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Sparer enteignet – Bundesbank-Chef abgemeiert

23.08.2018

| Lesedauer: 5 Minuten
Die Deutschen sind mit einem vollen Portemonnaie in einer dunklen Gasse von Brüssel spazieren gegangen. Das hätten sie nicht tun sollen. Das Geld ist daher weg. Aber das Leben geht weiter.

Als ich an dieser Stelle vor einem Jahr die Folgen der Geldpolitik für den deutschen Sparer unter der Überschrift „Whatever we take oder die Beraubung Germaniens“ angeprangert habe, gab es nicht wenige, die es gar nicht angemessen fanden, in diesen Kategorien über die Umverteilungswirkung einer verfehlten Geldpolitik zu diskutieren.

Und jetzt stelle ich fest: Wenn zwei dasselbe sagen, ist es noch lange nicht das Gleiche. Da nun die Inflation nach langen Mühen – jedenfalls im Index der Konsumentenpreise, wenn auch nicht in der Kerninflation – vorübergehend auf knapp unter 2% angestiegen ist, dürfen sich die deutschen Sparer für 2018 erstmal auf einen schrumpfenden realen Vermögensstock einstellen, da sie ja keine Zinsen mehr erhalten, die Kaufkraft ihrer Nominalvermögen aber um die 2% schrumpft. Sparen wird damit nicht mehr nur nicht belohnt, sondern aktiv bestraft. Dass das schlecht für den Sparer und eigentlich eine Enteignung ist, hat nun – nachdem der Präsident der Bundesbank das Offensichtliche bestätigt hat – sogar die Mainstreampresse bemerkt.

Deutschland vor der Wahl

Was ihnen allen aber noch nicht aufgefallen zu sein scheint, ist die Tatsache, dass Deutschland nunmehr vor der Wahl steht, diese Enteignung seiner Bürger entweder als Dauerzustand bis in alle Ewigkeit hinnehmen zu müssen oder durch einen Ausstieg aus dem Euro einen Verlust in der Höhe des Barwertes dieser jährlichen Tributzahlungen an die Strände des Mittelmeeres, hinzunehmen. Die Vermögensfalle für die Deutschen ist fertig gebaut und es gibt auch keine Möglichkeit mehr, aus ihr auszusteigen. Bleiben oder nicht: Beides kostet die Deutschen die Hälfte ihres Vermögens. Entweder in Form einer jährlichen Ratenzahlung oder in Form einer einmaligen Abschreibung. Beides summiert sich auf ca. 3.000 Milliarden Euro. Das entspricht zum aktuellen Preis einer Menge von 90.000 Tonnen Gold.

Wenn das hartnäckig kolportierte Gerücht der Wahrheit entspräche, dass der damalige französische Präsident Mitterand nach Abschluss der Verhandlungen zum Euro gegenüber einem Vertrauten den Kommentar abgegeben habe „super, das ist Versailles ohne Krieg“, dann hätte er sich gründlich zu seinen Ungunsten verrechnet. Zum Vergleich: Als die Siegermächte dem Deutschen Reich 1919 in Versailles die Reparationsrechnung für den verlorenen 1. Weltkrieg präsentierten, belief sich diese auf 20 Mrd. Goldmark, was damals einer Goldmenge von 7.000 Tonnen entsprach, die wiederum in heutigen Euro einer Geldzahlung von 231 Milliarden Euro gleichkommt.

Würden wir unterstellen, dass die Deutschen in einem nicht manipulierten Zinsumfeld nur 2% Zinsen auf ihr Geldvermögen erwirtschaften, dann entspräche das einem Betrag von 120 Milliarden Euro pro Jahr. Wir können es uns also jetzt aussuchen: Einmal Versailles alle zwei Jahre oder 13-mal Versailles in einem großen Schluck.

Die Hoffnung, dass es jemals unter der EZB zu einer Zinswende kommen könnte, dürfte sich als trügerisch erweisen. Die Kanzlerin, die der Auffassung ist, dass für das Europa der Bürokraten keine Rechnung zu hoch sei, um sie dem deutschen Steuerzahler zu präsentieren, sondiert gerade den Präsidententausch: Die Nachfolge von Schonklod „Ischias“ Juncker geht an eine Person aus ihrer Entourage, dafür darf ihr ungeliebter Quertreiber Dr. W. weiterhin in den Fluren der EZB-Außenstelle Frankfurt-Ginnheim seine unbequemen Wahrheiten in den Keller rufen. Man darf also davon ausgehen, dass auch der künftige EZB-Präsident weiß, was er zu tun hat, um die Umverteilungsmaschine am Laufen zu halten.

Spreadsheet auspacken und rechnen

In diesem Fall sollte jeder deutsche Bürger anfangen, sich das Maß seiner zu erwartenden Altersarmut auszurechnen. Denn es geht ihm nicht nur der Zins von 2% verloren. Bei dieser Zahl sagen sich die Meisten noch: „naja, ist zwar blöd, aber 2% klingt nicht so viel“. Das liegt vor allem daran, dass es in unserem Bildungssystem nach den 4 Grundrechenarten meistens schon aufhört. Exponentialfunktionen sind nicht die Sache des einfältigen Michel. Das wird ihn teuer zu stehen kommen.

Eine sehr einfache Modellrechnung macht das deutlich. Unterstellen wir dem deutschen Durchschnittsarbeitnehmer ein Einkommen von netto 30.000 Euro im Jahr und eine Sparquote von 10%. Beides sind halbwegs realistische Annahmen. Wenn wir von einer Steigerung der Einkommen von 1% im Jahr ausgehen und einer Verzinsung (wie sie früher bei Lebensversicherungen üblich war) von 5% auf das Ersparte, dann verfügt unser Michel beim Eintritt in die Rente im Alter von 65 über ein Geldvermögen von 420.000 Euro. Gar nicht so schlecht.

Reduzieren wir das aber auf einen Zins von Null, dann hat er nur ein Geldvermögen von 151.000 Euro, jeder Cent vom Munde abgespart, keinen Penny Kapitalerträge. Den Unterschied von 270.000 Euro, also fast zwei Drittel seiner privat angesparten Rente hat ihm die EZB weggenommen. Sie hat es dabei nicht in den Wohlstand der Bürger in den Ländern des europäischen Südens investiert, sondern sie hat es schlicht verbrannt, bestenfalls in korrupte Schemata zugunsten von Oligarchen gestopft.

