Wolfgang Herles ist ein waschechter Bundesrepublikaner. Ich nur ein Hineingeschmeckter. Gemeinsam ist uns, dass uns die Bonner Republik fehlt. Wir wissen, es gibt sie nie wieder. Aber schön wär’s schon. Wie es allerdings dort weiter gegangen wäre ohne die irreführend Wiedervereinigung genannte Einverleibung der DDR durch die BRD-Polit-Bürokratie, wissen wir beide nicht.
Die Auseinandersetzung zwischen den damaligen Erben der Achtundsechziger, der bundesdeutschen Linken, die sich hauptsächlich bei SPD und Grünen niederließ, aber auch in CDU und FDP, wäre zweifellos weitergegangen. Als die Mauer überraschend fiel, wurde dieser Prozess, der in der Tiefe noch mehr innerhalb der Bonner Parteien stattfand als zwischen ihnen, unterbrochen und gebrochen. Die Implosion der Sowjetunion und der ihr folgende Mauerfall traf die bundesdeutsche Linke kalt, kälter noch als die Kohl-Union und die Lambsdorff-FDP.
Die schwarzgelbe Regierung Kohl-Genscher wäre bei der regulären Bundestagswahl 1991 glatt abgewählt worden, die FDP aus dem Bundestag geflogen. Kohl und Genscher blieben nur im Amt, weil große Teile der Bürger der DDR sie im Vertrauen auf die Macht ihrer Ämter wählten, statt nach politischen Kriterien ihre Stimmen abzugeben (aus dem selben Grund landete übrigens Frau Merkel bei der CDU statt bei den Grünen).
Warum Chemnitz?
Mit der bundesdeutschen Linken und ihren nicht wenigen Gleichgesinnten in den so genannten bürgerlichen Parteien kamen die Staatsgläubigen West mit den Staatsgläubigen Ost aus den DDR-Kadern zusammen, die schnell in die Westbürokratien hineinfanden: da musste nichts zusammenwachsen, das passte.
Wolfgang Herles schreibt, dass es in den neuen Bundesländern mehr Rechtsradikale gibt als im Westen. Ob der offizielle Antifaschismus der DDR eine Aufarbeitung der Naziverbrechen eher verhindert hat, lässt er dahingestellt. Ich denke, das ist nur die Oberfläche. Das darunter sehe ich in mehrerlei Hinsicht anders.
Eine wirkliche Aufarbeitung der NS-Zeit hat in der alten Bundesrepublik nicht stattgefunden, nach ein paar Prozessen gegen NS-Verbrecher ging die Bonner Republik zum Wirtschaftswunder der DM über – sub auspiciis Americanensis. In der DDR war keine nötig, da der Oststaat ja als Antithese zu Hitler etabliert wurde – sub auspiciis Sowjetensis. Die DDR als positives Gegenteil des NS-Staats war Staats- und Gesellschaftsdoktrin.
Die Deutschen: Einzeln klug, gemeinsam dumm
Mit dem gewohnten Leben des Volkes nach 1945 wie vor 1933 erinnere ich daran, dass der NS-Staat Einstellungen nutzte, die schon da waren. Herles schreibt über Biedenkopf in Sachsen: „Die Fortsetzung des sozialistischen Obrigkeitsstaats mit anderen, freundlicheren Mitteln. Der Staat regelt alles, das war die neue, alte Botschaft.“ Nun, Hitlers NS-Staat könnte hier anknüpfend heißen: „Die Fortsetzung des monarchischen Obrigkeitsstaats mit anderen, unfreundlicheren, ganz und gar rücksichtslosen und skrupellosen Mitteln. Der Staat diktiert ausnahmslos alles, das war die neue, alte Botschaft.“
Obrigkeitsgläubigkeit, Kadavergehorsam – setzen Sie ein, was Ihnen noch einfällt – waren schon da, als Hitler und die Seinen hochkommen konnten auf dem Hintergrund der wirtschaftlich und sozial katastrophalen Zustände in einem durch den Ersten Weltkrieg selbst und seine Folgen materiell und moralisch darnieder liegendem Land. Nach Hitlers 12 Jahren Diktatur fand sich das Volk noch weitaus schlimmer wieder als 1918. In der DDR sprach das System das Volk frei von Schuld, weil es sich ja mit der DDR von diesem Erbe ganz und gar abwandte. In der Bonner Republik wurde das Volk nach der quasi Freisprechung durch die Westmächte in den DM-Wohlstand entlassen.
Der Traum der politischen Bundesrepublikaner von der Auflösung des bis heute unbewältigten NS-Erbes in einem vereinigten Europa scheitert vor unseren Augen an der Frage der Masseneinwanderung, hinter der die Illusion von der gemeinsamen Währung als Motor der politischen Einigung so lange zurücktritt, bis der Verschiebebahnhof beider Großprobleme, die Wachstumsblase aus gedrucktem Geld ohne ausreichenden Gegenwert, mit einem lauten Knall platzt.Mit der dann offen zu Tage liegenden deutschen Lage ist dann das ganze Land, das ganze Volk gefragt, sich eine andere politische Führung zu suchen als jene, die heute halt da ist. Denn diese, der Parteienstaat, kann es nicht. Und glaube bitte niemand, dass dafür andere Pareienkonstellationen die Antwort wären. Nein, nachdem nach 1945 auch im Westen keine stabile Demokratie entstand, in der Freiheit durch Recht nachhaltig verwirklicht wurde, steht diese Aufgabe neuen Generationen bevor.
Wie auch immer das Land mit dem Megathema Einwanderung zurecht kommen wird, danach wird ein Staat zurückbleiben, in dem die Freiheit der Bürger unter die Räder von viel zu viel Staat gekommen sein wird. Bis es die Herrschaft des Rechts gibt, das unabhängig vom Staat die Freiheit der Bürger garantiert, ist noch ein weiter Weg. Ich denke, er kann nur in neuen Strukturen gefunden werden, die auf den in der globalen Welt einzig stabilen beruhen, den lokal und kleinregional gewachsenen (auch das Stoff für viele Geschichten).
Was wollen Sie da „bewältigen“ ? Geht gar nicht. Sie können sich der Geschichte vergewissern. Daraus Lehren zu ziehen ist eher eine Floskel denn eine reale Möglichkeit. Denn Geschichte wiederholt sich nicht – die Bedingungen sind stets ganz andere.
Stimme Ihnen voll zu: Die Verhältnisse ändern sich ständig – doch die menschliche Natur bleibt die gleiche. Deshalb hat alles „Aufarbeiten“ und „Bewältigen“ irgendwo Grenzen. Man kann nur Strukturen schaffen, welche verhindern, dass das Unterste zuoberst gekehrt wird.
Wie war die Vergangenheitsbewältigung in Österreich: Nun, pragmatisch-effizient, einfach österreichisch eben: Am 9. Mai 1945 kapitulierte die dt. Wehrmacht in Linz vor wehenden rot-weiß-roten Flaggen. So wirds gemacht! Das 3. Reich geht, Österreich, das nachgewiesene erste Opfer der Nationalsozialisten, erwacht stolz wieder zum Leben. An den nat.soz. Prachtbauten kann man sich weiter erfreuen, die bleiben ja, und werden bei Wikipedia als „Große Sehenswürdigkeiten“ geführt. „Prüft alles, das Beste aber behaltet!“
In Deutschland dauerten die Dinge länger, aber so sind die Deutschen nun mal. Die Handelsmarine gurkte noch 1949 mit dem Stander C auf den Weltmeeren rum. Ein Mythos ist es allerdings, dass erst die USA die Demokratie nach Deutschland brachten:
Die Demokratie war eine zentrale Forderung bereits beim Wartburgfest 1817.
Tatsächlich brachten aber die USA viele Dollar nach Europa und empfahlen, damit in Deutschland einzukaufen: Die dt. Exportwirtschaft begann, erst langsam, dann immer schneller. Das war gewollt und man hatte somit aus der Zeit nach dem WK 1 gelernt.
Kein Mythos ist es hingegen, daß die Deutschen mit der bürgerlichen Freiheit ihre Schwierigkeiten haben. Der Staat geht immer vor. Wie soll man das ändern, zumal es diesbezüglich an jedem Problembewusstsein fehlt? Da sind uns die Angelsachsen voraus – seit langer Zeit. Neu in Merkel-Zeiten ist nur, dass Befindlichkeiten von Regierungsmitgliedern darüber entscheiden, ob eine Meinung als“Hetze“ eingestuft wird. Das gab es so in der BRD (alt) nicht.
Die Sache verlief in Österreich anders.
„Ob der offizielle Antifaschismus der DDR eine Aufarbeitung der Naziverbrechen eher verhindert hat, lässt er dahingestellt. Ich denke, das ist nur die Oberfläche.“
Unter der Oberfläche des verordneten Antifaschismus sah es dann so aus:
„Antifaschistische Kundgebung in Ost-Berlin (1964): Jeder vierte Genosse ein Nazi“
http://www.spiegel.de/media/media-35723.pdf
1989 hätte man eine gesamtdeutsche Aufarbeitung der NS-Zeit nachholen sollen.
Für mich wäre es Zeit das wir den damaligen Nationalsozialismus endlich als das zu begreifen und bewerten was er tat. war, Linksfaschismus. Er hatte niemals etwas mit „Rechts“ zu tun.
So simpel war es nicht.
Dann klären Sie bitte auf, Herr Goergen.
Mit solchen einfach ins Diskussions- und Ereiferungsgetümmel geworfenen Sätzen gibt es nichts außer weiteres Getümmel.
Das klärt nicht auf, trägt nicht zur Klärung bei.
Sibyllinische Äußerungen sind nun wirklich nicht hilfreich.
Sie verfassen Artikel, die förmlich nach Diskussion und Äußerung Dritter schreien.
Aber bitte äußern Sie sich dann auch konkret zu den Leserkommentaren, bitte.
Auf TE gibt es Dutzende Beiträge von mir und noch mehr von anderen Autoren dazu.
Das ist sehr schätzenswert (und ich schätze Ihre Artikel sehr, Herr Goergen!), nur sind Ihre Beiträge in der Diskussion der Leser (ganz im Gegensatz zu Ihren Statements im offiziellen journalistischen Teil von TE) eher… ja, irgendwie vielschichtig, bleiben offen, sind mehrdeutig, beziehen keine Stellung.
Es fühlt sich irgendwie ‚watteweich‘ an – zumindest für mich.
Ich kann alles und nichts daraus lesen.
Welche Haltung ich daraus ziehe, bleibt mir natürlich offen – vllt. ist das gut so.
Sehe ich genauso wie Sie, liebe Sabine, insbesondere daß gerade Herrn Goergens Artikel dazu geeignet sind, eine Diskussion anzustoßen. Zu erwarten, daß Herr Goergen hier mitdiskutiert ist sicherlich zuviel verlangt, aber immerhin gehört er zu den Autoren, die sich am meisten im Kommentarbereich äußern. Leider empfinde auch ich seine Äußerungen oft als wenig konstruktiv. Darüber hinaus verschwinden seine Artikel zu schnell von der Titelseite und ein übriges tut die wenig komfortabe Kommentarfunktion.
Es ist analytisch einfach unrichtig zu behaupten, in der BRD habe man sich nicht mit der NS-Vergangenheit befasst. Die Behauptung zeigt, dass SIE nicht hier zur Schule gegangen sind. Wir wurden INDOKTRINIERT mit Schuldbewusstsein. Wir wurden geradezu besoffen gemacht. Erst eine Generation später kam der Widerstand: Mein Sohn (Jg. 86) sagte nach einem Zwangsbesuch im KZ Dachau, er habe jetzt die Schnauze voll, schließlich könne er wirklich nichts dafür. Ich früher habe dasselbe leise nur gedacht. Doch, doch: Abseits der RAF-Mörder im bürgerlichen Umfeld hat man sehr viel diskutiert und sehr viel Ratio sowie Emotion hineingesteckt in die Frage: Wie können wir so etwas künftig verhindern. Klammheimlich haben sich aber unterdessen die 68 durch die Institutionen bewegt, haben ihre Jobs ihren antiautorität erzogenen, emotional verarmten deswegen gehässigen Kindern vererbt, deren Kinder jetzt „Bullenhetze“ machen und sich Antifa nennen. Die Nazis sind wiedererstanden! Danke den Sachsen, dass sie sich wehren. Ich bin absolut entsetzt. Geschichte scheint sich doch zu wiederholen – nur andersrum. Die Ex-Post-Widerstandskämpfer à la #herzgegenhetze sind die modernen Mitläufer sowie Protagonisten der Neo-Nazis: Die stehen LINKS. Nur links. Wenn man definiert, dass Nazis all jene sind, die Andersdenkende töten wollen.
Ich schrieb nicht von „befassen“. Eine Aufarbeitung des NS-Staats ist keine Aufgabe der Schule.
Dennoch: Es ist nach meiner Meinung aufgearbeitet, was die Fakten angeht. Wobei es neuerdings ja viele Bücher gibt, die sagen: Es wurde dabei gelogen, dass die Balken sich biegen (z.B. Bandulet: Beuteland) Ganze Bibliotheken stehen voll mit Büchern über Genesis, Funktionieren und Untergang des Nazismus. Psychologisch allerdings wurde nichts „aufgearbeitet“- jenseits der erschlagenden Schuldfrage. Wir Deutschen sind ein traumatisiertes Volk und wir benehmen uns auch so. Wir müssten aus dieser Sicht, Stolz auf die Väter entwickeln, Respekt selbst vor „schuldigen“ Vätern, um Selbstrespekt zu haben. Und um wieder handlungsfähig zu werden.
https://dr-berle.de/familienstellen-schafft-ordnung/
Das Geschehen von 1933 bis 1945 schildern ist keine Aufarbeitung.
