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Grausame Zahlen

Ergänzt: Private „Seenotretter“ in Erklärungsnot: Weniger Tote auf dem Mittelmeer?

08.08.2018

| Lesedauer: 3 Minuten
Weniger NGO-Tätigkeiten, weniger Tote auf dem Mittelmeer? Wer bisher den NGO das Wort redete, von genannten und weiteren Leitmedien mehr bis zur evangelischen Kirche Deutschland, der wird sich erklären müssen, wenn die Zahlen sinken.

Dieser Beitrag hat bei Lesern Nachfragen ausgelöst. Wir ergänzen daher die Zahlen und Quellen, auf die der Beitrag basiert, in rot.

Die ZEIT hat schon mal den Kurs von morgen vorgegeben: „Weniger Tote auf
dem Mittelmeer bedeuten absehbar mehr Tote in der Wüste.“ Dem Tagesspiegel gelang mit dem Adjektiv „unbeabsichtigt“ noch am 9. Juli eine Verdrehung, die man erstmal hinbekommen muss, als die Zeitung schrieb: „Die vier Beteiligten, deren Handeln unbeabsichtigt das der jeweils anderen „Spieler“ beeinflusst, sind erstens die Schlepper, zweitens die Küstenwachen (…) drittens private Hilfsorganisationen und NGOs und viertens die libysche Küstenwache.“

Es geht um einen ungeheuren Vorwurf, der sich jetzt leider bewahrheiten könnte: Weniger NGO-Tätigkeiten, weniger Tote auf dem Mittelmeer. Und wer hier bisher den Nichtregierungsorganisationen das Wort geredet hat, von genannten und weiteren Leitmedien mehr bis beispielsweise zur evangelischen Kirche Deutschland, die das Geschäft der „Seenotretter“ querfinanziert hat, der wird sich jetzt erklären müssen.

Die ZEIT legte also vor, einen möglichen Trend zu relativieren, der besagt: Je weniger „Seenotrettungen”, desto weniger Tote im Mittelmeer. Vertraut man den Meldungen des UNHCR und des IOM, ist die Zahl der Ertrunkenen schon im Juli gegenüber Juni signifikant gesunken.

Jeder Ertrunkene ist zu viel. Diese Zahlen sind mit Vorsicht zu betrachten: Es ist ein sehr kurzer Zeitraum, ein einziger Vorfall kann diesen „Trend“ ins Gegenteil verkehren. Auch wäre zu berücksichtigen, wieviele Menschen die Reise nach Europa antreten. Zahlen dazu liegen uns nicht vor. 

Sollte sich dieser Trend, (auf den sich auch DIE ZEIT beruft), in den kommenden Monaten verfestigen, wenn gleichzeitig die NGO-Schiffe weiter in ihrer Tätigkeit massiv eingeschränkt werden, wenn immer weniger Menschen sterben, wie wollen die an diesen „Seenotrettungen“ beteiligten Akteure ihre bisherigen Tätigkeiten rechtfertigen, die eben das verhindern wollten, was sie möglicherweise befördert haben? Kann man diese Schuld tatsächlich damit wegargumentieren, zu behaupten, nun würden eben mehr Menschen in der Wüste sterben? Wäre hier nicht alleine schon der Versuch eine Ungeheuerlichkeit?

Und wie kann dieses Argument langfristig Bestand haben, wenn sich herumsprechen sollte, dass eine erfolgreiche Überfahrt nach Europa durch die NGO-Boote nicht mehr automatisch passiert? Auch hier wird sich eine spürbare Entlastung abzeichnen. Die Kommunikation mag an der Stelle zeitverzögert einsetzen, aber die Meldung einer weniger durchlässigen Mittelmeerroute wird irgendwann noch im hintersten Winkel Afrikas ankommen. Also werden sich auch weniger auf den Weg machen. Demnach besteht die Hoffnung, dass auch weniger Migranten auf dieser Route sterben.

Und es wird auch hier zunehmend schwerer werden, zu argumentieren, dann würden eben mehr Migranten in der Wüste sterben (vom Zynismus hinter dieser Argumentation mal ganz abgesehen), wenn sich aktuell abzeichnet, dass das Engagement des UNHCR (Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen) in Libyen intensiviert wird, sich die Zustände in den libyschen Auffanglagern also dank internationaler Hilfe verbessern.