Da wir aber leider davon ausgehen müssen, dass die weitergehende Sklerotisierung der Europäischen Wirtschaft durch Zombieunternehmen den Produktivitätsfortschritt, der heute schon bei null ist, absehbar bei null oder sogar unter null festschreibt, kann der Bürger auch nicht damit rechnen, dass ihm ein Einkommenswachstum von 1% zugutekommt. In dem Fall bleibt von seinem hart ersparten Geld nur 123.000 Euro übrig.

Der Crash als Alternative. Per Aspera ad Astra

Wenn man sich das ansieht, wird ein reinigender Crash fast schon zu einer für den Bürger attraktiven Alternative. Da er aufgrund der Aushöhlung des Bankensystems ohnehin unvermeidlich ist, lohnt es sich, das Modell Crash für den Deutschen Michel durchzukalkulieren und zwar unter der Annahme, dass das Land dann auf den Pfad der Tugenden der Freiheit und Marktwirtschaft zurückkehrt.

Für dieses Modell machen wir klar Schiff. Wir werfen nicht nur den Euro über Bord, sondern seine sykophantischen Eliten einer korrumpierten Parteiendemokratie gleich mit. Dann richten wir das Land konsequent an den Erfolgsrezepten aus, mit denen Ludwig Erhard ab 1948 das Wirtschaftswunder auf den Weg brachte. Was heißt das konkret?

Eine Republik der Freiheit

Wir deregulieren und entbürokratisieren das Land und entlasten so die Wirtschaft von einem sinnlosen Kostenblock, der gut 10% ihrer Erträge ausmacht. Wir überführen die Rentenversicherung in ein Kapitalstock-gedecktes System und richten dafür als Erstausstattung einen Staatsfonds nach dem Vorbild Singapurs sein, dem wir das gesamte Staatsvermögen von ca. 2.500 Mrd. Euro überschreiben. Anschließend wandeln wir dieses Vermögen in Aktiengesellschaften um, die wir je nach der Notwendigkeit öffentlicher Kontrolle ganz oder teilweise privatisieren und investieren die Einnahmen in global diversifizierte Aktienportfolios. Die werden wir nach dem Crash günstig bekommen. Der Generationenvertrag wird neu aufgesetzt: Nur wer die nächste Generation auch aufzieht, kann an einem Generationenvertrag auch teilnehmen. Alles andere ist Betrug. Die Kosten der Kindererziehung müssen daher in vollem Umfang in die Rentenberechnung eingehen. Dann ist der Motor der demographischen Katastrophe bald abgeschaltet, der darin besteht, den Menschen vorzugaukeln, ein Staat könne ohne Kinder und Familie überleben.

Subventionen für unsinnige Projekte wie Energiewende, Gießkannen für Projekte der Geschwätzwissenschaften, heimliche Antifa-Finanzierung und Gendermurks sparen wir ein und stecken das Geld in eine Steuersenkung für Bürger und Wirtschaft. Gleichzeitig vereinfachen wir das Steuersystem, was weitere Steuersenkungen ermöglicht. Gerecht ist nicht Umverteilung, gerecht ist was Wohlstand schafft.
Wenn wir den Deutschen dann beim Sparen auf das Alter auch noch eine Aktienkultur geben, indem wir die Lebensversicherungen von unsinnigen Einschränkungen ihrer Investitionsmöglichkeiten befreien, dann wage ich die Prognose für folgendes Bild: Die Einkommen werden mit der Produktivität steigen. Angesichts der digitalen Revolution können das 4 bis 5% pro Jahr sein. Die Zinsen werden sich an das Wachstum der Produktivität anpassen und ebenfalls 4 bis 5% betragen. Der Bürger sollte die Möglichkeit haben, die Zinsen steuerfrei zu vereinnahmen, damit der Anreiz für Sparen und Vorsorge und privat- wie volkswirtschaftliche Vermögensbildung maximiert wird.

Parteien go home! Altersarmut ade!

Was kommt dann heraus? 824.000 Euro, zuzüglich einer kapitalgedeckten staatlichen Rente, deren Funktionsvoraussetzungen auch wieder stimmen und die daher nicht in jeder Legislaturperiode von unfähigen Verteilungspolitikern „reformiert“ werden muss.

Nach 35 Jahren wird die freie und unbehinderte Marktwirtschaft das Geldvermögen der Deutschen dann auf den Wert von 32.000 Milliarden Euro katapultiert haben, mehr als das Fünffache des heutigen Wertes. Und das trotz einer Abschreibung von 3.000 Milliarden Euro im Crash. Die öffentliche Rentenversicherung der Deutschen wird dann keine versteckte, nie bezahlbare Schuldengröße mehr sein, sondern ein Kapitalstock, der wahrscheinlich den größten Staatsfonds des Planeten befüllen wird. So groß ist die Macht der Märkte und der Exponentialfunktion.

Dafür müssen wir nur nach Berlin gehen und Herrn Fischer von den Grünen zitieren: „Avanti, Dilettanti!“ Wer kommt mit?


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59 Kommentare

  1. Wie wäre es mit: Alle arbeitenden Bürger, egal welche Position und Gehaltshöhe, zahlen neben der gesetzlichen Rente 10% Ihres Einkommens in eine Zusatzrente. Bei dem ersten Kind erhalten sie 50 % des eingezahlten Geldes zurück und bei dem zweiten Kind die weiteren 50 %. Das nicht abgerufene Geld und die Zinsen/Renditen gehen zu Gunsten derjenigen in den Rententopf, die mindestens zwei Kinder großgezogen haben.

  2. ob man sich unbedingt auf Herrn Fischer von den Grünen beziehen sollte weiß ich nicht. Besser nicht. Dieser Typ kassiert heute seinen Judaslohn dafür, dass er die grünen Überzeugungen verraten hat. Ansonsten kann ich den Ausführungen zustimmen mit einer kleinen Anmerkung. Den dann ausgelagerten Politikern sollten ihre Pensionsansprüche auf den Wert gekürzt werden die sie mit ihren Fähigkeiten und skills in der freien Wirtschaft erworben hätten. Sozialhilfe stünde ihnen auf jeden Fall zu.