Was genau heißt denn für Sie „aufarbeiten“, Herr Goergen? Dass würde mich echt interessieren. Kein System kann bei Null beginnen und nicht jede Generation erneut in Haftung genommen werden.
Integrationsministerium verhinderte erneut per Weisung Abschiebung nach Italien!
Das rheinland-pfälzische Integrationsministerium von Anne Spiegel (Grüne) hat per Weisung erneut die Abschiebung eines abgelehnten Asylbewerbers nach Italien verhindert: Es untersagt dem Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises, Marlon Bröhr (CDU), einen Sudanesen aus dem Kirchenasyl an Italien zu überstellen – trotz gegenteiliger richterlicher Entscheidungen.
https://www.rhein-zeitung.de/region_artikel,-trotz-gerichtsentscheid-integrationsministerium-stellt-sich-gegen-abschiebung-aus-dem-hunsrueck-_arid,1861634.html
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/Streit-um-kirchliche-Hilfe-fuer-Fluechtlinge-Kreis-erstattet-Strafanzeigen-wegen-Kirchenasyls,streit-um-kirchenasyl-100.html
Hm, ich glaube, dass erst meine Generation (1960-1980 in Westdt. Geborene), die ja heute auch überwiegend das pol. Geschehen bestimmt, das „linke“ Gedankengut bzw. das, was von Meinhof & Co in die Gesellschaft getragen wurde, komplett übernommen hat.
Unsere Eltern und Großeltern waren noch im „echten“ Sinne Erwachsene, die ihre zwei bis vier Kinder bekamen, diese angemessen erzogen und selbst treu und brav bis zur Rente in Jobs arbeiteten, die es heute kaum noch gibt: Dazu gehören Berufe im kleinen Angestelltenmilieu und sämtliche Arbeiterberufe: Betonwerker, Tischler, Schlosser etc. Das waren alles Berufe, die von den Vätern meiner Schulkollegen ausgeübt wurden.
Wir jungen Leute waren alle irgendwie „links“, kaum einer war „rechts“. Und diejenigen, die es waren, wirkten schon mit Mitte 20 wie gestandene 50Jährige, über die wir uns lustig machten.
Wir hörten Rock und Pop, sahen amerikanische Spielfilme und gingen in die Disco, hingen mit Leuten in der Stadt herum. Das war alles irgendwie „links“, gestern erst habe ich auf einem Fest einen ca. 60jährigen Punk gesehen. Mein jugendlicher Sohn fand das total bescheuert. „Na, der weiß auch nicht, wie alt er inzwischen ist!“ war der Kommentar.
Wer nicht erwachsen werden kann, alles ablehnt, was irgendwie „konservativ“ oder „bürgerlich“ wirkt, ist auch nicht fähig zu einer erwachsenen Beurteilung politischer Geschehnisse. Aber Hauptsache man ist irgendwie gegen „rechts“, also gegen den vermeintlichen „Krawattenbürger“. Herausragende Politiker wie Schmidt und Brandt sind längst tot, ebenso Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Journalismus. Was nachgekommen ist, sind die „Spontis“ und linken Jugendlichen von gestern. Das „Linke“ ist zum Massenkonsum geworden – einfach deshalb, weil es den „Krawattenbürger“, den Erwachsenen von einst nicht mehr gibt. Selbst der konservative Guttenberg musste sich mit AC/DC-Shirt zeigen, um zu signalisieren, dass er mit den Konservativen der 70er/80er Jahre nichts mehr gemein hat. Auf diesem Boden konnte diese Stimmung entstehen.
In Ostdt. war die Jugend in den 80ern noch ein bisschen anders als hier. Eben weil diese linke Art der westdt. Jugend in der DDR verpönt war. Das linke „Coolsein“ (so Campino-mäßig) konnte sich dort nicht entwickeln. Dort gibt es ihn wohl noch, den „Krawattenbürger“, über den sich viele jetzt so aufregen, weil er eben die Geschehnisse als Erwachsener zu beurteilen vermag.
Gute Beschreibung. Im Grunde kommt, in dieser von Ihnen beschriebenen linken Kaste ganz deutlich, der Mangel an jeglicher Individualität, dafür aber der Hang zur Uniformiertheit bei allem. Ja, Sie haben recht, das ist irgendwie kindisch und ziemlich unreif. Sie scheinen in ihrer Entwicklung fest zu stecken. Es ist eine nie endende Mode, Links zu sein, die aber ziemlich von gestern ist. Sie merken es aber noch nicht.
Die Gleichsetzung von Adenauer mit Ulbricht ist falsch und unhistorisch. Er übersieht die politischen Realitäten nach dem Krieg, in der Adenauer beharrlich mit rationaler Politik des Möglichen agiert hat… unter dem Strich erfolgreich agiert hat. Der verhängnisvolle Hang der Deutschen zu irrationaler Politik, ein weiteres Kernproblem von deutscher Mentalität, ist in ihrer Stellungnahme abzulesen. Ich hoffe sehr, dass Ratio, Verstand und Vernunft wieder eine Chance bekommen. Gegen den herrschenden irrationalen Ökosozialismus helfen keine andersartigen Irrationalismen. Mögen die Blauen sich das ins Stammbuch schreiben.
Kleiner Fehler, Herr Goergen. Sie schreiben über die frühen Jahre der Bundesrepublik: „Wer das gesetzliche Verbot der Holocaust-Leugnung akzeptierte …“ Da gab es nichts zu akzeptieren. Holocaust-Leugnung ist erst seit 1994 ein Straftatbestand.
Eine so treffenden Analyse, die ich in dieser Form und dieser Kürze so noch nie lesen konnte. Tja, und als aktives Mitglied der 68-er-Generation fällt mir dazu ein, wie wir unsere Väter- und Müttergeneration wegen der Nazizeit zur Brust genommen hatten und uns so gut dabei fühlten, aber zu feige waren, Vater oder Mutter zu fragen, ob sie selbst in diese Verbrechen verstrickt waren.
Erst nach der Wehrmachtsausstellung in Hamburg fragte ich meinen nun schon hoch betagten Vater, der als Soldat sowohl an der Ost- als auch der Westfront war, ob er wirklich nichts von den Verbrechen der Wehrmacht an den Ostfronten gewusst hätte. Und er gab zu, dass er davon gewusst hätte. Leider ergab sich keine Gelegenheit mehr, die Sache zu vertiefen, weil er kurz darauf starb.
Er war ungewöhnlich lange, fast 4 Jahre in englischer Kriegsgefangenschaft. Über diese Zeit sind von ihm bei mir als Bub und junger Bursche nur positive Signale in Erinnerung. Na ja, die wurden zwar in einem leidlich bewachten Lager untergebracht, aber tagsüber wurden sie ohne Bewachung und Begleitung in englische private Haushalte abkommandiert, um dort handwerklich anzupacken. Meiner Vater war nach seiner Rückkehr ein glühender Vertreter der europäischen Idee und hat die neue Bundesrepublik gegenüber uns jungen Schnöseln heftig verteidigt.
Westdeutschland ist mit der Westbindung nicht schlecht gefahren, verehrter Herr Hellerberger. Nicht nur wirtschaftlich, auch in Bezug auf Sicherheit, Freiheit, persönliche Selbstverwirklichung war die Bundesrepublik das Beste, was uns Deutschen passieren konnte.
Dass die Balance des freiheitlichen Rechtsstaates mit dem unkontrollierten Wuchern des Parteienstaates und einer unkritisch vollzogenen Wiedervereinigung wieder verloren ging und es diesen Rückfall in längst überwunden geglaubte obrigkeitsstaatliche Denkmuster gegeben hat, kann man nicht „dem Westen“ anlasten. Das ist schon unser eigener Mist. Selbsterkenntnis steht am Anfang jeder nachhaltigen Verbesserung.
Der Parteienstaat hat von Anfang an gewuchert. Freiheit? Da haben sie aber sehr beschränkte Vorstellungen von Freiheit. Vor Freiheit steht Souveranität, wer die nicht hat ist auch nicht frei.
Mir hat mal einer in der Nachwendezeit gesagt „Fett schwimmt immer oben“.
Und genauso ist das. Die Vorstellung, dass irgendwo die besseren Menschen leben ist höchstens ideologisch. Es gibt überall solche und solche.
Fragen sie doch mal in der Altbundesrepublik, was denn Faschismus und Nazionalsolzialismus eigentlich ist und bedeutet. Für beides gibt es politische Definitionen. Dabei wird sich aber zeigen, dass das kaum einer beantworten kann. Im Osten ist es auch nicht besser. Nazis = Rechte, dass sind die Bösen und wir sind ja die Guten. Nach diesem Schema läuft die Ganze Diskussion ab.
Werter Herr Goergen, als Zeitzeuge erinnere ich mich noch gut an die Bonner Republik und die damalige Presselandschaft. Man konnte noch den „Spiegel“ lesen und auch andere ( heute linkslastige ) Publikationen gehörten zu meinem (regelmäßigen) Lesestoff.
Auch gab es im TV mindestens ein stolzes konservatives Magazin. Ich meine das „ZDF-Magazin“ ( 1969-1987), geleitet und moderiert von dem unvergessenen Gerhard Löwenthal. Gut erinnere ich mich noch, das Herr Löwnthal vehement gegen die damals aufkommende Abkürzung „BRD“ für die Bundesrepublik Deutschland wetterte und als eine Bezeichnung der DDR Politikermischpoke ansah, die hier keine amtliche Entsprechung besitze und auch nicht in den öffentlichen Sprachgebrauch übernommen werden sollte. Tatsächlich gab es 1965 ein „Richtlinie für die Bezeichnung Deutschlands,“ vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Frage unter Erich Mende (FDP).Schon damals beklagte Löwenthal eine zunehmende Verschiebung der Gesellschaft hin zu linken Positionen. Ich finde, man sollte Bundesrepublik Deutschland sagen und (aus)schreiben, bzw. Deutschland und nicht eine DDR Sprachregelung übernehmen.
Die deutsche Natur weist einen Merkmal auf, der in ruhigen Zeiten die Entwicklung und den Wohlstand fördert (und von uns oft chaotischen Polen beneidet wird), in rauen Zeiten aber oft die Katastrophe herbeiführt. Es ist die Nachhaltigkeit, Gründlichkeit und die Art, Dinge nicht unerledigt lassen, die Neu-Möblierung zu vollenden, um erst dann zu erkennen, dass einige Schränke falsch stehen und den Ausgang versperren.
Seien es Marx & Engels, sei es die braune Utopie der Nationalsozialisten, sei es jetzt der staatlich geförderte Regenbogen-Multikulturalismus, der zu vereinen versucht, was sich aufgrund gegensätzlicher Kulturauffassungen nie Vereinen lässt. Eine brandgefährliche Utopie mehr, leider wieder mal made in Germany.
Ja, das ist eben auch leider typisch deutsch… der Glaube, man müsse unbedingt 1 Lösung für die ganze Welt finden. Darunter geht’s nicht. Es wird auch nicht darüber nachgedacht, was geschieht, wenn andere NICHT diese 1 Lösung haben möchten.
Die Herrenmenschenmentalität sitzt im Grunde noch immer ganz tief in vielen von uns. Schauen Sie sich mal an, wie viele junge Leute sich nach dem Abi für eine Weile „sozial“ im Ausland, gern Entwicklungsländer, betätigen. Die Überlegenheit, die sie dann spüren, wenn sie die „niedlichen kleinen Kinder“ am Straßenrand zum Empfang stehen sehen… die Selbstverständlichkeit, mit der sie davon ausgehen, dass das, was sie den Leuten dort bringen, BESSER ist als das, was sie bereits haben… der tiefe Genuß der eigenen Bedeutung, wenn sie dort etwas verteilen… DAS ist typisch für den Herrenmenshen, der sich selbst und die Seinen über die Anderen stellt.
Dabei weiß im Grunde jeder, der sich mal die Mühe macht, darüber nachzudenken, dass diese Hilfe eigentlich keine ist, ja, sie ist noch nicht einmal der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. Denn unsere Regierung und die Lobbyisten „helfen“ meist im gleichen Land, aber auf ganz andere, destruktive Weise: sie stützen die Diktatoren, damit die deutsche Industrie weiter preiswert und ungehindert auf die Rohstoffe oder die Arbeitskräfte der betreffenden Länder zurück greifen kann.
Vor diesem Hintergrund MUSS sich das Verhalten der „sozialen Helfer“ in der Tat wie Herrenmenschentum ausmachen. Wenn man „hilft“, obwohl man sieht, dass es nichts bringt, ist es nur Eitelkeit, nichts anderes.