Nun lässt sich nicht abschließend sagen, welche Effekte wiederum das Engagement des UNHCR und seiner Einrichtungen in Niger hat, das zur Drehscheibe der Wanderungsbewegungen nach Europa geworden ist, welche Hoffnungen also wiederum mit diesen Einrichtungen verbunden werden, wenn von hier aus via Resettlement-Programmen des UNHCR Afrikaner nach Europa „evakuiert“ werden. Und wenn sich dieses System etabliert. Wird es nun einen noch einmal verstärkten Zulauf auf diese Einrichtungen geben?

Aber diese Frage ist eine nachgereichte, zunächst einmal darf man gespannt sein, wie die bisher in der so genannten Seenotrettung engagierten privaten Organisation, ihre kirchlichen, medialen und politischen Unterstützer, erklären wollen, dass ohne sie weniger Einwanderer im Mittelmeer ertrinken – dann, wenn dem tatsächlich so sein sollte. Die Zahlen der kommenden Monate werden darüber noch genauer Auskunft geben können. Diese privaten Organisationen werden erklären müssen, wie es passieren konnte, dass sie sich so lange und so vehement Kausalitäten gegenüber verschließen konnten, die zu begreifen, keiner besonderen Denksportaufgabe bedurfte.

Die Entwicklung zeigt: Wurden 2017 in den Monaten Januar bis Juli 2.409 Tote gezählt, so waren es von Januar bis Juli 2018 1.514.

Screenprint: https://missingmigrants.iom.int/region/mediterranean

Die Zahlen, die hier unter dem Punkt „Fatalities per month“ ausgewiesen werden:

Monate Januar bis Juli 2018: 1.514

Monate Januar bis Juli 2017: 2.409

Monate Januar bis Juli 2016: 3.172

Monate Januar bis Juli 2015: 2.069

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46 Kommentare

  1. Das eigentlich Schlimme ist die Quintessenz dieser verqueren Argumentationskette der ZEIT. Denn es würde, als einzigen Lösungsweg, implizieren, daß alle „gerettet“ werde müssten, die gerettet werden wollen. Und zwar schon VOR der Reise durch die Wüste.

    Also dann alle aufnehmen, die aufgenommen werden wollen und diese noch einzufliegen oder Geleitschutz zu geben.

  2. Heute ist der sechste Tag, an dem die „SOS Aquarius“ in der „patrolling area off the Libyan coast“ kreuzt:

    „Situation recap: Search pattern > South of Bouri oilfield

    Last update 10/08/2018 – 01h31

    Aquarius hears VHF conversation on channel 16 about a wooden boat with an unknown number of people on board between the Libyan Coast Guard and offshore supply vessels.

    Aquarius alters course and moves into a position to assist if necessary.

    Aquarius informs Libyan JRCC of availability to assist and starts a search pattern. Aquarius unsucessfully tries to establish contact with Libyan Coast Guard.“

    Stand 9.8.2018:

    Seit dem 17. Juli meldet die IOM keine Toten bei Seenotfällen vor der libyschen Küste, seit dem 25. Juli wurden keine Leichen aus früheren Havarien gefunden.

  3. Mal eine Stimme aus der Schweiz:
    Vor einigen Tagen war in der NZZ ein Beitrag zu lesen, der sich mit der Verlagerung der Bewegungen Richtung Spanien befasst:

    Wesentliche Feststellungen sind a) dass es „ein offenes Geheimnis ist“ dass bei der Wüstendurchquerung wesentlich mehr Tote zu beklagen sind, als bei der Mittelmeerüberfahrt, b) dass sich in Marokko, also vor Melilla und Ceuta auffällig viele Subsahara-Afrikaner finden, mit deren Herkunftsländern Marokko ein Abkommen über Visumsfreiheit geschlossen hat und c) dass angesichts der zahlreichen Flugverbindungen der Royal Air Maroc in solche Länder zunehmend die „Flüchtlinge“ die preiswertere Alternative eines Direktflugs nach Rabat wählen und sich dann innerhalb Marokkos auf den Weg zu den spanischen Exklaven machen. Und sich so die gefährliche und beschwerliche Wüstendurchquerung ersparen. Tickets ab ca. 500 $.
    Einer Erläuterung bedürfen diese Feststellungen sicher nicht.