  3. Es gibt gute Gründe, die bei diesem Thema für ein staatliches Rentensystem sprechen- nicht zuletzt Gründe der allgemeinen Akzeptanz.
    Ich möchte Ihnen daher mit einem Zitat aus einem hervorragenden Artikel von F. Harder vom 15.09.17 in der JF die beste mir bekannte Idee zum Thema Rente vorstellen:

    „Nun ist das Umlagesystem etabliert, es kann auch nicht abgebrochen werden, weil die laufenden Verpflichtungen gegenüber den vorausgegangenen Beitragszahlern, den heutigen Rentnern, bleiben. Die Umlage ist bestens geeignet, es genügt, den „Spieß“ umzudrehen. Wenn ohne Berücksichtigung der generativen Leistung der Familie in der Rentenberechnung die Umlage selbstmörderisch wirkt, so wirkt sie mit Berechnung derselben lebensrettend und ist nur natürlich. Die Natur regeneriert sich von selbst. Es ist wie in einer Gleichung, wo eine der Größen (das Kindergroßziehen) vorher mit einem falschen Vorzeichen eingebaut worden war.

    Wie soll das geschehen? Es gibt mehrere Vorschläge, die Rente nach der Kinderzahl zu bemessen, zum Beispiel kinderlos: 50 Prozent Rente, ein Kind: 70 Prozent, zwei Kinder: 90 Prozent, drei Kinder: 105 Prozent etc. Interessant ist der Vorschlag von Hans-Werner Sinn: Danach sollten „alle betroffenen Renten um einen Prozentsatz“ gekürzt und „hernach eine Sonderrente nach der Kinderzahl“ eingeführt werden.

    Kinder können jedoch selbst der Gesellschaft zur Last fallen. Daher wäre es logisch, eine kinderleistungsbezogene Elternrente einzuführen. Und weil der Anteil der Allgemeinheit an Kinderkosten (Kindergeld, Schulen, Familienförderung, Bildung etc.) nach Berechnungen des DIW 45 Prozent beträgt und mit den Ganztagsschulen und Kindertagesstätten leicht auf 50 Prozent steigen könnte, so wäre nur die Hälfte des Rententopfs an Rentner nach Beiträgen zu verteilen und die andere Hälfte des „Topfs“ ginge dann an beide Eltern.

    Die Elternrente wäre jährlich anteilsmäßig in Relation zu mittleren (um Schwankungen abzufedern) Jahresrentenbeiträgen der Kinder festzusetzen. Dabei müßten die Kinder ihre Rentenbeiträge auch aus Auslandsaufenthalten überweisen, um für die Eltern und die eigene Rente zu sorgen, was in einer zunehmend globalisierten Welt zu einer stärkeren Bindung an Familie und Heimat führen könnte. Im System gelten allein Leistungen – die höchste Form der Gerechtigkeit. Alles andere ist Sozialismus. Jedenfalls gilt: Nach der Installierung des Systems lassen die Politiker ihre Finger davon ab, um die parteienimmanente Klientelpolitik auszuschließen.

    Beteiligt ist jeder Bürger. Die durch Beiträge nicht gedeckten Härtefälle (Tod, Krankheit, Arbeitsunfähigkeit des Ernährers etc.) sind getrennt aus dem allgemeinen Steueraufkommen nach Entscheidungen der Politik zu regeln.“

    Ich denke, hier werden Aspekte der Demografie und der Leistungsgerechtigkeit auf eine hervorragende Weise berücksichtigt.

    Gruß

    Dr. Eckart Stein

  4. Klingt nach einer guten Idee. Ich bin sehr vorsichtig geworden mit guten Ideen. Die EU ist eine gute Idee. Der Euro ist eine gute Idee. Christentum, Kommunismus, Demokratie, freie Marktwirtschaft, eierlegende Wollmilchsau mit Solarantrieb, mein One-Night-Stand mit Ariana Grande, alles gute Ideen, die an der Praxis scheitern.
    Ihr Vorschlag scheint mir wie die Idee, den Einsturz des Theaters zu verhindern, indem all die Kinder im Publikum gemeinsam Kasperle anschreien. Nö. Der Schauspieler kriegt seine Kohle, der Theaterdirektor kriegt seine Kohle, der Kultusminister kriegt seine Kohle, und wenn das Dach die Kinderchen erschlägt, können sie die Schuld so lange aufeinander schieben, bis keiner mehr durchblickt und allerhöchstens der Schwächste in der Hierarchie den Kopf verliert. Und das ist eben Kasperle. Wenn die Kinder zu laut protestieren, wird allerhöchstens die Handpuppe ausgetauscht. Die ohne die Hand im Hintern höchstens gucken und grinsen kann.
    Es kommt mir so vor, als würden Sie alle all das, was Sie auf Tichy schreiben – ob Artikel oder Kommentare – nicht wirklich glauben. Wir beschimpfen die Chefs mal ganz doll, dann schämen sie sich, schwingen den Zauberstab und alles wird wieder gut. Nein. Es ist alles echt. Die Korruption, der Verfall, der krampfhafte Versuch der Mächtigen, das Theater mit Gewalt und Lügen aufrechtzuerhalten. Die brüchigen Mauern lassen sich nicht länger mit Wahlplakaten zusammenhalten. Oben kracht und knirscht es, Staub rieselt Ihnen auf den Kopf, um Sie herum werden Menschen von Ziegelsteinen erschlagen. Der Crash, der Ihnen bevorsteht, ändert mehr als nur die bunten Bildchen auf den kleinen Zettelchen, für die Sie an der Kasse Popcorn bekommen. Und Sie denken laut darüber nach, ob es nicht Zeit wäre, gemeinsam Kasperle anzuschreien.
    Ich habe mich lange von der Vernunft leiten lassen, bis ich die Paranoia entdeckt habe. Viel weniger anstrengend, und man hat öfter Recht.

    • Kommunismus ist eine gute Idee? Au weia.

  5. Solange das Kapital und das sie vertretenden Apologeten dieser Gesellschaft die Macht innehaben, wird sich am derzeitigen System nichts ändern. Selbst wenn der Euro crasht, was wohl in absehbarer Zeit der Fall sein dürfte, haben die o.g. ihre Mittel schon so im Ausland deponiert, dass sie – wie nach dem 2. WK – wieder gut gepolstert als Erste da stehen und mit ihrem Vermögen wirtschaften können. Die Mehrheit derjenigen, die jetzt noch für ihr Auskommen arbeiten und auf eine auskömmliche Rente hoffen, werden dagegen diejenigen, sein, die den Crash bezahlen dürfen und somit mit leeren Händen dastehen werden.
    Und ob die Rechnung mit einer kapitalgedeckten Rente aufgeht, bleibt zweifelhaft. Denn diese wäre auf Gedeih und Verderb den Finanz- und Kapitalmärkten ausgesetzt, was eine umlagefinanzierte Rente eben nicht ist.