Man kann nur noch erschrecken, dass ganz normale Chemnitzer Bürger in der Tagesschau noch nicht einmal mehr interviewt werden. Das überlässt man alles Phoenix. Wenn die Politik und die MSM so weiter machen, haben wir in zehn Jahren Polizisten, die im Untergrund heimlich gegen verfassungsfeindliche Politiker kämpfen. Nur weil Versager bzw. Ideologen wie Bundespräsident Steinmeier offen Werbung für linke Bands auf Facebook machen, die der Verfassungsschutz beobachtet, damit er nicht in den Dialog mit den Leuten gehen muss. Da ragt ja selbst der blasse und merkeltreue sächsische Ministerpräsident Kretschmer durch Mut, Geduld und Resten von Eigenständigkeit noch positiv heraus, wenn schon vom Bund nur Besserwisser kommen. Vermutlich brauchen wir noch rund 25.000 bis 30.000 schwere „Einzelfälle“ in allen Wahlkreisen der Bundesrepublik, bevor diese Wählerschaft ins Denken kommt. Leid können einem nur die meist zufälligen Opfer tun, die anscheinend nötig sind, um den bequemen Deutschen in die Pötte zu bringen. Und jetzt glaubt der Spiegel tatsächlich, mit dem Verfassungsschutz die Gründe und Motive für das Wachstum der AFD beseitigen zu können. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was passiert, wenn nach dem dahinter steckenden geplanten Parteienverbot die AFDler in den Untergrund gehen. Gefährlicheren Unsinn habe ich vom Spiegel noch nie gelesen. Regelt den Konflikt gefälligst demokratisch durch Wahlen, auch wenn Euch der Gegner nicht passt! Und glaube keiner, der Spiegel habe so etwas nicht mit der etablierten Politik vorbesprochen…
Zwar nicht in der Tagesschau – aber neugierig bin ich , ob Hayali darüber ins Nachdenken kommt:
https://twitter.com/OnlineMagazin/status/1036213523678982144
Die Obrigkeitshörigkeit der Deutschen hat schon sehr viel Leid über die Menschheit gebracht, und es geht weiter: Unserer oberste Obrigkeit, der schnelle Steinmeier hat uns mal wieder gezeigt wo es lang geht: Mit einer recht grossen Ölkanne giesst er linkes Benzin auf den in Chemnitz schwelenden Territorialkonflikt. Mal sehen wo das hinführt.
Der kennt anscheinend die Texte der Songs der eingeladenen Bands nicht.
Wenn doch – au weia.
Journalisten sollten ihn zu seiner Empfehlung von „Feine Sahne Fischfilet“ über Facebook zur Rede stellen. Der Bürger hat ein Recht zu wissen, ob der höchste Repräsentant dieses Staates radikale Einstellungen toleriert.
Sie scheinen Herrn Goergen nicht verstanden zu haben. Es geht bei der Aufarbeitung des Nationalsozialismus nicht (nur) um den industriellen Massenmord an deutschen Juden und Juden aus besetzten Staaten (an dem dortige Bürger übrigens kräftig mitwirkten). Es geht um die Erkenntnis, dass das NS-System in erster Linie ein antibürgerliches, tatsächlich sozialistisches System war, das einen vollkommen staatsgläubigen Untertan voraussetzte, dessen gesamtes Dasein von der Wiege bis ins Grab von gleichgeschalteten staatlichen Institutionen bestimmt wird. Dort sind auch die Parallelen zur Gegenwart zu sehen.
Aus dem Artikel: „Im Westen wurde die Abkehr vom NS-System auf die Verurteilung des Holocaust konzentriert.“ Das klingt überzeugend: Die „Vergangenheitsbewältigung“ wurde auf die Holokaust-Schuld reduziert, das Fehlen der psychologischen Grundlagen von Demokratie und Rechtsstaat hielt an.
Die Wurzeln des NS-Regimes: falsch verstandene Romantik, Wandervögel, Lebensreformer, Ablehnung der Moderne, Naturvergötterung, Wahrheitsglaube, blieben unbearbeitet. Diese deutschen Grundströmungen kommen jetzt wieder. Zu viele Deutsche glauben, weil sie recht haben, brauchten sie das Recht anderer nicht zu achten.
Werter Marcel Seiler, können Sie den zweiten Absatz etwas ausführen ? Die Thematik interessiert mich brennend, da mir mein „Bauchgefühl“ seit langem irgendwie mitteilt, dass zwischen dem Nationalsozialismus und der grünen Ideologie irgendein Zusammenhang besteht, oder wenigstens beide gemeinsame Wurzeln haben. Woher kommt diese Naturvergötterung und die Ablehnung der Moderne ?
@schaefw
Nun, diese Ideen stehen nicht in der Tradition der Aufklärung. Es gilt nicht Logik und Empirie sondern der Glaube. Es sind quasi Religionen. Es wird ein Ziel angestrebt, das es zu erreichen gilt. Dieses Ziel ist absolut gesetzt und nicht verhandelbar. Aus Sollen wird auf Sein geschlossen. Zweifel, Hinterfragen, Versuch und Irrtum wird nicht als Lernprozess sondern als Chaos oder Unheil wahrgenommen. Dies erzeugt Unsicherheit. Man glaubt daher, im Besitz der absoluten Wahrheit zu sein. Schon die Furcht zu irren, könnte der Irrtum selbst sein (Hegel).
Man beachte, dass die Deutschen auch stark zu Esoterik neigen. Es gibt wohl kein anderes Land, in dem es neben zugelassenen Ärzten auch offiziell zugelassene Heilpraktiker gibt. Das Heilpraktikergesetz, das dies regelt, ist ein Erbe aus der NS-Zeit. Die Idee selbst entstand wohl im Kaiserreich. Es gilt die „sanfte“ Medizin, man nennt sich „Naturheilpraxis“, im Gegensatz zur evidenzbasierten Medizin, die abschätzig Schulmedizin genannt wird. Als ob Naturwissenschaften keine Natur wären. Auch Homöopathie ist hauptsächlich in Deutschland und Österreich verbreitet. Eine Pseudowissenschaft aus dem 19. Jahrhundert. Nicht tot zu kriegen. Ebenso der Glaube an Mondphasen, z. B. dass die Wäsche weißer würde, wenn sie bei Vollmond gewaschen würde, oder Brot bei einer bestimmten Mondphase besser gelänge usw. Ebenso der Quatsch mit braunem und weißem Zucker um nur wenige Beispiele zu nennen. Ebenso die Panik vor Genveränderungen bei Lebensmitteln, was per se als schädlich gilt. Es ist unmöglich in Deutschland die Vor- und Nachteile der Gentechnik zu diskutieren. Sie gilt generell als Teufelszeug, egal wie sie angewendet wird.
Das ist einfach ein Weltbild, an dem die Aufklärung vorbei gegangen ist. Man sieht nicht die Chancen, welche das Umfeld bietet sondern Wissenschaft, Industrie und Selbstbestimmung gelten als schlecht. Natürlichkeit, kindlich und Aufgehobensein als gut. Es soll wieder sein wie früher, als „die Welt noch in Ordnung war“, bevor die Moderne sie verdorben hat. Auch die Vergötzung des edlen Wilden bei den Linken oder des guten alten Deutschen bei den Rechten gehört dazu.
Solche Menschen sind nicht erwachsen, sie sind wie Kinder, die ständig unsicher sind, denen man häufig auch den „inneren Krampf“ anmerkt. Sie suchen ständig nach Anleitung und sind daher anfällig für totalitäres Gedankengut. Kritik ertragen sie kaum, da dies ihre innere Unsicherheit anspricht. Um so mehr neigen sie zu Besserwisserei.
Dieser Kommentar gefällt mir außerordentlich. Vielen Dank, Hummel!
Lieber schaefw: Mir fällt dazu sofort ein: Wolfgang Prabel, Der Bausatz des Dritten Reiches, als e-Buch (ePub), z.B. bei thalia.de. Nicht immer leicht zu lesen, aber mit den richtigen Gedanken.
Lieber schaefw: Außerdem Gordon Craig, Über die Deutschen. Beim Autor Fritz Stern könnte man auch etwas finden, aber ich wüsste nicht in welchem Buch.
Die kommunistische Geschichtsschreibung hat die Nationalsozialisten immer als Extremform des Kapitalismus beschrieben. Das ist falsch. Diese kommunistische Geschichtsschreibung hat die kulturellen Wurzeln der Nazis in den romantischen, irrationalen Ideen des 19. Jh. (die z.T. auch Vorläufer der heutigen grünen Ideen sind) leider lange Zeit zurückgedrängt. Der Kommentar von Hummel gleich hier neben meinem ist auch sehr treffend.
https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/buecher/irrlehren-vom-neuen-menschen-fuehrten-zu-den-totalitarismen/
Naturvergötterung und Naturschutz, dazu fällt mir einiges ein.
Blut- und Boden-Romantik, früher eher rechtsbürgerlich. Jetzt links verkleidet?
Als ich mal am Westwall wanderte, hatte mich diese Umwidmung sehr zwiespältig berührt und ich fing an nachzugoogeln.
https://mueef.rlp.de/en/themen/naturschutz/arten-und-biotopschutz/westwall/
http://gwiw.bund-rlp.de/historisches/stiftung_gruener_wall_im_westen_mahnmal_ehemaliger_westwall/
Schon die Nazis legten Wert auf die schöne Umgebungsgestaltung von KZs. Krass!
http://www.taz.de/!5203719/
Die Künstlerhalbinsel Höri hatte ja den Naturschützer Finckh, der zum Namensgeber eines Naturschutzpreises und etlicher Wege schaffte, bevor seine braune Vergangenheit bekannt wurde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Finckh
Lebensreformer, monte verita, echt krude Typen zum Teil. Waren die rechts oder links oder Anarchisten? Auch Pädophiles findet man da, wie ich mich erinnere.
Auf jeden Fall alles verirrte Spinner, zurück zur Natur bis zur Selbstauflösung.
Die „Herrschaft des Rechts“ ist ein zweischneidiges Schwert. Es kommt darauf an, wer Recht setzt und wie. Zwischen den Varianten eines Erdogan, der per Gesetz jeden Kritiker als Terroristen einstuft, eines H. Maas, der per NetzDG die Meinungsfreiheit und damit auch die kritische Auseinandersetzung mit der Regierungspolitik einschränkt und dies dann von ehemaligen Stasi-Spitzeln vollstrecken lässt, und einer bisher weder definierten, noch umgesetzten freiheitlichen Rechtsordnung ist noch viel Luft. Die Schaffung einer Herrschaft des Rechts, die vom Volk als gerecht empfunden wird, hängt m.E. von einer gemeinsamen Identität und gemeinsamen Wertvorstellungen ab, die an den vorherrschenden Ideologien unserer Zeit scheitern … und an einem öffentlichen Diskurs, der die Einordnung von Meinungen in links(-extrem), liberal und rechts(-extrem) verinnerlicht hat.
Ich stimme der Aussage zu, dass eine wirkliche Aufarbeitung der NS-Zeit in der alten Bundesrepublik nicht stattgefunden hat. Dies gilt für das wiedervereinigte Deutschland jedoch gleichermaßen. Vielleicht liegt dies auch daran, das man die Mechanismen, die Hitler an die Macht gebracht haben, nicht offenlegen will, weil sie auch heute noch dem Machterhalt und/oder der Einflussnahme dienen (können).
Ein wesentlicher Aspekt bei der Aufarbeitung wäre beispielsweise, der „Spur des Geldes“ zu folgen. Zu dieser Thematik gibt es zwar eine Reihe von Büchern, die die Finanzierung der NSDAP (auch) durch Geldgeber aus dem Ausland dokumentieren, aber eine Auseinandersetzung mit der Einflussnahme ausländischer „Investoren und Philantropen“ und deren „NGO’s“ in der heutigen Zeit wird nicht nur unterbunden, nein, es werden sogar Steuergelder darauf verwendet, den poltischen Kampf (auch auf der Straße) gegen „Regimekritiker“ zu fördern.
Ein weiterer Aspekt wäre ein kritischer Diskurs über die Rolle der Medien. Es gibt zwar den Begriff der „Medienkompetenz“ aber eine Vermittlung in den Schulen findet bis heute nicht in erforderlichem Umfang statt, sodass die Anfälligkeit für Propaganda oder einseitige bzw. lückenhafte Berichterstattung zuverlässig erhalten bleibt. Insofern fehlt es dann auch schlicht an „mündigen Bürgern“, die benötigt werden, um eine Herrschaft des Rechts zu verwirklichen, die die Gesellschaft übereinstimmend als gerecht ansieht.
Ziemlich schräge Nummer Herr Hellerberger.
Ich wünsche mir wieder eine Zeit in der ich meinen Nachbarn schätze, auch wenn wir nicht einer Meinung sind. Der Mensch besteht hat ja mehr Facetten als nur seine geschichtliche Betrachtungsweise und politische Meinung. „Schräg“ ist leider nur eine Bewertung, kein Argument. Hier bei Tichy sind doch immer auch kleine Diskussionen möglich.
Mehr als eine Bewertung sollte es ja auch nicht sein. Aber nichts gegen meine Bewertungen, bin fest davon überzeugt, daß mindestens einer in der TE-Redaktion, von diesen total begeistert ist.?