  4. Heute ist der fünfte Tag, an dem die „SOS Aquarius“ in der „patrolling area off the Libyan coast“ kreuzt. Heute morgen um 7 Uhr 55 meldete die Crew den bevorstehenden Einsatz des Suchflugzeuges „Colibri“ im Seegebiet westlich von Tripolis:

    „August 9, 2018 07:55
    Receives call from Colibri, informing of departure

    Colibri airplane calls Aquarius on satellite phone to inform that it will soon take off and conduct an aerial search over the zone West of Tripoli. Aquarius provides present position and informs of good weather conditions.“

    Jetzt weiß jeder Schlepper, dass die Gelegenheit günstig ist: ein großes NGO-Schiff vor Ort, ein Suchflugzeug im Einsatz und gute Wetterbedingungen.

  5. Afrika hat etwa 1,257 Milliarden Einwohner (Stand 2017) … Für 2050 erwartet die UN eine Bevölkerung von ca. 2,5 Milliarden Bewohner und für 2100 eine Bevölkerung von ca. 4,4 Milliarden Einwohner. (https://de.wikipedia.org/wiki/Afrika#Bev%C3%B6lkerung) Ca. die Hälfte davon wird unter 18 Jahren sein …

    In einer Antwort schrieb ich bereits: Wenn wir eine Million Afrikaner aufnehmen, entspricht dies der Zahl derer die dort innerhalb von einer Woche (!) neu geboren werden.

    Wer angesichts dieser Zahlen meint Aufnahme sei eine infrage kommende Lösung (jetzt und in Zukunft) der benötigt dringend ärtzliche Hilfe.

    • https://www.youtube.com/watch?v=YsRQNu9Jg7k
      Roy Beck, Einwanderungsexperte, Autor und Journalist zeigt anschaulich anhand von bubbles: Die Einwanderungs- und die Wirtschaftspolitik der westlichen Welt verstärkt die weltweite Armut drastisch.
      Unsere Politiker sind lernresistent und nehmen, wenn überhaupt, das Falsche in Angriff!

  6. Letzlich zeichnen diese Zahlen die Erfahrung nach, die die Australier mit ihrer Verschärfung der Migrationsbedingungen gemacht haben. Aktive Verwehrung der Einreise mit Booten (die werden einfach zurückgeschleppt) = Reduktion der Zahlen der Ertrunkenen!

    • Um dieses Argument zu entkräften erfanden die Spezialdemokraten, die Kirchen, die EU-Komission, die UN , die Grünen und die US Think Tanks und NGOs die „MENSCHENRECHTE“. Jetzt auf einmal steht alles unter dem schwammigen und völlig falsch interpretierten Begriff.

      Alles ist unmenschlich und gehört somit sanktioniert.
      Eine Unterbringung in einem 2 Zimmer Appartment aber mit Toilette auf dem Gang = Unmenschlich und unzumutbar!
      Die Abweisung von Usbeken, Georgiern, Mongolen oder Pakistanis ist unmenschlich, weil sie sind Klimaflüchtlinge und ausserdem droht ihnen zu Hause die Armut.
      Wie uns übrigens in einigen Jahren auch.

      Laut dem IWF leben über 5 Milliarden Menschen von weniger als 2 Dollar am Tag… Wolle se ma alle rei lasse?

  7. Der Einwand, es würden nun mehr Menschen in der Wüste sterben, ist m. E. Quatsch. Denn durch die Wüste kommen doch dann nicht mehr Menschen als vorher. Es ist doch nicht die Alternative, entweder durch die Wüste oder über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Viele müssen sowieso durch die Wüste, bevor sie die Reise über das Mittelmeer antreten können.

    Das Ganze zeigt wieder einmal sehr deutlich, dass die ***************** jedes noch so absurde „Argument“ formulieren, um ja nur der ihre Ideologie zerstörenden Wirklichkeit nicht ins Auge blicken zu müssen. Dass dabei, wie in diesem Artikel dargelegt ist, Menschen draufgehen, spielt bei denen keine Rolle. Orwell at its best. Der Tod von tausenden Menschen wird als „Rettung“ verkauft!

    • Sehr richtig. Es stellt sich deshalb vor allem die Frage, warum ausgerechnet jetzt, wo der Shuttle-Service gestrichen ist, MEHR Migranten durch die Wüste nach Libyen kommen sollten und nicht weniger.