  6. Die Deutschen sind die neuen Kelten, im Erbgut der Franzosen und Engländer noch nachzuweisen, aber im fremden Genpool aufgegangen.

    Genetisch und kulturell aber faktisch auf der Liste der ausgestorben Arten.

  7. Klingt nach Revolution durch die Hintertür, aber so einfach werden die Mächtigen ihren Platz nicht räumen.

    Es ist nicht mal sicher ob aufgebrachte Revolutionäre auf der Straße stets Steine auf Polizisten und Militär werfen dürfen ohne das etwas passiert.

    Der Staat kann den Finger am Abzug auch ganz schnell krumm machen, und was machen die unbewaffneten Massen dann gegen modernste Waffen?

  8. Klasse Beitrag! Und eine tolle Alternative: Einmal Versailles alle 2 Jahre oder 13 mal Versailles in einem Schluck … und man weiß ja, dass nicht 1871 gemeint ist …
    Doch Scherz beiseite – was mich echt erschüttert ist die Aussicht, dass Merkel dabei ist, Jens Weidmann fallen zu lassen – ähnlich wie schon den damaligen Bundesbankpräsidenten Axel Weber. Weidmann steht für Stabilität und geldpolitische Normalität. Er wäre der ideale Kandidat für die EZB-Nachfolge, ganz abgesehen davon, dass es höchste Zeit wird, dass endlich mal Deutschland als größter Anteilseigner dieses Amt besetzt.
    Wenn unsere Regierung das hintertreibt, wäre allein dies einen Marsch auf Berlin wert …l

  9. die Überbürokratisierung und sinnlose Überwachung wird man so schnell nicht ändern. Da sitzen zu viele Anspruchsteller in den Behörden und Politik. Die werden ihre Pfründe mit Zähnen und Klauen verteidigen. Der Wunsch das Steuerrecht zu verändern ist schon uralt. Nie ist etwas für den Bürger Positives dabei herausgekommen. Einen Herrn Fischer von den Grünen zu zitieren ist schon abenteuerlich. Den größten Dilettanten den die Politik in unserem Lande hervorgebracht hat. Richtig ist, dass die überwiegende Zahl der Menschen mit der Exponentialfunktion wenig bis gar nichts anfangen kann. Ist auch nicht nötig so lange man mit 0% Zins Kaufangeboten die Menschen überzeugen kann und die Leute auch noch glauben dass dies tatsächlich so ist. Wie ich schon mal schrieb, man sollte jeden, der sich berechtigt in unserem Kulturkreis aufhält als Barwert sehen, den es gilt vor zu finanzieren . Man könnte es auch Ur- und/oder Kontraktschuld nennen. Letzlich geht es um Geld welches zur Verfügung stehen muß. Unabhängig davon ob es der Einzelne leistet oder die Gesellschaft. Heute läuft es anders. Die politische Kaste sitzt oben, fett und bräsig nach dem Motto…“selber fressen macht fett“ und wo der Rest bleibt trifft sie ja nicht. Wir laufen Gefahr dass irgendwann kein Brot mehr da ist und uns empfohlen wird doch Kuchen zu essen. War alles schon mal da. Die Enteigung derjenigen die sparen und vorgesort haben ist nur der Anfang. Weil die Leute eben nicht rechnen können kann die Politik dies ungestraft tun und die dafür verantwortlichen Politiker werden immer wieder gewählt.

  10. Es muss erst noch schlimmer werden, bevor es besser werden kann! Dass sich dieses durch und durch korrumpierte Land ohne einen Komplettzusammenbruch des Finanzsystems, Wirtschaftssystems, Sozialsystems und Parteiensystems noch erneuern könnte, halte ich zwischenzeitlich für vollkommen unmöglich. Dafür reicht die durchschnittliche Intelligenz des deutschen Bürgers nicht (mehr) aus.

  11. Zwei Punkte möchte ich noch anmerken:
    – Die Migrationspolitik (die derzeit keine ist) muß komplett geändert werden.
    – Die „Bestrafung“ Kinderloser halte ich nicht für gerecht. Eine Differenzierung wäre hier angebracht (ungewollte Kinderlosigkeit, fehlender Partner etc.).

    • Anstatt zu bestrafen sollte man Anreize setzten für Deutsche (!) Kinder zu bekommen. Wenn wir als Nation und Volk überleben wollen dann kommen wir nicht drumrum zu diskriminieren: Volle Förderung für Deutsche (echte, keine Passdeutsche). Mittlere Förderung wenn ein Elternteil Deutsch ist. Keine Förderung wenn beide Eltern nicht deutsch sind.

    • Es geht nicht um Bestrafung, sondern um Leistungsgerechtigkeit. Auch ungewollte Kinderlosigkeit spart die Kosten der Kinderaufzucht und -Erziehung ein und ermöglicht es dem betroffenen in wesentlich größerem Umfang selbst vorzusorgen.
      Bezüglich der Migrationspolitik stimme ich ihnen zu, aber das war nicht das Thema des Artikels.

      • Ich folge Ihnen definitiv in der Kernaussage, dass es grundsätzlicher Systemumstelkungen und völlig anderer Ansätze bedarf . Beides sehe ich und folge. Wir beide werden die Erfolgsaussichten in einer deutschen Bevölkerung mit der im wesentlichen dazu passenden „Politischen Klasse“ realistisch beurteilen können. Der sattsam bekannte Strafreflex ist nur ein Teil des Problems, beschreibt es aber ganz gut. Es geht um das Denken und seine Kategorien. Dass es völlig gleichgültig ist, warum jemand kinderlos bleibt und hier nur sach – und systemlogische Konsequenzen gezogen werden, entspricht nicht den Denkschematas, die politisch hervorragend bedient werden können. Sie können das unnötig komplizierteunsoziale, leistungsfeindliche Steuerrecht( , die Sozialversicherung ( Umverteilung )und das Thema „ Energie“ ( Risikobetrachtung ) dazunehmen. Da passt Nichts. Änderung ? Im Kleinen : Man beachte den „Umgang „ mit dem Videobeweis in der BL ( heute ) im Vergleich zur WM und weiß eigentlich Alles über diese Gesellschaft.

    • In einem System, in dem dem Kindsvater Kindesentzug bei gleichzeitigen, lebenslangen, exorbitanten Unterhaltszahlungen drohen, er also praktisch rechtlos und auf das Wohl und Wehe der Kindsmutter angewiesen ist, sollte niemand dafür bestraft werden, wenn er sich durch Zeugungsstreik dieser Armutsfalle entzieht.
      Warum bekommen wohl die Kinder, die sowieso nichts zu verlieren haben, während es sich der gebildete Akademiker schon seit Jahrzehnten verkneift? Den „Väteraufbruch für Kinder e.V.“ gibt es seit 1988!