Lieber Herr Goergen, seit langem rätsele ich, was Sie mit der von Ihnen immer wieder beschworenen Ablösung des Parteienstaates meinen. Das es so nicht weitergehen kann und soll, ist völlig richtig, aber was könnte die Alternative sein? Sie hüllen sich da regelmäßig in Schweigen, woraus normalerweise folgt, daß etwas nicht ausgesprochen werden soll. Sie stellen fest, daß die Nazi-Zeit in der alten BRD nicht aufgearbeitet worden ist. Daß dies, in der DDR doch allemal nicht erfolgte, findet keine Erwähnung, lediglich die DDR Sichtweise. Es fehlt zudem der Blick auf die deutsche Vergangenheitsbewältigung, insgesamt. Das man Geschichte überhaupt „bewältigen“ kann, glaube ich nicht. Man kann aber wie im Falle Deutschlands, soviel Geschichtsbewältigung betreiben, daß man sein eigenes Vorhaben selbst verunmöglicht, ja ins Gegenteil verkehrt, wie wir heute in Ansätzen mit umgekehrten Vorzeichen bereits erfahren. Die Erkenntnis daraus, scheint nach Ihren Worten, der Traum der politischen Bundesrepublikaner zu sein, daß bis heute unbewältigte NS-Erbe in einem vereinigten Europa aufzulösen. Der Artikel wirkt, als ob Bewältigung/Absolution nur über ein in der EU aufgehendes Deutschland zu haben sei. Wenn dann zum Abschluß auch noch von regionalen und kleinstregionalen Strukturen die Rede ist, klingt das sehr nach der Idee eines „Europas der Regionen“ unter Auflösung der Nationalstaaten. Da hoffe ich doch sehr, daß es nicht diese Idee ist, die da unausgesprochen bleibt.
In jedem Artikel fehlt das nicht auch noch geschriebene eines dicken Buches. Europa der Regionen ist eine verbrauchte Formel. Einen Traum beschreiben, heißt nicht ihn mitzuträumen. Und der Aufforderung, auf Klischee-Fragen Klischee-Antworten zu geben, komme ich nicht nach. Es wird sich schon die Zeit finden, radikal dezentrale Ordnungsvorschläge zu formulieren.
Sehr geehrter Herr Goergen, auf ein „dickes Buch“ von Ihnen würde ich mich freuen, freue mich schon, dass es seit langer Zeit mal wieder einen etwas längeren und komplexeren Text von ihnen auf Tichy’s gab. Nicht dass ich Ihre Kurzkommentare nicht auch gerne lese, aber mehr wäre manchmal auch mehr.
Vermutlich meint Herr Georgen mit radikal nicht gewalttätig, brachial, sondern im Sinne des Wortes „an die Wurzel gehen“.
Ich halte weder in Hinblick auf das Recht noch auf Regierungen oder die von ihnen Regierten Verdinglichung, Fokussierung/Einseitigkeit oder Absolutierung für wünschenswert.
Im Sinne des großen Zusammenhanges von „Naturrecht und Würde“, bin ich sehr für die immer wieder Restituierung des Souveräns in einer verfassten und lebendigen Demokratie, also einer, die auch auf ihr jeweiliges Über-kommen/gehen achten muss.
Nur deshalb wandte ich mich gegen Ihre Formulierung „Herrschaft des Rechts“, Herr Georgen.
Ich mag das Schwert nicht überbetonen und ehre die Waagschale.
Mein Vater besprach gerne kleine Geschichten mit mir, als ich noch ein Kind war.
So auch die von einem kleinen Jungen, der vor einem New Yorker? Gericht wegen Mundraubes stand.
Der Richter verurteilte den Kleinen, um dem Recht und dem Gesetz Genüge und Respekt zu erweisen zu einer Geldstrafe und das anwesende Publikum dazu, diese Geldstrafe zu begleichen, da ein kleiner Junge in New York nicht genügend zu essen hatte.
Die USA könnten sich solcher Dimensionen und gesellschaftlicher Verantwortung neben ihrer Vision vom Tellerwäscher zum Millionär/Leistungsgedanke einmal stärker erinnern.
Swlbst in Hinblick auf die angehäuften Schulden ihrer kommenden Bildungsschichten.
Man muss nicht alles im Vorfeld regeln, aber wenn es so aussieht, dass sich Probleme ergeben, kann man gesamtgesellschaftlich verantwortlich reagieren und also nicht nur durch Nichtbedienen der Schulden, sondern z.B. flexible Streckung – denn es handelt sich um die zukünftigen Eliten – gemäß zukommenden Vermögens. Und und und.
Spricht man eigentlich Georgen im Sinne von ö oder oe, im Sinne von Georg?
Der heilige Georg tötet den Drachen?
Dagegen setze ich „Das letzte Einhorn“, der Lady Almathea gefallen keine abgeschlagenen Drachenhäupter.
Panta rhei
Welch Wahnsinn – wenn man erkennt, dass dieser Staat genau das finanziert durch die Steuern, die er den hier produktiv tätigen abpresst.
Wohlgemerkt: ohne den Hauch einer Gegenleistung zu fordern.
Willy Wimmer: Deutschland im Umbruch
https://www.youtube.com/watch?v=38-RTaWQD3g
Vom Diskurs zum Konkurs – eine Republik wird abgewickelt.
So beschreibt Willy Wimmer die desolate Lage in unserer Republik.
Es kamen bei diesem Vortrag viele Themen zu Wort: die fortschreitende Abschaffung des Sozialstaates, das Versagen der Staatsmedien, die eigentlich eine Kontrollinstanz als vierte Macht im Staat zur Aufgabe hätten, die desaströse Flüchtlingspolitik und Politiker, die den Anschein erwecken, als würden sie sich zur Wahl stellen, um hinterher achselzuckend nach Schuldigen ihrer versagenden Politik zu suchen.
Wir haben den Vortrag für Euch in Bautzen aufgezeichnet.
Willy Wimmer war von 1985 bis 1992 Verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU und gehörte 33 Jahre dem Bundestag an. Zwischen 1985 und 1992 war er erst verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU und dann Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung.
Eines der wichtigsten Bücher des Jahrzehnts von einem Insider der deutschen und internationalen Politik, der aus erster Hand berichtet. Aber suchen Sie mal im Mainstream nach einer Rezension. Das sagt alles über unsere heutigen Medien, die weitgehend als Verkünder von Verlautbarungen der Regierung erscheinen.
Vor wenigen Tagen die Phoenix Runde zu Chemnitz. Nachvollziehbar dort die Aussagen des ungarischen und des israelischen Journalisten. Der Moderator wirkt dagegen wie der Pressesprecher von Merkel:
https://www.phoenix.de/sendungen/gespraeche/phoenix-runde/ausschreitungen-in-chemnitz—wie-schaut-die-welt-auf-deutschland-a-418662.html
Herr Herles greift zu kurz. Die Obrigkeitsgläubigkeit ist im Westen Deutschlands nie überwunden worden. Hegels Staatsvergötzung ist hier weitaus lebendiger als Kants res publica. Auf Hegel geht zurück, dass das derzeitige imperium paternale entstehen konnte, welches Kant als „größten denkbaren Despotismus“ bezeichnete. Ich fürchte, dass der so profunde Begriff der „Freiheit“ des Bürgers in Deutschland nicht diskutiert wird, weil Freiheit mit Staatsgläubigkeit nicht zu vereinbaren ist. Kant, Wilhelm v. Humboldt (Ideen, die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen), J.S. Mill ( On Liberty) uvm. haben sich im Denken der Deutschen nicht gegen Hegel behaupten können.
Ist es denn wirklich nur Hegel? Warum fiel Hegels Lehre gerade in Deutschland auf so fruchtbaren Boden? Er war doch auch nur eine einzelne Person. Er bekam zwar die Chance in Berlin zu lehren und hat sich nicht in Stuttgart eingeigelt wie Kant in Königsberg. Aber trotzdem: weshalb konnte sich Deutschland nicht wie die anderen westlichen Staaten im Sinne der Aufklärung entwickeln?
Liegt die Ursache tiefer?
Den Kommentar von „Sinn21Manifest“ eins weiter unten finde ich auch interessant. Ist es nicht auch die Neigung zur Schuldzuweisung? Die Furcht vor Verantwortung, vor Ungewissheit und Unvollständigkeit, die auch Hegel plagte?
Ich denke auch daran, dass z.B. der Hexenwahn bereits im 15. Jh. von Deutschland über den Hexenhammer seinen Ausgang nahm, im deutschprachigen Raum seine übelsten Exzesse hatte und dort auch am längsten (bis Ende des 18. Jh) und intensivsten wütete. Weit heftiger als in anderen Teilen Europas. Ein System, das vor allem von der Angst vor Ungewissem, irrationalen Schuldzuweisungen und vor allem Denunziation lebte.
Alles richtig was Sie schreiben. Ich denke aber auch, dasss noch andere Sujets der deutschen Philosophie, wie, die Moral (Kant) und der Idealismus (Hegel, und auf Hegels Weltgeist folgender Marx), für Deutschland ebenfalls sehr prägend waren und bis heute das Land plagen. Die deutsche Philosophie hatte im Gegensatz zu französischen, nicht den Menschen, so wie er IST im Fokus, sondern wie er sein sollte. Der idealistisch-moralischer Impetus nahm da seinen Anfang.
Es stimmt, Herr Georgen. Die Menschen in Deutschland haben das NS-System in seiner Ursache und Wirkung nie aufgearbeitet.
Zu viele Menschen in D hatten und haben zu ihrem eigenen Unglück immer noch die Schwächen, welche sie für Hitler resonanzfähig machten:
1. Minderwertigkeitsgedanken offenbar in der Verherrlichung des Wohlstands, der ein wohliges Stehenbleiben in der Erwartung meint.
2. Den Hang zur Schuldzuweisung, der sich damals vor allem gegen die Juden und heute vor allem gegen das eigene Volk wendet.
Bei allen Unterschieden, bleibt die Entscheidung für Schuldzuweisung, wo Selbstverantwortung gefragt ist. DAS ist der Sündenfall.
3. Die Erziehung der meisten Deutschen konnte nach ’45 nur deshalb gelingen, weil ihr Autoritätsglaube und ihre Obrigkeishörigkeit sie selbsttäuschend zur Selbstverleugnung führt(e).
Als Reingeschmeckte, die seit 1985 hier lebt, kann ich hier noch sagen, dass die reine Betrachtung des Wesens der Entscheidungen vorher und nachher mich zur Selbstverantwortung geführt haben. Die Wirkung der oben genannten Schwächen hat in 73 Jahren den Weg für Merkel 4.0 geebnet. Jeder von uns kann diese Schwächen überwinden, sobald er bereit ist, das zu tun.
Schuldzuweisungen und Missbrauch des Todes von Daniel aus Chemnitz für eigene Interesse der Linken und Rechten schadet allen.
Wir hätten also nach 1945 gegen die Alliierten kämpfen sollen? Echt jetzt? Womit?
Das hätte uns entnazifiziert?
Sie halten Ihren Großeltern nicht Auschwitz vor, sondern dass sie sich feige ergeben haben? Dass sie sich mit Zigaretten und Schokolade kaufen ließen?
Die Alliierten haben Berlin völkerrechtswidrig besetzt?
Verstehe ich das alles richtig?
Das ist jetzt keine gute Werbung für die AfD.
Ja, Sie haben das richtig verstanden. Ob das die AfD so sieht, weiß ich nicht, ich sehe es so.
Hängen Sie den alten Sagen und Erzählungen nach. Aber rechnen Sie nicht damit, daß das alle tun.
@ Thomas Hellerberger. Genau das ist das Problem, mit dem die AfD zu kämpfen hat und weshalb sie in Zeiten, in denen ein BuPräs zu einem Konzert mit Linksextremen einlädt, die Presse eine regierungskritische Demo zu Hetzjagden erklärt und die Politik sie Zusammenrottungen nennt, eine SPD Vorsitzende unverbindliche Vereinbarungen in Sachen Klima kurzerhand zu Völkerrecht erklärt, die AfD es nicht schafft, über 20 Prozent zu kommen.
Nämlich, dass Äußerungen wie Ihre in Verbindung mit der AfD gebracht werden. Ein Bärendienst.
Nein, im Parteiprogramm der AfD steht das nicht. Die AfD sieht das nicht so.
Wieso Bärendienst. Er hat seine Meinung geäussert und diese ist absolut nachvollziehbar. Ich denke sie missverstehen den Begriff „Kämpfen“. Wobei anzumerken ist, dass das grosse Ausbluten nach dem Krieg begann.
Lieber Herr Hellerberger,
habe Ihren Beitrag noch einmal gelesen, weil er auf mich sehr befremdlich wirkte. Ich schätze Ihre Kommentare sehr und war über Ihre Sicht, insbesondere auf Westdeutschland, ausgesprochen überrascht. Beim ersten Lesen fand ich Ihren Beitrag eigentlich nur absurd. Jetzt finde ich ihn nur noch sehr traurig, wie von jemandem dem es nie gelungen ist, in Deutschland anzukommen, weder im Osten, in dem Sie wohl zu DDR-Zeiten nicht gelebt haben, noch im Westen mit dem Sie sich offenbar nie wirklich identifizieren konnten. Sie scheinen in einem eigenen Geschichtsbild der Deutschen gefangen, mit dem Sie überaus unzufrieden sind. Das kann man sein, aber ich glaube, Sie machen da einen Fehler, den Sie aus meiner Sicht, wohl unbeabsichtigt, mit so manchem Deutschlandzerstörer teilen. Es ist die Unfähigkeit, oder wenn Sie so wollen, der Unwille mit manchen Dingen seinen Frieden zu machen. Wenn Sie dies nicht einmal mit der Bonner Republik vermögen, dann frage ich mich, welcher Zeitabschnitt Deutschlands der Ihre ist. Meiner ist von ganzem Herzen die Bonner Republik, der ich sehr nachtrauere und deren Lebensgefühl. Es gibt für viele Menschen auch ein Leben jenseits der Politik. Die Frage ist, ob man in einem Land leben möchte, in dem man sich diesen Luxus, und es ist ein Luxus, leisten kann oder nicht. In unserem jetzigen Deutschland können wir es keinesfalls. Die Bonner Republik aber, war so ein Land, das beste Deutschland, daß ich persönlich kennengelernt habe. Ich werde es nicht zurückbekommen, so wie man vieles nicht zurückbekommt, weil sich die Zeiten ändern. Vor diesem Hintergrund machen mich gerade die Worte aus Ihrer Feder sehr traurig.