      • Und ich stelle mir jeden Tag die Frage, warum ein Mensch aus Mali, der bis letzte Woche noch nicht einmal wusste wo Deutschland liegt, sich zu UNS auf dem Weg macht.
        Bettelarm und völlig rückständig, wandelt sich dieser Mensch auf dem Weg ins gelobte Land in einem Experten für Navigation und Logistik, er kann modernste Smartphones bedienen und besitzt auf einmal eins, obwohl er keine feste Adresse hat. Wer bezahlt den Provider, wer bezahlt das Geld für das Handy?
        Wer streckt ihm das Geld für die Schlepperkosten vor?
        Wie kann es sein, dass er, sobald er Europäischen Boden betritt, ein Experte in Asylfragen ist und woher kennt er unsere Rechts-und Sozialsysteme und deren Schwachstellen? Und warum versteht er unsere Sprache auf einmal und kann in Deutsch seine Protestschilder beschriften, obwohl er nicht einmal seine eigene Sprache schreiben kann? Je nach Umfrage sind um die 90% der Zuwanderer funktionale Analphabeten.

  8. Ohne zynisch zu sein, man muss auch mal nüchtern feststellen, die Opferzahlen sind allgemein relativ gering:

    „Jährlich ertrinken weltweit 372 000 Menschen, wobei über 90% dieser Todesfälle auf die Länder mit niedrigem bis mittlerem Einkommen entfallen. In der Europäischen Region der WHO kommen jährlich etwa 37 000 Menschen durch Ertrinken ums Leben. “ (18-11-2014)

    Ginge es den NGOs um Lebensrettung, würden sie weltweit woanders ansetzen.

  9. Seit wann müssen denn diese Organisationen irgend etwas „erklären“? Sie haben die moralische Oberhohheit für sich gepachtet, mit „Erklärungen“ halten die sich nicht auf! Oder ist schon jemals „erklärt“ wurden, woher der Strom kommt, wenn der Wind nicht weht? Warum 80% der Knackis Ausländer sind, obwohl doch Ausländer nicht „krimineller“ sind als Bio – Deutsche“?
    Nein Nein, das ist vergebene Liebesmüh, der Grpünling lebt in seiner Traumwelt, da holen ihn ach keine Fakten, Zahlen und Realitäten heraus…

    • Die Erklärung finden Sie in dem Artikel über die Dominanz der Gefühle über den Verstand!

  10. In der Vorabend Ausgabe der Tagesschau bekam heute eine „Aktivistin“ der z.Z. in Malta festsitzenden Seawatch 3 die Plattform ausführlich darüber zu „informieren“ , dass MEHR „Flüchtlinge“ ertrinken … kritische Nachfragen seitens des ARD Moderators waren erwartungsgemäß Fehlanzeige.
    Interessant waren zwei Feststellungen der etwas zerzaust dreinblickenden Dame:
    Erstens werde man auch künftig (so Malta das Schiff auslaufen ließe ) keine „Flüchtlinge“ nach Libyen zurückbringen – auch nicht auf Anweisung der libyschen Küstenwache und
    zweitens , hätten sie und ihre Kampfgefährten schon über 35.000 „Gerettete“ nach Europa befördert!
    Diese „Menschenfreunde“ sind ein Fall für den Staatsanwalt, inclusive ihrer wohlhabenden Sympathisanten-Szene !

    • Wenn man die Zahlen von Herrn Sinn nimmt, dann bekommt der deutsche Steuerzahler €14 Milliarden (!!!), nur von den Seawatch Leuten.

      Mal sehen ob man diese Summen, unter anderen politischen Vorzeichen, später nicht eintreiben kann, absolut rechtsstaatlich natürlich.

      Name der Aktivisten und Spender sind ja bekannt.

    • Dann wird es doch Zeit, mal Rechnungen zu schicken an die „Rettungs-„organisationen, aber auch an die Frau und ihre Kampfgefährten.
      Wie kann es sein, dass die „Geretteten“ nur „abgeliefert“ werden und dann der italienische bzw. der europäische Steuerzahler für alles weitere aufkommen soll?

    • Eine kleine Änderung im Asylrecht würde bereits ausreichen.
      JEDER der einen Flüchtling in die EU bringt muss für ihn eine Patenschaft oder Bürgschaft übernehmen und zwar in voller finanzieller Höhe.
      Ist doch nicht schlimm, oder?