  12. Bedenken Sie die Möglichkeit der Devisenbewirtschaftung im Krisenfall, d.h. auch Kapitalverkehrskontrollen. Entweder man lässt Sie an Ihre Auslandskonten nicht heran oder zwingt sie zum Zwangsumtausch in eine neue Währung. Sie können diese Konten weder geheimhalten, noch im Ausland einen Auszahlungsanspruch von zuhause aus durchsetzen. Also immer schön unter dem Radar bleiben und physische Reserven anlegen.

    Wenn Sie Normalverdiener sind, sollte doch ein solider Safe mit Bargeld in Dollar, Franken und Pfund (nur gängige Scheine) den Zweck erfüllen. Platz für einen Haufen kanadische Silbermünzen (Maple Leafs) ist dort dann auch noch….

  13. Solide Banken finden Sie heute nirgentwo, besser Sie werden Ihre eigene Bank und installieren sich einen Tresor im Keller. Damit zumindest haben Sie eine Chance garantiert nicht gepluendert zu werden, Sie haben maximal das Risiko beraubt zu werden.

  14. Dem kann ich mich so anschließen. Allerdings ist meine Erfahrung auch, dass ein Großteil absolut keine Ahnung davon hat, was in diesem Land wirklich abgeht, weil sie immer noch glauben die MSM würde richtig informieren.

  15. Heinsohn (Bildung/Bevölkerungspolitik). Und so weiter.

  16. Dieses Land hat noch so viel Potential und fähige Köpfe. Ich hoffe das Männer wie Udo Di Fabio (Recht) und Markus Krall (Wirtschaft) eine Rolle spielen werden beim Wiederaufbau unseres Landes. Aber erst mal müssen wir unsere Geiselnehmer loswerden.

  17. Über Merkels Motive und „Vision“ hat man schon lange keinen Zweifel. Sie ist die Verursacherin einer permanenten Krise in Deutschland, ob es um Finanzen, Energie, Sicherheit oder illegale Migranten geht. Sie möchte ihr Lebensewerk i.e. Karriere vollenden, vielleicht in Brüssel oder New York, immer nur auf unsere Kosten!
    Eine kluge Analyse, Steuerzahler, die Enteigneten und die Leistungsträger müßen diese Kanzlerin und die Dilettanten-Regierung verjagen und eine Rettung, wie genau beschrieben mit aller Kraft versuchen!

  18. Mit „Avanti, Dilettanti“ wird sich in Berlin nichts ändern.
    Es muss schon lauten: „Fuori, Dilettanti“!

  19. „Der Euro ist Versailles ohne Krieg“ ist m.W. nicht von Mitterand. Mitterand war ein Deutschlandhasser.

    „‚Deutschland wird zahlen‘, sagte man in den 20er Jahren. Heute zahlt es: Maastricht ist der Versailler Vertrag ohne Krieg.“ (Le Figaro vom 18. September 1992 zitiert in Roland Baader, Die Euro-Katastrophe, Ausgabe 2017 als pdf (1993) S. 251)

    „Mitterand […] hatte Deutschland von seiner Jugend an gehasst, und er verachtete den Kapitalismus. (vgl. David Marsh Der Euro – Die geheime Geschichte der Weltwährung (2009) S. 47 -50) […] Mitterands Absicht war es, die monetäre Macht Deutschlands für die Interessen der französischen Regierung einzusetzen.“ (Philipp Bagus, Die Tragödie des Euro (2012) S. 72)

    • Der gemeinsame Markt der der durch den Euro entstanden ist, unterschätzen viele. Die deutschen Exportüberschüsse zerstören ganze Volkswirtschaften und Gesellschaften.

      Ich wette, dass die Franzosen noch erkennen müssen, sich verrechnet zu haben. Der Euro ist der Preis für die deutsche Einheit gewesen. Russland hat deutlich zu wenig bekommen.

      • Die Undankbarkeit gegenüber Russland macht fassungslos. Genauso das skrupellose Ausnutzen der Schwäche Russlands in den 90ern entgegen aller Versprechen.

  20. Es ist mir unerfindlich, woher dieses typisch deutsche Fatalismusdenken kommt. Selbst in seiner gänzlichen Abneigung den Brüsseler und Berliner Schwerverbrecherbanden gegenüber resigniert es mit künstlichen Überhöhungen dieser Leute . Man kann sich nicht vorstellen, dass diese Banden scheitern, weil die „ja so furchtbar viel Macht haben“. Furchtbar viel Macht hatten die Schwerkriminellen von 33/45, aber die konnte man nicht abwählen. N o c h kann man das im Jahr 2018. Es liegt an jedem einzelen, das seinige zu tun, statt fatalistisch zu resignieren. Scheitert der Euro, dann scheitert die politische Elite ! Und nicht etwa Europa. Wünschen wir uns also bitte den harten Zusammenbruch, und keine lähmende, quälende Prozedur, die alles noch verschlimmbessert. Unser Optimismus sollte sich genau darauf richten, und nicht auf die Hoffnung, dass die alten, abgewirtschafteten Eliten doch noch etwas drehen könnten. Sie haben sich ihr Grab selbst geschaufelt, und das ist unumkehrbar. Sie haben keine Lösungen. Die neue Elite wächst gerade heran, und dass diese die Schiffsbrücke übernehmen wird, ist unabwendbar, und das wird unser aller Glück sein. Es wird nicht ohne Schmerzen zu vollziehen sein, aber am Ende jedes dunklen Tunnels leuchtet das Licht. Wir befinden uns längst in diesem Tunnel, aber noch wird er künstlich iluminiert von den Gauklern in Brüssel und Berlin. Warten wir freudig auf das Dunkel.