Mit besten Grüßen
von einem katholischen Rheinländer mit oberschlesischen Wurzeln.
Ach, Herr Goergen, als Sie zum ersten Mal und dann wiederholt hier schrieben, die Lawine rollt, kam Hoffnung auf.
Sie erwähnten jedoch nicht, dass es sich um eine Schlammlawine handelt, die zudem noch von der falschen Seite des Berges rollt.
Lawinen verkehren nicht nach Fahrplan.
Das Bild der Lawine bedeutet für mich, dass Geschichte nicht linear verläuft, sondern dass es nach Aufbau von Spannungen zwischen Realität und Propaganda der herrschenden Klasse eines Tages zu einer abrupten Entladung der aufgestauten Kräfte kommt und wir uns in der Realität wiederfinden – diese muss nicht vollkommen sein, aber sie ist erst einmal wieder stabil – nach der Lawine beginnen die Aufräumarbeiten… Darauf ist zu hoffen.
Alles gut geschildert nur mit dem letzten Satz habe ich so meine Probleme, denn die Aussage, bis es die Herrschaft des Rechts gibt ist noch ein weiter Weg würde ich gerne umformulieren und zwar dahingehend, daß ohne schnelle Veränderung der jetzige Weg in eine noch schlimmere Situation führt, denn nach den Achtundsechzigern sind nun neue Ethnien dabei uns auf vielfältige Weise zu okkupieren und wenn wir nicht höllisch aufpassen, wird das in Bezug zur heutigen Situation der Supergau werden und wir verschwinden als indigenes Volk von der Bildfläche und darin steckt zur Zeit die größte Gefahr, die eben gerade mit Hilfe aller Linken für die Zukunft inniziiert wird.
Das geltende Recht wird im Sinne des global agierenden „weltoffenen“ Establishments politisch vergewaltigt. Selbst von höchsten Instanzen!
Tja, Herr Goergen, die „Herrschaft des Rechts“ ist mit dem jetzigen Personal im Bundestag nicht zu erreichen.
Hilfreich kann eine Änderung im Wahlrecht sein. Man sollte nur noch Direktmandate zulassen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Direktmandat
Mit der Erstimme werden nur Direktkandidaten gewählt!
In meiner Stadt sind rund 133.000 Wahlberechtigt:
https://www.hagen.de/web/de/fachbereiche/fb_stadtkanzlei/fb_32_09/fb_32_0902/wahlen.html
Es ist für eine Partei nur noch ein Direktmandat zu vergeben.
Stadt A): DerKandidat erhält 10.000 Stimmen von 100.000, welche abgestimmt haben.
Stadt B): Der Kandidat erhält 12.000 Stimmen von 120.000, welche abgestimmt haben.
Beide Kandidaten haben absolut den prozentualen gleichen Stimmenanteil der Wähler für sich bekommen. Es ist zwischen beiden Kandidaten Unentschieden, daher entscheidet das Los über den Einzug in den Bundestag. Im Normalfall wird es immer eine Stimme unterschied geben.
Die Wahllisten der Parteien fallen ersatzlos weg, weil nicht mehr erforderlich, wenn alle Kandidaten Direktkandidaten sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wahlliste
Die Zweistimme entscheidet über wieviel Sitze eine Partei im Bundestag verfügen kann.
Da kann dann auch gleich die Fünf-Prozent-Hürde entfallen. Eine Partei hat zwei Direktmandate erworden, aber laut Zweitstimmen nur Anspruch auf einen Platz im Bundestag. Der Kandidat mit dem prozentualen höherem Stimmenanteil seiner Wähler zieht in den Bundestag. Die Partei hat laut Zweitstimmen einen Anspruch von 1,5 Sitzplätzen, Plus 1 Stimme. Die Partei zieht mit zwei Mandatsträgern in den Bundestag. Die Partei hat laut Zweitstimmen einen Anspruch von 2,5 Sitzplätzen, Minus 1 Stimme. Es bleibt bei zwei Mandaten für diese Partei.
Eine Aufblähung des Bundestages durch „Überhangsmandate“ ist damit faktisch ausgeschlossen! Der Bundestag ist wieder im „Besitz“ von ausschließlich gewählten Mandatsträgern. Und wenn der Mandatsträger mit seinem „Besitz“ gegen die Interessen des Volkes agiert, kann der Wähler mit Erst- und Zweitstimme agieren!
Das meine Überlegungen den Listenplatzbesitzern nicht gefallen wird, brauch ich nicht zu kommentieren. Wählen Sie halt nur Parteien, die dies genau So (Verbindlich) umsetzen werden! Demokratie gestärkt, weil das Volk mal wirklich was zu entscheiden hat, durch die Wahl von nur Direktkandidaten!
Gegenargumente, Anmerkungen? Kann ja sein das ich was übersehen habe?
Hätte auch gern die Meinung von unserem Hineingeschmeckten, Herrn Goergen, der die Parteien vom innern besser kennt als ich.
Mfg Reinhard Peda
Richter uns Ankläger direkt durch das Volk auf Zeit wählen – dezentral.
Ihres Erachtens wurde dieNS-Zeit aufgearbeitet!?
Ja, wenn man die Übernahme der Leute aus der Nazizeit in die gleichen Stellen in der Bundesrepublik (Justiz u.a.) als Aufarbeitung der Nazizeit verstehen will, dann sehen Sie das richtig.
Besuch von ehemaligen KZ-Anlagen hat wohl eher einen touristischen Aspekt, als Aufarbeitung der NS-Zeit.
Oder umgekehrt: Ein Volk, welches keine Kinder mag, wird aufhören zu existieren. Aus vielfältigen Gründen scheint das bei den Deutschen der Fall zu sein.
Vor allem sollen die Deutschen auf immer und ewig für das Dritte Reich bezahlen. Erstmal Geld und nun mit unserer Existenz als Volk.
Als ob die Kinder und Enkel für die Taten ihrer Großväter Schuld hätten und als ob andere Völker noch nie eine Schandtat begangen hätten.
@ Kfz-Meister und Alfonso
Sie sind aber schon in der Lage, zusammenhängende Texte lesen und verstehen zu können? Oder klappt das nur bei 3-Zeilern?
Ich würde Ihrer These dass im Osten mdas Volk von der Schuld des Nationalsozialismus freigesprochen würde widersprechen. Im Gegenteil, diese Schuld wurde ebenfalls ständig aufgerufen, nie wieder Faschismus, alles andere als die „kluge Politik der Partei“ ist Faschismus. Warum hiess die Mauer denn antifaschistisch-antiimperialistischer Schutzwall? Diese Rechtfertigung der eigenen Repressalien mit den Verbrechen der Nazis war systemimmanent in der DDR.
Das ist kein Widerspruch.
Ein Deutschland das sich neu gefunden hat…das wird dann nur noch aus Rechten bestehen. Weil nur die Rechten Deutschland als ihre Heimat sehen…die Linken und Grünen sehen Deutschland nur als Objekt, dass zu bekämpfen ist. Die Konservativen und Rechten wollen erhalten und aufbauen…die Linken und Grünen wollen plündern und zerstören. So jetzt frage ich euch alle….für was ist der Mensch auf dieser Welt…für den Erhalt und den Fortschritt seiner selbst oder der Plünderung und Zerstörung seiner selbst….
Der Erhaltungstrieb ist das Wesen des Leben…und dieser Trieb fehlt den Linken und Grünen komplett…die würden sich selbst auslöschen, weil sie nicht in der Lage sind, wie die Konservaten und Rechten zu erhalten und bewahren.
Das ist die Frucht der Verteufelung Deutschlands durch eine Elite, welche sich perfekt den Besatzern anbiederte. Die wenig intelligenten Leute von LINKS nehmen das halt als bare Münze, nicht als Unterwerfungs-Show nach einem verlorenen Krieg.
„Eine wirkliche Aufarbeitung der NS-Zeit hat in der alten Bundesrepublik nicht stattgefunden,“ Steile These, der Ihr Kollege Rainer Zitelmann sicher widersprechen dürfte, siehe den Sammelband „Schatten der Vergangenheit“. Sonst, d´accord.
Toller Artikel! Mit Vergnügen gelesen. Danke Herr Georgen. Ich bin absolut Ihrer Meinung, eine authentische und wahrhafte westdeutsche Verarbeitung der Nazivergangenheit, die selbstverständlich mit den früheren geschichtlichen Herrschaftsstrukturen und Werten im Allgemeinen (die Kindererziehung z.B) zusammenhingen und die kaum ein Thema waren, fand entgegen, der hierzulande weit herrschenden Illusion, nicht statt. So weiß man bis heute nicht, warum eigentlich der verbrecherische Nazi-Staat möglich war. Die „Verarbeitung“ erschöpfte sich demzufolge in den Lippenbekenntnissen, die nach dem verlorenen Krieg plötzlich zu „Mainstream“ wurden. Dieses Manko oder eher der Selbstbetrug von damals wirkt bis heute hinein. Diese und andere Mainstream Lippenbekenntnisse bekommen wir bis heute bei verschiedenen Jahrestagen zu hören, die man nicht mehr ertragen kann, weil man diese doch als von der Politik temporär benutzte leere Phrasen, entlarvt. Ihre Analyse der Bonner Republik über die Wiedervereinigung bis Heute ist, meine Meinung nach, exzellent. Und dann noch: Was für eine verheißungsvolle politische Vision, die Sie im ersten bzw. vorletzten Satz als das erstrebenswerte politische Ziel formulieren: „ Bis es die Herrschaft des Rechtes gibt, das UNABHÄNGIG VOM STAAT die Freiheit der Bürger GARANTIERT, ist noch ein weiter Weg“. Wie wahr! Wir haben eindeutig zu viel Staat (und zuviel von seinen ideologieverhafteten Handlanger), der die Bürger mit Hilfe der ihm treu ergebenden Journaille mehr und mehr ENTMÜNDIGT. Der Weg ist wohl noch ein weiter. Wir müssen uns aber unserer Ziele bewußter werden, was für einen Staat wir wollen und diese Ziele deutlich zu artikulieren lernen. Sie werden sicher mit ihren Artikeln einen Anteil daran haben.
Radikale Subsidiarität – ich denke das ist es, was Herrn Goergen vorschwebt.
Exakt.
Radikale Subsidarität – das ist in etwa der Anarchismus wie ihn Petr Kropotkin entwickelt und vorgeschlagen hat. Dass radikalisierte Liberale, wenn sie konsequent sind, als Antietatisten zuerst bei Proudhon und dann bei Kropotkin landen, ist im Übrigen nichts neues.
Nein.
„In der Bonner Republik wurde das Volk nach der quasi Freisprechung durch die Westmächte in den DM-Wohlstand entlassen.“
Das stimmt so nicht. Dem Volk wurde die Schuld förmlich eingeimpft, und das am Liebsten bis in die 10. Generation. Es wurde definitiv nicht freigesprochen!
Ansonsten würde ich sagen, es gibt denkende Deutsche und denkfaule Deutsche. Das übrigens sowohl im Westen wie im Osten. Denkfaule Menschen finden es gut, wenn es feststehende Regeln gibt, nach denen sie ihren Alltag, ihr Leben etc. ausrichten können. Dabei ist es relativ unwichtig wer diese Regeln aufstellt, es sollte nur immer die gleiche Instanz sein. Für die bürgerlichen Bürger ist diese Instanz der Staat, für die 68er/Grünen ist es ihre besondere Klima-Religion, für sehr religiöse Bürger ist es ihre Religion. Hauptsache man kann Regeln befolgen und muss nicht denken.
Unser Problem ist, dass in den vergangenen 40 Jahren ist erster Linie die Denkfaulen Nachwuchs bekommen haben und die Denkfaulheit ihren Kinder von Anfang an anerzogen wurde. Frei nach dem Motto, Du (das Kind) darfst tun was Du willst, solange Du nicht fragst (denkst). Je nach Religion kamen dann natürlich noch spezifische Regeln hinzu. Hinzu kommt, dass man Kinder nur noch in gleichaltrigen Gruppen getrennt hält. So fehlt jegliche Möglichkeit die Älteren zu fragen und Jüngere zu beobachten. Und Beobachtung und Fragen stellen sind nun einmal Teil des Denkens.
Wo hab‘ ich das neulich nur gelesen?: die westlichen Zivilisationen sind ein bisher einzigartiger Sonderfall der Geschichte. Überall auf der Welt gilt die Verantwortungskette „Individuum – Familienclan – Clangruppen“, weshalb Nepotismus und Korruption auch keine Verbrechen sondern ethische Notwendigkeit sind. Der Staat ist natürlicher Feind, ausser der eigene Clan regiert gerade. Nur bei uns wurde ab der Neuzeit der Clan durch Individuum-Kernfamilie-Staat ersetzt. Die Bindung an staatliche Normen kann nie so stark sein wie der Druck, den ein Clan ausübt. Aus diesem Grund wird der Westen untergehen, auch wenn er technisch überlegen ist – ganz einfach weil die Kette Individuum-Kernfamilie-Staat nicht hält. Ja, so ähnlich war das. Der bisher einzigartige Sonderfall wird wohl bald aus der Weltgeschichte aussortiert werden.
Sie legen den Finger auf einen neuralgischen Punkt.