      Ein paar rüstige Rentnerinnen (ja es sind meistens Frauen) die sich in einem „Flüchtlingsrat“ in Niedersachsen organisiert haben sind jetzt finanziell ruiniert!.
      Sie erhielten vom Jobcenter einen Kostenbescheid in Höhe von 100.000 Euro.
      Das ist konsequent und gut so….. Dummheit wird immer bestraft.

  11. Wer sind die Finanzierer dieser NGOs? Dieser Frage Mùsste man gezielt nachgehen. Und wenn meine Kirche dahintersteckt trete ich aus. Die Deutschen müssten alle Spenden einstellen. Zugleich würde ich die NGOs mit den Kosten jedes einzelnen belasten, den sie rüberbringen.

    • Dieses habe ich aus eigenem Entschluss und wegen dieser Thematik vor ein paar Tagen getan. Ich war für mehrere Jahre ein Unterstützer der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“, da ich es immer wichtig fand, dass auch in Krisenregionen ein Mindestmass an medizinischer Versorgung ermöglicht wird. Leider mischt diese Organisation auch im Projekt Mittelmeer mit (diese spielt sogar gar nicht mal so eine kleine Rolle dabei). Ich habe mir mal die Statements auf deren Homepage durchgelesen; hierbei stellten sich meine Nackenhaare auf. (Einfach mal auf deren HP nach „Mittelmeer“ suchen, dann ein bisschen durchklicken und zu diesem Projekt nach der FAQ schauen! Da stehen auch Begründungen, warum z.B. die in Seenot geratenen Bootsfahrer nicht mehr zu Ihrem Startpunkt wie z.B. Lybien zurückgebracht warden. Da wird u.a. auch auf irgendwelche ominösen Studien verweisen!) Mit der Einstellung der Spenden treffe ich (auch wenn ich erstmal nur ein „Einzelner“ bin) die NGO auf Ihre ursprüngliche Basis und Power.

    • Vom Vernichtungswahn getriebene „Postnationalisten“ und der sozial-industrielle Komplex steckt dahinter. Alle Fakten hierzu sind bekannt!

      „Wie profitabel der Betrieb von Flüchtlingsheimen ist, zeigt sich an der Eigenkapitalrendite, die das Unternehmen erwirtschaftet hat: Sie liegt je nach Berechnungsmethode zwischen 67 Prozent und über 100 Prozent. Damit hat European Homecare für jeden Euro eingesetztes Kapital einen Euro Gewinn erwirtschaftet. Zum Vergleich: Die Eigenkapitalrendite der Deutschen Bank wird dieses Jahr wohl unter drei Prozent liegen.“

    • Dann treten sie aus und zwar sofort. Beispiele gewünscht?
      Sehen sie sich Videos von den Bischöfen wie Bedford-Strohm und Marx an. Lesen sie die Aussagen des Vatikans und vom Pabst.
      Aber es sind auch internationale Organisationen allen voran die UN und auch die EU-Kommission die das seit 2001 geplant und eingeleitet hatten.
      Und auch die eigenen Grosskonzerne wie Mercedes (lesen sie die Aussagen Daimler-Chef Zetsche: Flüchtlinge könnten neues Wirtschaftswunder erzeugen….)

      In Wirklichkeit sollen die billige Arbeitskräfte benutzt werden um hier ein Lohndumping zu organisieren.

    • Da braucht man nicht lange zu schürfen, EKD, RK, Bundesdeutsche Bundes,./ Landesregierungen und deren Länderparlamente haben in ihren Haushalten diesen Posten Finanzierung von NGO Schiffen etc fest eingeplant, Selbst im Haushalt der EU Komission lässt sich dieser Posten zur Finanzierung finden. Auch können dafür Fördergelder aus dem EU Topf beantragt werden. Einfach mal auf die entsprechenden Haushaltseiten gehen. Da findet sich einiges

  12. Jetzt muss mir nur noch jemand schlüssig erklären, woher man solche genauen Zahlen von den Ertrunkenen hat.
    Oder gleich ganze Namenslisten, wie gewisse NGOs weismachen wollen.
    Boardinglisten halte ich für arg unwahrscheinlich.

  13. „Kann man diese Schuld tatsächlich damit wegargumentieren, zu behaupten, nun würden eben mehr Menschen in der Wüste sterben?“

    Solche Behauptungen, dass ohne das Unwesen der NGO-Schiffe mehr Menschen in der Wüste sterben würden, sind schon eine Beleidigung der Intelligenz jener, die noch selbst bis 3 zählen können. Oder kreuzen die NGO-Schiffe neuerdings schon in den Wüsten?