  21. Herr Krall,
    Bin dabei, nennen Sie Zeitpunkt und Ort. Ich befürchte allerdings, dass wir nicht sehr viele sein werden, die ökonomische Kompetenz ist nur unzureichend ausgeprägt in unserer Bevölkerung. Aber dann gehen wir halt ein Bier trinken und hypothetisieren wie eine aufgeklärte Gesellschaft wohlstandsoptimiert funktionieren könnte.
    H. Hoffmeister

  22. Exzellente Ausführungen, die den Leser nicht ganz hoffnungslos zurücklassen! – Da Merkel und die mit ihr am Vermögenskorpus der Deutschen herumpfuschenden Genossen aber stets die schlechteste aller Optionen für Deutschland realisieren, wäre ich Ihnen, verehrter Herr Dr. Krall, dankbar, wenn Sie uns bei nächster Gelegenheit einmal auflisteten, was Merkel noch alles tun müßte, um Deutschland möglichst nachhaltig zu entreichern. Was hat diese wohl in jedem Finanzthema inkompetente und skrupellose Frau an Irrsinn schon alles angerichtet/anrichten lassen, und was müßte sie noch an bisher noch nicht ausgeschöpftem Irrsinn dazugeben, um uns Deutsche möglichst tief und langwierig in den Abgrund zu stürzen? Ich gebe zu, daß dieses Ansinnen leicht makaber ist, aber mit dem richtigen satirischen Impetus müßte bei Ihrer Begabung glatt ein Büchlein, ein besonders auch bei Linken und VWL-Erstsemestern gut verkaufbares ‚Vademecum für den wohlgeratenen deutschen Selbsthasser‘, daraus werden können.

  23. Sehr schöne Vision, nur leider niemals umsetzbar. Wir sollten uns auf das Machbare beschränken,,,,Ausstieg aus dem Euro, Rentenversicherung wie in der Schweiz mit Mindest- und Höchstrente für alle. Allein das wird, zusammen mit der Rückführung aller Migranten, die sich nicht selbst erhalten können, sämtliche Kräfte brauchen.
    Das Ende wird allerdings sowieso kommen, allein durch die Migrationskosten….
    https://m.focus.de/finanzen/videos/ifo-chef-sinn-warnt-jeder-fluechtling-kostet-deutschland-450-000-euro_id_5327945.html

  24. Ganz sicher muss dieses Land komplett entrümpelt werden, oder wir bleiben der ewige Nettozahler des Knoblauchgürtels und Osteuropas. Wenn man den Laden weiterhin geöffnet, und nur anschreiben lässt, dann ist es wirklich besser ihn gleich zu schließen. Natürlich wird dann auch morgen noch das Feld bestellt, Brot gebacken, und das Benzin an der Tankstelle verkauft. Nur mit dem Unterschied, dass Preise und Steuern für uns sinken, denn wir müssen den Rest Europas nicht alimentieren. Wenn wir es dann noch schaffen, zugewanderten Kostgängern den Weg in die Heimat zu zeigen, und eben diese Zukunftsfonds aufzulegen, sind unversteuerte Rentenzahlungen in Höhe von annähernd 100% kein Hexenwerk.

    • Exponentielle Funktionen sind nicht nur im Finanzwesen, sondern auch in der Biologie.

      Alle finanziellen Umwälzungen zugunsten der Deutschen dienen dann in Zukunft den neuen Bewohnern Deutschlands, denn in der Demographie lässt sich ohne Genozid und Massenvertreibung schlicht nichts ändern.

      60 … 30 … 15 ….7,5 Millionen Bio-Deutsche in 4 Generationen. Warum sich den Kopf zerbrechen über finanzielles?

  25. Dass die Zinsen ohne Euro viel höher wären, ist keinesfalls sicher. Wir haben einen weltweiten Sparüberschuss. Nirgendwo sind die Zinsen hoch. Unternehmen schwimmen in Geld; anstatt Sachinvestitionen zu tätigen, kaufen sie eigene Aktien zurück. Die Argumentation, den Euro für die niedrigen Zinsen verantwortlich zu machen, ist daher fragwürdig.

    Der Euro ist trotzdem eine Katastrophe. Aber aus anderen Gründen, als aus den hier angegebenen.

  26. Danke fürs Vorrechnen Herr Krall. Eine klare Sache.

    Das Kinderkriegen wird aus den Bürgern herausgeprügelt, das Sparen wird einem vergällt, die Altersvorsorge geklaut. Überall wird der Bürger geschröpft , damit der Parteienstaat und seine Kaste der Nutznießer irgendwelche Halluzinationen auf unsere Kosten „finanzieren“ kann.
    Gute Alternativen, die Sie da aufzeigen. 100 x attraktiver als das unsägliche Dauergemurkse, das wir im Augenblick haben.

  27. Sehr schön, Herr Krall. Nur: wer ist „wir“?

    Glauben Sie, „wir“ könnten mit der heutigen Erwerbstätigengeneration, die bei 35h-Woche und sechs Wochen Urlaub ständig von der Work-Life-Balance und Frühverrentung träumt, auch nur annähernd eine solche Explosion an Schaffenskraft erreichen, wie sie die Kriegsgeneration nach den Erhardtschen Marktreformen zustandebrachte?

    Die Deutschen sind doch in Wahrheit faul, fett und bequem geworden, wollen vorzugweise in den öffentlichen Dienst, verachten das Unternehmertum und scheuen jede Eigenverantwortung und Selbständigkeit.

    Das Schlimmste aber: Man lässt seine Heimat in ein Siedlungsgebiet für Orientale und Afrikaner umwandeln, schaut zu und wählt das „weiter so“. Mit diesen in allen Lebenslagen fahrradhelmtragenden Memmen wird das nichts mehr…

    • Mir aus dem Herzen gesprochen, ehrlicherweise muss man sagen, dass das mit der verschwindenden Schaffenskraft bereits mit den Babyboomern begann, sich nun aber verstetigt hat.

  28. Lieber Herr Krall,

    man muß wohl befürchten, nicht nur ihre Analysen, Argumente und Konzepte werden in Berlin nicht verstanden, nicht unwahrscheinlich, daß es dort überhaupt an der Problemerkennung mangelt.

    „Political Economy“ ist für unsere Politiker wohl wie ein „Geheimwissenschaft“ und ausserdem scheint ja für Berlin die Eurokrise bewältigt und Griechenland gerettet.

    Das was kaum verstanden wird ist, dass Politik und EZB mit ihren Eingriffen der Geld- und Zinspolitik nicht nur geltende Verträge gebrochen, den Maastricht-Vertrag beispielsweise, sondern die Grundlagen unseres gesamten Wirtschaftens manipuliert haben.

    Das ins sich geschlossene, kohärente System von Geld, Zins, Währung und Eigentum ist durch die Eingriffe komplett aus der Balance geraten. Die volkwirtschaftlichen Funktionen des Zinses an sich sind so z.B. völlig ausser Kraft gesetzt.

    Die Folgen kennen wir: immense Umverteilung von Vermögen, Vermögensblasen und -verluste, Mietpreisexplosion, Zombieunternehmen, zerstörte Geschäftsmodelle u.v.a.m.