„Ich gegen meinen Bruder;
ich und mein Bruder gegen unseren Vater;
meine Familie gegen meine Cousins und die Sippe;
die Sippe gegen den Stamm;
der Stamm gegen die Umma – und wir alle gegen die Ungläubigen.“
(Aus: Haddsch von Leon Uris)
Das liest sich nicht so, als könnte der Westen dem etwas entgegen setzen.
Zudem liest es sich nicht so, als liese sich mit solch Hintergrund irgend etwas
konstruktiv aufbauen.
Worauf bezieht sich das in meinem Beitrag?
Herr Goergen, es bezieht sich auf Augustiner und darauf, wie verschieden von uns die Kulturen sind, die, wie uns beschert ist, nun irgendwie miteinander oder nebeneinander einen Weg in die Zukunft finden müssen.
Vielleicht passt es noch besser zu Herrn Hellersbergers Verweis auf den Achse-Beitrag – zumal im Unterschied hier zu einem gemeinsamen Vorgehen zumeist nicht mehr auf die Familie zurück gegriffen werden kann.
Auf jeden Fall wird es eine sich vergrößernde, wenn auch in ihrer Auswirkung noch zu wenig einbezogene Konstante sein, die in alle die Zukunft betreffenden Gedankengänge mit einzuberechnen ist.
Beitrag vorgestern auf der „Achse des Guten“: https://www.achgut.com/artikel/wo_familie_auzfhoert_und_tribalismus_beginnt
Sehr gut – nur ein Aspekt gibt Hoffnung: Der Lebensstandard, den unsere Ausnahmeziviliation ermöglicht, ist möglicherweise dermaßen korrumpierend, dass auch die Anhänger vormoderner Ideologien (Sie wissen, welche gemeint ist) sich letztlich davon verführen lassen. Wenn das jedoch nicht klappt, dann befinden wir uns historisch in der Spätantike und es wird vielleicht wieder fast 1.000 Jahre bis zu einer Renaissance brauchen…
Ob nun in Ost oder West. mit welchem politischen Hintergrund auch immer, haben wir es mit einem Putsch der 68iger-Eliten zu tun. Staatliche Institutionen, Medien und Recht dienen in inzwischen in erster Linie der Privilegierung der Eliten, ihrer Herrschaftsabsicherung und ihren obskuren Zielsetzungen (z.B. Global Compact for Migration)
Frau Guérot, die fleischgewordene „EU-Republik“, sieht uns in der Phase, die Antonio Gramsci als Interregnum bezeichnete: das Alte vergeht, das Neue aber ist noch nicht herausgebildet.
Um das „Neue“ geht es. Auch und gerade im Osten. Denn die „Ossis“ wissen ganz genau, was Leute wie Antonia Gramsci unter Interregnum verstanden wissen wollten. Instinktiv wenden sie sich gegen eine gesellschaftsverändernde Migrationspolitik, die ein Mittel darstellt, das „Neue“ herbeizuzwingen.
Als das größte Risiko wurde nach 1945 nicht zuletzt auch von den Verfassern des GG „ das ( deutsche ) Volk ausgemacht, ungeachtet aller scheinbar gegenteiligen Floskeln im GG, die sich erwartungsgemäss als völlig zahnlos erweisen. Eine tatsächlich gewollte ( alleinige ) Macht des Souveräns hätte regelungstechnisch und institutionell konkret ( hier seien nur Volksentscheid, Mandatsbefristungen, keine Listenwahl, Richterwahl als kleiner Teil von Vielen genannt )unterlegt werden müssen. Irgendwelche Leerformeln ohne derartige Bestimmungen sind – zumal bei den herrschenden ( mentalen )Bedingungen – alles andere als demokratiefördernd. Tatsächlich sind die Mentalitäten und Neigungen der meisten Deutschen – unabhängig von Ost oder West – nicht gerade ideal für eine „ echte“ verantwortliche, politische Teilhabe. Insoweit war und ist der Boden für eine Fassadendemokratie mit unterschiedlicher Ausprägung bereitet. Eine „ Demokratie“, der es sowohl am Demos wie auch an den Absicherungen fehlt, bei der im Gegenteil der Demos zugunsten anderer Macht – „ Interessierter „ aus Parteien, Wirtschaft und Interessengruppen institutionell entmachtet wird, die EU setzt dieses „ Werk“ quasi intensiver und offener fort, kann auf Dauer nicht funktionieren, weder nach Innen ( gegen eine Autokratin ), noch nach Außen gegen offenkundige Umgestaltungsaktivitäten. Leicht überspitzt gab und gibt es für Deutsche in Ost und West nur Konsum, Klamauk und Kopulation, im Westen mit etwas „ Entlastung“ oder Sündenbefreiung verbunden, bei der die eigentliche Religion leider „ ausfällt“. Politik i.e.S. wurde „ ausgelagert „, mit der Verantwortung natürlich, aktuell auf „ Mutti“, wobei hier die Reflexe des Ostens im Unterschied zum völlig sedierten Westen noch funktionieren. Man wird aber beiden Teilen bis auf weiteres nicht vermitteln, dass jeder „ Staat“ ( auch in einer „ Demokratie „) gewisse Molochwachs – Tendenzen in sich trägt ( bekanntlich sind auch hier „ nur“ Menschen tätig )und am Ende nur noch die Machtfrage ( über den Demos, nicht durch !) zu klären ist. Das gilt vor allem dann, wenn man den Demos nie in die politische Verantwortung mit den entsprechenden Lerneffekten entlassen hat und entlassen wollte. Das wäre bei Deutschen in Ost und West mit ihrer „ geschenkten „ oder „ übergestülpten“ oder überwiegend konsumbegründeten „ Demokratie „ nach 1945 oder 1989 notwendig gewesen. Der Lernprozess zum homo politicus und Demokraten könnte! irgendwann aus dann allerdings geänderten gesellschaftlichen Umständen von Neuem beginnen ( müssen). Leichter wird es nicht werden, aber dann hoffentlich wirksamer und nachhaltiger.
Herr Niersberger – Ihre Kommentare sind stets so bereichernd – und ich wünsche mir der besseren Lesbarkeit Absätze!
Guter Text, alles richtig, nur der Optimismus am Schluss klingt für mich ein wenig wie das Pfeifen im Walde!
Was wir gerade erleben ist die Aufsplitterung/Auflösung des deutschen Volkes durch die Zuwanderung von absolut Fremden, ethnisch wie religiös. Wie man schon an der türkischen Zuwanderung vor 60 Jahren sieht, besteht kaum Hoffnung, dass diese Leute mitmachen werden bei der Demokratie …
Am Schluss könnte die Devise der Herrschenden (allen voran Frau Merkel) „divide et impera“ heißen! Schließlich geben Merkel, Kauder, Maas et. al. in ihren Handlungen und Aussagen deutlich zu verstehen, dass sie nicht viel von Demokratie halten.
Zwei Fundstücke zum mangelnden Demokratie „Drang“ der Deutschen:
In Acemoglu „Why Nations Fail“, wird die Pest als Auslöser für mehr Bürgerrechte in Grossbritannien ausgemacht: dort schlug sie besonders stark zu, weshalb die Adligen, den rar gewordenen Untergebenen, mehr Rechte einräumen mussten, weil diese nicht gegeneinander auszuspielen waren.
In Todd „Ou sommes nous“ (dt Ausgabe „Traurige Moderne“) werden der angelsächsischen Demokratie originär Strukturen der Kleinfamilie zugeordnet, während Todd in Deutschland Nachwehen einer Stammfamilie sieht, in der dem Erstgeborenen, die Nachgeborenen untergeordnet werden.
Das Gegenteil von Rechtsstaat (rule of law) wäre vielleicht Machtstaat (rule of people over people). Der Rechtsstaat ist aber in sehr weiten Teilen zum monströs verfetteten Leviathan verkommen, weshalb er in vielen Teilen sehr schlecht funktioniert. Dies ist in mehreren EU-Ländern noch schlimmer. Im Prinzip erscheint der Rechtsstaat gut etabliert, wir sollten ihn nicht schlechter machen als er ist. Welches Recht gilt, und ob es rechtssystematisch zusammenpasst ist eine andere Frage. Eine Frage nach Qualität. Nochmals eine andere Fraqge ist wie das Recht im Parteienstaat zustande kommt, und wie es den sich ändernden Notwendigkeiten angepasst wird. Dies ist die Frage nach dem Gesetzgebungsverfahren. Ein innerer Verfall der parlamentarischen Demokratie ist unübersehbar. Wenn ein Ministerpräsident die Herrschaft des Unrechts beklagt, dann aber den Bund nicht in Karlsruhe verklagt, und wenn ein anderer Ministerpräsident betont, dass für die Nicht-Abschiebung des mutmasslichen Täters von Chemnitz der Bund/Bamf zuständig sei, den Bund aber nicht in Karlsruhe verklagt, weil er wieder einmal seinen verfassungsmässigen Verpflichtungen gegenüben den Bundesländern, und seiner Bürger, einfach nicht nachkommt, dann sehen wir uns einer staatlichen Selbstaufgabe gegenüber.
Die Freiheit der Bürger kann wohl nicht ohne den Staat gesichert werden, weil das Recht an den Staat gebunden ist. Wir müssen uns um den Staat kümmern.
Zur Zeit scheint das „Recht“ ja nur aus den mimosenhaften Entscheidungen einer unfehlbaren Kanzlerin zu bestehen.
Heute wirkt das Recht nur von oben nach unten. Also Merkel hat das Recht die Grenzen zu öffnen, Schulden anderer Staaten zu bezahlen, oder die Energiewende auszurufen. Wer unten beanstandet, dass das Recht zu gelten habe, also ein Migrant aus sicherem Drittland kein Asyl beantragen kann, der ist dann schon Nazi, oder wenigstens Rassist, was er auch ist, wenn er nichts fordert, sondern nur bei einer AfD Veranstaltung gesichtet wird. Es ist nicht nur verantwortungslos, wie man mit dem Recht umgeht, sondern eine Verwahrlosung des Charakters, der verächtlich auf das eigene Volk hinabschauen lässt. Aber wie Habeck schon sagt, „es gibt kein Volk, und deshalb gibt es auch keinen Verrat am Volk.“ Das ist keine Meinung, sondern eine zutiefst verkommene Überzeugung von Leuten, mit denen man keinen Staat machen kann. Denn wenn es kein Volk gibt, dann gibt es auch keinen Staat. Und wo kein Staat, da kein Finanzamt, keine Steuern zum Eintreiben, kein Volksvermögen, was man sinnlos verschleudern kann. Diese Leute sind für jede Demokratie der Tod. Besser man wählt ein paar diplomierte Betriebswirte ins Amt, die Kostenpläne aufstellen, danach die Steuersätze festlegen, und alles in Schuß halten. Jedes Jahr 100 Milliarden investiert, und das Land ist in Ordnung. Alles andere bleibt beim Bürger, der mit dem Geld viel besser umgehen kann, und kein Sozialamt mehr braucht. Wäre Trump Bundeskanzler, würde er sicherlich auch twittern, dass die EU-Verträge ein schäbiger Deal sind, und Deutschland in den letzen 50 Jahren, eine Billion Euro gekostet hat. So einen wünscht man sich mal als Kanzler, da wäre echt was los. Und was man Trump weiterhin positiv anlasten kann ist, dass er keinen neuen Krieg begonnen hat.
Komischerweise redet auch niemand über die brutalen Verbrechen von „Links“, welche schon mindestens 10 Jahre vor Hitlers Machtergreifung in Russland Millionen ermordet hatten.
Es geht also gar nicht um Menschlichkeit, sondern nur um tödliche Gewalt für „gute Ziele“.
Hitler ist den Bolschewisten in die Schule gegangen !
Drum war aus ein eine national SOZIALISTISCHE deutsche ARBEITERPARTEI
Herr Goergen, Sie gehen davon aus, dass die Veränderung des gegenwärtigen Systems nicht aus den bestehenden Parteien kommen wird.
Das ist der eigentliche Preis, den wir für die Unterstützung des Merkel-Systems zu zahlen haben werden: die von Ihnen genanten „neuen Strukturen“ werden von den Menschen mit gleicher Charakterbeschaffenheit gebildet werden wie jetzt, denn andere haben wir nicht.
Frau Merkel hat sich der etablierten Parteien bemächtigt, und sie entdemokratisiert. Warum sollte das nicht erneut möglich sein, und zwar in genau gegenteiliger Richtung? Das Merkel-System übt massiven Druck aus, und das erzeugt bekanntlich Gegendruck. Aus diesem noch unterschwellig wachsenden Gegendruck könnte sich jederzeit eine charismatische Führungsfigur herausbilden, die dann mit Unterstützung einer alternativen Partei große Teile der „schweigenden Mehrheit“ maßgeblich beeinflussen könnte. (Ich vermute, dass das herrschende System das auch weiß und genau davor Angst hat).
Ich fürchte, durch diese Veränderung kommen wir auch nicht zu wirklich demokratischen Verhältnissen, aber zu einem Stop der gegenwärtigen.
Wie gesagt, das ist der Preis, den der Kleine Mann für seine Blödheit zahlen muss.
Frau Merkel kam im Parteienstaat nach oben …
Und es gibt bislang keine Kraft im Parteienstaat, die Merkel etwas entgegensetzen könnte – in der freien Wirtschaft hätte sich bei einem so hochgradig am Bedarf vorbeigehenden Angebot längst ein Konkurrent etabliert, der mit einer bedarfsgerechten Politik im übertragenen Sinn Kasse macht. Was also ist es, was Merkel scheinbar so vollkommen immun macht?