    • Dafür gibts doch die bekannten wüstenschiffe mit höckern… ?

  14. Lieber Herr Wallasch, danke, dass Sie den wohl mehreren Foristen helfen, die gerne „Zahlen“ gesehen hätten. Super, danke für den Link!
    Hier noch mal die aufgeschlüsselten Zahlen nach Monat in 2018.
    Der Juli, obschon keine NGO´s (oder fast keine) unterwegs, ist immer noch schlimmer als Februar bis Mai. Woran es liegt? NGO`s oder dass einfach die einfachere Fahrt nach Spanien (und somit deren Einladung an nimmt) genommen wird (nur 14 Kilomter, Bilder und Videos von den Ankünften gibt es genug), ist schwer zu sagen.

    Fatalities 2018 im Mittelmeer:
    Januar: 243
    Februar: 196
    März: 67
    April: 109
    Mai: 48
    Juni: 629
    Juli: 222

    Arrivals 2018 übers Mittelmeer:
    Januar: 7167
    Februar: 3377
    März: 4427
    April: 7463
    Mai: 10344
    Juni: 12731
    Juli: 12430

    • Zahlen sind eine Sache, auf See sollte man sich dazu die Wetterlage ansehen.

      • Nein, weder die Zeit noch Herr Wallasch haben bei Ihren Artikeln die Wetterlage mit in das Kalkül genommen.
        Und, ich denke weiterhin, dass Herr Wallasch sich ein bisschen hier vergaloppiert hat.
        Rein aufgrund der Zahlen, Juli weniger als Juni aber Juli (der Monat ohne NGO-Schiffe) weit mehr Fatalities als Februar, März, April, Mai.

        Nicht falsch verstehen, ich bin voll bei allen Foristen, diese NGO-Schlepperei muss eingestellt werden (Sophia übrigens auch). Aber die Kausalität, welche hier festgestellt wird, denke ich, ist einfach falsch.

  15. Wer helfen will, soll helfen. Mit seinem eigenen Geld oder seinem eigenen Einsatz vor Ort. Aber bitte nicht mit Fluchthilfe. Eine Flucht mag einige tausend Euro kosten. Aber was kostet der lebenslange Aufenthalt in Europa, speziell in Deutschland? Das sind hunderttausende von Euros. Und das sind nur die Kosten in Geld gerechnet. Die gesellschaftlichen Kosten für die deutsche Bevölkerung sind kaum zu beziffern.
    China hat sich selbst geholfen und ist nun eine Weltmacht. Auch Afrika muss sich selbst helfen, sonst ist ihm nicht zu helfen. Afrika geht es nicht besser, wenn Europa afrikanisiert wird.

    • Wenn wir eine Million Afrikaner aufnehmen, entspricht dies der Zahl die dort in einer Woche (!) neu geboren werden.

  16. Wenn das Mittelmeer ein berechenbares Risiko für Migrationswillige bleibt, werden nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung mehr Menschen darin ertrinken. Denn die Zahl steigt der Migrationswilligen steigt durch die Vorstellung, dass zwar ein Risiko bleibt, aber das durch mögliche Hilfe berechenbar ist. Die Schlepperorgas (NGO’s) kennen natürlich das Problem. Aber ihr Argument ist perfide wie amoralisch: Je mehr ertrinken, desto größer die Dramatik, mithilfe derer wir moralisch gezwungen werden sollen, das Schleppernetz der NGO’s auszuweiten. Hier wird der Druck über die Anzahl von Toten erhöht. Und zwar solange, bis wir uns dazu durchringen, Afrika und Europa mit einer Luftbrücke zu verbinden. Das genau ist das Ziel. Und das Resettlement-Program der UN zielt darauf ab.

    • … und die UN-Vollversammlung wird mehrheitlich beherrscht von Ländern, die an Migration hoch interessiert sind – aus verschiedenen Gründen, v.a. aber demografischer Eroberung – also als Einbahnstraße. So müssen sie nicht selbst ihre selbstgeschaffene Misere angehen – wie die kleinen Kinder. Denen haut man auf die Finger … .