    Und das Ergebnis: viele Banken sind immer noch pleite, die Staatsverschuldung steigt weiter und weiter und Griechenland ist auch immer noch pleite.

    Kein Politker in Brüssel oder Berlin hätte die Courage zu einem „Ende mit Schrecken“, die Widerstände wären auch zu groß. Also entweder kommt ein „Black Swan“ und/ oder man versucht einen „Cut“, d.h. die EZB übernimmt die prekären Schulden und streicht sie einfach aus den Büchern. Und dann allerdings müssen wir in Richtung ihres Konzeptes gehen, Vermögen schaffen nicht vernichten!

    Apropos „Avanti, Dilettanti!“… attraktive Idee, nur wer sollte es dann machen?

  29. Sie möchten also gerne das gesamte Staatsvermögen privatisieren. Staat= Gemeinschaft der Bürger=Volk
    Somit möchten Sie das privatisieren, das allen gehört, um einigen die Möglichkeit zu geben noch reicher zu werden. Dafür hat der Staat/Volk/alle Bürger im Ernstfall nichts mehr. Also Ausverkauf, geordneter und viel größer als Griechenland. Allerdings, die Pleite, die nach einem Ausverkauf kommt dürfte dann auch größer werden. Aber was solls, dafür haben sich ein paar Fondmanager eine goldene Nase und ihren Frauen jede Menge Botox und Silikon verdient.

    Ausstieg aus dem Euro ja!
    Verkauf des Tafelsilbers nein!
    Statt dessen die gleichen Kreditlaufzeiten und Zinshöhen wie GR um die 3.000 Milliarden an die EU zu zahlen.

  30. Sehr verehrter Herr Krall, alles was sie vorschlagen kann ich voll und ganz unterschreiben.
    Ihren Vorschlag, habe ich bereits mit der Einführung des Euro beherzigt und meine
    Altersvorsorge und Rücklagen nach ihrem Muster getätigt. Und ich bin bis heute nicht schlecht damit gefahren. Nur hätten sie damals die Gesichter der Mitarbeiter meiner Bank sehen sollen. Allesamt hatten sie einen Ausdruck im Gesicht als wäre ich übergeschnappt u.man sollte mich schnellstens in eine entsprechende Anstalt einweisen.
    Dem Euro habe ich von Anfang an nicht vertraut, allen Unkenrufen zum Trotz.
    Es war für mich von Anfang an klar, daß durch die EU u.der zugehörigen EZB mit ihren
    Akteuren zusammen mit der Politik es zu keinem guten Ergebnis kommen konnte.
    Leider habe ich Recht behalten. Aber die große Masse der Bevölkerung wollte es ebenfalls nicht anders. Alle meiner damaligen Kritiker schimpfen heute auf den Euro was das Zeug
    hält. Für die breite Masse ist dies eine Erfahrung und hoffe,daß inzwischen viele dazuge-
    lernt haben. Der Euro war für mich von Beginn an eine Totgeburt !

    • Es gab viele Skeptiker damals. Selbst Helmut Kohl erklärte 1991 im Deutschen Bundestag: „Die jüngere Geschichte … lehrt uns, dass die Vorstellung, man könne eine Wirtschafts- und Währungsunion ohne politische Union auf die Dauer erhalten, abwegig ist.“ Die Politik kann eben nicht wegen irgendwelcher illusionärer Vorstellungen grundlegende ökonomische Gesetze außer Kraft setzen. Jetzt zahlen wir die Zeche dafür.

  31. Die Annahmen sind etwas sehr optimistisch, aber es gilt das Sprichwort: „Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende“. Leider glaube ich nicht, dass sich dafür eine Mehrheit in Deutschland in den nächsten 10 Jahren auf die Beine stellen lässt. Und in einigen Jahren schlägt auch die Demografie und schlechte Schulbildung durch: es gibt keinen der mehr richtig rechnen kann, geschweige denn Menschen die deutsche Interessen als ihre Interessen ansehen.

    Es gilt also: „Rette sich wer kann“, indem er mögliche Euro-Guthaben in Hartwährungen oder Sachwerte anlegt. Gekniffen ist der kleine Mann, der kein Gold, Aktien oder Immobilien sein eigen nennen kann. Für alles gibt es übrigens auch Sparpläne in solche ETFs. Meist schon ab 25 €. Es ist also möglich dem Wahnsinn zu entgehen.

    Übrigens: wer clever rechnet, für den lohnt es sich Kredite auf Euro aufzunehmen und damit zu investieren. Wer im Internet recherchiert der findet sehr billige Kredite gegen Sicherheiten.

  32. Wieso „Enteignung“? Wenig Zins oder Nullzins ist lediglich kein Zins aber keine Enteignung – und Inflation wird nicht vom Staat oder der Zentralbank beschlossen, sondern vom freien Markt gemacht.

    Meiner Erinnerung nach war die Inflation fast oder sogar immer höher als der Sparzins, auch in hohen Zinsphasen. Und wer legt überhaupt viel Geld auf dem Sparbuch zum kleinstmöglichen Zins an?

    • Eine Zentralbank kann so viel Inflation schaffen, wie sie möchte, sie setzt durch ihre Zinsfestlegung und die Geldsummen, die sie „druckt“, den freien Markt außer Kraft.
      Eine Inflation wieder einzufangen ist hingegen nicht so ohne Weiteres möglich.
      In den Jahren höherer Teuerungsraten, etwa zu Beginn der 90er, oder in den 70ern, war die Zinsrate stets systematisch höher(!), als die Inflation. Netto erhielt der Sparer in der Regel noch einen positiven Realzins.
      Erst die EZB hat in Deutschland inverse Verhältnisse geschaffen – aus den im Artikel genannten Gründen: Enteignung!

      • O nein, das hat die Zentralbank in den jetzten Jahren trotz ihrer Maßnahmen eben nicht geschafft, weil sie nur anbietet aber nicht die Entscheidungen der Marktteilnehmer trifft. Die ganze Zeit ging durch die Presse, dass die Maßnahmen der EZB nicht ziehen, wie erhofft.

    • Sie haben da was nicht richtig verstanden, wenig Zins, Nullzins oder gar negative Zins sind die schleichende direkte Enteignung der Sparer. Die Kaufkraft des Euros wird somit systematisch weiter verduennt, damit die uberschuldeten Staaten noch die Zinsen bedienen koennen.