Das Wegschauen immer noch vieler. Erinnert mich an meine Großtante: aber es ist doch im Radio gekommen …
„……. bis der Verschiebebahnhof beider Großprobleme, die Wachstumsblase aus gedrucktem Geld ohne ausreichenden Gegenwert, mit einem lauten platzt.“
Womöglich kommt der laute Knall, der leider für die Bevölkerung nicht nur als ein lautes Geräusch zu spüren sein wird, schon schneller, als wir heute glauben.
Mit diesem „lauten Knall“ wird es in Deutscgland einen politischen Neuanfang geben, der – wie ich glaube – leider keineswegs mit einer Stärkung bzw. Rückgewinnung demokratischer Strukturen verbunden sein wird. Vielleicht ist das Chaos, was dann in unserem Lande herrscht, auch gar nicht mit einem demokratischen System zu bereinigen.
Wenn man ganz kurz annimmt, daß das Merkelsche Wirken ein Ablenkungsfeuerwerk war, macht das alles Sinn. Ablenkung von gewissen Grenzverschiebungen am Rande der EU.
Die Annahme, Merkel sei von den Besatzern der DDR rekrutiert worden, ist im übrigen auch sehr rational. Nun 1 und 1 zusammenzählen und alles macht plötzlich Sinn.
nebenbei: Was macht denn die Law9ine so gerade?
Sie rollt.
Zuerst hat mir die rollende Lawine Hoffnung gegeben. Ich schätze Sie sehr, Herr Goergen, lese Ihre Beiträge auf TE immer zuerst, aber so langsam macht mir die Lawine Angst. Was bleibt nach dem Aufprall übrig? Vielleicht wäre es besser, sich noch rechtzeitig aus der Gefahrenzone zu entfernen. Oder überstehen wir die Wucht?
Sehr tiefsinnige Gedanken, die ich im Wesentlichen teile. Demokratie, Rechtsstaat und Meinungsfreiheit sind Errungenschaften der Aufklärung. An den Deutschen ist diese Entwicklung jedoch zu einem Großteil vorbei gegangen. Deutschland war daher nie wirklich ein Teil des Westens. Man hat das Wesen der Demokratie und das Erbe der Aufklärung hier nie wirklich verstanden. Ideologie, Sendungsbewusstsein, Belehrungsdrang usw. bei gleichzeitigem Minderwertigkeitskomplex sind integraler Bestandteil der deutschen Mentalität. Daher blieb auch die Aufarbeitung der NS-Zeit oberflächlich. Man meinte, Klasse durch Masse ersetzen zu können. Die Deutschen sind staatsgläubig, das ist mir schon lange klar. Sie meinen, der Staat habe die Voraussetzungen für die Demokratie zu schaffen und verstehen nicht, dass Demokratie nur vom Volk ausgehen kann. Sie meinen, alles was nicht erlaubt ist, wäre verboten. Sie meinen, der Staat gebe den Bürgern Rechte, dabei ist es genau umgekehrt. Der Mensch ist frei. Es gibt keine angeborene Unfreiheit. Eine Staatsgewalt kann nur soviel Macht besitzen, wie es ihr der Bürger bereit ist zu gewähren. Demokratie lebt vom Mitmachen ebenso wie die Diktatur.
Ich teile auch Ihre Ansicht, dass wir neue Denkmöglichkeiten benötigen um aus der Spirale des deutschen Sonderweges zu kommen. D ist zu groß und liegt zu zentral in Eur. für eine nicht aufgeklärte Bevölkerung. Eine Abschaffung des Bundes und die Kompetenzverlagerung auf die Länder könnte eine Möglichkeit sein, den Deutschen zu ermöglichen, „ihre Kreise zu ordnen“ (Dushan Wegner).
Ach wirklich ? Ich lese die Geschichtsbücher so, dass die „aufgeklärten“ Franzosen Mordbrenner waren, welche durch regelmäßige Einfälle nach Deutschland den Frieden zerstörten.
Dann sollten sie nochmal nachlesen. Da sind sie der franzosenfeindlichen Propaganda des reaktionären 19. Jh. aufgesessen (Erbfeind). Die Franzosen fielen nach 1789 deshalb ins HRR ein, weil die reaktionären Kräfte Preußen und Österreich den Spuk der Franz. Revolution gewaltsam beenden wollten. Das liberale Polen mit ähnlicher Verfassung wie die Franz. Revolutionsverfassung hatten sie sich auch bereits einverleibt. Die Bürgerrechte brachte dann Napoleon über den Code civil nach Deutschland. Nach dem Sieg über Napoleon stellten die Österreicher und Preußen den Absolutismus wieder her.
Unter den Bourbonen hingegen, war es tatsächlich so, wie sie schreiben, aber das war vor der Revolution. Hier bitte nichts durcheinander bringen.
Die revolutionären Franzosen liebten die gewonnene bürgerliche Freiheit so sehr, dass sie nicht schnell genug ihr Leben für ein Imperium und einen neuen Kaiser lassen konnten.
Gut gebrüllt, Löwe 😉
Napoleon brachte die Bürgerrechte nach Deutschland – ich lach‘ mich scheckig – das galt leider nicht für die deutschen Söldner, mit denen er gen Russland zog und die er dort nach der Niederlage ebenso kläglich verrecken ließ wie einst das französische Heer in Ägypten. Napoleon war schlicht ein kleinwüchsiger Mann, der viel zu kompensieren hatte. Er hat übrigens Wiedergänger heutzutage…
Mag sein. Er brachte trotzdem die Bürgerrechte nach Deutschland.
Ach Herr Goergen, Sie sprechen mir aus der Seele.
Der Staat ist runtergekommen, verlottert und verludert. Er ist inzwischen so weit, daß er nur noch an der Macht bleiben kann durch die Beugung von Recht, Erpressung, Raub, Drohung, Vernichtung und Gewalt. Dieser Staat hat mir durch dieses Verhalten den Krieg erklärt. Möchte ich ihn noch weiter finanzieren oder mich von ihm aushalten lassen? Ja, man muss sich von ihm unabhängig machen und sein Leben selbst in die Hand nehmen. Jeder auf seine Art: der eine hört auf zu arbeiten, andere arbeiten nur noch schwarz, wandern aus, unterrichten ihre Kinder selbst um sie vor Indoktrination des Staats zu schützen, hören auf sich vom Staat aushalten zu lassen.
Wenn die Anzahl groß genug ist treffen wir die, die dafür diese Katastrophe verantwortlich sind, am empfindlichsten indem wir Ihnen das Geld und die Kontrolle über unser Leben streichen und erhalten dafür den wichtigsten Wert: FREIHEIT
Falls die Globalisten ihren Willen durchsetzen, wird die gesamte NATO mohammedanisiert und ein bisschen Freiheit davon wird es noch in Moskau, Peking und Neu-Dehli geben.
Wer das nicht glaubt, dem empfehle ich einen Blick nach London oder in die Vorstädte von Paris.
Wann war der letzte Rücktritt? Gutenberg? Es tritt schon lange keiner mehr zurück. Bestenfalls ein paar Monate im Abklingbecken und dann gibts ein „Comeback“.
Man muss dem System die Energie entziehen.
Eine Herrschaft des Rechts kann es ohne Staat nicht geben.
Gerade der offene, tolerante, faire Bürger braucht einen gesellschaftlichen Rahmen, der durch den Staat garantiert wird. Nur wer ums Recht nicht selber kämpfen muss und damit die Gewalt (gegen Widerstand!) an sich nimmt, kann bürgerlich-freiheitlich Leben.
Eine unabhängige Justiz (Volkswahl) hat vor allem auch den Staat zu kontrollieren und zu begrenzen.
Und wer kontrolliert dann die unabhängige Justiz?
Wozu wählt man eigentlich den Staat (Volkswahl)?
Die Wähler.
Die Wähler so wie beim Staat?
Ja, aber in getrennten Verfahren.
Sie müssen nicht das Verfahren erklären, sondern woran Sie ablesen können bzw. was Sie hoffnungsfroh macht, dass es etwas bringt, obwohl Sie beim Staat und demselben Verfahren( Volkswahl) nicht mit dem Ergebnis zufrieden sind.
Justiz nach Geschmack gewählt. Ich habe da so meine Vorstellungen.
Es geht hier nicht um parteiliche Vorlieben, Herr Wolkenspalter, sondern um eine Idee, wie man die Gewaltenteilung institutionell besser garantieren könnte.
Merkels andauernder Verfassungsbruch ist ja nur deshalb möglich, weil diejenigen „Gewalten“, welche die Regierung eigentlich kontrollieren sollen, nämlich Parlament und Justiz, längst Teil des allumfassenden Parteienstaates geworden sind. Eine unabhängige Wahl der Richter (selbstverständlich ohne Parteienwahl) würde diesen wirkliche Unabhängigkeit garantieren. Gleichzeitig würde eine begrenzte Amtszeit und die Notwendigkeit, sich das nächste mal vor den Wählern zu rechtfertigen, eine selbstherrliche Ausnutzung des Amtes erschweren.
Das gleiche Ziel verfolgt übrigens die Idee des Mehrheitswahlrechts für das Parlament, nämlich die Kontrolle des Mandates von den Parteien wieder an die Wähler des konkreten Wahlkreis zurückzugeben.
Ich bezweifle heftig, dass eine vom Volk gewählte Justiz dies garantieren würde. Die Parlamentswahlen sollten schließlich auch schon etwas garantieren und zwar in puncto Recht dasselbe, sie tun es aber nicht.
Was soll das überhaupt für eine Teilung der Gewalt sein, wenn die Justiz unabhängig darübersteht und entscheidet? Ich sehe das als Machtkonzentration ohne Parlament.
Und wie steht es um den Stellenwert der Parlamentswahlen, die vom selben Volk entschieden werden? Dann hat das Volk im Fall der Fälle zwei Stimmen abgegeben, die sich beißen. Wie die eine Hand, die nicht weiß, was die andere tut.
Wenn das Gerechtigkeitsempfinden des Volks nicht dafür reicht, eine Herrschaft des Unrechts abzuwählen, gibt es keinen Grund zur Annahme, dass es bei Justizwahlen nach anderen Maßstäben wählt.
Die Regierung muss abgewählt werden. Anders geht es nicht.
Die Richter, ausgewählt aus den Reihen des Staates, sind bezahlte Beamte. Ihnen wird eine Dauerstellung zugesichert, vermutlich um ihre Unabhängkgkeit zu sichern!
Die Gewaltenteilung ist eine Fiktion, genauso wie die unanbängige Justiz im Staat. Die Herrschaft des Rechts kann nur etwas gewachsenes sein: Gewohnheitsrecht.
Die Gewaltenteilung bringt so oder so nicht, was man sich davon verspricht. Unabhängige Richter können genau wie die Politik gut oder schlecht funktionieren. Zu wählende Richter würden populistisch für sich werben.
Deshalb leuchtet mir auch nicht ein, warum eine Wahl der Justiz durch das Volk etwas anderes bringen sollte als eine Wahl des Staats. Der Geschmack bleibt derselbe. Zumal die Gesetze sowieso vom Staat gemacht werden.
Dann können Sie aufs Wählen ganz verzichten. Ein möglicher Standpunkt, nicht meiner.
Herr Goergen, Sie müssten es endlich mal plausibel übers Funktionieren deklinieren – idealerweise mit Erfolgsbelegen, naheliegender Logik, Menschenkenntnis u.ä. – nicht immer nur, was Sie sich wünschen, dass es funktioneren möge, oder wie Sie sich die Menschen wünschen.
Ich wünsche mir weder mündlich noch schriftlich, wie Menschen sein sollen. Die sind, wie sie sind, und das ist gut so.
Na dann muss ja auch alles gut sein, was diese Menschen gewählt haben ;–)
Niemand behauptet, dass es keinen Staat geben sollte. Der Staat müsste nur in seiner Gewalt eingeschränkt werden, wie es die Prinzipien der Gewaltenteilung auch vorsehen. Ob die z. B. zur Auswahl vorgeschlagenen Verfassungsrichter, die ja vom Bundestag und Bundesrat gewählt und so auf ihre Positionen gehievt werden, so objektiv und unabhängig das Recht zum Wohle des Volkes, sprechen? Ich bin mir da nicht so sicher.
M.E. beschreibt Herr Goergen mit diesen Worten nur die Ausweglosigkeit des aktuellen Staatssystems. Er sagt es oft, daß es von Grund auf neu definiert werden soll.
Sie werden es schon verstehen, auf welche Weise es (das Alte – weg, das Neu – aufbauen) gelingen kann…
Kandidat für den Artikel des Jahres. Diese (Partei)-Demokratie ist gescheitert. Die Demokratie vielleicht noch nicht.
Ein Erleben der Schweiz oder ihre sehr genaue Beobachtung zeigt bis ins Detail, wie es geht. Und zwar gut geht.
Möglicherweise kann man das sogar durch genaues Beobachten nicht ausreichend verstehen. Bei mir persönlich ist jedenfalls erst nach 8 Jahren Dort-Leben ein tiefes Verständnis entstanden.
Dass die von mir gewählte Partei Wichtiges aus der Schweiz übernehmen will, das nimmt mich erheblich für sie ein.