  17. Das geht ja noch weiter: Wenn man sich die Zahlen genauer anschaut, dann sieht man mehr Tote im Vergleich zum Vorjahr an der spanischen Küste – also genau da, wo auch die „Seenotretter“ ihr Betätigungsfeld hinverlagern ………

  18. Es gibt 3 Möglichkeiten im Mittelmeer:
    1. Weitermachen wie bisher.
    2. Einen Fährverkehr einrichten, der alle Migranten sicher nach Europa bringt.
    3. Die Mittelmeerroute komplett schliessen.

    Ich denke jeder Rationalist, Humanist und Verantworungsethiker wird zustimmen, dass nur 3. eine Lösung darstellt.

  19. Seit gut drei Tagen patrouilliert die „SOS Aquarius“ vor der libyschen Küste. Die Bereitschaft zu Rettungseinsätzen, Position, Kurs, Seegang und andere Daten werden im Internet veröffentlicht, können also von jedem Schlepper und Flüchtling eingesehen werden.

    Die letzte Meldung:

    https://onboard-aquarius.org/operations/normal-navigation/aquarius-spots-a-potential-target-eventually-identified-as-a-fishing-vessel/

    „August 8, 2018 10:42
    Aquarius spots a potential target, eventually identified as a fishing vessel

    Through the binoculars, teams onboard Aquarius spot a potential target. Aquarius starts running second engine to increase speed and investigate it. The target is eventually identified as a fishing vessel.“

    • Ahja…

      Ausguck: „Captain, wir haben ein Fischerboot gesichtet“
      Captain: „Schnell hin und nachgucken, sind bestimmt Migranten in Seenot!“
      Ausguck: „Captain, ist wirklich nur ein Fischerboot.“
      Captain (sehr geknickt): „Okay, wenn das so ist dann schaltet die Motoren wieder ab.“

      Oder Variante 2 die Fischer werden (gewaltsam) an Bord gezehrt und zu Migranten gemacht…. („Hauptsache die Bilanz stimmt.“)

      Die scheinen ja schon regelrecht nach frischen Migranten zu geiern… Oder wie ist es zu erklären, das ein (wenn auch NGO-) „Seenotrettung“sschiff aktiv auf andere Schiffe zufährt und fragt ob Seenot vorliegt?
      (Muss Seenot laut internationalen Regelungen nicht vom in Seenot geratenen Schiff angezeigt bzw. gemeldet werden, bzw. eine Seenot klar erkennbar sein? (Und wieso sollte ein Fischerboot, ohne es zu melden oder anzuzeigen in Seenot geraten? Gekentert oder was?))

  20. Für diese Entwicklung spricht jede Plausibiltät, wenn man davon ausgeht, dass sich diese Migranten als homines in etwa so verhalten, wie unsereiner es in vergleichbarer Lage auch tun würde. Wenn ich davon ausgehen kann und darf, ( sicher )weitertransportiert zu werden, dürfte meine Aufbruchsstimmung eine andere sein, als die desjenigen, der ( sicher ) weiss, dass es an der Küste definitiv nicht weitergeht. Die Lager sind nur insoweit relevant bzw. betroffen, als sie berechtigterweise ? als „Wartestation“ für den erwarteten ? Fall angesehen werden, dass die Schlepper ( NGO ) ihre „Dienste“ irgendwann wieder aufnehmen. Dann würde die Migration bis zu diesen Lagern natürlich weitergehen, zumindest solange, bis kein geordneter Rücktransport und damit ein überdeutliches Signal stattfindet. Und natürlich wird es – wie bei diversen Aktivitäten im Westen auch – immer Menschen geben, die fest daran glauben, es als einzige zu schaffen oder von irgendwelchen Beschränkungen und Folgen nie betroffen zu sein. Diese sind nicht der politische Massstab. Aber natürlich müssen Ideologen und die Konstrukteure – ähnlich wie bei der irrealerweise unterstellten Kulturadaption nach Zuwanderung – immer an ein bestimmtes – wenn auch biologisch völlig fremdes – Verhalten der ( Ziel )Objekte ihres Spiegelrassismus glauben, sonst könnten sie tatsächlich „ einpacken“.

  21. folgt man der perfiden ZEIT , es kämen viele in der Wüste um, bleibt nur die Einrichtung telephonischer Annahmestellen und die direkte Abholung per Flugzeug. Sollte jemand in den aktuellen Absonderungen der Medien, der Systempolitiker, der Gutlingsorganisationen einen Funken Verstand entdecken, bitte melden.

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