      Zitat, Alan Greenspan:
      == Die Finanzpolitik des Wohlfahrtsstaates erfordert es, dass es keine Möglichkeit gibt für die Besitzer von Vermögenswerten, sich zu schützen. ==
      Das ist das schäbige Geheimnis der Wohlfahrtsstaates und Tiraden gegen Gold.
      Staatsverschuldung ist einfach ein Mechanismus für die Beschlagnahme von Vermögen.
      Gold steht dieser Art von heimtückischen Prozess entgegen. Es steht als Garant der Eigentumsrechte. Wenn man dies begreift, hat man keine Schwierigkeiten beim Verständnis der Antagonismus Statisten in Bezug zum Goldstandard .

      Alan Greenspan (veröffentlicht 1966)

    • Abgesehen, dass Sie mir vorkommen, als hätten Sie -meinen- Text nicht gelesen – lesen bildet nur, wenn man es tut und versteht – lässt sich eine „wahre Inflation“ überhaupt nicht berechnen, weil es ständig weiterentwickelte und sogar ganz neue Produkte gibt, die sich mit früheren nicht vergleichen lassen, während alte vom Markt verschwinden. Das gilt sogar für Wertpapiere (Unternehmensentwicklung) und Immobilien. Ein Teil der gefühlten Inflation (so muss man das ja nennen) kommt dann noch von geänderten Wechselkursen, was z.B. in Dollar abgerechnete Rohstoffe aber auch anderes betrifft.

      Der Markt kennt keine absolute, feste Wertbemessungs- und Vergleichsgrundlage und deshalb auch keine für Inflation.

      Der EZB ist es seit 2009 nicht gelungen, die gewollte Inflation zu erzeugen. Die EZB war schon ganz verzweifelt. Sollte es jetzt irgendwann passieren, ohne dass sie weitere in diese Richtung ziehen sollenden Maßnahmen beschließt, ergibt sich logisch nicht, dass es an der Zinspolitik gelegen haben muss, sondern dass man nach anderen Ursachen suchen muss. Es wäre auch allzu witzig, wenn die Konjunktur und der ganze der Markt nichts damit zu tun hätten, wo die Preise gemacht werden. Da sehen welche den Wald vor lauter Bäumen nicht.

  33. Markus Krall, einer der hellsten Köpfe der Republik, sagt wie´s geht.
    Er selber gibt dem Euro noch ca. 2 Jahre. Dann ist Ende, also noch während der regulären
    Dienstzeit der aktuellen Kanzlerin, die spätestens dann, – falls sie nicht schon vorher gegangen sein wird -, durch die erbosten massenhaften Berlingänger, deren heile Eurowelt
    schlagartig zusammenbricht, wie kürzlich die morsche Brücke in Genua, eins auf ihre politische Mütze bekommt.

    • Der Euro wird uns noch länger begleiten, da es Deutschland sein wird, der also größte Transfergeber die Reißleine ziehen muss. Und Merkel wird einen Teufel tun und lieber Deutschland noch mehr Migranten zumuten und noch mehr Rettungspakete unterzeichnen.

      Erst wenn Merkel weg ist, wird darüber geredet werden können. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der nächste Bundeskanzler sich nichtstellt und SOFORT den Währungsschnitt macht. Dann kommt ein Schuldenschnitt und Vermögensabgabe. Das dürfte in bürgerkriegsähnliche Zuständen ausarten, nur dass es weder „Großfamilien“ noch „Antifa“ wären, sondern deutsche Bürger in den Vororten. Diese Vororte wo die Steuerzahler sich abrackern die Merkelschen Füllhörner immer wieder zu füllen….

      • Wenn jeder nur sein bisschen Erspartes in Metalle tauscht hat dieser elendige Merkel / Drahgi Spuk ganz ganz schnell ein Ende gefunden.

    • Es wäre mir eine Genugtuung, wenn der Kollaps des Euro noch während Merkels Amtszeit vonstatten geht ….

    • Ich hoffe so sehr, dass seine Prognose stimmt. Von mir aus kann der Crash auch schon früher kommen. Ich verbinde damit die Hoffnung, danach noch mal ein wenig etwas für´s Alter erwirtschaften zu können. Aktuell arbeite ich einfach viel weniger, um bloß nicht mehr zu verdienen als notwendig. Das hat auch seine schöne Seiten.

  34. Sehr geehrter Herr Krall,

    sollte man bei der Vermögensbildung nicht vernünftigerweise mit der Realverzinsung rechnen? Ohne nachzugoogeln würde ich meinen, dass diese auch bei einem Zinssatz von 5% nie über 2% war.

    Pragmatisch (oder frech?) war natürlich, dass Schäuble schnell klar gemacht hat, dass Negativzinsen nicht als Verluste in der Einkommensteuer geltend gemacht werden dürfen.

    Ansonsten gefällt mir Ihr Entschlackungs- und Produktivitätsprogramm sehr gut.

    • Vermute, Herr Krall setzt als Zins das an, was Pensionsfonds und Lebensversicherungen auf längere Sicht im Schnitt real an Rendite erzielen können mit einem Mix aus Staats-/Unternehmensanleihen und Aktien – dann gehen 4-5 % historisch schon in die richtige Richtung. Also nicht verwechseln mit der Rendite einer Bundesanleihe

      • Es ging um die Altersvorsorge, damit auch um das Polster nach Inflation. Da ist es egal, ob der Realzins aus der Lebensversicherung oder aus Anleihen stammt (in die die Lebensversicherung auch investiert). Die Lebensversicherung hat natürlich ein spezielles Problem, wenn sie Renditen garantiert hat, die wegen der EZB-Politik nicht erwirtschaften kann. Da führt die EZB-Politik dazu, dass den Letzten die Hunde beißen. Allerdings kann man das nicht der EZB anlasten.

  35. Immer wieder haben fanatische, große Minderheiten das Deutsche Volk auch finanziell ins Desaster geführt. Ob das die Alldeutschen und Flottenfanatiker vor 1914 waren, später die Kämpfer für Lebensraum im Osten, dann die Dikatur des Proletariats und heute die Europa-Utopisten – immer endete es in der kompletten Enteignung des Besitzbürgertums.
    Die aktuelle Hybris unterscheidet sich von den vorangegangenen dadurch, dass die Kohorte junger, kluger Deutscher, die nach einem Crash die Ärmel hochkrempeln könnten, auf ein ganz kleines Häufchen geschrumpft ist.

    • Immer wieder lässt das Deutsche Volk sowas zu, nicht nur das aus ihr heraus wachsen ja genau diese Charaktere. Was sagt uns das über unsere Gesellschaft?

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