Und ganz am Rande: ich persönlich bin nicht Schweizer-phil (weil die mich kulturmässig genauso wenig mochten wie ich die, bin ich nach 8 Jahren wieder zurück in meine Heimat Rheinland gegangen), aber was die von ihnen geschaffenen Strukturen für das Schaffen und Erhalten von Regionalstrukturen angeht, dafür habe ich allerhöchsten Respekt.
Keine HERRSCHAFT des Rechts, lieber Herr Goergen.
Das nur vorweg.
Doch genau das.
Herrschaft des Rechts (Rule of law) ist konsequent/stringent umgesetzt identisch mit Minarchismus, sofern der Rahmen des Rechts der Idee der Justitia entspricht: Gleichheit Aller (!) vor dem Gesetz, keine Privilegierung gewisser Gruppen (Staat–> öffentliches Recht; vermeintlich schlechter Gestellte–> Sozialrecht). Dies dürfte mit dem sozialistischen Prinzip der ‚One-Man-Von-Vote‘-Demokratie genauso wenig kompatibel sein wie ein Gutmensch mit einem guten Mensch.Aber so verstanden, stimme ich Ihnen zu
Eine Herrschaft des Rechts: unbedingt. Aber nicht des derzeitigen pervertierten Pseudo-Rechts, das uns z.B. zwingt, islamistische Gefährder auf Steuerzahler-Kosten zu verhätscheln. Sonders eines Rechts z.B. im Sinne von Epikur: ein Recht, das den Interessen der Gesellschaft dient, für die es gemacht wurde, und das geändert werden MUSS, wenn es diesen Interessen offensichtlich nicht mehr dienen kann. Und die Gesellschaft sind immer noch wir Deutschen, insbesondere diejenigen, die mit ihren Steuern den Laden am Laufen halten.
Leider sind die meisten Deutschen halt noch so dumm, anzunehmen dass Merkel einen großartigen Plan für sie habe. Schliesslich laufe die Wirtschaft auch so gut, dass ein bisschen Mohammedanisierung nicht ins Gewicht fiele.
Und ausserdem sei man ja in 50 Jahren eh tot, wenn dann die Mohammedaner die Macht übernehmen. Kinder hat man ja oft keine…
Geschichtlich folgte auf ein Großreich immer ein Zerfall in Kleinstrukturen, insofern ist der uns bevorstehende Prozeß aus meiner Sicht als völlig normal zu betrachten. Wie diese Strukturen dann aussehen, wird von den dort dominierenden Ansiedlern entschieden. Da wird es sicher Unterschiede zwischen Gelsenkirchen und meinem ländlichen Bereich in BaWü geben. Den größten Vorteil sehe ich darin, daß Kalifat Gelsenkirchen nicht mehr zwangsfinanzieren zu müssen, muß aber mit dem Risiko von Raubzügen leben. Wie gesagt, Geschichte wiederholt sich.
Dazu müsste aber erstmal im ländlichen BaWü ein Selbstbehauptungswille vorhanden sein. Viele Schwaben singen doch die Leier von Zetsche und der IG Metall, weil sie zuallererst an den Geldbeutel denken. Also dienen sie sich den Kalifaten Gelsenkirchen und Riad an.
Die Bonner Republik war eine vergleichsweise gemütliche Angelegenheit. Ich habe aller Kanzler von Adenauer bis Kohl als politisch interessierter Mensch miterlebt und kann nostalgische Überlegungen und Rückblicke der Herren Herles und Goergen zumindest teilweise nachvollziehen. Ähnlich düften ältere liberale Herren in den zwanziger Jahren des letzen Jahrhunderts zurückgeblick haben auf die Zeiten Bismarcks und Kaiser Wilhelm I und im wichtigtuerischen Wilhelmismus von Wilhelm II im Nachblick schon die Vorboten der großen Umwälzungen von 1914/18 erblickt haben.
Das Europa von vor 1914 mit den Metropolen London, Paris, Wien, Berlin , St.Petersburg
war in ihren Augen eine Art verklärter Welt, übrigens nicht ganz zu Unrecht, wenn man Geschäfte machte, die den jeweils nationalen Rahmen überschritt.
Die Meinung war weitverbreitet, dass ein europäischer Krieg unmöglich sei, schon aufgrund der Verflechtungen von Volkwirtschaften und Im-und Exportinteressen,der jeweis Beteiligten, die auch seinerzeit schon beträchlich waren.
Die Geschichte ist anders verlaufen, wie sie meistens anders verläuft als sich diejenigen vorstellen, die glauben, dass Vernunft und vernünftiges Handeln auch und vor allem in der politischen Welt letzlich zu erhoffen und bewerkstelligen ist.
Liberale kleinräumige wohlmeinende Antietatisten verstehen von Außenpolitik und Geopolitik meistens wenig und sind immer überrascht, wenn Geschichte einen Schritt macht in Richtungen, die sie dann überraschen und irritieren.
Ich schlussfolgere aus Ihrem Satz: „Ich denke, er kann nur in neuen Strukturen gefunden werden, die auf den in der globalen Welt einzig stabilen beruhen, den lokal und kleinregional gewachsenen“, das die Regionen mehr Macht bekommen sollen. So sehe ich es im Idealfall auch. Der Bund wird aber die Macht selbstverständlich nicht freiwillig abgeben. Daraus schließe ich, daß es zu einem Zerfall führen soll. Das heißt, es wäre illusorisch zu glauben, daß die Staatsgrenzen von heute auch in 50 Jahren existieren werden. Diejenige Region, die die Macht wieder erlangt, wird sich als erstes um so stärker abschotten/abgrenzen.
Ansonsten, wie bereits wiederholt gesagt – ja, wir haben keinen Rechtsstaat. Was ist es dann? Ein Staat auf links.
Bei uns in Mitteleuropa: Die Grenzen von 1919 haben nicht gehalten, schon gar nicht die von 1937 – und die von 1990 auch nicht. Die Polen wissen da auch ein Lied von zu singen. Wer noch? Nationalismus ist out, Vernunft rein, soviel wie geht – als gute Mischung von Herz und Verstand. Schade, dass so manch einer sich durch die Invasion von 2015 zum Anti-Europäer entwickelt – dabei sind unsere europäischen Nachbarn die Einzigen, die uns vom Merkelwahn befreien können. Die Deutschen selbst „schaffen das“ – NICHT. Manchmal wiederholt sich Geschichte eben doch ein bisschen – aber niemals 1:1
Das Ziel von Links ist es ja eher, eine wurzellose Masse von Leuten aus allen Herren Ländern hier anzusiedeln. Eine Masse, die sich leicht beherrschen lässt. Da zählen die Deutschen dann nicht mehr, sondern die wurzellosen Passdeutschen, welche die Mehrheit stellen.
Die „wurzellosen“ Passdeutschen aus aller Herren Länder wurzeln aber zumeist doch in einer sie verbindenden religiösen Ideologie.
Ich verstehe nicht, wie man darauf kommt, dass diese Menschen sich dennoch leicht „beherrschen“ lassen würden.
Und wenn doch frage ich mich: wie und von wem?
Janz einfach. Die kann man gegeneinander aufstacheln. Ja größer eine Gesellschaft atomisiert ist, um so weniger Kraft kann sie den Machthabern entgegensetzen.
Verfassungsfragen sind Machtfragen.
Um das Zusammenleben täglich neu auszuhandeln, scheint ein Messer zur Zeit unverzichtbar zu sein.
Das positive Gegenteil vom NS-Staat hat allerdings im „Lindenhotel“, in Bautzen und in Hohenschönhausen, usw. nahtlos an den NS-Staat angeknüpft. Niemand von den SED-Bonzen ist jemals auf die Idee gekommen, das es sich dabei um „böse Bauten“ handeln könnte. Diese Idee ist den linksgrünen Propagandaspinnern unserer Tage vorbehalten.
Wer Hoppe „Demokratie, der Gott der keiner ist“, Hayek „Der Weg in die Knechtschaft“ oder aktuell herausgekommen Anthony de Jasay „Der Staat“ gelesen hat, der versteht, warum es immer mehr Staat gibt, das gleichzeitig einhergeht mit weniger Freiheit.
Der Staat hat ein eigenes Interesse, das ist Staatstätigkeit zwecks Machterhalt. In „Der Staat“, argumentiert Anthony De Jasay, dass die bloße Vorstellung eines Vertragsdurchsetzers, der eingesetzt wurde, weil Verträge nicht durchsetzbar sind, unlogisch ist. Vertragstheoretiker ignorieren die Tatsache, dass der „Staat“, einmal geschaffen, eigene Interessen haben wird und dass unter diesen Interessen das Überleben an erster Stelle steht. Im Falle des Staates argumentiert Anthony de Jasay, das Überleben Wachstum bedeutet. Wir können uns nicht darauf verlassen, dass ein Staat Verträge durchsetzt oder gar einhält, wenn sein Zweck darin besteht, sich zuerst zu schützen. Der Staat, gefangen im Null-Rendite Gleichgewicht des Konsenskaufs, wendet sich dem Staatskapitalismus zu. Im eigenen dynamischen Entwicklungsprozess geht die Tendenz zu einer verstärkten Kontrolle der wirtschaftlichen Aktivitäten der Menschen, die im Plantagenstaat gipfelt, in dem die Menschen buchstäblich zu Sklaven der allumfassenden Kollektivität werden.
Kindischer Libertarismus hilft uns nicht weiter. Was wir brauchen ist wieder Patriotismus statt einem außer Kontrolle geratenen Globalismus der Merkel-Soros-Spectre-Sorte.
Die Ereignisse seit 2015 folgen einem Plan, und dieser Plan kann am besten (zuerst!) im obrigkeitshörigen Deutschland umgesetzt werden: Zerstörung des Nationalstaates durch Masseneinwanderung Kulturfremder und Umsetzung der Gender-Ideologie. Dass Menschen aus Mitteldeutschland darauf extremst sensibel reagieren, ist kein Wunder, da ihnen die Erfahrung mit der Diktatur noch un den Knochen stecken. Aber die Zerstörung ist bereits eingepreist, weil man danach eben eine neue Ordnung etablieren will: den EU-Staat.
Es geht wohl eher darum, eine wurzellose Masse von „Menschen“ von einer winzigen Elite des Großgeldes beherrschen zu lassen. Auch die EU ist Leuten wir Soros und Spectre noch „provinziell“.
Dahinter steckt aber wieder einmal „l’état qui est moi.“
In Form Illegale Grenzöffnung, auch als „freundliches Gesicht machen bezeichnet“ oder zutreffender- Schleppergeschäft in millionenfacher Höhe, vorbei an den Vertretern des Souverä, dem Bundestag.
Und natürlich die Folgen ignorierend „s’ils n’ont pas de pain, qu’ils mangent de la Brioche“ in einer regelrechten Art monarchicher Arroganz „ist mir egal nun sind sie halt da.“
Der wahre Profiteur von der illegalen Grenzöffnung ist die Mafia. Das werden sie aber in der SZ, FAZ, TAZ, usw. niemals lesen und die Staatsfunker werden ebenfalls einen weiten Bogen um diese Tatsache machen.
Vielleicht sollte man auch noch zwischen einem Rechtsstaat und dem was wir heute haben differenzieren. Staat ist nicht gleich Staat. Aber ein Zuviel an grün, rot, utopischen Willkürstaat ist eindeutig zuviel.
„Obrigkeitsgläubigkeit, Kadavergehorsam“. Diese quasi Orientierungslosigkeit und Beeinflussbarkeit der Bevölkerung auch im Nachkriegsdeutschland: Siegeszug der Alt 68, dann die grüne Religion und jetzt richten sich viele in der unfreien zweiten DDR ein, während sie eingeimpfte inhaltslose Parolen von sich geben. Z.B. „Kampf gegen Rechts“ während sich der Rechtsstaat immer mehr in Luft auflöst.
Solange man den Staat der Bürger derart billig und einfach übernehmen kann, wie es bei uns in den letzen Jahrzehnten passiert ist, weiß ich nicht woher die Basis für diesen doch recht idealistischen (ähnlich Ghandis aufgeklärter Anarchie) kommen soll. Über unsere unterirdische Bildung sicher nicht.
Es gibt keinen Rechtsstaat, das ein deutscher Begriff, um den Staat zu verherrlichen.
Zitat: „Rechtsstaat“ ist eine dem deutscchen Sprachraum eigene Wortverbindung und Begriffsprägung, die in anderen Sprachen so keine Entsprechung findet. s. d. Anm. 4: Die „Rule-of-Law“ im angelsächsischen Recht ist keine inhaltlich parallele Begriffsbildung, und die französische Rechtssprache kein überhaupt keine vergleichbare Wort- und Begriffsbildung.“ (Quelle: Wolfgang Bockenföde, Recht, Staat, Freiheit S. 144)
Danke, gute Analyse. Die Demokratie ließ sich viel zu einfach von undemokratischen marxistisch-sozialistischen Kräften kapern. Und mit ihm wurde der Rechtsstaat gekapert, der die einzige Möglichkeit gewesen wäre, die Demokratie zu schützen. So ist die Demokratie hilflos und mit eigenen Mitteln nicht mehr zu retten. Also werden die Zustände so weitergehen oder es wird eine gewaltsame Veränderung eintreten – wozu Chemnitz womöglich ein Anfang ist. Wenn der Staat weiterhin Kritiker kriminalisiert („Kampf gegen rechts“), wird es auf Gewalt hinauslaufen.
………alo ihr, dort in old germany, seid heuer nur noch ein zusammenhangloser ordinärer
haufen! eine änderung zum guten hin ist nicht mehr zu erwarten!